2. MPU wegen Alkohol TF

Heini_Völker

Neuer Benutzer
Guten Tag zusammen, ich wollte mich und meinen Fall mal vorstellen. Am 20.3. ist es soweit und ich habe meine Begutachtung bei der IAS in Karlsruhe. Ich stelle hier nun vorerst den kleinen Fragebogen rein und beantworte anschließend noch den Großen.

FB Alkohol
Missbräuchlicher Konsum
Zur Person

Geschlecht: Männlich
Größe: 189cm
Gewicht: 93kG
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 10.03.2014 TF mit Unfallflucht (01:45Uhr) 2,32% BAK
17.02.2022 TF mit Unfallflucht (ca. 7:15Uhr) 2,72% AAK (09:50Uhr) 2,18% BAK

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Abgeschlossen
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: Beendet seit 17.02.2024

Führerschein
Habe ich noch: Nein
Habe ich abgegeben: Ja, wurde eingezogen
Habe ich neu beantragt: Ja, Termin zur MPU steht bereits.

Führerscheinstelle:
Akteneinsicht: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten: Nicht im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr
Genaue Fragestellung der FSSt: Ist zu erwarten, dass der Untersuchte erneut ein KFZ unter Einfluss von Alkohol führen wird oder liegen als Folge des Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das Führen einen KFZ der Klasse A+B in Frage stellen?
Ist zu erwarten, dass der Untersuchte erneut gegen verkehrsrechtliche Bestimmungen bzw. die Rechtsordnung verstoßen wird?

Bundesland: Rheinland-Pfalz

Konsum:

Ich trinke noch Alkohol: nein
Ich lebe abstinent seit: 06.12.2022

Abstinenznachweis:
Haaranalyse: ja (01-03/23 positiv (0.0081ng/mg) EtG, trotz Abstinenz. (Puffer vermutlich zu gering) 04/23-bis jetzt negativ).
Hier hätte ich nun 12 Monate Abstinenz nachzuweisen, alternativ 15 Monate mit einer behauptet anfänglichen Lapse. Was wäre hier der klügere Weg?
Urinscreening: nein
Leberwerte: Nein

Aufarbeitung:
Suchtberatungsstelle aufgesucht: nein
Selbsthilfegruppe:Nein
Psychologe/VP: Nein

Kurs für auffällige Autofahrer: nein

Ambulante Therapie: Nein

MPU – noch offen
Datum: 20.03.24
Welche Stelle (MPI): IAS Karlsruhe
Schon bezahlt? Nein
Schon eine MPU gehabt? Ja, 2015 habe ich ein positives GA damals mit kontrolliertem Trinken gehabt.
Wer hat das GA gesehen? Noch in der FS Akte
Was steht auf der letzten Seite?
Es ist nicht zu erwarten, dass der Untersuchte auch zukünftig ein KFZ unter Alkoholeinfluss führen wird und es liegen als Folge des Alkoholkonsums keine Beeinträchtigungen vor, welche das sichere Führen einen KFZ der Klassen AM, A2, A, B und L in Frage stellen.

Altlasten:
Bereits durch Alkohol auffällig geworden, Punkte oder sonstige Straftaten:
Siehe oben.

Vielen Dank im Vorraus für eure Beiträge und liebe Grüße von mir.

PFB in besser lesbare Form gebracht *Nancy*
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Heini_Völker (das ist hoffentlich nicht dein realer Name),

willkommen im Forum.

Hier hätte ich nun 12 Monate Abstinenz nachzuweisen, alternativ 15 Monate mit einer behauptet anfänglichen Lapse. Was wäre hier der klügere Weg?
Warum solltest du einen Rückfall angeben wenn du abstinent warst? Definitiv war der Zeitraum zwischen dem Trinkende im Dez. '22 und der ersten Haaranalyse im März '23 zu kurz. Allerdings halte ich einen AN von "nur" 12 Monaten für nicht ganz ungefährlich, da du keinerlei fachliche Hilfe (warum eigentlich nicht?) in Anspruch genommen hast.

