Moin
ich befinde mich akutell in Vorbereitung auf eine MPU bezüglich Cannabiskonsums und bin auf dieses tolle Forum gestoßen. Zusätzlich zu meiner Vorbereitung bei einer Verkehrspsychologin, möchte ich gerne eure Hilfe in Anspruch nehmen und hoffe auf wertvolle Tipps/Kritik/ Anmerkungen.
Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 29
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 5 Jahre, Anfangs gelegentlich, später beinahne täglich. 4 - 5 Mal die Wche
Datum der Auffälligkeit: 17.09.2014
Drogenbefund
Blutwerte: THC 3,7 ng/ml, 11-OH-THC 2,0 ng/ml, THC-COOH 22ng/ml
Schnelltest: Ja, positiv
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet:
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja, bekam nur einen Bußgeldbescheid
Verurteilt:
Strafe abgebüßt:
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, März 2015
Hab ich neu beantragt: ja, Oktober 2021
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): noch nicht bekannt
Bundesland: Bremen
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 16.09.2014
Abstinenznachweis
Haaranalyse: Ja, im November 2021 sechs Monate rückwirkend
Urinscreen:
Keinen Plan:
Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: Vorbereitungskurs bei einer Verkehrspsychologin
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: unbekannt
Welche Stelle (MPI): voraussichtlich TÜV Nord
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
Im Rahmen meines Vorbereitungskurses wurde mir geraten eine sechsmonatige Abstinenz nachzuweisen. Aufgrund meiner Konsummuster und Werte habe ich mich entschieden, jetzt doch 12 Monate nachzuweisen. Zweiter Termin für die Haaranalyse wurde bereits für Ende Mai gegmacht. Würde mich diesbezüglich auch über ein Feedback freuen. Die Aufforderung zur MPU sollte in den nächsten Woche bei mir im Briefkasten landen, aufgrund des längeres Abstinenznachweises werde ich wahrscheinlich nicht drum herum kommen, um eine Fristverlängerung zu bitten.
Unten stehend habe ich meinen Fragebogen für euch einkopiert.
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das muss in der sechsten, oder siebten Klasse im Biologieunterricht erfolgt sein.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Kontakt zu Cannabis erfolgte im Alter von 16 Jahren, Anfang 2009. Mein damaliger Freundeskreis, die Klassenkameraden, und ich haben uns aus Neugierde ein Gramm Gras gekauft und im örtlichen Stadtgarten das erste Mal dieses konsumiert.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Konsumiert wurde Anfangs gelegentlich, 1-2 mal im Monat, immer in größeren Gruppen von mindestens vier Personen. Bei diesem Konsummuster blieb es dann auch eine Weile.
Ende 2009 / Anfang 2010 wurde der Konsum regelmäßiger und ich konsumierte beinahe täglich, ca 4-5 Mal die Woche.
Durch meinen damaligen Freundeskreis hatte ich fast nur Kontakt zu anderen Kiffern, auch in die Jahrgänge über uns. Wir trafen uns in der Regel kurz nach der Schule, oder Abends, und rauchten zusammen 1-3 Joints, hörten dabei Musik, guckten Filme. In der Regel trafen wir uns im Stadtgarten, im örtlichen Wäldchen, oder bei Freunden die sturmfrei hatten. 2011 brach ich mein Abitur ab und begann im selbigen Jahr meine Ausbildung. Durch den Schulwechsel wurde nach und nach der Kontakt zu meiner Kifferclique geringer und ich schränkte meinen Konsum ein. Ich rauchte an 1-2 Tagen in der Woche. Im Urlaub hatte ich auch immer mal wieder Konsumpausen und in dieser Zeit auch kein Verlangen zu kiffen.
Die Ausbildung fiel mir wesentlich einfacher als das Abitur. Im schulischen Teil habe ich mich nicht wirklich angestrengt. Im ersten Ausbildungsjahr habe ich mich kaum auf Prüfungen vorbereitet und durch die Bank auch immer gute Noten bekommen.
