BAK 1,62 Ersttäter

Marco

Neuer Benutzer
Hallo liebes Forum und gleich schonmal ein grosses DANKESCHÖN für eben genau DIESES Forum und allen Beteiligten!

Mein Name ist Marco, 43 Jahre und bin Ersttäter in Sachen "Alkohol am Steuer".
Ich beschreibe mich selbst als etwas "merkwürdigen Fall", da ich seit der Tat vor 18 Monaten nicht wirklich aktiv versucht haben meinen FS wiederzuerlangen.
Dies liegt nicht etwa einem grundlegenden Problem mit oder ohne Alkohol, sondern eher daran, dass ich mich sehr intensiv damit befasse, warum ich so dermaßen verantwortungslos gehandelt habe. Das beschäftigt mich so sehr, dass ich lange Zeit (bis jetzt) nur die Antworten gesucht habe, aber nicht das Verlangen hatte schnellstmöglich wieder mobil zu sein.
Diese Zeit der "Selbstgeißelung"bestand aus Phasen wie z.B.: Frust, Trauer, Ärgernis, Sellbstzweifel, Depression, Wut, etc....
Ich habe unmittelbar nach der Tat aus purem Selbsttest 5 Monate Abstinenz eingehalten, dann sehr kontrolliert und dokumentiert in kleinen Mengen Alkohol getrunken, dazwischen wieder mehrere Abstinenzen über jeweils 40 Tage (40 Tage Zuckerfrei Challenge wegen Ernährung), dazwischen ab und an wieder kontrolliert (2-3 Gläser Bier) getrunken und zur Zeit wieder seit 2 Monaten abstinent.
Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht wo ich selbst sicher bin, dass ich absolut und mit reinem Gewissen der Sache Herr bin und habe den Antrag auf Wiedererteilung bei der Zulassungsstelle abgegeben.
Logischerweise werde ich eine MPU machen müssen. Das stresst mich nicht weiter, da bin ich völlig entspannt, nur ich möchte keine groben Fehler machen und suche hier die Hilfe, wie ich das richtig angehe.

Auf geht's...
herzlichsten Dank an euch!

Mein Fragebogen:

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,85
Gewicht: 83 kg
Alter: 43

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.06.2018
BAK: 1,62
Trinkbeginn: ca. 20:00
Trinkende: unklar (ca. 01:00)
Uhrzeit der Blutabnahme: 05:30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 5 Monate (schon abgegolten am 29.2.2019)

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:--

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 1 Punkt Geschwindigkeitsüberschreitung in 2014
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Keine besondere Frage, nur, dass meine Teilnahme am Strassenverkehr zur Frage steht.

Bundesland: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: seit 1,5 Jahren nach der "3 Glas- Regel" (nur Bier oder Sekt) nur zu gewissen Anlässen kontrolliert und von mir genau dokumentiert
Ich lebe abstinent seit: immer wieder zwischendurch zwischen 40 Tage bis 3 Monate

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: noch nicht, möchte ich aber
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: bedeutet?

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: seit der Tat 3 mal...alle im absoluten Normbereich laut Arzt. Keine Auffälligkeiten in Bezug auf Alkohol Übermaß

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: davon ne Menge! :)

MPU
Datum: noch kein Datum
Welche Stelle (MPI): das ist eine meiner Fragen...was ist zu empfehlen? Oder völlig egal wo?
Schon bezahlt?: Strafe ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: bislang die Füherscheinstelle, mein Anwalt und ich
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: auf der letzten Seite von welchem Dokument?

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Hallo, willkommen im Forum,

bei einer BAK von 1,62 Promille brauchst du nicht zwingend Abstinenznachweise AN, da wie ich herauslesen kann du KT (kontrolliertes Trinken) bereits praktizierst und du sicherlich mit KT in die MPU gehen willst.

