Cannabis MPU, kompliziert wegen Medikamenten?

Mistgebaut11

Benutzer
Guten Morgen liebes Forum,
Leider habe ich dieses Forum erst recht spät gefunden, sonst hätte ich das schon früher gemacht. Ich würde sagen mein Fall ist ein recht ''normaler'' Cannabisfall, jedoch habe ich zum Zeitpunkt der Kontrolle 20mg SSRI Antidepressiva (Citalopram) zusätzlich zu Cannabis konsumiert. Meine Frage wäre jetzt ob ich deswegen das Abstinenzprogramm auf 12 Monate verlängern muss oder ob da die 6 Monate die Ich schon habe reichen. Hilfe ist gerne angenommen und ich bedanke mich im Vorraus ^^


FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 23

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 2018 -2021, ca 3 joints am Tag, in etwa 0.2g pro Joint
Datum der Auffälligkeit: 1.10.21

Drogenbefund
Blutwerte: 4,4, Aktic, 28ng THC-COOH
Schnelltest: -
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: Ja
Strafe abgebüßt: ja

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

„Kann Herr XXX trotz des gelegentliche Cannbiskonsum und einer Straßenverkehrsteilnahmen unter Cannabiseinfluss ein Kraftfahrzeug der Klasse sicher führen? Ist insbesondere zu erwarten, dass zukünftig Cannabiskonsum und Verkehrsteilnahme zuverlässig getrennt werden können?''
Bundesland:
Baden-Württemberg


Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: 1.10.21



Abstinenznachweis
Haaranalyse: -
Urinscreen: Ja, seit 2.11.21
Keinen Plan: -

Aufarbeitung
Drogenberatung: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: noch keinen Termin
Welche Stelle (MPI): ABV
Schon bezahlt?: Nein
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?:Nein
 

bakira2906

Erfahrener Benutzer
Hallo, als Wiederholungstäter musst du 12 Monate nachweisen. (Keine Garantie auf die Auskunft aber bin mir fast sicher )
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wiederholungstäter?
Er ist doch nur einmal erwischt worden...:smiley160:
 

bakira2906

Erfahrener Benutzer
Man kann ja auch mal eine Frage überlesen. Nachdem du es mir geschrieben hattest ist es mir dann auch aufgefallen
 

Mistgebaut11

Benutzer
Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten :).
Ja genau ich wurde das erste Mal erwischt und hatte davor nie mit der Polizei zu tun, nur um das klar zu stellen.
Allerdings fände ich es ganz toll wenn mir auch jemand beantworten könnte ob das als Mischkonsum gilt, habe sämtliche Foren durchsucht und keinen Fall dergleichen gefunden. Denn wenn ich nochmal 6 Monate machen müsste würde ich jetzt anfangen, aber am liebsten natürlich mit 6 Monaten zur MPU.

Wenn also jemand Input hat freue ich mich sehr vielen Dank :).
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
, jedoch habe ich zum Zeitpunkt der Kontrolle 20mg SSRI Antidepressiva (Citalopram) zusätzlich zu Cannabis konsumiert. Meine Frage wäre jetzt ob ich deswegen das Abstinenzprogramm auf 12 Monate verlängern muss oder ob da die 6 Monate die Ich schon habe reichen.
Wenn du einen Attest hast, oder besorgen kannst, ist dass kein Problem. Letztendlich nimmt man ja Antidepressiva nicht ohne Grund.
 

Mistgebaut11

Benutzer
Wenn du einen Attest hast, oder besorgen kannst, ist dass kein Problem. Letztendlich nimmt man ja Antidepressiva nicht ohne Grund.
Hey Max, danke für deine Antwort, eine echte Ehre von einem der renommiertesten Experten beraten zu werden :).
Also ich habe mir heute von meinem Psychiater ein Attest ausstellen lassen dass ich ich fahrtüchtig bin, nehme auch gar keine Medikamente mehr zu mir. Allerdings wurden die mir damals vom Hausarzt verschrieben, muss ich dann da nochmal ein Attest holen oder reicht das vom Psychiater.
Vielen lieben Dank für deine Hilfe! <3
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
eine echte Ehre von einem der renommiertesten Experten beraten zu werden :).
:D ... danke für die Schmeichelei.
Allerdings wurden die mir damals vom Hausarzt verschrieben, muss ich dann da nochmal ein Attest holen oder reicht das vom Psychiater.
Du musst das Attest von demjenigen haben, der es dir verschrieben/verortnet hat.
Mit dem Attest ist eine Suchtverlagerung ausgeschlossen.
Auch ist das Medikament in deiner Fragestellung nicht enthalten.

