Autofahrt unter Cannabiseinfluss mit recht hohem aktivem Wert

Aurorus

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Hallo liebes Forumsteam und Mitglieder,

zu aller erst wollte ich euch hier Danke sagen für all die Zeit, die ihr hier reinsteckt um Vögeln wie mir zu helfen. Ich hoffe ich mache das hier richtig mit dem Profilfragebogen zunächst, im Laufe der Tage würde ich auch den MPU Fragebogen hier posten. Ich hoffe ihr könnt mir auch helfen.



Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 26

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Joints, damals regelmäßig täglich
Datum der Auffälligkeit: 06.10.2019 um 01:00 Uhr, Konsum am Vortag

Drogenbefund
Blutwerte: THC 7,8ng/ml aktiv, THC-Carbonsäure 119 ng/ml, 5,5 ng/ml 11-Hydroxy-THC
Schnelltest: Urin positiv
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: nein, lief über Führerscheinstelle
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: -

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein (ggf. 1-2 mal geblitzt mit <21km/h)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
".....in dem die Fragen beantworten werden, ob
  • zu erwarten ist, dass Sie auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln (Stoffklassen gem. Anlage zu $ 24 a StVG) führen werden,
  • Sie auch gegenwärtig Betäubungsmittel (Stoffklassen gem. Anlage zu §24 a StVG) konsumieren und
  • psycho-funktionale Beeinträchtigungen vorliegen, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Klassen AM+A1*+A*+B+L in Frage stellen."

Bundesland:
Berlin

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: Weihnachten 2019

Abstinenznachweis

Haaranalyse: nein
Urinscreen: 12-monatiges Programm wird am 18.05.2021 erfolgreich abgeschlossen, letzter Untersuchungstermin bereits fertig
Keinen Plan: -

Aufarbeitung
Drogenberatung: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: noch keines festgelegt, vorraussichtlich Mitte-Ende Juli/Anfang August
Welche Stelle (MPI): Avus (Berlin)
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 

Aurorus

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1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war in der 9. Klasse bei einem Besuch durch die Polizei im Gymnasium zur Drogenprävention und Aufklärung.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?


Cannabis mit 20, also 2015

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)


Mein damaliger Mitbewohner hatte auf einer WG-Party angeboten, es mal zu probieren und ich war neugierig wie Cannabis ist, da ich es noch nicht kannte. Im Nachhinein war das auch der Anfang eines zunächst sehr unregelmäßigen Konsumierens auf solchen Feiern, was sich aber zu einem gelegentlichen Cannabiskonsum gesteigert hat. Zwischenzeitlich wieder abstinent lebend von 2017-2018, habe ich im Laufe meines Studiums zum Physiotherapeuten wieder auf Feiern angebotenes Cannabis konsumiert. Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit hatte ich erst kürzlich das Staatsexamen für Physiotherapie beendet. Nach intensiven und abstinenten Lernphasen über mehrere Monate habe ich nach dem Beenden des Ausbildungsteils meines Studiums häufiger zu Cannabis gegriffen als Stressabbau und zu dieser Zeit 5-7 Joints in der Woche geraucht, bevor das neue Semester beginnen sollte.

4.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein, dies habe ich stets getrennt.

5.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?


Ich habe nie viel Alkohol getrunken da ich oft eine erhöhte Aggression beobachtet habe wenn jemand zu viel getrunken hat, wenn man mit Freunden und Bekannten einen Abend verbracht hat etwa 2 x 0,5l Bier über einen Abend und auch nicht öfter als 1 mal im Monat.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

2-3 Tassen Kaffee pro Tag.

7.Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Durch den Cannabiskonsum wurde ich lethargischer, antriebsloser und konnte nach dem Konsum, aber auch an Tagen danach, nur weniges schaffen, was ich mir vorgenommen hatte. Außerdem hatte ich bemerkt, dass ich nach dem Staatsexamen immer häufiger konsumiert habe.

8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ich habe aufgrund der negativen Folgen zwischenzeitlich abstinent gelebt, aber sobald intensive Lernphasen beendet waren und ich keinen Prüfungsdruck hatte, habe ich konsumiert.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?


Beim Schnelltest wurde positiv auf Cannabis getestet und bei der Blutuntersuchung wurden 7,9ng/ml THC, 118 ng/ml THC-COOH und 5,3ng/ml 11-Hydroxy-THC festgestellt

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Ich habe etwa 7 Joints geraucht, wovon zwei am Tag vor der Auffälligkeit konsumiert wurden

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

4 und 8 Stunden vor der Auffälligkeit je einen Joint

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich war an diesem Tag zu Besuch in Nürnberg auf einer Veranstaltung für Video- und Brettspiele mit Freunden, die auch konsumieren. Mit diesen zusammen haben wir dann dort Cannabis konsumiert.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

In der Nacht des 06.10.2019 um 01:15 bin ich in eine allgemeine Verkehrskontrolle geraten. Zunächst verlief diese Allgemein, Alkoholtest. Der Beamte schien mir dann mit einer Taschenlampe in die Augen und bestand darauf, dass ich konsumiert hatte, welches ich dann auch zugegeben habe. Der Urintest war positiv und ich bin im Anschluss in ein Krankenhaus gefahren um die Blutabnahme und die klinischen Untersuchungen durchzuführen.

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte mit den Mitfahrern von Coburger Bahnhof aus zum Haus der Tante des Sohn des Fahrzeughalters fahren, in welchem wir uns an dem Wochenende aufgehalten haben.

15.Wie weit wollten/sind Sie gefahren?


Es waren c.a 17km, etwa nach 15km wurden wir angehalten.

16.Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Ich hatte in Berlin kein Auto und bin auch nicht Auto oder Rad gefahren, ich schätze aber, wenn man davon ausgeht dass Cannabis auch bis zu 72h nach der Einnahme noch zu Ausfallerscheinungen führt, dass ich bestimmt 20 mal noch unter Einfluss gefahren bin in den Jahren, in denen ich meine Eltern über das Wochenende besucht habe.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?


Ich habe mich fit gefühlt und dachte, sobald ich mich wieder nüchtern fühle könne ich sicher ein KFZ führen. Im Nachhinein ist diese Einschätzung durch die stark beeinträchtigte Wahrnehmung natürlich falsch und ich schäme mich, dass ich andere im Straßenverkehr durch meinen Konsum und mein verantwortungsloses Handeln durch die Entscheidung das KFZ zu führen gefährdet habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis Konsum führt zu Leistungsbeeinträchtigungen im Bereich des Zeitgefühls, der optischen und akustischen Wahrnehmung, sowie des Reaktions- und Konzentrationsvermögens. Dadurch können Gefahrensituationen nicht mehr adäquat eingeschätzt werden und auch die Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähigkeit ist verzerrt, was das Fahren unter Cannabiseinfluss zu einer Gefahr für Mitmenschen im Straßenverkehr und für sich selbst macht.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Bei Cannabis je nach Häufigkeit und Konsummenge kann die Dauer bis zu 72 Stunden betragen.

20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Drogen haben ein hohes Abhängigkeitspotential, wobei es zu einer starken psychischen Abhängigkeit kommen kann.
Zudem kommt noch die starke Beschädigung der Gesundheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und sogar Tod führen kann.
Chronischer Cannabis-Konsum kann zu Psychosen und Depressionen führen.

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?