Im weiteren Verlauf der Ausbildung habe ich im Prüfungsstress wieder regelmäßiger konsumiert, ca 4-5 Tage pro Woche. Mir kreisten Abends die Gedanken im Kopf umher, dass ich vielleicht auch bei der Ausbildung versage, ich teilte mich nicht mit und kiffte um abzuschalten und beruhigt einschlafen zu können.
Nach Abschluss meiner Ausbildung, im Jahr 2014, wurde ich von meinem Betrieb übernommen und habe wesentlich mehr Aufgaben übernehmen müssen. Mit dem Ansporn, den Anforderungen gerecht zu werden, habe ich mich übermäßig reingehängt und 4-5 Mal die Woche nach der Arbeit, in der Regel 1-2 Joints, konsumiert. Bei diesem Konsummuster blieb es bis zur Verkehrskontrolle. Am Abend meiner Verkehrskontrolle habe ich für mich den Entschluss gefasst, nicht mehr zu kiffen und bin diesem bis heute treu geblieben.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich das erste Mal mit 16 getrunken und relativ schnell gemerkt, dass dies nichts für mich ist. Nach dem Konsum von Alkohol ging es mir schlecht. Seither trinke ich nur geringe Mengen zu besonderen Anlässen, z.B. ein Glas Rotwein bei dem weihnachtlichen Familienessen.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke täglich 1-2 Tassen Kaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfänglich habe ich keine körperlichen oder psychischen Folgen verspürt.
Mit der Steigerung meines Konsums kann ich im Nachhinein sagen, dass ich auf jeden Fall träger, antriebs- und lustloser wurde. Zunehmend habe ich mich von meinen Eltern distanziert. Das gleiche gilt für meine Freunde die nicht gekifft haben. Meinen Hobbys bin ich ebenfalls nicht mehr im gleichen Maße nachgegangen. Mein Zimmer war damals pures Chaos.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, die unter Frage 7 beschrieben Probleme schienen normal. Dem Großteil meines damaligen Umfelds ging es nicht anders.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,7 ng/ml, 11-OH-THC 2,0 ng/ml, THC-COOH 22ng/ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich 4-5 Mal Abends 1-2 Joints konsumiert.
11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Kontrolle habe ich nicht konsumiert. Es waren die Restwerte des Vorabends die zu meinen Ergebnissen geführt haben.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Zur Zeit meiner Auffälligkeit hatte ich seit kurzem meine Ausbildung abgeschlossen und wurde von meinem Betrieb übernommen.
Im Zuge der Übernahme musste ich ein wesentlich größeres Aufgabenfeld bearbeiten. Ich habe mich selber stark unter Druck gesetzt und stand dementsprechend unter Stress. Abends drehte sich mir der Kopf, die Gedanken kreisten umher. Da ich bereits vorher zum verdrängen und abschalten konsumierte, tat ich in dieser Situation das gleich.
Ich rauchte zu diesem Zeitpunkt, beinahe täglich, ca. 4-5 in der Woche um runterzukommen und abschalten zu können.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Am 17.09.2014 wurde ich Rahmen einer Verkehrsgroßkontrolle mit dem Firmenwagen kontrolliert. Dies war mein erste Fahrzeugkontrolle durch die Polizei und ich war entsprechend nervös. Den Polizisten ist dies sicherlich ebenfalls aufgefallen. Mir wurde ein Urin Schnelltest angeboten, welcher logischerweise auch positiv war.