Da wir gerade dabei sind ...
Deine Fragestellung der FSST beläuft sich auf "gelegentlichen Konsum" ... dein THC-COOH-Wert gibt das durchaus auch her.

Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): 2018 -2021, ca 3 joints am Tag, in etwa 0.2g pro Joint
Wenn ich aber diese Aussage lese, dann hebst du mit dieser Aussage einen "gelegentlichen Konsum" komplett auf.
3 Joints am Tag und das von 2018 bis 2021 ... dann ist das kein "gelegentlicher Konsum" mehr, sondern ein "regelmäßiger Konsum".
Das Problem dabei ist, dass du mit 6 Monaten Abstinenz in Schwierigkeiten kommst.

MPU ... abc Teil 1 Ablauf der MPU
MPU ... abc Teil 2 Vorbereitung auf die MPU
MPU ... abc Teil 3 Umgang mit dem MPU Gutachten

FAQ Reaktionstest/Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Urinanalyse FAQ
Haaranalyse FAQ

Wichtige Abkürzungen
 

Mistgebaut11

Benutzer
:D ... danke für die Schmeichelei.

Du musst das Attest von demjenigen haben, der es dir verschrieben/verortnet hat.
Mit dem Attest ist eine Suchtverlagerung ausgeschlossen.
Auch ist das Medikament in deiner Fragestellung nicht enthalten.
Alles klar und dann muss das Attest sagen dass es zu der Zeit medizinisch notwendig war mir diese Medikamente zu verschreiben?

Und das mit dem Konsum waren dieses Jahr eigentlich nur 3 Monate, hatte seit 2018 nicht mehr geraucht und habe dieses Jahr während Corona wieder angefangen :/
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator

Mistgebaut11

Benutzer
Hallo liebe Leute
Ich habe in ca. 3 Wochen meine MPU und ich dachte ich stell mal meinen Fragebogen rein. Ich erwarte kein Riesen Feedback da es ja zeitlich relativ knapp ist, aber wenn jemand Input hat freue ich Mich.:smiley624:
Und falls nicht werde ich mein Ergebnis bekanntgeben und man kann schauen was vielleicht richtig war oder was man vermeiden sollte, abhängig vom Ergebnis.
Ich habe bereits die Bescheinigung vom Arzt für die Notwendigkeit vom Citalopram und vom Psychiater habe ich ein Attest dass ich meine depressive Episode abgeklungen ist und ich ein Fahrzeug führen kann.
 

Mistgebaut11

Benutzer
3.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

das was ich mich erinnern kann war in der 6.Klasse als wir von der Polizei zu einem Kurs wegen Drogen eingeladen wurden.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Juni 2017 nach dem Abitur, das war nach dem Abi als ich viel freizeit hatte

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Wie gesagt war ich nach dem Abi das erste mal aktiv im Kontakt, es gab öfter Feiern von Leuten aus der Stufe bei denen Leute kommt die man kennt, und dann hatten Leute immer mal was dabei, ich trinke kein Alkohol und habe dann eine Zigarette draußen geraucht gegen 23 Uhr, habe mich zu Bekannten gestellt die einen Joint geraucht haben. Das war so Ende Juli 2017.

Habe mir nichts dabei gedacht und als mir ein Zug angeboten wurde wollte ich halt auch irgendwie cool und hart sein, als wäre das keine große Sache für mich. ich habe also so 3 Züge genommen, aber nicht viel verspürt, in etwa wie wenn man nach einem langen tag eine Zigarette raucht.


