Hi,
vielen Dank das es noch geklappt hat, vor meinem MPU Termin ein Feedback zu bekommen.
Mein FB ist doch nicht so schlecht ausgefallen, wie ich es mir gedacht hatte
Ansich war ja Frage 43 vom inhaltlichen Deckungsgleich mit meiner Aussage in Frage 5, habe es trotzdem etwas angepasst.
Nachfolgend dann meine überarbeitete Version:
----------------------------------------------------------------
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das erste Mal von Cannabis gehört habe ich durch einen ehemaligen Computerspiel-Kollegen mit dem ich über das Internet telefonierte, dieser hatte öfters mal einen Joint während des Spielens geraucht.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Jahr 2014 habe ich das erste Mal Cannabis konsumiert.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Anfang 2014 konsumierte ich das erste Mal Cannabis in Form eines Joints, dies tat ich am Wochenende mit zwei Schulfreunden und wir wiederholten dies Anfangs. Später dann konsumierten wir auch unter der Woche so 1-2 Joints abends. Bis dann im Dezember 2014 das erste Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet wurde, wegen Besitzes (1,2 G), diese wurden bei einer Hausdurchsuchung in anderer Sache gefunden. Dieses wurde gegen 15 Sozialstunden und 2 negative Drogentests eingestellt. Ein weiteres Ermittlungsverfahren das ich später erhielt ging um ebenfalls den Erwerb von diesmal Haschisch (10 G) für den Zeitpunkt Oktober 2014. Seit dem ersten Ermittlungsverfahren lebte ich dann Abstinent bis Mitte 2016. Im zweiten gab ich dann auch den phasenweisen täglichen Konsum zu. Im Jahre 2016 fing ich dann wieder an Cannabis zu rauchen, zum Anfang wieder nur Wochenendes, dies entwickelte sich mit der Zeit wieder zum täglichen Konsum. Ich lag dennoch regelmäßig 1-2 Wochen Pausen ein. Bis ich dann Mitte 2017 für ein halbes Jahr den Konsum wieder aufgab. Anfang 2018 fing alles von vorne an, anfangs erst nur am Wochenende und dann wieder zur Tendenz täglich bis ich dann letztendlich mein drittes Ermittlungsverfahren wegen BtmG erhielt (Besitz von 13G Cannabis). Seitdem Lebe ich Abstinent.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Einen Mischkonsum von Alkohol und Cannabis habe ich einmalig probiert, da mir durch diesen extrem schlecht wurde, habe ich es dabei belassen.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol trinke ich selten und nur zu besonderen Anlässen, z. B meinen Geburtstag und Sylvester, wenn ich Alkohol trinke belasse ich es bei 1-2 Bier und 1 Mischgetränk.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja, ich rauche Zigaretten und trinke gelegentlich einen Kaffee vor dem Sport.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Auf der Arbeit, sowie in der Berufsschule habe ich die negativen Folgen im Nachhinein betrachtet am meisten gemerkt, sobald ich am Vorabend geraucht habe, war ich am nächsten Tag demotiviert, antriebslos und das Lernen fiel mir immer schwerer. In der Berufsschule war ich zwar anwesend, aber habe ich mir nur sehr wenig am Unterricht beteiligt und die Zeit eher abgesessen, dadurch waren meine Noten sowohl schriftlich als auch mündlich weit unter meinem Potenzial, wie ich jetzt gemerkt habe.
Des Weiteren litt auch mein soziales Umfeld unter meinem Cannabis-Missbrauch, mein Bruder, sowie auch Freunde die von dem Konsum nichts hielten distanzierten sich immer weiter von mir, da auch durch den Konsum z. B meine Zuverlässigkeit abnahm, da ich dann einfach ausreden erfand, um bei ausgemachten Treffen nicht zu erscheinen. Meiner Mutter tat ich in dieser Zeit auch sehr weh, durch meinen ständigen Ärger mit dem Gesetz wegen Cannabis, unteranderem gab es zwei Hausdurchsuchungen.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, zu diesen Zeiten waren mir die negativen Aspekte des Missbrauchs in diesem Umfang noch nicht begreiflich bzw. ich habe Sie einfach verharmlost. Die Zeit mit meinem damaligen Freunden hatte ich zu diesem Zeitpunkt sehr genossen und als ein wichtiger Punkt in meinem Leben angesehen. Meine Ausbildung war nicht direkt gefährdet, da ich trotzdem noch ausreichende Leistung brachte.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Es wurden nie Blutwerte von der Polizei entnommen.
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit hatte ich Urlaub und konsumierte täglich 2-3 Joints.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
An dem Tag der Auffälligkeit hatte ich bereits 2 Joints konsumiert.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich besuchte einen ehemaligen Kollegen von mir, der seit längerer Zeit weggezogen war.
