Samsomat1

Neuer Benutzer
Was ist passiert?

Ich habe mir zwischen 1 und 2 Uhr früh mit einem Freund einen Joint geteilt. Es war nicht geplant danach noch zu fahren. Da die Veranstaltung aber bis 6 Uhr früh ging und ich mich wider nüchtern fühlte, wurde ich von ein 3 ca. gleichaltrigen überredet sie in der Innenstadt abzusetzen. Kurz bevor wir die Stelle erreichten an der ich sie loswerden wollte wurden wir von einer Polizeistreife angehalten und dann das volle Programm. Sehr gründliche Durchsuchung von KFZ und Personen, Hampelmann aufm Bürgersteig, Urinschnelltest, Blutentnahme.

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 21

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): sehr selten bis gelegentlich
Datum der Auffälligkeit: 04.08.2019

Drogenbefund
Blutwerte: 3,4 ng/ml aktives THC; 30 ng/ml THC-COOH; 1,2 ng/ml THC-Metabolit
Schnelltest: Urin (freiwillig gemacht)
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja (nach 5 Monaten)
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja, habe nie etwas bezahlt?
Verurteilt: Staatsanwaltschaft hat Verfahren im Dezember 2019 eingestellt (wurde nie etw. gefunden)
Strafe abgebüßt: nichts, keine Punkte, keine Geldstrafe , keine Sperre

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, Ende September 2020
Hab ich neu beantragt: passiert nächste Woche
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann X trotz der Hinweise auf gelegentlichen Cannabiskonsum sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unter Cannabiseinfluss ein KFZ der Gruppe 1 sicher führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er auch zukünftig ein KFZ unter Einfluss von BTM, anderen psychoaktiv wirkenden Stoffen oder deren Nachwirkungen führen wird? (Fähigkeit zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme)

Bundesland
:
Tatort in Hessen, wohnhaft in Sachsen

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: Vorfall am 4.8.2019

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: (2x) für ein fachärztliches Gutachten im Frühling 2020, (4x) 6 Monate ab Sommer 2020 bis Januar 2021
Keinen Plan: -

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): 1 Gruppensitzung (10 Leute) beim Verkehrspsychologen 120 Min.
Psychologe: 1x 60 Minuten beim Verkehrspsychologen
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: voraussichtlich Anfang Februar
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein



Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Ender der Mittelstufe bei einer Aufklärungsveranstaltung von der Polizei in der Schule

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Mit 16 auf einem Schüleraustausch in Frankreich

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Zuerst nur ganz selten zusammen immer zusammen mit Freunden bis zum Abitur. Hierbei ging es um Spaß und Entdecken. Wieder Zuhause nach einem halben Jahr Work & Travel habe ich angefangen mir mein eigenes Gras zu besorgen und auch alleine zu rauchen. Konsumiert habe ich 1 bis 3x in der Woche. Alkohol trinke ich seit der Konfirmation also mit 14 Jahren angefangen. Ich habe bis zum 17. Lebensjahr mich konstant gesteigert in der Menge. Um das Abitur zu bestehen habe ich angefangen vernünftig zu werden und habe seltener und weniger getrunken. Während Work & Travel fand kein Konsum von Alkohol und Cannabis statt. Heute trinke ich eine große Trinkeinheit in der Woche. Keine Chemischen (harten) Drogen.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein. Ich habe den Mischkonsum bei Mitmenschen gesehen und als sehr negativ empfunden. Hat mich abgeschreckt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Als Jugendlicher viele Erfahrungen gemacht. Seit dem Abitur herrscht ein bewusster, vernünftiger Umgang. Damals Konsum wegen der Wirkung, heute nur noch zum Geschmack.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Zigaretten habe ich auch mit 16 probiert, aber erst mit 19 rauche ich täglich (zwischen 5 – 10 Stück). Unter der Woche 1 Tasse starken Kaffee jeden Morgen. Am Wocheneden nicht.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

(Im Bezug auf Cannabis) Anfangs überhaupt nicht, mit der Zeit konnte ich schlechter Einschlafen ohne vorher konsumiert zu haben. Schlechtere körperliche Kondition. Gelegentliche Tiefs in Form von wenig Motivation. Schlechtere Konzentration und Lernfähigkeit in der Schule (Kunsthandwerks Ausbildung 2019 angefangen).

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja ich habe weiter konsumiert, da ich mir ausgeredet habe der Konsum sei Schuld an meinen Problemen. Für mich war der Konsum ein Ventil, ein Ausbruch aus der Realität. Es fühlte sich immer gut an, schmeckte mir und ich bildete mir ein es helfe mir bei meiner kreativen Arbeit (Musiker, mehrere Instrumente). Außerdem habe ich durch den Cannabis Konsum weniger Zigaretten geraucht.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?


