Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 164 cm
Gewicht: 50kg
Alter: 36 Jahre
eventl. Bundesland:
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.12.2013
BAK: 1,62 Promille
Trinkbeginn: 19.00 Uhr
Trinkende: 22.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 23.23 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 23.02.2014
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Wurde mir entzogen?
Noch in der Probezeit?: nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein, am 15.09.2015
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
13.04.2011 Handy beim Fahren, 07.02.2011 Vorfahrt genommen dadurch Unfall verursacht (Ergänzung nach Einsicht FS-Akte)
Fragestellung der Fsst (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass die Untersuchte zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontr. Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Fahren eines KFZ der Gruppe 1 in Frage stellen?
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (max. 2 Gläser Wein pro Monat)
Ich lebe abstinent seit: nein
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 4 Untersuchungen
ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?:
01/2014
GOT 0,39 (0,17 - 0,58)
GGT 0,32 ( 0,2 - 0,97)
MCV 87,9 (79 - 98)
11/2014
GPT 0,32 (0,17 - 0,58)
GOT 0,4 (0,17 - 0,58)
GGT 0,26 (0,2 - 0,97)
12/2014
GPT 0,44 (<0,60)
GOT 0,39 (<0,60)
GGT 0,33 (0,2 - 0,97)
08/2015
GPT 0,35 (<0,60)
GOT 0,35 (<0,60)
GGT 0,2 (<0,65)
Warum nur vier Kontrollen?
Bei meiner Beratung wurde mir erklärt, dass diese Befunde nicht gelten und nicht vorgelegt werden dürfen
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja TÜV Nord 24 Stunden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:werden derzeit Medikamente eingenommen?Antidepressiva etc: nein
MPU
Datum: 25.09.2015
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ---
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: --
Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen: ---
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
4 Punkte, die seit 25.12.2014 erledigt/getilgt sind
13.04.2011 Handy beim Fahren (1Punkt); 07.02.2011 Vorfahrt genommen dadurch Unfall verursacht (3Punkte)
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich war mit zwei Freundinnen am 11.12.2013 auf dem Weihnachtsmarkt. Wir sind kurz vor 19,00 Uhr dort angekommen. Ich wollte um 20Uhr dann wieder nach Hause fahren. Meine Freundin, die zu der Zeit gerade von ihrem Partner verlassen wurde, war aber sehr schnell angeheitert und hat ziemlich viel geflirtet. So hatten wir schnell Kontakt mit einer Gruppe Männern und meine Freundin bekam einiges ausgegeben. Ich hatte Bedenken, dass sie an diesem Abend einen Fehler beginnt und daher habe ich umgeplant und bin mit dort geblieben. Wir hatten dann ausgemacht mit dem Zug zu fahren. Um 22.00 Uhr schloss der Markt und wir waren immer noch in Gesellschaft der Herren. Wir standen noch eine Weile und ich hab dann gedrängelt, da ich nach Hause wollte. Natürlich war der Zug weg und die Herren hatten sich angeboten. Für das Taxi hatten wir nicht mehr ausreichend Geld. Meine Freundin wollte dann das Angebot annehmen und das wollte ich definitiv verhindern. Ich bin dann gefahren, wir sind gegen 23Uhr gestartet. Nach einem Kilometer hat mich die Polizei angehalten. Ich musste aussteigen und pusten. Aufgrund meines Wertes wurde mir angeordnet mit auf die Wache zu kommen. Mein Auto wurde sichergestellt. Auf der Polizeistelle wurde mir Blut abgenommen und ich musste zwei Übungen (laufen auf Linie und Finger zur Nase) machen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 19.00 - 22:30 Uhr habe ich 8 Becher Glühwein getrunken.
Alk. in gr = Trinkmenge ml * Alkoholgehalt 0,1 * 0,8 (Faktor) = 48 gr
Berechnung mit 10 Prozent
48 gr = 6 Becher Glühwein
BAK = Alkoholmenge in gr/ 0,6 x 50 kg = 48/30 = 1,6 Promille
Zusätzlich Alkoholabbau:
5 gr (0,1 X 50kg) =5 gr/std
2,5 x 5gr = 12,5 gr = 2 Becher Glühwein
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 1km weit gefahren und wurde von der Polizei angehalten. Andernfalls wäre ich 25 km gefahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Aufgrund meiner eingeschränkten Wahrnehmung hatte ich das Gefühl fahren zu können.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Wir wollten mit dem Zug zurückfahren.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein, ich bin vorher noch nicht aufgefallen. Nachdem ich aber nun die genaue BAK berechnen kann, bin ich 10 mal unter Alkoholeinfluss gefahren
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wie oben gesagt, da ich es nun berechnen kann, bin ich 10 Mal unter Alkohol gefahren. Beim Italiener ein Gals Wein, 200 ml sind 0,53 Promille.