Ich habe oft ein Verlangen nach Flucht vor schwierigen Situationen und ich denke das hat den Konsum begünstigt. Ich habe Gewalt und sexuellen Missbrauch in meiner Kindheit erlebt und denke, dass auch das ein Baustein für den späteren Drogenkonsum ist. Aber vor allem sich nicht mit seinen Problemen auseinander zu setzen, in diesem Fall der erhöhte Stress durch duales Studium und Nebenjob, ist ausschlaggebend, weshalb ich zu dieser Droge gegriffen habe. Auch ein gewisses Maß an Verharmlosung damals spielte eine Rolle.
Weiterhin das Gefühl der Zugehörigkeit. Einige meiner damaligen Bekanntschaften konsumierten regelmäßig und man hat oft Cannabis angeboten bekommen und es wurde erwartet, auch zu konsumieren um Teil der Gruppe zu sein. Mittlerweile halte ich davon gar nichts mehr.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Vor meiner Familie verheimlichte ich meinen Konsum immer und vermied, wenn es möglich war, den Kontakt wenn ich etwas konsumiert hatte. Bei guten Freunden war es ähnlich. Kamen mal kritische Nachfragen spielte ich die Situation oft herunter oder leugnete es etwas genommen zu haben. Die meisten Bekannten mit denen ich konsumierte, äußerten sich dazu nicht da sie ja selber konsumierten. Meine Freundin hat der Konsum auch besonders gestört und mir das auch mitgeteilt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Das Stresserleben dreimonatiger intensiver Lernphasen mit über 20 Prüfungsleistungen in dieser Zeit hat meines Erachtens zu dem verstärkten Konsum in dieser Zeit geführt, kurz bevor ich auffällig wurde. Da ich bereits Erfahrungen mit der Wirkung gemacht hatte, griff ich hierzu, weil ich nicht bereit war mich mit dem Stress und meinen persönlichen Hintergründen auseinanderzusetzen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Vor allem meine Freundin hat mich beim Reflektieren über den Konsum unterstützt und motiviert. Ebenso habe ich in meinem Studium auch einen Praxiseinsatz in einer psychiatrischen Station gemacht, nach einem theoretischen vorbereitenden Unterricht. Unterlagen aus dieser Zeit habe ich selbst benutzt, um meine Motivation für Abstinenz kognitiver zu erarbeiten, damit diese auch emotional gefestigt werden kann und nicht nur ein Impuls ist, sondern viel mehr ein geordnetes Vorgehen wird. Auch diente mir diese Erarbeitung zur Feststellung von Risikofaktoren eines Rückfalls.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?


Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Während des Semesters herrschten vorwiegend Konsumpausen, in den Semesterferien nach den Praxiseinsätzen in den verschiedenen Fachrichtungen der Kliniken dann Konsumspitzen. Bereits hier zeigte sich, dass ich tendenziell einen leichten, destruktiven Weg gesucht habe um mein Stresserleben zu vergessen, anstatt es zu be- und verarbeiten.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich denke ich selbst, da ich sehr auf die kurzfristigen Konsequenzen eines vermeintlichen Entspannens auf quasi Knopfdruck fixiert war. Auch war mein Studium geprägt durch die Angst Prüfungen nicht bestehen zu können, weshalb ich nach Bestehen dann unkontrolliert diesen Konsum gesucht haben.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, allein der Konsum und sich steigern zum Zeitpunkt der Auffälligkeit haben mir gezeigt, dass ich auch in eine Abhängigkeit hätte abrutschen können.

29. Waren sie drogenabhängig?


Nein, ich würde soweit gehen zu sagen ich habe Drogenmissbrauch betrieben.

Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Ja, hätte ich damals konsequent Nein gesagt beim Probieren oder hätte es beim Probieren gelassen, doch ich habe mir damals keine Gedanken darum gemacht. Kiffen schien mir nicht schlimm und so habe ich die Gefahren einfach nicht gesehen.

31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Zum einen will ich weiterhin psychisch gesund bleiben. Bereits damals hatten meine Freundin und ich einen Kinderwunsch und ich wollte ein nüchterner Vater, Freund bzw. Bald Ehemann und Physiotherapeut sein. Mir ist es wichtig, lern- merk- und denkfähig zu bleiben und bei Berauschung mit Cannabis oder allgemein Drogen ist das nicht mehr gewährleistet. Mittlerweile haben wir auch eine Tochter und meine Motivation für Abstinenz ist damit absolut verfestigt, ich möchte stets bei mir sein, um im Alltag und im Notfall sofort reagieren zu können und für meine Tochter da zu sein.

32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)



Nach meinem letzten Konsum führte ich ein ausführliches Gespräch mit meiner Freundin. Sie äußerte, was sie vom Leben will und nachdem ich diese Punkte reflektiert habe ist es mir bewusst geworden. Es stand für mich fest, dass ich den Erfolg meiner Zukunftspläne mit Hochzeit und Kind nicht durch den Konsum von Drogen gefährden werde. Ab diesem Punkt habe ich ganz bewusst ohne Drogen gelebt und die Menschen, die damit zu tun haben abgelehnt. Ich möchte voll da sein.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Der mittlerweile größte Grund ist meine Tochter, denn ich möchte in allen Lebenslagen fit sein und habe seitdem auch eine strikte Alkoholabstinenz, die ich leben möchte. Man kann nie wissen, wann man bereit sein und voll da sein muss, deshalb konmmt für mich nur Abstinenz in Frage. Dadurch möchte ich auch Sicherstellen nie wieder andere Teilnehmer im Straßenverkehr oder die Insassen in meinem KFZ das ich führe zu gefährden, wofür ich mich immer noch schäme.

34.Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Grundsätzlich ohne Probleme, es fiel mir leicht damit aufzuhören und Gedanken an den Konsum treten nur in Verbindung mit der Auseinandersetzung auf.


35.Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Freundin und künftige Ehefrau maßgeblich, wir haben viel darüber geredet, was ich vom Leben will. Auch was sie von mir als Lebenspartner erwartet ist mir klar geworden. Weiterhin denke ich, dass ich mir selbst durch die Auseinandersetzung mit meiner Vergangenheit, durch die Aufarbeitung begünstigender Faktoren und durch eine innere Veränderung und der Motivation, die ich nun habe, drogen- und alkoholfrei zu leben.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagiert durchweg positiv, meine Freundin ist stolz. Auch meine engen Freunde unterstützen mich dabei und haben immer ein offenes Ohr

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogen Bekannten gehabt?

Ich habe sämtlichen Kontakt zu solchen “Bekannten” abgebrochen und wurde von diesen auch nicht mehr kontaktiert.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, da ich keinen Kontakt mehr zu Drogenkonsumenten habe und auch Einladungen zu Feiern aus diesem und aus Covid-Gründen stets abgelehnt habe.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Konsum umzugehen?

Ich halte mich strikt an meine Abstinenz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41.Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde mich strikt an meine Abstinenz halten und keine Drogen und keinen Alkohol mehr konsumieren oder Kontakt zu Konsumenten haben.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich kann immer mit meiner Freundin darüber reden, sollte sich ein Verlangen einstellen, das haben wir ausgemacht und uns versprochen. Bisher ist es nie zu einem Verlangen nach Konsum gekommen, da meine Motivation für Abstinenz so stark ausgeprägt ist und ich auch weiß, was mögliche Risikofaktoren sein können, da ich diese erarbeitet habe. Stressbewältigung findet mittlerweile auch durch Meditation, Atemtechniken, Tee und Sport statt, weshalb auch das kein Thema ist. Auch das bisher wahrscheinlich stressigste Jahr meines Lebens mit Arbeit auf Covid-Intensiv-Station als Physiotherapeut, der Angst man könne seine schwangere Frau mit dieser gefährlichen Krankheit anstecken wenn man unaufmerksam in der Hygiene ist, die Geburt meiner Tochter, Umzug und Vorbereitung auf diese MPU habe ich ohne Verlangen zu konsumieren gemeistert. Ich freue mich, dass ich ein gesundes, aktives Leben führen kann, ohne mich zu benebeln.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Seit der Geburt meiner Tochter trinke ich keinen Alkohol mehr, auch das angebotene Glas Rotwein zum Anstoßen auf die Geburt habe ich abgelehnt. Ich verspüre auch kein Bedürfnis Alkohol zu konsumieren, im Gegenteil, mein Bedürfnis ist gar nicht mehr zu trinken.
 