Dann 2021 war ich etwa 4 Monate in meiner Ausbildung in der Bank, habe aber gemerkt es macht mir keinen Spaßund ich bin sehr unglücklich, dachte das liegt an mir und war im April beim Arzt wegen Antriebslosigkeit und Bedrücktheit, der hat mir dann Citalopram 20mg verschrieben, was ich nach seinen Angaben genommen habe. Ich habe keine Veränderung feststellen können aber mein Arzt meinte das kann dauern. Dann ab Juli ging alles bergab, habe mich sehr unwohl gefühlt, hab Fehler bei der Arbeit gemacht und hab mich entschlossen abzubrechen.
Zur gleichen Zeit lief es mit meiner Freundin sehr schlecht und meine 4 Jährige Beziehung ging zu ende. Ich habe dann schnell einen 450 Euro job gefunden, hatte also Zeit, keine großen Verpflichtungen und Geld gespart.
In der Berufsschule habe ich auch meine damaligen Freunde kennengelernt, und haben uns auch mal zum abhängen getroffen, wo die 2 mit anderen auch Cannabis konsumiert haben, jedoch war ich noch in der Ausbildung und wollte mir da nicht selber ins Bein schiessen .

Dann nach der Ausbildung haben wir uns öfter getroffen und ich habe dann gefragt ob ich auch mal mit rauchen kann, da meine damaligen freunde immer sehr aufgelöst und gut gelaunt dadurch wirkten und ich dachte ich könnte dadurch meine Gedanken abschalten.
Als ich dann wieder geraucht habe, habe ich eine Euphorie gespürt und es schien mir als wär druck abgefallen. Im Zeitraum vom Juli bis zur Kontrolle haben wir uns dann 1-2 mal in der Woche getroffen, je nachdem wie bei denen auch die Klassenarbeiten lagen. Anfangs habe ich gemerkt okay, nach einem Joint habe ich schon genug, aber gegen Ende hab ich auch mal 2 an einem Tag geschafft, geteilt ,mit anderen

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich trinke fast nie habe ich etwa 6 mal getrunken seit ich 16 bin das letzte mal vor Heiligabend ein Glas Wein mit meiner Familie, und ansonsten nie exzessiv.

6. Sonstige Suchtmittel Einnahme?
ca. 3-5 Zigaretten am tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja, ich habe am nächsten tag immer sehr lange geschlafen, normalerweise immer so bis
9, nach Konsum konnte das auch mal 13 Uhr werden.
Mein Zimmer habe ich anstatt alle 2-3 Tage auch mal ne Woche nicht aufgeräumt.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, wie gesagt die Folgen waren derzeit nicht lebensverändernd, und die Anerkennung von meinen Freunden hat mir gut getan, da ich die Jahre davor nur meine freundin hatte

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

4,4ng THC; 1,6ng =H-THC; 28ng THC-COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Mittwoch den 29.09 habe ich mich gegen 17 Uhr mit einem Kumpel getroffen und wir haben 2 Joints mit etwa 0,5 geraucht, gegen 23 Uhr bin ich dann nach hause gefahren.
Am Donnerstag habe ich mich nochmal mit dem gleichen und 2 anderen getroffen, saß aber nur daneben da ich am Freitag arbeiten war

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
um 19 Uhr einen Joint zu viert und um 22 Uhr einen zu zweit, ca 0,5-0,8g

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
es war Wochenende und ich hatte mich nach dem arbeiten mit ein paar Kumpels verabredet

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Das habe ich die Polizisten gefragt und die haben gesagt es sei eine Allgemeine Verkehrskontrolle.




14. Was war der Zweck der Fahrt?
Wir hatten ja gekifft und ich hatte danach extrem Hunger und war recht müde. wollte nicht mit leerem Magen schlafen gehen bin also noch schnell zur Tankstelle um dort etwas zu essen zu schnappen. das war gegen 23:30.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
von meinem Kumpel 1300 Meter zur Tankstelle, dann wären es nochmal 1200 Meter bis nach hause sagt google maps zu meiner gefahrenen route

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Aktiv berauscht ca 20 mal, aber da man noch bis zu 72 stunden unter dem einfluss stehen kann ca 50 mal.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Ich habe gesehen wie meine damaligen Freunde ohne bedenken nach hause gefahren sind, da wollte ich mithalten um nicht schwach zu wirken, außerdem habe ich immer eine mind. eine stunde nach konsum gewartet und 5 minuten frische Luft geschnappt, habe mich also wieder ‘klar’ im Kopf gefühlt.