Zur Blutabnahme wurde ich auf die nächste Polizeidienststelle mitgenommen.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich sollte dringende Exportpapiere vom Büro zum Lager bringen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Strecke beträgt ca. 6 KM. Die Polizeikontrolle erfolgte kurz vor dem Ziel, nach ca. 5 Km.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Eine genaue Zahl kann ich im Nachhinein nicht nennen. Damals dachte ich, dass ich am nächsten Morgen wieder nüchtern und fahrtauglich wäre, je nach Menge und Individuum hat Cannabis eine aktive Wirksamkeit von 72 Stunden oder auch länger. Wenn ich die Teilnahme am Straßenverkehr unter diesem Aspekt betrachte, waren es sicherlich über 100 Fahrten.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich war damals der Meinung, dass ich am Morgen nach dem Konsum wieder fahrtauglich und nüchtern bin. Das ich immer noch unter dem Einfluss von den aktiven Eigenschaften des THC´s stehe, war mit nicht bewusst, ebenfalls das von mir ausgehende Risiko nicht.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabis und andere Drogen mindern die Leistungs und Reaktionsfähigkeit und erhöhen das Unfallrisiko ungemein.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Je nach Individuum und Konsumart kann man sagen, dass man bis zu 72 Stunden unter dem aktiven Einfluss von Cannabis steht. Durch die nicht bekannte Qualität/Zusammensetzung kann dies ebenfalls variieren.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, gerade im Jungen Alter werden Entwicklungsstörungen des Gehirns mit dem Konsum von Cannabis in Verbindung gebracht. Regelmäßiger Konsum führt zu Antriebslosigkeit, einer gewissen Null-Bock Stimmung. Des weiteren besteht auch die Gefahr eine Abhängigkeit. Die Entwicklung von psychischen Krankheiten, z.B. Depressionen, werden durch den Konsum von Cannabis ebenfalls begünstigt.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs habe ich aus Neugierde gekifft. Nach Anstieg meines Konsums habe ich mit Cannabis meine Probleme verdrängt und Stress bewältigt. Bis Beginn meiner Ausbildung war ich auf einem Gymnasium und war dabei mein Abitur zu machen. Der Unterrichtsstoff fiel mir nicht mehr so einfach zu, wie die Jahre zuvor und ich habe , statt zu lernen und meine Probleme anzugehen, gekifft. Durch die ausbleibenden schulischen Erfolge, fühlte ich mich schlecht. Nach dem Konsum rückten all meine Probleme und Ängste in den Hintergrund. Meine Eltern haben sich scheiden lassen. Da meine Mutter unser Haus abbezahlen und unseren Lebensunterhalt finanzieren musste, war ich oft alleine und bin mit dem Kiffen meinen Problemen entflohen.
Mit meinen Eltern habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht offen und ehrlich über meine Sorgen und Nöte gesprochen und mir hier keine Hilfe gesucht.
Für mich war Cannabis eine gute Möglichkeit Konflikten aus dem Weg zu gehen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Unter meinen damaligen Freundeskreis war der Drogenkonsum normal, es wurde sich nie kritisch darüber geäußert. Meine anderen Freunde von Radsport haben mich öfters verplant, verpeilt genannt.
Meinen Eltern habe ich nicht über meinen Konsum informiert, ich habe mich mit Steigerung des Konsums Ihnen gegenüber zunehmen verschlossen.
Das hat oft zu Konflikten geführt, da ihnen klar war, dass etwas nicht mit mir stimmte.
Jedoch bin ich nie mit der Sprache rausgerückt und bin durch den Konsum weiterhin meinen Problemen aus dem Weg gegangen.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ich habe Cannabis hauptsächlich als Konfliktlösungsmittel genutzt und meine Sorgen und Probleme verdrängt. In Phasen hoher Stressbelastungen habe ich mehr geraucht.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe für mich selber entschieden, dass ich mit dem Konsum von Cannabis aufhören will.
Hilfe habe ich mir keine geholt.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich mehrere. Vor Beginn meines THC-Konsums habe ich viel Sport gemacht, hauptsächlich Radsport. Mit diesem “Sportler Freundeskreis” habe ich, zu Beginn meiner Ausbildung, mehrfach im Jahr mal ein langes Wochenende im Harz verbracht, oder einen längeren Urlaub.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In erster Linie stand ich mir selber im Weg. Ich habe für mich keine andere Möglichkeit gesehen, mich mit Sorgen, Problem und Stress auseinanderzusetzen.
Durch den doch gehäuften Konsum war ich wie gefangen. Ich verdrängte meine Probleme und die Welt war für mich in Ordnung.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich sicherlich gefährdet war in eine Abhängigkeit zu geraten. Drogen bieten generell ein sehr hohes Abhängigkeitspotential.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Hätte ich meiner Neugier stand gehalten und mich mit den Risiken des Cannabiskonsums auseinandergesetzt, wäre meine Drogenkarriere nicht zustande gekommen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nur mit einer strikten Abstinenz kann ich mit meinen Probleme und Sorgen offen und ehrlich angehen. Ich spreche Probleme offen an, suche mir Gesprächspartner und teile mich offen mit.