Aufschluss wird uns da vermutlich dein FB geben.
 

mangofreak100

Stamm-User
Ganz schön mutig von dir die Sache ohne jegliche Hilfe anzugehen. Keine SH Gruppe, keine Therapie und kein Verkehrspsychologe. Dann hast du nur 12 Monate Abstinenz. Zu allem übel auch WHT. Da hoffe ich mal das deine Aufarbeitung eine 1+ mit Sternchen ist. Sonst sehe ich da nämlich keine möglichkeit die MPU zu bestehen. Du kannst ja mal den Alkohol Fragebogen ausfüllen.
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Ich könnte mir vorstellen, dass unser TE Straftaten außerhalb des StVs in seiner Akte hat.
Straftaten, die auf ein erhöhtes Aggressionspotential schließen lassen, z.B. Körperverletzung.
Neben der Unfallflucht könnte damit eine derartige Fragestellung begründet werden.
Liege ich richtig, @Heini ?

Was mich auch besorgt, ist, dass bei den Promillewerten gepaart mit der Uhrzeit und der Tatsache, dass du WHT bist, durchaus die „naheliegende Diagnose“ Abhängigkeit gerechtfertigt sein könnte.
Wenn dem so wäre, hättest du die formalen Voraussetzungen für ein positives Gutachten bis zum 20.3. noch nicht erfüllt.
 

Heini_Völker

Neuer Benutzer
Hallo Heini_Völker (das ist hoffentlich nicht dein realer Name),

willkommen im Forum.


Warum solltest du einen Rückfall angeben wenn du abstinent warst? Definitiv war der Zeitraum zwischen dem Trinkende im Dez. '22 und der ersten Haaranalyse im März '23 zu kurz. Allerdings halte ich einen AN von "nur" 12 Monaten für nicht ganz ungefährlich, da du keinerlei fachliche Hilfe (warum eigentlich nicht?) in Anspruch genommen hast.

Aufschluss wird uns da vermutlich dein FB geben.
Ich grüße Dich, nein mein richtiger Name ist Mxxxxs. Ich war bei der Suchtberatung, hier hatte ich allerdings mit dem Berater meine Probleme, da das nicht harmonierte beschloss ich das abzubrechen.

Das mit den 15 Monaten war mir neu, ich kannte bisher nur die 12 Monatige Abstinenz, deswegen, das habe ich erst kürzlich erfahren, ich überlege mir nun auch noch den Termin zu verschieben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Heini_Völker

Neuer Benutzer
Ihr habt Recht, die Fragestellung ist doppelt, da ich hier einen Eintrag im Führungszeugnis wegen des Führens einer verbotenen Waffe habe. Ich überlege gerade, ob ich nicht wirklich die MPU um 3 Monate verschiebe...
 

Thomas F.

Erfahrener Benutzer
ne reine Alkohol MPU hat bei mir 710€ gekostet im Dez. 22 (PIMA)
Du hast min. ne doppelte Fragestellung, das ist aber nicht doppelt so teuer, sondern ca. 1.5fach, das kommt also hin mit 1111€
was für eine Schnapszahl :)
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Entscheidend ist immer die psychologische Aufarbeitung.
Ich bin sehr gespannt auf deine Fragebögen und hoffe sehr, dass du auch ohne professionelle Hilfe deine Motive ergründen konntest.

Was war das für eine Waffe ?
Da ist ja von Pfefferspray bis Handfeuerwaffe beim Mitführen alles möglich…
 

Heini_Völker

Neuer Benutzer
Hallo zusammen, nach längerer Zeit melde ich mich wieder zurück, die MPU wurde wie gesagt verschoben, ich möchte hier nun Mitte-Ende Mai hingehen. @Karl-Heinz es handelte sich hierbei um einen Schlagring, ich hatte das Eisen dummerweise in einer Sporttasche drinn und wurde von der Polizei in einer routinemäßigen Kontrolle an einem Bahnhof durchsucht. Ich habe nun den großen FB fertig und stelle ihn hier rein
 

Heini_Völker

Neuer Benutzer
1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und
Uhrzeiten.