3,4 aktiv THC 30 THC-COOH 1,2 THC-Metabolit


10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Wochenende vor dem Vorfall Samstag & Sonntag jeweils ein Joint. Am Freitag vor dem Vorfall einen Joint.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


Ich habe gesehen wie ein Freund einen Joint mit 0,3 – 0,5g gedreht hat. Diesen haben wir uns geteilt.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Der Vorfall geschah in meinen ersten Sommerferien in der Ausbildung. Ich hatte meiner Mutter einen Gefallen getan und für Geld eine Woche Renovierungsarbeiten bei Freunden gemacht. Danach habe ich 3 Wochen lang ein Praktikum bei einer Firma gemacht die Musikinstrumente herstellt. Es war alles ein bisschen viel für mich und ich habe alle meine Aufgaben immer sehr zuverlässig und so gut ich kann ausgeführt. Hierzu zählt: natürlich die Ausbildung sowohl Praktisch als auch Theoretisch immer gute Noten und gute Zeugnisse; das Elternhaus über die Ferien zu hüten; Renovierungsjob harte körperliche Arbeit bei sehr warmen Wetter; Praktikum in der Firma mit guten Job-Chancen (habe auch ein super Praktikumszeugnis bekommen). Der Vorfall geschah am letzen Wochenende von meinem Praktikum und ich wollte mich dafür belohnen alles so gut unter einen Hut bekommen zu haben und bin spontan in die Stadt gefahren zum Feiern. Ich kannte natürlich Leute die auch an der Veranstaltung teilgenommen haben.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich bin nicht auffällig gefahren. Ich habe mich an alle Regeln der Verkehrsordnung gehalten. Ich wurde auch noch nie geblitzt oder sonstiges. Die Polizei fuhr Streife in der Innenstadt und sah einen kleinen Wagen mit 4 jungen Männern drinnen. Später erzählten die Beamten mir, dass sie immer Streife fahren nach einer Veranstaltung und nach Leuten wie mir suchen.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte 3 ca. gleichaltrige (einer war ein guter Freund) in der Innenstadt absetzen und dann ohne Umweg nach Hause fahren.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Vom Veranstaltungsort bin ich 10 Minuten (4,5Km) in die Innenstadt gefahren und wurde dort angehalten. Bis nach Hause wären es noch 15 Minuten (10Km) gewesen.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Der Vorfall so wie er geschehen ist, war das erste Mal. Wenn man aber bedenkt, dass man (gerade bei häufigem) Konsum bis zu 72 Stunden noch unter Rauscheinwirkung steht, hätte ich schon viel früher Probleme bekommen können denn am nächsten Morgen bin ich meistens ohne mir was böses zu denken wieder gefahren. Sie haben definitiv den richtigen erwischt.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?


Ab dem Vorfall konsumiere ich nicht mehr und habe keine weiteren Probleme gehabt bis ich den Führerschein abgeben musste.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Cannabis enthält den Wirkstoff THC. Dieser ist ein psychoaktiver Stoff dessen Wirkung sich nicht genau vorhersehen lässt. Cannabis verändert das Bewusstsein also auch die Wahrnehmung vieler Dinge im Körper, deswegen verträgt sich Konsum und das Führen eines KFZ nicht. Kurzzeitgedächtnis ist gestört, verzögerte Reaktionszeit, gestörtes Zeitempfinden, Halluzinationen, Schwindel, Filmrisse, Panikattacken & Herzrasen können auftreten. Der Konsum ist unberechenbar.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Dies ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und von der Art und Weise des Konsums, Qualität und Dosis abhängig. Der wahrnehmbare Rasch ist meist 7 – 24 Stunden spürbar, kann aber bei regelmäßigen Konsum bis zu 72 Stunden anhalten. Der Abbau verläuft nicht linear wie bei Alkohol sondern exponentiell und ungleichmäßig.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, Psychosen, Depressionen, Lungenschäden, schlechtere kognitive Leistungsfähigkeiten (Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit, Konzentration/Fokus). Man verliert den Kontakt zu nicht Konsumierenden und verbringt immer mehr Zeit mit Konsumierenden. Man kann Geldprobleme bekommen, Motivationsstörungen, labile psychische Gesundheit.

