MPU am 27.04 - TF 2,1‰ mit Fahrrad

Red Panda

Neuer Benutzer
Guten Tag euch allen,

habe dieses Forum leider erst etwas spät entdeckt, mich aber sofort an die Bearbeitung des Fragebogens gesetzt, da ich das als sehr hilfreich empfinde. Gerne Rückmeldungen geben, vielen vielen Dank im Voraus, Hut ab an alle helfenden Menschen hier im Forum, echt klasse!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 181cm
Gewicht: 75kg
Alter: 33

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.05.2021
BAK: 2,10 Promille
Trinkbeginn: 18:30 Uhr
Trinkende: 00:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:11 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine, bekam die Aufforderung die MPU abzulegen innerhalb einer drei-Monats-Frist, welche verstrichen ist, mittlerweile Fahrerlaubnis wieder beantragt

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist aufgrund der ersichtlichen Trunkenheitsfahrt mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug zu erwarten, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig werden wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist?
Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland: Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 06.08.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja (Abstinenzprogramm begann am 02.09.2021 und endet am 02.04.22 – insgesamt über 7 Monate)

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1 Infoabend + 1 Erstgespräch (kein Nachweis erhalten) + den Grundlagenkurz bei „mpu-konkret“ (letzteren als wenig hilfreich erachtet)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: 27.04.22
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 07.05.21 (Freitag) habe ich nach der Arbeit eine Einladung bei einer Freundin zu einem Abendessen wahrgenommen. Ich hatte mich sehr gefreut sie und vier weitere Freundinnen nach längerer Zeit wieder zu sehen (damals herrschten noch Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperre ab 22:00 Uhr) und mich mit ihnen auszutauschen, jedoch war ich sehr gestresst und frustriert vom Arbeitstag und meiner allgemeinen Lebenssituation. Wir stießen erstmal mit einem 0,5l Hellem an und ich erzählte von meinem kürzlich stattgefunden Umzug (01.05.21), dass ich nicht so zufrieden mit der Wohnung sei, wir aber wenig Alternativen hatten… Und über die Belastungen in der Arbeit mit unterschiedlichen Klienten. Meine Freundin hatte viel Wein da, da ihre Hochzeit aufgrund von Corona abgesagt werden musste (auch Frustration bei ihr). Wir aßen und tranken, tauschten uns aus. Manche Themenbereiche waren für mich interessanter, manche weniger. Um 22:00 Uhr beschlossen wir, trotz der Ausgangssperre weiter bei meiner Freundin zu bleiben, in der Hoffnung, dass schon alles gut gehen würde. Ich verspürte Lust, in Gesellschaft zu bleiben (aber auch Alkohol zu trinken), trank immer mehr, relativ schnell, dann verschwimmt der Abend. Ich kann mich noch erinnern, dass irgendwann über Themen gesprochen wurde, welche mich weniger interessierten, ich mich somit mehr mit dem Trinken beschäftigte, ich zog mich eher zurück, wurde ruhig, war müde. Gegen Mitternacht brach ich mit einer Freundin mit dem Fahrrad auf. Sie meinte noch, ob es ne gute Idee sei, mit dem Fahrrad zu fahren, meine Antwort war, dass es schon klappen wird. Den ersten km fuhren wir gemeinsam, dann war sie bei sich, ich hatte noch einen weiteren km vor mir. 600 m vor zuhause bin ich mit dem Rad gestürzt (gegen eine Stange gefahren) und auf dem Boden liegen geblieben. Ein Taxifahrer hatte das beobachtet und die Polizei gerufen, welche dann kam. Der Handalkomat stellte 0,85mg/l fest. Die Polizei rief den Notarzt, welcher keine Verletzungen feststellte (deckungsgleich mit meinen Angaben). Wir fuhren gemeinsam mit der Streife zum Blutabnehmen, dann brachte mich die Polizei nach Hause. (Im Polizeibericht wurde vermerkt, dass ich eine verwaschene Sprache hatte, ich mich höflich und kooperativ verhalten habe – im ärztlichen Bericht wird mein Gang als sicher, die Kehrtwendung als sicher, die Sprache als deutlich, die Pupillen als unauffällig, das Bewusstsein als klar, das Verhalten als beherrscht, die Stimmung als unauffällig beschrieben. Der „äußerliche Anschein des Einflusses von Alkohol sei leicht bemerkbar“ gewesen, zudem ergänzte die Ärztin per Hand „leicht gerötete Augen + Alkoholgeruch).

Zuhause angekommen merkte ich, dass meine Schulter extrem schmerzte, ich ging ins Bett, am nächsten Tag nach dem Aufstehen direkt ins Krankenhaus. Diagnose: Fraktur des rechten Schulterblattes, multiple Hautabschürfungen und Thoraxprellung.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Genau benennen kann ich das nicht, da ich den Abend nicht mehr voll rekonstruieren kann.
18:30-19:30 2x0,5l Bier
19:30 – 0:00 ca. 1,5l Weißwein

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin 1,5 km gefahren, 600m haben noch gefehlt

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, bzw. habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Mit dem Fahrrad sehr oft, aufgefallen nie (Polizei hat mich 2x leicht alkoholisiert aufgehalten, vermuteten Alkohol, pusten musste ich aber nie).

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Fahrrad leicht alkoholisiert sehr oft (sicher über 1000 Mal). Stärker alkoholisiert auch sicher über 200 Mal. Mit dem Auto nie stark alkoholisiert, sicher immer unter der Promille-Grenze, da trank ich immer max. 1 Bier oder 1 Glas Wein (aber leicht alkoholisiert oder mit Restalkohol sicher auch schon über 100 Mal).
Schlussfolgerung: Es ist zu lange zu „gut“ gegangen, sodass ich mir keine Gedanken mehr über Alkoholkonsum in Verbindung mit Fahrradfahren und möglichen Folgen/Konsequenzen gemacht habe. Es wurde leider „normal“ unter Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad zu fahren, was retrospektiv als überaus trügerisch und leichtsinnig zu betrachten ist und ich froh bin, dass bei der TF anderen und mir nicht schlimmeres passiert ist.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erste Erinnerungen kann ich nicht mehr konkret benennen. Mein Vater war Geschäftsführer einer Weinkellerei zwischen meinem 10. und 26. Lebensjahr, wodurch Wein/Alkohol immer ein „Thema“ war. Im Vordergrund stand der Genuss, meine Eltern tranken am Abend regelmäßig Wein, das machen sie immer noch. Im Alter von 15/16 Jahren trank ich zuhause Mal ein Glas mit, abends mit Freunden trank ich ab diesem Alter beim Feiern regelmäßig (ca. 1x Monat) größere Mengen (insgesamt z.B. 1 Flasche Wein), bis ich berauscht/betrunken war, am nächsten Morgen musste ich mich selten übergeben.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich habe relativ regelmäßig Alkohol konsumiert. Innerhalb der Familie immer in Maßen, mit Freunden an vielen Wochenenden mehr. Zu Studienzeiten (Alter zwischen 19-25) fast täglich in unterschiedlichen Mengen (1 Bier/2 Gläser Wein bis ca. 6 Bier/1,5 Flaschen Wein, manchmal vielleicht etwas mehr) bis in die frühen Morgenstunden beim Feiern. Mit dem Wechsel in Arbeitsleben ist der Konsum erstmal geringer geworden, dennoch blieb er relativ regelmäßig (2 Bier/halbe Flasche Wein werktags mit ca. zwei alkoholfreien Tagen), am Wochenende beim Feiern oder sonstigen sozialen Zusammentreffen ähnlich wie während der Studienzeit, nur seltener (ca. 2 Mal im Monat). Während der Schwangerschaft meiner Partnerin (2019) habe ich viel unregelmäßiger getrunken, also werktags oft kein Alkohol, beim Feiern aber ähnlich viel wie immer, ähnlich war es nach der Geburt meines Sohnes (da wurden nur die „Feierwochenenden“ weniger, die Menge blieb aber dieselbe (sprich bis ca. 1,5 – 2 Flaschen Wein). Nach der Abstillzeit meiner Freundin tranken wir abends, nachdem unser Sohn im Bett war, wieder öfter gemeinsam Wein, was dann zu einer neuen Regelmäßigkeit wurde. Ich trank stets mehr als sie, sprich ich z.B. 1-2 Feierabendbier + halbe Flasche Wein, sie 0,25l Wein. Ich assoziierte Alkohol trinken mit Entspannung, wir tauschten uns immer in Ruhe über den Tag aus, besprachen die tagesaktuellen Themen. Die Zeit erlebte ich als sehr anstrengend und stressig, von der Arbeit nachhause, gab es nicht wie vorher die Möglichkeiten in Ruhe „runterzukommen“, sondern das „Dinge erledigen“ ging weiter. Meist genehmigte ich mir deshalb relativ bald nach dem Nachhausekommen ein-zwei Feierabendbier, zum Essen gab es dann Wein. Durch Corona wurden die Treffen mit anderen Freunden auch seltener, es fand relativ wenig Austausch statt, der mich sonst häufig entlastete. Soziale Zusammenkünfte „nütze“ ich häufig um mehr zu trinken.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16-19 Jahren: an den Wochenenden 3-4 Mal pro Monat ca. 1 Flaschen Wein (0,75l) oder ca. 5x 0,5l Bier, selten Liköre oder Mischgetränke (z.B. Colarot, Flügerl), getrunken
19-25 Jahren (Studienzeit): ca. 8x pro Monat 1,5 Flaschen Wein oder 6 Bier, ca. 15x pro Monat ca. 3 Bier
25-31 Jahren: werktags, 2 Mal pro Woche 1-3 Bier/1-4 Gläser á 0,1l Wein, 2x pro Monat an Wochenenden ca. 1,5 Flaschen Wein oder ca. 6 Bier
31-32 Jahre: werktags fast täglich ca. halbe Flasche Wein + 0,5l – 1l Bier, 3x pro Monat 1,5-2 Flaschen Wein oder ca. 6-8 Bier

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Jugendzeit im Jugendraum mit Freunden (große Mengen) oder gemeinsam mit der Familie (geringe Mengen), zur Studienzeit in unterschiedlichen WGs oder in unserer WG, dann meist in Bars/Clubs weiter (mit Freunden), Eintritt ins Arbeitsleben mit Partnerin zuhause oder mit unterschiedlichen Freunden auch zuhause oder in Kneipen/Clubs. Auch alleine, da aber immer geringere Mengen (bis 2 Bier/halbe Flasche Wein), z.B. nach Feierabend daheim zu einem Film oder zum Musik hören.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive: in der Jugendzeit waren es ein „Dazugehören“, ein „cool und lässig sein/wirken“, Grenzen auszutesten und zu fühlen, auch um lockerer zu werden, Mädchen anzuquatschen, unbedachter/-bedarfter zu werden, u.a. auch um positive Gefühle zu verstärken. Auch im Studium diente der Alkohol oft als Wellenbrecher, ich wurde gesprächiger, lockerer, offener, witziger. Bei meiner ersten Trennung, aber auch bei der Trennung meiner Eltern diente der Alkohol zur Betäubung/Bewältigung, auch im Studium konnte ich dann durch Alkohol öfter „abschalten“, meinen „inneren Stress“ reduzieren, auch die Angst etwas nicht zu schaffen (hohe Erwartungshaltung - Versagensängste) konnte durch den Alkohol reduziert/“ertränkt“ werden. Mit Eintritt ins Arbeitsleben diente der Alkohol oft als Belohnung nach einem „anstrengenden Arbeitstag“, gleichzeitig erleichterte er auch das „Runterkommen“ und diente der Entspannung. Alkohol assoziierte ich mit Entspannung/angenehmen Momenten und Entspannung/angenehme Momente mit Alkohol. Mit der Geburt unseres Sohnes (Juli 2019) verspürte ich mehr Druck/eine höhere Verantwortung, der ich mich nicht immer gewachsen fühlte (z.B. über 1,5 Jahre ergebnislose Wohnungssuche), durch die Elternzeit geringeres Einkommen, Alkohol half mir häufig zu entspannen, „abzuschalten“, weniger zu denken. Die Möglichkeiten nach der Arbeit in Ruhe nach Hause zu kommen und erstmal „runterzukommen“ war nicht mehr gegeben, häufig stand dann gleich kochen + Abendessen auf dem Programm. Meine Bedürfnisse nach mehr Autonomie und mehr Zeit für mich konnte ich durch den Alkohol etwas reduzieren bzw. verdrängen, Stress abbauen. Auch in der Arbeit habe ich zunehmende Unzufriedenheit häufig mit Alkoholkonsum versucht zu kompensieren. Innerhalb dieser zwei Jahre wurde es zu einer Gewohnheit vor dem Essen ein oder zwei Bier zu trinken und zum Essen Wein, es ging nicht mehr darum ob überhaupt, sondern darum welcher besser passt. Sobald unser Sohn im Bett war, „genossen“ wir noch ein gemeinsames Glas Wein, Alkohol und Entspannung wurden so gekoppelt bzw. der Alkohol wurde mit Entspannung konditioniert (damals habe ich keine/wenig Wirkung des Alkohols verspürt, die Toleranzentwicklung war fortgeschritten). An „Gelegenheiten“ (Zusammenkünfte mit Freunden o.ä.) trank ich mehr Alkohol, u.a. auch um eine Wirkung zu verspüren und vom „Alltag“ abschalten zu können.

Äußere Motive: Konsumierte ich Alkohol (in größeren Mengen) ursprünglich beim Feiern oder besonderen Anlässen wurden der Konsum immer häufiger: bei Stress/Druckempfinden zur Stressregulation, Senkung des wahrgenommenen Druckes, Erhöhung bzw. Herstellung von Entspannung. Es wurde zur Gewohnheit, am Abend Wein oder Bier zu konsumieren.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol: redseliger, ideenreicher, lustiger/witziger, entspannter
Viel Alkohol: zu Studienzeiten manchmal konfliktfreudig, sehr direkt, manchmal auch verletzend zu anderen Menschen, da Gedanken ungefiltert „raussprudelten“, zuletzt eher müde und matt

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Mir war bewusst, dass ich viel Alkohol konsumiere, es war auch öfter Gesprächsthema in der Beziehung oder im Freundeskreis, wo ein allgemein hoher Alkoholkonsum der meisten Beteiligten eher allgemein thematisiert wurde. Der Konsum führte bis zur TF aber nie bis selten zu negativen Konsequenzen (z.B. Fehlzeiten in der Arbeit oder Vernachlässigung von Hobbys oder Verabredungen).