Am 09.03.14

An dem Tag beschloss ich mich mit Freunden in der Natur zu treffen zum gemeinsamen Grillen und um Alkohol zu konsumieren, da das Wetter hier bereits sehr frühlingsmäßig war. Hier kam es dann dazu, dass ich in der Zeit zwischen 12:00Uhr Mittags un 9:00Uhr Abends 10 Bier (0,5L) trank, dies geschah vor allem aus Frust, da ich eine Abfuhr von einem Mädchen bekam, mit der ich mir eine Beziehung erhoffte. Daraufhin beschloss ich gegen Abend in die Dorfkneipe zu gehen um weiter zu trinken, hier trank ich bis 01.15Uhr noch etwa einen Liter Wein. Bereits in der Kneipe war ich vollkommen betrunken und fiel mehrmals vom Hocker, von dort aus ging ich dann nachhause. Dort angekommen, beschloss ich noch in die Stadt zu fahren um mir Zigaretten und Essen zu besorgen, hier kam ich etwa 4km bis ich einen Kreisverkehr hochfuhr und gegen einen dort stehenden Fahnenmast fuhr, dadurch wurde mein KFZ stark beschädigt, ich fuhr aus dem Kreisverkehr rückwärts raus und flüchtete vom Unfallort in einen nahe gelegenen Feldweg. Hier stellte ich mein Auto ab um durchzuatmen. Kurze Zeit später erschien ein Streifenwagen, die Beamten nahmen mich mit auf die Wache, hier wurde eine Blutabnahme angeordnet, welche um 01:45Uhr einen Promillewert von 2,32%BAK ergab. Der FS wurde mir natürlich direkt abgenommen.

16.02.22

An dem Abend des 16.02.22 beschloss ich in den Nachbarort zu meiner damaligen Stammkneipe zu gehen, da hier eine Festlichkeit statt finden sollte, dem voran ging ein heftiger Streit mit meiner damaligen Freundin, daher war meine Grundstimmung bereits zwischen deprimiert und aggressiv. Ein Freund,der zuvor bei mir zuhause war setzte mich mit seinem PKW auf dem Heimweg bei der Kneipe ab, bereits auf der Hinfahrt trank ich eine Dose Bacardi Cola (0,33L) Nun traf ich dort einige Bekannte, der Abend verlief zuvor ausgelassen ohne Probleme, hier trank ich jedoch sehr viel Weinschorle, es waren hier 10 Weinschorle a 0,5L und etwa 5 Shots Jägermeister. In den frühen Morgenstunden stieg hierdurch meine Agression und es kam zu verbalen und körperlichen Auseinandersetzungen. Hier wurde ich dann letztendlich verprügelt und verließ den Ort völlig betrunken und angsterfüllt. Etwa 500m entfernt legte ich mich auf den Gehweg und schlief ein. Etwa gegen 06:45 Uhr hielt ein PKW um nach meiner Verfassung zu sehen, hier wollte ich den jungen Mann überreden mich mit seinem PKW nachhause zu fahren, aufgrund meines aggressiven Auftretens drohte er mir die Polizei zu rufen, woraufhin ich ihm Gewalt androhte, er lief daraufhin von mir weg, verlor sein Mobiltelefon, welches ich einsteckte, als er einen weiteren PKW zur Hilfe winkte wurde ich panisch, stieg in seinen PKW, hier steckte der Schlüssel im Zündschloss, ich startete den Wagen und fuhr davon Richtung Maikammer. Hier wollte ich den PKW in einem Feldweg abstellen und zu Fuß flüchten, als ich einen Streifenwagen sichtete begann ich die Flucht, touchierte den Streifenwagen leicht, ein Weinberg wurde auch beschädigt, später fuhr ich mich in einem Feldweg fest und begann die Flucht zu Fuß durch den Wald, bis ich von Beamten gefasst wurde. Hier wurde eine AAK von 2,72% Promille fest gestellt. Später auf der Wache nach der Blutentnahme eine BAK von 2,18% Promille um 09:50Uhr.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Tag1: 12.00-21.00Uhr 10 Bier á 0,5L
21.00-01.15Uhr 1l Wein

Tag 2: 19.00-5:30Uhr 10 Weinschorle á 0,5L

1 Bacardi Cola á 0,33L
5 Schnäpse á 2cl

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
TF1: 4km bis zur Auffälligkeit, Insgesamt etwa 10km

TF2: 4,5km bis zur Auffälligkeit, Ziel war hier erreicht

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

TF1: Hier fühlte ich mich in der Lage das Fahrzeug noch sicher führen zu können.

