Benzodiazepam, Cannabis und Kokain / manisch-depressiv

Sternchen

Neuer Benutzer
Hallo,

und vielen Dank schon mal für's lesen:

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Alter: 42

Was ist passiert?
Drogensorte: Benzodiazempam (gering), Cannabis (gering), Kokain
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): einmalig
Einmalig über drei Tage hinweg
Datum der Auffälligkeit: 27.11.2018

Drogenbefund
Blutwerte: reiche ich noch nach
Schnelltest: x
Beim Kauf erwischt: x
Nur daneben gestanden: x

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Kein Bußgeld, keine Sperrfrist (mein Anwalt hat das geregelt; Ich musste einen Verzicht auf meine Fahrerlaubnis bei der FSSt erklären)
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: x

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: am 10.02.2019
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: x

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): nicht bekannt

Bundesland: NRW (Köln)

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 26.11.2018

Abstinenznachweis
Haaranalyse: ja, bisher 1x, war negativ
Urinscreen: nein

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Kurzzeittherapie in Psychiatrie + Tagesklinik: In Therapie war ich über drei Monate wegen Depression von Anfang März bis Anfang Juni 2019

MPU
Datum: Habe noch keinen Termin, muss erst die 12 AN nachweisen.
Welche Stelle (MPI): steht noch nicht fest
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: x
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: x

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein

Zusatzinfos: Ich bin seit 2004 manisch-depressiv und nehme entsprechende Medikamente. Aus diesem Grund hatte ich auch das Benzodiazepam im Blut. Ich hatte ein paar Tage bevor ich von der Polizei erwischt wurde, eine Nacht in der Klinik verbracht, wegen meiner Manie und da habe ich Benzos bekommen. Die FSSt weiß das nicht. Also, ich war manisch und hatte konsumiert als die Polizei mich im Verkehr aufgegriffen hat. Ich bin fahrauffällig gefahren. Die Polizei wusste auch nichts von meiner Erkrankung.

Jetzt meine Fragen:
1.) Muss ich jetzt die Wiedererteilung meines Führerscheins bei der FSSt beantragen oder melden die sich automatisch bei mir? Muss ich auch einen Erste-Hilfe-Kurs machen?

2.) Wie gehe ich mit meiner Erkrankung um? Tabletten muss ich ja nehmen und ich habe dadurch oft erhöhte Leberwerte. Ist das für die MPU ein Problem?

3.) Ich habe am 11.10.2019 meine erste Haarprobe abgegeben. Die nächste müsste ich also am 11.04.2020 machen, um die 12 Monate Abstinenz nachzuweisen. Das ist allerdings ein Samstag. Kann ich die Haarprobe auch am 10.04.2020 abgeben? Oder am 13.04.?

Vielen Dank für Ratschläge und eure Unterstützung.
Liebe Grüße :)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
1.) Muss ich jetzt die Wiedererteilung meines Führerscheins bei der FSSt beantragen oder melden die sich automatisch bei mir? Muss ich auch einen Erste-Hilfe-Kurs machen?
Ich mach das mal auf dem Leseweg ...
Unterlagen für die Neuerteilung
Erste Hilfe Kurs bei Neuerteilung

2.) Wie gehe ich mit meiner Erkrankung um? Tabletten muss ich ja nehmen und ich habe dadurch oft erhöhte Leberwerte. Ist das für die MPU ein Problem?
Nein, wichtig ist ... du brauchst einen Attest über die Notwendigkeit der Einnahme deiner Medikamente.
Dieses lässt du dir von deinem behandelnden Arzt ausstellen.

3.) Ich habe am 11.10.2019 meine erste Haarprobe abgegeben. Die nächste müsste ich also am 11.04.2020 machen, um die 12 Monate Abstinenz nachzuweisen. Das ist allerdings ein Samstag. Kann ich die Haarprobe auch am 10.04.2020 abgeben? Oder am 13.04.?
Die Haarprobe muss absolut lückenlos sein, dein akkreditiertes Labor sollte dies eigentlich wissen.
Daher bist du mit dem 10.04.2020 auf der sicheren nSeite.
 

Sternchen

Neuer Benutzer
Danke für die schnelle Antwort. Eine Frage hätte ich dann noch: wenn ich die Haarprobe am 10.04. abgebe, dann fehlt mir quasi ein Tag. Ist das ok?
 

Falo

Stamm-User
Gerade bei HA ist das nicht ganz so streng weil die Haarwuchsgeschwindigkeit ist eh bei jeden unterschiedlich.
Also wenn da nicht gerade mehrere Wochen Lücke gibt ist das kein Problem bei der MPU.
Also ob du nun am 10.4 oder 13.04 oder 14.04 hingehst ist egal.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Danke für die schnelle Antwort. Eine Frage hätte ich dann noch: wenn ich die Haarprobe am 10.04. abgebe, dann fehlt mir quasi ein Tag. Ist das ok?
Du hast ein festgeschriebenes Abstinenzprogramm, erkundige dich am besten bei deinem Labor, welche Kriterien diese haben.
Wer sich nicht an die Regeln eines Screeningvertrages hällt, kann schnell mal wieder ganz von vorne beginnen.
 