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es gab verkaterte Tage, die als solche aber „gefühlt“ okay waren. Z.B. Freitag Party, Samstag ausschlafen, nachmittags Spaziergang oder kleinere Aktivität, Sonntag ausgiebiges Freizeitprogramm. Richtig „krass verkatert“, wie ich das von anderen kenne war ich selten, wenn dann zur Studienzeit, sodass die „gefühlten Kosten“ des Alkoholkonsums wenig wahrgenommen wurden. An einem Abendessen mit Arbeitskollegen reagierte ich mal sehr direkt/beleidigend, dies führte zu einem Konflikt, welcher sich dann aber klärte. Damals hatte ich ein extrem schlechtes Gewissen, dass ich so unprofessionell gehandelt hatte.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, seit dem 06.08.2021 lebe ich abstinent.

Zur Studienzeit war mein Alkoholkonsum sehr hoch (sieh oben), dort standen zu Beginn eher soziale - und Verstärkungsmotive im Vordergrund, dann auch immer mehr zu Bewältigung von Stress und Herstellung von Entspannung.

Mit Eintritt ins Arbeitsleben wurde der Konsum unregelmäßiger und an den Wochenenden auch seltener. Seit der Geburt meines Sohns, der damit einhergehenden Wohnungssuche, eine wichtige Prüfung meiner Freundin, mein Arbeitsplatzwechsel (alles innerhalb 1,5 Jahren) nahm v.a. der regelmäßige Alkoholkonsum zu (0,5 – 1l Bier + 0,5l Wein), dort diente er zur Herstellung von Entspannung und Regulation von Stress bzw. auch zur Unterdrückung/Reduktion meiner Bedürfnisse nach mehr Ruhe/Auszeit. Es wurde zur Gewohnheit, am Abend Alkohol zu konsumieren. An manchen Wochenende war die Menge, aufgrund der vorangeschrittenen Toleranzentwicklung, hoch (bis 2 Flaschen Wein, ca. 1 Mal pro Monat/zwei Monate).

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Es gab definitiv Abende, wo ich mehr getrunken hatte, als ich es wollte bzw. als gut war, z.B. am Tag der TF. Auch gibt es Abende mit Filmrissen (ähnlich wie am Tag der TF).

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich früher als Mensch gesehen, der gerne Alkohol trinkt. Mir war bewusst, dass dies mehr war als bei den meisten anderen Menschen, konnte jedoch immer meinen Verpflichtungen o.ä. nachkommen, wodurch ich den Konsum auch als „okay“ abgestempelt habe. Retrospektiv stelle ich mit Entsetzten fest, dass ich eigentlich nie einen „gesunden Umgang“ mit und zu Alkohol entwickelt habe, und dass ich mir selbst lange suggeriert habe, ein „Genießer, der gerne Mal Party macht und über die Stränge schlägt“ zu sein. Schon lange sind entspannende Momente, soziale Zusammenkünfte, schöne Gespräche mit Alkohol gekoppelt. Auch das große Risiko, welches ich mit jeder Alkoholfahrt in Kauf genommen habe, war ich mir (erschreckenderweise) nicht bewusst. Erst mit der TF wurde mir klar, wie oft ich und andere Verkehrsteilnehmer „Glück“ gehabt hatten und welche starken negativen Konsequenzen mein Verhalten mit sich bringen hätte können.
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

06.08.2021

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Nach der TF trank ich aus eigener Initiative viel weniger Alkohol. Seit dem Tag des Eingangs des Briefes zur Aufforderung der MPU lebe ich abstinent. In einem Beratungsgespräch bei einer VP empfahl mir diese, abstinent zu sein und zu bleiben. Zu Beginn war es für mich „gefühlt“ unvorstellbar, da ich mir viele Momente ohne Alkohol als nicht „so schön/entspannt“ vorgestellt habe. Durch die Abstinenz konnte ich Entspannung und Alkohol entkoppeln, sprich heute kann ich genauso mit einem Tee/einer Bionade/einem Wasser ein Gespräch mit meiner Freundin oder anderen Freunden führen, um mich entspannt zu fühlen und den Moment „als schön zu erleben“. Zu Beginn der Abstinenz hatte es häufiger klärende Gespräche mit meiner Partnerin gegeben. Ich konnte meine Bedürfnisse nach mehr Zeit für mich äußern, gehe regelmäßig joggen, Skitouren usw. Ich habe gelernt, den Druck etwas rauszunehmen, nehme bewusster wahr, wenn mir etwas zu viel ist oder ich eben Zeit für mich brauche, kann meine eigenen Grenzen besser wahrnehmen und hinterfrage die mir selbst auferlegten Leistungsansprüche öfter. Meine Schlafqualität ist besser, am Morgen fühle ich mich ausgeruhter (was ich aber erst mit der Abstinenz wahrgenommen habe).

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Weil bis zur TF die negativen Konsequenzen des Alkoholkonsums für mich persönlich wenig „greifbar“ waren. Die TF war für mich ein „Wachrüttler“.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Mit dem Erhalt des Briefes zur Einladung der MPU lebe ich abstinent (06.08.21). Die Anmeldung zum Abstinenzprogramm erfolgte dann am 02.09.2021. Zu Beginn war es schwierig und jeden Tag musste ich mich bewusst für die Abstinenz entscheiden. Ich malte mir viele Momente ohne Alkohol als nicht so „schön“ aus, z.B. im Urlaub, um positive Momente zu verstärken. Nach mehreren Wochen war aus der „alten Gewohnheit“ Alkohol zu trinken aber bereits eine „neue, noch ungewohnte Gewohnheit“ entstanden. Ich suchte bzw. wiederbelebte den Konsum alkoholfreie Getränke, wie Bionade, Spezi, Tee, nahm abends auch öfter wieder Mal ein Buch in die Hand, hörte bewusst Musik. Auch stehe ich häufig etwas früher auf, um eine Runde joggen zu gehen, um mehr Zeit für mich zu haben. Mittlerweile kann ich auf eine Vielzahl von positiven Erfahrungen auch ohne Alkohol zurückgreifen und habe gemerkt/gelernt, dass ich die Momente ähnlich schön/intensiv/entspannt erleben kann (z.B. Konzerte, Hochzeit, soziale Zusammenkünfte).

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Durch die verbesserte Schlafqualität fühle ich mich morgens etwas fitter/leistungsfähiger. Die Wochenenden sind nun immer „voll nutzbar“, was auch wiederum „mehr Zeit“ bringt, welche entweder als „familiy-time“ oder als „me-time“ genutzt werden kann. Ich gehe regelmäßiger joggen, fühle mich auch da körperlich fitter.

Ich habe das Gefühl, weniger durch das Leben durchzurauschen, nehme mehr/besser/intensiver wahr und befasse mich intensiver mit meinen Bedürfnissen und kann so besser Selbstfürsorge betreiben z.B. habe ich bei der Arbeit etwas reduziert, was sicher sehr positiv auf mein Wohlbefinden auswirkt. Auch in der Beziehung kommunizieren wir häufig unsere Bedürfnisse „klarer“. Der Alkoholkonsum meiner Freundin ist auch stark zurückgegangen, auch von zwei guten Freunden. Sie trinken nach wie vor in meiner Anwesenheit, aber das ist kein Problem, im Gegenteil, die immer wieder stattfindende bewusste Entscheidung gegen Konsum bestärkt mich. Parties, Hochzeiten, Konzerte oder andere „events“ habe ich auch ohne Alkohol als schön und intensiv erlebt und „vermisse“ ihn nicht.

Die „Problemlösung“ findet ohne Alkohol viel schneller, zeitnaher und konstruktiver statt, da Probleme/Bedürfnisse „ernster“ und intensiver wahrgenommen werden, sodass rascher Handlungsbedarf und -bereitschaft besteht, was sich wiederum positiv auswirkt.

Finanziell ist die Abstinenz auch deutlich spürbar, was sein schöner „Nebeneffekt“ ist.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe bewusst die Abstinenz gewählt, um mir nicht Gedanken darüber machen zu machen, ob und wann wieder Alkohol und wie viel. Zudem wissen meine Partnerin/Freunde/Familie über meine Abstinenzabsichten Bescheid, was ich als hilfreich empfinde, sodass „Kontrollinstanzen“ bestehen. Bis jetzt habe ich die Abstinenz als durchwegs positiv und bereichernd erlebt, sodass nichts für einen erneuten Alkoholkonsum spricht. Auch sind schon unterschiedliche „schwierige“ Situationen ohne Alkohol „besser gemeistert“ (z.B. rascher) als mit Alkohol. Dies führe ich mir vor Augen. Ich habe Entspannung und Alkohol gelernt zu entkoppeln.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein, kann ich mir nicht. Die TF und die damit verbundenen Konsequenzen waren zu heftig, um das alles erneut erleben zu wollen. Zudem überwiegen schlicht und ergreifend mittlerweile die Vorteile der Abstinenz. Meine Selbstwirksamkeit wurde durch die Abstinenz erheblich gesteigert, dies möchte ich so beibehalten.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Dies wird nicht passieren, da ich dauerhaft abstinent leben will.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Servus @Red Panda ,
im ärztlichen Bericht wird mein Gang als sicher, die Kehrtwendung als sicher, die Sprache als deutlich, die Pupillen als unauffällig, das Bewusstsein als klar, das Verhalten als beherrscht, die Stimmung als unauffällig beschrieben.
...
Ich habe relativ regelmäßig Alkohol konsumiert.
...
fast täglich in unterschiedlichen Mengen
...
bis in die frühen Morgenstunden
...
regelmäßig (2 Bier/halbe Flasche Wein werktags mit ca. zwei alkoholfreien Tagen), am Wochenende beim Feiern oder sonstigen sozialen Zusammentreffen ähnlich wie während der Studienzeit,
...
öfter gemeinsam Wein, ... Regelmäßigkeit ... trank stets mehr als sie, sprich ich z.B. 1-2 Feierabendbier + halbe Flasche Wein,
...
Meist genehmigte ich mir deshalb relativ bald nach dem Nachhausekommen ein-zwei Feierabendbier, zum Essen gab es dann Wein.
...
Soziale Zusammenkünfte „nütze“ ich häufig um mehr zu trinken.
...
Auch alleine,
...
Alkohol oft als Belohnung nach einem „anstrengenden Arbeitstag“, gleichzeitig erleichterte er auch das „Runterkommen“ und diente der Entspannung. Alkohol assoziierte ich mit Entspannung/angenehmen Momenten und Entspannung/angenehme Momente mit Alkohol.
...
Alkohol half mir häufig zu entspannen, „abzuschalten“, weniger zu denken.
...
Bedürfnisse nach mehr Autonomie und mehr Zeit für mich konnte ich durch den Alkohol etwas reduzieren bzw. verdrängen, Stress abbauen. Auch in der Arbeit habe ich zunehmende Unzufriedenheit häufig mit Alkoholkonsum versucht zu kompensieren. Innerhalb dieser zwei Jahre wurde es zu einer Gewohnheit vor dem Essen ein oder zwei Bier zu trinken und zum Essen Wein
...
Sobald ... noch ein... Glas Wein, Alkohol und Entspannung ... gekoppelt ... mit Entspannung konditioniert
...
die Toleranzentwicklung war fortgeschritten

...
An „Gelegenheiten“... mehr Alkohol, u.a. auch um eine Wirkung zu verspüren

Äußere Motive: Konsumierte ich Alkohol (in größeren Mengen) ursprünglich beim Feiern oder besonderen Anlässen wurden der Konsum immer häufiger: bei Stress/Druckempfinden zur Stressregulation, Senkung des wahrgenommenen Druckes, Erhöhung bzw. Herstellung von Entspannung. Es wurde zur Gewohnheit, am Abend Wein oder Bier zu konsumieren.
...
Mir war bewusst, dass ich viel Alkohol konsumiere, es war auch öfter Gesprächsthema in der Beziehung oder im Freundeskreis
...
Zur Studienzeit war mein Alkoholkonsum sehr hoch (sieh oben),
...
...
mehr getrunken ... als ich es wollte
...
Abende mit Filmrissen
sind leider alles Indizien für eine schwerwiegendere Problematik. Wenn du hier nichts entschärfen kannst, wird es wohl eher auf 12 Monate Pflicht-AB hinauslaufen. KT ist hier sicherlich nicht möglich und somit scheidet freiwillige AB unter einem Jahr auch aus.

Positiv ist deine Offenheit und Ehrlichkeit zu bewerten, die dir bei deiner MPU, sollte sie nach August stattfinden , sicher weiterhelfen wird.

Bis dahin könntest du noch deine inneren Motive stärker herausmodellieren, und dir über Rückfallrisiken (ja, die gibt es auch bei dir!) und Vermeidungsstrategien Gedanken machen.
 

Andi18

MPU Profi
Ich sehe es wie Rod. Mit der jetzigen Darstellung mit 2,1‰ und 6M AB ist das sehr riskant.
Deine inneren Motive (F12) beginnen bereits im Jugendalter mit einer frühen erworbenen gesteigerten Trinktoleranz. Das hat sich durchgezogen bis jetzt. Somit viele Jahre erheblichen Konsums.
Damit bietest dem GA sehr viele Angriffspunkte. Erst Schüchternheit, Frauen, Studium Stress, Trennung der Eltern, Arbeit Entlastung, eigene Familie etc. Folglich könnte er auf alles einhaken, warum das nicht mehr mit Alk betäubst oder entlastest..
Da würde ich mal massiv kürzen und mich auf eine Belastung konzentrieren. Das wird wohl vorzugsweise das letzte Ereignis, also die Arbeit oder eigene Familie mit Erwartungshaltung, Selbstbewusstsein, Versagensängste etc. sein.
Gleichermaßen die Trinkhistorie korrelierend "ausrichten".