Zottelkopf

Stamm-User
Ich finde deinen FB gut gelungen :smiley711: bin zwar kein Profi aber für mich ist er gut nachvollziehbar.
Einige Passagen kommen mir bekannt vor :zwinker0004:
Vielleicht noch dazu
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich kann immer mit meiner Freundin darüber reden, sollte sich ein Verlangen einstellen, das haben wir ausgemacht und uns versprochen. Bisher ist es nie zu einem Verlangen nach Konsum gekommen, da meine Motivation für Abstinenz so stark ausgeprägt ist und ich auch weiß, was mögliche Risikofaktoren sein können, da ich diese erarbeitet habe. Stressbewältigung findet mittlerweile auch durch Meditation, Atemtechniken, Tee und Sport statt, weshalb auch das kein Thema ist. Auch das bisher wahrscheinlich stressigste Jahr meines Lebens mit Arbeit auf Covid-Intensiv-Station als Physiotherapeut, der Angst man könne seine schwangere Frau mit dieser gefährlichen Krankheit anstecken wenn man unaufmerksam in der Hygiene ist, die Geburt meiner Tochter, Umzug und Vorbereitung auf diese MPU habe ich ohne Verlangen zu konsumieren gemeistert. Ich freue mich, dass ich ein gesundes, aktives Leben führen kann, ohne mich zu benebeln.
Das Du einen Rückfall theoretisch ausschließt und dir auch professionelle Hilfe holst.
Es wird sich bestimmt noch jemand melden der es besser beurteilen kann
 

Aurorus

Neuer Benutzer
Vielen Dank dir schonmal. Ich bin auch sehr dankbar falls jemand irgendwelche Widersprüchlichkeiten findet. Und den ein oder anderen Satz hab ich, weil er dann doch schon so gut geschrieben war, aus den anderen Fragebögen mit eingebaut, aber sie entsprechen zumindest der Wahrheit.

Meinst du ich soll die professionelle Hilfe erwähnen im Kombination mit dem Erkennen eines beginnenden Rückfalls? Also falls ich diesen erkenne, hole ich mir Hilfe? Da ich ja auch bisher nicht professionelle Hilfe in Anspruch genommen habe :)
 

Zottelkopf

Stamm-User
Vielen Dank dir schonmal. Ich bin auch sehr dankbar falls jemand irgendwelche Widersprüchlichkeiten findet. Und den ein oder anderen Satz hab ich, weil er dann doch schon so gut geschrieben war, aus den anderen Fragebögen mit eingebaut, aber sie entsprechen zumindest der Wahrheit.
Habe ich genauso auch gemacht :smiley624:
Meinst du ich soll die professionelle Hilfe erwähnen im Kombination mit dem Erkennen eines beginnenden Rückfalls? Also falls ich diesen erkenne, hole ich mir Hilfe? Da ich ja auch bisher nicht professionelle Hilfe in Anspruch genommen habe
Auf jeden Fall, das will bzw. möchte der GA hören
Ich gehe auch zur AVUS Berlin weißt du wie schnell das MPI einen Termin vergibt
 

Aurorus

Neuer Benutzer
Hmm nicht genau, ich wurde kurz nach Abschluss des Kontrollprogramms angerufen für einen Termin, das war etwa 3-4 Wochen nach der Überweisung des Geldes.
 

Zottelkopf

Stamm-User
Alles klar du hast das UKP direkt bei der AVUS gemacht
Ich war bei der Gerichtsmedizin in Berlin aber ich muss noch einmal Puschen. Ende ist bei mir am 5.8. mit dem UKP
Na mal schauen die 9 Wochen bekomme ich auch noch hin werde mich mit der Avus nochmal in Verbindung setzen und vielleicht Bar bezahlen damit das alles mal ein Ende hat :verneigen0001:
Drücke dir das Däumchen :hand0054:
 

Aurorus

Neuer Benutzer
Ich wünsch dir auch ganz viel Glück und hoffe ganz stark, dass ich endlich erlöst werde von diesem Heckmeck und drücke dir auch meine Daumen! Auf jeden Fall bei denen mal anrufen und sagen wann es endet, dann können die dir vorab schon den Wisch zum Zahlen schicken. Terminvergabe wohl erst nach Kontrollprogramm aber bezahlen kann man schon vorher :hand0051:
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Und den ein oder anderen Satz hab ich, weil er dann doch schon so gut geschrieben war, aus den anderen Fragebögen mit eingebaut,
Das ist ganz normal, weil einige Antworten einfach identisch sind ... so zum Beispiel F42 ... da kann kann man eigentlich gar nicht anders antworten.
Hast du ein Problem mit Alkohol ? ... mir ist da in F41 etwas aufgefallen ;)

Dies ist keine Beurteilung deines FB !
 

Aurorus

Neuer Benutzer
Habe kein Problem mit Alkohol aber der Satz impliziert das wohl :oops: werde ich mal auch in Anlehnung an deine Umformulierung von Zottelkopfs Fragebogen ändern :)
 

BoersenBilbo

Neuer Benutzer
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

...Im Nachhinein war das auch der Anfang eines zunächst sehr unregelmäßigen Konsumierens auf solchen Feiern, was sich aber zu einem gelegentlichen Cannabiskonsum gesteigert hat.... habe ich im Laufe meines Studiums zum Physiotherapeuten wieder auf Feiern angebotenes Cannabis konsumiert. Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit hatte ich erst kürzlich das Staatsexamen für Physiotherapie beendet. Nach intensiven und abstinenten Lernphasen über mehrere Monate habe ich nach dem Beenden des Ausbildungsteils meines Studiums häufiger zu Cannabis gegriffen als Stressabbau und zu dieser Zeit 5-7 Joints in der Woche geraucht, bevor das neue Semester beginnen sollte.

Also dein Erstkonsum war 2015. Wie oft bist du auf solchen Partys dann gewesen? Unregelmäßigkeit kann man dennoch etwas eingrenzen. (z.b.1x im Monat, jeweils 2 Joints mitgeraucht.) Wann hatte sich eine Regelmäßigkeit eingeschlichen? 2 Monate später, 6 Monate später? und wieviel hattest du dann konsumiert? in Welchen Zeitraum war deine Angabe von 5-7 Joints in der Woche? immer in Gesellschaft oder alleine?

Wann genau hattest du nach der Abstinenz wieder angefangen? du schreibst leider nur das Datum wann du das erste Mal konsumiert hattest und wann du clean warst. Hier musst du wirklich genauer werden mit deinen Zeitangaben.


Gruß BB
 

Aurorus

Neuer Benutzer
Hey liebes Forum, ich hab es insgesamt nochmal überarbeitet mit den Anregungen hier und ein paar weiteren in anderen Threads. Könntet ihr mir eventuell noch einmal Hilfestellung geben ob das jetzt so erstmal in Ordnung ist? Meinen Termin habe ich in 4 Wochen und hoffe das wird alles gut.