Falo

Stamm-User
'festgeschriebenes Abstinenzprogramm' bei Haaranalysen ?
Noch die davon gehört, beim URIN Screening schließt man im Vorfeld einen Vertrag ab , bei den HA bekommt man normal vom Labor keinerlei Information wann man wieder kommen soll.
Da ist jeder selber dafür Verantwortlich das er die abgaben zum passenen Zeitpunkt macht.
 

Sternchen

Neuer Benutzer
Ich wollte ja noch meine Werte nachreichen:

Cocain: 1,8 mg/l
Benzoylecgonin: 259 mg/l
Ecgonimethylester: 7,1 mg/l
THC: nicht nachweisbar
OH-THC: 0,1 mg/l
THC-COOH: 3,2 mg/l
Quetiapin: 59 mg/l
Aripiprazol: 85 mg/l

Ist das viel Cocain / THC? Ich habe drei Tage lang eine geringe Menge (wieviel, weiß ich nicht) Cocain konsumiert und am ersten von den drei Tagen einen Joint mitgeraucht. Am 4. Tag bin ich dann verkehrsauffällig geworden. Das Quetiapin und das Aripiprazol nehme ich aufgrund meiner Erkrankung. Ich war bei der Führerscheinstelle und diese hat durchblicken lassen, dass es wahrscheinlich eine doppelte Fragestellung geben wird. Zum einen die Drogenproblematik und zum anderen die psychische Erkrankung. Hat jemand Erfahrung mit so einer doppelten Fragestellung und kann mir Tipps geben?

Danke schonmal vorab. Liebe Grüße!!!
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Es kommt in deinem Fall nicht auf die Menge an, sondern eher auf den Mischkonsum (Kokain, Cannabis, Medikamente).

In einer eventuellen doppelten Fragestellung, soll geklärt werden, ob mit deiner psychischen Erkrankung und dem Drogenkonsum ein Zusammenhang besteht.
 

Sternchen

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,

vielleicht nimmt sich jemand die Zeit meinen Fragebogen mal durchzulesen und mir weitere Tipps zu geben, was ich besser machen kann. Dankeschön!!!

Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das erste Mal habe ich von Drogen in der 7. Klasse im Biologieunterricht gehört. Es gab einen Aufklärungsfilm.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Jahr 1994. Es war auf einer Party, wo ich mit Klassenkameraden war. Da habe ich zum ersten Mal einen Joint mitgeraucht. Ich war danach nur müde und habe es dann auch nicht wieder angepackt.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
.
Als ich 2004 meinen damaligen neuen Partner kennenlernte, bin ich durch ihn wieder in Kontakt mit Joints gekommen. Er konsumierte regelmäßig und ich leistete ihm zu Beginn der Beziehung dabei Gesellschaft. Da es mich aber nur müde machte, stellte ich den Konsum nach ca. 1 Monat ein. Mein Partner konsumierte weiter, was auch der Grund für die spätere Trennung war.
Im Jahr 2018 kam bei mir und meinem Verlobten ein Kinderwunsch auf. Da ich aber eine bipolare affektive Störung habe und deshalb Medikamente einnehme, waren wir bei einer Ärztin in Merheim in der Klink, die auf diesem Gebiet spezialisiert war. Gemeinsam entwickelten wir einen Plan für das Absetzen von zwei Medikamenten, die einen Kinderwunsch unmöglich machten. Zunächst schien alles gut zu laufen. Im Mai waren die beiden Medikamente abgesetzt und dann rutschte ich langsam in eine Depression ab. Am 06. September kam ich dann mit einer schweren Depression in die Klinik in Merheim. Mitte / Ende Oktober 2018 bin ich dann manisch geworden, noch während des Aufenthaltes in der Klinik. Ich habe mich dann entlassen lassen auf eigenen Wunsch. Ich habe dann einen kokainabhängigen Italiener kennengelernt, in den ich mich umgehend verliebt habe (aufgrund der Manie). Mein Verlobter war davon natürlich nicht begeistert und heckte mit meiner Schwester im Schwarzwald einen Plan aus, wie sie mich in eine psychiatrische Klinik im Schwarzwald einweisen lassen könnten. Das haben sie auch in die Tat umgesetzt. Sie haben mir mein Portemonnaie und mein Handy weggenommen, damit ich keinen Kontakt mit dem Italiener aufnehmen konnte und kein Geld mehr ausgeben kann (das habe ich nämlich mit vollen Händen ausgegeben auch für den Italiener). Ich habe daraufhin die Verlobung gelöst, weil ich mich hintergangen gefühlt habe. In der Klinik im Schwarzwald habe ich es nicht lange ausgehalten –ein paar Tage-und dann bin ich Anfang November auf eigene Faust mit dem Zug zurück nach Köln gefahren. Zurück zu dem Italiener, mit dem ich dann täglich zusammen war. Er bot mir immer wieder Kokain an, was ich aber ablehnte, weil ich gegen Drogen war. Jedenfalls stauten sich dann die finanziellen Probleme, weil ich mich für den Italiener immer mehr verschuldete. Ich habe den Kontakt zu meiner Familie, Freunden und zu meinem Ex-Verlobten abgebrochen. Am 24. November habe ich dann den Scherbenhaufen realisiert, den meine Manie nach sich zog und ich fühlte mich einsam. Ich war traurig über meine Situation. Der Italiener lud daraufhin ein befreundetes Pärchen (Freunde von ihm) zu mir nach Hause ein und sie konsumierten Kokain und Cannabis. Weil ich so einen Durchhänger hatte, boten sie mir zunächst einen Joint an und ich zog ein paar Mal daran. Das war am 24.11.2018. Danach boten sie mir Kokain an. Ich wollte zunächst nicht, dann habe ich es aber doch zum ersten Mal in meinem Leben ausprobiert. Sie haben mir eine ganz schmale Line vorbereitet. Wie hoch die Menge genau war, kann ich leider nicht sagen. Und dann habe ich drei Tage lang geringe Mengen Kokain konsumiert. Am 27.11.2020 setzte ich mich dann ans Steuer und bin fahrauffällig gefahren.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein ich habe nie Drogen in Verbindung mit Alkohol konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke Alkohol nur zu besonderen Anlässen, wie Geburtstagen, besonderen Feiern oder Hochzeiten. Dabei bleibe ich auch bei Wein oder Sekt zum Anstoßen.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke täglich eine bis zwei Tassen Kaffee und rauche ca. 15 Zigaretten täglich.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, mir war alles egal. Auch meine schlechte Situation.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ich habe nur diese drei Tage konsumiert bis ich fahrauffällig geworden bin.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Cocain: 1,8 mg/l
Benzoylecgonin: 259 mg/l
Ecgonimethylester: 7,1 mg/l
THC: nicht nachweisbar
OH-THC: 0,1 mg/l
THC-COOH: 3,2 mg/l
Quetiapin: 59 mg/l
Aripiprazol: 85 mg/l