Die F23 ist schon der Killer, Du trinkst nicht mehr, weil der Brief zur MPU-Aufforderung eingegangen ist. Rod hatte da schon hingewiesen. Die Stabilisierung und Rückfallstrategie unbedingt eben dann auf das Motiv hin ausrichten, warum es nicht mehr passiert..
Lies Dir unbedingt hier im Forum die guten FBs durch oder konsultierst einen VP vor Ort. Diese überregionalen Anbieter, wie solche wie schon erwähnt hast, bin ich schon immer sehr skeptisch.
 
Zuletzt bearbeitet:

Red Panda

Neuer Benutzer
Vielen Dank Rod und Andi für eure Mühen und konstruktiven Feedbacks! Hatte ähnliche Bedenken, welche ihr ja rigoros bestätigt habt. Danke für die Rückmeldungen!
Der Termin ist ja bereits fix vereinbart, also würde ich es risikieren, weshalb ich den Fragebogen jetzt entschärft und etwas gekürzt habe (finde ihn aber immer noch etwas lange). Hoffentlich ist er jetzt "in sich stimmiger".
Das Abstinenzprogramm läuft morgen aus. Habe jetzt aber bereits weitere 6 Monate vereinbart (sollte die MPU Ende April schief gehen), sodass ich dann 13 Monate Abstinenz nachweisen könnte.
Ich stelle den modifizierten FB rein und bedanke mich erneut im Voraus für die Rückmeldungen, eure Zeit und Mühen!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 181cm
Gewicht: 75kg
Alter: 33

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.05.2021
BAK: 2,10 Promille
Trinkbeginn: 18:30 Uhr
Trinkende: 00:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:11 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine, bekam die Aufforderung die MPU abzulegen innerhalb einer drei-Monats-Frist, welche verstrichen ist, mittlerweile Fahrerlaubnis wieder beantragt

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist aufgrund der ersichtlichen Trunkenheitsfahrt mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug zu erwarten, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig werden wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist?

Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland: Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 10.07.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja (Abstinenzprogramm begann am 02.09.2021 und endet am 02.04.22 – insgesamt über 7 Monate)

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1 Infoabend + 1 Erstgespräch (kein Nachweis erhalten) + den Grundlagenkurz bei „mpu-konkret“ (letzteren als wenig hilfreich erachtet)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: 27.04.22
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 07.05.21 (Freitag) habe ich nach der Arbeit eine Einladung bei einer Freundin zu einem Abendessen wahrgenommen. Ich hatte mich sehr gefreut sie und vier weitere Freundinnen nach längerer Zeit wieder zu sehen (damals herrschten noch Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperre ab 22:00 Uhr) und mich mit ihnen auszutauschen, jedoch war ich sehr gestresst und frustriert vom Arbeitstag und meiner allgemeinen Lebenssituation. Wir stießen erstmal mit einem 0,5l Hellem an und ich erzählte von meinem kürzlich stattgefunden Umzug (01.05.21), dass ich nicht so zufrieden mit der Wohnung sei, wir aber wenig Alternativen hatten… Und über die Belastungen in der Arbeit mit unterschiedlichen Klienten. Meine Freundin hatte viel Wein da, da ihre Hochzeit aufgrund von Corona abgesagt werden musste (auch Frustration bei ihr). Wir aßen und tranken, tauschten uns aus. Manche Themenbereiche waren für mich interessanter, manche weniger. Um 22:00 Uhr beschlossen wir, trotz der Ausgangssperre weiter bei meiner Freundin zu bleiben, in der Hoffnung, dass schon alles gut gehen würde. Ich verspürte Lust, in Gesellschaft zu bleiben (aber auch Alkohol zu trinken), trank immer mehr, relativ schnell, dann verschwimmt der Abend. Ich kann mich noch erinnern, dass irgendwann über Themen gesprochen wurde, welche mich weniger interessierten, ich mich somit mehr mit dem Trinken beschäftigte, ich zog mich eher zurück, wurde ruhig, war müde. Gegen Mitternacht brach ich mit einer Freundin mit dem Fahrrad auf. Sie meinte noch, ob es ne gute Idee sei, mit dem Fahrrad zu fahren, meine Antwort war, dass es schon klappen wird. Den ersten km fuhren wir gemeinsam, dann war sie bei sich, ich hatte noch einen weiteren km vor mir. 600 m vor zuhause bin ich mit dem Rad gestürzt (gegen eine Stange gefahren) und auf dem Boden liegen geblieben. Ein Taxifahrer hatte das beobachtet und die Polizei gerufen, welche dann kam. Der Handalkomat stellte 0,85mg/l fest. Die Polizei rief den Notarzt, welcher keine Verletzungen feststellte (deckungsgleich mit meinen Angaben). Wir fuhren gemeinsam mit der Streife zum Blutabnehmen, dann brachte mich die Polizei nach Hause. (Im Polizeibericht wurde vermerkt, dass ich eine verwaschene Sprache hatte, ich mich höflich und kooperativ verhalten habe – im ärztlichen Bericht wird mein Gang als sicher, die Kehrtwendung als sicher, die Sprache als deutlich, die Pupillen als unauffällig, das Bewusstsein als klar, das Verhalten als beherrscht, die Stimmung als unauffällig beschrieben. Der „äußerliche Anschein des Einflusses von Alkohol sei leicht bemerkbar“ gewesen, zudem ergänzte die Ärztin per Hand „leicht gerötete Augen + Alkoholgeruch).

Zuhause angekommen merkte ich, dass meine Schulter extrem schmerzte, ich ging ins Bett, am nächsten Tag nach dem Aufstehen direkt ins Krankenhaus. Diagnose: Fraktur des rechten Schulterblattes, multiple Hautabschürfungen und Thoraxprellung.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Genau benennen kann ich das nicht, da ich den Abend nicht mehr voll rekonstruieren kann:

18:30-19:30 2x0,5l Bier

19:30 – 0:00 ca. 1,5l Weißwein

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin 1,5 km gefahren, 600m haben noch gefehlt

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, bzw. habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Mit dem Fahrrad oft, aufgefallen bin ich nie (Polizei hat mich 2x leicht alkoholisiert aufgehalten, vermuteten Alkohol, pusten musste ich aber nie).

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Fahrrad leicht alkoholisiert oft (ca. 150 Mal). Stärker alkoholisiert wahrscheinlich um die 20 Mal. Mit dem Auto nie stark alkoholisiert, sicher immer unter der Promille-Grenze, da trank ich immer max. 1 Bier oder 1 Glas Wein (aber leicht alkoholisiert oder mit Restalkohol sicher auch schon über 50 Mal).

Schlussfolgerung: Es ist zu lange zu „gut“ gegangen, sodass ich mir keine Gedanken mehr über Alkoholkonsum in Verbindung mit Fahrradfahren und möglichen Folgen/Konsequenzen gemacht habe. Es wurde leider „normal“ unter Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad zu fahren, was retrospektiv als überaus trügerisch und leichtsinnig zu betrachten ist und ich froh bin, dass bei der TF anderen und mir nicht schlimmeres passiert ist.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erste Erinnerungen kann ich nicht mehr konkret benennen. Mein Vater war Geschäftsführer einer Weinkellerei zwischen meinem 10. und 26. Lebensjahr, wodurch Wein/Alkohol in der Familie stets präsent war. Im Vordergrund stand der Genuss, meine Eltern tranken am Abend öfter Wein, das machen sie immer noch. Im Alter von 15 Jahren trank ich zuhause Mal ein Glas Wein mit, abends mit Freunden trank ich ab 16 beim Feiern manchmal etwas (1-3 0,5l Bier ca. 1 Mal pro Monat).


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach dem ersten Kontakt mit Alkohol trank ich in unregelmäßigen Abständen. Innerhalb der Familie immer in Maßen, mit Freunden am Wochenende mehr. Zu Studienzeiten (Alter zwischen 19-25) erhöhte sich mein Alkoholkonsum (v.a. zu Beginn des Studiums). Häufiger habe ich bei Freunden in WGs oder beim Feiern Alkohol getrunken (ca. 4 x Monat bis 1,5 Fl. Wein oder 6 Bier (0,5l)). Mit dem Wechsel in Arbeitsleben hat sich mein Alkoholkonsum reduziert. Abends in Gesellschaft trank ich 1-2 Gläser Wein (ca. einmal pro Woche), bei Partys oder größeren Anlässen bis eine Flasche Wein (ca. 1x Monat). Mit der Geburt meines Sohnes Sommer 2019 und der anschließenden Pandemiezeit (Beginn 2020) begann ich erstmalig auch alleine Alkohol zu konsumieren, sodass sich die Häufigkeit erhöhte. Mehrere Belastungsfaktoren kamen zusammen: Kontaktbeschränkungen (Ressource mit anderen über meine aktuelle Lebenslage zu sprechen, sich auszutauschen, brach weitestgehend weg), die Wohnungssuche verlief erfolglos, was sehr frustrierend war, am Arbeitsplatzt war ich sehr unzufrieden, thematisierte dies auch häufig (u.a. Wunsch weniger zu arbeiten angesprochen, jedoch nicht bewilligt worden, es änderte sich nichts). Der Alltag nahm mich ein, ich „funktionierte“ von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends, dann trank ich zur Entspannung Wein, u.a. um Stress zur reduzieren und die Frustrationen/Sorgen des Alltages zu verdrängen (ca. halbe Flasche Wein, mehrmals die Woche). Im Sommer 2020 waren wieder vermehrt Kontakte und Zusammenkünfte möglich, ich ging öfter feiern, flüchtete auch da mittels Alkohol aus dem Alltag (bis zu 1,5 Flaschen Wein, zwei Mal war es mehr (ca. 2 Flaschen)). Ab Oktober 2020 galten erneut die Kontaktbeschränkungen, feiern wurde erneut weniger, meine Freundin hatte jedoch abgestillt, sodass wir häufig abends gemeinsam eine Flasche Wein tranken. Bei der Arbeit wurde es noch stressiger/frustrierender, ich erhöhte meine Alkoholkonsum ab dieser Zeit auf ca. 1-2 Bier und ca. halbe Flasche Wein, mehrmals pro Woche. Anfang 2021 habe ich gekündigt, und parallel einen neuen Job angefangen (Doppelbelastung), was ich als sehr stressreich empfand. Zudem zogen wir im April 2021 um, was auch sehr arbeitsintensiv war. Ich hatte mich schlichtweg übernommen. Das erste größere soziale Zusammentreffen im Mai 2021 mit Freunden mündete dann auch in der TF.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16-19 Jahren: an den Wochenenden 1 Mal pro Monat ca. eine halbe Flaschen Wein (0,375l) oder ca. 2x 0,5l Bier, selten Liköre oder Mischgetränke (z.B. Colarot, Flügerl), getrunken; mit meinen Eltern zum Abendessen manchmal ein Glas Wein

19-25 Jahren (Studienzeit): ca. 4x pro Monat 1,5 Flaschen Wein oder 6 Bier, ca. 4x pro Monat ca. 3 Bier

25-31 Jahren: 1 Mal pro Woche 1-2 Bier/1-3 Gläser á 0,1l Wein, 1x pro Monat an Wochenenden ca. 1,5 Flaschen Wein oder ca. 6 Bier

31-32 Jahre: werktags fast täglich ca. halbe Flasche Wein + 0,5l – 1l Bier, 1x pro Monat 1,5-2 Flaschen Wein oder ca. 6-8 Bier


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In der Jugendzeit an Wochenenden im Jugendraum mit Freunden oder gemeinsam mit der Familie (geringe Mengen), zur Studienzeit in unterschiedlichen WGs oder in unserer WG, dann meist in Bars/Clubs weiter (mit Freunden), Eintritt ins Arbeitsleben mit Partnerin zuhause oder mit unterschiedlichen Freunden auch zuhause oder in Kneipen/Clubs. Ab 2020 auch alleine (bis 2 Bier/2-3 Gläser Wein), z.B. nach Feierabend daheim zu einem Film oder zum Musik hören.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive: In der Jugendzeit waren es ein „Dazugehören“, ein „cool und lässig sein/wirken“, Grenzen auszutesten und zu fühlen, auch um lockerer zu werden, Mädchen anzuquatschen, unbedachter/-bedarfter zu werden, u.a. auch um positive Gefühle zu verstärken. Auch im Studium diente der Alkohol oft als Wellenbrecher, ich wurde gesprächiger, lockerer, offener, witziger. Mit Eintritt ins Arbeitsleben diente der Alkohol am Wochenende oft als Belohnung nach einem „anstrengenden Arbeitswoche“, er erleichterte das „Runterkommen“ und diente der Entspannung. Mit der Geburt unseres Sohnes (Juli 2019) verspürte ich mehr Druck/eine höhere Verantwortung, der ich mich nicht immer gewachsen fühlte (z.B. über 1,5 Jahre ergebnislose Wohnungssuche), durch die Elternzeit geringeres Einkommen, Alkohol half mir häufig zu entspannen, „abzuschalten“, weniger zu denken. Ich hatte zu hohe Ansprüche an mich, wollte alles gut machen, setzte mich selbst unter Druck (Arbeit, Umzug, Vater sein, Partner sein). Die Möglichkeiten nach der Arbeit in Ruhe nach Hause zu kommen und erstmal „runterzukommen“ war nicht mehr gegeben, häufig stand dann gleich kochen + Abendessen auf dem Programm. Meine Bedürfnisse nach mehr Autonomie und mehr Zeit für mich konnte ich durch den Alkohol etwas reduzieren bzw. verdrängen, Stress abbauen. Auch in der Arbeit habe ich zunehmende Unzufriedenheit häufig mit Alkoholkonsum versucht zu kompensieren. Innerhalb des letzten Jahres vor der TF trank ich häufig vor dem Essen ein oder zwei Bier und zum Essen Wein. Nach der Abstillzeit „genossen“ meine Partnerin und ich noch ein gemeinsames Glas Wein. Damals merkte ich erstmalig eine Toleranzentwicklung. Wenn ich Mal am Wochenende auf Feiern oder Partys war trank ich mehr als vorher, u.a. auch um eine Wirkung zu verspüren und vom „Alltag“ abschalten zu können (Gedanke: „Wenn du schon mal rauskommst, dann musst du es genießen/feiern“).