TF2: Mir war hier bewusst, dass ich gar nicht mehr in der Lage dazu war, merkte noch wie ich ständig versucht mich am Riemen zu reißen und versuchte, mich möglichst an die Verkehrsregeln zu halten um noch „normal“ auf die anderen Verkehrsteilnehmer und Fußgänger zu wirken.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

TF1: Die TF enstand nur aus einer sinnlosen Idee heraus, war also ungeplant.

TF2: Die TF hätte eigentlich nicht statt gefunden, da ich mich in die Kneipe fahren ließ, wahlweise zu Fuß heim gehen wollte oder mit dem Taxi.

6.Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Bei meiner 1. TF 2014 bin ich das erste Mal aufgefallen, danach wieder bei der TF 2022.

7.Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Bis zu meiner 1. Auffälligkeit bestimmt 50 Male, hierbei waren die meisten TF vermutlich unter Restalkohol, da ich hier nach Alkoholkonsum oft Zeit verstreichen ließ um vermeintlich nüchtern zu fahren. Hierbei war ich bestimmt des Öfteren immer noch alkoholisiert. Nach meiner 1. MPU wurde ich deutlich vorsichtiger, jedoch gab es hier noch vorsätzlich etwa 10 Trunkenheitsfahrten. Die Dunkelziffer dürfte jedoch viel höher sein (ca.150x), da ich vermutlich oft am auf Alkoholkonsum folgenden Tage Restalkohol im Blut hatte. Später mit generell steigendem Alkoholkonsum wollte ich dem vorbeugen, indem ich mir ein Alkohol Testgerät zulegte um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen.

Daraus folgere ich, dass generell nur ein Bruchteil der TF Insgesamt auffällt, hier die Gefahr besonders bei Menschen mit generell überhöhtem Alkoholkonsum liegt, da hier ein Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme mit zunehmender Alkoholproblematik immer schwieriger wird und es somit auch oft zu ungewollten TF kommt.

8.Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Meine ersten Erinnerungen an Alkohol gehen so weit zurück wie ich denken kann, ich komme ursprünglich aus einem Alkoholnahen Umfeld, mein Vater trank immer oft Wein, schon zum Mittagesse, meine Großeltern bis auf eine Oma tranken auch regelmäßig und viel Wein und andere Spirituosen. Ich probierte etwa mit 12 Jahren das erste Mal Bier, hier traf ich mich mit einem Freund, wir stahlen 2 Bierflaschen von seinem Vater und tranken sie gemischt mit Limonaden.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe seit meiner frühen Jugend bis nach bis kurz nach meiner 2. Alkoholauffälligkeit regelmäßig Alkohol getrunken, das Trinkmuster war hier nie gleichbleibend und änderte sich von Zeit zu Zeit immer mal wieder wie bei Frage 10 geschildert. Durchschnittlich betrachtet ging die Menge aber immer nach oben.

10.Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


2009-2011 2L Wein in Schorle á 0,5L (6) wöchentlich, der Konsum fand hier normalerweise am Wochenende statt. Einmal im Monat wurde auch zum Vollrausch getrunken durch 2l Wein bei einem TA am Wochenende.

2011-2014 3L Wein pro Woche, (9 Schorle á 0,5L) Der Konsum steigerte sich, auch aus Berufswegen gestaltete sich der Alkoholnahe Lebensstil weiterhin. Hier wurde auch gelegentlich schon Mittwochs in der Kneipe getrunken nach dem Sport (etwa 1l Wein) Zu einem Vollrausch kam es nun 1-2 mal im Monat.

2014-2016 Nach meiner 1. TF befolgte ich das erlernte kontrollierte Trinken, hierbei setzte ich meine Grenze bei höchstens 1x monatlich 2 Bier á 0,25L oder 1 Glas Wein á 0,2L

2017-2022 Hier fing an ich an bei meinem bisherigen Konsum von 3L Wein/Woche und steigerte mich bis ca. 5l/Woche, hier trank ich oft auch unter der Woche (1LWein/Abend) und bis zu 3L an einem Abend (Wochenende) phasenweise trank ich auch täglich 1L Wein pro Abend. Hier wechselte ich dann oft zwischen konsumschwachen bis konsumfreien Tagen bis Wochen, und konsumstarken Tagen und Wochen.

Ende 2022 bis jetzt Konsumfrei

Frage an das Forum!