1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war in der 9. Klasse bei einem Besuch durch die Polizei im Gymnasium zur Drogenprävention und Aufklärung.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Cannabis mit 20, also 2015. Ich weiß nicht mehr das genaue Datum, es war im Juli 2015 bei einer Feier.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Mein damaliger Mitbewohner hatte auf einer WG-Party angeboten, es mal zu probieren und ich war neugierig wie Cannabis ist, da ich es nicht kannte. Im Nachhinein war das auch der Anfang auf solchen Feiern zu konsumieren, diese waren etwa 2 mal im Monat und dabei etwa 2 joints mitgeraucht, nach 3-4 Monaten dann auch 3-4 Joints mitgeraucht. Zu dieser Zeit habe ich dann bei solchen Gelegenheiten zum Joint gegriffen und mitgekifft, das war also ab Juli 2015-August/September 2016 im Schnitt 2 mal im Monat. Zu dieser Zeit war ich eingeschrieben als Lehramtsstudent für chemie und physik, aber habe relativ schnell bemerkt das sei nichts für mich und bin so eben relativ regelmäßig auf Feiern gewesen. Nach dem Beginn meines Studiums im Oktober 2016 zum Ergotherapeuten habe ich abstinent gelebt bis zu den Semesterferien im Februar/März 2017, wo ich bei einer Feier wieder mitgekifft habe mit gleichem Muster, 2-3 Joints mitzukiffen. In den Semesterferien war ich auch 2-3 mal im Monat auf solchen Feiern. Zum April 2018 dann mit Beginn wieder abstinent bis August/September 2018, wo ich nach beendigung der klinischen Praktika wieder auf Feiern bin und dort gekifft habe. So bin ich in der Studienzeit mit Cannabis umgegangen, abstinent während des Semesters, in den Semesterferien jeweils im Februar/März und August/September auf Feierlichkeiten dann zum Joint gegriffen und Cannabis konsumiert. Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit hatte ich erst kürzlich das Staatsexamen beendet. Nach intensiven und abstinenten Lernphasen über mehrere Monate habe ich nach dem Beenden des Ausbildungsteils meines Studiums am 19.09.2019 häufiger zu Cannabis gegriffen zum Stressabbau und zum Feiern des bestandenen Examens und ab dieser Zeit 7-8 Joints in der Woche geraucht, bevor das neue Semester beginnen sollte. Meistens in Gesellschaft, aber habe ich zu dieser Zeit auch 2-3 mal in der Woche alleine konsumiert, dabei dann einen Joint am Abend und auch Cannabis im Haus gehabt. Die Lernphasen und die fast 20 Einzelprüfungen haben mich psychisch so belastet, dass ich dann im Anschluss vermehrt konsumierte, was bisher so nicht vorkam. Nach der Auffälligkeit habe ich aufgehört, dann an den Weihnachtsfeiertagen das letzte Mal mit damaligen Bekannten einen Joint mit konsumiert, das war in der Nacht vom 24.12. Zum 25.12.2019. Seitdem lebe ich abstinent.

4.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein, dies habe ich stets getrennt.

5.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich habe nie viel Alkohol getrunken da ich oft eine erhöhte Aggression bei anderen beobachtet habe wenn jemand zu viel getrunken hat und dem nicht selbst erliegen wollte. Wenn man dann aber mit Freunden und Bekannten einen Abend verbracht hat etwa 2 x 0,5l Bier über einen Abend und auch nicht öfter als 1 mal im Monat.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

2-3 Tassen Kaffee pro Tag.

7.Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Durch den Cannabiskonsum wurde ich lethargischer, antriebsloser und konnte nach dem Konsum, aber auch an Tagen danach, nur weniges schaffen, was ich mir vorgenommen hatte. Außerdem hatte ich bemerkt, dass ich nach dem Staatsexamen immer häufiger konsumiert habe.

8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ich habe aufgrund der negativen Folgen während des Semesters abstinent gelebt, aber sobald intensive Lernphasen beendet waren und ich keinen Prüfungsdruck hatte, habe ich konsumiert.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Beim Schnelltest wurde positiv auf Cannabis getestet und bei der Blutuntersuchung wurden 7,9ng/ml THC, 118 ng/ml THC-COOH und 5,3ng/ml 11-Hydroxy-THC festgestellt

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe etwa 7 Joints geraucht, wovon zwei am Tag vor der Auffälligkeit konsumiert wurden

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
4 und 8 Stunden vor der Auffälligkeit je einen Joint

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Nicht wirklich ein besonderer Grund. Ich war an diesem Tag zu Besuch in Nürnberg auf einer Veranstaltung für Video- und Brettspiele mit Freunden, die auch konsumieren. Mit diesen zusammen haben wir dann dort Cannabis konsumiert.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

In der Nacht des 06.10.2019 um 01:15 bin ich in eine allgemeine Verkehrskontrolle geraten. Zunächst verlief diese Allgemein, Alkoholtest. Der Beamte schien mir dann mit einer Taschenlampe in die Augen und bestand darauf, dass ich konsumiert hatte, welches ich dann auch zugegeben habe. Der Urintest war positiv und ich bin im Anschluss in ein Krankenhaus gefahren um die Blutabnahme und die klinischen Untersuchungen durchzuführen.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte mit den Mitfahrern vom Coburger Bahnhof aus zum Haus der Tante des Sohn des Fahrzeughalters fahren, in welchem wir uns an dem Wochenende aufgehalten haben.

15.Wie weit wollten/sind Sie gefahren?

Es waren c.a 17km, etwa nach 15km wurden wir angehalten.

16.Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Ich hatte in Berlin kein Auto und bin auch nicht Auto oder Rad gefahren, ich schätze aber, wenn man davon ausgeht dass Cannabis auch bis zu 72h nach der Einnahme noch zu Ausfallerscheinungen führt, dass ich bestimmt 20 mal noch unter Einfluss gefahren bin in den Jahren, in denen ich meine Eltern über das Wochenende besucht habe.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe mich fit gefühlt und dachte, sobald ich mich wieder nüchtern fühle könne ich sicher ein KFZ führen. Im Nachhinein ist diese Einschätzung durch die stark beeinträchtigte Wahrnehmung natürlich falsch und ich schäme mich, dass ich andere im Straßenverkehr durch meinen Konsum und mein verantwortungsloses Handeln durch die Entscheidung das KFZ zu führen gefährdet habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabis Konsum führt zu Leistungsbeeinträchtigungen im Bereich des Zeitgefühls, der optischen und akustischen Wahrnehmung, sowie des Reaktions- und Konzentrationsvermögens. Dadurch können Gefahrensituationen nicht mehr adäquat eingeschätzt werden und auch die Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähigkeit ist verzerrt, was das Fahren unter Cannabiseinfluss zu einer Gefahr für Mitmenschen im Straßenverkehr und für sich selbst macht.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis je nach Häufigkeit und Konsummenge kann die Dauer bis zu 72 Stunden betragen.

20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Drogen haben ein hohes Abhängigkeitspotential, wobei es zu einer starken psychischen Abhängigkeit kommen kann.
Zudem kommt noch die starke Beschädigung der Gesundheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und sogar Tod führen kann.
Chronischer Cannabis-Konsum kann zu Psychosen und Depressionen führen.

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?