Zusammengefasst: In der Zeit zwischen der Geburt meines Sohnes im Sommer 2019 und der TF (Mai 2021) war ich nicht mehr in der Lage funktional auf die Belastungen meines Lebens zu reagieren. Ich bürdete mir selbst zu viel auf, setzte mich unter Druck, wollte in allen Lebensbereichen „gut“ sein, sodass sich der Stress und die Überforderung zunehmend erhöhte, welchen ich durch Alkohol verdrängte. Mit den Frustrationen (viele Wohnungsabsagen, den Wunsch am Arbeitsplatz zu reduzieren) konnte ich nicht adäquat umgehen und nicht funktional lösen (z.B. früher kündigen). Um die Unzufriedenheit und die Überforderung zu reduzieren und zu relativieren trank ich häufiger, auch um mehr „Gelassenheit“ zu verspüren. Die Belastungen wurden somit „weggespült“, kurzfristig weniger spürbar. Langfristig löste sich dadurch natürlich gar nichts, sondern erhöhte die Unzufriedenheit, den Druck, die Überforderung, ein Teufelskreis entstand.

Äußere Motive: Ursprünglich konsumierte ich Alkohol beim Feiern oder besonderen Anlässen, ab 2020 war es der wahrgenommene Druck durch unterschiedliche Belastungsfaktoren (schwierigen Strukturen am Arbeitsplatz, weniger Zeit für sich, weniger finanzielle Mittel (durch Elternzeit meiner Partnerin), erfolglose Wohnungssuche, Einschränkungen aufgrund der Pandemie und somit Wegfall von wichtigen Ressourcen (Treffen mit Freunden, Freizeitaktivitäten).


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol: redseliger, lustiger/witziger, entspannter

Viel Alkohol: zweimal ist es passiert, dass ich verletzend zu anderen Menschen wurde aufgrund meiner übertriebenen Direktheit, da Gedanken ungefiltert „raussprudelten“, meist eher müde und matt

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

In der Zeit ab 2020 wurde mir sehr wohl bewusst, dass sich mein Alkoholkonsum erhöht hatte, dennoch bagatellisierte ich ihn innerlich und auch in Gesprächen mit meiner Freundin. Mein Gedanke war häufig „bald ändern sich die Umstände, dann trinke ich wieder weniger“. An den beiden Abenden, wo ich verbal verletzend zu anderen wurde, war es nachher sehr wohl ein Thema zwischen den betreffenden Personen und mir, wir konnten uns jedoch gut aussprechen. Sonst gab es nie/wenig negative Konsequenzen (z.B. Fehlen am Arbeitsplatz o.ä). Ein einziges Mal musste ich ein Treffen an einem Sonntag absagen, da ich verkatert war, ich habe mich innerlich verurteilt, ein paar Tage nicht getrunken, dann aber sehr wohl wieder.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es gab verkaterte Tage, die als solche aber „gefühlt“ okay waren. Z.B. Freitag Party, Samstag ausschlafen, nachmittags Spaziergang oder kleinere Aktivität, Sonntag dann ausgiebiges Freizeitprogramm (zumindest das, was in der Pandemie davon noch möglich war). An einem Abendessen mit Arbeitskollegen reagierte ich mal sehr direkt/beleidigend, dies führte zu einem Konflikt, welcher sich dann aber klärte. Damals hatte ich ein extrem schlechtes Gewissen, dass ich so unprofessionell gehandelt hatte. Retrospektiv kann ich feststellen, dass mein Schlaf durch den Alkohol viel weniger erholsam war, was logischerweise dann zu einem erhöhtem Stresslevel/und Druckempfinden beigetragen hat. Ich fühlte mich häufig müde, unausgeruht (einerseits wurde ich durch meinem Sohn öfter wach/geweckt, anderseits durch den Alkohol leichter/unerholsamer Schlaf), wodurch die körperliche und psychische Belastbarkeit sank, was manchmal in einer erhöhten Reizbarkeit mündete.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Heute trinke ich gar keinen Alkohol mehr, seit dem 10.07.2021 lebe ich abstinent. Wie oben beschrieben trank ich vor meiner Abstinenz vermehrt Alkohol ab Mitte 2019/Anfang 2020. Die Ursachen waren meine mangelnden funktionalen Strategien mit den neuen Mehrfachbelastungen und die damit verbundene Unzufriedenheit/Hilflosigkeit/Unsicherheit/Überforderung in meinem Leben umzugehen.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab Abende, wo ich mehr getrunken hatte, als ich es wollte bzw. habe ich meine Trinkmenge nie bewusst kontrolliert. Meist ging ich, wenn die Party zu Ende war, ich müde war, nicht mehr trinken wollte. Mit der steigenden Toleranz gab es auch wenige Abende, an denen ich betrunken werden wollte, um „mehr Spaß“ zu haben bzw. „besser Abschalten/besser Probleme verdrängen“ zu können. An einzelnen Abenden hatte ich Erinnerungslücken, wie auch am in der Nacht der TF.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein. Es gab immer Mal wieder Phasen, wo ich mehrere Wochen nichts getrunken hatte (die letzte Phase war nach der Geburt meines Sohnes (Sommer 2019), vorher immer wieder Mal), aber nicht bewusst.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Zu meiner Jugend- und Studienzeit habe ich ähnlich viel wie meine Freunde/Studienkollegen getrunken. Häufig war es mit Genuss verbunden, beim Feiern mit Ausgelassenheit und Spaß (Beta-Trinker). Ab 2020 nahm der Alkoholkonsum zu, ich wurde zum Alpha-Trinker mit Hang/Vorstufe zum Gamma-Trinker, was ich rückblickend als überaus bedenklich werte. V.a. die Geschwindigkeit, mit welchem sich der erhöhte und häufigere Konsum etablierte hatte schockiert mich im Nachhinein, weshalb ich auch die Abstinenz gewählt habe. Heute ist es mir bewusst, dass ich die Wirkung des Alkohols eingesetzt habe, um mich kurzfristig besser zu fühlen, daraus entwickelte sich aber ein Teufelskreis. Retrospektiv stelle ich fest, dass das das Gegenteil eines „funktionalen/gesunden“ Umgangs und Konsums war. Auch das Risiko, welches ich mit jeder Alkoholfahrt in Kauf genommen habe, war ich mir (erschreckenderweise) nicht bewusst. Erst mit der TF wurde mir klar, wie oft ich und andere Verkehrsteilnehmer „Glück“ gehabt hatten und welche gravierenden negativen Konsequenzen mein Verhalten mit sich bringen hätte können. Durch die TF habe ich mich intensiv mit meinem vergangenen Alkoholkonsum beschäftigt und festgestellt, dass dieser missbräuchlich war, insofern die TF für mich wirklich ein „Wachrüttler“ war.
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

10.07.2021

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Mein Sturz mit dem Fahrrad hat mir vor Augen geführt, dass mein Alkoholkonsum völlig eskaliert ist. Mir wurde bewusst, dass dies eigentlich nur die logische Konsequenz meines erhöhten Konsums darstellte, sodass ich nach der TF (Mai-Juni) viel weniger Alkohol trank. Als ich an einem Abend Anfang Juli wieder mehr Alkohol trank (ca. 1 Flasche Wein – diesmal aber nicht Fahrrad gefahren), beschloss ich, dass ich eine Trinkpause einlegen wollte wodurch sich dann eine Abstinenz entwickelte (seit dem 10.07.21). Anfänglich Trinkpause deshalb, da ich mir zu Beginn ein Leben dauerhaft und gänzlich ohne Alkohol schwer vorstellen konnte. Jedoch war mir auch bewusst, dass ich in den beiden Jahren zuvor (zu)viel getrunken hatte und ich, trotz meines Vorsatzes nach der TF nur mehr Alkohol in geringen Mengen zu trinken, es nicht geschafft hatte, was mich abermals wachrüttelte. Mir wurde klar, dass ich meinen Alkoholkonsum vorher bagatellisiert hatte und welche weitreichenden Konsequenzen mein Trinken hatte. Die Idee des Kontrollierten Trinken verwarf ich schnell, da ich dies für mich persönlich für nicht erstrebenswert empfinde (erneut Gedanken darüber wann usw. – Abstinenz hingegen ganz klar). Anfang August 2021 kam die Einladung zur MPU, ich führte ein Beratungsgespräch bei einer VP, auch sie empfahl mir abstinent zu sein bzw. zu bleiben, was meinen Gedanken zur Abstinenz stützten und stärkten. Die Vorteile der Abstinenz liegen mittlerweile auf der Hand – die negativen Konsequenzen überwiegen klar. Mit der Zeit konnte ich immer mehr positive Erfahrungen mit der Abstinenz sammeln, was mich immer wieder erneut bestärkt hat und zu Erfolgserlebnissen geführt hat. Mit meinen Belastungen kann ich nun viel konstruktiver umgehen, sie werden nicht mehr durch Alkohol verschleiert/verdrängt/aufgeschoben sondern können bewusster wahrgenommen und gelöst/oder aber auch ausgehalten (gesteigerte Frustrationstoleranz) werden.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Weil bis zur TF die negativen Konsequenzen des Alkoholkonsums für mich persönlich wenig „greifbar“ waren und ich meinen Alkoholkonsum bagatellisiert habe. Die TF war für mich ein „Wachrüttler“.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der TF trank ich viele weniger Alkohol, jedoch dann an einem Abend wieder mehr. Ich machte mir wieder Selbstvorwürfe und etablierte erst die Idee einer Trinkpause, dann die Idee der Abstinenz (siehe Frage 23). Anfangs war es in manchen Situationen sehr ungewohnt, keinen Alkohol zu trinken und es war immer eine sehr bewusste Entscheidung gegen Alkohol. Ich etablierte andere Getränke am Abend (z.B. Bionade, Tee…), experimentierte, probierte viel aus. Ich setzte mich bewusster mit der Abendgestaltung auseinander, sie wurde bedürfnisorientierter. Mein Umfeld unterstütze mich auch dabei, ich erhielte viel positive Rückmeldung und auch Anerkennung (z.B. „würde ich glaube ich nicht schaffen…“). Als sehr motivierend erlebte ich eine Hochzeit, bei der ich ohne Alkohol teilnahm und mir unheimlich viel Spaß bereitete. Wir feierten bis 5 Uhr morgens, im Anschluss fuhr ich mit dem Auto nach Hause (damals hatte ich noch den Führerschein), an nächsten Tag konnte ich mich ab 7 Uhr um meinen Sohn kümmern. Dies bestärkte mich sehr und zeigte mir klare Vorteile auf. Die Abstinenz fiel mir im Großen und Ganzen leichter, als ich mir das ursprünglich zugetraut hätte, wichtig war das „Tun“ und das damit verbundene „sammeln“ von positiven Erfahrungen. Auch erlebte ich viele Situationen ohne Alkohol als mindestens genauso schön und merkte, dass ich sehr wohl ohne Alkohol entspannen und runterkommen kann. Ich konnte meine Bedürfnisse besser wahrnehmen, viel früher danach handeln. Ich setzte mich intensiver mit mir und meinem Leben auseinander, innerhalb der Beziehung gab es klärende Gespräche mit meiner Partnerin, wo wir unsere Rollen in der Erziehung/Zeitmanagement genauer aufdröseln konnten. Ich konnte meine Bedürfnisse nach mehr Zeit für mich äußern, gehe regelmäßig joggen, Skitouren usw. Zudem hat sich meine Frustrationstoleranz erhöht, da ich nun auch wieder/mehr gelernt habe „unangenehme Gefühle“ auszuhalten, in manchen Dingen habe ich mich in Akzeptanz geübt. Ich habe gelernt, den Druck etwas rauszunehmen, nehme bewusster wahr (auch Dinge, die ich gut mache – sprich Fokusveränderung), wenn mir etwas zu viel ist oder ich eben Zeit für mich brauche, kann meine eigenen Grenzen besser wahrnehmen und hinterfrage die mir selbst auferlegten Leistungsansprüche öfter. Den Arbeitsplatz habe ich mittlerweile gewechselt, schaffe es jetzt, mich besser abzugrenzen und habe bewusst mehr Pausen oder Leerläufe eingebaut (z.B. immer eine halbe Stunde zwischen Beendigung der Arbeit und Abholen meines Sohnes von der Kita). Meine Schlafqualität ist besser, am Morgen fühle ich mich ausgeruhter (was ich aber erst mit der Abstinenz wahrgenommen habe), was zu einer gesteigerten körperlichen und psychischen Fitness geführt hat, meine Reizbarkeit ist geringer.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Durch die verbesserte Schlafqualität fühle ich mich morgens etwas fitter/leistungsfähiger. Die Wochenenden sind nun immer „voll nutzbar“, was auch wiederum „mehr Zeit“ bringt, welche entweder als „familiy-time“ oder als „me-time“ genutzt werden kann. Ich gehe regelmäßiger joggen, fühle mich auch da körperlich fitter, bin ruhiger, weniger schnell reizbar.

Ich habe das Gefühl, weniger durch das Leben durchzurauschen, nehme mehr/besser/intensiver wahr und befasse mich intensiver mit meinen Bedürfnissen und kann so besser Selbstfürsorge betreiben z.B. habe ich bei der Arbeit etwas reduziert, was sicher sehr positiv auf mein Wohlbefinden auswirkt. Auch in der Beziehung kommunizieren wir häufig unsere Bedürfnisse „klarer“. Der Alkoholkonsum meiner Freundin ist auch stark zurückgegangen, auch von zwei guten Freunden. Sie trinken nach wie vor in meiner Anwesenheit, aber das ist kein Problem, im Gegenteil, die immer wieder stattfindende bewusste Entscheidung gegen Konsum bestärkt mich. Parties, Hochzeiten, Konzerte oder andere „events“ habe ich auch ohne Alkohol als schön und intensiv erlebt und „vermisse“ ihn nicht.