Der Konsum von Cannabis hat mich oft von Tag zu Tag leben lassen. Ich möchte mich in Zukunft persönlich, sowie beruflich weiterentwickeln. Konsum von Drogen ist für mich und meine Ziele unvereinbar.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Am Abend meiner Verkehrskontrolle, 17.09.2014, war ich verzweifelt und kurz davor wieder zu kiffen. Ich habe dann für mich entschieden, dass es so in Zukunft einfach nicht weitergehen kann, ich habe mich echt geschämt.
Ich stand im Berufsleben und wollte nicht riskieren meinen Job zu verlieren.
Im Nachhinein bin froh in diese Situation gekommen zu sein, was dazu führte, dass ich mich mit meinen Problemen auseinandersetzen musste.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Gelegentlicher Konsum kommt für mich nicht in Frage. Ich bin mir mittlerweile über die Risiken des Cannabiskonsum bewusst und möchte kein Risiko für andere Personen und mich darstellen.
In Zukunft will ich mich beruflich noch einmal umorientieren. Solche Herausforderungen, oder auch Konflikte, lassen sich nur abstinent löen.
Des weiteren mache ich seit Beginn meiner Abstinenz wieder vermehrt Sport, der Konsum von Cannabis schließt sich hier ebenfalls für mich aus.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Als ich den Entschluss für mich gefasst hatte, fiel es mir recht einfach. Ich hatte auch keine Entzugserscheinungen. Ich konnte bereits relativ schnell erste positive Veränderungen an mir bemerken, ich fühlte mich aktiver und fitter.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Am 18.09.2014 habe ich mich meinen Eltern offenbart und das erste Mal seit langer Zeit offen mit Ihnen über meine Probleme gesprochen.
Meiner Mutter hatte sich zu Zeiten meines stärkeren Konsum bereits starke Sorgen gemacht. Durch meinen Entschluss abstinent zu bleiben und das klärende Gespräch konnten wir ein sehr gutes, ehrliches Verhältnis aufbauen.
Heute habe ich ein sehr enges Verhältnis zu meiner Familie.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Familie berichtet nur positives ebenson mein neuer Freundeskreis. Die Beziehungen zu meinen Eltern ist viel stärker geworden. Seit Beginn meiner Abstinenz treibe ich wieder vermehrt Sport und habe mir hierüber einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Zu der damaligen Kifferclique habe keinen Kontakt mehr.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, der Kontakt wurde komplett eingestellt. Ich habe im Nachhinein auch festgestellt, dass bis auf das Kiffen eigentlich auch kaum Gemeinsamkeiten bestanden.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, in meinem heutigen Freundeskreis werden keine Drogen konsumiert.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde in Zukunft strikt abstinent leben. Mir sind die Risiken des Drogenkonsums bewusst und ich möchte das bisher erreichte nicht riskieren.
Kontakt zu Drogen und Konsumenten werde ich vermeiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch meine strikte Abstinenz und Auseinandersetzung meiner Probleme, bin ich mit der Gefahren des Drogenkonsums bewusst. Ich will nicht andere Verkehrsteilnehmer oder mich nicht gefährden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Persönlich schließe ich einen Rückfall theoretisch für mich aus. Seit mitterweile 2014 konsumiere ich keine Drogen mehr und habe mittlerweile Situationen erlebt, in welchen ich früher sicherlich gekifft hätte. Durch den guten Kontakt und engen Verhältnis zu meinen Eltern und meinen neuen Freundeskreis habe ich verlässliche Ansprechpartner mit denen ich über alles reden kann. Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen ist auch eine Option die mir zur Verfügung steht
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Alkohol konsumiere ich selten, nur zu besonderen Anlässen. Als Beispiel Weihnachten ein Glas Rotwein, oder an Silvester ein Glas Sekt.