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Drei Tage lang vor der Auffälligkeit. Am ersten Tag einen Joint mitgeraucht und drei Tage lang eine geringe Menge Kokain, wieviel genau weiß ich nicht.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Am Tag der Auffälligkeit habe ich nichts konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
.
Ja, ich fühlte mich einsam. Meine Situation war ziemlich verfahren. Kein Kontakt zu Familie, Freunden und Ex-Verlobtem. Der geplatzte Traum vom eigenen Kind. Ich dachte, ich könnte so meine Probleme verdrängen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich war auf dem Weg zur Bank und bin fahrauffällig gefahren mit lauter Musik und Warnblinkanlage. Dann wurde ich von der Polizei angehalten, weil ein Polizist in Zivil seine Kollegen auf mich aufmerksam gemacht hat. Dann wollten sie, dass ich einen Urintest abgebe. Ich habe mich geweigert. Danach ist die Situation eskaliert und sie legten mich in Handschellen und nahmen mich mit auf das Polizeirevier, wo sie mir Blut abgenommen haben und eine Leibesvisitation durchführten.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte zur Bank und anschließend nach Hause fahren.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte 3km zur Bank und wieder zurück fahren. Nach ca. 2 Km wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Noch nie vorher.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich dachte, ich wäre clean, weil ich ja geschlafen hatte die Nacht vorher. Ich hätte mich sonst nicht ans Steuer gesetzt. Ich bin froh, dass kein anderer Schaden genommen hat.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabis senkt das Reaktionsvermögen wodurch Situationen im Verkehr nicht mehr richtig eingeschätzt werden können. Distanzen und Geschwindigkeiten werden falsch eingeschätzt, die Konzentration ist eingeschränkt und die Augen werden Lichtempfindlicher. Dadurch stellt man eine erhebliche Gefahr für den Straßenverkehr dar.
Kokain wirkt euphorisierend. Es fördert Hyperaktivität und soziale Enthemmung. Nach den euphorischen Gefühlen treten Angst, Halluzinationen und paranoide Wahnvorstellungen auf. Nach Abklingen des Rausches zeigt sich Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zu paranoiden Störungen. Folglich kommt es zum risikoreichen Führen eines KFZ’s.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Man kann bis zu 72 Stunden unter Einfluss von Cannabis stehen, je nach Stoffwechsel und Konsummuster auch länger.
Bei Kokain sind es ca. 48 Stunden. Das ist jedoch auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Cannabis: Der tägliche Konsum kann zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Es wird immer mehr Cannabis benötigt, um den gewünschten Rauschzustand herzustellen. Es kann zu Depressionen, Psychosen, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen führen.
Kokain: Der tägliche Konsum führt schnell zu einer physischen und psychischen Abhängigkeit und zu einer Toleranzentwicklung, was dazu führt, dass mehr Risiken eingegangen werden. Weitere Folgen können sein Krampfanfall, Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen, gesteigerte Aggressivität, paranoide Wahnvorstellungen und Halluzinationen, Atemkreislaufversagen und Herzinfarkt. Schädigung von Leber, Herz und Nieren.

Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis-/Kokain-Drogenkonsum?