Ich finde es erschreckend, mir das nie so bewusst.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Den ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich zu meiner Jugendweihe, ich selbst habe aber nicht getrunken.
Ich habe zu meiner Abschlussfeier vom Abitur das erste Mal Sekt getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Zum ersten Mal habe ich mit 18 Jahren ein Glas Sekt getrunken. Während meiner Ausbildungszeit ( 18 - 21 Jahre) habe ich max einmal im Monat 2 Gläser Sekt getrunken. Im Alter von 22 Jahren lernte ich meinen damaligen Partner kennen. In dieser Zeit bis zu meiner Schwangerschaft (22 - 27 Jahre/ 30- 32 Jahre) habe ich bei gemeinsamen Treffen mit Freunden oder im Restaurant getrunken. Das war unregelmäßig, max. 12 Anlässe und max. 2 Gläser Wein. Wir waren sehr sportlich und haben daher immer darauf geachtet. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit gar nicht.
Im Herbst 2012 habe ich dann erfahren, dass mein dam. Partner mich betrogen hatte. Mich hat das völlig aus der Bahn geworfen. Es war schrecklich, es hat mir komplett den Boden unter den Füße weggerissen. Zu dieser Zeit habe ich abends 2/3XWoche auch 1Glas Wein getrunken. Wir haben einen Neustart versucht und ich habe daran geglaubt weil wir immer glücklich waren aus meiner Sicht. Wir waren in dem Jahr noch zusammen im Urlaub und haben Silvester gefeiert. Obwohl es eigentlich alles positiv lief, hat das alles sehr an mir gezerrt und ich habe fast 10 kg abgenommen. Anfang des neuen Jahres musste ich leider feststellen, dass alles nur eine Lüge war und er mich weiterhin betrügt und es auch mehrere Frauen waren. Meine Entscheidung stand dann fest, Trennung. Aber er hat auf mich drauf eingeredet und alles harmlos hingestellt, für alles eine Erklärung gehabt. Und ich wollte ihm glauben, ich wollte ihn und meine Familie nicht verlieren. Und wenn er bei mir oder uns war, war auch alles in Ordnung. Mein Alkoholkonsum stieg, ich trank öfters am abend 2/3 Gläser Wein und am Wochenende. Er blieb öfters auf Dienstreisen und ich trank abends Wein. Augsut 2013 bin ich mit meiner Tochter ausgezogen, er hatte sie einmal die Woche und alle 14 Tage eine Nacht. Ich wusste es war die richtige Entscheidung, aber es tat weh. Und nicht nur mir, für meine Tochter war das völlig unverständlich. Sie wusste ja von dem ganzen nichts. Durch Ihr Unverständnis war sie wütend auf mich. Ich hatte nicht nur mit meinem Schmerz zu tun, sondern auch mit der Wut meiner Tochter. Dann kam der Druck auf Arbeit hinzu. Ich war nun alleinerziehend, ich brachte meine Tochter frühs weg und holte sie ab. kein abwechselndes Abholen mehr und länger arbeiten war nicht mehr möglich. Meine Tochter konnte dann abends nicht mehr allein schlafen, damit bin ich dann abends mit ihr ins Bett und oft eingeschlafen. Kontaktmöglichkeiten zu Freunden auf das absolute Minimum reduziert außer an den Tagen wo sie bei ihrem Papa war. Und natürlich hatte ich auch finanzielle Probleme durch die Trennung. Ich war allein mit vielen Baustellen, die ich dann mit dem Alkohol versucht habe zu vergessen.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In der Woche habe ich abends an 2/3 Abenden 3 Gläser Wein getrunken. Alle 14 Tage Freitags 1 Flasche Wein.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Woche habe ich allein zu Hause getrunken. Am Wochenende mit Freunden bei gemeinsamen Treffen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Aus heutiger Sicht habe ich den Alkohol zur Entspannung, zum Vergessen und Verdrängen meiner Probleme, zum Abschalten und auch zum Druckabbau genutzt.