18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz) Weil während des akuten Rausches die Konzentrationsfähigkeit sinkt. Die motorischen Fähigkeiten sinken, die Blendwirkung wird erhöht, die Reaktionsfähigkeit lässt nach, Geschwindigkeiten und Distanzen können falsch eingeschätzt werden. Dadurch werde ich und andere gefährdet

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

ca 72 Stunden, da durch den unkontrollierten Abbau aus dem Fettgewebe der aktive THC Wert im Blut auch wieder ansteigen kann.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Inzwischen ja, natürlich hat man bei jeder Droge die Gefahr in eine Abhängigkeit zu geraten. Außerdem leidet das Kurzzeitgedächtnis, man braucht immer mehr davon.
Ebenso kann es als Einstiegsdroge fungieren, da einem eventuell das high nicht mehr reicht und man auch kontakte in die Drogenszene knüpft.
Dann eben noch die geistigen Schäden, Psychosen und paranoia, ebenso kann der iq sinken, es gab ein studie 1972 aus Neuseeland.
Und weil man was raucht kann es natürlich auch Probleme mit der Lunge geben, Krebs usw.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

2017 war es einfach Neugier und ich war glücklich mit dem Abi fertig zu sein

2021 dann
Es war ein sehr instabile Zeit in meinem Leben. Ich hatte gerade meine Ausbildung abgebrochen, Anfang Juli da ich dort sehr unglücklich war. Außerdem haben meine Freundin und ich uns zur gleichen Zeit nach 4 Jahren Beziehung getrennt, sie war meine einzige Freundin und ich hatte keine alten Freunde mehr die in der Stadt waren. Ich hatte keine Ahnung wie es beruflich weitergehen soll und ich habe ständig an meine Ex-Freundin gedacht. Durch Corona war auch das Fitness zu, da habe ich normalerweise Zuflucht gefunden.
Das war dann einfach mal entspannend was zu konsumieren und nicht mehr an den ernst des Lebens zu denken,
Durch meine damaligen Kumpels habe ich das auch nicht als problematisch angesehen, Ich dacht ich wäre cool dadurch

Durch das kiffen hatte ich dann freunde, Bestätigung, und habe mich komischerweise einfach cool gefühlt, und der entspannende, ablenkende Effekt war natürlich auch ein treibender Faktor.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Da meine Mutter selten zuhause war in der Zeit hat sie nichts mitbekommen, am tag vor der Arbeit hatte ich nie geraucht und auch meine beruflichen Pflichten erledigt.
Ansonsten waren meine einzigen Kontakte meine damaligen Konsumfreunde und die Mädchen mit denen ich mich getroffen habe, von denen beiden nichts negatives darüber geäußert wurde.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Die Menge des Konsums blieb relativ konstant

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Ich hatte damals meinen Konsum nicht als problematisch bewertet, hatte also weder eine Intervention von außen noch das starke Bedürfnis, also nein. Dann eben als ich meine neuen Freunde gefunden habe haben die mir geholfen stark zu bleiben, und meine mum hat immer mal wieder nachgefragt wies läuft, hab ihr davon erzählt und sie schien sehr glücklich dass ich es anpacke

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein, mit meinem Vater habe ich seit 13 jahren keinen kontakt da weiss ich es nicht.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

ja eben die Zeit in der ich mit meiner Freundin zusammen war, August 2017 bis ende April 2021 da war komplett pause. Die wollte damit nix am Hut haben und sie war meine erste Freundin und ich habe sie von Anfang an sehr gemocht, habe das also gerne alles aufgegeben

