2,24 ‰ Promille gepustet bei Verkehrskontrolle

mogli36

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

ich bin im September 2021 17.20 Uhr bei einer Verkehrskontrolle positiv auf Alkohol 2,24 getestet worden.
Ich war zum Zeitpunkt 57 Jahre alt und besitze seit 1980 den Führerschein.
Ich bekam dann im Dezember von der Führerscheinstelle Post, in dieser Post stand drinn, was ich bis zur MPU erfüllen muss (meine Sperrfrist endet im Oktober 2022).

Erteilung der Fahrerlaubnis nach Antragstellung ab Oktober 2022.
Dem Antrag sind beizufügen: ein biometrisches Passfoto, Erste-Hilfe_Kurs, Sehtestbescheinigung, Führungszeugnis der Belegart O, und die MPU.

Ich habe im https://www.bussgeldkatalog.org/mpu-ohne-abstinenznachweis:

Wie finde ich heraus, ob ich einen Abstinenznachweis bei der MPU erbringen muss und wie?
Die zuständige Behörde informiert Sie normalerweise rechtzeitig darüber, ob Sie einen Abstinenznachweis erbringen müssen oder nicht.
Wer ist die zuständige Behörde? Welcher Zeitraum 6 oder 12 Monate, Urin oder Haaranalyse?

Könnt Ihr mir Eure Meinungen und Fragen schreiben und mir dabei weiterhelfen?

Danke im Voraus und Euch alles Gute!

Liebe Grüße Marko
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Willkommen!

Du bist mit gut über 2‰ erwischt worden, da würde ich, auch angesichts deines Alters, davon ausgehen dass der GA mindestens 12 Monate Abstinenz mit Nachweisen fordern wird.
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Darüber, ob und wie lange in deinem Fall Abstinenznachweise erforderlich sind, informiert dich niemand. Es liegt in deiner Verantwortung, bei der MPU deinen Weg aufzuzeigen, zukünftig mit Alkohol umzugehen, ohne mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder alkoholisiert zu fahren. Das gehört zur geforderten eigenverantwortlichen Vorbereitung.

Es gibt aber Erfahrungswerte und Vorgaben wie die sogenannten Beurteilungskriterien. Dabei spielt die erreichte Promillehöhe eine wichtige, aber nicht die allein entscheidende Rolle.

Zum Erreichen von über 2 Promille gehört aber eine entsprechende Vorgeschichte, die in der Regel Abstinenznachweise von mindestens 12 Monaten und danach natürlich lebenslange Abstinenz erfordern, wenn du wieder eine Fahrerlaubnis erhalten willst.

Sind die 2,24 Promille der Atem- oder der Blutwert oder beides?
 

Andi18

MPU Profi
Hier im Info-Teil findest viele Informationen zu den Abstinenznachweisen.
Urin oder Haar ist dem persönlichen Geschmack überlassen. Bei Haaren bist flexibler und mußt nicht bereit stehen.
Die Preisunterschiede sind immens. Das Labor muß Din ISO 17025 zertifiziert und für forensische Zwecke akkreditiert sein. Die Preisunterschiede sind immens. Adressen für Haaranalysen/Urinkontrollen als Sammlung hier aus dem Forum.

Schade ist, daß offensichtlich ein Jahr verschwendet hast.
 

mogli36

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
ja ich habe Zeit vertan ist passiert aus nichtwissen.
man hat mir 45 Minuten später Blut abgenommen, da waren es 2,4 ‰.
Sorry aber ich komme mit den Kürzel noch nicht ganz klar (GA).
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
GA = Gutachter

Bei einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 2,4 Promille geht aktuell die Chance eine MPU ohne einem Jahr Abstinenzbelegen zu bestehen gegen Null.

Da du jetzt wohl erst mit den Abstinenzbelegen beginnst kommt eventuell eine Verschärfung auf dich zu. Zur Zeit werden die Beurteilungskriterien überarbeitet und wohl verschärft werden, da es unter den positiven MPU-Kandidaten offensichtlich zu viele Rückfalltäter gibt. Deshalb kann es sein (offiziell ist das noch nicht), dass dann längere Abstinenzzeiträume als aktuell nachgewiesen werden müssen. Deshalb solltest du dich in einem knappen Jahr rechtzeitig erkundigen, ob und was für Änderungen es dann gibt und bei Bedarf deinen Vertrag verlängern.
 

mogli36

Neuer Benutzer
Ich werde auf jeden Fall eine MPU Beratung und eine MPU Vorbereitung abschließen, nur bei welchem Institut?
Wer ist seriös, hatte da so an den TÜV gedacht, macht man es online oder Live? In dem Erstgespräch gehe ich davon
aus wir sowas wie ein Fahrplan erstellt wie Abstinenz, MPU Kurs vor der eigentlichen MPU usw, ist das so?
 

mogli36

Neuer Benutzer
Wer kann mir eine Institution empfehlen? Macht man es Online oder lieber Live? Bei mir rund um Göttingen gibt es Live nur den TÜV.
Online eine ganze Hand voll, aber für wen entscheidet man sich? Bin jetzt auf Eure Hilfe angewiesen.
Danke schon mal.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ich würde vorschlagen dass du deine Fragen hier stellst, da kriegst du denke ich recht fundierte Antworten.

Wichtig ist, dass du nun mit Nachweisen beginnst, mach eine Hasranslyse, dann hadt du jetzt 3 Monate schon abgedeckt, bei Urin würde es jetzt erst losgehen.

