Was ist passiert?
Vorgeschichte:
- Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Ich kann nicht genau wieder geben, wann ich das erste mal von illegalen Drogen gehört habe, allerdings kann ich mich daran erinnern, dass ich das erste mal mitbekommen habe, dass Mitschüler Cannabis in der 9. Klasse konsumiert haben.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Ich habe das aller erste mal Cannabis zum Ende der 10. Klasse konsumiert, jedoch mochte ich die Wirkung nicht und habe daraufhin erstmal für eine Weile nicht erneut konsumiert. Ich wurde sehr müde und wollte mich am liebsten überhaupt nicht mehr bewegen.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Wie bereits erwähnt, habe ich das erste mal Cannabis zum Ende der 10. Klasse konsumiert, allerdings zu diesem Zeitpunkt einmalig. Wir waren mit ein paar Freunden gemeinsam draußen unterwegs und einer der Freunde hatte Gras dabei. Da alle anderen mit geraucht haben, habe ich das auch aus Neugier getan. Da ich es nicht mochte, wie ich mich nach dem Joint gefühlt habe, habe ich für eine Weile nichts mehr geraucht.
Während meines ein jährigen Schüleraustausch in die USA, nach der 10. Klasse habe ich, das nächste mal das Rauchen von Gras ausprobiert, in etwa der Mitte des Schüleraustausches, Winter 2014. In der gesamten Zeit, in den USA, habe ich etwa 5-8 Joints geraucht, die genau Zahl weiß ich nicht. Wir haben in einer Gruppe von meist 3-4 Leuten konsumiert. Der Konsum hat nur am Wochenende statt gefunden, unter anderem Weg der Schule und weil ich unter der Woche, so wie Samstag morgens, bis zum Ende des Frühlings täglich Training hatte.
Nach meinem Auslandsaufenthalt in den USA habe ich für etwas über ein halbes Jahr kein Cannabis konsumiert. Mitte der 11. Klasse, waren wir bei einem Freund aus meinem Jahrgang und haben in einer Runde von 5 Leuten zusammen einen Joint geraucht. Somit fing der gelegentlich Konsum bei mir erneut an. Anfangs währen der 11. Klasse 1 bis maximal 2 Joints im Monat, ausschließlich in Gesellschaft von Freunden.
Nach dem Abschluss der 11. Klasse hat der Konsum sich erstmals gesteigert. Ich habe in der Regel 1 bis 3 Joints im Monat geraucht und auch erstmals unter der Woche, während der Ferien. Die Häufigkeit meines Konsums ist währen meinem 12. Schuljahr in etwas konstant geblieben. Nach dem erfolgreichem Abschluss meines Abiturs habe ich ca. 4 mal im Monat Cannabis geraucht, allerdings hat es für mich keine ausschlaggebenden Rolle mehr gespielt ob unter der Woche oder am Wochenende, mit Ausnahme während meines Ferienjobs, wo ich nur am Wochenende konsumiert habe. Der Konsum ist immer Abhängig von Verpflichtungen gewesen. Außerdem habe ich nie Cannabis alleine konsumiert, nur gemeinsam mit Freunden.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, habe ich nicht.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe auf Partys oder bei bestimmten Anlässen wie Familienfeiern, etc. Alkohol getrunken. Meistens nur Bier oder Wein, es ist selten dazugekommen das ich Schnaps getrunken habe und wenn dann nur in sehr geringem Maße, da ich den Geschmack noch nie sonderlich mochte. Bei passenden Anlässe habe ich mit einem Glas Sekt angestoßen.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Nikotin in Form von Zigarette und 2-3 Tassen Kaffee am Tag.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich habe während der Zeit des Cannabiskonsums festgestellt, dass dieser sehr viel Energie verbraucht. Oft bin ich nach dem ich einen Joint geraucht habe, K.O. gewesen und habe gemerkt, dass ich nicht mehr so viel weniger Energie als vor dem rauchen hatte. Zusätzlich fiel es mir an dem Morgen nach dem Konsum schwerer aus dem Bett aufzustehen. Außerdem habe ich festgestellt das unmittelbar nach dem Rauchen, das Kurzzeitgedächtnis gelitten hat.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich. Aus jugendlichem Leichtsinn habe ich diese negativen Folgen verdrängt, da mein sonstiges Leben gut lief. Ich habe zu dieser Zeit mein Abiturzeugnis mit vernünftigem Durchschnitt abgeschlossen, einen dualen Studienplatz gesichert und in den Ferien für 4 Wochen einen Ferienjob gehabt.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
23ng/ml Tetrahydrocannabinol und 200ng/ml THC-carbonsäure