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Es ging natürlich schon, aber die Kombination von unsicherer karriere, fehlendes gesundes soziales Umfeld und die Trennung waren bei mir ständig im Kopf. Früher war ich im Fitness angemeldet, aber wegen Corona war das auch zu.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
klar, jeder der Drogen konsumiert kann abhängig werden. Könnte auch sein dass ich auf diese schiene gerutscht wäre, wäre ich nicht erwischt worden.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein
 

Mistgebaut11

Benutzer
Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Klar, sogar müssen da ich ja letztendlich andere in gefahr gebracht habe.
Anstatt meine Probleme kurzfristig zu verdrängen hätte ich nach Ideen z.B. von meiner Familie fragen müssen, wie man solche Situationen bewältigt. Außerdem muss man lernen dass Rückschläge im Leben dazu gehören und nicht das Ende der Welt sind.
Hätte ich mehr soziale Kontakte so wie jetzt hätten die mir vermutlich auch gesagt dass das nicht der richtige Weg ist. Das hat mir eine Freundin beigebracht die sehr empathisch ist

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich will natürlich nicht in die Abhängigkeit geraten. Ich habe jetzt auch meine Ziele klar vor mir und die lassen sich nicht mit Cannabis vereinbaren. Ich weiss jetzt genau welche Karriere ich will, die ist kognitiv anspruchsvoll aber macht mir Spaß. Auch merke ich jetzt dass die Kontakte die man mit Drogen macht keine echten freunde, sondern eher Konsumfreunde sind, und ich habe lieber freunde mit denen ich andere sachen machen kann als Drogen zu nehmen. Außerdem will ich meine Mutter nicht enttäuschen, der geht es gesundheitlich nicht gut und ich will ein guter Sohn für Sie sein. ich habe auch gemerkt was für schwere Konsequenzen der Konsum mit sich tragen kann. Mal vom Verlust vom Führerschein abgesehen eben auch die gesundheitlichen Schäden, ich will gesund leben und wieder mit Sport anfangen wie vor Corona.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Das war am 1.10, quasi als ich dann in der wache saß und auf den Arzt gewartet habe. Ich hab das erste mal gemerkt was für ne scheisse ich eigentlich gebaut habe und wo sich mein leben hin entwickelt. deswegen, anfangs war ich natürlich verärgert dass es genau mich trifft, aber inzwischen seh ich es als ein blessing in disguise an, da weiterer Konsum wahrscheinlich zu schwerwiegenden Problemen geführt hätte und ich meinen Konsum nicht so wie jetzt kritisch überdacht hätte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Ich vermisse das Gefühl high zu sein nicht. Es ist eher die Zeit mit Freunden die ich vermisse, aber da ich neue freunde weg von dieser Welt gefunden habe, ist dieses Loch gefüllt
Außerdem musste ich ja selber bemerken, dass ich das trenne nicht schaffe und wenn ich nicht verantwortungsvoll damit umgehen kann lass ich es lieber.
Es ist auch einfach nicht nachhaltig seine Freude in einer Droge zu finden, dafür gibt es viel zu viel schöne Sachen im Leben.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Körperlich habe ich nichts bemerkt. Allerdings hatte ich dann viel Zeit und keine Ablenkung zum nachdenken, musste mich dann mit der Trennung von meiner Freundin und das wegbrechen meiner Arbeitsstelle auseinandersetzen und das hat mich ziemlich mitgenommen. Ich war beim psychologen und der hat mir eine depressive Episode diagnostiziert. Das ist jetzt aber schon viel besser und ich hab auch eine Bescheinigung dass ich trotzdem ein Auto führen kann
Dann natürlich meine Kumpel, zu denen habe ich dann den Kontakt abgebrochen, zum Geburtstag nochmal gegenseitig gratuliert, per Whatsapp.
Ich habe viele Artikel zu Cannabis gelesen, habe stundenlang Forenbeiträge dazu gelesen, wie manche abhängig geworden sind und alles haben schleifen lassen..
Anstatt dann mit meinen Kumpels über irgend ein schlechtes Video zu lachen habe ich mich mit der Trennung beschäftigt, habe alles Revue passieren lassen. Durch die viele Freizeit habe ich auch mein Interesse zur IT wiederentdeckt, habe einen leistungsstarken PC aus günstigen ebay teilen zusammen gebaut und strebe in der Branche meine karriere an.