Viele Grüße
ich befinde mich akutell in Vorbereitung auf eine MPU bezüglich Cannabiskonsums und bin auf dieses tolle Forum gestoßen. Zusätzlich zu meiner Vorbereitung bei einer Verkehrspsychologin, möchte ich gerne eure Hilfe in Anspruch nehmen und hoffe auf wertvolle Tipps/Kritik/ Anmerkungen.
Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 29
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 5 Jahre, Anfangs gelegentlich, später beinahne täglich. 4 - 5 Mal die Wche
Datum der Auffälligkeit: 17.09.2014
Drogenbefund
Blutwerte: THC 3,7 ng/ml, 11-OH-THC 2,0 ng/ml, THC-COOH 22ng/ml
Schnelltest: Ja, positiv
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet:
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja, bekam nur einen Bußgeldbescheid
Verurteilt:
Strafe abgebüßt:
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, März 2015
Hab ich neu beantragt: ja, Oktober 2021
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): noch nicht bekannt
Bundesland: Bremen
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 16.09.2014
Abstinenznachweis
Haaranalyse: Ja, im November 2021 sechs Monate rückwirkend
Urinscreen:
Keinen Plan:
Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: Vorbereitungskurs bei einer Verkehrspsychologin
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: unbekannt
Welche Stelle (MPI): voraussichtlich TÜV Nord
Schon bezahlt?: nein
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
Im Rahmen meines Vorbereitungskurses wurde mir geraten eine sechsmonatige Abstinenz nachzuweisen. Aufgrund meiner Konsummuster und Werte habe ich mich entschieden, jetzt doch 12 Monate nachzuweisen. Zweiter Termin für die Haaranalyse wurde bereits für Ende Mai gegmacht. Würde mich diesbezüglich auch über ein Feedback freuen. Die Aufforderung zur MPU sollte in den nächsten Woche bei mir im Briefkasten landen, aufgrund des längeres Abstinenznachweises werde ich wahrscheinlich nicht drum herum kommen, um eine Fristverlängerung zu bitten.
Unten stehend habe ich meinen Fragebogen für euch einkopiert.
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
Das muss in der sechsten, oder siebten Klasse im Biologieunterricht erfolgt sein.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Der erste Kontakt zu Cannabis erfolgte im Alter von 16 Jahren, Anfang 2009. Mein damaliger Freundeskreis, die Klassenkameraden, und ich haben uns aus Neugierde ein Gramm Gras gekauft und im örtlichen Stadtgarten das erste Mal dieses konsumiert.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Konsumiert wurde Anfangs gelegentlich, 1-2 mal im Monat, immer in größeren Gruppen von mindestens vier Personen. Bei diesem Konsummuster blieb es dann auch eine Weile.
Ende 2009 / Anfang 2010 wurde der Konsum regelmäßiger und ich konsumierte beinahe täglich, ca 4-5 Mal die Woche.
Durch meinen damaligen Freundeskreis hatte ich fast nur Kontakt zu anderen Kiffern, auch in die Jahrgänge über uns. Wir trafen uns in der Regel kurz nach der Schule, oder Abends, und rauchten zusammen 1-3 Joints, hörten dabei Musik, guckten Filme. In der Regel trafen wir uns im Stadtgarten, im örtlichen Wäldchen, oder bei Freunden die sturmfrei hatten. 2011 brach ich mein Abitur ab und begann im selbigen Jahr meine Ausbildung. Durch den Schulwechsel wurde nach und nach der Kontakt zu meiner Kifferclique geringer und ich schränkte meinen Konsum ein. Ich rauchte an 1-2 Tagen in der Woche. Im Urlaub hatte ich auch immer mal wieder Konsumpausen und in dieser Zeit auch kein Verlangen zu kiffen.
Die Ausbildung fiel mir wesentlich einfacher als das Abitur. Im schulischen Teil habe ich mich nicht wirklich angestrengt. Im ersten Ausbildungsjahr habe ich mich kaum auf Prüfungen vorbereitet und durch die Bank auch immer gute Noten bekommen.
Im weiteren Verlauf der Ausbildung habe ich im Prüfungsstress wieder regelmäßiger konsumiert, ca 4-5 Tage pro Woche. Mir kreisten Abends die Gedanken im Kopf umher, dass ich vielleicht auch bei der Ausbildung versage, ich teilte mich nicht mit und kiffte um abzuschalten und beruhigt einschlafen zu können.