Die „Problemlösung“ findet ohne Alkohol viel schneller, zeitnaher und konstruktiver statt, da Probleme/Bedürfnisse „ernster“ und intensiver wahrgenommen werden, sodass rascher Handlungsbedarf und -bereitschaft besteht, was sich wiederum positiv auswirkt.

Finanziell ist die Abstinenz auch deutlich spürbar, was sein schöner „Nebeneffekt“ ist.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe bewusst die Abstinenz gewählt, um mir nicht Gedanken darüber machen zu machen, ob und wann wieder Alkohol und wie viel. Zudem wissen meine Partnerin/Freunde/Familie über meine Abstinenzabsichten Bescheid, was ich als hilfreich empfinde, sodass „Kontrollinstanzen“ bestehen. Bis jetzt habe ich die Abstinenz als durchwegs positiv und bereichernd erlebt, sodass nichts für einen erneuten Alkoholkonsum spricht. Auch sind schon unterschiedliche „schwierige“ Situationen ohne Alkohol „besser gemeistert“ (z.B. rascher) als mit Alkohol. Dies führe ich mir vor Augen. Ich habe gelernt Alkohol abzulehnen, treibe regelmäßig Sport, schaffe mir mehr Freiräume und Auszeiten, habe an meiner Arbeitsstelle etwas reduziert und kann besser mit meinen hohen Leistungsansprüchen umgehen bzw. diese kritisch hinterfragen. Ich stelle mich meinen Gedanken und spüle sie nicht weg, sodass ich darauf reagieren kann.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Mein Ziel ist und wird ganz klar die Abstinenz bleiben. Sollten Situationen entstehen, wo ich an den Konsum von Alkohol denke, werde ich das offen ansprechen (z.B. bei meiner Partnerin) und die Beweggründe/das Bedürfnis dahinter versuchen rauszufinden. Durch die Abstinenz nehme ich meine Bedürfnisse besser wahr, kann früher intervenieren. Ich möchte Sicherstellen, dass so eine Situation nie wieder entsteht. Auch kann ich mir heute viel eher Vorstellen mir von extern Hilfe zu holen (nach dem Motto je früher desto besser).


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Dies wird nicht passieren, da ich dauerhaft abstinent leben will.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Hallo @RodionRomanovich @Andi18 ,
wollte bloß nachfragen bzw. sicher stellen, ob ihr den neuen überarbeiteten FB gesehen habt, da ihr mir beim ersten FB sehr weitergeholften habt...
Da die Zeit jetzt bis zur MPU doch etwas knapp wird, hänge ich gefühlt erneut wieder ein wenig in den Seilen und bin neugierig auf Verbesserungsvorschläge und ehrliche Rückmeldungen. Ich hoffe, dass das direkte Nachhaken ok ist. LG und vielen Dank im Voraus!
 

Andi18

MPU Profi
Guten Morgen, ich versuch mich mal.
Für eine Bewertung der Profis bitte deinen Thread HIER. verlinken.
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 07.05.21 (Freitag) habe ich nach der Arbeit eine Einladung bei einer Freundin zu einem Abendessen wahrgenommen. Ich hatte mich sehr gefreut sie und vier weitere Freundinnen nach längerer Zeit wieder zu sehen (damals herrschten noch Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperre ab 22:00 Uhr) und mich mit ihnen auszutauschen, jedoch war ich sehr gestresst und frustriert vom Arbeitstag und meiner allgemeinen Lebenssituation. Wir stießen erstmal mit einem 0,5l Hellem an und ich erzählte von meinem kürzlich stattgefunden Umzug (01.05.21), dass ich nicht so zufrieden mit der Wohnung sei, wir aber wenig Alternativen hatten… Und über die Belastungen in der Arbeit mit unterschiedlichen Klienten. Meine Freundin hatte viel Wein da, da ihre Hochzeit aufgrund von Corona abgesagt werden musste (auch Frustration bei ihr). Wir aßen und tranken, tauschten uns aus. Manche Themenbereiche waren für mich interessanter, manche weniger. Um 22:00 Uhr beschlossen wir, trotz der Ausgangssperre weiter bei meiner Freundin zu bleiben, in der Hoffnung, dass schon alles gut gehen würde. Ich verspürte Lust, in Gesellschaft zu bleiben (aber auch Alkohol zu trinken), trank immer mehr, relativ schnell, dann verschwimmt der Abend. Ich kann mich noch erinnern, dass irgendwann über Themen gesprochen wurde, welche mich weniger interessierten, ich mich somit mehr mit dem Trinken beschäftigte, ich zog mich eher zurück, wurde ruhig, war müde. Gegen Mitternacht brach ich mit einer Freundin mit dem Fahrrad auf. Sie meinte noch, ob es ne gute Idee sei, mit dem Fahrrad zu fahren, meine Antwort war, dass es schon klappen wird. Den ersten km fuhren wir gemeinsam, dann war sie bei sich, ich hatte noch einen weiteren km vor mir. 600 m vor zuhause bin ich mit dem Rad gestürzt (gegen eine Stange gefahren) und auf dem Boden liegen geblieben. Ein Taxifahrer hatte das beobachtet und die Polizei gerufen, welche dann kam. Der Handalkomat stellte 0,85mg/l fest. Die Polizei rief den Notarzt, welcher keine Verletzungen feststellte (deckungsgleich mit meinen Angaben). Wir fuhren gemeinsam mit der Streife zum Blutabnehmen, dann brachte mich die Polizei nach Hause. (Im Polizeibericht wurde vermerkt, dass ich eine verwaschene Sprache hatte, ich mich höflich und kooperativ verhalten habe – im ärztlichen Bericht wird mein Gang als sicher, die Kehrtwendung als sicher, die Sprache als deutlich, die Pupillen als unauffällig, das Bewusstsein als klar, das Verhalten als beherrscht, die Stimmung als unauffällig beschrieben. Der „äußerliche Anschein des Einflusses von Alkohol sei leicht bemerkbar“ gewesen, zudem ergänzte die Ärztin per Hand „leicht gerötete Augen + Alkoholgeruch).

Zuhause angekommen merkte ich, dass meine Schulter extrem schmerzte, ich ging ins Bett, am nächsten Tag nach dem Aufstehen direkt ins Krankenhaus. Diagnose: Fraktur des rechten Schulterblattes, multiple Hautabschürfungen und Thoraxprellung.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Genau benennen kann ich das nicht, da ich den Abend nicht mehr voll rekonstruieren kann:

18:30-19:30 2x0,5l Bier

19:30 – 0:00 ca. 1,5l Weißwein
mit den Mengen werden 2,1‰ sehr knapp. Du hattest aufgrund des Sturzes Ausfallerscheinungen, aber bist etwas mehr gewohnt und Puffer solltest auch haben. Rechne hier nochmal nach. Bei Körperflüssigkeit hab ich gerundet, Du hattest knapp 7hr Abbau zu kalkulieren - hier meine Berechnung. Ich hab "nur" 0,7 Abbau gerechnet:

Alkohol in g 190,00
- 20 % Resorptionsverlust. 38,00
= Alkohol 152,00
: 56 kg Körperflüssigkeit
= Promille ‰ 2,71
- Alkoholabbau (0,1‰ p.h.) 0,70

= Alkohol ‰ 2,01

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin 1,5 km gefahren, 600m haben noch gefehlt
das bestätigt die Toleranz.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, bzw. habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht
ich habe in Punkt 1 was fett markiert. Evtl. könntest die Antwort hier erweitern.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Mit dem Fahrrad oft, aufgefallen bin ich nie (Polizei hat mich 2x leicht alkoholisiert aufgehalten, vermuteten Alkohol, pusten musste ich aber nie).
Hier genügt ein NEIN. Du bist nie aufgefallen.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach dem ersten Kontakt mit Alkohol trank ich in unregelmäßigen Abständen. Innerhalb der Familie immer in Maßen, mit Freunden am Wochenende mehr. Zu Studienzeiten (Alter zwischen 19-25) erhöhte sich mein Alkoholkonsum (v.a. zu Beginn des Studiums). Häufiger habe ich bei Freunden in WGs oder beim Feiern Alkohol getrunken (ca. 4 x Monat bis 1,5 Fl. Wein oder 6 Bier (0,5l)). Mit dem Wechsel in Arbeitsleben hat sich mein Alkoholkonsum reduziert. Abends in Gesellschaft trank ich 1-2 Gläser Wein (ca. einmal pro Woche), bei Partys oder größeren Anlässen bis eine Flasche Wein (ca. 1x Monat). Mit der Geburt meines Sohnes Sommer 2019 und der anschließenden Pandemiezeit (Beginn 2020) begann ich erstmalig auch alleine Alkohol zu konsumieren, sodass sich die Häufigkeit erhöhte. Mehrere Belastungsfaktoren kamen zusammen: Kontaktbeschränkungen (Ressource mit anderen über meine aktuelle Lebenslage zu sprechen, sich auszutauschen, brach weitestgehend weg), die Wohnungssuche verlief erfolglos, was sehr frustrierend war, am Arbeitsplatzt war ich sehr unzufrieden, thematisierte dies auch häufig (u.a. Wunsch weniger zu arbeiten angesprochen, jedoch nicht bewilligt worden, es änderte sich nichts). Der Alltag nahm mich ein, ich „funktionierte“ von 8 Uhr morgens bis 20 Uhr abends, dann trank ich zur Entspannung Wein, u.a. um Stress zur reduzieren und die Frustrationen/Sorgen des Alltages zu verdrängen (ca. halbe Flasche Wein, mehrmals die Woche). Im Sommer 2020 waren wieder vermehrt Kontakte und Zusammenkünfte möglich, ich ging öfter feiern, flüchtete auch da mittels Alkohol aus dem Alltag (bis zu 1,5 Flaschen Wein, zwei Mal war es mehr (ca. 2 Flaschen)). Ab Oktober 2020 galten erneut die Kontaktbeschränkungen, feiern wurde erneut weniger, meine Freundin hatte jedoch abgestillt, sodass wir häufig abends gemeinsam eine Flasche Wein tranken. Bei der Arbeit wurde es noch stressiger/frustrierender, ich erhöhte meine Alkoholkonsum ab dieser Zeit auf ca. 1-2 Bier und ca. halbe Flasche Wein, mehrmals pro Woche. Anfang 2021 habe ich gekündigt, und parallel einen neuen Job angefangen (Doppelbelastung), was ich als sehr stressreich empfand. Zudem zogen wir im April 2021 um, was auch sehr arbeitsintensiv war. Ich hatte mich schlichtweg übernommen. Das erste größere soziale Zusammentreffen im Mai 2021 mit Freunden mündete dann auch in der TF.
ich würde diese Darstellungen kürzen, da nicht danach gefragt wird. Entscheidend sind hier die Mengen, v.a. bei denen die Kurve nach oben zeigt.
Du thematisierst die erworbene Trinkfestigkeit bereits im Studium, was mit 1,5L Wein am Abend zum Schluss 1,5‰ ausmacht..
Bin mir unsicher, ob das gut ist. Ich würde die Mengen empfindlich reduzieren und ..
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16-19 Jahren: an den Wochenenden 1 Mal pro Monat ca. eine halbe Flaschen Wein (0,375l) oder ca. 2x 0,5l Bier, selten Liköre oder Mischgetränke (z.B. Colarot, Flügerl), getrunken; mit meinen Eltern zum Abendessen manchmal ein Glas Wein

19-25 Jahren (Studienzeit): ca. 4x pro Monat 1,5 Flaschen Wein oder 6 Bier, ca. 4x pro Monat ca. 3 Bier

25-31 Jahren: 1 Mal pro Woche 1-2 Bier/1-3 Gläser á 0,1l Wein, 1x pro Monat an Wochenenden ca. 1,5 Flaschen Wein oder ca. 6 Bier

31-32 Jahre: werktags fast täglich ca. halbe Flasche Wein + 0,5l – 1l Bier, 1x pro Monat 1,5-2 Flaschen Wein oder ca. 6-8 Bier
..mich auf die letzten 2 Jahre konzentrieren. Reduzier es auf 1L Wein, dann ist gut.
Stell Dich auf die Frage ein, daß wenn ein Trinkanlass war, wieviel Du im ø getrunken hast. Also Größenordnung vmtl 0,75L Wein.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In der Jugendzeit an Wochenenden im Jugendraum mit Freunden oder gemeinsam mit der Familie (geringe Mengen), zur Studienzeit in unterschiedlichen WGs oder in unserer WG, dann meist in Bars/Clubs weiter (mit Freunden), Eintritt ins Arbeitsleben mit Partnerin zuhause oder mit unterschiedlichen Freunden auch zuhause oder in Kneipen/Clubs. Ab 2020 auch alleine (bis 2 Bier/2-3 Gläser Wein), z.B. nach Feierabend daheim zu einem Film oder zum Musik hören.
alleine trinken ist nicht unbedingt problematisch. Heimlich trinken wäre das Problem.
Ein Kollege hier hatte kürzlich von einem GA allerdings berichtet, welcher alleine auch problematisch sieht. Folglich würde ich hier erwähnen, daß Partnerin Dir Gesellschaft geleistet hatte.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive: In der Jugendzeit waren es ein „Dazugehören“, ein „cool und lässig sein/wirken“, Grenzen auszutesten und zu fühlen, auch um lockerer zu werden, Mädchen anzuquatschen, unbedachter/-bedarfter zu werden, u.a. auch um positive Gefühle zu verstärken. Auch im Studium diente der Alkohol oft als Wellenbrecher, ich wurde gesprächiger, lockerer, offener, witziger. Mit Eintritt ins Arbeitsleben diente der Alkohol am Wochenende oft als Belohnung nach einem „anstrengenden Arbeitswoche“, er erleichterte das „Runterkommen“ und diente der Entspannung. Mit der Geburt unseres Sohnes (Juli 2019) verspürte ich mehr Druck/eine höhere Verantwortung, der ich mich nicht immer gewachsen fühlte (z.B. über 1,5 Jahre ergebnislose Wohnungssuche), durch die Elternzeit geringeres Einkommen, Alkohol half mir häufig zu entspannen, „abzuschalten“, weniger zu denken. Ich hatte zu hohe Ansprüche an mich, wollte alles gut machen, setzte mich selbst unter Druck (Arbeit, Umzug, Vater sein, Partner sein). Die Möglichkeiten nach der Arbeit in Ruhe nach Hause zu kommen und erstmal „runterzukommen“ war nicht mehr gegeben, häufig stand dann gleich kochen + Abendessen auf dem Programm. Meine Bedürfnisse nach mehr Autonomie und mehr Zeit für mich konnte ich durch den Alkohol etwas reduzieren bzw. verdrängen, Stress abbauen. Auch in der Arbeit habe ich zunehmende Unzufriedenheit häufig mit Alkoholkonsum versucht zu kompensieren. Innerhalb des letzten Jahres vor der TF trank ich häufig vor dem Essen ein oder zwei Bier und zum Essen Wein. Nach der Abstillzeit „genossen“ meine Partnerin und ich noch ein gemeinsames Glas Wein. Damals merkte ich erstmalig eine Toleranzentwicklung. Wenn ich Mal am Wochenende auf Feiern oder Partys war trank ich mehr als vorher, u.a. auch um eine Wirkung zu verspüren und vom „Alltag“ abschalten zu können (Gedanke: „Wenn du schon mal rauskommst, dann musst du es genießen/feiern“).