In meinem GA von 2014 habe ich die Trinkmengen deutlich zu niedrig angegeben, in meiner jetzigen Version ist das realistisch. Soll ich hier bei der Wahrheit bleiben, oder die alten Angaben benutzen um Widersprüche zu vermeiden? Ich würde das eher so angeben, da man da nochmal mit einer besseren Aufarbeitung punkten könnte.

11.Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich trank in meiner Jugend zusammen mit meiner Clique auf Weinfesten, Diskotheken, Kneipen oder mit den Sportlern nach dem Training. Später dann oft auch alleine zuhause, mit meinen Partnerinnen, auf Weinfesten oder Kneipen mit Freunden.

12. Warum haben Sie getrunken?

Zur Entlastung, zur Stimmungssteigerung, Hemmschwellen zu reduzieren, Einsamkeit, Konflikte, Stressabbbau.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei geringen Mengen wurde ich entspannter, offener und meine Laune steigerte sich oft und ich wurde redseliger, Probleme im Alltag waren hier kaum noch präsent. Bei steigendem Konsum konnte ich teilweise sehr humorvoll, laut lachend werden, dies schlug aber oft um zu Agressivem Verhalten, Wut oder Trauer von außen betrachtet muss ich mich auch sehr peinlich verhalten haben..

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

In frühen Jahren wurde ich oft von meiner Mutter zur Rede gestellt, da sie schon immer wenig und selten trank und starken Alkoholkonsum ablehnt, dies belächelte ich jedoch, da ich mich dort doch stark an meinem übrigen Umfeld orientierte. Meine damalige Freundin kritisierte generell Alkoholkonsum stark, gegen Ende der Beziehung stieg auch mein Alkoholkonsum, was der Beziehung auch noch den Rest gab. Später wurde ich nur kritisiert wenn ein Trinkanlass stark ausartete, ansonsten verhielt ich mich unauffällig. Auf die Bedenken anderer reagiert ich stets mit Gegenbeispielen von Menschen die noch weitaus mehr trinken um meinen eigenen Konsum zu beschönigen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich habe viel Zeit sinnlos verschwendet mit dem Alkoholkonsum selbst und dem auskurieren eines Katers nach dem Konsum. Normalerweise nehme ich sehr aktiv am Leben teil und ärgere mich sehr über vertane Zeit. Des weiteren habe ich sehr viel Geld für den Konsum ausgegeben. Während eines Rausches geriet ich sehr oft in Konflikte mit anderen Menschen, da ich unter Alkoholeinfluss sehr unausstehlich werden kann. Dies führte dann auch oft zu Straftaten, auch waren mir die Folgen begangener Straftaten während des Rausches egal. Durch meinen Konsum zerstörte ich letztendlich mehrere Partnerschaften und zum 2. Mal meinen FS.

Oft war ich deshalb auch unzuverlässig auf Arbeit oder im privaten Umfeld, was eigentlich total meiner Natur widerspricht. Auch geriet ich oft in depressive Phasen, die durch den Konsum getriggert wurden.

Extrem große Zeilenabstände reduziert *Nancy*
 
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Heini_Völker

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16. gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja, zu jeder Zeit war der Konsum höher als jetzt, das fing an in meiner Jugend, hier konsumierte ich aus Neugier, so wie aus Selbstverständnis, da es ja so in meinem Umfeld vorgelebt wurde. Ich interessierte mich außerdem für alkoholische Getränke, da dies auch meinem Berufswerdegang entsprach. In meiner Jugend zwischen dem 14. und 17. Lebensjahr nutze ich die Wirkung des Alkohols um meine Introvertiertheit abzulegen, hierbei konnte ich meine Stimmung verbessern und besser feiern, ich wurde dadurch offener und konnte mehr auf Leute zu gehen. Außerdem so dachte ich, konnte ich besser Probleme bewältigen (verdrängen). Mit 14 Jahren trennten sich außerdem meine Eltern, mein Vater zog aus, meine Mutter war mit meinen 2 Geschwistern und ihren eigenen Problemen überfordert, durch diese Situation gab mir niemand mehr Regeln vor, was ich für meine gefühlten Vorteile ausnutzte.