Ich hatte einen Kinderwunsch und bin durch die Medikamentenumstellung in eine Depression abgerutscht. Nachdem ich mich in Behandlung begeben habe, bin ich manisch geworden und hatte plötzlich Kontakt zu falschen Leuten. Ich habe einen Italiener kennengelernt, der kokainabhängig war und dessen Freunde auch. Sie haben meine manische Phase ausgenutzt und sich bei mir zuhause eingenistet und mich immer wieder um Geld gebeten, was ich ihnen auch gab. Bis ich selber keines mehr hatte. An jenem 24.11.2018, als ich die Drogen konsumierte, ging es mir sehr schlecht. Ich fühlte mich einsam. Mir wurde klar, was meine manische Phase für einen Scherbenhaufen in meinem Leben hinterlassen hatte und dass ich nie ein eigenes Kind haben darf. Also griff ich aus Verzweiflung zu den Drogen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Freunde waren zunächst schockiert und nach längeren Gesprächen, konnten sie es nachvollziehen. Meine Familie war ebenfalls schockiert, aber auch hier gab es nach längeren Gesprächen Verständnis.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Nein.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ich habe direkt nach der Auffälligkeit, den Konsum eingestellt. Ich habe danach (Ende November/Anfang Dezember 2018) viel mit meiner Psychologin und meinem Bruder darüber gesprochen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Nein.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Der Umgang mit diesen Leuten. Sie haben ständig konsumiert und waren gut drauf. Da dachte ich, probiere es aus, weil es mir so schlecht ging.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder Mensch, der Suchtmittel konsumiert, ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Also, ja.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein, sonst wäre es mir nicht so leicht gefallen, nach der Auffälligkeit, mit den Drogen aufzuhören.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Ich hätte auf meine Freunde und Familie hören sollen und mich nicht auf den kokainabhängigen Italiener und seine Freunde einlassen dürfen. Außerdem hätte ich mich direkt bei meiner Psychologin und meinem Bruder melden müssen und nicht erst nach dem Konsum.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil mir klar geworden ist, dass Drogen meine Situation nur verschlimmert haben. Als ich bei der Leibesvisitation auf dem Polizeirevier an meinem persönlichen Tiefpunkt angekommen war, war das für mich der Knackpunkt.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil ich durch meine Erkrankung und der entsprechenden Medikamenteneinnahme keine Drogen nehmen darf und nachdem, was passiert ist auch nicht möchte. Die Drogen haben meine Situation nur verschlimmert. Das möchte ich nicht noch einmal erleben. Ich werde auch meine Medikamentendosis nicht mehr verändern. Der Kinderwunsch ist abgehakt.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Durchweg positiv. Ich bin wieder mit meinem Verlobten zusammen. Ich habe wieder engen Kontakt zu meinem alten Freundeskreis, zu meiner Familie. Ich habe meine Arbeitszeit verkürzt, so dass ich jetzt mehr Freizeit für mich habe. Ich treffe mich häufiger mit meinen Freunden, gehe viel spazieren. Unternehme viel mit meinem Partner. Ich habe vor mich wieder im Tierheim bei mir in der Nähe zu engagieren, was ich vor Jahren schon mal gemacht habe.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Mein Partner hat mir geholfen, indem er immer für mich da war. Mich begleitet hat als ich nach der Manie wieder in eine Depression rutschte. Mein Bruder ist jetzt mein gesetzlicher Betreuer, falls ich wieder erkranken sollte, kann er sich um alles kümmern. Wir stehen in ständigem Kontakt. Mit meiner Mutter auch. Sie sind für mich da. Meine Freunde unterstützen mich auch sehr, indem sie Zeit mit mir verbringen und für Gespräche zur Verfügung stehen. Meine Psychologin hat mir auch sehr geholfen das Erlebte zu Verarbeiten.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagiert positiv auf diese Umstellung.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe den Kontakt am 03.01.2019 abgebrochen, nachdem der Italiener mir ein weiteres Mal Gewalt angetan hat. Auch zu seinen Freunden habe ich den Kontakt abgebrochen. Mein alter Freundes- und Bekanntenkreis konsumiert nicht.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, und ich habe es strikt abgelehnt mit zu konsumieren.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Für mich kommt nur die strikte Einhaltung meiner Abstinenz in Frage und die regelmäßige Medikamenteneinnahme, so dass ich nicht mehr erkranke. Sollte ich wieder in die Situation geraten, dass jemand in meiner Anwesenheit konsumieren will, verlasse ich diesen Ort und die Person sofort.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich mich an meinen Medikamentenplan halte und mich strikt an meine Abstinenz halte.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Sollte ich noch einmal in diese Situation geraten, werde ich mich sofort an meine Familie und meine Freunde wenden. Außerdem an meine Psychologin, die immer für mich erreichbar ist. Mit ihnen werde ich über meine Probleme reden und wenn es erforderlich sein sollte, ein paar Tage in die Klinik gehen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur zu besonderen Anlässen Geburtstage, Hochzeiten etc. ein Glas Wein oder Sekt zum Anstoßen.
 

OhneFS32

Benutzer
Hallo Sternchen,

mir sind beim durchlesen ein paar Dinge aufgefallen:

Zu 3.) Das kann insgesamt kürzer. Da soll es, soviel ich weiß, hauptsächlich um deine Konsumgeschichte gehen - deine Krankheits- und Beziehungsgeschichte ist hier denke ich weniger wichtig (natürlich nur im zusammenhang mit der mpu).
Davon abgesehen: Du schreibst, dass deine Freunde "einen Plan ausgeheckt" haben. Da stellst du dich in eine Opferrolle. Das solltest du bei einem MPU-Gespräch unbedingt vermeiden. Auch wenn es unangenehm ist: Letztlich bist nur du dafür verantwortlich, was du tust und machst. (Auch wenn du eine fiese psychische Krankheit hast, ich will das damit bestimmt nicht runterspielen).