Grüße nobby
 

Marco

Neuer Benutzer
Lieber Norbert,

vielen Dank für deinen Beitrag!
Nun...ICH bin mir ja nun schon über einen langen Zeitraum sicher in dem wie ich mit allem umgehe und sonstige Probleme quälen mich zum Glück (klopft auf Holz) ja auch nicht. Aber es geht doch schliesslich darum einem MPU Psychologen genau das auch glaubhaft zu vermitteln. Ich komme nach nicht umher diesem Menschen das glaubhaft zu erklären....nur dass ICH es so praktiziere heist ja noch lange nicht, dass ich es beweisen kann. Ich sehe dabei für mich einen kleinen Vorteil, ich bin mit mir absolut im Reinen und muss mir keine Geschichten ausdenken oder gar jemanden anlügen...man möge mich korrigieren wenn ich das falsch sehe. Ob das hilft...weis nicht genau...hoffe es aber ;-)
 

Marco

Neuer Benutzer
und ja...nach jetzigem Stand der Dinge würde ich gerne offen und ehrlich mit KT in die MPU gehen. Eine Abstinenz wäre auch kein Problem, würde dann aber natürlich wieder viel Zeit in Anspruch nehmen. Vielleicht lässt sich das vermeiden.
Ich möchte in 4 Wochen mal eine Haaranalyse machen lassen. Dann weis ich für mich selbst und auch der Gutachter was der Stand der Dinge ist.
Macht das Sinn? Ja oder?
 

nobby

Erfahrener Benutzer
Ok, lies dir mal den Thread von Stern durch, sie ist auch mit KT zur MPU und hatte einen höheren Promillewert.
Als nächstes solltest du den großen Fragebogen für dich bearbeiten und hier einstellen. Einen Neuantrag deiner Fahrerlaubnis bei deiner Führerscheinstelle beantragen, wann willst du deine MPU machen?
Danach erhältst du eine MPU Aufforderung von deiner Führerscheinstelle. Hier im Forum wird die PIMA und AVUS als Institut empfohlen, aber wenn man gut vorbereitet ist spielt das eine eher untergeordnete Rolle, viele gehen auch zum TÜV Nord (Berlin?).
 
Zuletzt bearbeitet:

nobby

Erfahrener Benutzer
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Marco,

begrüße dich im Forum :)

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: seit 1,5 Jahren nach der "3 Glas- Regel" (nur Bier oder Sekt) nur zu gewissen Anlässen kontrolliert und von mir genau dokumentiert
Ich lebe abstinent seit: immer wieder zwischendurch zwischen 40 Tage bis 3 Monate
Hierbei dürfte es sich dann eher um "Trinkpausen" handeln, denn eine Abstinenz gilt idR lebenslang (zumindest über mehrere Jahre).

Warum verzichtest du zwischendurch immer wieder auf den Alkohol (rein informative Frage)? Challenge ist nachvollziehbar, aber warum jetzt wieder? Gab es einfach nur keinen Anlass oder hat das andere Gründe?
Wer hat das Gutachten gesehen?: bislang die Füherscheinstelle, mein Anwalt und ich
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: auf der letzten Seite von welchem Dokument?
Ist für dich irrelevant, da sich diese Frage nur auf die Auswertung einer bereits gemachten MPU bezieht...
Ich möchte in 4 Wochen mal eine Haaranalyse machen lassen. Dann weis ich für mich selbst und auch der Gutachter was der Stand der Dinge ist.
Macht das Sinn? Ja oder?
Kannst du natürlich machen...
KT mit Haaranalysen

"Beweisen" kannst du dem GA natürlich nicht das du dauerhaft "KT" betreibst, sondern nur "glaubhaft vermitteln". Du wirkst aber auf mich sehr abgeklärt, sodass ich spontan davon ausgehen würde das es dir auch gelingt....

Aber gut, noch wissen wir viel zu wenig von dir um verbindliche Aussagen treffen zu können.

Empfehlenswert wäre, dass du dich zunächst mal durch unseren Bereich der Infos Alkohol-MPU liest und ruhig auch in den Threads der anderen User.
 

