Betäubungsmittelabhängigkeit=Therapie? Vergangene Psychose Thema bei MPU?

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Hallo, ich habe eine Drogenvergangenheit, weswegen schon vor mehr als zehn Jahren eine MPU angeordnet wurde...

Nach einigen gescheiterten Versuchen das Abstinenzprogramm durchzuführen habe ich diese Versuche schließlich unterlassen. Zu einer Mpu kam es nie.

Vor Kurzem hatte ich ein Gespräch bei einer Beratungsstelle. Hier wurde mir erstmals mitgeteilt, daß im Falle einer bestätigten Abhängigkeit eine Langzeittherapie einschließlich eines mehrere Monate andauernden Klinikaufenthalts notwendig sei um eine Mpu überhaupt zu bestehen, was ich so noch nie gehört hatte.

Die Strafsache bei der im BZRG die Eintragung
,,BETÄUBUNGSMITTELABHÄNGIGKEIT" gemacht wurde liegt wie gesagt mehr als zehn Jahre zurück, weshalb ich nun sehr überrascht war. Bislang hatte mich niemand beim TÜV oder der Führerscheinstelle darüber informiert. Somit wären alle bisherigen Versuche komplett sinnlos gewesen....

Fakt ist: mir liegt ein aktueller Auszug aus meinem BZRG Auszug vor, der Vermerk wurde 2011 gemacht!



Deshalb nun meine Fragen:

Ist es tatsächlich so, daß ich eine stationäre Langzeittherapie, unabhängig vom Abstinenzprogramm absolvieren muss um eine Mpu überhaupt bestehen zu können?

Wird bei einer MPU überhaupt ein BZRG Auszug eingesehen oder nur ein normales Führungszeugnis? In meiner Führerscheinakte konnte ich die Eintragung bislang nicht finden....


Vielen Dank vorab an alle Helfer.
 
Hallo Schnitzler,

ein verspätetes "willkommen im Forum". :smiley138:

Zu deinen Fragen:
Ist es tatsächlich so, daß ich eine stationäre Langzeittherapie, unabhängig vom Abstinenzprogramm absolvieren muss um eine Mpu überhaupt bestehen zu können?
Nein, ist es nicht.

Ich zitiere mal den entsprechenden Auszug aus den Beurteilungskriterien für Fahreignung:

Kriterium D 1.3. N

- Hat der Klient eine ambulante Entwöhnungsbehandlung von mind. sechs Monaten Dauer durchgeführt, so ist der Zeitraum der nachgewiesenen Abstinenz insgesamt (inkl. des Zeitraums der Maßnahme) nennenswert länger als ein Jahr. Davon ist bei einer Abstinenzdauer von mind. 15 Monaten im Zeitraum seit Beginn der Behandlung auszugehen.


Das bedeutet, dass du auch mit einer ambulanten Therapie die Chance auf ein positives Gutachten hättest.

Wird bei einer MPU überhaupt ein BZRG Auszug eingesehen oder nur ein normales Führungszeugnis? In meiner Führerscheinakte konnte ich die Eintragung bislang nicht finden....
Die FSSt. fordert ein Führungszeugnis der Belegart O bei einem Neuantrag. Wenn in diesem FZ entsprechende Eintragungen sind, wird auch das BZRG angefordert. Dies geschieht aber dann kurzfristig, sodass hierüber vorab kein Eintrag in der FS-Akte zu finden ist.

Bis auf gewisse Ausnahmen werden Einträge im BZRG auch wieder gelöscht.
Genaueres steht hier: https://www.gesetze-im-internet.de/bzrg/__33.html
 
Ok vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort!

Ist es nur ,,möglich" ohne stationäre Langzeittherapie oder auch realistisch?

Der Berater machte auf mich einen guten Eindruck, dennoch meinte er mit einer rein ambulanten Therapie käme man bei der MPU nicht durch... Somit stellt sich die Frage wo man eine solche ambulante Therapie überhaupt machen könnte, denke nicht das es in meiner Stadt noch andere Anlaufstellen gibt...