Zwischen dem 17. und 20. Lebensjahr ging langsam die alte Clique auseinander, vorher stand eher noch die Gemeinschaft im Vordergrund und der Alkohol im Hintergrund, nun hatte ich nur noch wenige Freunde, unsere Treffen beschränkten sich nun hauptsächlich auf den Konsum, hier trank ich dann auch oft aus Einsamkeit heraus, da bei mir beziehungstechnisch nichts funktionierte, während viele meiner Freunde schon in Beziehungen waren. Dies ging dann weiter bis zu meiner 1. TF. Hier entwickelte ich das erste Mal ein Problembewusstsein, wenn auch nur kurzzeitig, um ehrlich zu sein hatte ich meinen Konsum nur stark eingeschränkt um die MPU bestehen, mit zunehmender Zeit, bei wenig Alkoholkonsum rückte die Erkenntnis über die bestehende Problematik immer weiter fern von mir. Nun war mein Umfeld jedoch recht günstig, ich hatte mit meinem alten Freundeskreis kaum noch etwas zu tun, wohnte nicht mehr in der ursprünglichen Heimat, dafür aber mit meiner damaligen Freundin zusammen und arbeitete auch nicht mehr als Winzer. Um 2016 verschlechterte sich die Beziehung zu meiner Freundin und ich begann wieder mehr Alkohol zu trinken, zum einen aus Frust wegen unserer Beziehung, zum anderen aus Einsamkeit aus langeweile, da meine damalige Freundin oft bis spät Abends arbeitete, ich alleine zuhause war, keine Freunde oder Hobbys dort hatte. Als unsere Beziehung auseinander ging zog ich schlagartig wieder in meinen Heimatort, hier knüpfte ich dann wieder Kontakte, ging viel Feiern um die Trennung zu verdrängen und eignete mir wieder einen sehr alkoholnahen Lebensstil an.

Ich trank nun phasenweise abwechselnd nur am Wochenende, täglich oder gar nicht, jedoch durchschnittlich betrachtet immer mehr. Meine Beweggründe waren hier vielschichtig, ich trank zur Stimmungssteigerung, also zum Feiern, aus Trauer, Frust und aus Stress, da ich sehr viel arbeitete.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Dies passierte schon häufig in meiner Jugend und später als sich meine Trinkgewohnheiten manifestierten auch immer wieder.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

In der Zeit meines höchsten Konsum hatte ich immer wieder komplett abstinente Zeiten zwischen Wochen und Monaten, hierbei bemerkte ich immer wieder die positiven Effekte auf meine Psyche und Physis, leider war hier mein Problembewusstsein noch nicht stark genug ausgeprägt um dauerhaft standfest zu bleiben.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher sah ich mich als Gelegenheitstrinker, der aber durchaus seinen Konsum noch im Griff hat, dies bestätigte ich mir auch selber, indem ich immer wieder in komplett zu abstinenten Phasen lebte, dadurch konnte ich mir meinen Konsum selbst beschönigen. Außerdem waren bis dahin die Konsequenzen noch nicht so arg, dass ich ernsthaft und langfristig etwas ändern wollte.

Rückblickend betrachtet war meine Alkoholproblematik schon seit erreichen meiner Volljährigkeit deutlich voran geschritten, auch ist mir heute klar, dass ich damals schon nicht mehr wirklich fähig zum kontrollierten Trinken war. Mein Konsum hätte höchstwahrscheinlich irgendwann in der körperlichen Abhängigkeit geendet.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein, ich lebe komplett abstinent seit Dezember 2022

21.Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 05.12.2022

22.Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Insgesamt hat sich mein Leben in vielen Bereichen ins positive entwickelt durch die Abstinenz. Ich habe viel mehr sinnvolle Zeit zur Verfügung, die ich früher für den Konsum oder der Erholung verbraucht habe. Ich habe einen komplett neuen Freundschaftskreis in dem Alkoholkonsum nicht mehr im Vordergrund steht, sondern gemeinschaftliche Aktivitäten. Dadurch habe ich mich auch sportlicher Betätigung zugewandt. Einsamkeit gibt es bei mir nicht mehr, da ich sehr viel soziale Kontakte pflege und auch ein besseres Verhältnis zu meinen Eltern aufgebaut habe. Auch bin ich ein offener Mensch geworden, indem ich mich immer wieder bewusst in Situationen begebe, die ich früher nur alkoholisiert bewältigt hätte, dadurch gelingt es mir nun auch besser über Probleme zu reden. Durch die Nüchternheit kommt es auch nicht mehr zu Konflikten und Streit mit anderen Personen und dadurch resultieren Straftaten.