Nach Abschluss meiner Ausbildung, im Jahr 2014, wurde ich von meinem Betrieb übernommen und habe wesentlich mehr Aufgaben übernehmen müssen. Mit dem Ansporn, den Anforderungen gerecht zu werden, habe ich mich übermäßig reingehängt und 4-5 Mal die Woche nach der Arbeit, in der Regel 1-2 Joints, konsumiert. Bei diesem Konsummuster blieb es bis zur Verkehrskontrolle. Am Abend meiner Verkehrskontrolle habe ich für mich den Entschluss gefasst, nicht mehr zu kiffen und bin diesem bis heute treu geblieben.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Alkohol habe ich das erste Mal mit 16 getrunken und relativ schnell gemerkt, dass dies nichts für mich ist. Nach dem Konsum von Alkohol ging es mir schlecht. Seither trinke ich nur geringe Mengen zu besonderen Anlässen, z.B. ein Glas Rotwein bei dem weihnachtlichen Familienessen.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich trinke täglich 1-2 Tassen Kaffee.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Anfänglich habe ich keine körperlichen oder psychischen Folgen verspürt.
Mit der Steigerung meines Konsums kann ich im Nachhinein sagen, dass ich auf jeden Fall träger, antriebs- und lustloser wurde. Zunehmend habe ich mich von meinen Eltern distanziert. Das gleiche gilt für meine Freunde die nicht gekifft haben. Meinen Hobbys bin ich ebenfalls nicht mehr im gleichen Maße nachgegangen. Mein Zimmer war damals pures Chaos.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, die unter Frage 7 beschrieben Probleme schienen normal. Dem Großteil meines damaligen Umfelds ging es nicht anders.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 3,7 ng/ml, 11-OH-THC 2,0 ng/ml, THC-COOH 22ng/ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich 4-5 Mal Abends 1-2 Joints konsumiert.
11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Kontrolle habe ich nicht konsumiert. Es waren die Restwerte des Vorabends die zu meinen Ergebnissen geführt haben.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Zur Zeit meiner Auffälligkeit hatte ich seit kurzem meine Ausbildung abgeschlossen und wurde von meinem Betrieb übernommen.
Im Zuge der Übernahme musste ich ein wesentlich größeres Aufgabenfeld bearbeiten. Ich habe mich selber stark unter Druck gesetzt und stand dementsprechend unter Stress. Abends drehte sich mir der Kopf, die Gedanken kreisten umher. Da ich bereits vorher zum verdrängen und abschalten konsumierte, tat ich in dieser Situation das gleich.
Ich rauchte zu diesem Zeitpunkt, beinahe täglich, ca. 4-5 in der Woche um runterzukommen und abschalten zu können.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Am 17.09.2014 wurde ich Rahmen einer Verkehrsgroßkontrolle mit dem Firmenwagen kontrolliert. Dies war mein erste Fahrzeugkontrolle durch die Polizei und ich war entsprechend nervös. Den Polizisten ist dies sicherlich ebenfalls aufgefallen. Mir wurde ein Urin Schnelltest angeboten, welcher logischerweise auch positiv war.