Zu 7.) Das hingegen kann etwas ausführlicher. Hier geht es auch darum zu zeigen, dass du dich mit den negativen Folgen der Droge(n) beschäftigt hast. Wie gings dir danach körperlich und psychisch? Warum willst du das heute nicht mehr?

Zu 13) Der Gutachter wird spätestens bei "es ist eskaliert" einhaken. Was ist da passiert? Warum ist es eskaliert? Hast du dich agressiv verhalten? Wenn du das erwähnst, musst du das sehr gut erklären können und warum das nicht nochmal passiert. (Ich nehme an, das steht auch in deiner Akte?). Zur Erklärung in Bezug auf "MPU-Logik": Wer sich Behörden wiedersetzt, könnte Probleme mit Autoritäten und/oder Regeln haben und deshalb ist es auch wahrscheinlich, dass er/sie mal bei rot über die Ampel fährt/bekifft ins auto steigt etc.. Tipp: Mal über "Formen des Gewissens" im Zshg mit MPU schlau machen.

Zu 21) Auch hier begibst du dich in eine Opferrolle - es mag sein, dass du da ausgenutzt wurdest, dennoch sollte man bei einer MPU nicht sagen, dass "die anderen" Schuld waren. Es geht um deine Veranlagung und deinen damaligen Umgang mit deinen Problemen.

Zu 23) Sicher? Das hört sich im Rest des Fragebogens anders an.

Zu 26.) Auch das ist nicht ganz richtig beantwortet. Du hattest sowohl Konsumpausen als auch -Spitzen.

Zu 27.) Da musst du auf jeden Fall nochmal ran. Das hört sich so an, als ob die Verantwortung für deinen Konsum bei den Leuten suchst, die dich offenbar verführt haben. Das kann bei einer MPU ganz schnell zu einem negativen Gutachten führen. Auch wenn du es sicher so empfindest und das Umfeld mitverantwortlich war, ist es wichtig, dass du die Verantwortung für den Konsum nur bei dir suchst (und findest).
Außerdem geht es bei der Frage auch um etwas anderes - wie bewältigst du Probleme? Wie es sich für mich anhört, hat der Konsum da eine gewisse Funktion für dich erfüllt. Vielleicht kannst du mal rausfinden, welche das war und dann schauen, was dich daran gehindert hat, ohne Droge abzuschalten ;)

Zu 33.) " Ich werde auch meine Medikamentendosis nicht mehr verändern. Der Kinderwunsch ist abgehakt. " gehört nicht wirklich in die Antwort. Eher auf die Suchtgefahr von Kokain und Cannabis, vielleicht auch im Zusammenhang mit deiner Krankheit eingehen.

Zu 42). Wie genau erkennst du, dass es gefährlich wird? Hast du vielleicht Methoden gelernt, mit denen du dich mit dir auseinandersetzt? Hier nochmal genauer antworten.

Ich höre hier mal auf, denke aber, dass ich alles gesehen habe. Muss aber dazu sagen, dass ich auch kein Experte bin und selbst noch in der Vorbereitung stecke. Habe aber schon n paar Dinge über die Sache gelesen und eine MPU-Vorbereitung gemacht. (Vielleicht kann ja einer der Profis hier im Forum mal kurz schaun, ob das stimmt, was ich geschrieben hab und da kurz Feedback geben. Oder mindestens dazwischengrätschen, falls ich Mist verzapfe ;))

Nachtrag: Jetzt habe ich noch gelesen, dass du auch Benzos genommen hast - bekommst du die verschrieben oder hast du die zusätzlich konsumiert? Wenn das auch in deinem Blut war, musst du da jeweils auch dazu etwas schreiben. Nicht nur zu cannabis und kokain.

Was mich grade ein bisschen stutzig macht und was wahrscheinlich auch ein GA sich fragen würde: Du schreibst in deinem allerersten Post, dass du nur einmalig konsumiert hättest. Du hattest aber offenbar sowohl Benzos als auch Cannabis und Kokain im Blut - das spricht eher für regelmäßigen Drogenmissbrauch, zumindest in den Augen der Gutachter. Überdenke nochmal ehrlich dein Konsummuster und achte unbedingt drauf, dass es keine Widersrpüche gibt. Sonst ist das Gutachten schnell negativ.

Hoffe, ich konnte dir etwas helfen. Viel Erfolg bei der Vorbereitung :)

Liebe Grüße,

P.
 