Seine Familie besitzt eine Pension in der ich dann zwei Wochen nächtigen konnte, deshalb hatte ich auch 13 Gramm Cannabis dabei. Einmal um mit Ihm rauchen zu können und Ihm etwas dalassen zu können da in seinem Ort keiner Cannabis organisieren konnte für Ihn.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Es wurde eine allgemeine Personenkontrolle am Straßenrand durchgeführt.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Ich war nie unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Da ich noch keinen Führerschein hatte und auch kein Autofahren kann, gab es diesen Konflikt nie bei mir.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Unter Drogeneinfluss ist die Reaktionsfähigkeit stark beeinträchtigt, dadurch steigt die Unfallwahrscheinlichkeit für andere Verkehrsteilnehmer und mich stark an. Des Weiteren sind die Blendeempfindlichkeit, Konzentration und motorische Fähigkeiten beeinträchtigt.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bei Cannabis variiert dies durch mehrere Faktoren. Dazu zählt das Konsummuster, da Cannabis nicht linear abgebaut wird, sondern durch Halbwertszeiten, sowie in Fett eingespeichertes THC kann wieder freigesetzt werden. In der Regel kann man von mindestens 72 Stunden nach dem letzten Konsum ausgehen.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Bei einem täglichen Konsum steigt das Risiko in eine Abhängigkeit zu geraten immens an. Der Körper bildet eine Toleranz gegen Cannabis, wo durch man zu einem gesteigerten Konsumverhalten tendiert, um die gleiche Wirkung zu verspüren. Neben körperlichen Gesundheitsrisiken, wie z. B Lungenschäden, können auch psychische Krankheiten auftreten wie z. B Depressionen oder Angstzustände.
----------------------------------------------------------
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Zum Beginn meiner Konsumzeit ging es um ein Gefühl der da Zugehörigkeit, bei den Leuten mit denen ich nur wenig Kontakt hatte, aber sich dann durch das Kiffen eine freundschaftliche Beziehung bildete. Es half mir anfangs auch meine Gedanken an meinen verstorbenen Vater zu vergessen, bei dem ich im frühen Alter bei der Reanimation helfen musste, die leider erfolglos war und mir deshalb innerlich Vorwürfe gemacht hatte, ob ich nicht etwas hätte besser machen können. Mit der Zeit traten dann immer mehr Probleme auf, als direkte Folge des Konsums selbst, mehrmalig mit der Polizei Kontakt zutun gehabt und dies nahm ich nicht als Weckruf war, sondern flüchtete mich immer weiter in den Konsum. Nach Ende meiner Schulzeit trat ich dann mehrere Ausbildungen an, die ich ernst genommen hatte, aber mit der Zeit immer wieder Gründe hatte, diese abzubrechen. Die Frustration darüber das mein beruflicher Werdegang bisher immer in einer Sackgasse endete, verließ mich dann dazu weiter zu konsumieren, um dies zu verdrängen. Ich sah keine wirklich Perspektive in meinem Leben. Immer wenn mir eine Geboten wurde hörte ich auch mit dem Konsum auf, als diese jedoch scheiterte, ging es weiter.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mein familiäres Umfeld und nicht konsumierende Freunde waren stets besorgt, wegen meinem Konsum, den ich auch relativ offen ausgelebt hatte. Meinen konsumierenden Freunden waren in der gleichen Position wie ich, also es war Ihnen egal.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Immer die Phasen in der ich eine Ausbildung abbrach, weil es mir doch nicht gefiel oder ich mit den Personen auf dem Arbeitsplatz nicht klarkam.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Das erste Mal aufrichtig nach Hilfe gesucht, hatte ich mir in meinem letzten Gerichtsverfahren (Besitz von Cannabis 13G) bei der Jugendgerichtshilfe. Zu diesem Zeitpunkt war ich das erste Mal im Kopf wirklich soweit längerfristig etwas ändern zu wollen.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein, es gibt keine aktenkundigen Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, sowie mir keine bekannten Suchtkrankheiten.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumspitzen gab es immer dann, wenn ich für längere Zeit zuhause saß, z. B als ich meine schulische Ausbildung und meine erste Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel abgebrochen hatte. In der Überbrückungszeit bis ich das nächste Antrat waren definitiv die Konsumspitzen, viele meiner ehemaligen Freunde hatten zu diesem Zeitpunkt auch keine berufliche Perspektive, deshalb verbrach man mit dem Kiffen die Zeit, um die Sorgen über die eigene Zukunft verschwinden zu lassen. Konsumpausen lag ich eigentlich immer dann ein, sobald ich wieder etwas zutun hatte, also z. B während der schulischen Ausbildung.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, doch die Gemeinsamkeit mit meinen ehemaligen Kollegen einen Joint zu rauchen und die Sorgen des Alltags verschwinden zu lassen, fühlte sich gut an.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jede Person die Cannabis konsumiert, ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen, also ja ich war gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich wies zwar einen exzessiven Konsum zeitweise auf, aber hatte auch in meiner Konsumkarriere längere Pausen.