Ich hae oft ein Verlangen nach Flucht vor schwierigen Situationen und ich denke das hat den Konsum begünstigt. Ich habe Gewalt und sexuellen Missbrauch in meiner Kindheit erlebt und denke, dass auch das ein Baustein für den späteren Drogenkonsum ist. Aber vor allem sich nicht mit seinen Problemen auseinander zu setzen, in diesem Fall der erhöhte Stress durch duales Studium und Nebenjob, ist ausschlaggebend, weshalb ich zu dieser Droge gegriffen habe. Auch ein gewisses Maß an Verharmlosung damals spielte eine Rolle.
Weiterhin das Gefühl der Zugehörigkeit. Einige meiner damaligen Bekanntschaften konsumierten regelmäßig und man hat oft Cannabis angeboten bekommen und es wurde erwartet, auch zu konsumieren um Teil der Gruppe zu sein. Mittlerweile halte ich davon gar nichts mehr.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Vor meiner Familie verheimlichte ich meinen Konsum immer und vermied, wenn es möglich war, den Kontakt wenn ich etwas konsumiert hatte. Bei guten Freunden war es ähnlich. Kamen mal kritische Nachfragen spielte ich die Situation oft herunter oder leugnete es etwas genommen zu haben. Die meisten Bekannten mit denen ich konsumierte, äußerten sich dazu nicht da sie ja selber konsumierten. Meine Freundin hat der Konsum auch besonders gestört und mir das auch mitgeteilt.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Vor allem meine Freundin hat mich beim Reflektieren über den Konsum unterstützt und motiviert. Ebenso habe ich in meinem Studium auch einen Praxiseinsatz in einer psychiatrischen Station gemacht, nach einem theoretischen vorbereitenden Unterricht. Unterlagen aus dieser Zeit habe ich selbst benutzt, um meine Motivation für Abstinenz kognitiver zu erarbeiten, damit diese auch emotional gefestigt werden kann und nicht nur ein Impuls ist, sondern viel mehr ein geordnetes Vorgehen wird. Auch diente mir diese Erarbeitung zur Feststellung von Risikofaktoren eines Rückfalls.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Während des Semesters herrschten Konsumpausen, in den Semesterferien nach den Praxiseinsätzen in den verschiedenen Fachrichtungen der Kliniken dann Konsumspitzen. Bereits hier zeigte sich, dass ich tendenziell einen leichten, destruktiven Weg gesucht habe um mein Stresserleben zu vergessen, anstatt es zu be- und verarbeiten.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich denke ich selbst, da ich sehr auf die kurzfristigen Konsequenzen eines vermeintlichen Entspannens auf quasi Knopfdruck fixiert war. Auch war mein Studium geprägt durch die Angst Prüfungen nicht bestehen zu können, weshalb ich nach Bestehen dann unkontrolliert diesen Konsum gesucht haben da mir gesunde Stressbewältigung gefehlt hatte. Die fehlende ehrliche Reflektion über meine Probleme, Ängste und Sorgen und das fehlen von gesunden Bewältigungsstrategien hat dazu geführt.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der Drogen konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen.Das Steigern zum Zeitpunkt der Auffälligkeit haben mir gezeigt, dass ich auch in eine Abhängigkeit hätte abrutschen können.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein, (ich würde soweit gehen zu sagen ich habe Drogenmissbrauch betrieben.)

Wieso passiert das nicht wieder?


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, hätte ich damals konsequent Nein gesagt beim Probieren oder hätte es beim Probieren gelassen, doch ich habe mir damals keine Gedanken darum gemacht. Kiffen schien mir nicht schlimm und so habe ich die Gefahren einfach nicht gesehen.


31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Zum einen will ich weiterhin psychisch gesund bleiben. Bereits damals hatten meine Freundin und ich einen Kinderwunsch und ich wollte ein nüchterner Vater, Freund bzw. Bald Ehemann und therapeut sein. Mir ist es wichtig, lern- merk- und denkfähig zu bleiben und bei Berauschung mit Cannabis oder allgemein Drogen ist das nicht mehr gewährleistet. Mittlerweile haben wir auch eine Tochter und meine Motivation für Abstinenz ist damit absolut verfestigt, ich möchte stets bei mir sein, um im Alltag und im Notfall sofort reagieren zu können und für meine Tochter da zu sein.

32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)


Nach meinem letzten Konsum führte ich ein ausführliches Gespräch mit meiner Freundin am nächsten Tag. Sie äußerte, was sie vom Leben will und nachdem ich diese Punkte reflektiert habe ist es mir bewusst geworden. Es stand für mich fest, dass ich den Erfolg meiner Zukunftspläne mit Hochzeit und Kindern nicht durch den Konsum von Drogen gefährden werde. Ab diesem Punkt habe ich ganz bewusst ohne Drogen gelebt und die Menschen, die damit zu tun haben abgelehnt. Ich möchte voll da sein. Das alles hat sich mit der Geburt meiner Tochter auch voll bestätigt.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Der mittlerweile größte Grund ist meine Tochter, denn ich möchte in allen Lebenslagen fit sein. Man kann nie wissen, wann man bereit sein und voll da sein muss, deshalb konmmt für mich nur Abstinenz in Frage. Dadurch möchte ich auch Sicherstellen nie wieder andere Teilnehmer im Straßenverkehr oder die Insassen in meinem KFZ das ich führe zu gefährden, wofür ich mich immer noch schäme.

34.Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Grundsätzlich ohne Probleme, es fiel mir leicht damit aufzuhören und Gedanken an den Konsum traten nur in Verbindung mit der Auseinandersetzung auf.


35.Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Freundin und künftige Ehefrau maßgeblich, wir haben viel darüber geredet, was ich vom Leben will. Auch was sie von mir als Lebenspartner erwartet ist mir klar geworden und was sie will. Weiterhin denke ich, dass ich mir selbst durch die Auseinandersetzung mit meiner Vergangenheit geholfen habe. Durch die Aufarbeitung begünstigender Faktoren und durch eine innere Veränderung der Motivation, die ich nun habe, drogenfrei zu leben.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagiert durchweg positiv, meine Freundin ist stolz. Auch meine engen Freunde unterstützen mich dabei und haben immer ein offenes Ohr

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogen Bekannten gehabt?

Ich habe sämtlichen Kontakt zu solchen “Bekannten” abgebrochen und wurde von diesen auch nicht mehr kontaktiert.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein, da ich keinen Kontakt mehr zu Drogenkonsumenten habe und auch Einladungen zu Feiern aus diesem und aus Covid-Gründen stets abgelehnt habe.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Konsum umzugehen?

Ich halte mich strikt an meine Abstinenz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41.Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch die Einhaltung meiner strikten Abstinenz. Weiterhin werde ich den Kontakt von Drogen und deren Konsumenten meiden. Heute sind mir die Konsequenzen und die Gefahren bewusst, die davon ausgehen unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen Rückfall schließe ich zunächst theoretisch aus. Sollte ich doch ein Verlangen verspüren werde ich mich an meine Lebensgefährtin wenden und mir professionelle Hilfe holen. Ich kann immer mit meiner Freundin darüber reden, sollte sich ein Verlangen einstellen, das haben wir ausgemacht und uns versprochen. Bisher ist es nie zu einem Verlangen nach Konsum gekommen, da meine Motivation für Abstinenz so stark ausgeprägt ist und ich auch weiß, was mögliche Risikofaktoren sein können, da ich diese erarbeitet habe. Stressbewältigung findet mittlerweile auch durch Meditation, Tee, Sport und Spaziergänge im Grünen statt, weshalb auch das kein Thema ist. Auch das bisher wahrscheinlich stressigste Jahr meines Lebens mit Arbeit auf Covid-Intensiv-Station als therapeut, der Angst man könne seine schwangere Frau mit dieser gefährlichen Krankheit anstecken wenn man unaufmerksam in der Hygiene ist, die Geburt meiner Tochter, Umzug und Vorbereitung auf diese MPU habe ich ohne Verlangen zu konsumieren gemeistert. Ich freue mich, dass ich ein gesundes, aktives Leben führen kann, ohne mich zu benebeln.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Seit der Geburt meiner Tochter habe ich ein mal getrunken aber verspüre ansonsten kein Bedürfnis Alkohol zu konsumieren, das letzte mal getrunken habe ich ein Bier zum Geburtstag meines Vaters Mitte Juni. Außerhalb solcher besonderen Anlässe trinke ich derzeit nicht, da ich voll und klar für meine Tochter da sein will.
 