35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Ich habe neue Freunde kennengelernt, beziehungsweise eine Freundin und dann über sie eine neue Freundesgruppe, alle studenten an der xxx, bei denen nicht diese männliche Atmosphäre herrscht und man offen über seine Probleme reden kann.
Jetzt machen wir Spieleabende oder gehen draußen Tischtennis spielen, das hat mir gezeigt wie Freunde eigentlich miteinander umgehen.
Meine Mutter hat mir auch geholfen, wir haben viel darüber geredet und sie hat mir in den letzten Monaten gesagt dass sie sich wegen meinen Verlusten Sorgen um mich gemacht hat. Diese gespräche haben auch sehr geholfen.


36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Durchweg positiv, ich habe meinen neuen Freunden von dem Vorfall erzählt und sie haben mir gesagt dass sie respekt vor mir haben dass ich so konsequent aufgehört habe, dass sie bekannte aus der Schulzeit haben mit denen sie kontakt abgebrochen hatten weil die auf Gras ‘hängengeblieben sind’.
Meine Mutter war anfangs enttäuscht aber hat gemerkt dass ich wirklich an mir arbeite und das hat mich gefreut.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Wir haben uns nach der Kontrolle am 6.10 nochmal zum Fußballspielen getroffen und sie haben mir oberflächlich gesagt dass ich Ihnen leid tue, dann haben wir kaum miteinander geschrieben, wie gesagt anfang dieses Jahres nochmal zum Geburtstag gratuliert, das wars.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nach dem Fussballspielen haben meine damaligen Freunde gekifft ich bin dann aber nach hause. Ansonsten kenne ich keinen mehr der Drogen nimmt.


39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

ich werde Abstinent leben, es steht zwar die Legalisierung bevor aber es ist für mich keine Frage der Verfügbarkeit sondern vom Mindset. Ich weiss jetzt dass es mir und meinem Umfeld nicht gut tut. Ich lebe glücklicher und gesünder. Das was ich erarbeitet habe möchte ich auch auf keinen Fall verlieren.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde meine Abstinenz weiter führen. Ich weiß jetzt wie negativ sich Cannabis auf mein Leben auswirken kann und dass ich das leben anderer Leute gefährde, das kann ich nicht mit mir vereinbaren. Auch wenn ich Leute kennenlerne werde die konsumieren werde ich den Kontakt nicht weiter führen, solche leute brauche ich nicht.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Klar Rückfälle sind eine Möglichkeit, das muss man sich eingestehen sonst kann man sich nicht darauf vorbereiten. ich habe jetzt eine Karriere vor mir von der ich weiss dass sie mir Spaß macht, wenn es jedoch stressig oder belastend wird, auch in einer eventuell neuen Beziehung, und ich merke ich kann nicht abschalten, habe ich jetzt Strategien auf die ich zurückgreifen kann. Erstmal gehe ich natürlich sämtlichen Kontakt mit Drogen aus dem Weg, seien es Leute oder Konsum Stätten. Wenn ich wieder eine schwere Trennung erlebe oder es Rückschläge im Job gibt, rede ich mit meinen Freunden und verdränge das nicht. Ich weiß jetzt auch dass ich nicht alleine bin und jeder mit Rückschlägen zu kämpfen hat. Zwei Freundinnen haben mir auch angeboten dass, falls ich jemals wieder in eine brenzlige Situation komme, Sie umgehend anrufen soll und wir reden darüber wie schlecht es für mich ist und was ich aufs Spiel setzte.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

ich habe in den Vergangenen 12 Monaten ein Glas Rotwein am 23.12.21 getrunken.
Ansonsten trinke ich nur zu besonderen Anlässen, und auch dann nur sehr selten
 

Mistgebaut11

Benutzer
Noch eine Frage am Rande: Ich habe am Arm Narben von Selbstverletzung, ziemlich viele, unregelmäßig in Tiefe aber gut zu sehen. Die sind ca 8 Monate alt. Muss ich das dem Arzt irgendwie erklären? Und wenn ja was kann ich da sagen?
 
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