Ich habe meinen FB (vor allem Frage 3. und Frage 26.) noch einmal Überarbeitet:
Was ist passiert?
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das war damals in der Realschule 8 Klasse. Dort kamen zwei Polizisten zu uns in die Klasse und haben uns über dieses Thema aufgeklärt.
2. Wann haben sie das erste Mal Konsumiert?
Das war am Samstag den 14.05.2016. Dort habe ich es mit meinen Freunden ausprobiert.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nachdem ich an dem genannten Samstag ziemlich enttäuscht war, dass ich keine Wirkung spürte, probierte ich es am Samstag danach noch einmal mit anderen Freunden in einer Hütte aus.
Dort haben wir um ca. 20 Uhr einen Joint durch die Runde geben lassen, wovon ich ein Paar mal zog. Diesmal nahm ich auch eine entspannende Wirkung wahr und wir lachten viel.
Bei diesem zweitmaligen Konsum blieb es auch erstmal, da ich in einem großen Freundeskreis war wo eher an Wochenenden getrunken wurde. Die Leute die an diesen Wochenenden lieber Kifften, kamen auch nicht mehr, da wir nicht mit Konsumierten. So kam ich auch erstmal nichtmehr in die Gelegenheit dazu und unser Freundeskreis spaltete sich.
Das Thema wurde dann aber nach und nach auch in meinen „richtigen“ Freundeskreis präsenter, und so kam es dazu das wir in den Sommerfieren uns an 2-3 Abenden noch einmal getroffen haben, um zu konsumieren, jedoch immer in Verbindung mit unseren anderen Freunden, die schon regelmäßiger Kifften.
Nach den Ferien ging es für mich auf die Fachoberschule, in dieser Zeit ging es los das ich mich mit meinen Freunden öfter zum Konsumieren traf. Anfangs war es noch 1-2 Mal im Monat, jedoch wurde daraus dann jedes zweite Wochenende und schließlich jedes Wochenende.
Das ging dann über die gesamte Fachoberschulen Zeit so, unter der Woche Schule, am Wochenende nachdem ich mein Schulzeug erledigt hatte mit Freunden einen rauchen.
Der Höhepunkt kam jedoch als ich nach dem Fachabitur in eine neue Stadt zum Studieren zog, diese war 4 ½ Stunden entfernt und ich kannte noch niemanden.
Dort hat sich der Konsum von „am Wochenende wenn ich meine Arbeit erledigt habe“ zu jeden Tag geändert. Ich habe dort zwar Anschluss gefunden, jedoch zog ich mich zurück und verbrachte lieber Zeit mit mir alleine. In meiner Heimat habe ich mich immer mit meinen Freunden getroffen aus Angst etwas zu verpassen. Selbst wenn ich keine Lust hatte mit zu kommen und alleine sein wollte, bin ich letzten endes immer mitgekommen. In STUDENTENSTADT konnte ich endlich Zeit mit mir alleine verbringen und mich ein Stück weit „selber finden“.
Ich fing auch an immer weniger in die Uni zu gehen, da ich merkte, dass mir der Studiengang nicht gefiel.
Nach dem ersten Semester brach ich das Studium ab, jedoch behielt ich das Konsummuster bei und Konsumierte jeden Abend 1 Joint.
Anfang 2020 kam ich dann mit meiner Freundin zusammen, diese wusste nicht von meinem extremen Konsum und ich versuchte es so gut wie möglich zu verheimlichen. Als im März der Lockdown kam war dann die zweite Hochphase, da ich mich sehr einsam gefühlt habe, weil ich weder Freunde noch meine Freundin sehen durfte.
Hinzu kam noch, dass ich Angst hatte meine Abiturprüfung zu vergeigen, da ich ja nichtmehr Unterricht in der Schule hatte, und der Onlineunterricht anfangs sehr unstrukturiert war. Als dann die Schule wieder begann, konsumierte ich wieder weniger und konzentriere mich auch die Prüfungen. Zwei Wochen vor dem Abitur legte sich der Konsum ein wenig, da ich mich auf die Prüfung vorbereiten musste.