Marco

Neuer Benutzer
Warum verzichtest du zwischendurch immer wieder auf den Alkohol (rein informative Frage)? Challenge ist nachvollziehbar, aber warum jetzt wieder? Gab es einfach nur keinen Anlass oder hat das andere Gründe?
Das ist relativ einfach...ich trinke wenn dann nur aus Geselligkeit an Anlässen wie Geburtstage, Taufen, Hochzeit, mal ein Grillfest mit Nachbar etc. Das ist aber so selten, dass ich im Durchschnitt auf ca. 1 x Alkohol im Monat komme und dann wie gesagt nach meiner persönlichen "3-Glas Regel" Damit fahre ich wunderbar, bin sehr zufrieden, bin absolut ausreichend "gestillt" was meine Lust auf Bier angeht und vor allem habe ich so alles bestens unter Kontrolle für mich und meinen Seelenfrieden.
Empfehlenswert wäre, dass du dich zunächst mal durch unseren Bereich der Infos Alkohol-MPU liest und ruhig auch in den Threads der anderen User.
Ich werde gerne alles mal aufmerksam lesen und ich möchte auch gerne einen umfangreicheren Fragebogen einstellen.

Zitate repariert *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Marco

Neuer Benutzer
Aber ich sollte auf jeden Fall einen Vorbereitungskurs belegen? Empfielt sich das, oder ist das nur Geldschneiderei?
Die PIMA oder AVUS bietet das ja an sofern ich das richtig gedeutet habe. Pflicht ist es ja nicht, aber zur Vorbereitung sehr gut, oder?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Aber ich sollte auf jeden Fall einen Vorbereitungskurs belegen? Empfielt sich das, oder ist das nur Geldschneiderei?
Die PIMA oder AVUS bietet das ja an sofern ich das richtig gedeutet habe. Pflicht ist es ja nicht, aber zur Vorbereitung sehr gut, oder?
Du musst nicht, aber du kannst.
Am Ende ist nur wichtig, dass du den Gutachter überzeugen und die Zweifel an deiner Fahreignung ausräumen kannst. Wie du das machst, ist allein deine Angelegenheit.
 

Vespa125

Benutzer
Hallo Marco !
Wo wohnst Du denn ? Ich habe gute Erfahrungen mit der Prosecur gemacht. Die haben keine Tochterfirmen ( wie z.B. der TÜV ), die Vorbereitungskurse anbieten. Trotzdem denke ich, mit einer guten Vorbereitung und wenn Du Deine Geschichte schlüssig erklären kannst, ist es egal wo Du hin gehst
 

Marco

Neuer Benutzer
Hello Vespa,

ich bin aus dem Raum Köln, aber ich denke Frankfurt wäre ok. Habe jetzt schon mehrfach von der Prosecur gehört.
Aber wenn die keine Vorbereitungskurse anbieten?!
 

Marco

Neuer Benutzer
So... und nun mein ausführlicher Bericht samt Fragen und Antworten....

Würde mich freuen, wenn jemand die Zeit hat es zu lesen und mir evt einen Tip geben kann.

Herzlichst bedank und schönen Sonntag an alle!
 

Marco

Neuer Benutzer
Vorweg ein paar Infos zum Verständnis:

ich bin 43 Jahre alt, verheiratet und Familienvater mit einer 6 jährigen Tochter und Ehefrau. Wir haben ein eigenes Haus gebaut und leben im Raum Köln / NRW.



Mein Umfeld aus Familie, Verwandte, Bekannten, Nachbarn, Geschäftspartnern etc würde mich mit folgenden Attributen beschreiben:

  • nett, stets freundlich
  • zuvorkommend
  • hilfsbereit
  • liebenswert
  • fleissig
  • verantwortungsbewußt
  • pünktlich
  • ordentlich
  • strebsam
  • mit charme und Witz



Durch meine Trunkenheitsfahrt haben sich gewisse Ansichten / Dinge geändert:


  • verantwortungsbewußtsein ist nach aussen stark getrübt
  • das Amt des Klassenpflegschaftsvorsitzenden verloren
  • Eltern anderer Kinder (Freunden meiner Tochter) reagieren sehr distanziert
  • Job verloren
  • teils zum Gespött / Gerede der Bekannten und Nachbarn geworden