Angefangen hat es mit einem Glas am Abend um zu entspannen, was ich durch meine Probleme in der Beziehung nicht mehr konnte. Ständig habe ich über alles nachgedacht, konnte nachts nicht schlafen. Und mit der Zeit wurde aus einmal wöchentlich schon zwei- und/oder drei mal wöchentlich. Aber ich wollte auch keinen in meine Problematik einbeziehen, schließlich habe ich daran geglaubt, dass wir es zusammen schaffen. Daher wollte ich das nicht mit meiner Familie oder Freunden besprechen.
Aber nachdem Neustart und vielen Dienstreisen wurde ich immer einsamer und trauriger. Ich wusste es ja im inneren und wollte es nur nicht sehen. Wie sollte ich das meiner Tochter erklären? Wo sollte ich hin? Und unser Haus? Ich hatte gerade einen neue Stelle begonnen und dann solche privaten Probleme! Wie sollte ich das finanziell schaffen? Oder auch zeitlich wenn ich alleine bin? Und all meine Gedanken verarbeitete ich dann immer mehr mit einem oder zwei/drei Gläsern Wein am Abend. Aber ich wusste, dass es so nicht weitergehen kann. Auch wenn er versuchte mich an meinem Auszug zu hindern, wollte ich so nicht mehr leben. Ich bin ausgezogen, aber meine Probleme wurden nicht kleiner. Ich hab ihn vermisst, hinzu kamen die Probleme mit meiner Tochter durch die Trennung. Sie hat nichts verstanden, wie auch, sie war viel zu klein! Aber sie war so wütend auf mich. Finanzielle Sorgen - Haus weg, neue Wohnung ganz allein einrichten etc., neuer Job und keine Überstunden mehr möglich.... Somit trank ich an den Tagen wo meine Tochter dann bei ihrem Vater war, meine Probleme weg. Ich wollte alles vergessen!
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
wenig: leichter, lockerer
viel: müde, Gesprächsfaden verloren
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Durch meinen damaligen Alkoholkonsum kam es zur Trunkenfahrt, ich habe meinen Führerschein verloren.
Der schlimmste Konsequenz durch mein Verhalten musste leider meine Tochter erleben - sie musste die Schule wechseln, da ich sie nun nicht mehr täglich fahren konnte. Die Hin- und Rückfahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel waren nicht möglich.
Unser Leben ist qualitativ sehr eingeschränkt beispielsweise können wir nicht nach Lust und Laune ins Kino fahren, schwimmen fahren etc. Ich muss den Einkauf gut überlegen, Arztbesuche müssen geplant werden.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein das habe ich noch nicht
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Während meiner Schwangerschaft und der Stillzeit
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
In meinem Leben vor 2012 war ich ein Gelegenheitstrinker. Mit meinem jetzigem Wissen ein Beta-Trinker, bei dem es aber nicht zur Gewohnheit wurde, sondern bei bestimmten Anlässen blieb.
Die Zeit danach habe ich bis zu meiner TF nie überdacht, ich wollte es auch nicht. Ich habe mich als Gelegenheitstrinker angesehen. Heute weiß ich, dass ich den Alkohol missbraucht habe. Ich war ein Konflikttrinker und habe über diesen Zeitraum durch mein regelmäßiges Trinken mein Level gesteigert. Mein Alkoholverträglichkeit und Alkoholgewöhnung hat sich zum negativen verändert und ist gestiegen!
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
ich übe das KT aus und meine Vorgaben sind max 2 St.Gläser Wein/pro Monat
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
am 23.07.2015 auf Mallorca - unser erster Urlaubstag
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
ich übe das TK mit meinen Maximalvorgaben aus, so dass ich jederzeit noch Kontrolle über mich und meine Handlungen habe. ICh möchte nie wieder das der Alkohol mein Kopf und mein Denken ausschaltet!