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Der Konsum fand am Anfang nur aus Neugier statt. Man wollte dazugehören und es war immer sehr lustig mit den Freunden. Ich hatte einen vernünftigen Freundeskreis und es war immer etwas sehr besonderes wenn wir mal konsumiert haben. Es hat mich entspannt und ich konnte meine Seele baumeln lassen. Als ich anfing mir mein eigenes Gras zu besorgen habe ich öfter allein konsumiert. Kurz bevor die Ausbildung losging ist meine Großmutter gestorben die ich teils bis zum Ende gepflegt habe. Ich bin dann das erste Mal ausgezogen in eine sehr kleine Wohnung. Die Wohnung war klein dunkel und kalt. Die Fernbeziehung die ich mit meiner Freundin hatte, hielt nicht mehr lange und sie hat sich von mir getrennt, somit habe ich einen weiteren sehr wichtigen Ankerpunkt in meinem Leben verloren.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Darüber wurde nicht wirklich geredet. Ich hatte Freunde die fanden es nicht gut, ich hatte aber auch Freunde die fanden es normal und haben auch wesentlich mehr als ich konsumiert.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Tod meiner Großmutter, Verlassen meiner Freundin, Situation der kleinen Wohnung.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nein, Ich habe mir ausgeredet der Konsum sei das Problem. Ich habe immer wieder mal was mit nichtkonsumierenden unternommen um mich abzulenken.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Der folgende Winter nachdem ich ausgezogen bin.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Meine pessimistische Einstellung den Dingen gegenüber. Ich sah wenig Aussicht auf Besserung meiner Situation und ich redete mir ein der Konsum sei nicht viel und deswegen auch nicht gefährlich. Ich habe immer all meine Probleme alleine lösen wollen und habe zu allem Ja gesagt. Ich habe mich im Kreis gedreht ohne es zu merken.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder der Konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein. Es gab immer wieder Zeiten in denen ich aus unterschiedlichen Gründen nicht konsumiert habe. Mal habe ich nichts bekommen und manchmal war zu viel zu tun als dass ich es mir hätte leisten können Zeit zu verschwenden. Der Konsum von Cannabis war nie die höchste Priorität in meinem Leben da es für mich wichtigeres gibt als Kiffen.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, hätte ich probiert die Probleme zu lösen anstatt sie zu verdrängen und vor mir her zu schieben.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ein Leben mit Drogenkonsum ist verantwortungslos. Vor allem wenn man ein KFZ führt. Ich bin produktiver ohne den Konsum und meine Arbeit als Handwerker und Musiker ist qualitativ besser geworden. Ich habe außerdem eine positive Charakterliche Veränderung erlebt, welches mir meine aktuelle Lage beweist. Außerdem möchte ich nie wieder Gesetze brechen. Sowohl im Straßenverkehr als auch außerhalb.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Als ich im Streifenwagen saß und zur Wache gefahren wurde für die Blutentnahme.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?


Siehe Punkt 31.

Außerdem ist es quasi unmöglich mit Kontrollierten Kiffen (Hypothese 4) eine MPU zu bestehen, aber das erwähne ich lieber nicht, da es ja um eigene Motivationen und nicht um die Führerscheinmotivation geht.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Anfangs hat es sich etwas ungewohnt angefühlt. Ich hatte leichte Depressive Phasen aber ich würde nicht sagen, dass diese unnormal für mich sind. Auch hatte ich große Schlafprobleme die aber nicht auf Entzug zurückzuführen sind, sondern auf die großen Schuldgefühle, die ich wegen der Tat habe. Ich habe etwas an Gewicht zugenommen was aber völlig okay und gut ist weil ich mich wieder sehr wohl und gut fühle in meinem Körper. Generell war die Situation komisch, weil ich ständig auf Post von der Polizei bzw. der FFS gewartet habe und ein halbes Jahr lang nichts kam.

Nun zum Positiven:

Ich bin in den Herbstferien nach dem Vorfall in eine größere und hellere Wohnung gezogen. Bin mit meinem Vater zu dem ich ein eher distanziertes Verhältnis hatte die Großeltern im fernen Asien besuchen gewesen und das hat unserer Beziehung viel Gutes getan. Meine Mutter und meine Geschwister wussten als Einigste von dem Vorfall und erst nach der schönen Reise habe ich meinem Vater davon erzählt. Ich habe mich einfach zu sehr geschämt für alles aber es ihm zu erzählen war die richtige Entscheidung und wir haben nach wie vor ein gutes Verhältnis. Ich gehe öfter raus und mache Spaziergänge, ich würde nicht gleich von Sport reden aber im Winter gehe ich gerne Langlaufen und im Sommer über die Wiesen und in den Wald. Ich habe angefangen richtig kochen zu lernen. Als ich ausgezogen bin habe ich oft Sachen wie Fertigpizza gegessen und mittlerweile macht es mir Spaß große Gerichte mit Beilage zuzubereiten. Ich habe mehr Kontakt zu meinen Mitmenschen und verfolge sowohl handwerklich als auch musikalisch neue Projekte die mir viel Spaß machen. Auch bin ich ein festes Bandmitglied geworden. Wir machen zwar hauptsächlich Cover aber trauen uns langsam auch daran eigene Songs zu schreiben. Außerdem habe ich im Winter nach dem Vorfall angefangen ein Mädchen zu treffen und mittlerweile sind wir zusammen. Gerade in den Lockdowns und so ist es unglaublich schön und auch wichtig jemanden zu haben mit dem man über alles reden kann. Durch den Verlust von meiner Großmutter habe ich mehr Kontakt zu meinem Großvater (meine Großeltern hatten sich getrennt und haben jeweils neue Partner) was für mich wichtig ist, denn ich trage seinen Zweitnamen. Auch habe ich große Pläne für meine Zukunft: steht zwar alles noch nicht fest aber ich habe großes Interesse an einem Auslandpraktikum über ERASMUS nach der Ausbildung. Auch kann ich mir ein anschließendes Design Studium und den Meisterbrief vorstellen.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?