Kurzinfo zum damaligen Job, nicht um irgendeinem besonders unwichtigen quatsch zu erzählen, sondern eher um das gesamte Bild zu verstehen:

Ich war persönlicher Fahrer, Mitreisender und „personal Lifemanager“ einer Milliardärsfamilie und dem Inhaber/Chef eines sehr grossen bekannten Unternehmens. Man schätzte meine absolute und uneingeschränkte Loyalität, mein Verantwortungsbewusstsein, Ordnung, Pünktlichkeit und mein angenehmes Wesen. Ich war engst vertrauter der ganzen Familie und genoß hohes Ansehen um gesamten Umfeld. Ich hatte die intimsten Einblicke in Familie und Geschäft, kannte alle Zahlen und Situationen.


Heute….ohne Job und back to the roots…wieder in ganz normalem Umfeld.

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Die folgenden Zeilen schreibe ich einfach so runter, ohne mich beeinflussen zu lassen was ich hinsichtlich der MPU schreiben oder nicht-schreiben sollte. Sicherlich einiges falsch und unvorteilhaft, aber das ist ist mein persönlicher Statu Quo und bildet die Basis eine anstehende MPU absolvieren zu wollen.




Tathergang


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich war seit Monaten in hauptverantwortlicher Position einen Nebenbetrieb aufzubauen. Man hat mir dabei alles zugetraut und alles überlassen. Es began mit einer alten Industriehalle und sollte enden mit einer grossen Eröffnungsfeier des fertigen Standortes.

An diesem Tag lief im Vorfeld schon einiges schief…eine meiner besten Kolleginnen fiel aus, es gab immer wieder Stromausfälle, das Catering Unternehmen meldetet sich mit schlechten Nachrichten und ich selbst konnte nicht viel daran ändern, da ich meinem Job als persönlicher Fahrer für die Firmen-Chef- Familie nachkommen musste. Ich war also damit beschäftigt den obersten Boss vom Flughafen abzuholen. Die Feier began also ohne dass ich noch etwas kontrollieren/regulieren konnte. Wir trafen um ca. 20:00 ein. Die Feier war im vollen Gange, die Musiker spielten, es waren ca. 300 der geladenen Gäste gekommen und sahen den Chef und mich ankommen. Gleich als wir den Betrieb betraten, wurde mich klar, dass diese Tag nur mit Katastrophen aufwarten wird. Die Band spielte zur Begrüssung des Firmenboss ein bestimmtes Lied an…aber auch nur die ersten Töne…dann gab es einen kompletten Stromausfall und ich hörte einen der Aushilfskellern beiläufig sagen „boah..nicht schon wieder!“.

Das klang nicht gut. Dann warf ich einen Blick auf das Buffet und war erschrocken über die Qualität und bekam aber auch gesagt, dass einiges schiefgelaufen sei, unter anderem wegen Stromausfällen. Diese waren im Übrigen auch schuld an warmen Getränken, geschmolzenem Eis. Eine Katastrophe!
Die ersten Gäste verabschiedeten sich bereits und mein Boss hat wohl recht schnell realisiert, dass hier so einiges „nicht ok“ ist. Er gab mir zu verstehen, dass er sehr enttäuscht war und er verließ die Feier schon bevor er seine Gäste begrüßt hatte. Ich stand wie ein Trottel da und schämte sehr…die ganze Sache war mir so peinlich, dass ich erst einmal das Gebäude verließ um in einer ruhigen Ecke kurz nachzudenken was ich machen soll…die Gedanken schwankten zwischen „ich hau auch ab“ (nach mir die Sintflut) bis hin zu „machen wir das Beste draus“ (Rückzug ist keine Option)

Ich entschied mich zum vollen Angriff…ich schmiss mich ins Getümmel und kümmerte mich um die Gäste. Meist war ich damit beschäftigt blöde Ausreden für das schnelle Verschwinden des Chefs zu erfinden, gepaart mich aussichtslosen Erklärungsversuchen war um das Essen nicht schmeckt, die Getränke „piss warm“ sind und die Band nur ganz leise spielt.