----------------------------------------------------------
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend hätte ich diese auf jeden Fall verhindern können. Wäre ich damals nicht so verschlossen gewesen und hätte über meine Probleme mit Familie oder Freunden geredet und diese nicht in mich reingefressen. Damals hatte ich auch noch extrem Scham professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, hätte ich diese abgelegt, hätte ich die Drogenkarriere definitiv verhindern können.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nach meiner letzten Auffälligkeit bei der Polizei hatte ich mir Schuldvorwürfe gemacht, wie ich mein Leben nur zu diesem Punkt abgleiten lassen konnte. Ich war mehrmalig bei der Polizei aufgefallen und durch diese Straftat steht meine dritte Gerichtsverhandlung an. Ich begann mein Leben zu reflektieren und sah ein, dass ich unbedingt etwas ändern muss. Auch um meine Mutter und meinen leider verstorbenen Vater stolz zu machen und nicht nur immer das Sorgenkind zu sein.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Dies war definitiv nachdem die Polizisten bei mir die 13 Gramm gefunden hatten. Ich war am Boden zerstört, wie ich nur zu diesem Punkt in meinem Leben kommen konnte. Ständig Ärger mit der Polizei und einbrechende Leistungen im Beruf. Mein Leben war eine Abwärtsspirale die ich durchbrechen wollte.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Da mir das Risiko wieder in einen Missbrauch und den damit einhergehenden Folgen zu groß ist.
In meinem jetzigen Leben möchte ich mit einem klaren Kopf Entscheidungen treffen.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die Umstellung zur Abstinenz fiel mir leicht. Zu Beginn der Abstinenz hatte ich Probleme beim Einschlafen, diese ließen nach der ersten Woche stark ab. Ich verspürte innerlich schon länger den Wunsch das Kapitel Cannabis abzuschließen, um mein Leben aktiv anzupacken, deshalb erlebte ich in der ersten Zeit ein richtiges Hoch.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Das Reflektieren meines eigenen Lebens hat mir stark geholfen, wie meine Ausbildung unter dem Konsum litt und dass sich mein Bruder und nicht konsumierende Freunde immer weiter distanzierten. Meine Chefs gaben mir einen riesigen Vertrauensvorschuss, der mich extrem motivierte Höchstleistungen zu bringen. Und zuletzt die professionelle Hilfe der Caritas, diese half mir auch dabei mein Leben zu reflektieren, da wir in diesen meinen Konsum aufgearbeitet hatten.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein alter Freundeskreis nahm dies positiv auf, aber auch Anfangs mit Zweifeln, ob ich wirklich nun diesen Schritt konsequent durchziehe, diese konnte ich ausräumen.
Der Kontakt zu meinem Bruder wurde mit der Zeit wesentlich besser und meine Mutter die meinen Konsum zwar kritisch sah, aber Ihn akzeptieren musste, da ich mir nichts diesbezüglich sagen lassen wollte, hatte sich extrem gefreut.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Seit Beginn meiner Abstinenz, distanzierte ich mich von meinem alten Drogenbekanntschaften.
In meinem neu gewonnenen Freundeskreis gibt es keine mir bekannte konsumierende Person mehr.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, seit Beginn meiner Abstinenz suchte ich stets Distanz zu Personen die Drogen konsumieren.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Zukünftig möchte ich mein Abstinentes Leben weiterführen, da ich die klaren Vorteile bevorzuge.
Ich werde den Kontakt mit Drogen und deren Konsumenten bestmöglich meiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch die strikte Einhaltung meiner Abstinenz möchte ich sicherstellen niemals ein KFZ unter Drogeneinfluss zuführen. Auch durch meine Aufarbeitung meines Konsumverhaltens wurden mir die Risiken vor Auge geführt, die mit einer Drogenfahrt einhergehen.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Einen Rückfall kann ich theoretisch nicht ausschließen, doch sobald ich die ersten Anzeichen eines solchem erkenne, würde ich mich an meine Familie und Freunde wenden. Auch das Aufsuchen von professioneller Hilfe würde ich in Anspruch nehmen, da man sich dafür nicht schämen muss und die Beratungsgespräche bei der Caritas mir sehr geholfen haben.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Alkohol trinke ich selten und nur zu besonderen Anlässen, falls ich Alkohol trinke belasse ich es bei ein bis zwei Bier und maximal einem Mischgetränk.