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe direkt bevor ich in das Auto gestiegen bin mit 3 weiteren Freunden jeweils einen Joint geraucht. Zustandekommen ist das, dadurch dass ich unerwarteter Weise früher als geplant Zuhause sein sollt. Der letzte Konsum zuvor lag 2 Tage zurück, 2 Tage zuvor habe ich mit einem Freund einen Joint geraucht.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Ich habe einen Joint eigenständig geraucht, ca. 0,5g.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Anlass für den Konsum war das Wiederkehren eines Freundes welcher in England studiert, auf Grund der schlechten Anbindung bin ich trotz Cannabiskonsums Auto gefahren.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich bin in eine allgemeine Straßenverkehrskontrolle geraten. Nach dem ich bei dem neuen Auto meines Vater das Warndreieck nicht finden konnte und etwas nervös wurde, wurde ich gebeten einen Drogenschnelltest durchzuführen.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt? Ich war auf dem Weg nach Hause.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren? Geplant waren in etwa 12 km, allerdings wurde ich nach ungefähr 8 km angehalten.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Die genaue Anzahl kann ich leider nicht sagen, ich schätze ca. 5 bis 10 mal, da ich nicht genau sagen kann wie lange die das THC in meinem Kreislauf ist, kann ich auch keine genaueren Angaben machen.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Während der Zeit des Konsums habe ich keinen direkten Konflikt zwischen Cannabiskonsum und das Führen eines Kraftfahrzeuges gesehen, ich war der Meinung, dass ich trotz Drogeneinflusses vernünftig fahren könne. Allerdings war ich mir dessen Bewusst, dass Cannabis bis zu 72h im Kreislaufe bleiben kann und habe daher meistens eine Pause von mindestens 2-3 Tagen vor dem Fahren einzulegen.
Im Nachhinein sehe ich allerdings ein, dass niemand von den negativen Folgen von Cannabiskonsum ausgeschlossen ist.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Durch Cannabiskonsum wird die Reaktionszeit erhöht, die Fähigkeit, Geschwindigkeit einzuschätzen verschlechtert, die Lichtempfindlichkeit erhöht, das Konzentrationsvermögen ist geringer und das Risikobewusstsein nimmt ab.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Nach dem Konsum von Cannabis steht man bis zu 72h unter Drogeneinfluss, je nach Körperbau und Konsummuster kann die Dauer variieren.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja das bin ich, täglicher Cannabiskonsum kann zu Psychosen, Wahrnehmungsstörungen und anderen psychischen Krankheiten führen. Zusätzlich is der tägliche Konsum, weder gut für die Gesundheit, noch für den sozialen Kontakt. Außerdem führt täglicher Konsum zu Trägheit, Lustlosigkeit so wie Konzentrationsstörungen.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Um es kurz zusagen, jugendlicher Leichtsinn. Ich habe gedacht, dass der Konsum keine Konsequenzen mit sich ziehen würden. Es gibt viele Personen die Cannabis konsumieren, daher habe ich mir keine weiteren Gedanken gemacht. Freunde und ich haben meist gemeinsam in kleinen Gruppen zusammen Joints geraucht, es gab uns eine Art Gemeinschaftsgefühl. Ich mochte das miteinander, gemeinsam eine Serien oder Film gucken, Playstation spielen oder einfach nur quatschen. Mir ist bewusst, dass kein Konsum von unerlaubten Drogen benötigt wird um gemeinsam den Abend zu verbringen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Der Großteil meines sozialen Umfeldes war sich nicht darüber Bewusst, dass ich Cannabis konsumiert habe. Hauptsächlich wussten es die Freunden, mit denen ich gemeinsam geraucht habe. Aufgrund dessen habe ich kein direktes Feedback von außenstehenden Personen erhalten.
Meine Freundin war nicht gerade begeistert davon, dass ich Gras geraucht habe. Allerdings ist der Meinung, dass die Entscheidung jede Person selber tragen muss.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein, zumindest kein direktes. Den größten Einfluss hat die mir zur Verfügung stehende Zeit gehabt, sowie auch die Zeit meiner ehemaligen Freunde.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein, habe ich nicht. Ich habe nach dem Vorfall offen mit meinen Eltern über das Thema geredet. Allerdings hatte und brauchte ich keine Unterstützung um mit dem Konsum aufzuhören.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, nicht das ich wüsste.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Wie bereits erwähnt, war meine Konsumspitze nach dem Abschluss meines Abiturs.