Zwischenzeitlich hatte ich einem der Kellner meine Kreditkarte und meine Autoschlüssel gegeben, mit der Aufgabe alle verfügbaren Eisreserven der umliegenden Geschäfte zu besorgen und die vorhandenen Bestände an mit Eis mischbaren Getränke aufzufüllen. Wir konnten also kein kaltes Bier aus dem Hahn zaubern, so stand die Strategie klar…es sollte Wein und Gin-Tonic auf Eis geben.

Hier began der eigentliche persönliche Untergang meiner selbst…ich trinke im Normalfall nur Bier und gelegentlich Sekt oder Champagner. Am heutigen Tage brachten wir relativ umprofessionell und unkontrolliert einfach tablettweise Weißwein und Gin-Tonic unter die Gäste. Die verbleibenden Gäste schienen damit sehr zufrieden und so trank ich ebenfalls total unkontrolliert an jeder Ecke bei jedem Gespräch Wein und Gin-Tonic. Ich hatte damit recht wenig Erfahrung, aber trank immer weiter. Mittlerweile hatten wir Mitternacht und ich war im Nachhinein betrachtet schon sehr betrunken. Heute gab es aber kein Halten, mir war mittlerweile alles egal und ich trank sinnlos weiter, wusste teilweise gar nicht mehr wo ich mein letztes Gals habe stehengelassen, aber egal, es kam immer ein Kellner vorbei und ich schnappte mir irgendein Glas und trank. Es dauerte nicht lange bis ich mich an nichts weiter erinnern kann, ausser dass ich gestürzt bin und mich ein Arbeitskollege raus in einen alten, historischen Wohnanhänger (davon stehen auf dem Gelände einige) gebracht hatte. Jetzt wird es ekelig….ich bin irgendwann zu mir gekommen, weil ich gaaaanz dringend erbrechen musste. Ich war so dermaßen unkontrolliert, dass ich es sogar nicht ganz aus dem Wagen schaffte und einfach nur erbrach….mir ging es sehr schlecht und ich musste mich einige male übergeben. Ich habe dann versucht das alles ein wenig sauber zu machen und habe mich eingeschlossen, dass niemand hereinkommt. Dann habe ich geschlafen. Ich muss ca. 3-4 Stunden geschlafen haben, bis ich zitternd vor Kälte aufwachte und einigermaßen den Status realisierte. Ich war erschrocken, ekelte mich selbst, wusste noch gar nicht so richtig was passiert war und wusste im ersten Moment gar nicht so richtig wo ich war. Ich öffnete die Türe des Wohnanhängers und bemerkte, dass die Feier beendet war und ich alleine auf dem Gelände bin. Es ging mir erbärmlich…das schlimmste in diesem Moment war, dass mein Handyakku leer war und ich mich sorgte, dass mich keiner erreichen konnte und auch ich selbst nicht telefonieren konnte.

Jetzt wollte ich nur noch nach Hause! Ich wollte eine Dusche, eine Zahnbürste und mein Bett und vor allem meiner Frau sagen, dass alles ok ist.

Ich war immer noch merklich angeschlagen und nahm dennoch meinen Autoschlüssel, setzte mich ins Auto und fuhr los. Nach ca. 8 km geriet ich in eine allgemeine Verkehrskontrolle….mir war sofort klar, dass das keinen guten Ausgang haben wird. Ich gab zu Alkohol getrunken zu haben und ich musste pusten. Das Gerät zeigte was von 0,6 an. Ich wusste nicht was das bedeutete, aber es führte dazu, dass wir auf das Polizei Präsidium fuhren und mir dort Blut abgenommen wurde.

Das Endergebnis diesen Abends erfuhr ich ein paar Wochen später.

1,62 BAK.