Aurorus

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Hey, ich dachte ich probiere es nochmal so, aber falls du wenig Zeit hast, werd ich damit wohl in den Ring steigen, an sich fühle ich mich ganz gut damit. Aber falls du Zeit hast das zu überfliegen und mir zu sagen, ob ich grobe Schnitzer drin habe, so wäre ich dir sehr dankbar @Max


1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war in der 9. Klasse bei einem Besuch durch die Polizei im Gymnasium zur Drogenprävention und Aufklärung.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Cannabis mit 20, also 2015. Es war Mitte Juli 2015, das Wochenende vom 17.07.2015

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Mein damaliger Mitbewohner hatte auf einer WG-Party angeboten, es mal zu probieren und ich war neugierig wie Cannabis ist, da ich es nicht kannte. Im Nachhinein war das auch der Anfang auf solchen Feiern zu konsumieren, diese waren etwa 2 mal im Monat und dabei etwa 2 joints mitgeraucht, nach 3-4 Monaten dann auch 3-4 Joints mitgeraucht. Zu dieser Zeit habe ich dann bei solchen Gelegenheiten zum Joint gegriffen und mitgekifft, das war also ab Juli 2015-August/September 2016 im Schnitt 2 mal im Monat. Zu dieser Zeit war ich eingeschrieben als Lehramtsstudent für chemie und physik, aber habe relativ schnell bemerkt das sei nichts für mich und bin so eben relativ regelmäßig auf Feiern gewesen. Nach dem Beginn meines Studiums im Oktober 2016 zum Physiotherapeuten habe ich abstinent gelebt bis zu den Semesterferien im Februar/März 2017, wo ich bei einer Feier wieder mitgekifft habe mit gleichem Muster, 2-3 Joints mitzukiffen. In den Semesterferien war ich auch 2-3 mal im Monat auf solchen Feiern. Zum April 2018 dann mit Beginn wieder abstinent bis August/September 2018, wo ich nach beendigung der klinischen Praktika wieder auf Feiern bin und dort gekifft habe. So bin ich in der Studienzeit mit Cannabis umgegangen, abstinent während des Semesters in den Semesterferien jeweils im Februar/März und August/September jeweils auf Feierlichkeiten dann zum Joint gegriffen und Cannabis konsumiert. Zum Zeitpunkt der Auffälligkeit hatte ich erst kürzlich das Staatsexamen beendet. Nach intensiven und abstinenten Lernphasen über mehrere Monate habe ich nach dem Beenden des Ausbildungsteils meines Studiums am 19.09.2019 direkt an diesem Tag konsumiert und auch danach häufiger zu Cannabis gegriffen zum Stressabbau und zum Feiern des bestandenen Examens und ab dieser Zeit 8-10 Joints in der Woche geraucht, bevor das neue Semester beginnen sollte. Meistens in Gesellschaft, aber habe ich zu dieser Zeit auch 2-3 mal in der Woche alleine konsumiert, dabei dann einen Joint am Abend und auch Cannabis im Haus gehabt, ich habe dann an 6-7 Tagen pro Woche konsumiert. Nach der Auffälligkeit am 06.10.19 habe ich aufgehört, dann an den Weihnachtsfeiertagen das letzte Mal einen Joint mit konsumiert, das war in der Nacht vom 24.12. Zum 25.12.2019. Seitdem lebe ich abstinent.

4.Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein, dies habe ich stets getrennt.

5.Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Ich habe nie viel Alkohol getrunken da ich oft eine erhöhte Aggression bei anderen beobachtet habe wenn jemand zu viel getrunken hat und dem nicht selbst erliegen wollte. Wenn man dann aber mit Freunden und Bekannten einen Abend verbracht hat etwa 2 x 0,5l Bier über einen Abend und auch nicht öfter als 1 mal im Monat.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

2-3 Tassen Kaffee pro Tag.

7.Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Durch den Cannabiskonsum wurde ich lethargischer, antriebsloser und konnte nach dem Konsum, aber auch an Tagen danach, nur weniges schaffen, was ich mir vorgenommen hatte. Außerdem hatte ich bemerkt, dass ich nach dem Staatsexamen immer häufiger konsumiert habe.

8.Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ich habe aufgrund der negativen Folgen während des Semesters abstinent gelebt, aber sobald intensive Lernphasen beendet waren und ich keinen Prüfungsdruck hatte habe ich konsumiert. In meiner

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Beim Schnelltest wurde positiv auf Cannabis getestet und bei der Blutuntersuchung wurden 7,9ng/ml THC, 118 ng/ml THC-COOH und 5,3ng/ml 11-Hydroxy-THC festgestellt

10. Wann und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe 8-9 Joints geraucht, wovon zwei am Tag vor der Auffälligkeit konsumiert wurden

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
4 und 8 Stunden vor der Auffälligkeit je einen Joint, der hochdosiert war

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Nicht wirklich ein besonderer Grund. Ich war an diesem Tag zu Besuch in Nürnberg auf einer Veranstaltung für Video- und Brettspiele mit damaligen Bekannten, die auch konsumieren. Mit diesen zusammen haben wir dann dort Cannabis konsumiert.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

In der Nacht des 06.10.2019 um 01:15 bin ich in Sonnefeld in eine allgemeine Verkehrskontrolle geraten. Zunächst verlief diese Allgemein, Alkoholtest. Der Beamte schien mir dann mit einer Taschenlampe in die Augen und bestand darauf, dass ich konsumiert hatte, welches ich dann auch zugegeben habe. Der Urintest war positiv und ich bin im Anschluss in ein Krankenhaus gefahren um die Blutabnahme und die klinischen Untersuchungen durchzuführen.


14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte mit den Mitfahrern vom Coburger Bahnhof aus zum Haus der Tante des Sohn des Fahrzeughalters fahren, in welchem wir uns an dem Wochenende aufgehalten haben.

15.Wie weit wollten/sind Sie gefahren?

Es waren c.a 17km, etwa nach 15km wurden wir angehalten.

16.Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Ich hatte in Berlin kein Auto und bin auch nicht Auto oder Rad gefahren, ich schätze aber, wenn man davon ausgeht dass Cannabis auch bis zu 72h nach der Einnahme noch zu Ausfallerscheinungen führt, dass ich bestimmt 50 mal noch unter Einfluss gefahren bin in den Jahren, in denen ich meine Eltern über das Wochenende besucht habe.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe mich fit gefühlt und dachte, sobald ich mich wieder nüchtern fühle könne ich sicher ein KFZ führen. Im Nachhinein ist diese Einschätzung durch die stark beeinträchtigte Wahrnehmung natürlich falsch und ich schäme mich, dass ich andere im Straßenverkehr durch meinen Konsum und mein verantwortungsloses Handeln durch die Entscheidung das KFZ zu führen gefährdet habe.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Cannabis Konsum führt zu Leistungsbeeinträchtigungen im Bereich des Zeitgefühls, der optischen und akustischen Wahrnehmung, sowie des Reaktions- und Konzentrationsvermögens. Auch die motorische Reaktion wird eingeschränkt. Dadurch können Gefahrensituationen nicht mehr adäquat eingeschätzt und gelöst werden und auch die Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähigkeit ist verzerrt, was das Fahren unter Cannabiseinfluss zu einer Gefahr für Mitmenschen im Straßenverkehr und für sich selbst macht.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bei Cannabis je nach Häufigkeit und Konsummenge kann die Dauer bis zu 72 Stunden betragen.

20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Drogen haben ein hohes Abhängigkeitspotential, wobei es zu einer starken psychischen Abhängigkeit kommen kann.
Zudem kommt noch die starke Beschädigung der Gesundheit, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und sogar Tod führen kann.
Chronischer Cannabis-Konsum kann zu Psychosen und Depressionen führen, Angststörungen oder Panikattacken auslösen,

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?