Konsumpausen habe ich in unregelmäßigen Abständen eingelegt. Beispielsweise in Klausurenphasen, Familienurlauben oder einfach, wenn ich das Gefühl hatte in letzter Zeit zu viel Cannabis konsumiert zu haben. In der Regel waren die Konsumpausen ca. einen Monat lang, allerdings gab es auch längere Konsumpausen wie bereits in meiner Konsumbiografie erwähnt.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich hatte kein Problem ohne Drogen abzuschalten, ich mochte lediglich das sozial Miteinander.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Grundsätzlich, ist jede Person die jegliche Art von Drogen konsumiert unabhängig von der Häufigkeit gefährdet in Drogenabhängigkeit zu geraten. Oft spielen die sozialen Umstände einen großen Faktor, das Verhältnis zu Mitmenschen, Familie und Freunden. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich nicht kurz vor einer Drogenabhängigkeit stand. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und Freunden, richtige Probleme mit Mittmenschen hatte ich auch nie. Wenn ich Cannabis konsumiert habe, stand das Beisammen sein mit Freunden im Vordergrund. In der gesamten Zeit habe ich nicht einmal alleine konsumiert.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Auf jeden Fall, ich hätte es zwei mal hinterfragen sollen warum der Cannabiskosum nicht erlaubt ist. Ich hätte nicht so leichtsinnig handeln dürfen und dann keine Konsequenz erwarten.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe im Oktober mein duales Studium begonnen. Ich habe mich für die Abstinenz entschieden, da ich nicht durch eine Droge „eingeschränkt“ sein möchte. Außerdem wohne ich seit beginn des Studium alleine, habe somit mehr Verantwortungen und möchte diesen gerecht werde.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Knackpunkt war die Kombination aus dem Beginn meines Studium und dem Vorfall am 19.08.2017.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Aufgrund der neuen Verantwortungen und Herausforderungen in meinem Leben kann ich es mir nicht mehr erlauben so Verantwortung los zu sein. Zusätzlich möchte ich nie wieder in meinem Leben in solch eine Situation geraten. Es war das unangenehmste Gefühl, meinen Eltern zu erzählen, dass ich ihr Vertrauen missbraucht habe. Ich möchte weder mein Umfeld enttäuschen noch mein Studium bzw. späteren Job riskieren.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich konnte keine wirklichen Unterschieden, während der Umstellung feststellen.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Ich habe keine direkte Hilfe gebraucht. Natürlich haben mich meine Familie und Freundin offen über das Thema geredet, was mir jedoch mehr geholfen hat mit der Verzweiflung wegen des Vorfalls zurecht zukommen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und Freundin sind froh, dass ich mit dem Konsum aufgehört habe. Wie bereits erwähnt, wussten wenige aus meinem Umfeld, dass ich konsumiert habe, haben daher auch keine Umstellung festgestellt. Ehemalige Freunde mit den ich früher Konsumiert habe, haben Verständnis gezeigt.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Ich habe kurz Zeit nach dem Vorfall den Kontakt zu aktiven Konsumenten komplett abgebrochen und möchte diesen auch nicht wieder aufnehmen. Drei meiner ehemaligen Freunde, welche gemeinsam mit mir ihr Abitur abgeschlossen haben, haben bis heute weder eine Ausbildung noch ein Studienplatz, sie sind das perfekte Beispiel dafür, dass zu viel kiffen antriebslos machen kann. Ich habe nach sehr kurzer Zeit gemerkt, dass andere Personen die in meiner Gegenwart gekifft haben nur über belanglose und zusammenhangslose Themen geredet haben, ohne jeglichen Sinn. Diese Art von Konversation kann ich mir gerne sparen.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Sehr selten auf Partys allerdings bin ich diesen Personen, nach sehr kurzer Zeit, möglichst aus dem Weg gegangen. In meinem neuen Freundeskreis befindet sich niemand der meines Wissens Cannabis konsumiert.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde jeglichen Kontakt meiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein!
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich werde meine Abstinenz weiterhin aufrecht erhalten. Außerdem werde ich jeglichen Kontakt zu Kiffern meiden. Dies ist durch mein neues Umfeld, durch den Umzug, sichergestellt. Ich habe keinen Kontakt zu Cannanbiskonsumenten und werden ihn auch in Zukunft nicht haben wollen.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich gehe nicht davon aus, dass ich einen Rückfall zu befürchten habe. Falls ich das Verlangen hätte Cannabis zu konsumieren, werde ich mich an meine Familie und Freundin wenden und mit ihnen offen über das Thema sprechen, um einen Rückfall auf jeden Fall zu verhindern. Schlimmstenfalls werde ich mir weitere Unterstützung suchen müssen.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Ich konsumiere derzeit gelegentlich Alkohol. Allerdings trinken ich nur zum Genuss, das ich das Gefühl, Kontrolle über den eigen Körper zur verlieren, nicht mag und zulassen möchte. Ich trinke derzeit nur auf Partys oder bei einer Familienfeier/„Familienbeisammensein“. Ich habe seit längerer Zeit keinerlei Schnaps getrunken, da er mir nicht schmeckt. Auf Familienfeiern oder Partys trinke ich 2-3 Bier und stoße gegebenenfalls mit einem Glas Sekt an.
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Wäre über ein Feedback und Ratschläge sehr dankbar.
Viele Grüße
Udontknow