Die positiven Aspekte der Abstinenz überwiegen deutlich die der negativen. Mir ist auch bewusst geworden, dass ich früher den Alkohol nie aus Genuss, sondern immer wegen der Wirkung getrunken habe, alkoholische Getränke schmecken mir überhaupt nicht, so ist mir klar geworden, dass auch kontrolliertes Trinken nicht in Frage kommt.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Meine letzte TF, die begangen Straftaten unter Alkoholeinfluss haben mir hier die Augen geöffnet, zum einen hat mich das aus moralischer Sicht ziemlich mitgenommen, zum anderen sind die Konsequenzen dafür ziemlich arg. Auch das Bewusstsein, dass die TF noch hätte viel schlimmer enden können (z.B. Totschlag) oder für mich selbst in Form von körperlicher Versehrtheit haben mich da stark umdenken lassen. Durch Beschäftigung mit meinem Konsum ist mir natürlich auch bewusst geworden, dass dieser noch deutlich schlimmer geworden wäre, wenn ich nicht die Handbremse gezogen hätte. Außerdem habe ich die positiven Aspekte der Abstinenz erst später wahr genommen und schätzen gelernt.

Ich habe mein Verhalten vorher nicht geändert, da mir ein realistisches Selbstbild und Problembewusstsein fehlte. Dies lag auch daran, dass die Konsequenzen zuvor noch nicht hart genug waren um das Einzusehen. Hier habe ich auch erkannt, dass bei meiner 1. MPU der Rückerhalt meines FS und nicht die Problembewältigung im Vordergrund stand, das hing mitunter auch am jungen Alter damals.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe mich damals viel mit dem Thema Alkoholkonsum beschäftigt, habe hier viel über Internetportale recherchiert und mich über die Problematik belesen, dadurch kam ich zu der Auffassung, dass Alkohol eine harte Droge ist und sich durch die ganze Gesellschaft als Problem zieht. Die Umstellung hierbei habe ich als sehr positiv und ehrlich gesagt einfach empfunden. Ich habe Insgesamt ein starkes Gesundheitsbewusstsein entwickelt, habe fast gleichzeitig das Rauchen seitdem komplett eingestellt, befasse mich mit gesunder Ernährung und bin sportlich sehr aktiv geworden. Das Insgesamt bessere Wohlempfinden des ganzen Körpers und der Seele hat mich hier weiter auf diesem Weg bestärkt. Früher litt ich auch oft an depressiven Verstimmungen, was ich auf den Alkoholkonsum zurückführe, auch das ist nun nicht mehr der Fall. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass ich nüchtern eine bessere Menschenkenntnis erlangt habe und dementsprechend meinen Freundeskreis verändert habe. Freundschaften sind „Echter“

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich habe nun ein vernünftiges Gesundheitsbewusstsein entwickelt, bin sehr sportlich aktiv geworden und kriege mein gesamtes Leben deutlich besser organisiert. Ich spare viel Geld und Zeit, die ich vorher für den Konsum verschwendet habe. Mein körperlich und geistiges Wohlempfinden ist gesteigert, ich neige nicht mehr zu depressiven Phasen. Ich gerate nicht mehr so oft in Konflikte und Streitigkeiten mit anderen Menschen. Mein Umfeld schätzt das auch sehr, da ich umgänglicher und insgesamt zuverlässiger geworden bin.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich werde meine gelebte Veränderung beibehalten, ich halte mir vor Augen, welche positiven Aspekte ich dadurch dazu gewonnen habe und stelle dem die ganzen Probleme entgegen, die ich mir und meinem Umfeld bisher durch den Konsum eingebrockt habe. Zudem habe ich mir Alternative Verhaltensweisen überlegt, die ich anwenden kann statt zu konsumieren.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Aus aktueller Sicht kann ich mir das absolut nicht vorstellen, da es mir ja aktuell in allen Bereichen besser geht durch die Abstinenz. Eine 100% Sicherheit dafür ist meiner Meinung nach aber vermessen.

29.Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Die Frage stellt sich gar nicht, da ich gar kein Alkohol mehr trinke.

30.Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

nein

dto.
 
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