Zusammengefasst: In der Zeit zwischen der Geburt meines Sohnes im Sommer 2019 und der TF (Mai 2021) war ich nicht mehr in der Lage funktional auf die Belastungen meines Lebens zu reagieren. Ich bürdete mir selbst zu viel auf, setzte mich unter Druck, wollte in allen Lebensbereichen „gut“ sein, sodass sich der Stress und die Überforderung zunehmend erhöhte, welchen ich durch Alkohol verdrängte. Mit den Frustrationen (viele Wohnungsabsagen, den Wunsch am Arbeitsplatz zu reduzieren) konnte ich nicht adäquat umgehen und nicht funktional lösen (z.B. früher kündigen). Um die Unzufriedenheit und die Überforderung zu reduzieren und zu relativieren trank ich häufiger, auch um mehr „Gelassenheit“ zu verspüren. Die Belastungen wurden somit „weggespült“, kurzfristig weniger spürbar. Langfristig löste sich dadurch natürlich gar nichts, sondern erhöhte die Unzufriedenheit, den Druck, die Überforderung, ein Teufelskreis entstand.

Äußere Motive: Ursprünglich konsumierte ich Alkohol beim Feiern oder besonderen Anlässen, ab 2020 war es der wahrgenommene Druck durch unterschiedliche Belastungsfaktoren (schwierigen Strukturen am Arbeitsplatz, weniger Zeit für sich, weniger finanzielle Mittel (durch Elternzeit meiner Partnerin), erfolglose Wohnungssuche, Einschränkungen aufgrund der Pandemie und somit Wegfall von wichtigen Ressourcen (Treffen mit Freunden, Freizeitaktivitäten).
Ich würde hier auf Deinen Drang nach Perfektionismus (fett markiert) konzentrieren. Dieses dann u.U. auf die Studienzeit ebfs übertragen.
Dann mußt noch ergänzen, warum nicht gelernt hast diesen druck abzubauen. Also nicht v.a. mit Partnerin darüber gesprochen hst. Beim Job hast es ja gemacht und den Arbeitgeber gewechselt. Daraus folgt dann die Stabilisierung und Rückfallvermeidung später.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol: redseliger, lustiger/witziger, entspannter

Viel Alkohol: zweimal ist es passiert, dass ich verletzend zu anderen Menschen wurde aufgrund meiner übertriebenen Direktheit, da Gedanken ungefiltert „raussprudelten“, meist eher müde und matt
das bei viel Alkohol mit "raussprudeln" ist genau das was ich vorher meinte.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

In der Zeit ab 2020 wurde mir sehr wohl bewusst, dass sich mein Alkoholkonsum erhöht hatte, dennoch bagatellisierte ich ihn innerlich und auch in Gesprächen mit meiner Freundin. Mein Gedanke war häufig „bald ändern sich die Umstände, dann trinke ich wieder weniger“. An den beiden Abenden, wo ich verbal verletzend zu anderen wurde, war es nachher sehr wohl ein Thema zwischen den betreffenden Personen und mir, wir konnten uns jedoch gut aussprechen. ]Sonst gab es nie/wenig negative Konsequenzen (z.B. Fehlen am Arbeitsplatz o.ä). Ein einziges Mal musste ich ein Treffen an einem Sonntag absagen, da ich verkatert war, ich habe mich innerlich verurteilt, ein paar Tage nicht getrunken, dann aber sehr wohl wieder.
das Fett markierte ist ganz kritisch, v.a. die ersten beiden Sätze. Lass das weg. Es gab keine Hinweise, .. (grün..)
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es gab verkaterte Tage, die als solche aber „gefühlt“ okay waren. Z.B. Freitag Party, Samstag ausschlafen, nachmittags Spaziergang oder kleinere Aktivität, Sonntag dann ausgiebiges Freizeitprogramm (zumindest das, was in der Pandemie davon noch möglich war). An einem Abendessen mit Arbeitskollegen reagierte ich mal sehr direkt/beleidigend, dies führte zu einem Konflikt, welcher sich dann aber klärte. Damals hatte ich ein extrem schlechtes Gewissen, dass ich so unprofessionell gehandelt hatte. Retrospektiv kann ich feststellen, dass mein Schlaf durch den Alkohol viel weniger erholsam war, was logischerweise dann zu einem erhöhtem Stresslevel/und Druckempfinden beigetragen hat. Ich fühlte mich häufig müde, unausgeruht (einerseits wurde ich durch meinem Sohn öfter wach/geweckt, anderseits durch den Alkohol leichter/unerholsamer Schlaf), wodurch die körperliche und psychische Belastbarkeit sank, was manchmal in einer erhöhten Reizbarkeit mündete.
das würde ich auch umformulieren. Du bist allen Verpflichtungen nachgekommen, Job wie privat.
Hier gibst zu viel Angriffsfläche v.a. mit Hinweis auf Sohn, daß er "frecherweise" Dich weckt. Sorry das weiß jeder Vater..
Da Du mit 6M AB antreten willst, wird das zu gefährlich ansonsten hier.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja, es gab Abende, wo ich mehr getrunken hatte, als ich es wollte bzw. habe ich meine Trinkmenge nie bewusst kontrolliert. Meist ging ich, wenn die Party zu Ende war, ich müde war, nicht mehr trinken wollte. Mit der steigenden Toleranz gab es auch wenige Abende, an denen ich betrunken werden wollte, um „mehr Spaß“ zu haben bzw. „besser Abschalten/besser Probleme verdrängen“ zu können. An einzelnen Abenden hatte ich Erinnerungslücken, wie auch am in der Nacht der TF.
Unbedingt umformulieren. Kontrollverluste darfst keine gehabt haben.. Du hast Immer so viel getrunken wie Du wolltest..
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Zu meiner Jugend- und Studienzeit habe ich ähnlich viel wie meine Freunde/Studienkollegen getrunken. Häufig war es mit Genuss verbunden, beim Feiern mit Ausgelassenheit und Spaß (Beta-Trinker). Ab 2020 nahm der Alkoholkonsum zu, ich wurde zum Alpha-Trinker mit Hang/Vorstufe zum Gamma-Trinker, was ich rückblickend als überaus bedenklich werte. V.a. die Geschwindigkeit, mit welchem sich der erhöhte und häufigere Konsum etablierte hatte schockiert mich im Nachhinein, weshalb ich auch die Abstinenz gewählt habe. Heute ist es mir bewusst, dass ich die Wirkung des Alkohols eingesetzt habe, um mich kurzfristig besser zu fühlen, daraus entwickelte sich aber ein Teufelskreis. Retrospektiv stelle ich fest, dass das das Gegenteil eines „funktionalen/gesunden“ Umgangs und Konsums war. Auch das Risiko, welches ich mit jeder Alkoholfahrt in Kauf genommen habe, war ich mir (erschreckenderweise) nicht bewusst. Erst mit der TF wurde mir klar, wie oft ich und andere Verkehrsteilnehmer „Glück“ gehabt hatten und welche gravierenden negativen Konsequenzen mein Verhalten mit sich bringen hätte können. Durch die TF habe ich mich intensiv mit meinem vergangenen Alkoholkonsum beschäftigt und festgestellt, dass dieser missbräuchlich war, insofern die TF für mich wirklich ein „Wachrüttler“ war.
Also das mit dem Gamma unbedingt streichen. Hier würdest ansonsten Kontrollverlust bestätigen und erst psychische dann physische Abhängigkeit darlegen. Du willst mit 6M AB antreten, nicht vergessen.
Erwähne zudem, daß einen "GEFÄHRLICHEN" Konsum betrieben hast. Die Kriterien der Abstinenzbedürftigkeit (Vernachlässigung privat/beruf, organische Schädigung etc.) hast eben nicht festgestellt, somit die Kategorie A2 nicht zutrifft und Du in A3 Dich wiederfindest.
 

Andi18

MPU Profi
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

10.07.2021

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Mein Sturz mit dem Fahrrad hat mir vor Augen geführt, dass mein Alkoholkonsum völlig eskaliert ist. Mir wurde bewusst, dass dies eigentlich nur die logische Konsequenz meines erhöhten Konsums darstellte, sodass ich nach der TF (Mai-Juni) viel weniger Alkohol trank. Als ich an einem Abend Anfang Juli wieder mehr Alkohol trank (ca. 1 Flasche Wein – diesmal aber nicht Fahrrad gefahren), beschloss ich, dass ich eine Trinkpause einlegen wollte wodurch sich dann eine Abstinenz entwickelte (seit dem 10.07.21). Anfänglich Trinkpause deshalb, da ich mir zu Beginn ein Leben dauerhaft und gänzlich ohne Alkohol schwer vorstellen konnte. Jedoch war mir auch bewusst, dass ich in den beiden Jahren zuvor (zu)viel getrunken hatte und ich, trotz meines Vorsatzes nach der TF nur mehr Alkohol in geringen Mengen zu trinken, es nicht geschafft hatte, was mich abermals wachrüttelte. Mir wurde klar, dass ich meinen Alkoholkonsum vorher bagatellisiert hatte und welche weitreichenden Konsequenzen mein Trinken hatte. Die Idee des Kontrollierten Trinken verwarf ich schnell, da ich dies für mich persönlich für nicht erstrebenswert empfinde (erneut Gedanken darüber wann usw. – Abstinenz hingegen ganz klar). Anfang August 2021 kam die Einladung zur MPU, ich führte ein Beratungsgespräch bei einer VP, auch sie empfahl mir abstinent zu sein bzw. zu bleiben, was meinen Gedanken zur Abstinenz stützten und stärkten. Die Vorteile der Abstinenz liegen mittlerweile auf der Hand – die negativen Konsequenzen überwiegen klar. Mit der Zeit konnte ich immer mehr positive Erfahrungen mit der Abstinenz sammeln, was mich immer wieder erneut bestärkt hat und zu Erfolgserlebnissen geführt hat. Mit meinen Belastungen kann ich nun viel konstruktiver umgehen, sie werden nicht mehr durch Alkohol verschleiert/verdrängt/aufgeschoben sondern können bewusster wahrgenommen und gelöst/oder aber auch ausgehalten (gesteigerte Frustrationstoleranz) werden.
im ersten Teil gibst Kontrollverlust zu. Hattest eine beschlossene Trinkpause nicht einhalten können. Konzentriere Dich bei der Antwort auf das Fett-Markierte und. aus das weiter aus. Hat Alk Deine Probleme gelöst, Stress reduziert? Damit hast die Antwort.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Weil bis zur TF die negativen Konsequenzen des Alkoholkonsums für mich persönlich wenig „greifbar“ waren und ich meinen Alkoholkonsum bagatellisiert habe. Die TF war für mich ein „Wachrüttler“.
Du warst nicht einsichtig, die Problematik früher anzugehen..

Den Rest bin ich nur überflogen wegen mangels Zeit. Geht für mein Empfinden in die richtige Richtung. Ich hoffe, daß sich noch jmd anders dazu meldet.
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Vielen Dank @Andi18 für die Veränderungsvorschläge und dein konstruktive Rückmeldung!
Ich werde versuchen es sobald als möglich einzuarbeiten, um dann den "finalen" FB nochmal im Fragebogenbereich zu verlinken oder?
 

Red Panda

Neuer Benutzer
So, jetzt nochmal. Ich habe versucht, das Vorgeschlagene einzuarbeiten, vielen Dank @Andi18.
Teilweise viel es mir sehr schwer, ich denke/hoffe, dass ich mir beim Reden leichter tue, als beim Schreiben...

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 181cm
Gewicht: 75kg
Alter: 33

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 08.05.2021
BAK: 2,10 Promille
Trinkbeginn: 19:00 Uhr
Trinkende: 00:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:11 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine, bekam die Aufforderung die MPU abzulegen innerhalb einer drei-Monats-Frist, welche verstrichen ist, mittlerweile Fahrerlaubnis wieder beantragt

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist aufgrund der ersichtlichen Trunkenheitsfahrt mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug zu erwarten, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig werden wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist?

Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?