Meine ganze Familie, viele meiner Freunde und meine neue Freundin


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Überzeugt und positiv. Mir machen alle Mut meine Ziele zu verfolgen und nicht aufzugeben und mich zu fokussieren auf das was kommt.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja, aber sehr viel weniger als zurzeit in der ich noch konsumiert habe. Der Ort in dem ich lebe besteht aus nur alten Menschen und die einzig jungen Menschen gehen mit mir auf eine Schule von daher ist die Auswahl begrenzt.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, ich habe mich jedoch immer ferngehalten und bin stark geblieben. Nur weil andere konsumieren fühle ich mich nicht danach auch konsumieren zu wollen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Meine positive Veränderung hat mich davon überzeugt, dass ich kein Cannabis mehr in meinem Leben brauche. Ich will auf keinen Fall denselben Fehler zweimal machen und mich und andere nochmal in Gefahr bringen. Auch möchte ich nicht auf keinen Fall an den tiefen Punkt in meinem Leben zurück den ich mit viel Mühe überwunden habe. Wie vorhin schoneimal erwähnt möchte ich außerdem nie wieder Gesetze brechen, denn einmal im Streifenwagen sitzen war für mich schlimm genug.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich schließe aus, dass es zu einem erneuten Konsum kommt. Ich halte mich auch in Zukunft stark genug nein zu sagen. Wenn jemanden Konsum und Fahren korrekt trennen möchte, dann muss diese Person 2 bzw. 3 Tage nach dem Konsum auf das Führen eines KFZ verzichten um sicher zu gehen, dass kein aktives THC mehr in seinem Körper ist und der Wer unter den Grenzwert von 1,0 ng/ml fällt.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Wenn es zu einem erneuten Konsum von Cannabis kommt, dann ist dies ein Rückfall. Auch schon beim ersten Mal. In dieser Situation bin ich nicht stark genug gewesen und bin dadurch gezwungen mir professionelle Hilfe in Form von einem Psychologen oder einem Entzugsprogramm zu suchen. Gerade die Stunden beim Verkehrspsychologen haben mir gezeigt, dass es absolut okay ist Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen und dass dies nichts ist wofür man sich schämen muss.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur noch gelegentlich Alkohol aber nie mehr als einmal in der Woche, meistens Freitags. Dies praktiziere ich seit über einem Jahr und außer zu Familienanlässen halte ich mich daran und bin positiv überzeugt von dem.



Was ich sonst noch sagen will:

Ich habe den kleinen Wagen von meiner Oma geerbt. Es ist ein kleines sehr leichtes Auto mit dünneren Reifen als normale Autos haben. Ich fahre schon immer vorsichtig, vorrausschauend und passiv da ich im Falle eines Unfalls, egal wessen Schuld es sein mag, immer den kürzeren ziehen werde. Ich wurde noch nie geblitzt und auch meine Probezeit verlief ohne Unterbrechung und sonstige Probleme.

Ich möchte hier keine Bagatellisierung begehen aber ich möchte auch erwähnen, dass ich mich wirklich nüchtern gefühlt habe zu der Zeit als ich ins Auto gestiegen bin. Ich bin die Strecke schon 1000 mal gefahren und ich hätte niemals das leben 4 junger Menschen und anderer Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht.

Ich weiß, dass was ich getan habe grob fahrlässig war und ich stehe für alle Konsequenzen gerade.
 

Samsomat1

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Hier noch ein kurzer Nachtrag:

Ein super inforeiches Forum habt ihr hier und ich wollte meine Story mit euch teilen um sicherzugehen, dass ich nichts übersehen oder vergessen habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass alles gutgehen wird aber um auf Nummer sicher zu gehen habe hier das wichtigste festgehalten. Über jegliches Feedback bin ich sehr dankbar. Wenn ich die MPU bestehe gibt es eine Spende für das Forum und ich lade mein Gutachten hoch.

Was ich noch vergessen habe zu erwähnen bei den Veränderungen:
Durch meine Mutter habe ich angefangen Zimmerpflanzen zu züchten und dies ist vor allem im Sommer eine Tätigkeit die mir viel Freude bereitet und natürlich wird meine Wohnung, also meine Umgebung dadurch aufgewertet.
 

Samsomat1

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Hallo ihr Lieben,

Ich würde mich wirklich sehr über Feedback zu meinem Fragebogen freuen. Habe bis jetzt noch keinen Termin für die MPU aber den Neuantrag habe ich gestellt also denke ich, dass es in den nächsten 2-3 Wochen soweit sein wird.

Bin schon etwas aufgeregt.

Liebe Grüße samsomat
 

Samsomat1

Neuer Benutzer
Hallo, ich habe in naher Zukunft meine MPU vor mir und würde gerne eure Meinungen zu meinem Fragebogen hören . Über jedes Feedback und Hilfe bin ich sehr dankbar.


Was ist passiert?

Ich habe mir zwischen 1 und 2 Uhr früh mit einem Freund einen Joint geteilt. Es war nicht geplant danach noch zu fahren. Da die Veranstaltung aber bis 6 Uhr früh ging und ich mich wieder nüchtern fühlte, wurde ich von ein 3 ca. Gleichaltrigen überredet sie in der Innenstadt abzusetzen. Kurz bevor wir die Stelle erreichten an der ich sie absetzten sollte wurden wir von einer Polizeistreife angehalten und dann das volle Programm. Sehr gründliche Durchsuchung von KFZ und Personen, Hampelmann aufm Bürgersteig, Urinschnelltest, Blutentnahme.