Das brachte jedoch nicht soviel, und meine Noten wären wohl deutlich besser gewesen, wenn ich überhaupt nicht geraucht hätte.
Jedoch legte nach dem Abitur mein Konsum wieder zu da ich nichts zu tun hatte, dieser wurde jedoch auch schnell durch die Kontrolle am 17.07.2020 wieder abgebremst. Ich habe dann für einen Monat gar nicht konsumiert, habe dann aber auf einer Party ende August noch einmal von einem Joint gezogen. Das habe ich aber am nächsten Tag gleich bereut, da ich dadurch auf der Party nur noch auf der Couch rumgesessen bin und gemerkt habe, dass es das nicht wert sei jetzt für 72h das Autofahren sein zu lassen.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Als ich Ende 2015 in meinen neuen Freundeskreis kam tranken wir 2-3 mal im Monat. Ich war davor ein PC-Kind und habe mich aufgrund der Zugehörigkeit verleiten lassen öfter mit zu gehen, da ich noch in keiner Clique war und dazugehören wollte.
Nach meinem ersten Absturz 2016 legte sich das und nun trinke ich zu besonderen Anlässen 2-3 Bier.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke jeden Morgen eine Tasse Kaffee.
7. Haben sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfangs nicht, als der Konsum jedoch stieg war ich am Morgen oft müder als sonst und träumte nicht mehr. Ich war viel demotivierter bei dem was ich machte und bin daher nicht nur der Schule, sondern auch meinen Hobbys mit weniger Elan nachgegangen. Ganz schlimm fand ich das Verhältnis zu meinen Eltern, da ich mich sehr von ihnen distanziert habe, was mir sehr leid tut.
In STUDENTENSTADT habe ich zwar Anschluss gefunden, jedoch ließ ich immer mehr treffen ausfallen da ich lieber daheim Konsumierte, und suchte mir dort noch einen zweiten Freundeskreis außerhalb meiner Kommilitonen, mit denen ich Konsumieren konnte. Auch konnte ich mir früher Dinge besser merken, was bei steigendem Konsum schlechter ging. Meine Zahnärztin fragte mich bei einem Besuch mal, ob ich Cannabis konsumierte, da meine Zähne auch nicht mehr die besten waren.
8. Haben sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, ich habe es verharmlost und gemeint es ist ja „nur eine Pflanze“ und „Alkohol sei schlimmer“. Ich habe mir eingestehen wollen, dass alles gut sei, da meine Schulischen Leistungen noch zufriedenstellend waren und ich auch Extremfälle aus dem Umfeld kenne. Mit diesen habe ich mich verglichen und die negativen Folgen runtergeredet.
9. Was für Werte wurde bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
1,7 ng/ml THC; 29 ng/ml THC-COOH
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vom 12.07.2020 – 17.07.2020 habe ich Montags und Dienstags 2-3 Joints am Abend geraucht. Der letzte war am 14.07 um 01:00 Uhr.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich nicht konsumiert.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich lag im Bett und wollte entspannen bevor ich schlafen ging.