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe bis zur TF nicht über meinen Alkoholkonsum nachgedacht, nicht über die Auswirkungen. Mir war auch nie bewusst wieviel Promille ich nach dem Trinken hatte.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach dem TF stand ich unter Schock! Ich habe viel im Internet gelesen und mir ist erst einmal klar geworden, warum ich mit 1,6 Promille noch gefahren bin. Ich habe dann für mich beschlossen den Umgang mit dem Alkohol zu ändern. Es ist mir überhaupt nicht schwer gefallen!
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich besser, aktiver und frei. Ich freue mich auf jeden Tag den ich mit meiner Familie erlebe.
Ich habe mir Ziele gesetzt und alte Hobbys wieder entdeckt. Ich werde ab Januar ein berufsbegleitendes Studium machen. Ich nutze nicht nur die Zeit mit meiner Tochter, sondern auch wieder allein um Sport zu machen. Ich fahre viel Rad und gehe mittlerweile auch wieder laufen. Ich nehme mir also selbst mal eine Auszeit für mich und die genieße ich auch!
Auch beruflich hat sich einiges geändert. Wenn ich Feierabend mache, lasse ich die Probleme dort. Dadurch kann ich viel besser schlafen und bin frühs immer gut gelaunt und fit.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe in meinem Leben viel verändert.
Ich bin dadurch ausgeglichener und komm auch mal zur Ruhe und zum Abschalten. Mittlerweile habe ich einen neuen Partner, dem ich vertraue und wieder glücklich bin. Wir planen eine Familie zu werden und uns zu vergrößern.
Ich habe für mich selbst mehr Freiraum geschaffen, dadurch das meine Tochter alle 14 Tage nun komplett bei ihrem Vater bleibt. Somit habe ich Zeit für meine Interessen und für mich selbst.
Wir unternehmen auch viel in Familie und mit Freunden und verbringen schöne Stunden miteinander. Das sind die Menschen, die mir auch immer helfen würden und ich nun weiß, dass ich jederzeit mit Ihnen über meine Probleme sprechen kann. Das tue ich jetzt auch immer. Ich spreche über meine Probleme, ich muss nicht alles allein schaffen.
Auch den beruflichen Druck habe ich eingeschränkt. Ich achte darauf, dass ich nicht unendliche Überstunden leiste. Wenn es zu viel Arbeit ist, spreche ich das an.
Ich werde im Januar ein berufsbegleitendes Studium anfangen für 4 Jahre.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?<-
Es gibt verschiedene Anlässe (Trennung, Arbeit etc) die das auslösen könnten. Aber ich weiß, dass dies bei mir nicht noch einmal passieren würde. Also nein, ich kann es mir nicht vorstellen! Ich sehe jeden Tag meine Tochter und jeden Tag werde ich an alles erinnert und mir ist bewußt auf was sie wegen mir alles verzichten muss!
Ausserdem habe ich dadurch gelernt, dass es nichts bringt die Probleme durch Alkohol zu verdrängen und vergessen zu wollen. Sie sind nur weggeschoben, aber irgendwann wieder da und dann sind sie noch größer. Zukünftig werde ich mich mit meinen Problemen befassen und versuchen sie zu lösen. Das muss ich auch nicht allein, ich habe eine Familie - einen Partner, meine Eltern und seine Eltern und Freunde!
Ein für mich unvergessliches und abschreckendes Erlebnis war auch der Tag im Gericht, wie die Richterin über meinen BAK-Wert gesprochen hat. Dieser Satz verfolgt mich oft und ich weiß, dass ich das nie wieder möchte. Ich brauche den Alkohol nicht um meine Probleme zu lösen, ich schaffe es auch selbst. Ich muss mich dahinter nicht verstecken.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trenne das Fahren vom Trinken. Wenn ich vor habe zu einem bestimmten Anlass etwas zu trinken, plane ich vorher wieviel ich trinke, sowie auch die Hin- und Rückfahrt von dieser Veranstaltung.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Auch wenn mir leider nur durch diese TF die Augen geöffnet wurden, bin ich froh, dass es nur mit Führerscheinentzug und Geldstrafe geworden ist und ich niemanden geschadet habe.
Geschlecht: weiblich
Größe: 164 cm
Gewicht: 50kg
Alter: 36 Jahre
eventl. Bundesland:
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 04.12.2013
BAK: 1,62 Promille
Trinkbeginn: 19.00 Uhr
Trinkende: 22.30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 23.23 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 23.02.2014
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Wurde mir entzogen?
