Hallo zusammen,
Ich habe mich in den letzten Monaten mit der Aufarbeitung meiner Trunkenheitsfahrt beschäftigt. Den Antrag auf Widererteilung der Fahrerlaubnis kann ich Anfang April stellen. die Sperrfrist geht bis zum 9.7.22. Aktuell treffe ich mich mit einer Verkehrspsychologin, lasse regelmäßig Leberwerte nehmen und habe ein Abstinenzprogramm absolviert.
Vielleicht gibt es ja jemanden, der einfach mal über den Fragebogen darüberschauen kann und mir hilfreiche Tipps geben kann. Dafür wäre ich sehr dankbar.
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 172 cm
Gewicht: 78 kg
Alter: 40
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 27.08.2021
BAK: 1,74 pm
Trinkbeginn: 20:00 Uhr
Trinkende: 1:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 2:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 8 Monate
Führerschein
Hab ich noch: -
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: -
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -
Bundesland: Sachsen
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Kontrolliert zu Geburtstagen mal eine Flasche Bier
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: Ja
Keinen Plan?: -
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, 2 seit Januar
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt? Vor 13 Jahren
Wer hat das Gutachten gesehen?: k.A
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: k.A
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nicht einmal in den letzten 13 Jahren, davor ja
1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich habe 6 Uhr angefangen zu arbeiten. Es war ein typischer stressiger Bürotag. Ich hatte 14 Uhr Feierabend, habe dann noch bis 17:30 im Garten gearbeitet und bin danach zum Training auf den Sportplatz mit dem Fahrrad gefahren. Da habe ich ca. 1,5h trainiert. Da an diesem Tag Sportfest war, bin ich noch da nach dem Training noch länger geblieben und habe mit meinen Teamkollegen noch ein Bier a 0,5l Liter getrunken. Da die Stimmung zunehmend ausgelassener wurde und viele Bekannte da waren, wollte ich noch nicht gehen und trank noch ein paar Bier mehr. In der Summe waren es am Ende 9 Bier. Gegen 1:00 Uhr bin ich dann nach Hause gefahren. Da ich seit Mittag nichts mehr gegessen hatte verspürte ich plötzlich einen riesigen Hunger. Da mein Kühlschrank aber leer war, entschloss ich mich zur Tankstelle zu fahren und eine Bockwurst zu essen. Ich stieg ins Auto und fuhr los. Ich machte mir überhaupt keine Gedanken, dass ich so viel getrunken hatte und gar nicht mehr fahrtauglich war. Als ich in die Tankstelle einfuhr, sah ich im Rückspiegel ein Auto mit der mit roten Leuchtschrift Polizei.
Die BAK ergab 1,74 Promille
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ich habe zwischen 20:00 Uhr und 1:00 Uhr in 6 Stunden ca. bis 9 Becher Bier (je 500 ml) getrunken.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Insgesamt wollte ich ca. 2 km fahren. Bis Tankstelle waren es ca. 1 km, danach noch mal ca. 1 km zurück.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können? (Ja/Nein + Begründung)
Ich habe mir zu diesem Zeitpunkt ehrlich gesagt, gar keine Gedanken gemacht, ob ich noch fahren kann oder nicht.
Ich bin eingestiegen und losgefahren.
Ich hab schon gemerkt, dass ich unsicher war, aber ich habe gedacht das wird schon gut gehen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe die Trunkenheitsfahrt nicht verhindern wollen. Ich habe mir keine Gedanken über meinen Zustand und meine Fahruntüchtigkeit gemacht.
Dass mein Verhalten falsch und gefährlich war, habe ich zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst gemacht.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein ( nicht in den letzten 13 Jahren)
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus? (Tip Anmerkung von Jody lesen (danke Jody) KLICK)
ich denke so 600-700 mal in den letzten 15 Jahren. (jeden Samstag auf Arbeit ein 1-2 Flaschen Bier + Fahrten mit Restalkohol)
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Den ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich (bewusst) mit ca. 12 Jahren.
Bei einer Geburtstagsfeier im Elternhaus waren Freunde meiner Eltern zu Gast und nach dem Abendessen haben sie Sekt und Bier getrunken.