Der Grund weshalb ich mich überhaupt an die Beratung wandte ist das ich bereits zwei Entgiftungen hinter mir habe, jeweils nur eine Woche ohne Nachsorge! So wollte ich sicherstellen eine Anlaufstelle für regelmäßige Gespräche zur Nachsorge, nach einer Entgiftung zu haben und das Ganze somit organisierter anzugehen als bisher. Das Thema Führerschein war somit nicht meine ausschlaggebende Motivation.

Dennoch stehe ich nun vor der Frage ob eine diesmal zweiwöchige Entgiftung mit anschließender Psychotherapie überhaupt noch Sinn macht, wenn mir somit langfristig selbst nach dauerhafter erfolgreicher Abstinenz die MPU versagt bliebe...
 
Somit stellt sich die Frage wo man eine solche ambulante Therapie überhaupt machen könnte, denke nicht das es in meiner Stadt noch andere Anlaufstellen gibt...

Der Grund weshalb ich mich überhaupt an die Beratung wandte ist das ich bereits zwei Entgiftungen hinter mir habe, jeweils nur eine Woche ohne Nachsorge! So wollte ich sicherstellen eine Anlaufstelle für regelmäßige Gespräche zur Nachsorge, nach einer Entgiftung zu haben und das Ganze somit organisierter anzugehen als bisher. Das Thema Führerschein war somit nicht meine ausschlaggebende Motivation.

Dennoch stehe ich nun vor der Frage ob eine diesmal zweiwöchige Entgiftung mit anschließender Psychotherapie überhaupt noch Sinn macht, wenn mir somit langfristig selbst nach dauerhafter erfolgreicher Abstinenz die MPU versagt bliebe...
Grundsätzlich kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die MPU mit erfolgreich abgeschlossener Therapie deutlich einfacher zu bestehen ist.

Was sich mir nicht erschließt ist Deine Herangehensweise. Um eine Therapie zu bekommen brauchst Du z.B. eine Suchtberatungsstelle die Dir einen Sozialbericht für die Rentenkasse erstellt und eine ärztliche Diagnose. Dann entscheidest Du zusammen mit der Suchtberatungsstelle welche Therapieform und ggf. Klinik die Richtige für Dich ist. Die Frage der Nachsorge kommt i.d.R. erst später in Abstimmung mit der Therapieeinrichtung.

Wie lange liegt denn die letzte Entgiftung zurück? Bin etwas erstaunt, das Du Dich scheinbar selbst noch nicht wirklich mit der Therapiethematik auseinander gesetzt hast. Wenn Du jetzt zum dritten Mal entgiften willst scheinst Du noch zu konsumieren? Was denn überhaupt?
Ich würde aus meiner Erfahrung auch keine Psychotherapie ohne vorherige Reha empfehlen (würde mich auch wundern wenn die Suchtberatung das täte).

Und ganz ehrlich, dass es Dir bei Deinen Überlegungen so garnicht um den Führerschein geht, nehm ich Dir nicht ab. Sonst wärst Du bezüglich Deiner Abhängigkeit schon weiter.
 
,,Grundsätzlich kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass die MPU mit erfolgreich abgeschlossener Therapie deutlich einfacher zu bestehen ist."

Mit Sicherheit, meine Frage ist allerdings ob eine vollstationäre Therapie von Nöten ist, wo ich wohl meinen Arbeitsplatz sowie meine Wohnung kündigen müsste um das finanziell überhaupt stemmen zu können...
,,Was sich mir nicht erschließt ist Deine Herangehensweise. Um eine Therapie zu bekommen brauchst Du z.B. eine Suchtberatungsstelle die Dir einen Sozialbericht für die Rentenkasse erstellt und eine ärztliche Diagnose."

Eben nach meinem ersten Gespräch wurde ich darauf hingewiesen, das eine kombinierte Therapie mit min. 4 Monaten stationär erforderlich wäre... (eine Aussage die ich bei Gericht, TüV, Polizei, Entgiftungen,... in über zehn Jahren noch nie gehört hatte. Lediglich Abstinenzprogramm und MPU wurden hier erwähnt.