Textfarbe geändert und Fettdruck entfernt *Nancy*
 
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Marco

Neuer Benutzer
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Weiswein, vielleicht 5-6 Gläser 0.25l

Gin-Tonic, vielleicht 5-8 Gläser 0.25l

Rotwein, 1 Glas 0.25l

Nichtalkoholisches: nichts

Trinkzeit zwischen 21:00 - ca. 01:00



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


8 km bis zur Kontrolle, 12 km bis nach Hause





4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Im Nachhinein: NEIN!
Zum Zeitpunkt: die Frage stellte ich mir nicht. Der Drang nach Hause zu kommen überwog





5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Hätte ich telefonieren können, dann hätte ich ein Taxi gerufen. Geld hatte ich genug. Das hatte ich schon in Erwägung gezogen, bin dann aber doch ins Auto gestiegen und losgefahren.





6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja, ich bin früher des öfteren nach 1-2 TE gefahren. Nach jetzigem Erkenntnisstand und dem Wissenstand über Alkohollehre und Abbauszeiten weis ich auch, dass ich öfters den Wagen hätte nicht bewegen dürfen.
Aufgefallen bin ich nie.





7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Gemessen an den letzten 4 Jahren in denen ich regelmässiger getrunken habe, kann ich sicherlich sagen, dass ich zwischen 10-15 mal nicht hätte fahren dürfen.

Nun habe ich mich viel intensiver damit befasst und bin in der Lage genau zu berechnen wieviel Alkohol ich zu mir genommen habe, in welcher Zeit und welche Auswirkungen es hat.

Früher habe ich nur geschätzt und mich sicherlich zu oft VER-schätzt !








8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Der erste Alkohol war Bier. Es blieb bei einem. Das trank ich mit 17 Jahren mit meinem Vater im Angelurlaub.





9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Bevor ich mich mit der Thematik näher befasst habe, hätte ich behauptet, dass ich nicht regelmäßig trinke. Auch wenn ich zu Hause bis heute NIE getrunken habe (zu Hause Alkohol nicht vorhanden), ich auch nie eine Kneipe oder ähnliches regelmässig aufgesucht habe etc…. bin ich heute der Meinung, dass es sehrwohl Regelmäßigkeiten gab. Ich haben auf Festen, offiziellen Anläßen, Hochzeiten, Taufen, Geburtstagen, Grillfesten etc

Da kommt dann schon einiges zusammen über das Jahr hinweg.

Vor allem in den letzten 4 Jahren war es noch regelmäßiger. Das hatte viel mit meinem Job und mit den damit verbundenen Menschen un Gepflogenheiten zu tun (den ich heute nicht mehr habe und mit den Menschen keinen Kontakt mehr)

Seit der Tat von 19.6.2018 hat sich alles wieder grundlegend geändert…zum Positiven!





10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Speziell in den letzten 2 Jahren habe ich pro Woche zwischen 2-3 mal Alkohol konsumiert. Meist zwischen 2-4 TE Bier á 0.2l oder 0.33l



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Überwiegend auf der Arbeit mit dem Chef und dessen Familie/Freunden/Bekannten/Geschäftspartnern etc

Auch auf Reisen mit dem Chef.

Im privaten Umfeld nach wie vor nie zu Hause, sondern nur zu besagten Anlässen. Privat gab es immer einen Anlass, wenn ich Alkohol zu mir genommen habe




12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Beruflich: es gehörte einfach dazu. Beim Essen, beim entspannen, bei Gesprächen, bei Schach-Partien…es ergab sich sehr oft mit dem
Chef. Ich wollte mich nicht distanzieren und reihte mich immer ein in die Gepflogenheiten der Beruflichen Umgebung.

Privat: ich trank Alkohol um vom Job „abschalten zu können“.

Mit Alkohol fühlte ich mich stressfreier und lockerer.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


gemäßigter Konsum zwischen 1-4 TE senkte mein Stresslevel. Ich konnte mich viel einfacher auf private oder freundschaftliche Gespräche einlassen ohne mich auf den Job zu konzentrieren. Es machte mich deutlich lockerer und entspannter.

Aber auch nachdenklicher, emotionaler und in höheren Mengen bis 8 TE auch teils depressiv und vor allem müde und träge.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?



Bislang gab es keine Hinweise aus meinem Umfeld. Im Nachhinein melden sich natürlich der ein oder andere um mir zu sagen, dass ich in den Ruhezeiten bei meinem alten Job und in diesem Umfeld schon sehr regelmäßig getrunken hätte.