Ich habe oft ein Verlangen nach Flucht vor schwierigen Situationen und ich denke das hat den Konsum begünstigt. Ich habe Gewalt und sexuellen Missbrauch in meiner Kindheit erlebt und denke, dass auch das ein Baustein für den späteren Drogenkonsum ist. Aber vor allem sich nicht mit seinen Problemen auseinander zu setzen, in diesem Fall der erhöhte Stress durch duales Studium und Nebenjob, ist ausschlaggebend, weshalb ich zu dieser Droge gegriffen habe. Hierbei konnte ich rein physisch nicht mehr flüchten, und über den Konsum auch eine Flucht für eine gewisse Zeit vor all diesen Dingen erreichen wollte. Auch ein gewisses Maß an Verharmlosung damals spielte eine Rolle.
Weiterhin das Gefühl der Zugehörigkeit. Einige meiner damaligen Bekanntschaften konsumierten regelmäßig und man hat oft Cannabis angeboten bekommen und es wurde erwartet, auch zu konsumieren um Teil der Gruppe zu sein.
Ich denke auch eine Entspannung auf Knopfdruck, ohne etwas für diese Entspannung zu tun, ohne sich anstrengen zu müssen spielte da mit hinein.
Mittlerweile halte ich davon gar nichts mehr.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Vor meiner Familie verheimlichte ich meinen Konsum immer und vermied, wenn es möglich war, den Kontakt wenn ich etwas konsumiert hatte. Bei guten Freunden war es ähnlich. Kamen mal kritische Nachfragen spielte ich die Situation oft herunter oder leugnete es etwas genommen zu haben, dennoch wussten diese bescheid. Die meisten Bekannten mit denen ich konsumierte, äußerten sich dazu nicht da sie ja selber konsumierten. Meine Freundin hat der Konsum auch besonders gestört und mir das auch mitgeteilt, aber auch vor ihr habe ich versucht den Konsum zu verheimlichen, aber sie hat das immer gemerkt.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Das Stresserleben dreimonatiger intensiver Lernphasen mit über 20 Prüfungsleistungen in dieser Zeit hat meines Erachtens zu dem verstärkten Konsum in dieser Zeit geführt, in den Wochen bevor ich auffällig wurde. Da ich bereits Erfahrungen mit der Wirkung gemacht hatte, griff ich hierzu, weil ich nicht bereit war mich mit dem Stress und meinen persönlichen Hintergründen auseinanderzusetzen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Vor allem meine Freundin hat mich beim Reflektieren über den Konsum unterstützt und motiviert. Ebenso habe ich in meinem Studium auch einen Praxiseinsatz in einer psychiatrischen Station gemacht, nach einem theoretischen vorbereitenden Unterricht. Unterlagen aus dieser Zeit habe ich selbst benutzt, um meine Motivation für Abstinenz kognitiver zu erarbeiten, damit diese auch emotional gefestigt werden kann und nicht nur ein Impuls ist, sondern viel mehr ein geordnetes Vorgehen wird. Auch diente mir diese Erarbeitung zur Feststellung von Risikofaktoren eines Rückfalls. Ich weiß jetzt, warum ich die Droge Cannabis nicht mehr konsumieren möchte und auch, dass ich Cannabis nicht mehr brauche

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Während des Semesters herrschten Konsumpausen, in den Semesterferien nach den Praxiseinsätzen in den verschiedenen Fachrichtungen der Kliniken dann Konsumspitzen. Nach dem Staatsexamen hatte ich auch eine deutliche Konsumspitze, bei der ich so viel gekifft hatte wie ich das bisher nicht getan hatte. Bereits hier zeigte sich, dass ich tendenziell einen leichten, destruktiven Weg gesucht habe um mein Stresserleben zu vergessen, anstatt es zu be- und verarbeiten.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich denke ich selbst, da ich sehr auf die kurzfristigen Konsequenzen eines vermeintlichen Entspannens auf quasi Knopfdruck fixiert war. Auch war mein Studium geprägt durch die Angst Prüfungen nicht bestehen zu können, weshalb ich nach Bestehen dann unkontrolliert diesen Konsum gesucht haben da mir gesunde Stressbewältigung gefehlt hatte. Die fehlende ehrliche Reflektion über meine Probleme, Ängste und Sorgen und das fehlen von gesunden Bewältigungsstrategien hat dazu geführt.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ja, jeder der Drogen konsumiert ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu rutschen. Das Steigern und die Häufung zum Zeitpunkt der Auffälligkeit haben mir gezeigt, dass ich auch in eine Abhängigkeit hätte abrutschen können.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein, (ich würde soweit gehen zu sagen ich habe Drogenmissbrauch betrieben.)

Wieso passiert das nicht wieder?


30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja, hätte ich damals konsequent Nein gesagt beim Probieren oder hätte es beim Probieren gelassen, doch ich habe mir damals keine Gedanken darum gemacht. Kiffen schien mir nicht schlimm und ich habe die Gefahren einfach nicht gesehen.


31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Zum einen will ich weiterhin psychisch gesund bleiben. Bereits damals hatten meine Freundin und ich einen Kinderwunsch und ich wollte ein nüchterner Vater, Freund bzw. Bald Ehemann und therapeut sein. Mir ist es wichtig, lern- merk- und denkfähig zu bleiben und bei Berauschung mit Cannabis oder allgemein Drogen ist das nicht mehr gewährleistet. Mittlerweile haben wir auch eine Tochter und meine Motivation für Abstinenz ist damit absolut verfestigt, ich möchte stets bei mir sein, um im Alltag und im Notfall sofort reagieren zu können und für meine Tochter da zu sein. Ich möchte belastbar sein ohne Cannabiskonsum und bin glücklich, dass ich das jetzt so mache.
 

Aurorus

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32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Ich denke es waren zwei Knackpunkte: Der erste war das Sitzen auf der Rückbank im Polizeiauto nach der Verkehrskontrolle. Mir ist das Herz in die Hose gerutscht und ich war von mir schockiert, dass ich mich selbst in so eine Lage gebracht habe. Ich habe nach der Polizeikontrolle auch den Konsum eingestellt bis Weihnachten 2019, wo ich noch einmal mit einem damaligen Bekannten auf einer Feier einen Joint geraucht habe. Danach war der zweite Knackpunkt:
Nach meinem letzten Konsum führte ich ein ausführliches Gespräch mit meiner Freundin am nächsten Tag. Sie äußerte, was sie vom Leben will und nachdem ich diese Punkte reflektiert habe ist es mir bewusst geworden. Es stand für mich fest, dass ich den Erfolg meiner Zukunftspläne mit Hochzeit und Kindern nicht durch den Konsum von Drogen gefährden werde. Auch dass ich psychisch und körperlich gesund bleiben will und ich dieses Leben drogenfrei leben will. Ab diesem Punkt habe ich ganz bewusst ohne Drogen gelebt und die Menschen, die damit zu tun haben abgelehnt. Ich möchte voll da sein. Das alles hat sich mit der Geburt meiner Tochter auch voll bestätigt.ich möchte gesund mit problemen umgehen, ich möchte ein gutes vorbild sein und ich will an sich gesund leben und bleiben.


33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Mir persönlich ist es wichtig voll da zu sein und ich möchte von mir selbst, dass ich ein nüchterner Vater und Ehemann bin. Außerdem möchte ich weiterhin dieses viel bessere Lebensgefühl beibehalten und mir und den Menschen in meiner Umgebung nicht mehr durch Drogenkonsum schaden. Ein großer Grund ist seit der Geburt nun auch meine Tochter, denn ich möchte in allen Lebenslagen fit sein. Man kann nie wissen, wann man bereit sein und voll da sein muss, deshalb kommt für mich nur Abstinenz in Frage. Dadurch möchte ich auch Sicherstellen nie wieder andere Teilnehmer im Straßenverkehr oder die Insassen in meinem KFZ das ich führe zu gefährden, wofür ich mich immer noch schäme. Weiterhin fühle ich mich momentan und seit der Abstinenz so gut wie lange nicht und ich möchte dass das so bleibt. Und ich denke auch, dass ich Cannabis einfach nicht mehr brauche.