Ich habe mit 17 Jahren im Jugendclub das erste Mal Alkohol getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Zwischen 17 und 20 Jahren am Wochenende 1-2 Flaschen Bier, in der Woche nach dem Training welches 2x in der Woche war 1-2 Flaschen Bier.
- Mit 21 Jahren beim Bund dann jeden Tag 2-3 Flaschen Bier am Wochenende 4-5 Flaschen Bier.
- Zwischen 22 und 33 Jahren in der Woche ca. 4-6 Flaschen Bier und am Wochenende 4 Flaschen Bier und 4 Mixgetränke pro Abend (Fr.+Sa.)
- Zwischen 34 und 36 Jahren bekam ich mein Kind und haben meinen Meister gemacht, da habe ich deutlich weniger getrunken. In der Woche maximal 1-2 Flaschen Bier und höchstens 1x im Monat zu einer Feier 3-4 Bier oder auch mal 3-4 Mixgetränke.
- Mit 37-39 Jahren hab ich mein Haus gebaut und da hab ich dann nach Feierabend auf dem Bau mit den Helfern jeden Tag 0-3 Flaschen Bier getrunken. Am Wochenende zu Feiern wurden es auch mal 5-9 Flaschen Bier oder 4 Flaschen Bier und 4-5 Mixgetränke.
- 10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Seit 2019 jeden Tag 0-3 Flaschen Bier. Am Wochenende waren es 0-2 Flaschen Bier und 1-2x im Monat 3-9 Bier eventuell 4-5 Mixgetränke.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Woche auf der Baustelle haben ich entweder mit Helfern oder allein getrunken. Am Wochenende mit Kumpels in der Kneipe oder bei Feiern.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Bei der Bundeswehr trank ich um dazuzugehören.
Im Alter zwischen 22 und 33 Jahren hab ich getrunken, weil ich dadurch lockerer, kommunikativer wurde und es mir leichter viel Mädels anzusprechen, Aber auch weil jeder getrunken hat.
Seit 2019 hab ich mit meinem Vater zusammen mein Haus gebaut. Dabei gab es dann sehr oft Streit oder die Stimmung war sehr angespannt. Ohne meinen Vater weiterbauen war leider nicht möglich, da terminliche Verträge mit den Baugewerken geschlossen waren und es auch finanziell nicht möglich gewesen wäre. Um davon runter zukommen und nicht darüber nachdenken zu müssen, hab ich mich dann einfach abends hingesetzt und Bier getrunken. Ebenfalls in dieser Zeit kamen noch Probleme auf Arbeit hinzu. Da wurde ich gemobbt, was mir sehr zu schaffen machte. Ich konnte den Job auch nicht einfach wechseln, da ich zu dieser Zeit noch an das Unternehmen gebunden war. Das alles führte dazu, dass ich große Selbstzweifel hatte, ob ich alles schaffe oder durchstehen kann. Auch da hab ich mich dann abends hingesetzt und Bier getrunken um es zu verdrängen. Am Wochenende hab ich mich dann mit Freunden getroffen und getrunken um abzuschalten. Mit meiner Frau hab ich kaum darüber gesprochen um sie nicht damit zu belasten und auch um nicht als schwach dazustehen.
Zusammenfassend sage ich heute, dass die inneren Motive, die mich zum Alkoholkonsum bewegt haben, in der vermeintlichen Problembewältigung der Konflikte mit meinem Vater und den Mobbing auf Arbeit zusehen sind.
Ich habe Alkohol konsumiert, um Probleme zu verdrängen, gelassener zu werden, innere Ruhe zu finden und um abschalten zu können.
Wenn ich Alkohol trank, fühlte ich den Schmerz nicht mehr so übermächtig, ich konnte ohne darüber nachzudenken einschlafen.
Als Äußere Motive für meinen Alkoholkonsum sehe ich rückblickend, dass ich das Trinken in Gesellschaft und bei Zusammentreffen bei Partys oder einem einfachen gemütlichen Zusammensitzen im Bekanntenkreis als immer selbstverständlicher gesehen habe.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol fühlte ich mich entspannt und lockerer. Wenig Alkohol hatte eine auflockernde Wirkung.
Ich dachte nicht immer nur an meine Sorgen, konnte auch 'lustige' Gespräche führen.