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 21

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): sehr selten bis gelegentlich (2016 - 2019)
Datum der Auffälligkeit: 04.08.2019

Drogenbefund
3,4 ng/ml aktives THC
30 ng/ml THC-COOH
1,2 ng/ml THC-Metabolit

Schnelltest: Urin (freiwillig gemacht)
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja (nach 5 Monaten)
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja, habe nie etwas bezahlt?
Verurteilt: Staatsanwaltschaft hat Verfahren im Dezember 2019 eingestellt (wurde nie etw. gefunden)
Strafe abgebüßt: nichts, keine Punkte, keine Geldstrafe , keine Sperre

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, Ende September 2020
Hab ich neu beantragt: passiert nächste Woche
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann X trotz der Hinweise auf gelegentlichen Cannabiskonsum sowie der bekannten Verkehrsteilnahme unter Cannabiseinfluss ein KFZ der Gruppe 1 sicher führen? Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass er auch zukünftig ein KFZ unter Einfluss von BTM, anderen psychoaktiv wirkenden Stoffen oder deren Nachwirkungen führen wird? (Fähigkeit zum Trennen von Konsum und Verkehrsteilnahme)

Bundesland
:
Tatort in Hessen, wohnhaft in Sachsen

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: der Vorfall am 4.8.2019

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: (2x) für ein fachärztliches Gutachten Frühling 2020, (4x) 6 Monate ab Sommer 2020
Keinen Plan: -

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe: 1x 60 Minuten beim Verkehrspsychologen; 1 Gruppensitzung (10 Leute) beim Verkehrspsychologen 120 Min
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: voraussichtlich Ende Februar
Welche Stelle (MPI): DEKRA
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein



Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Ender der Mittelstufe bei einer Aufklärungsveranstaltung von der Polizei in der Schule

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Mit 16 auf einem Schüleraustausch in Frankreich

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Zuerst nur ganz selten zusammen immer zusammen mit Freunden bis zum Abitur. Hierbei ging es um Spaß und Entdecken. Wieder Zuhause nach einem halben Jahr Work & Travel habe ich angefangen mir mein eigenes Gras zu besorgen und auch alleine zu rauchen. Konsumiert habe ich 1 bis 3x in der Woche. Alkohol trinke ich seit der Konfirmation also mit 14 Jahren angefangen. Ich habe bis zum 17. Lebensjahr mich konstant gesteigert in der Menge. Um das Abitur zu bestehen habe ich angefangen vernünftig zu werden und habe seltener und weniger getrunken. Während Work & Travel fand kein Konsum von Alkohol und Cannabis statt. Heute trinke ich eine große Trinkeinheit in der Woche. Keine Chemischen (harten) Drogen.


4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein. Ich habe den Mischkonsum bei Mitmenschen gesehen und als sehr negativ empfunden. Hat mich abgeschreckt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Als Jugendlicher viele Erfahrungen gemacht. Seit dem Abitur herrscht ein bewusster, vernünftiger Umgang. Damals Konsum wegen der Wirkung, heute nur noch zum Geschmack.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Zigaretten habe ich auch mit 16 probiert, aber erst mit 19 rauche ich täglich (zwischen 5 – 10 Stück). Unter der Woche 1 Tasse starken Kaffee jeden Morgen. Am Wocheneden nicht.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

(Im Bezug auf Cannabis) Anfangs überhaupt nicht, mit der Zeit konnte ich schlechter Einschlafen ohne vorher konsumiert zu haben. Schlechtere körperliche Kondition. Gelegentliche Tiefs in Form von wenig Motivation. Schlechtere Konzentration und Lernfähigkeit in der Schule (Kunsthandwerks Ausbildung 2019 angefangen).

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja ich habe weiter konsumiert, da ich mir ausgeredet habe der Konsum sei Schuld an meinen Problemen. Für mich war der Konsum ein Ventil, ein Ausbruch aus der Realität. Es fühlte sich immer gut an, schmeckte mir und ich bildete mir ein es helfe mir bei meiner kreativen Arbeit (Musiker, mehrere Instrumente). Außerdem habe ich durch den Cannabis Konsum weniger Zigaretten geraucht.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?


3,4 aktiv THC 30 THC-COOH 1,2 THC-Metabolit


10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Wochenende vor dem Vorfall Samstag & Sonntag jeweils ein Joint. Am Freitag vor dem Vorfall einen Joint.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


Ich habe gesehen wie ein Freund einen Joint mit 0,3 – 0,5g gedreht hat. Diesen haben wir uns geteilt.