34.Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

ohne Probleme, es fiel mir leicht damit aufzuhören und Gedanken an den Konsum traten nur in Verbindung mit der Auseinandersetzung auf. Seitdem ich komplett damit aufgehört habe fühle ich mich sehr viel belastbarer, leistungsfähiger und auch “leichter”, wacher. Auch in der Covid Zeit mit dem Stress umzugehen auf Covid Station zu arbeiten hat mir gezeigt wie viel belastbarer ich geworden bin. Seit ich aufgehört habe zu konsumieren gehe ich die Dinge schneller an und bin glücklicher insgesamt. Es macht mir sehr viel mehr Spaß nüchtern und wach durch das Leben zu gehen und Verantwortung zu übernehmen.

35.Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Freundin und künftige Ehefrau maßgeblich, wir haben viel darüber geredet, was ich vom Leben will. Auch was sie von mir als Lebenspartner erwartet ist mir klar geworden und was sie will. Weiterhin denke ich, dass ich mir selbst durch die Auseinandersetzung mit meiner Vergangenheit geholfen habe. Durch die Aufarbeitung begünstigender Faktoren und durch eine innere Veränderung der Motivation, die ich nun habe, drogenfrei zu leben. Ich habe das, was ich mir da erarbeitet habe und was ich auch genutzt habe um meine Abstinenz zu festigen mitgebracht.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagiert durchweg positiv, meine Freundin ist stolz. Auch meine engen Freunde die das mitbekommen haben dass ich damals öfter konsumiert habe unterstützen mich dabei und haben immer ein offenes Ohr.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogen Bekannten gehabt?

Kurz nach der Auffälligkeit habe ich den Kontakt abgebrochen. Bei meinem letzten Konsum an Weihnachten hatte ich noch einmal Kontakt mit einem damaligen Drogenbekannten . Hiernach aber und nach den Gesprächen mit meiner Freundin habe ich sämtlichen Kontakt zu solchen “Bekannten” abgebrochen und wurde von diesen auch nicht mehr bis auf eine Ausnahme kontaktiert über Whatsapp. Ich habe dann direkt klar gemacht, dass ich damit nichts mehr zu tun habe und haben will.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Zu Weihnachten habe ich das erlebt und auch einmal mitkonsumiert. Hiernach aber nicht mehr, Nein, da ich keinen Kontakt mehr zu Drogenkonsumenten habe und auch Einladungen zu Feiern aus diesem und aus Covid-Gründen stets abgelehnt habe. Ich verbringe wenn überhaupt nur noch Zeit mit Freunden, die keine Konsumenten sind und gerade vor allem mit meiner Frau und meinem Kind. Ich habe auch kein Interesse an solchen Feiern teilzunehmen

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Konsum umzugehen?

Ich halte mich strikt an meine Abstinenz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41.Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Durch die Einhaltung meiner strikten Abstinenz. Weiterhin werde ich den Kontakt von Drogen und deren Konsumenten meiden. Heute sind mir die Konsequenzen und die Gefahren bewusst, die davon ausgehen unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen.


42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?


Einen Rückfall schließe ich zunächst theoretisch aus. Sollte ich doch ein Verlangen verspüren werde ich mich an meine Lebensgefährtin wenden und mir professionelle Hilfe holen. Ich kann immer mit meiner Freundin darüber reden, sollte sich ein Verlangen einstellen, das haben wir ausgemacht und uns versprochen. Bisher ist es nie zu einem Verlangen nach Konsum gekommen, da meine Motivation für Abstinenz so stark ausgeprägt ist und ich auch weiß, was wie ich mit stressoren umgehe auf gesunde art und weise, da ich das erarbeitet habe. Stressbewältigung findet mittlerweile auch durch Meditation, Tee, Sport und Spaziergänge im Grünen statt, weshalb auch das kein Thema ist. Auch das bisher wahrscheinlich stressigste Jahr meines Lebens mit Arbeit auf Covid-Intensiv-Station als therapeut, der Angst man könne seine schwangere Frau mit dieser gefährlichen Krankheit anstecken wenn man unaufmerksam in der Hygiene ist, die Geburt meiner Tochter, Umzug und Vorbereitung auf diese MPU habe ich ohne Verlangen zu konsumieren gemeistert. Ich freue mich, dass ich ein gesundes, aktives Leben führen kann, ohne mich zu benebeln.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?


Zu Feierlichkeiten wie dem Geburtstag meines Vaters habe ich ein Glas Sekt getrunken, auch ein Bier am Geburtstag eines Freundes habe ich getrunken. Ansonsten trinke ich außerhalb solcher Anlässe nicht und möchte es bei solchen Anlässen auch bei einem Glas Bier/Wein/Sekt belassen, da ich für meine Tochter voll da sein will und auch kein Verlangen spüre über diese Menge hinauszugehen.
 

Aurorus

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Wollte hier nur bescheidgeben, dass ich bestanden habe und ganz bald wieder meinen Führerschein in den Händen halten kann. DIe paar Hinweise von euch direkt für mich, die Auseinandersetzung mit guten Fragebögen und dem "was die hören möchten" und dem was ja auch stimmt konnte ich nutzen. Auch habe ich mir Studien durchgelesen zur Pharmakokinetik von Cannabis und wie sich die Werte mit den Stunden nach dem Konsum verhalten und konnte so auch schlüssige Mengen, die ich konsumiert habe darlegen.

VIelen Dank an's Forum, ich werd bestimmt noch öfter an euch denken und mich mit einer kleinen Spende erkenntlich zeigen!
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wollte hier nur bescheidgeben, dass ich bestanden habe und ganz bald wieder meinen Führerschein in den Händen halten kann.
So ein Mist, dein Thread ist wohl irgendwie untergegangen ... war in diesem Zeitraum allerdings auch im Urlaub.
Dein FB war aber schon ganz gut, da hätte ich eh nicht mehr viel helfen können.

Freut mich das du es auch so geschafft hast. :smiley711:
Gib mal Bescheid, wenn du die Karte wieder in der Tasche hast.
 

Aurorus

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So ein Mist, dein Thread ist wohl irgendwie untergegangen ... war in diesem Zeitraum allerdings auch im Urlaub.
Dein FB war aber schon ganz gut, da hätte ich eh nicht mehr viel helfen können.

Freut mich das du es auch so geschafft hast. :smiley711:
Gib mal Bescheid, wenn du die Karte wieder in der Tasche hast.

Mache ich, ich muss jetzt nur herausfinden wie das bei der FSSt momentan mit Corona und Terminen gehandhabt wird und dann gehe ich da schnellstmöglich vorbei, das positive Gutachten ist mir ja zum Glück schon in den Briefkasten geflattert. Also ich hoffe zumindest dass mir jetzt nicht noch irgendein Stein in den Weg gelegt wird, aber so wie ich das gesehen habe sollte mir nicht nochmal eine Führerscheinprüfung drohen, und irgendwie auffällig bin ich zwischen drin auch nicht geworden.


Ich frage mich nur ob dann noch irgendwie ein Bußgeld kommt weil ich habe damals keins bekommen, nur eine Geldstrafe für den Besitz geringster Mengen aber nichts wegen berauschtem Fahren. Da habe ich das Gefühl dass das nochmal kommt sobald der Lappen wieder da ist :D

Und ich hab mich gaaaaanz bisschen verloren gefühlt aber Urlaub ist Urlaub und durch deine vielen Hilfestellungen bei anderen mit ähnlichen Problemen konnte ich mich da irgendwie durchmanövrieren. Und immer wieder auf Band einsprechen, abhören, und nochmal machen. Da gingen ein paar von meinen Urlaubstagen drauf aber das war es wert! :D
 

Aurorus

Neuer Benutzer
hab seit heute meine vorläufige Fahrerlaubnis per Post bekommen, und der richtige Lappen kommt dann, wenn die Bundesdruckerei mal die Zeit findet. Kann also ab jetzt wieder offiziell Auto fahren (zumindest in Deutschland :D)
 
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