Wenn du dir dennoch mit allem unsicher bist kannst du einen Verkehrspsychologen suchen, der dich auch schult, ich würde aber echt hier erdt mal schauen, kostet nix und oftmals kriegst du hier nicht wrniger Informationen…

Lies dich hier im Forum mal ein, Andi hat schon ein pasr Links gesetzt.
Wichtig ist, bald auch mal auszuloten wie umfassend dein Alkoholproblem ist, denn wenn ein GA dich sofar als abhängig einstufen sollte, dann wäre eine therapeutische Madsnahme sinnvoll.

Vorschlag:
- du liest dich ein
- erzähl mehr über dein Trinkverhalten (früher, aktuell, künftig), wobei ich bei 2,4 für die Zukunft zumindedt als Strategie in der MPU klar die Abstinenz sehe…
- vielleicht machst du mal die beiden Fragebögen, das gibt uns ein besseres Bild
- zügig Nachweise sammeln

Ob verschärfte BUK direkt greifen, oder erst für dann erfolgte Alkoholdelikte, also nach welchen Kriterien du beurteilt werden wirst, steht noch nicht fest.
 

Schotty

Erfahrener Benutzer
Zur Zeit werden die Beurteilungskriterien überarbeitet und wohl verschärft werden, da es unter den positiven MPU-Kandidaten offensichtlich zu viele Rückfalltäter gibt.
Für diese Aussage würde mich mal eine Quelle Interessieren. Wieviel % fallen denn wieder auf?

Wenn ich die Überarbeitung der Kriterien richtig verstanden habe, geht es mehr um eine stärkere Differenzierung gegenüber dem ICD 10 und um den Vorwurf der "Überdiagnose" zu entkräften. Entsprechend wird im DSM 5 wohl nur noch von einer "Alkoholkonsumstörung" gesprochen und nicht mehr die F10.1 u. 10.2 Kriterien zu Grunde gelegt...
 

Andi18

MPU Profi
Wer kann mir eine Institution empfehlen? Macht man es Online oder lieber Live? Bei mir rund um Göttingen gibt es Live nur den TÜV.
Online eine ganze Hand voll, aber für wen entscheidet man sich? Bin jetzt auf Eure Hilfe angewiesen.
Die Frage nach Online oder Live kann ich schon nachvollziehen, ist sicher persönliche Geschmacksache.
Ich favorisiere grds auch eher das Echte Leben.. Hier im Forum findest fantastische Informationen, und kannst jederzeit Fragen stellen.
Zur Ursachenforschung (also Motiv) ist das live schon einfacher und kannst das Forum zur Vertiefung und Vollendung nutzen.

Der Tüv genießt eher den Ruf von Geldschneiderei. Viele Delinquenten hier im Forum waren davon sehr enttäuscht.
So kannst für günstiges Geld bei karitativen Einrichtungen (Diakonie, Caritas, AA, Blaue Engel..) nachfragen, ob die MPU Vorbereitungen anbieten. Außerdem Verkehrspsychologen (VP) im Branchenbuch suchen. Diese sind i.ü. auch in Verbänden organisiert, worüber Du nach den Mitgliederlisten suchen könntest. Hier die BNV-Mitgliederliste .
Erstgespräche sind idR kostenlos und bieten die meisten an. Grundsatz sollte bei der Auswahl dann sein, lass Dein Bauchgefühl entscheiden.
Ansonsten schließe ich mich den Vorschreibern an.

Ich gebe dir mal ein paar interessante Links, welche ich von Max geklaut hab...

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Gute FB als Hilfestellung

Unterlagen für die Neuerteilung

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

KT mit EtG-Screenings

Haaranalyse FAQ
Adressen für Haaranalysen
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Auch wenn es mit moglis Problem nichts zu tun hat:

Für diese Aussage würde mich mal eine Quelle Interessieren. Wieviel % fallen denn wieder auf?

Da gibt es verschiedene Quellen, die sich nicht alle im Internet wiederfinden, sondern hauptsächlich in der entsprechenden Fachliteratur.

Zudem ist zu unterscheiden zwischen Tätern, die erneut erwischt wurden und jenen, die weitere Fahrten bei anonymen Befragungen zugeben.

In den meisten Untersuchungen werden 30 bis 40 Prozent der Betroffenen nach einer erfolgreichen MPU innerhalb von 5 Jahren erneut erwischt, zum Beispiel


https://www.aerzteblatt.de/archiv/6152/Rueckfaelle-trotz-MPU

Bei anonymen Umfragen von Betroffenen lag die Rückfallquote innerhalb von 10 Jahren sogar über 80% Prozent.

Einen weiteren Zusammenhang gibt es offensichtlich zwischen der nachgewiesen Promillehöhe und der Rückfallwahrscheinlichkeit: Je höher die Promillehöhe desto höher die Rückfallwahrscheinlichkeit.

Wiederholungstäter sind hier im Forum schließlich auch nicht die große Ausnahme.
Werbung für kommerzielle Vorbereiter ist bei uns verboten. admin
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Schotty

Erfahrener Benutzer
Nun ja, das sind aber doch recht veraltete Zahlen.

Hier deutlich aktueller:

Ebenso wird bei Wikipedia von einer Verringerung der Wiederholungstaten von Anfang der 80er bis in die 90er gesprochen. Und auch das es bei der Reform ehr um mehr Transparenz als um Verschärfung geht:
 
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