13. Wie sind Sie auffällig geworden.
Ich wurde bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle um ca. 12 Uhr mit einem Schnelltest positiv auf THC und seine Abbauprodukte getestet.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich hatte ein Kennenlerngespräch mit meiner Vermieterin in Würzburg, da ich zu dieser Zeit auf Wohnungssuche war. Da meine Freundin bei mir übernachtet hatte, habe ich sie nachhause gefahren und wollte anschließend nach ORT fahren, da mich dort meine Mitbewohner mit nach Würzburg genommen hätten.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich musste ca. 15 km nach ORT fahren, wurde jedoch im selben Ort wo ich und meine Freundin wohne von der Polizei aufgehalten. Das war vielleicht 1 km Fahrtweg.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Wenn man bedenkt, dass THC bis zu 72 Stunden noch seine Wirkung zeigen kann, ca. 50 mal.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich bin nie unmittelbar gefahren, nachdem ich konsumiert hatte. Da ich dachte es reiche aus den Rausch auszuschlafen, war für mich der Konflikt gelöst, jedoch war dies eine falsche Annahme. Ich habe daher den Konflikt, den es wirklich zu bewältigen gab, nie gelöst.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da man nicht nur sich selber, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. Während des Rausches sinkt die Konzentration massiv. Zudem ist die Blendwirkung erhöht, die Reaktionszeiten beeinträchtigt und Geschwindigkeit und Distanzen können falsch eingeschätzt werden. Auch die Motorischen Fähigkeiten leiden unter dem Einfluss von THC.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Je nach Häufigkeit kann man bei THC bis zu 72 Stunden unter dessen Einfluss stehen. Obwohl man sich schon nüchtern fühlt, wird das THC im Fettgewebe gespeichert, und kann somit noch zur Beeinträchtigung führen.
20. Sind sie sich darüber in Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, es bildet sich schnell eine Toleranz gegenüber der Droge, so dass man immer mehr konsumieren muss, um berauscht zu sein. Nicht nur die Leisungs- und Denkfähigkeit lässt nach, auch das Kurzzeitgedächtnis leidet unter dem stetigen Konsum. Auch kann es einen Sozial schädigen, da man eher in sich Zurückgekehrt ist und Sozialen kontakt meidet. So begünstigt der regelmäßige Konsum Paranoia, Psychosen und Depressionen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Finanzielle Aspekt, da wenn man täglich konsumiert sein Geld hauptsächlich für Drogen ausgibt. Ein täglicher Konsum kann abhängig machen, was auch zu gesundheitlichen Schäden führen kann, z.B. Lungenschäden. Da man auf den Schwarzmarkt muss, ist die Gefahr auch groß andere Drogen auszuprobieren, da die Hemmschwelle sinkt und die Risikobereitschaft steigt.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Am Anfang war es noch die Gruppenzugehörigkeit, aber auch die Neugier. Da sich unsere Freundesgruppe spaltete, ich aber den Kontakt zu den Freunden die gekifft haben nicht verlieren wollte, setzte ich mich mit Ihnen in Kontakt.
Als der Konsum zunahm diente es mir zum abschalten. Ich bin zuerst meinen Pflichten nachgegangen und habe mich dann dafür belohnt, danach konnte ich mich entspannen und hatte den Kopf frei.
Auch gehörte es irgendwann dazu wenn wir uns trafen, man wurde einfach geselliger und wir dachten wir hätten damit mehr Spaß als ohne.
22. Wie hat sich ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Familie wusste, dass ich gegebenenfalls konsumierte. Da ich gerade 18 geworden bin, sagten sie ich sei alt genug und ihre Erziehung sei abgeschlossen, zudem ich in dieser Zeit eh kurz vor meinem Auszug stand. Sie sagten auch sie wollen davon nichts wissen, und dass der Konsum dann nach dem Auszug mehr wurde und auch bei meiner Rückkehr immernoch bis zum Abitur bestand hielt, wussten sie nicht. Sie waren jedoch sehr schockiert als ich Ihnen nach meiner Kontrolle mein Konsummuster verriet und waren auch enttäuscht, dass ich so fahrlässig gehandelt habe.
Vor meiner Freundin spielte ich das Konsummuster runter und erzählte ihr häufig nicht, wenn ich konsumiert hatte, da sie schon mal Wütend wurde als ich ihr sagte ich habe in den Ferien jeden Tag geraucht.
In STUDENTENSTADT waren meine Freunde enttäuscht das ich immer weniger gekommen bin und mich in meiner Wohnung verzog.
Heute bin ich jedoch sehr froh darüber, dass meine Eltern mich trotz meines Verhaltens immer noch unterstützen und meine Freundin an meiner Seite bleibt.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, der Umzug in STUDENTENSTADT und der erste Lockdown im April.