12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Der Vorfall geschah in meinen ersten Sommerferien in der Ausbildung. Ich hatte meiner Mutter einen Gefallen getan und für Geld eine Woche Renovierungsarbeiten bei Freunden gemacht. Danach habe ich 3 Wochen lang ein Praktikum bei einer Firma gemacht die Musikinstrumente herstellt. Es war alles ein bisschen viel für mich und ich habe alle meine Aufgaben immer sehr zuverlässig und so gut ich kann ausgeführt. Hierzu zählt: natürlich die Ausbildung sowohl Praktisch als auch Theoretisch immer gute Noten und gute Zeugnisse; das Elternhaus über die Ferien zu hüten; Renovierungsjob harte körperliche Arbeit bei sehr warmen Wetter; Praktikum in der Firma mit guten Job-Chancen (habe auch ein super Praktikumszeugnis bekommen). Der Vorfall geschah am letzen Wochenende von meinem Praktikum und ich wollte mich dafür belohnen alles so gut unter einen Hut bekommen zu haben und bin spontan in die Stadt gefahren zum Feiern. Ich kannte natürlich Leute die auch an der Veranstaltung teilgenommen haben.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich bin nicht auffällig gefahren. Ich habe mich an alle Regeln der Verkehrsordnung gehalten. Ich wurde auch noch nie geblitzt oder sonstiges. Die Polizei fuhr Streife in der Innenstadt und sah einen kleinen Wagen mit 4 jungen Männern drinnen. Später erzählten die Beamten mir, dass sie immer Streife fahren nach einer Veranstaltung und nach Leuten wie mir suchen.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte 3 ca. gleichaltrige (einer war ein guter Freund) in der Innenstadt absetzen und dann ohne Umweg nach Hause fahren.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Vom Veranstaltungsort bin ich 10 Minuten (4,5Km) in die Innenstadt gefahren und wurde dort angehalten. Bis nach Hause wären es noch 15 Minuten (10Km) gewesen.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Der Vorfall so wie er geschehen ist, war das erste Mal. Wenn man aber bedenkt, dass man (gerade bei häufigem) Konsum bis zu 72 Stunden noch unter Rauscheinwirkung steht, hätte ich schon viel früher Probleme bekommen können denn am nächsten Morgen bin ich meistens ohne mir was böses zu denken wieder gefahren. Sie haben definitiv den richtigen erwischt.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?


Ab dem Vorfall konsumiere ich nicht mehr und habe keine weiteren Probleme gehabt bis ich den Führerschein abgeben musste.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Cannabis enthält den Wirkstoff THC. Dieser ist ein psychoaktiver Stoff dessen Wirkung sich nicht genau vorhersehen lässt. Cannabis verändert das Bewusstsein also auch die Wahrnehmung vieler Dinge im Körper, deswegen verträgt sich Konsum und das Führen eines KFZ nicht. Kurzzeitgedächtnis ist gestört, verzögerte Reaktionszeit, gestörtes Zeitempfinden, Halluzinationen, Schwindel, Filmrisse, Panikattacken & Herzrasen können auftreten. Der Konsum ist unberechenbar.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Dies ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und von der Art und Weise des Konsums, Qualität und Dosis abhängig. Der wahrnehmbare Rasch ist meist 7 – 24 Stunden spürbar, kann aber bei regelmäßigen Konsum bis zu 72 Stunden anhalten. Der Abbau verläuft nicht linear wie bei Alkohol sondern exponentiell und ungleichmäßig.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Ja, Psychosen, Depressionen, Lungenschäden, schlechtere kognitive Leistungsfähigkeiten (Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit, Konzentration/Fokus). Man verliert den Kontakt zu nicht Konsumierenden und verbringt immer mehr Zeit mit Konsumierenden. Man kann Geldprobleme bekommen, Motivationsstörungen, labile psychische Gesundheit.

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Der Konsum fand am Anfang nur aus Neugier statt. Man wollte dazugehören und es war immer sehr lustig mit den Freunden. Ich hatte einen vernünftigen Freundeskreis und es war immer etwas sehr besonderes wenn wir mal konsumiert haben. Es hat mich entspannt und ich konnte meine Seele baumeln lassen. Als ich anfing mir mein eigenes Gras zu besorgen habe ich öfter allein konsumiert. Kurz bevor die Ausbildung losging ist meine Großmutter gestorben die ich teils bis zum Ende gepflegt habe. Ich bin dann das erste Mal ausgezogen in eine sehr kleine Wohnung. Die Wohnung war klein dunkel und kalt. Die Fernbeziehung die ich mit meiner Freundin hatte, hielt nicht mehr lange und sie hat sich von mir getrennt, somit habe ich einen weiteren sehr wichtigen Ankerpunkt in meinem Leben verloren.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Darüber wurde nicht wirklich geredet. Ich hatte Freunde die fanden es nicht gut, ich hatte aber auch Freunde die fanden es normal und haben auch wesentlich mehr als ich konsumiert.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Tod meiner Großmutter, Verlassen meiner Freundin, Situation der kleinen Wohnung.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nein, Ich habe mir ausgeredet der Konsum sei das Problem. Ich habe immer wieder mal was mit nichtkonsumierenden unternommen um mich abzulenken.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Der folgende Winter nachdem ich ausgezogen bin.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Meine pessimistische Einstellung den Dingen gegenüber. Ich sah wenig Aussicht auf Besserung meiner Situation und ich redete mir ein der Konsum sei nicht viel und deswegen auch nicht gefährlich. Ich habe immer all meine Probleme alleine lösen wollen und habe zu allem Ja gesagt. Ich habe mich im Kreis gedreht ohne es zu merken.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder der Konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein. Es gab immer wieder Zeiten in denen ich aus unterschiedlichen Gründen nicht konsumiert habe. Mal habe ich nichts bekommen und manchmal war zu viel zu tun als dass ich es mir hätte leisten können Zeit zu verschwenden. Der Konsum von Cannabis war nie die höchste Priorität in meinem Leben da es für mich wichtigeres gibt als Kiffen.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, hätte ich probiert die Probleme zu lösen anstatt sie zu verdrängen und vor mir her zu schieben.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ein Leben mit Drogenkonsum ist verantwortungslos. Vor allem wenn man ein KFZ führt. Ich bin produktiver ohne den Konsum und meine Arbeit als Handwerker und Musiker ist qualitativ besser geworden. Ich habe außerdem eine positive Charakterliche Veränderung erlebt, welches mir meine aktuelle Lage beweist. Außerdem möchte ich nie wieder Gesetze brechen. Sowohl im Straßenverkehr als auch außerhalb.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Als ich im Streifenwagen saß und zur Wache gefahren wurde für die Blutentnahme.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?