Und recht haben sie. Es stimmt.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Mein Alkoholkonsum ist keinem negativ aufgefallen. Es gab durch Alkohol keine negativen Situationen, Diskussionen, Verhaltensweisen oder ähnliches.




16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?


Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Hier könnte ich anmerken, dass ich im Studium relativ viel getrunken habe. Ich denke es waren ca. 10-15 TE á 0.2l pro Woche bei abendlichen Gesprächen und Treffen mit Mitstudenten. Eine relativ „wilde“ Phase im Alter von 19-22 mit vielen Partys und viel Sex.

In dieser Intensität hat sich das nie wiederholt in meinem Leben.




17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Sehr selten, aber ja!

1-2 mal in der Studienzeit sicherlich.

Später einmal in einer Mainacht und nach einer Karnevalssitzung war es grenzwertig mit deutlichen „schwankungen“.

Und natürlich vor meiner Trunkenheitsfahrt.




18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Nein. Ich hatte keinen Anlass dazu gesehen.

Seit ca. 2 Jahren machen meine Frau und ich in regelmäßigen Abständen eine „Zuckerfrei-Challange“ Das geht jeweils über 40 Tage und beinhaltet auch den Verzicht auf Alkohol (eben wegen dem enthaltenen Zucker)



19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Ich sah mich früher in gar keiner Kategorie. Heute würde ich sagen, dass ich bis zur TF ein Gelegenheitstrinker war. Seitdem führe ich ein Trink-Tagebuch und schätze mich als kontrollierten Trinker ein.

(das Wort „Trinker“ finde ich doof!)




Heute und in Zukunft



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ja, ich trinke Alkohol. Genaustens dokumentiert und kontrolliert.

Zur genauen Sorte, Menge und Daten könnte ich eine Tabelle ausdrucken. Ich notiere alles in einer Excel im Handy. So geht keine Information verloren und wird immer in Echtzeit aufgeschrieben. Wenn ich Alkohol trinke, dann lebe ich nach meiner eigenen 3-Glas Regel und dabei dann Bier und mal ein Glas Sekt. Grob zu sagen und im Durchschnitt zusammengefast komme ich auf ca. 2-6 TE pro Monat was im Worst Case 72g Alkohol pro Monat entspricht.



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

01.01.2020 Sylvester, 1 Glas Sekt 0.1l / 10 gramm Alkohol



22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.



23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich trinke Bier weil es mir eiskalt wirklich schmeckt. Ich geniesse es.

Sekt od. Champagner zu Anlässen wo es gereicht wird und traditionell üblich ist. Im Einklang meiner Kontrolle verneine ich dies nicht unbedingt und trinke auch gerne ein Glas Sekt.



24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Ohne die TF wäre ich sicherlich nicht so wach wie jetzt. Mittlerweile ist mir bewusst, dass ich zu regelmässig getrunken habe, somit habe ich generell den Alkoholgenuss reduziert. Nach jetzigem Stand hätte ich es schon eher einschränken sollen, das hatte ich aber zu spät erst erkannt.




25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Leichtgemacht hat es mir sicherlich damit, dass ich meinen Job verloren habe. Somit sind schon etliche Trinkanlässe gestrichen. Das freut mich sehr, auch wenn ich dafür meinen Job verloren habe. Und ich bin natürlich schon allein durch die TF wachgerüttelt worden! Da dabei der Alkohol und mein Fehlverhalten ganz klar im Vordergrund steht, habe ich mit Psychotherapie und dem eigenen Verlangen nach „Normalität“ in meinem Leben es geschafft meinen Alkoholgenuss und mein Leben in gesunden Einklang zu bringen.