Bundesland
: Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 10.07.2021

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja (Abstinenzprogramm begann am 02.09.2021 und endet am 02.04.22 – insgesamt über 7 Monate)

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1 Infoabend + 1 Erstgespräch (kein Nachweis erhalten) + den Grundlagenkurz bei „mpu-konkret“ (letzteren als wenig hilfreich erachtet)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: 27.04.22
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 07.05.21 (Freitag) habe ich nach der Arbeit eine Einladung bei einer Freundin zu einem Abendessen wahrgenommen. Ich hatte mich sehr gefreut sie und vier weitere Freundinnen nach längerer Zeit wieder zu sehen (damals herrschten noch Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperre ab 22:00 Uhr) und mich mit ihnen auszutauschen, jedoch war ich sehr gestresst und frustriert vom Arbeitstag und meiner allgemeinen Lebenssituation. Wir stießen erstmal mit einem 0,5l Hellem an und ich erzählte von meinem kürzlich stattgefunden Umzug (01.05.21), dass ich nicht so zufrieden mit der Wohnung sei, wir aber wenig Alternativen hatten… Und über die Belastungen in der Arbeit mit unterschiedlichen Klienten. Meine Freundin hatte viel Wein da, da ihre Hochzeit aufgrund von Corona abgesagt werden musste (auch Frustration bei ihr). Wir aßen und tranken, tauschten uns aus. Manche Themenbereiche waren für mich interessanter, manche weniger. Um 22:00 Uhr beschlossen wir, trotz der Ausgangssperre weiter bei meiner Freundin zu bleiben, in der Hoffnung, dass schon alles gut gehen würde. Ich verspürte Lust, in Gesellschaft zu bleiben (aber auch Alkohol zu trinken), trank immer mehr, relativ schnell, dann verschwimmt der Abend. Ich kann mich noch erinnern, dass irgendwann über Themen gesprochen wurde, welche mich weniger interessierten, ich mich somit mehr mit dem Trinken beschäftigte, ich zog mich eher zurück, wurde ruhig, war müde. Gegen Mitternacht brach ich mit einer Freundin mit dem Fahrrad auf. Sie meinte noch, ob es eine gute Idee sei, mit dem Fahrrad zu fahren, meine Antwort war, dass es schon klappen wird. Die ersten 500m fuhren wir gemeinsam, dann war sie bei sich, ich hatte noch einen weiteren km vor mir. 600 m vor zuhause bin ich mit dem Rad gestürzt (gegen eine Stange gefahren) und auf dem Boden liegen geblieben. Ein Taxifahrer hatte das beobachtet und die Polizei gerufen, welche dann kam. Der Handalkomat stellte 0,85mg/l fest. Die Polizei rief den Notarzt, welcher keine Verletzungen feststellte (deckungsgleich mit meinen Angaben). Wir fuhren gemeinsam mit der Streife zum Blutabnehmen, dann brachte mich die Polizei nach Hause. (Im Polizeibericht wurde vermerkt, dass ich eine verwaschene Sprache hatte, ich mich höflich und kooperativ verhalten habe – im ärztlichen Bericht wird mein Gang als sicher, die Kehrtwendung als sicher, die Sprache als deutlich, die Pupillen als unauffällig, das Bewusstsein als klar, das Verhalten als beherrscht, die Stimmung als unauffällig beschrieben. Der „äußerliche Anschein des Einflusses von Alkohol sei leicht bemerkbar“ gewesen, zudem ergänzte die Ärztin per Hand „leicht gerötete Augen + Alkoholgeruch“).

Zuhause angekommen merkte ich, dass meine Schulter extrem schmerzte, ich ging ins Bett, am nächsten Tag nach dem Aufstehen direkt ins Krankenhaus. Diagnose: Fraktur des rechten Schulterblattes, multiple Hautabschürfungen und Thoraxprellung.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Genau benennen kann ich das nicht, da ich den Abend nicht mehr voll rekonstruieren kann:

19:00 - 20:00 2x0,5l Bier

20:00 - 0:00 ca. 1,5l Weißwein

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin 900m gefahren, 600m haben noch gefehlt.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Obwohl mich meine Freundin kurz darauf angesprochen hatte, habe ich meinen Konsum und meinen alkoholisierten Zustand völlig bagatellisiert bzw. falsch eingeschätzt. Aufgrund von vorherigen Alkoholfahrten (aber noch nie so stark betrunken), dachte ich, dass schon alles gut gehen würde. Ich war völlig naiv und konnte durch den erhöhten Konsum nicht (klar) denken.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ich bin nie aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Fahrrad leicht alkoholisiert oft (ca. 150 Mal). Stärker alkoholisiert wahrscheinlich um die 20 Mal. Mit dem Auto nie stark alkoholisiert, sicher immer unter der Promille-Grenze, da trank ich immer max. 1 Bier oder 1 Glas Wein (aber leicht alkoholisiert oder mit Restalkohol sicher auch schon über 50 Mal).

Schlussfolgerung: Es ist zu lange „gut“ gegangen, sodass ich mir keine Gedanken mehr über Alkoholkonsum in Verbindung mit Fahrradfahren und möglichen Folgen/Konsequenzen gemacht habe. Es wurde leider „normal“ unter Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad zu fahren, was retrospektiv als überaus trügerisch und leichtsinnig zu betrachten ist und ich froh bin, dass bei der TF anderen und mir nicht schlimmeres passiert ist.
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erste Erinnerungen kann ich nicht mehr konkret benennen. Mein Vater war Geschäftsführer einer Weinkellerei zwischen meinem 10. und 26. Lebensjahr, wodurch Wein/Alkohol in der Familie stets präsent war. Im Vordergrund stand der Genuss, meine Eltern tranken am Abend öfter Wein, das machen sie immer noch. Im Alter von 15 Jahren trank ich zuhause Mal ein Glas Wein mit, abends mit Freunden trank ich ab 16 beim Feiern manchmal etwas (1-3 0,5l Bier ca. 1 Mal pro Monat).


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Nach dem ersten Kontakt mit Alkohol trank ich selten innerhalb der Familie immer in Maßen, mit Freunden am Wochenende manchmal etwas mehr. Zu Studienzeiten (Alter zwischen 19-25) erhöhte sich mein Alkoholkonsum. Häufiger habe ich bei Freunden in WGs oder beim Feiern Alkohol getrunken (ca. 4 x Monat bis 1 Fl. Wein oder 4 Bier (0,5l)). Mit dem Wechsel ins Arbeitsleben ist mein Alkoholkonsum ähnlich geblieben. Abends in Gesellschaft trank ich 1-2 Gläser Wein (ca. einmal pro Woche), bei Partys oder größeren Anlässen bis eine Flasche Wein (ca. 1x Monat). Mit der Geburt meines Sohnes Sommer 2019 und der anschließenden Pandemiezeit (Beginn 2020) begann ich häufiger Alkohol zu konsumieren (ca. halbe Falsche Wein, mehrmals die Woche). Im Sommer 2020 waren wieder vermehrt Kontakte und Zusammenkünfte möglich, ich ging öfter feiern, meine Trinkmenge erhöhte sich, bis zu 1,5 Flaschen Wein, einige Mal war es mehr (ca. 2 Flaschen)). Ab Oktober 2020 galten erneut die Kontaktbeschränkungen, feiern wurde erneut weniger, meine Freundin hatte jedoch abgestillt, sodass wir häufig abends gemeinsam eine Flasche Wein tranken. Der Konsum unter der Woche erhöhte sich erneut (auf ca. 1-2 Bier und ca. halbe Flasche Wein, mehrmals pro Woche). Das erste größere soziale Zusammentreffen im Mai 2021 mit Freunden mündete dann auch in der TF.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
16-19 Jahren: an den Wochenenden 1 Mal pro Monat ca. eine halbe Flaschen Wein (0,375l) oder ca. 2x 0,5l Bier, selten Liköre oder Mischgetränke (z.B. Colarot, Flügerl), getrunken; mit meinen Eltern zum Abendessen manchmal ein Glas Wein

19-25 Jahren (Studienzeit): ca. 4x pro Monat 1 Flaschen Wein oder 4 Bier, ca. 4x pro Monat ca. 3 Bier

25-31 Jahren: 1 Mal pro Woche 1-2 Bier/1-3 Gläser á 0,1l Wein, 1x pro Monat an Wochenenden ca. 1 Flasche Wein oder ca. 6 Bier

31-32 Jahre: werktags fast täglich ca. halbe Flasche Wein + 0,5l – 1l Bier, 1x pro Monat 1,5-2 Flaschen Wein oder ca. 6-8 Bier


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In der Jugendzeit an Wochenenden im Jugendraum mit Freunden oder gemeinsam mit der Familie (geringe Mengen), zur Studienzeit in unterschiedlichen WGs oder in unserer WG, dann meist in Bars/Clubs weiter (mit Freunden), Eintritt ins Arbeitsleben mit Partnerin zuhause (z.B. zu einem guten Essen) oder mit unterschiedlichen Freunden auch zuhause oder in Kneipen/Clubs. Ab 2020 vermehrt auch in ganz alltäglichen Situationen nach Feierabend zuhause (z.B. Film schauen o.ä.) (bis 2 Bier/2-3 Gläser Wein).

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive: In der Jugendzeit waren es ein „Dazugehören“, wie auch im Studium. Und auch als „Belohnung“, nach bestandenen Prüfungen o.ä. Manchmal konnte ich auch damals schon Spannung/Druck regulieren/abbauen, da ich mich häufig unter Druck gesetzte, um meinen eigenen Erwartungen zu entsprechen (gute Noten…). Mit Eintritt ins Arbeitsleben diente der Alkohol am Wochenende auch als Belohnung nach einer „anstrengenden Arbeitswoche“, er erleichterte das „Runterkommen“ und diente der Entspannung (ähnlich wie zu Studienzeiten). Mit der Geburt unseres Sohnes (Juli 2019) verspürte ich mehr Druck/eine höhere Verantwortung, der ich mich nicht immer gewachsen fühlte (z.B. über 1,5 Jahre ergebnislose Wohnungssuche), durch die Elternzeit geringeres Einkommen, Alkohol half mir häufig zu entspannen, „abzuschalten“, weniger zu denken. Ich hatte zu hohe Ansprüche an mich, wollte alles gut/perfekt machen, kam mit den unterschiedlichen Belastungen subjektiv zu wenig gut zu Recht, setzte mich selbst stark selbst unter Druck (Arbeit, Umzug, Vater sein, Partner sein). Die Möglichkeiten nach der Arbeit in Ruhe nach Hause zu kommen und erstmal „runterzukommen“ war nicht mehr gegeben, häufig stand dann gleich kochen + Abendessen auf dem Programm. Meine Bedürfnisse nach mehr Autonomie und mehr Zeit für mich konnte ich durch den Alkohol etwas reduzieren bzw. verdrängen, Stress abbauen. Auch in der Arbeit habe ich zunehmende Unzufriedenheit häufig mit Alkoholkonsum versucht zu kompensieren. Innerhalb des letzten Jahres vor der TF trank ich häufig vor dem Essen ein oder zwei Bier und zum Essen Wein. Nach der Abstillzeit „genossen“ meine Partnerin und ich noch ein gemeinsames Glas Wein. Damals merkte ich erstmalig eine Toleranzentwicklung bzw. dass mein Trinkverhalten deutlich gestiegen ist. Wenn ich Mal am Wochenende auf Feiern oder Partys war trank ich mehr als vorher, u.a. auch um eine Wirkung zu verspüren und vom „Alltag“ abschalten zu können (Gedanke: „Wenn du schon mal rauskommst, dann musst du es genießen/feiern“). Zudem fielen frühere Ressourcen weg (z.B. durch weniger Austausch durch Kontaktbeschränkungen, wandern war nicht möglich (dort konnte ich sonst häufig Gedanken sortieren und „Druck ablassen“)).

Zusammengefasst: In der Zeit zwischen der Geburt meines Sohnes im Sommer 2019 und der TF (Mai 2021) war ich nicht mehr in der Lage funktional auf die Belastungen meines Lebens zu reagieren. Ich bürdete mir selbst zu viel auf, setzte mich unter Druck, wollte in allen Lebensbereichen „gut“ sein, sodass sich der Stress und die Überforderung zunehmend erhöhte, welchen ich durch Alkohol verdrängte. Mit den Frustrationen (viele Wohnungsabsagen, der Wunsch am Arbeitsplatz zu reduzieren wurde abgewiesen) konnte ich nicht adäquat umgehen und nicht funktional lösen (z.B. früher kündigen). Um die Unzufriedenheit und die Überforderung zu reduzieren und zu relativieren trank ich häufiger, auch um mehr „Gelassenheit“ zu verspüren. Die Belastungen wurden somit „weggespült“, kurzfristig weniger spürbar. Langfristig löste sich dadurch natürlich gar nichts, sondern erhöhte die Unzufriedenheit, den Druck, die Überforderung, ein Teufelskreis entstand.

Äußere Motive: Ursprünglich konsumierte ich Alkohol beim Feiern oder besonderen Anlässen, ab 2020 war es der wahrgenommene Druck durch unterschiedliche Belastungsfaktoren (schwierigen Strukturen am Arbeitsplatz, weniger Zeit für sich, weniger finanzielle Mittel (durch Elternzeit meiner Partnerin), erfolglose Wohnungssuche, Einschränkungen aufgrund der Pandemie und somit Wegfall von wichtigen Ressourcen (Treffen mit Freunden, Freizeitaktivitäten).


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol: redseliger, lustiger/witziger, entspannter

Viel Alkohol: meist eher müde und matt

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

In der Zeit ab 2020 wurde mir bewusst, dass sich mein Alkoholkonsum erhöht hatte, dennoch bagatellisierte ich ihn innerlich. Mein Gedanke war häufig „bald ändern sich die Umstände, dann trinke ich wieder weniger“. Es gab nie/wenig negative Konsequenzen (z.B. Fehlen am Arbeitsplatz o.ä).