Sternchen

Neuer Benutzer
Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das erste Mal habe ich von Drogen in der 7. Klasse im Biologieunterricht gehört. Es gab einen Aufklärungsfilm.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Jahr 1994. Es war auf einer Party, wo ich mit Klassenkameraden war. Da habe ich zum ersten Mal einen Joint mitgeraucht. Ich war danach nur müde und habe es dann auch nicht wieder angepackt.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
.
Als ich 2001 meinen damaligen neuen Partner kennenlernte, bin ich durch ihn wieder in Kontakt mit Joints gekommen. Er konsumierte regelmäßig und ich leistete ihm zu Beginn der Beziehung dabei Gesellschaft. Weil ich zu der Zeit kurz vor dem Staatsexamen stand und dachte ich könnte damit von dem Lernstress abschalten. Da es mich aber nur müde machte, stellte ich den Konsum nach ca. 1 Monat ein. Mein Partner konsumierte weiter, was auch der Grund für die spätere Trennung war.
Ich bin im Sommer 2018 depressiv gewesen und Ende Oktober manisch geworden. Ich habe mich in der Manie in einen kokainabhängigen Italiener verliebt. Mit dem ich dann täglich zusammen war. Er bot mir immer wieder Kokain an, was ich aber ablehnte, weil ich gegen Drogen war. Jedenfalls stauten sich dann die finanziellen Probleme, weil ich mich für den Italiener immer mehr verschuldete. Ich habe den Kontakt zu meiner Familie, Freunden und zu meinem Ex-Verlobten abgebrochen. Am 24. November habe ich dann den Scherbenhaufen realisiert, den meine Manie nach sich zog und ich fühlte mich einsam. Ich war traurig über meine Situation. Der Italiener lud daraufhin ein befreundetes Pärchen (Freunde von ihm) zu mir nach Hause ein und sie konsumierten Kokain und Cannabis. Weil ich so einen Durchhänger hatte, boten sie mir zunächst einen Joint an und ich zog ein paar Mal daran. Das war am 24.11.2018. Danach boten sie mir Kokain an. Ich wollte zunächst nicht, dann habe ich es aber doch zum ersten Mal in meinem Leben ausprobiert. Sie haben mir eine ganz schmale Line vorbereitet. Wie hoch die Menge genau war, kann ich leider nicht sagen. Und dann habe ich drei Tage lang geringe Mengen Kokain konsumiert. Am 27.11.2020 setzte ich mich dann ans Steuer und bin fahrauffällig gefahren.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein ich habe nie Drogen in Verbindung mit Alkohol konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke Alkohol nur zu besonderen Anlässen, wie Geburtstagen, besonderen Feiern oder Hochzeiten. Dabei bleibe ich auch bei einem Glas Wein oder einem Glas Sekt zum Anstoßen.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Ich trinke täglich eine bis zwei Tassen Kaffee und rauche ca. 15 Zigaretten täglich.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Mir ging es psychisch sehr schlecht. Ich fühlte mich, wie in einem tiefen Loch. Ich bin meinen Verpflichtungen nicht nachgekommen. Körperlich war ich nach dem Rausch sehr erschöpft. So wollte ich mich nie wieder fühlen, weil ich es als sehr unangenehm empfand.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ich habe vom 24.11. – 26.11.2018 konsumiert bis ich fahrauffällig geworden bin.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Cocain: 1,8 mg/l
Benzoylecgonin: 259 mg/l
Ecgonimethylester: 7,1 mg/l
THC: nicht nachweisbar
OH-THC: 0,1 mg/l
THC-COOH: 3,2 mg/l
Quetiapin: 59 mg/l
Aripiprazol: 85 mg/l

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Drei Tage lang vor der Auffälligkeit. Am ersten Tag einen Joint mitgeraucht und drei Tage lang eine geringe Menge Kokain, wieviel genau weiß ich nicht.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Am Tag der Auffälligkeit habe ich nichts konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
.
Ja, ich fühlte mich einsam. Meine Situation war ziemlich verfahren. Kein Kontakt zu Familie, Freunden und Ex-Verlobtem. Ich hatte mein soziales Umfeld komplett abgelehnt, obwohl sie mir Hilfe angeboten haben. Finanzielle Probleme hatte ich auch. Ich dachte, ich könnte so meine Probleme verdrängen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Ich war auf dem Weg zur Bank und bin fahrauffällig gefahren mit lauter Musik und Warnblinkanlage. Dann wurde ich von der Polizei angehalten, weil ein Polizist in Zivil seine Kollegen auf mich aufmerksam gemacht hat. Dann wollten sie, dass ich einen Urintest abgebe. Ich habe mich geweigert. Danach ist die Situation eskaliert, weil sie mich festhielten. Da ich als Kind missbraucht und misshandelt wurde, fühlte ich mich durch das „Festhalten“ komplett ausgeliefert und begann mich zu wehren. Sie legten mich in Handschellen und nahmen mich mit auf das Polizeirevier, wo sie mir Blut abgenommen haben und eine Leibesvisitation durchführten.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich wollte zur Bank und anschließend nach Hause fahren.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ich wollte 3km zur Bank und wieder zurück fahren. Nach ca. 2 Km wurde ich angehalten.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Noch nie vorher.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich dachte, ich wäre clean, weil ich geschlafen hatte die Nacht vorher. Ich hätte mich sonst nicht ans Steuer gesetzt. Ich bin froh, dass kein anderer Schaden genommen hat.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabis senkt das Reaktionsvermögen wodurch Situationen im Verkehr nicht mehr richtig eingeschätzt werden können. Distanzen und Geschwindigkeiten werden falsch eingeschätzt, die Konzentration ist eingeschränkt und die Augen werden Lichtempfindlicher. Dadurch stellt man eine erhebliche Gefahr für den Straßenverkehr dar.
Kokain wirkt euphorisierend. Es fördert Hyperaktivität und soziale Enthemmung. Nach den euphorischen Gefühlen treten Angst, Halluzinationen und paranoide Wahnvorstellungen auf. Nach Abklingen des Rausches zeigt sich Niedergeschlagenheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zu paranoiden Störungen. Folglich kommt es zum risikoreichen Führen eines KFZ’s.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Man kann bis zu 72 Stunden unter Einfluss von Cannabis stehen, je nach Stoffwechsel und Konsummuster auch länger.
Bei Kokain sind es ca. 48 Stunden. Das ist jedoch auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.