24. Haben Sie sich an Jemanden um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nachdem ich aufgehalten worden bin habe ich zuerst mit meinen Eltern darüber geredet. Sie boten mir ihre Hilfe an und sagten, dass wir das schon zusammen schaffen werden. Ebenfalls habe ich mich mit meiner Freundin zusammengesetzt, die sagte, ich soll bei Problemen immer zu ihr kommen. Ich habe mich auch mit meinen Freunden darüber unterhalten, diese haben ihren täglichen Konsum seitdem auch reduziert, weshalb es für mich anfangs einfacher fiel den Konsum zu beenden.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetzt oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich in der Zeit vor meinem Fachabitur. Dort rauchte ich 2-3 Wochen lang nicht.
Die Konsumspitze war in Jena, da ich dort auf mich alleine gestellt war. Auch im Zeitraum vom ersten Lockdown bis zu den Abiturprüfungen stieg mein Konsum nochmal an, da der Druck stieg und ich mich aufgrund der Isolation sehr einsam gefühlt habe.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, mit ging es jedoch deutlich schneller und einfacher. Das Gefühl sich nach erledigter Arbeit zu belohnen und danach zu entspannen hat sich für mich gut angefühlt, zudem ich damit den Verkehr in meinem Kopf abschalten konnte. Auch empfand ich uns als geselliger wenn ich mit meinen Freunden in der runde einen Joint rauchte um abzuschalten.
28. Waren sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ich denke jeder der konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Cannabis ist noch immer eine Droge, auch wenn man das gerne runterspielt. Das ich erwischt wurde kam mir zugute, da ich nicht hätte garantieren können, meinen Konsum aus eigenem Handeln auf null zu reduzieren.
29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein.
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Rückblickend hätte ich das machen sollen. Jedoch ist es natürlich schwer, wenn das Umfeld um einen herum das als „Normal“ betrachtet, jeden Tag zu kiffen. Hätte ich mehr auf meine Vernunft gehört und mir mehr Gedanken über die Konsequenzen gemacht, hätte ich es verhindern müssen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Da ich mein Leben in eine Positivere und Aktivere Richtung verändern wollte. Der Vorfall war der entscheidende Hinweis, endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Man möchte sich ja auch weiterentwickeln und nicht auf der Stelle stehen bleiben. Da ich kurz nach dem Delikt nach Würzburg zum Studieren gezogen bin, war das für mich ein guter Neuanfang dies ohne Drogen zu tun. Ich wollte mich wieder mehr auf meine Leistungen fixieren und meinen Hobbys wieder mehr nachgehen, und der Konsum machte mich träge und stand mir im Weg. Meiner Familie und meiner Freundin konnte ich auch so beweisen, dass ich wieder auf den Weg der Vernunft bin.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt).