Die Umstellungsphase war für mich sehr befriedigend und ich blicke immer positiver in die Zukunft. Auch ein neuer Job mahnt sich an…allerdings etwas ganz normales :)


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin seit über einem Jahr deutlich ausgeglichener, stressärmer, geniesse jeden Tag viel intensiver…auch mit meiner Familie. Sie haben mehr von mir und das macht mich sehr glücklich! Ich finde viel mehr Zeit für mich…ich nutze diese Zeit für meine Hobbys, das Radfahren (Kilometer abreissen am Rhein), das Angeln, Fitnesssport gemeinsam mit meiner Frau, Ausflüge mit der Familie etc….es dreht sich halt nicht immer alles um den Job!! :)



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Ich bekomme stets absoluten Rückhalt durch meine Familie. Ich spreche alles offener an…eventuelle Probleme kommen sofort auf den Tisch und werden im Team bewältigt. es macht mich unfassbar glücklich wieder freier zu sein und geniesse die Tage viel intensiver. Meine Prioritäten haben sich deutlich in Richtung „Familie“ verlagert. Das möchte ich nie wieder verlieren.


Und was den Alkohol angeht….durch meine eigenen Regeln lege ich den sicheren Umgang fest. Das funktioniert super und ich sehe keine Veranlassung das zu verändern, ausser, dass ich hier und dort noch öfter darauf verzichte…man weis ja nie…eventuell trinke ich irgendwann gar keinen Alkohol mehr .



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Hier möchte auf meine Antwort zur vorherigen Frage verweisen….mein weis ja nie was das Leben für Überraschungen mit sich bringt. Ich bin bislang von groben Schicksalsschlägen verschont geblieben und habe eigentlich ein recht sorgenfreies Leben gehabt….aber ich weis, dass mir Alkohol noch nie geholfen hat ein Problem zu lösen. Und dabei wird es auch bleiben.

Und ich habe gelernt mit Alkohol umgehen zu können, so wie es ist bin ich sehr zufrieden und möchte es nicht negativ verändern. Ich sehe keinen Anlass dazu.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Absolut strikt. Durch meine persönliche Kontrolle weis vorher schon an welchen Tagen ich evt Alkohol trinken könnte. Dazu werde ich dann kein Fahrzeug mitnehmen. In der Zeit ohne FS habe ich sehr viele Erfahrungen mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln gesammelt. Da kenne ich mich bestens aus und habe bemerkt wie gut vernetzt das ganze ist. Ich bräuchte das Auto meist ohnehin nicht zwingend.

Sollte ich den Wagen dabei haben, dann wird strikt kein Alkohol getrunken. Auch nicht wenig, sonder KEINER. (klare Regel)

Aber auch mit meiner Frau haben wir uns gemeinsam Gedanken gemacht. Wir haben beschlossen, dass wir ausserhalb des „fußläufigen“ Umkreises auch beide keinen Alkohol trinken. Somit entfällt die Überlegung wer von uns noch fahren wird. Das haben wir als solidarische Regel vereinbart. Sollten wir dennoch ausserhalb ein Glas trinken wollen, dann nehmen wir beide die Öffentlichen Verkehrsmittel, ein Taxi oder eine Fahrgemeinschaft mit Anderen. Das ist sehr unkompliziert.




30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich freue mich auf eine weiterhin positive Zukunft und hoffe, dass ich bald meinen neuen Job bekomme.


Textfarbe geändert und Fettdruck entfernt *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

nobby

Erfahrener Benutzer
von der IBBK Köln habe ich auch schon positives gelesen, gibt es auch die AVUS in Köln, wären auch Alternativen?
 

Vespa125

Benutzer
Ich bin kein Profi. Die Profis hier werden sich bestimmt melden und Deinen Fragebogen mit Dir durch gehen. Ich denke, das gibt es ein paar Punkte...
Lies Dir mal den Fragebogen von Stern durch.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Marco,

ich habe die Schriftfarbe in deinem Text geändert, da die Farbe rot dem Admin vorbehalten ist (und blau den Moderatoren). Desweiteren ist es sicher nicht nötig den Text in Fettschrift einzustellen.

Bitte trage deinen FB noch in den Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken ein, damit er nicht vergessen wird.
 

Marco

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

oh danke...sorry, das war unbeabsichtigt. Ich hatte den Text vorgeschrieben und fett reinkopiert. *peinlich*
Bitte um Entschuldigung
 
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