Noch in der Probezeit?: nein
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein, am 15.09.2015
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
13.04.2011 Handy beim Fahren, 07.02.2011 Vorfahrt genommen dadurch Unfall verursacht (Ergänzung nach Einsicht FS-Akte)
Fragestellung der Fsst (falls bekannt):
Ist zu erwarten, dass die Untersuchte zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/oder liegen als Folge eines unkontr. Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Fahren eines KFZ der Gruppe 1 in Frage stellen?
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (max. 2 Gläser Wein pro Monat)
Ich lebe abstinent seit: nein
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 4 Untersuchungen
ETG-Programm ja/nein: nein
Keinen Plan?:
01/2014
GOT 0,39 (0,17 - 0,58)
GGT 0,32 ( 0,2 - 0,97)
MCV 87,9 (79 - 98)
11/2014
GPT 0,32 (0,17 - 0,58)
GOT 0,4 (0,17 - 0,58)
GGT 0,26 (0,2 - 0,97)
12/2014
GPT 0,44 (<0,60)
GOT 0,39 (<0,60)
GGT 0,33 (0,2 - 0,97)
08/2015
GPT 0,35 (<0,60)
GOT 0,35 (<0,60)
GGT 0,2 (<0,65)
Warum nur vier Kontrollen?
Bei meiner Beratung wurde mir erklärt, dass diese Befunde nicht gelten und nicht vorgelegt werden dürfen
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja TÜV Nord 24 Stunden
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:werden derzeit Medikamente eingenommen?Antidepressiva etc: nein
MPU
Datum: 25.09.2015
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: ---
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: --
Welche Empfehlung (Auflagen) wurden ausgesprochen: ---
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
4 Punkte, die seit 25.12.2014 erledigt/getilgt sind
13.04.2011 Handy beim Fahren (1Punkt); 07.02.2011 Vorfahrt genommen dadurch Unfall verursacht (3Punkte)
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich war mit zwei Freundinnen am 11.12.2013 auf dem Weihnachtsmarkt. Wir sind kurz vor 19,00 Uhr dort angekommen. Ich wollte um 20Uhr dann wieder nach Hause fahren. Meine Freundin, die zu der Zeit gerade von ihrem Partner verlassen wurde, war aber sehr schnell angeheitert und hat ziemlich viel geflirtet. So hatten wir schnell Kontakt mit einer Gruppe Männern und meine Freundin bekam einiges ausgegeben. Ich hatte Bedenken, dass sie an diesem Abend einen Fehler beginnt und daher habe ich umgeplant und bin mit dort geblieben. Wir hatten dann ausgemacht mit dem Zug zu fahren. Um 22.00 Uhr schloss der Markt und wir waren immer noch in Gesellschaft der Herren. Wir standen noch eine Weile und ich hab dann gedrängelt, da ich nach Hause wollte. Natürlich war der Zug weg und die Herren hatten sich angeboten. Für das Taxi hatten wir nicht mehr ausreichend Geld. Meine Freundin wollte dann das Angebot annehmen und das wollte ich definitiv verhindern. Ich bin dann gefahren, wir sind gegen 23Uhr gestartet. Nach einem Kilometer hat mich die Polizei angehalten. Ich musste aussteigen und pusten. Aufgrund meines Wertes wurde mir angeordnet mit auf die Wache zu kommen. Mein Auto wurde sichergestellt. Auf der Polizeistelle wurde mir Blut abgenommen und ich musste zwei Übungen (laufen auf Linie und Finger zur Nase) machen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
In der Zeit von 19.00 - 22:30 Uhr habe ich 8 Becher Glühwein getrunken.
Alk. in gr = Trinkmenge ml * Alkoholgehalt 0,1 * 0,8 (Faktor) = 48 gr
Berechnung mit 10 Prozent
48 gr = 6 Becher Glühwein
BAK = Alkoholmenge in gr/ 0,6 x 50 kg = 48/30 = 1,6 Promille
Zusätzlich Alkoholabbau:
5 gr (0,1 X 50kg) =5 gr/std
2,5 x 5gr = 12,5 gr = 2 Becher Glühwein
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 1km weit gefahren und wurde von der Polizei angehalten. Andernfalls wäre ich 25 km gefahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Aufgrund meiner eingeschränkten Wahrnehmung hatte ich das Gefühl fahren zu können.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Wir wollten mit dem Zug zurückfahren.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein, ich bin vorher noch nicht aufgefallen. Nachdem ich aber nun die genaue BAK berechnen kann, bin ich 10 mal unter Alkoholeinfluss gefahren
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wie oben gesagt, da ich es nun berechnen kann, bin ich 10 Mal unter Alkohol gefahren. Beim Italiener ein Gals Wein, 200 ml sind 0,53 Promille.