Bei viel Alkohol wurde ich ruhig. Es fiel mir schwer, Gespräche zu führen. Viel Alkohol machte mich ruhig und auch müde.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Es gab keine kritischen Hinweise auf meinen Alkoholkonsum.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Rückblickend stellte ich fest, dass ich vor meiner TF oft müde und unkonzentriert auf Arbeit war. Auch Sodbrennen hatte ich recht oft nach dem Alkoholkonsum. Sonntags lag ich oft lange in dem Bett und hatte keine Lust etwas mit meiner Familie zu unternehmen. Beim Sport war ich nicht so leistungsfähig. Durch den Alkoholkonsum habe ich letztendlich meinen Führerschein verloren, wodurch ich riesige finanzielle Einbußen hatte und meine Familie auf einen Urlaub verzichten muss, was mich unheimlich traurig macht.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ich habe in den Jahren 2019 bis zur Trunkenheitsfahrt im Aug. 2021 den meisten Alkohol getrunken.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein, ich wurde nach hohem Alkoholkonsum immer müde. Das war für mich immer der Punkt, ins Bett zu gehen oder nur noch Wasser zu trinken.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich habe bewusst von Januar bis März 2021 wegen einer Diät auf Alkohol verzichtet.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich in gar keiner Kategorie von Trinker gesehen. Ich fand es nicht schlimm, Bier zu trinken.
Ich habe mein Trinkverhalten nicht als Problem erkannt.
Da ich auch immer wieder mehrere Tage nichts getrunken hatte, sah ich für mich auch keine Gefahr.
Heute sehe ich mein damaliges Trinkverhalten als problematisch an. Rückblickend habe ich den Alkohol oft missbräuchlich benutzt, um Probleme zu verdrängen und abzuschalten
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke noch Alkohol. Jedoch beschränkt sich mein Alkoholkonsum nur noch auf sorgsam ausgewählte Anlässe.
Im letzten halben Jahr waren das je 2 Gläser Bier zu 500 ml zu meinem Geburtstag und dem Geburtstag meiner Frau je einmal im November und Dezember.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Im Dezember zum Anstoßen beim Geburtstag meiner Frau
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke heute Alkohol nur noch zu sehr sorgsam ausgewählten Anlässen. Das waren seit meiner TF nur mein Geburtstag und der Geburtstag meiner Frau.
In der Vergangenheit bin ich sehr verantwortungslos mit Alkohol umgegangen. Ich benutze ihn z. T., um Probleme zu verdrängen, abzuschalten Aber ich benutzte ihn auch, um lockerer zu werden.
Heute verstehe ich ein Glas Bier wieder als eine schöne Geste, zusammen auf etwas Schönes anzustoßen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Nach der Trunkenheitsfahrt war ich über mich selbst so erschrocken, dass ich erstmal 3 Monate gar keinen Alkohol getrunken habe.
Wie konnte es soweit kommen? Ich fing an, über mein Leben nachzudenken und musste feststellen, dass ich mehr trank als mir gut tat und dass ich auch immer öfter alleine trank.
Ich musste mir eingestehen, dass ich mir durch den häufigen Alkoholkonsum doch eine recht hohe 'Trinkfestigkeit' angeeignet hatte. Das war mir so gar nicht bewusst gewesen.
Ich fing da schon an, meinen Alkoholkonsum zu hinterfragen.
Bis zu meiner Trunkenheitsfahrt war ich der Meinung, dass es ja nicht schlimm ist, Bier zu trinken.
Heute weiß ich, dass es eben nicht 'nur' Bier war, sondern Alkohol.
Ich habe erkannt, dass ich mein Problem nicht mit Alkohol löse, dass es immer nur ein kurzzeitiges scheinbares Besserfühlen war, was im Nachhinein nur noch mehr Probleme machte.
Außerdem wollte ich mir selbst beweisen, dass ich Bier wieder als ein Genussgetränk zu sehen kann.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt war ich erstmal einige Tage in einer Art Schockstarre. Ich musste erstmal selbst für mich alles sortieren.
Ich begann, mich mit meinem Alkoholkonsum auseinander zu setzen, suchte im Internet nach 'Gleichgesinnten' und lernte dabei sehr viel über mich und meinem Umgang mit Alkohol.
