Alkohol MPU

spk191

Neuer Benutzer
Hallo Forumsmitglieder,

ich habe in 6 Wochen eine Alkohol MPU vor mir und die Ausgangslage dazu ist mehr als Bescheiden, weil in dem ganzen Verfahren so viele Fehler von mir und meinem Anwalt gemacht wurden. Vorneweg möchte ich betonen, dass ich Schuld dran bin, an der MPU teilnehmen zu müssen. Ebenso hätte ich mich nicht auf meinen Anwalt verlassen sollen sondern mich selbst besser informieren müssen. Mir geht es jetzt um reine Informationsbeschaffung.

Zum Sachverhalt:

Die Sperrfrist von 12 Monaten ist beendet. Ich wurde als "Ersttäter" mit 1,60 Promille BAK zurecht erwischt und musste meinen Führerschein abgeben. 3 Punkte und 2600 Euro Strafe. Absolut zurecht!

Nun steht meine MPU in 6 Wochen an und ich Idiot habe das mit den Abstinenznachweisen komplett Missverstanden. Ich bin vom falschen Fall ausgegangen, dass mit dem Urteil und der Strafe schon die Abstinenz angeordnet wird. Ich habe somit meine ganze Sperrfrist verschenkt, in welche ich die Abstinenz hätte nachweisen können. Wie gesagt, im Prinzip ist es meine Schuld. Mein professioneller Verkehrsrechtsanwalt hat mich hierbei schon falsch beraten und mir gesagt ich muss die Zeit jetzt einfach aussitzen bis die Sperrfrist erledigt ist. Sein Einspruch gegen die Strafe und eine Milderung hatte keinen Erfolg. Ich hatte zusätzlich noch eine Menge Lehrgeld für diesen Anwalt hingelegt. Ich ärgere mich massiv um diese 12 verlorenen Monate.

Ist es unter Umständen möglich mit meinem Delikt auf eine A3 Einstufung zu kommen mit der ich mit vollständiger Abstinenz oder kontrolliertem Trinken Erfolg haben könnte?

Ich habe keine Punkte, ein sauberes Straf und Verkehrsregister bis auf die Alkoholfahrt. Mein Alkoholkonsum lässt keinesfalls auf eine Abhängigkeit schließen und ich war noch nie wegen Alkohol in Behandlung. Bei einem Wert von 1,6 Promille noch Auto fahren zu können hat mich aber sehr schockiert, weshalb ich mit Sicherheit eine Toleranz aufgebaut hatte in dieser Zeit. Insgesamt bin ich aber mit Sicherheit sauber aus den letzten 12 Monaten, da mich dieser Vorfall tatsächlich ernsthaft zum Nachdenken gebracht hat und ich keineswegs das Ziel habe, den Gutachter zu bescheissen und danach lockerer mit Alkohol umzugehen.

Wie sollte ich jetzt am besten vorgehen, es sind noch 6 Wochen Zeit. Ich bin über Ratschläge, Erfahrungen, Informationen und einem sachlichen Austausch gegenüber sehr aufgeschlossen. Auch einen Rüffel von euch akzeptiere ich. Schon alleine in diesem Forum unterwegs zu sein ist mir sehr unangenehm und der Vorfall mit der versäumten 12 Monate Frist mehr als peinlich. Ich bedanke mich vorab für jeden Input und wünsche euch einen guten Wochenstart!
 

MrMurphy

Erfahrener Benutzer
Hallo

Ich bin vom falschen Fall ausgegangen, dass mit dem Urteil und der Strafe schon die Abstinenz angeordnet wird. Ich habe somit meine ganze Sperrfrist verschenkt, in welche ich die Abstinenz hätte nachweisen können.

Die Angaben verwirren mich. Du kannst also keine Abstinenz nachweisen?

Mein professioneller Verkehrsrechtsanwalt hat mich hierbei schon falsch beraten und mir gesagt ich muss die Zeit jetzt einfach aussitzen bis die Sperrfrist erledigt ist. Sein Einspruch gegen die Strafe und eine Milderung hatte keinen Erfolg.

Damit hat der Anwalt seine Arbeit getan. Du hast ja entschieden Einspruch einzulegen und eine Erfolgsgarantie gibt es nicht.

Ich hatte zusätzlich noch eine Menge Lehrgeld für diesen Anwalt hingelegt. Ich ärgere mich massiv um diese 12 verlorenen Monate.

Ein Verkehrsrechtsanwalt kennt sich nicht unbedingt mit dem Verwaltungsrecht aus. Wie du in die MPU gehen willst weiß er schon gar nicht.

Ist es unter Umständen möglich mit meinem Delikt auf eine A3 Einstufung zu kommen

Aus deinen noch sehr mageren Angaben spricht nichts dagegen.

mit der ich mit vollständiger Abstinenz oder kontrolliertem Trinken Erfolg haben könnte?

Das sollte beides möglich sein.

ich war noch nie wegen Alkohol in Behandlung.

Das gilt für die meisten Ersttäter. Eine Folge von Alkoholproblemen ist, das Betroffene ihr Problem nicht erkennen können. So

Bei einem Wert von 1,6 Promille noch Auto fahren zu können hat mich aber sehr schockiert,

sollte dich eher erschrecken, das du überhaupt 1,6 Promille erreichen konntest, vollkommen unabhängig davon, ob du noch gefahren bist oder nicht. Wer kein Alkoholproblem hat kommt in seinem gesamten Leben nie über 1 Promille.

Insgesamt bin ich aber mit Sicherheit sauber aus den letzten 12 Monaten, da mich dieser Vorfall tatsächlich ernsthaft zum Nachdenken gebracht hat und ich keineswegs das Ziel habe, den Gutachter zu bescheissen und danach lockerer mit Alkohol umzugehen.

Unterschätze nicht die Macht der Sucht. Angetrunkene Alkoholprobleme bleiben lebenslänglich. Es braucht viel Willen aus dem Teufelskreis rauszukommen, ist aber nicht unmöglich.

Alle Wiederholungstäter hier im Forum waren auch mal Ersttäter und die meisten wollten ehrlich nicht mehr rückfällig werden.

Wie sollte ich jetzt am besten vorgehen, es sind noch 6 Wochen Zeit.

Du kannst dich mit Hilfe des Forums vorbereiten. Ohne Abstinenznachweise bist du auf kontrolliertes Trinken festgelegt. Eine entsprechende Vorbereitung sollte innerhalb von 6 Wochen möglich sein.

Hast du denn seit dem Vorfall abstinent gelebt oder wie ist seitdem dein Umgang mit Alkohol?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo spk191,

willkommen im Forum.

Ich schließe mich den Worten von MrMurphy an, grds. ist es möglich die MPU auch mit KT zu bestehen...

Fülle doch bitte den entsprechenden Profilfragebogen aus und dann kannst du dich, wenn du magst, mit dem Fragebogen für eine Alkohol-MPU auseinandersetzen. Wenn wir mehr über dich wissen, können wir dir eine erste Einschätzung geben.

Wichtige Abkürzungen
 
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