Das auslösende Ereignis war natürlich der Moment als ich aufgehalten worden bin. Ich wusste, dass ich jetzt richtigen Mist gebaut habe und ich schlimmeren Schaden hätte anrichten können, nur weil ich regelmäßig Cannabis konsumierte. Der Prozess war dann eher schleichend, da ich im Nachgang viel über die Szenen nachgedacht habe und mich viel mit meinen Eltern darüber unterhalten habe. Nach längerer Abstinenz habe ich gemerkt wie viel besser es ist einen klaren Kopf zu haben, und wusste auch dass ich mein angehendes Studium nicht durch den Konsum von Drogen beeinflussen und gefährden wollte.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Da ich aufgrund meiner Anfangszeit weiß wie schleichend der Prozess kommen kann. Man spielt den Konsum sehr leicht runter und sagt, dass man ja garnicht so oft konsumiert. Ich sehe auch in der Droge keinen reiz mehr, da ich gemerkt habe, dass mir das Unbetrübte leben ohne Cannabis viel mehr Spaß macht und sich meine Lebensqualität seit der Abstinenz deutlich verbessert hat. Ich strebe den Master in meinem Studiengang an und möchte zu einen der besten gehören, weswegen ich zurzeit sehr ehrgeizig bin. Auch ein gelegentlicher Konsum würde mir hier im Weg stehen meine Ziele zu erreichen, da ich dadurch antriebsloser werden würde und Angst hätte, meine Ziele aus den Augen zu verlieren.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Zuerst habe ich gemerkt wie ich wieder besser schlafen und träumen konnte. Ich war am Morgen auch nicht mehr so müde und konnte mir Dinge wieder besser merken. Vorallem in der Uni habe ich einen deutlichen Leistungsunterschied gemerkt, da ich mich viel interessierter und intensiver mit dem Stoff beschäftigt habe. So konnte ich es schaffen einen Schnitt von 2.4 zu erlangen, was ein deutlicher Leistungssprung im Vergleich zu meinem Abitur ist. Ich habe auch angefangen Sport zu treiben und viel mehr auf meine Ernährung zu achten, was früher viel zu kurz für mich kam. Auch habe ich wieder angefangen Skateboard zu fahren, und in Würzburg habe ich schon Anschluss gefunden, was mir sehr gut tut. So sitze ich (abgesehen vom Lernen) nicht mehr so viel Zuhause und komme raus in die Natur. Ich habe auch wieder einen besseren Draht zu meinen Eltern und zu meiner Freundin. Durch den Umzug und der Abstinenz hat für mich ein neuer Lebensabschnitt angefangen, in welchem Kiffen nichts mehr verloren hat.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Vor allem meine Freundin. Ich habe nach dem Vorfall sehr viel Zeit mit ihr verbracht und sie hatte immer ein offenes Ohr für mich. Auch mein Bruder, der nur ein paar Minuten von mir Wohnt, bat mir immer an zu ihn zu kommen. So habe ich ihn viel über meine Entwicklung und Gefühle erzählt. Durch Meditation habe ich angefangen Stress anders zu betrachten und zu beheben, was mir auch sehr geholfen hat.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Meine Familie und meine Freundin sind sehr stolz auf mich, dass ich es aus der Drogenspirale geschafft habe. Sie merken, dass ich viel glücklicher und ehrgeiziger bin als vorhin, sie sagen sogar „sie erkennen mich nicht wieder“. Auch mein Bruder freute sich sehr das ich ihn nun öfter besuchen komme, zumal ich nun auch nur wenige Minuten von ihm weg Wohne.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Anfangs habe ich den Kontakt stark reduziert, da ich mich sehr viel mit meiner Freundin getroffen habe. Den Sommer über war ich mit meinen Freunden noch ein paar Mal am See. Da diese aber in dieser Zeit auch Abstinent gelebt haben, war das für mich kein Problem, da wir uns viel über die negativen Folgen des Konsums unterhalten haben.
Anfang September bin ich jedoch nach Würzburg gezogen, somit habe ich schnell den Kontakt zu Ihnen verloren und mein neues Umfeld in Würzburg gepflegt. In die Heimat fahre ich nur noch, um meine Freundin und meine Eltern zu besuchen.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Da sie bis zu meinem Umzug auch Abstinent gelebt haben, habe ich das nicht mitbekommen.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Für mich kommt nur eine strenge Abstinenz in Frage, da mich mein Leben wie ich es jetzt lebe viel glücklicher macht. Dem Konsum gehe ich prinzipiell aus dem Weg, und da ich in einer neuen Stadt wohne bietet sich mir auch zurzeit gar nicht die Möglichkeit an einem Konsum teil zu haben.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
In dem ich mein bisher aufgebautes abstinentes leben nicht durch einen Konsum kaputt mache. Durch die Reflektion meiner rücksichtslosen Tat habe ich mir die Auswirkungen eines konsumes vor Augen geführt, und ich möchte mir nicht noch einmal vorwerfen müssen, eine Gefahr für den Straßenverkehr zu sein. Auch werde ich den Kontakt zu Drogen und Konsumenten weiterhin vermeiden.