20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Cannabis: Der tägliche Konsum kann zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Es wird immer mehr Cannabis benötigt, um den gewünschten Rauschzustand herzustellen. Es kann zu Depressionen, Psychosen, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen führen.
Kokain: Der tägliche Konsum führt schnell zu einer physischen und psychischen Abhängigkeit und zu einer Toleranzentwicklung, was dazu führt, dass mehr Risiken eingegangen werden. Weitere Folgen können sein Krampfanfall, Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen, gesteigerte Aggressivität, paranoide Wahnvorstellungen und Halluzinationen, Atemkreislaufversagen und Herzinfarkt. Schädigung von Leber, Herz und Nieren.

Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis-/Kokain-Drogenkonsum?

Ich hatte einen Kinderwunsch und bin durch die Medikamentenumstellung in eine Depression abgerutscht. Nachdem ich mich in Behandlung begeben habe, bin ich manisch geworden und hatte plötzlich Kontakt zu falschen Leuten. Ich habe einen Italiener kennengelernt, der kokainabhängig war und dessen Freunde auch. Sie haben mich immer wieder um Geld gebeten, was ich ihnen auch gab. Bis ich selber keines mehr hatte. An jenem 24.11.2018, als ich die Drogen konsumierte, ging es mir sehr schlecht. Ich fühlte mich einsam. Der Italiener hatte mir 2 Tage vorher Gewalt angetan. Mir wurde klar, was meine manische Phase für einen Scherbenhaufen in meinem Leben hinterlassen hatte und dass ich nie ein eigenes Kind haben darf und dass ich schon wieder misshandelt worden bin. Also griff ich aus Verzweiflung zu den Drogen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Freunde haben erst viel später von dem Konsum erfahren, ich hatte den Kontakt abgebrochen. Sie waren zunächst schockiert und nach längeren Gesprächen, konnten sie es nachvollziehen. Meine Mutter hat viel später davon erfahren und war ebenfalls schockiert, aber auch hier gab es nach längeren Gesprächen Verständnis. Meinem Bruder habe ich es bereits kurz nach dem Konsum erzählt und wir haben dann lange geredet, was mir auch sehr geholfen hat.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja, vor allem, wenn ich mich einsam gefühlt habe. Wenn ich überfordert war. Damals 2001 war ich überfordert, wegen meinem anstehenden Staatsexamen. Und im November 2018 habe ich mich einsam und alleine gefühlt, weil mir wieder Gewalt angetan worden war und ich finanzielle Probleme hatte und ich mich von meinem sozialen Umfeld abgewandt hatte.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Ich habe direkt nach der Auffälligkeit, den Konsum eingestellt. Ich habe danach (Ende November/Anfang Dezember 2018) viel mit meiner Psychologin und meinem Bruder darüber gesprochen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Konsumspitzen hatte ich mit meinem Ex-Freund im März 2001, weil ich mich in der Staatsexamensphase befand und total gestresst war von der ganzen Lernerei. Ich dachte, ich könnte mit dem Kiffen abschalten. Danach hatte ich eine Konsumpause bis zum 24.11.2018. Und dann eine Konsumspitze bis zum 26.11.2018, weil es mir sehr schlecht ging und ich mich einsam fühlte.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Mich hat gehindert, dass ich gedacht habe, ich könne meine Probleme gar nicht mehr bewältigen. Die finanziellen Probleme, der Kontaktabbruch zu all meinen Vertrauenspersonen. Ich hätte mich mit meinen Problemen auseinander setzen müssen. Mich an meine Vertrauenspersonen und an meine Psychologin wenden müssen, statt zu denken, ich könne die Probleme mit Drogen bewältigen.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder Mensch, der Suchtmittel konsumiert, ist gefährdet in eine Abhängigkeit zu geraten. Also, ja.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein, sonst wäre es mir nicht so leicht gefallen, nach der Auffälligkeit, mit den Drogen aufzuhören.