Ich weiß heute, dass ich mir eine hohe Toleranzgrenze angetrunken habe und dass mein Körper das nie vergessen wird.
Am Anfang wurde ich von Freunden lächerlich gemacht, warum ich kein Bier mehr mit trinke. Ich habe ihnen erklärt warum, wurde aber nur ausgelacht. Da habe ich festgestellt, dass das keine Freunde sind. Heute hab ich mit denen nichts mehr zu tun. Ich treffe mit jetzt mehr mit Leuten die Kinder im Alter meiner Tochter haben und meine Situation verstehen. Am Anfang war es komisch keinen Alkohol zu Feiern zu trinken, aber als ich merkte das diese Feiern auch ohne Alkohol lustig sein können, ist es jetzt für mich ganz normal geworden. Auch hab ich festgestellt, dass von meinen neuen Bekannten kaum jemand Alkohol trinkt, wodurch dies auch kein Thema mehr ist.
Ich gehe jetzt nicht mehr nach dem Sport mit in die Kneipe, sondern gehe danach nach Hause zu meiner Frau und meinem Kind, wodurch sich das ganze Familienleben verbessert hat. Ich habe inzwischen meinen Job gewechselt, in dem ich total aufblühe. An meinem Hause baue ich jetzt alleine und hole mir nur noch Tipps von meinem Vater, wodurch sich das Verhältnis auch sehr verbessert hat.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Seit ich mein Verhalten geändert habe, bin ausgeglichener, ausgeschlafener und leistungsfähiger. Ich nutze jetzt die Wochenenden viel intensiver und unternehme mehr mit meiner Frau und meinem Kind, was sich positiv auf das Familienleben auswirkt. Beim Sport erziele ich auch bessere Leistungen. Das Verhältnis zu meinem Vater hat sich verbessert und es macht mir wieder Spaß auf Arbeit zu gehen. Ich habe jetzt Freunde mit denen man viel mit der ganzen Familie unternehmen kann und die mich sehr unterstützen.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich weiß heute, dass ich aus dieser ganzen Situation als starker Mensch herausgehe.
Allerdings weiß ich auch, dass es im Leben immer wieder Situationen geben wird, in denen ich keine Lösung weiß. Aber ich weiß auch, dass ich eine ganz tolle Familie habe und super Freunde, die mir immer helfen werden. Ich gehe ab jetzt mit meinen Problemen offener um und wende mich schon bei kleineren Problemen an Freunde und Familie
Es geht mir heute gesundheitlich viel besser. Das fühlt sich gut an und ich möchte weiterhin gesund bleiben.
Dass es mir gesundheitlich besser geht, ich fitter bin und auch gelassener geworden bin, bestärkt mich in meiner Entscheidung, nie wieder in alte Gewohnheiten zu fallen und jetzt Alkohol nur noch zu ganz besonderen Anlässen zu trinken.
Ich werde meine berufliche und damit meine private Zukunft nicht noch einmal so leichtfertig aufs Spiel setzen.
Ich hätte heute auch keine Angst mehr, in Krisensituationen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich kann mir das schon vorstellen.
Heute weiß ich aber, dass man auch nicht jedes Problem lösen muss. Es wird immer wieder etwas geben, wo es (für mich) keine Lösung gibt.
Die Erkenntnis, nicht perfekt sein zu müssen, hat mir großes Selbstvertrauen geschenkt. Ich bin stärker geworden.
Ich habe eine tolle Familie und super Freunde, die mir Tag und Nacht zur Seite stehen würden.
Ich traue mich heute, Probleme anzusprechen und ich würde mich auch nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich weiß um die Gefahr, in alte Gewohnheiten zurückzufallen, denn ich weiß, dass meine erworbene Trinkfestigkeit für immer bestehen bleiben wird.
Daher wähle ich die Anlässe, an denen ich ein oder zwei kleine Gläser Bier trinken möchte, sehr sorgfältig aus und ich weiß im Vorfeld, ob ich ein oder 2 kleine Gläser Bier trinken werde.
An solchen Anlässen werde ich nicht mit einem Fahrzeug zur Feier fahren, wir lassen uns mitnehmen oder fahren mit dem Taxi oder wir planen im Vorfeld, dass meine Frau an einem solchem Abend keinen Alkohol trinkt.