Daher die eigentliche Frage, ob das nicht doch ambulant machbar wäre!!!???

Dazu kommt dass ich mir noch nicht einmal sicher bin ob diese Eintragung ,,Abhängigkeit" überhaupt in die FS Akte überging, und ob ein BZRG Auszug oder nur ein FZ zum Vorschein käme bei der MPU.
,,Wie lange liegt denn die letzte Entgiftung zurück? Bin etwas erstaunt, das Du Dich scheinbar selbst noch nicht wirklich mit der Therapiethematik auseinander gesetzt hast. Wenn Du jetzt zum dritten Mal entgiften willst scheinst Du noch zu konsumieren? Was denn überhaupt?"

Letzte Entgiftung war Sommer 20. Richtig wie bereits erwähnt war mir bislang nicht klar, daß eine Therapie überhaupt gefordert werden könnte! Ja ich konsumieren noch! Alkohol (weswegen bislang kein Abstinenznachweis gefordert wird) und Kratom weswegen ich neben Alkohol die letzte EG machte...

Die MPU wurde ursprünglich angesetzt wegen Cannabis und Speed (beides Substanzen die ich seit Jahren nicht mehr konsumiere)
,,Und ganz ehrlich, dass es Dir bei Deinen Überlegungen so garnicht um den Führerschein geht, nehm ich Dir nicht ab. Sonst wärst Du bezüglich Deiner Abhängigkeit schon weiter."

Ist aber so, weswegen sollte ich HIER lügen? Meine Intention zur Beratung zu gehen, war die Abstinenz und nicht der Führerschein... Dennoch ist langfristig bei gelungener Abstinenz natürlich der Führerschein DAS Thema!

Zitate sichtbar gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie kommst Du drauf, dass für eine stationäre Therapie Wohnung und Arbeit gekündigt werden müsste? Du bist die Zeit über krank geschrieben, erhältst nach 6 Wochen Krankengeld und hast Vollversorgung.
Btw., wenn Du aktuell säufst bist Du früher oder später den Job sowieso los...

Ich komme nicht aus dem Drogen Bereich, die Dauer einer stationären Therapie ist aber sehr variabel. Ich hatte "nur" 10 Wochen wg. Alk und das reichte mit einem Jahr Abstinenznachweis völlig aus. Weil ich erst spät mit den Nachweisen angefangen habe, waren es aber trotzdem 15 Monate.

Ich bin mir ziemlich sicher das es mit 6 Monaten ambulant auch realistisch ist zu bestehen. Aber, was macht eine Drogentherapie für einen Sinn wenn Du aktuell säufst? Auch für die MPU müsstest Du Dir eine komplette Geschichte ausdenken und somit wäre der grosse Vorteil dahin eben völlig frei von der Konsumvergangenheit berichten zu können.

Es gibt genug Therapiemöglichkeiten für Mehrfachabhänigkeiten. Tu Dir selbst einen Gefallen und geh Dein Problem jetzt einmal vernünftig an, erstmal unabhängig von der Führerscheinakte. Clean and sober lässt sich das ganze auch deutlich rationaler angehen. Such Dir eine gute Suchtberatung (z.B. Caritas), die kennen sich oft auch in Bezug auf die FE gut aus.
 
Danke vielmals für die rege Beteiligung!

,,Wie kommst Du drauf, dass für eine stationäre Therapie Wohnung und Arbeit gekündigt werden müsste? Du bist die Zeit über krank geschrieben, erhältst nach 6 Wochen Krankengeld und hast Vollversorgung.
Btw., wenn Du aktuell säufst bist Du früher oder später den Job sowieso los..."

Ok du hast bestimmt recht, aber ich bin in der aktuellen Anstellung noch nicht so lange, somit wäre eine Monate lange Krankschreibung kaum möglich!

Denke den Job wegen Alkohol zu verlieren ist kurzfristig eher unwahrscheinlich, das Kratomproblem überwiegt! Mehr als 4 Halbe Bier am Abend sind es seit längerem nicht, und das wird auch stabil so bleiben. Soll keine Verharmlosung sein, ist aber so...