Ich finde es erschreckend, mir das nie so bewusst.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Den ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich zu meiner Jugendweihe, ich selbst habe aber nicht getrunken.
Ich habe zu meiner Abschlussfeier vom Abitur das erste Mal Sekt getrunken.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Zum ersten Mal habe ich mit 18 Jahren ein Glas Sekt getrunken. Während meiner Ausbildungszeit ( 18 - 21 Jahre) habe ich max einmal im Monat 2 Gläser Sekt getrunken. Im Alter von 22 Jahren lernte ich meinen damaligen Partner kennen. In dieser Zeit bis zu meiner Schwangerschaft (22 - 27 Jahre/ 30- 32 Jahre) habe ich bei gemeinsamen Treffen mit Freunden oder im Restaurant getrunken. Das war unregelmäßig, max. 12 Anlässe und max. 2 Gläser Wein. Wir waren sehr sportlich und haben daher immer darauf geachtet. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit gar nicht.
Im Herbst 2012 habe ich dann erfahren, dass mein dam. Partner mich betrogen hatte. Mich hat das völlig aus der Bahn geworfen. Es war schrecklich, es hat mir komplett den Boden unter den Füße weggerissen. Zu dieser Zeit habe ich abends 2/3XWoche auch 1Glas Wein getrunken. Wir haben einen Neustart versucht und ich habe daran geglaubt weil wir immer glücklich waren aus meiner Sicht. Wir waren in dem Jahr noch zusammen im Urlaub und haben Silvester gefeiert. Obwohl es eigentlich alles positiv lief, hat das alles sehr an mir gezerrt und ich habe fast 10 kg abgenommen. Anfang des neuen Jahres musste ich leider feststellen, dass alles nur eine Lüge war und er mich weiterhin betrügt und es auch mehrere Frauen waren. Meine Entscheidung stand dann fest, Trennung. Aber er hat auf mich drauf eingeredet und alles harmlos hingestellt, für alles eine Erklärung gehabt. Und ich wollte ihm glauben, ich wollte ihn und meine Familie nicht verlieren. Und wenn er bei mir oder uns war, war auch alles in Ordnung. Mein Alkoholkonsum stieg, ich trank öfters am abend 2/3 Gläser Wein und am Wochenende. Er blieb öfters auf Dienstreisen und ich trank abends Wein. Augsut 2013 bin ich mit meiner Tochter ausgezogen, er hatte sie einmal die Woche und alle 14 Tage eine Nacht. Ich wusste es war die richtige Entscheidung, aber es tat weh. Und nicht nur mir, für meine Tochter war das völlig unverständlich. Sie wusste ja von dem ganzen nichts. Durch Ihr Unverständnis war sie wütend auf mich. Ich hatte nicht nur mit meinem Schmerz zu tun, sondern auch mit der Wut meiner Tochter. Dann kam der Druck auf Arbeit hinzu. Ich war nun alleinerziehend, ich brachte meine Tochter frühs weg und holte sie ab. kein abwechselndes Abholen mehr und länger arbeiten war nicht mehr möglich. Meine Tochter konnte dann abends nicht mehr allein schlafen, damit bin ich dann abends mit ihr ins Bett und oft eingeschlafen. Kontaktmöglichkeiten zu Freunden auf das absolute Minimum reduziert außer an den Tagen wo sie bei ihrem Papa war. Und natürlich hatte ich auch finanzielle Probleme durch die Trennung. Ich war allein mit vielen Baustellen, die ich dann mit dem Alkohol versucht habe zu vergessen.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In der Woche habe ich abends an 2/3 Abenden 3 Gläser Wein getrunken. Alle 14 Tage Freitags 1 Flasche Wein.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Woche habe ich allein zu Hause getrunken. Am Wochenende mit Freunden bei gemeinsamen Treffen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive; Anmerkung: o.g. Link "psychologisches Gespräch" lesen)
Aus heutiger Sicht habe ich den Alkohol zur Entspannung, zum Vergessen und Verdrängen meiner Probleme, zum Abschalten und auch zum Druckabbau genutzt.