Siehe Punkt 31.

Außerdem ist es quasi unmöglich mit Kontrollierten Kiffen (Hypothese 4) eine MPU zu bestehen, aber das erwähne ich lieber nicht, da es ja um eigene Motivationen und nicht um die Führerscheinmotivation geht.


34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Anfangs hat es sich etwas ungewohnt angefühlt. Ich hatte leichte Depressive Phasen aber ich würde nicht sagen, dass diese unnormal für mich sind. Auch hatte ich große Schlafprobleme die aber nicht auf Entzug zurückzuführen sind, sondern auf die großen Schuldgefühle, die ich wegen der Tat habe. Ich habe etwas an Gewicht zugenommen was aber völlig okay und gut ist weil ich mich wieder sehr wohl und gut fühle in meinem Körper. Generell war die Situation komisch, weil ich ständig auf Post von der Polizei bzw. der FFS gewartet habe und ein halbes Jahr lang nichts kam.

Nun zum Positiven:

Ich bin in den Herbstferien nach dem Vorfall in eine größere und hellere Wohnung gezogen. Bin mit meinem Vater zu dem ich ein eher distanziertes Verhältnis hatte die Großeltern im fernen Asien besuchen gewesen und das hat unserer Beziehung viel Gutes getan. Meine Mutter und meine Geschwister wussten als Einigste von dem Vorfall und erst nach der schönen Reise habe ich meinem Vater davon erzählt. Ich habe mich einfach zu sehr geschämt für alles aber es ihm zu erzählen war die richtige Entscheidung und wir haben nach wie vor ein gutes Verhältnis. Ich gehe öfter raus und mache Spaziergänge, ich würde nicht gleich von Sport reden aber im Winter gehe ich gerne Langlaufen und im Sommer über die Wiesen und in den Wald. Ich habe angefangen richtig kochen zu lernen. Als ich ausgezogen bin habe ich oft Sachen wie Fertigpizza gegessen und mittlerweile macht es mir Spaß große Gerichte mit Beilage zuzubereiten. Ich habe mehr Kontakt zu meinen Mitmenschen und verfolge sowohl handwerklich als auch musikalisch neue Projekte die mir viel Spaß machen. Auch bin ich ein festes Bandmitglied geworden. Wir machen zwar hauptsächlich Cover aber trauen uns langsam auch daran eigene Songs zu schreiben. Außerdem habe ich im Winter nach dem Vorfall angefangen ein Mädchen zu treffen und mittlerweile sind wir zusammen. Gerade in den Lockdowns und so ist es unglaublich schön und auch wichtig jemanden zu haben mit dem man über alles reden kann. Durch den Verlust von meiner Großmutter habe ich mehr Kontakt zu meinem Großvater (meine Großeltern hatten sich getrennt und haben jeweils neue Partner) was für mich wichtig ist, denn ich trage seinen Zweitnamen. Auch habe ich große Pläne für meine Zukunft: steht zwar alles noch nicht fest aber ich habe großes Interesse an einem Auslandpraktikum über ERASMUS nach der Ausbildung. Auch kann ich mir ein anschließendes Design Studium und den Meisterbrief vorstellen. Durch meine Mutter habe ich angefangen Zimmerpflanzen zu züchten und dies ist vor allem im Sommer eine Tätigkeit die mir viel Freude bereitet und natürlich wird meine Wohnung, also meine Umgebung dadurch aufgewertet. Auch habe ich durch meinen großen Bruder angefangen mich mit Analoger Fotographie zu beschäftigen, was mir große Freude bereitet.
 

Samsomat1

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Hier Teil 2 meines Fragebogens


35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?


Meine ganze Familie, viele meiner Freunde und meine neue Freundin


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Überzeugt und positiv. Mir machen alle Mut meine Ziele zu verfolgen und nicht aufzugeben und mich zu fokussieren auf das was kommt.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ja, aber sehr viel weniger als zurzeit in der ich noch konsumiert habe. Der Ort in dem ich lebe besteht aus nur alten Menschen und die einzig jungen Menschen gehen mit mir auf eine Schule von daher ist die Auswahl begrenzt.