DARUM SOLL ES IN DIESEM THREAD AUCH IN ERSTER LINIE GEHEN, WELCHE THERAPIEFORMEN ÜBERHAUPT IN FRAGE KOMMEN....

Wie gesagt halte ich diese Beratungsstelle in der ich aktuell bin für kompetent, dennoch war eben die Rede von 4 Monaten minimal....

Habe kein Problem mit stationär, aber denke auch das 4-6 Monate bisschen heftig sind. Würde aber auch das machen. Das Problem sind Arbeit und Wohnung! Wüsste auch gar nicht was ich meinem Vermieter sagen sollte wenn ich monatelang nicht zu Hause wäre.
,,Ich bin mir ziemlich sicher das es mit 6 Monaten ambulant auch realistisch ist zu bestehen. Aber, was macht eine Drogentherapie für einen Sinn wenn Du aktuell säufst? Auch für die MPU müsstest Du Dir eine komplette Geschichte ausdenken und somit wäre der grosse Vorteil dahin eben völlig frei von der Konsumvergangenheit berichten zu können."

Habe tatsächlich überlegt ,,freiwillig" für Alkohol auch einen Abstinenznachweis zu erbringen. Werde keine MPU machen bei der ich lügen muss, wenn dann richtig!
,,Es gibt genug Therapiemöglichkeiten für Mehrfachabhänigkeiten. Tu Dir selbst einen Gefallen und geh Dein Problem jetzt einmal vernünftig an, erstmal unabhängig von der Führerscheinakte. Clean and sober lässt sich das ganze auch deutlich rationaler angehen. Such Dir eine gute Suchtberatung (z.B. Caritas), die kennen sich oft auch in Bezug auf die FE gut aus."

Wie gesagt war meine aktuelle Intention nicht der Führerschein, wollte unabhängig davon 2 statt bisher 1 Woche entgiften und dann regelmäßig Gespräche führen. Es ging mir hierbei nicht in erster Linie um den Führerschein, sondern darum das ich das Problem lösen möchte!

Stehe jetzt ,,NUR" vor dem Problem, das ich selbst im Falle einer gelungenen dauerhaften Abstinenz wohl kein Anrecht auf eine MPU hätte?

Zitate sichtbar gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gesagt halte ich diese Beratungsstelle in der ich aktuell bin für kompetent, dennoch war eben die Rede von 4 Monaten minimal....

... das ich selbst im Falle einer gelungenen dauerhaften Abstinenz wohl kein Anrecht auf eine MPU hätte?
Eine ambulante Therapie die in Kombination mit dem Job läuft (Termin 1x pro Woche) wird wohl kaum unter 6 Monaten machbar sein. Im Grunde solltest Du wg. einer solchen Therapie sowieso schauen, was bei Dir vor Ort überhaupt möglich ist. Irgendwie musst Du da ja regelmäßig hin kommen.

Und eine "gelungene dauerhafte Abstinenz" hast Du dann erreicht, wenn Du gestorben bist. Dann brauchst Du natürlich auch keine MPU mehr... Sorry, aber der Spruch musste jetzt sein.
 
Hallo, ich habe gerade ganz frisch mit den UK´s begonnen, die Erste war letzte Woche.

Leider befürchte ich hierbei einen dummen Fehler bei der Erstbefragung durch die Ärztin gemacht zu haben...

Zu meiner Situation:

Befinde mich derzeit in einer ambulanten Therapie wegen Drogen und Alkohol, abstinent seit September 2023. Die zugrunde liegende Anordnug der MPU war eigentlich aufgrund illegaler Drogen (Speed, Cannabis), liegt allerdings mehr als zehn Jahre zurück. Habe vor Jahren einige Male das UK Programm begonnen, allerdings nie eine MPU gemacht, einen Führerschein hatte ich nie, auch nie unerlaubt gefahren. Da meine Suchtprobleme sich in den letzten Jahren nicht mehr auf Illegales sondern auf Alkohol und Kratom beschränkten, wird nun bei den UK´s auf alles getestet, einschließlich Alkohol und Einzelnachweise auf Kratom.