Angefangen hat es mit einem Glas am Abend um zu entspannen, was ich durch meine Probleme in der Beziehung nicht mehr konnte. Ständig habe ich über alles nachgedacht, konnte nachts nicht schlafen. Und mit der Zeit wurde aus einmal wöchentlich schon zwei- und/oder drei mal wöchentlich. Aber ich wollte auch keinen in meine Problematik einbeziehen, schließlich habe ich daran geglaubt, dass wir es zusammen schaffen. Daher wollte ich das nicht mit meiner Familie oder Freunden besprechen.
Aber nachdem Neustart und vielen Dienstreisen wurde ich immer einsamer und trauriger. Ich wusste es ja im inneren und wollte es nur nicht sehen. Wie sollte ich das meiner Tochter erklären? Wo sollte ich hin? Und unser Haus? Ich hatte gerade einen neue Stelle begonnen und dann solche privaten Probleme! Wie sollte ich das finanziell schaffen? Oder auch zeitlich wenn ich alleine bin? Und all meine Gedanken verarbeitete ich dann immer mehr mit einem oder zwei/drei Gläsern Wein am Abend. Aber ich wusste, dass es so nicht weitergehen kann. Auch wenn er versuchte mich an meinem Auszug zu hindern, wollte ich so nicht mehr leben. Ich bin ausgezogen, aber meine Probleme wurden nicht kleiner. Ich hab ihn vermisst, hinzu kamen die Probleme mit meiner Tochter durch die Trennung. Sie hat nichts verstanden, wie auch, sie war viel zu klein! Aber sie war so wütend auf mich. Finanzielle Sorgen - Haus weg, neue Wohnung ganz allein einrichten etc., neuer Job und keine Überstunden mehr möglich.... Somit trank ich an den Tagen wo meine Tochter dann bei ihrem Vater war, meine Probleme weg. Ich wollte alles vergessen!
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
wenig: leichter, lockerer
viel: müde, Gesprächsfaden verloren
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Durch meinen damaligen Alkoholkonsum kam es zur Trunkenfahrt, ich habe meinen Führerschein verloren.
Der schlimmste Konsequenz durch mein Verhalten musste leider meine Tochter erleben - sie musste die Schule wechseln, da ich sie nun nicht mehr täglich fahren konnte. Die Hin- und Rückfahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel waren nicht möglich.
Unser Leben ist qualitativ sehr eingeschränkt beispielsweise können wir nicht nach Lust und Laune ins Kino fahren, schwimmen fahren etc. Ich muss den Einkauf gut überlegen, Arztbesuche müssen geplant werden.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein das habe ich noch nicht
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Während meiner Schwangerschaft und der Stillzeit
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
In meinem Leben vor 2012 war ich ein Gelegenheitstrinker. Mit meinem jetzigem Wissen ein Beta-Trinker, bei dem es aber nicht zur Gewohnheit wurde, sondern bei bestimmten Anlässen blieb.
Die Zeit danach habe ich bis zu meiner TF nie überdacht, ich wollte es auch nicht. Ich habe mich als Gelegenheitstrinker angesehen. Heute weiß ich, dass ich den Alkohol missbraucht habe. Ich war ein Konflikttrinker und habe über diesen Zeitraum durch mein regelmäßiges Trinken mein Level gesteigert. Mein Alkoholverträglichkeit und Alkoholgewöhnung hat sich zum negativen verändert und ist gestiegen!
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
ich übe das KT aus und meine Vorgaben sind max 2 St.Gläser Wein/pro Monat
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
am 23.07.2015 auf Mallorca - unser erster Urlaubstag
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
ich übe das TK mit meinen Maximalvorgaben aus, so dass ich jederzeit noch Kontrolle über mich und meine Handlungen habe. ICh möchte nie wieder das der Alkohol mein Kopf und mein Denken ausschaltet!