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja. Ich hätte auf meine Freunde und Familie hören sollen und mich nicht auf den kokainabhängigen Italiener und seine Freunde einlassen dürfen. Außerdem hätte ich mich direkt bei meiner Psychologin und meinem Bruder melden müssen und nicht erst nach dem Konsum. Immer wenn ich mich einsam und überfordert gefühlt habe, hätte ich mir bei meinen Vertrauenspersonen Hilfe und professionelle Hilfe holen müssen.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil mir klar geworden ist, dass Drogen meine Situation nur verschlimmert haben. Drogen sind keine Lösung für Probleme, das weiß ich jetzt ganz genau. Und ohne Drogen geht es mir viel besser. Mein Leben ist viel schöner ohne Drogen, ich bin aktiver und habe mein soziales Umfeld wieder. Als ich bei der Leibesvisitation auf dem Polizeirevier an meinem persönlichen Tiefpunkt angekommen war, war das für mich der Knackpunkt. So wollte ich mich nie wieder fühlen.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil ich durch meine Erkrankung und der entsprechenden Tabletteneinnahme keine Drogen nehmen darf und nachdem, was passiert ist auch nicht möchte. Die Drogen haben meine Situation nur verschlimmert. Das möchte ich nicht noch einmal erleben. Jetzt geht es mir viel besser und auch meine Erkrankung ist stabil.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Durchweg positiv. Ich bin wieder mit meinem Verlobten zusammen. Ich habe wieder engen Kontakt zu meinem alten Freundeskreis, zu meiner Familie. Ich habe meine Arbeitszeit verkürzt, so dass ich jetzt mehr Freizeit für mich habe. Ich treffe mich häufiger mit meinen Freunden, gehe viel spazieren. Unternehme viel mit meinem Partner. Ich habe vor mich wieder im Tierheim bei mir in der Nähe zu engagieren, was ich vor Jahren schon mal gemacht habe.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Mein Partner hat mir geholfen, indem er immer für mich da war. Mich begleitet hat als ich nach der Manie wieder in eine Depression rutschte. Mein Bruder ist jetzt mein gesetzlicher Betreuer, falls ich wieder erkranken sollte, kann er sich um alles kümmern. Wir stehen in ständigem Kontakt. Mit meiner Mutter auch. Sie sind für mich da. Meine Freunde unterstützen mich auch sehr, indem sie Zeit mit mir verbringen und für Gespräche zur Verfügung stehen. Meine Psychologin hat mir auch sehr geholfen das Erlebte zu Verarbeiten.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Mein Umfeld reagiert positiv auf diese Umstellung.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Ich habe den Kontakt am 03.01.2019 abgebrochen, nachdem der Italiener mir ein weiteres Mal Gewalt angetan hat. Auch zu seinen Freunden habe ich den Kontakt abgebrochen. Mein alter Freundes- und Bekanntenkreis konsumiert nicht.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Ja, und ich habe es strikt abgelehnt mit zu konsumieren. Ich wurde sogar noch einmal zu einem Urintest von der Polizei gebeten, der negativ war.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Für mich kommt nur die strikte Einhaltung meiner Abstinenz in Frage und die regelmäßige Medikamenteneinnahme, so dass ich nicht mehr erkranke. Sollte ich wieder in die Situation geraten, dass jemand in meiner Anwesenheit konsumieren will, verlasse ich diesen Ort und die Person sofort.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Indem ich mich an meinen Medikamentenplan halte und mich strikt an meine Abstinenz halte.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Einen beginnenden Rückfall würde ich daran erkennen, dass ich wieder in so eine Situation gerate (Kontakt zu Konsumierenden)und dass ich mich in einer schwierigen Lebenssituation befinde. Ich mich einsam fühle. Sollte ich noch einmal in diese Situation geraten, werde ich mich sofort an meine Familie und meine Freunde wenden. Außerdem an meine Psychologin, die immer für mich erreichbar ist. Mit ihnen werde ich über meine Probleme reden und wenn es erforderlich sein sollte, ein paar Tage in die Klinik gehen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke nur zu besonderen Anlässen Geburtstage, Hochzeiten etc. ein Glas Wein oder Sekt zum Anstoßen.
 

Sternchen

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
vielleicht hat jemand Zeit mal drüberzulesen und mir Tipps zu geben. Dankeschön !!!
Liebe Grüße
Sternchen
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Sternchen :smiley138:

Sorry, habe jetzt nicht nachgelesen, hast du schon einen MPU-Termin?
 

Sternchen

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

Nein noch nicht. Ich habe allerdings am Montag eine MPU-Simulation von meinem Vorbereitungskurs. Danke, dass du reagiert hast. Ich dachte schon mein Beitrag wäre untergegangen.

Liebe Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hi Sternchen,

ja, im Moment ist im Drogenbereich recht viel zu tun und es fehlt uns an Helfern :smiley842:, aber untergegangen bist du nicht.
MPU-Simulation ist aber doch schon mal gut, denn auch dort kannst du ja schon mal Hinweise darüber erhalten ob und woran du noch arbeiten musst.

Ich bin sicher, dass Max sich noch in deinem Thread melden wird.
 

Sternchen

Neuer Benutzer
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Alter: 42

Was ist passiert?
Drogensorte:
Cocain: 1,8 mg/l
Benzoylecgonin: 259 mg/l
Ecgonimethylester: 7,1 mg/l
THC: nicht nachweisbar
OH-THC: 0,1 mg/l
THC-COOH: 3,2 mg/l
Quetiapin: 59 mg/l
Aripiprazol: 85 mg/l
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): einmalig
Einmalig über drei Tage hinweg
Datum der Auffälligkeit: 27.11.2018

Drogenbefund
Blutwerte: siehe oben
Schnelltest: x
Beim Kauf erwischt: x
Nur daneben gestanden: x

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Kein Bußgeld, keine Sperrfrist (mein Anwalt hat das geregelt; Ich musste einen Verzicht auf meine Fahrerlaubnis bei der FSSt erklären)
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: x

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: am 10.02.2019
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: x

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): noch nicht bekannt

Bundesland: NRW (Köln)

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 26.11.2018

Abstinenznachweis
Haaranalyse: ja, bisher 2x, waren negativ
Urinscreen: nein

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: Vorbereitungskurs bei Verkehrspsychologin
Ambulante/stationäre Therapie: Kurzzeittherapie in Psychiatrie + Tagesklinik: In Therapie war ich über drei Monate wegen Depression von Anfang März bis Anfang Juni 2019

MPU
Datum: Habe noch keinen Termin.
Welche Stelle (MPI): TÜV Nord
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: x
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: x

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 
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