Zur Blutabnahme wurde ich auf die nächste Polizeidienststelle mitgenommen.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich sollte dringende Exportpapiere vom Büro zum Lager bringen.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Die Strecke beträgt ca. 6 KM. Die Polizeikontrolle erfolgte kurz vor dem Ziel, nach ca. 5 Km.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Eine genaue Zahl kann ich im Nachhinein nicht nennen. Damals dachte ich, dass ich am nächsten Morgen wieder nüchtern und fahrtauglich wäre, je nach Menge und Individuum hat Cannabis eine aktive Wirksamkeit von 72 Stunden oder auch länger. Wenn ich die Teilnahme am Straßenverkehr unter diesem Aspekt betrachte, waren es sicherlich über 100 Fahrten.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Ich war damals der Meinung, dass ich am Morgen nach dem Konsum wieder fahrtauglich und nüchtern bin. Das ich immer noch unter dem Einfluss von den aktiven Eigenschaften des THC´s stehe, war mit nicht bewusst, ebenfalls das von mir ausgehende Risiko nicht.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Cannabis und andere Drogen mindern die Leistungs und Reaktionsfähigkeit und erhöhen das Unfallrisiko ungemein.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Je nach Individuum und Konsumart kann man sagen, dass man bis zu 72 Stunden unter dem aktiven Einfluss von Cannabis steht. Durch die nicht bekannte Qualität/Zusammensetzung kann dies ebenfalls variieren.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Ja, gerade im Jungen Alter werden Entwicklungsstörungen des Gehirns mit dem Konsum von Cannabis in Verbindung gebracht. Regelmäßiger Konsum führt zu Antriebslosigkeit, einer gewissen Null-Bock Stimmung. Des weiteren besteht auch die Gefahr eine Abhängigkeit. Die Entwicklung von psychischen Krankheiten, z.B. Depressionen, werden durch den Konsum von Cannabis ebenfalls begünstigt.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Anfangs habe ich aus Neugierde gekifft. Nach Anstieg meines Konsums habe ich mit Cannabis meine Probleme verdrängt und Stress bewältigt. Bis Beginn meiner Ausbildung war ich auf einem Gymnasium und war dabei mein Abitur zu machen. Der Unterrichtsstoff fiel mir nicht mehr so einfach zu, wie die Jahre zuvor und ich habe , statt zu lernen und meine Probleme anzugehen, gekifft. Durch die ausbleibenden schulischen Erfolge, fühlte ich mich schlecht. Nach dem Konsum rückten all meine Probleme und Ängste in den Hintergrund. Meine Eltern haben sich scheiden lassen. Da meine Mutter unser Haus abbezahlen und unseren Lebensunterhalt finanzieren musste, war ich oft alleine und bin mit dem Kiffen meinen Problemen entflohen.
Mit meinen Eltern habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht offen und ehrlich über meine Sorgen und Nöte gesprochen und mir hier keine Hilfe gesucht.
Für mich war Cannabis eine gute Möglichkeit Konflikten aus dem Weg zu gehen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Unter meinen damaligen Freundeskreis war der Drogenkonsum normal, es wurde sich nie kritisch darüber geäußert. Meine anderen Freunde von Radsport haben mich öfters verplant, verpeilt genannt.
Meinen Eltern habe ich nicht über meinen Konsum informiert, ich habe mich mit Steigerung des Konsums Ihnen gegenüber zunehmen verschlossen.
Das hat oft zu Konflikten geführt, da ihnen klar war, dass etwas nicht mit mir stimmte.
Jedoch bin ich nie mit der Sprache rausgerückt und bin durch den Konsum weiterhin meinen Problemen aus dem Weg gegangen.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ich habe Cannabis hauptsächlich als Konfliktlösungsmittel genutzt und meine Sorgen und Probleme verdrängt. In Phasen hoher Stressbelastungen habe ich mehr geraucht.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Ich habe für mich selber entschieden, dass ich mit dem Konsum von Cannabis aufhören will.
Hilfe habe ich mir keine geholt.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Konsumpausen hatte ich mehrere. Vor Beginn meines THC-Konsums habe ich viel Sport gemacht, hauptsächlich Radsport. Mit diesem “Sportler Freundeskreis” habe ich, zu Beginn meiner Ausbildung, mehrfach im Jahr mal ein langes Wochenende im Harz verbracht, oder einen längeren Urlaub.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In erster Linie stand ich mir selber im Weg. Ich habe für mich keine andere Möglichkeit gesehen, mich mit Sorgen, Problem und Stress auseinanderzusetzen.
Durch den doch gehäuften Konsum war ich wie gefangen. Ich verdrängte meine Probleme und die Welt war für mich in Ordnung.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich sicherlich gefährdet war in eine Abhängigkeit zu geraten. Drogen bieten generell ein sehr hohes Abhängigkeitspotential.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Hätte ich meiner Neugier stand gehalten und mich mit den Risiken des Cannabiskonsums auseinandergesetzt, wäre meine Drogenkarriere nicht zustande gekommen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Nur mit einer strikten Abstinenz kann ich mit meinen Probleme und Sorgen offen und ehrlich angehen. Ich spreche Probleme offen an, suche mir Gesprächspartner und teile mich offen mit.