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe bis zur TF nicht über meinen Alkoholkonsum nachgedacht, nicht über die Auswirkungen. Mir war auch nie bewusst wieviel Promille ich nach dem Trinken hatte.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach dem TF stand ich unter Schock! Ich habe viel im Internet gelesen und mir ist erst einmal klar geworden, warum ich mit 1,6 Promille noch gefahren bin. Ich habe dann für mich beschlossen den Umgang mit dem Alkohol zu ändern. Es ist mir überhaupt nicht schwer gefallen!
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich fühle mich besser, aktiver und frei. Ich freue mich auf jeden Tag den ich mit meiner Familie erlebe.
Ich habe mir Ziele gesetzt und alte Hobbys wieder entdeckt. Ich werde ab Januar ein berufsbegleitendes Studium machen. Ich nutze nicht nur die Zeit mit meiner Tochter, sondern auch wieder allein um Sport zu machen. Ich fahre viel Rad und gehe mittlerweile auch wieder laufen. Ich nehme mir also selbst mal eine Auszeit für mich und die genieße ich auch!
Auch beruflich hat sich einiges geändert. Wenn ich Feierabend mache, lasse ich die Probleme dort. Dadurch kann ich viel besser schlafen und bin frühs immer gut gelaunt und fit.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe in meinem Leben viel verändert.
Ich bin dadurch ausgeglichener und komm auch mal zur Ruhe und zum Abschalten. Mittlerweile habe ich einen neuen Partner, dem ich vertraue und wieder glücklich bin. Wir planen eine Familie zu werden und uns zu vergrößern.
Ich habe für mich selbst mehr Freiraum geschaffen, dadurch das meine Tochter alle 14 Tage nun komplett bei ihrem Vater bleibt. Somit habe ich Zeit für meine Interessen und für mich selbst.
Wir unternehmen auch viel in Familie und mit Freunden und verbringen schöne Stunden miteinander. Das sind die Menschen, die mir auch immer helfen würden und ich nun weiß, dass ich jederzeit mit Ihnen über meine Probleme sprechen kann. Das tue ich jetzt auch immer. Ich spreche über meine Probleme, ich muss nicht alles allein schaffen.
Auch den beruflichen Druck habe ich eingeschränkt. Ich achte darauf, dass ich nicht unendliche Überstunden leiste. Wenn es zu viel Arbeit ist, spreche ich das an.
Ich werde im Januar ein berufsbegleitendes Studium anfangen für 4 Jahre.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung,) ->Hintergrund der Frage ist, welche Umstände können dazu führen, dass Sie wieder
in alte Gewohnheiten zurückfallen würden, wie merken sie das und was tun sie dagegen?<-
Es gibt verschiedene Anlässe (Trennung, Arbeit etc) die das auslösen könnten. Aber ich weiß, dass dies bei mir nicht noch einmal passieren würde. Also nein, ich kann es mir nicht vorstellen! Ich sehe jeden Tag meine Tochter und jeden Tag werde ich an alles erinnert und mir ist bewußt auf was sie wegen mir alles verzichten muss!
Ausserdem habe ich dadurch gelernt, dass es nichts bringt die Probleme durch Alkohol zu verdrängen und vergessen zu wollen. Sie sind nur weggeschoben, aber irgendwann wieder da und dann sind sie noch größer. Zukünftig werde ich mich mit meinen Problemen befassen und versuchen sie zu lösen. Das muss ich auch nicht allein, ich habe eine Familie - einen Partner, meine Eltern und seine Eltern und Freunde!
Ein für mich unvergessliches und abschreckendes Erlebnis war auch der Tag im Gericht, wie die Richterin über meinen BAK-Wert gesprochen hat. Dieser Satz verfolgt mich oft und ich weiß, dass ich das nie wieder möchte. Ich brauche den Alkohol nicht um meine Probleme zu lösen, ich schaffe es auch selbst. Ich muss mich dahinter nicht verstecken.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trenne das Fahren vom Trinken. Wenn ich vor habe zu einem bestimmten Anlass etwas zu trinken, plane ich vorher wieviel ich trinke, sowie auch die Hin- und Rückfahrt von dieser Veranstaltung.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Auch wenn mir leider nur durch diese TF die Augen geöffnet wurden, bin ich froh, dass es nur mit Führerscheinentzug und Geldstrafe geworden ist und ich niemanden geschadet habe.