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es gab verkaterte Tage, die als solche aber „gefühlt“ okay waren (gaben u.a. die Möglichkeit kurz „nix zu tun“). Z.B. Freitag Party, Samstag ausschlafen, nachmittags Spaziergang oder kleinere Aktivität, Sonntag dann ausgiebiges Freizeitprogramm (zumindest das, was in der Pandemie davon noch möglich war). Retrospektiv kann ich feststellen, dass mein Schlaf durch den Alkohol viel weniger erholsam war, was logischerweise dann zu einem erhöhtem Stresslevel/und Druckempfinden beigetragen hat. Ich fühlte mich häufig müde, unausgeruht (durch den Alkohol leichter/unerholsamer Schlaf), wodurch die körperliche und psychische Belastbarkeit sank, was manchmal in einer erhöhten Reizbarkeit mündete.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Heute trinke ich gar keinen Alkohol mehr, seit dem 10.07.2021 lebe ich abstinent. Wie oben beschrieben trank ich vor meiner Abstinenz vermehrt Alkohol ab Mitte 2019/Anfang 2020. Die Ursachen waren meine mangelnden funktionalen Strategien mit den neuen Mehrfachbelastungen und die damit verbundene Unzufriedenheit/Hilflosigkeit/Unsicherheit/Überforderung in meinem Leben umzugehen.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ich habe meine Trinkmenge nie bewusst kontrolliert. Meist ging ich, wenn die Party zu Ende war, ich müde war, nicht mehr trinken wollte. Kontrollverluste hatte ich keine. Eine Erinnerungslücke (vermutlich aufgrund der Ausfallserscheinungen des Sturzes) gab es am Abend der TF.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein. Es gab immer Mal wieder Phasen, wo ich mehrere Wochen nichts getrunken hatte (die letzte Phase war nach der Geburt meines Sohnes (Sommer 2019), vorher immer wieder Mal), aber nicht bewusst.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Zu meiner Jugend- und Studienzeit habe ich ähnlich viel wie meine Freunde/Studienkollegen getrunken. Häufig war es mit Genuss verbunden, beim Feiern mit Ausgelassenheit und Spaß (Beta-Trinker). Ab 2020 nahm der Alkoholkonsum zu, ich nutzte Alkohol häufiger als „Entlastung“ (Alpha-Trinker), um Druck und Spannung abzubauen (vorher in selten Fällen auch z.B. vereinzelt im Studium), was ich rückblickend als überaus bedenklich werte. V.a. die Geschwindigkeit, mit welchem sich der erhöhte und häufigere Konsum etablierte hatte, schockiert mich im Nachhinein, weshalb ich auch die Abstinenz gewählt habe. Heute ist es mir bewusst, dass ich die Wirkung des Alkohols eingesetzt habe, um mich kurzfristig besser zu fühlen, daraus entwickelte sich aber ein Teufelskreis. Retrospektiv stelle ich fest, dass das das Gegenteil eines „funktionalen/gesunden“ Umgangs und Konsums war. Auch das Risiko, welches ich mit jeder Alkoholfahrt in Kauf genommen habe, war ich mir (erschreckenderweise) nicht bewusst. Erst mit der TF wurde mir klar, wie oft ich und andere Verkehrsteilnehmer „Glück“ gehabt hatten und welche gravierenden negativen Konsequenzen mein Verhalten mit sich bringen hätte können. Durch die TF habe ich mich intensiv mit meinem vergangenen Alkoholkonsum beschäftigt und festgestellt, dass dieser gefährlich war, insofern die TF für mich wirklich ein „Wachrüttler“ war.
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

10.07.2021

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Mein Sturz mit dem Fahrrad hat mir vor Augen geführt, dass mein Alkoholkonsum völlig eskaliert ist. Mir wurde bewusst, dass dies eigentlich nur die logische Konsequenz meines erhöhten Konsums darstellte, sodass ich nach der TF (Mai-Juni) viel weniger Alkohol trank. Ich merkte, dass mein Schlaf erholsamer wurde, ich mich ausgeruhter, körperlich fitter fühlte, sodass ich beschloss, auch auf den wenigen Alkohol zu verzichten und eine Trinkpause einzulegen, woraus sich die Abstinenzabsicht entwickelte (letzter Alkohol am 10.07.21). Den Gedanken an Kontrolliertes Trinken verwarf ich schnell, da ich dies für mich persönlich als nicht erstrebenswert empfinde (erneut Gedanken darüber wann usw. – Abstinenz hingegen ganz klar). Anfang August 2021 kam die Einladung zur MPU, ich führte ein Beratungsgespräch bei einer VP, auch sie empfahl mir abstinent zu sein bzw. zu bleiben, was meinen Gedanken zur Abstinenz stützten und stärkten. Die Vorteile der Abstinenz lagen und liegen mittlerweile auf der Hand – die negativen Konsequenzen überwiegen klar: Alkohol hat langfristig weder meinen Stress reduziert noch geholfen, die Belastungssituationen und die Sicht darauf zu verändern, sondern nur zu einem Teufelskreis geführt. Mit der Zeit konnte ich immer mehr positive Erfahrungen mit der Abstinenz sammeln, was mich immer wieder erneut bestärkt hat und zu Erfolgserlebnissen geführt hat. Mit meinen Belastungen kann ich nun viel konstruktiver umgehen, sie werden nicht mehr durch Alkohol verschleiert/verdrängt/aufgeschoben sondern können bewusster wahrgenommen und gelöst/oder aber auch ausgehalten (gesteigerte Frustrationstoleranz) werden. Durch das bewusstere Wahrnehmen kann ich auch viel rascher mit meiner Partnerin über meine Belastungen/Bedürfnisse sprechen und sie gemeinsam angehen und nach Veränderungsmöglichkeiten suchen. Durch den Alkohol war meine Sichtweise häufig lageorientiert, jetzt ist sie veränderungsorientiert, häufig sehe ich die Dinge gelassener, „verbeiße“ mich nicht darin, sondern hinterfrage meinen eigenen Anspruch/Erwartungen und kann diesen häufig relativieren, bin wohlwollender mit mir selbst geworden.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Weil ich bis zur TF keine negativen Konsequenzen bemerkt habe und ich meinen Alkoholkonsum bagatellisiert habe. Die TF war für mich ein „Wachrüttler“, vorher hatte ich leider keine Einsicht bzgl. meines gefährlichen Alkoholkonsums.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der TF trank ich viele weniger Alkohol und entwickelte daraus den Abstinenzgedanken, da ich die Erfahrung gemacht hatte, dass ich mich besser fühle. Anfangs war es jedoch in manchen Situationen sehr ungewohnt, keinen Alkohol zu trinken und es war immer eine sehr bewusste Entscheidung gegen Alkohol. Ich etablierte andere Getränke am Abend (z.B. Bionade, Tee…), experimentierte, probierte viel aus. Ich setzte mich bewusster mit der Abendgestaltung auseinander, sie wurde bedürfnisorientierter. Mein Umfeld unterstütze mich auch dabei, ich erhielte viel positive Rückmeldung und auch Anerkennung (z.B. „würde ich glaube ich nicht schaffen…“). Als sehr motivierend erlebte ich eine Hochzeit, bei der ich ohne Alkohol teilnahm und mir unheimlich viel Spaß bereitete. Wir feierten bis 5 Uhr morgens, im Anschluss fuhr ich mit dem Auto nach Hause (damals hatte ich noch den Führerschein), an nächsten Tag konnte ich mich ab 7 Uhr um meinen Sohn kümmern. Dies bestärkte mich sehr und zeigte mir klare Vorteile auf. Die Abstinenz fiel mir im Großen und Ganzen leichter, als ich mir das ursprünglich zugetraut hätte, wichtig war das „Tun“ und das damit verbundene „sammeln“ von positiven Erfahrungen. Auch erlebte ich viele Situationen ohne Alkohol als mindestens genauso schön und merkte, dass ich sehr wohl ohne Alkohol entspannen und runterkommen kann. Ich konnte meine Bedürfnisse besser wahrnehmen, viel früher danach handeln. Ich setzte mich intensiver mit mir und meinem Leben auseinander, innerhalb der Beziehung gab es klärende Gespräche mit meiner Partnerin, wo wir unsere Rollen in der Erziehung/Zeitmanagement genauer aufdröseln konnten. Ich konnte meine Bedürfnisse nach mehr Zeit für mich äußern, gehe regelmäßig joggen, Skitouren usw. Zudem hat sich meine Frustrationstoleranz erhöht, da ich nun auch wieder/mehr gelernt habe „unangenehme Gefühle“ auszuhalten, in manchen Dingen habe ich mich in Akzeptanz und mehr Gelassenheit geübt. Ich habe gelernt, den Druck etwas rauszunehmen, nehme bewusster wahr (auch Dinge, die ich gut mache – sprich Fokusveränderung), wenn mir etwas zu viel ist oder ich eben Zeit für mich brauche, kann meine eigenen Grenzen besser wahrnehmen und hinterfrage/relativiere die mir selbst auferlegten Leistungsansprüche öfter. Den Arbeitsplatz habe ich mittlerweile gewechselt, schaffe es jetzt, mich besser abzugrenzen und habe bewusst mehr Pausen oder Leerläufe eingebaut (z.B. immer eine halbe Stunde zwischen Beendigung der Arbeit und Abholen meines Sohnes von der Kita). Meine Schlafqualität ist besser, am Morgen fühle ich mich ausgeruhter (was ich aber erst mit der Abstinenz wahrgenommen habe), was zu einer gesteigerten körperlichen und psychischen Fitness geführt hat, meine Reizbarkeit ist geringer.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Durch die verbesserte Schlafqualität fühle ich mich morgens etwas fitter/leistungsfähiger. Die Wochenenden sind nun immer „voll nutzbar“, was auch wiederum „mehr Zeit“ bringt, welche entweder als „familiy-time“ oder als „me-time“ genutzt werden kann. Ich gehe regelmäßiger joggen, fühle mich auch da körperlich fitter, bin ruhiger, weniger schnell reizbar.

Ich habe das Gefühl, weniger durch das Leben durchzurauschen, nehme mehr/besser/intensiver wahr und befasse mich intensiver mit meinen Bedürfnissen und kann so besser Selbstfürsorge betreiben (einerseits für mich, andererseits kann ich die Dinge, welche mich stören präziser ansprechen und gemeinsam nach etwaigen Lösungen suchen) z.B. habe ich bei der Arbeit etwas reduziert, was sicher sehr positiv auf mein Wohlbefinden auswirkt. Auch in der Beziehung kommunizieren wir häufig unsere Bedürfnisse „klarer“. Der Alkoholkonsum meiner Freundin ist auch stark zurückgegangen, auch von zwei guten Freunden. Sie trinken nach wie vor in meiner Anwesenheit, aber das ist kein Problem, im Gegenteil, die immer wieder stattfindende bewusste Entscheidung gegen Konsum bestärkt mich. Parties, Hochzeiten, Konzerte oder andere „events“ habe ich auch ohne Alkohol als schön und intensiv erlebt und „vermisse“ ihn nicht.

Die „Problemlösung“ findet ohne Alkohol viel schneller, zeitnaher und konstruktiver statt, da Probleme/Bedürfnisse „ernster“ und intensiver wahrgenommen werden, sodass rascher Handlungsbedarf und -bereitschaft besteht, was sich wiederum positiv auswirkt. Der Zugang zu mir selbst hat sich verbessert, was auch in „besseren“/konstruktiveren Gesprächen mit anderen mündet.

Finanziell ist die Abstinenz auch deutlich spürbar, was sein schöner „Nebeneffekt“ ist.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe bewusst die Abstinenz gewählt, um mir nicht Gedanken darüber machen zu machen, ob und wann wieder Alkohol und wie viel. Zudem wissen meine Partnerin/Freunde/Familie über meine Abstinenzabsichten Bescheid, was ich als hilfreich empfinde, sodass „Kontrollinstanzen“ bestehen. Bis jetzt habe ich die Abstinenz als durchwegs positiv und bereichernd erlebt, sodass nichts für einen erneuten Alkoholkonsum spricht. Auch sind schon unterschiedliche „schwierige“ Situationen ohne Alkohol „besser gemeistert“ (z.B. rascher) als mit Alkohol. Dies führe ich mir vor Augen. Ich habe gelernt Alkohol abzulehnen, treibe regelmäßig Sport, schaffe mir mehr Freiräume und Auszeiten, habe an meiner Arbeitsstelle etwas reduziert und kann besser mit meinen hohen Leistungsansprüchen umgehen bzw. diese kritisch hinterfragen. Ich stelle mich meinen Gedanken und spüle sie nicht weg, sodass ich darauf reagieren kann.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Mein Ziel ist und wird ganz klar die Abstinenz bleiben. Sollten Situationen entstehen, wo ich an den Konsum von Alkohol denke, werde ich das offen ansprechen (z.B. bei meiner Partnerin) und die Beweggründe/das Bedürfnis dahinter versuchen rauszufinden. Durch die Abstinenz nehme ich meine Bedürfnisse besser wahr, kann früher intervenieren. Ich möchte Sicherstellen, dass so eine Situation nie wieder entsteht. Auch kann ich mir heute viel eher Vorstellen mir von extern Hilfe zu holen (nach dem Motto je früher desto besser).


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Dies wird nicht passieren, da ich dauerhaft abstinent leben will.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein.
 

Red Panda

Neuer Benutzer
Hatte heute meine MPU; Psychologin gibt ihr OK :) Rest passt dann hoffentlich auch... Gespräch war viel angenehmer als erwartet, großartiges Nachbohren o.ä. erfolgte nicht, weshalb ich den anderen hier Mut zusprechen möchte! Ich glaube wen der Formusfragebogen gut bearbeitet ist und vielleicht auch noch das ein oder andere Persönliche/Intimere preisgegeben wird (was manche vielleicht nicht hier in den Fragebogen schreiben möchten, war bei mir zumindes ein wenig so), ist es machbar. Also nur Mut!
Ein großes Dankeschön hier an alle (auch für die Möglichkeit des passiven Mitlesens), v.a. und ganz besonders dir @Andi18 !!! Hast mir wirklich total weitergeholfen!!! HAMMER!!!
 
Oben