Der Konsum von Cannabis hat mich oft von Tag zu Tag leben lassen. Ich möchte mich in Zukunft persönlich, sowie beruflich weiterentwickeln. Konsum von Drogen ist für mich und meine Ziele unvereinbar.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Am Abend meiner Verkehrskontrolle, 17.09.2014, war ich verzweifelt und kurz davor wieder zu kiffen. Ich habe dann für mich entschieden, dass es so in Zukunft einfach nicht weitergehen kann, ich habe mich echt geschämt.
Ich stand im Berufsleben und wollte nicht riskieren meinen Job zu verlieren.
Im Nachhinein bin froh in diese Situation gekommen zu sein, was dazu führte, dass ich mich mit meinen Problemen auseinandersetzen musste.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Gelegentlicher Konsum kommt für mich nicht in Frage. Ich bin mir mittlerweile über die Risiken des Cannabiskonsum bewusst und möchte kein Risiko für andere Personen und mich darstellen.
In Zukunft will ich mich beruflich noch einmal umorientieren. Solche Herausforderungen, oder auch Konflikte, lassen sich nur abstinent löen.
Des weiteren mache ich seit Beginn meiner Abstinenz wieder vermehrt Sport, der Konsum von Cannabis schließt sich hier ebenfalls für mich aus.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Als ich den Entschluss für mich gefasst hatte, fiel es mir recht einfach. Ich hatte auch keine Entzugserscheinungen. Ich konnte bereits relativ schnell erste positive Veränderungen an mir bemerken, ich fühlte mich aktiver und fitter.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Am 18.09.2014 habe ich mich meinen Eltern offenbart und das erste Mal seit langer Zeit offen mit Ihnen über meine Probleme gesprochen.
Meiner Mutter hatte sich zu Zeiten meines stärkeren Konsum bereits starke Sorgen gemacht. Durch meinen Entschluss abstinent zu bleiben und das klärende Gespräch konnten wir ein sehr gutes, ehrliches Verhältnis aufbauen.
Heute habe ich ein sehr enges Verhältnis zu meiner Familie.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Mein Familie berichtet nur positives ebenson mein neuer Freundeskreis. Die Beziehungen zu meinen Eltern ist viel stärker geworden. Seit Beginn meiner Abstinenz treibe ich wieder vermehrt Sport und habe mir hierüber einen neuen Freundeskreis aufgebaut. Zu der damaligen Kifferclique habe keinen Kontakt mehr.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, der Kontakt wurde komplett eingestellt. Ich habe im Nachhinein auch festgestellt, dass bis auf das Kiffen eigentlich auch kaum Gemeinsamkeiten bestanden.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein, in meinem heutigen Freundeskreis werden keine Drogen konsumiert.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde in Zukunft strikt abstinent leben. Mir sind die Risiken des Drogenkonsums bewusst und ich möchte das bisher erreichte nicht riskieren.
Kontakt zu Drogen und Konsumenten werde ich vermeiden.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch meine strikte Abstinenz und Auseinandersetzung meiner Probleme, bin ich mit der Gefahren des Drogenkonsums bewusst. Ich will nicht andere Verkehrsteilnehmer oder mich nicht gefährden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Persönlich schließe ich einen Rückfall theoretisch für mich aus. Seit mitterweile 2014 konsumiere ich keine Drogen mehr und habe mittlerweile Situationen erlebt, in welchen ich früher sicherlich gekifft hätte. Durch den guten Kontakt und engen Verhältnis zu meinen Eltern und meinen neuen Freundeskreis habe ich verlässliche Ansprechpartner mit denen ich über alles reden kann. Professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen ist auch eine Option die mir zur Verfügung steht
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Alkohol konsumiere ich selten, nur zu besonderen Anlässen. Als Beispiel Weihnachten ein Glas Rotwein, oder an Silvester ein Glas Sekt.
Viele Grüße