1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich habe an diesem Tag um 8 Uhr meinen Dienst angetreten und hatte um 15.30 Uhr Feierabend.
Auf dem Weg zum Parkplatz bekam ich einen Anruf von meinem Bruder, der um ein Treffen bat um mit mir den weiteren Werdegang bezüglich der Unterbringung unserer Mutter in eine Pflegeeinrichtung zu besprechen. Meine Mutter hatte Anfang 2015 ihren ersten und in 2016 ihren zweiten Schlaganfall und war seitdem nicht mehr in der Lage, alleine und ohne Pflege den Alltag zu meistern.
Ich sagte zu und so fuhr ich mit meinem Auto zum besagten Treffpunkt.
Es handelte sich hier um ein Barrestaurant mit Aussengastronomie.
Mein Bruder war bereits am Treffpunkt und hatte, da er meine Ankunftszeit abschätzen konnte, bereits zwei 0,5 L Glas Bier geordert.
Ihm war, das muss ich ehrlich sagen, nicht bekannt, dass ich mit dem Auto kommen würde, denn oft bin ich auch mit dem ÖPNV zur Arbeit gefahren (zwischen Wohnung und Arbeit beträgt die Entfernung ca. 6 Km). Die Entfernung zwischen meinem Büro und dem Treffpunkt liegt bei gerade mal 15 Gehminuten. Mit dem Auto habe ich wegen der Parkplatzsuche ebenfalls knapp 15 Minuten gebraucht.
Ich nahm nach der Begrüßung das Glas Bier ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken in die Hand und trank daraus.
Der Anlass unseres Treffens war ja, das weitere Vorgehen bezüglich unserer Mutter zu besprechen.
Das Gespräch entwickelte sich zeitintensiv und so orderten wir in einem Zeitraum von knapp 5 Stunden sicherlich 16 Biere a 0,5 Liter, so dass ich alleine auf 8 vielleicht auch 9 gekommen sein mag. Ich möchte nicht ausschließen, dass es auch mehr gewesen sein können.
Jedenfalls bemerkte ich gegen 21 Uhr, dass ich mich unwohl und schläfrig fühlte, weshalb ich aufstand, auf den Tisch Bargeld legte und meinen Bruder bat, mich zu entschuldigen, ich müsse nun gehen.
Ich lief zielgerichtet, und aus heutiger Sicht ziemlichen gedanken- und verantwortungslos, zum Parkplatz wo mein PKW stand, stieg ein und fuhr los.
Die Entfernung zu meiner Wohnung beläuft sich auf ca. 4 – 5 Km.
Ich erreichte schließlich eine Nebenstraße meiner Wohnsiedlung, in der ich einbog und stellte fest, dass die Straße durch Polizei und Feuerwehr gesperrt war. Wie ich später erfuhr, hatten Feuerwehr und Polizei an diesem Abend einen Großeinsatz wegen austretendem Gas.
Jedenfalls hielt ich an und fuhr rückwärts ein Stück zurück, um die anliegende Straße abzubiegen und so die gesperrte Straße zu umfahren. Dabei übersah ich einen Straßenbegrenzungspoller und stieß auf diesen. Das Geräusch krachenden Kunststoffes (meines Stoßfängers) hatte die vor Ort befindliche Einsatztruppe der Polizei auf den Plan gerufen, die sich rennend meinem Fahrzeug näherten ( so steht es in der Ermittlungsakte ).
Ich vernahm den Zusammenstoß und wollte ein Stück wieder vorfahren, um die Kreuzung nicht zu behindern und den Schaden zu begutachten. Dazu kam es jedoch nicht mehr, denn eine der herbei geeilten Polizeikräfte klopfte an meine Seitenscheibe. Als ich diese öffnete, vernahm er (laut Ermittlungsakte) Alkoholgeruch und bat mich auszusteigen. Ich wurde befragt, ob ich was getrunken habe und ob ich bereit bin, an der Atemalkoholkontrolle mitzuwirken.
Dies war um ca. 21.15 Uhr und das Ergebnis lag bei 1,62 %.
Es erfolgte die Belehrung und ich wurde mit auf den Abschnitt genommen, wo mir um 22.40 Uhr Blut abgenommen wurde; ermittelter Wert = 1,71 %
Ich wurde schließlich abermals belehrt, musste meinen Führerschein im Abschnitt belassen und wurde dann entlassen.