Der TÜV weiß natürlich das ich mich in Therapie befinde.

Das Problem ist nun das mich die Ärztin unter anderem nach dem Konsum von Synthetischen Cannabinoiden gefragt hatte, was ich verneinte.

Allerdings habe ich bei meiner Entgiftung im September einen einmaligen Konsum ca. 2008 eingeräumt, was auch im Arztbrief vermerkt wurde.

Ich habe die übrigen Fragen ehrlich beantwortet. Ich weiß nicht was mich dazu verleitet hat diese Frage zu verneinen, wahrscheinlich da ich mit synth. Cannabinoiden eigentlich keinerlei Erfahrungen habe (war damals ein einziges Köpfchen, wovon ich nicht mal was gemerkt habe). Eventuell hatte ich Angst das zusätzliche Tests anfallen könnten... Wobei heute darauf ohnehin getestet wird. Typische dumme Kurzschlussreaktion eben.

Die Frage ist nun wie damit umzugehen ist... Bei der nächsten UK ,,beichten", Programm neu starten, oder gar darauf hoffen das dies nicht zur Sprache kommt.

Werde das Thema nächste Woche auch mit meinem Therapeuten besprechen, der mit mir in Zukunft auch die MPU Vorbereitung machen wird. Allerdings können bei sowas weitere Einschätzungen denke ich nicht schaden.

Ich bedanke mich vorab für eure Beteiligung.
 
Wenn der Konsum aktenkundig ist, ist Ehrlichkeit erfahrungsgemäß das Mittel der Wahl.
Neu starten brauchst du das Programm meiner Einschätzung nach nicht.
 
Ich schließe mich Karl-Heinz an. Das Beste wäre wohl, wenn du noch einmal mit der Ärztin darüber reden würdest und es so wie hier erklärst:
Ich weiß nicht was mich dazu verleitet hat diese Frage zu verneinen, wahrscheinlich da ich mit synth. Cannabinoiden eigentlich keinerlei Erfahrungen habe (war damals ein einziges Köpfchen, wovon ich nicht mal was gemerkt habe).
Da das Ganze bereits 2008 war, sollte es auch nicht mehr groß ins Gewicht fallen...
 
Also hatte diese Woche endlich meinen zweiten Termin, habe es so geschildert, das es eine einmalige Sache vor 15 Jahren war.

Die Ärztin meinte nur ich solle eben für die kommenden Tests zusätzlich auf synthetische Cannabinoide mittesten lassen.

Dies würde pro Test weitere 40 Euro kosten. Standardmäßig würde man darauf nicht testen?

Auf meine Frage was mit den bis dato gemachten Tests sei, meinte sie nur das man das trotzdem anerkennen würde.... fand ich komisch...

Die Sekretärin meinte ich könne es mir ja überlegen oder einen unabhängigen Berater hinzuziehen. (Denke der kostet mehr als die Tests...)

Die Tests würden ausserdem 6 Monate lang aufbewahrt werden, daher hätte ich ja Zeit zum überlegen. Auf meine Frage ob ich dann die vergangenen Tests auch prüfen lassen sollte hatte Sie keine Antwort, und meinte das sie nicht beraten dürften....

Nun ja denke ich werde in den sauren Apfel beißen und einfach alles bezahlen was geht....

Möchte keine Risiken eingehen, was meint ihr?

Vielen Dank vorab.
 
Wenn du ganz auf "Nummer Sicher" gehen willst, solltest du wohl dem Rat der Ärztin folgen...
 
Hallo, mache derzeit meine Abstinenznachweise zu Alkohol und Drogen.

Bei der letzten Gruppensitzung meiner Therapie hat ein Teilnehmer von seiner Psychose berichtet und das er aufgrund dieser eine Therapie (wegen Psychose) einschließlich Psychopharmakaeinnahme nachweisen müsse um zur MPU zugelassen werden zu können...