38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, ich habe mich jedoch immer ferngehalten und bin stark geblieben. Nur weil andere konsumieren fühle ich mich nicht danach auch konsumieren zu wollen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Meine positive Veränderung hat mich davon überzeugt, dass ich kein Cannabis mehr in meinem Leben brauche. Ich will auf keinen Fall denselben Fehler zweimal machen und mich und andere nochmal in Gefahr bringen. Auch möchte ich nicht auf keinen Fall an den tiefen Punkt in meinem Leben zurück den ich mit viel Mühe überwunden habe. Wie vorhin schoneimal erwähnt möchte ich außerdem nie wieder Gesetze brechen, denn einmal im Streifenwagen sitzen war für mich schlimm genug.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich schließe aus, dass es zu einem erneuten Konsum kommt. Ich halte mich auch in Zukunft stark genug nein zu sagen. Wenn jemanden Konsum und Fahren korrekt trennen möchte, dann muss diese Person 2 bzw. 3 Tage nach dem Konsum auf das Führen eines KFZ verzichten um sicher zu gehen, dass kein aktives THC mehr in seinem Körper ist und der Wer unter den Grenzwert von 1,0 ng/ml fällt.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Wenn es zu einem erneuten Konsum von Cannabis kommt, dann ist dies ein Rückfall. Auch schon beim ersten Mal. In dieser Situation bin ich nicht stark genug gewesen und bin dadurch gezwungen mir professionelle Hilfe in Form von einem Psychologen oder einem Entzugsprogramm zu suchen. Gerade die Stunden beim Verkehrspsychologen haben mir gezeigt, dass es absolut okay ist Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen und dass dies nichts ist wofür man sich schämen muss.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur noch gelegentlich Alkohol aber nie mehr als einmal in der Woche, meistens Freitags. Dies praktiziere ich seit über einem Jahr und außer zu Familienanlässen halte ich mich daran und bin positiv überzeugt von dem.



Was ich sonst noch sagen will:

Ich habe den kleinen Wagen von meiner Oma geerbt. Es ist ein kleines sehr leichtes Auto mit dünneren Reifen als normale Autos haben. Ich fahre schon immer vorsichtig, vorrausschauend und passiv da ich im Falle eines Unfalls, egal wessen Schuld es sein mag, immer den kürzeren ziehen werde. Ich wurde noch nie geblitzt und auch meine Probezeit verlief ohne Unterbrechung und sonstige Probleme.

Ich möchte hier keine Bagatellisierung begehen aber ich möchte auch erwähnen, dass ich mich wirklich nüchtern gefühlt habe zu der Zeit als ich ins Auto gestiegen bin. Ich bin die Strecke schon 1000 mal gefahren und ich hätte niemals das leben 4 junger Menschen und anderer Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht.

Ich weiß, dass was ich getan habe grob fahrlässig war und ich stehe für alle Konsequenzen gerade.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Samsomat,

da deine MPU kurz bevor steht (ich selber kann bei Drogen-FB leider nicht helfen), rufe ich mal nach Max und/oder funkytown.
Evtl. kann dir einer von beiden noch eine Rückmeldung geben...
 

Samsomat1

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Hallihallo,

Ich werde am Abend vor der MPU wahrscheinlich ziemlich aufgeregt sein und um genug Schlaf zu kriegen würde ich eine Baldrian Tablette nehmen. Kann es dann sein, dass das Urinscreening darauf anschlägt oder ist alles in Ordnung?
Es handelt sich um KLOSTERFRAU Nervenruh Baldrian FORTE 600
Inhaltsstoffe: Glucose & Sucrose, 600mg Baldrianwurzeltrockenextrakt in einem Verhältnis von Droge zu Extrakt 3 - 6 : 1 Auszugsmittel: Ethanol 70% (V/V)

Für jede Antwort bin ich sehr dankbar!
 

Samsomat1

Neuer Benutzer
Hallo,
ich habe gehört am Tag der MPU muss man zu Beginn einen Fragebogen ausfüllen. Bei manchen MPIs werden die einem auch schon vorher zugeschickt? Bei mir jedenfalls nicht. Was für Fragen erwarten mich da ungefähr? Nur Fragen zur Gesundheit oder auch schon detaillierte Fragen zur Konsumbiographie?

Danke für jede Antwort :)
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Ich denke, der Inhalt und der Tiefgang ist von MPI zu MPI verschieden und ich kann mir vorstellen, dass diese FB ständigem Wandel unterliegen. Es ist bestimmt gewollt, dass dies kein "Kreuzchentest" ist. Bei mir waren z.B. ziemlich intensive Widmarkfragen dabei (Dekra)
 

Samsomat1

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Okay danke für die Antwort.
Du warst bestimmt wegen Alkohol dort oder? Ich werde wegen gelegentlichem Cannabis Konsum dort hin gehen und würde mich über Fragen zum Alkoholabbau sehr wundern. Trotzdem guck ich es mir an vielen Dank :) Finds halt immer schwierig die komplette Konsum Geschichte auf 2/3 Zeilen zusammen zu fassen. Hab Angst zu viel oder zu wenig zu erwähnen.
 

Bobby2405

Benutzer
Hey, baldrian ist weder verschreibungspflichtig, noch fällt es unter das btmg. Ich denke nicht, dass du damit Probleme haben solltest. Du solltest die Tabletten aber vorher einmal testen und schauen, wie es dir am nächsten Tag geht. Wenn du am morgen der mpu noch völlig verschlafen und verplant bist, bringt es dir auch nichts, dass es dich die Nacht vorher beruhigt hat. Im Gegenteil.
 
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