Das hat mich ein wenig verunsichert, da auch bei mir vor über zehn Jahren eine Psychose vorlag, diese ist längst vorbei und eine Folge extremen Amphetamin- und Cannabismisbrauchs gewesen. Das ganze legte sich innerhalb einiger Monate wieder komplett von allein. Nun bin ich nicht sicher ob der Gutachter von mir auch so etwas, oder zumindest eine Bescheinigung eines Psychologen vorab oder Ähnliches verlangen könnte?

Habe hierzu mal meine Führerscheinakte durchgesehen... Bei den Fragestellungen (glaub so heist das) werden natürlich die BTM Vorfälle gelistet. Auch wird eine mit der Psychose zusammen hängende Körperverletzung geführt, die Psychose selbst wird im Schreiben zur Wiedererteilung der Fahrerlaubnis nicht erwähnt! In anderen Akten die in der Führerscheinakte sind (Gerichts- und Polizeiakten) wird diese aber aufgeführt, teils sogar mit Textmarker markiert!!!

Wie gesagt das Ganze liegt mittlerweile 14 Jahre zurück, allerdings würde mich in der Bürokratie Republik Deutschland nichts mehr wundern. Mein Therapeut (wegen Suchtproblematik) meint, er glaube nicht das das bei mir noch zu Problemen führen könnte. Aber ich möchte eben bei der MPU keine bösen Überraschungen erleben.

Hoffe ihr könnt mir helfen, eventuell hat ja jemand Erfahrung in diesem Bereich.

Vielen Dank vorab an alle Helfenden!
 
Hallo und willkommen. Im Prinzip ganz einfach. Alles was du machen musst ist die FSST aufzufordern deine Akte zu bereinigen. Alles was verjährt ist muss dann aus der Akte entfernt werden und darf nicht mehr verwendet werden.
 
Niemand ne Ahnung ob sowas zu Problemen führen kann?

Bin mir nicht ganz sicher ob es Sinn macht die Akte bereinigen zu lassen, falls überhaupt möglich.... Da wie gesagt auch neuere Geschichten dazu kamen, wenn auch schon länger her.

Da mein Fall sich nicht auf einen einzelnen Vorfall sondern eine ziemlich lange Vorgeschichte bezieht, wollte ich bei der MPU eigentlich mit weitgehend offenen Karten spielen.

Wenn ich diese Psychosegeschichte nun tatsächlich gelöscht bekäme, würde das aber bedeuten das ich hier aktiv lügen müsste, was zu weiteren Widersprüchen führen könnte.
 
Alles, was in der Akte steht, kann gegen dich verwendet werden, bzw. kann zu Problemen führen!
Das heißt, je weniger da drinnen steht, umso besser ist es, ohne wenn und aber.
Meine Führerscheinakte wurde bereinigt, ohne dass ich darum gebeten hätte. Das ist nichts außergewöhnliches, oder gar verdächtiges.
Das hat nichts mit Lügen oder Vertuschen zu tun, sondern ist ein ganz normaler Verwaltungsvorgang.
Du kannst trotzdem mit offenen Karten spielen, und wenn du Vorfälle offenbarst, die nicht aktenkundig sind, kannst du im besten Fall sogar Pluspunkte wegen deiner Offenheit sammeln.
Zu deiner Psychose:
Ich gehe davon aus, dass ein Gutachter zumindest wissen will, wie du damit umgegangen bist, mit welcher Strategie du sie bewältigt hast, welche Strategien du zur Vermeidung eines Rückfalls hast. Da sich das ganze von alleine erledigte, könnte es auch von alleine wieder auftauchen.
Es ist schon richtig, bei der MPU keine Lügen zu erzählen, aber du musst dich auch nicht komplett nackig machen.
Sofern die Psychose nicht zwingend zu deiner Gesamtgeschichte gehört, würde ich dazu raten, sie nicht zu erwähnen.
Denk vor allem daran, den Gutachter nicht mit einem Therapeuten zu verwechseln!
 
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