Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Ich bin am 5. Juni 2005 um 2.45 Uhr mit Freunden in meinem Auto von der Fahrbahn abgekommen und habe mich mehrfach überschlagen. Ich bekam vor diesem Wochenende die Zusage meine Lehre fern der Heimat antreten zu dürfen. Ich wollte, das Feiern und gleichzeitig mich von meinen Freunden verabschieden. Wir waren auf der Kirmes im Nachbarort. Von der Trunkenheitsfahrt weiss ich nichts mehr. Meine Erinnerungen setzten erst wieder ein, als das ich aus dem Auto rauskrabbelte.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ich kann es nicht genau beziffern. „Mehrere Meter Bier mit meinen Freunden und bestimmt auch 2-3 Schnäpse“. Es wurde den ganzen Abend über getrunken.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
4 von 6
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Da ich mich an nichts mehr erinnern kann, noch nicht mal, wie wir ins Auto einstiegen, kann ich das nur mit einem Nein beantworten. Ich kann mich eine meine Gefühle nicht erinnern. Oft überschätze ich mich aber wenn ich trinke. Ich kam jedoch noch nicht in die Situation Trinken + Auto fahren, da ich meinen Führerschein erst rund einen Monat hatte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Wir hätten die paar Kilometer einfach heimlaufen können, so wie wir es zuvor auch oft getan haben.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Unter Alkohol nein, Cannabis jedoch ja. Ist aber im Nachbarforum.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin 1 Mal betrunken Gefahren und habe fast mich und 3 Menschen umgebracht. Ich folgere daraus dass ich nie wieder Alkohol trinken werde.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Meine Eltern besitzen einen Getränkefachgroßhandel. Unter unserer Wohnung, neben dem Markt, war eine Kneipe. Ich erlebte, dass mein Vater ab und an betrunken aus der Kneipe heimkam. Oft gab es danach noch Streit zwischen meiner Mutter und Ihm. Ich hörte davon in meinem Kinderzimmer.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Es gab dann das wochenendliche Betrinken. Dass sich ziemlich schnell, nach dem ersten Vollrausch der Konfirmation, regelmäßig einstellte. Meist freitags oder samstags. Ab und zu auch an beiden Abenden. Mehr ist es bis heute nie geworden. Ab und an gab es unser Frühlingsfest, da ging es auch schon mal ab einem Donnerstag los. Das war aber eine von sehr wenigen Ausnahmen. Wochenende, war schon regelmäßig.
Seit 1,75 Jahren lebe ich abstinent.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Von 14 bis 18 Jahren, habe ich jedes Wochenende getrunken. Oft bis zum Vollrausch. Immer Bier sowie Schnaps. Mir reichten ca 6 Bier und zwischendurch Schnäpse. Wieviele kann ich nicht sagen da es auf den Feiern immer grosse Flaschen gab, die immer reihrum aus der Flasche getrunken wurden. Schätzen würde ich 6 Bier und 6 Kurze. Of war es Vodka, weil er günstig war. Mit etwas Cola oder O-Saft nachgetrunken, hat man ihn gut runterbekommen.
Es gab aber auch alle anderen Arten von Schnaps im Angebot bsp Weinbrand oder Ouzo. Aber meistens war es Vodka. Und noch öster Bier. Von Likör hatte ich schnell die Nase voll, da mir darauf schnell sehr übel wurde. Sekt gab es auch nur ganz selten mal. Wein gar nicht.
Ab ca. 16 Jahren, hatte ich neben meinem Wochenendtrinken, regelmässig gekifft. Also auch täglich. Trinken blieb am Wochenende als Zusatz.
Nach meinem Autounfall und somit der Zeit von 18-25, habe ich nur noch selten getrunken. Meistens Bier. Ein Sechserträger war es immer, Aber nicht mehr am Wochenende wie sonst immer, sondern sehr unregelmässig. Vielleicht jeden Monat einen. Zu besonderen Anlässen, wie beispielsweise einem Konzert, gab es dann auch mal wieder einen Absturz, durch zuviel Alkohol. Aber das war die Ausnahme. Cannabis gefiel mir besser.
Seit 1.1.11 abstinent
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit meinen Freunden auf Partys. Alleine nie!
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zur Konfirmation aus Neugier. Ich wollte wissen, was passiert beim „Betrunkensein“. Wie fühlt sich sowas an.
Später, um Locker sein zu können. Auf Partys „Gas“ zu geben. Nicht zu schüchtern zu sein. Mit Fraün besser zu können. Teilweise auch Gruppenzwang, wobei ich auch öfter die Gruppe zwang. Alles war dann einfach lustiger.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Lockerheit. Ich war viel offener den anderen Partygästen gegenüber. Ich sprach gerne Mädchen an und das fiel mir leichter.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
nein
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Bis zu dem Unfalltag war ich ein verhältnismäßiger Normaler Junge. Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass wir es alles sehr übertrieben haben. Viele sind immer noch am Trinken jedes Wochenende. Irgendwie bin ich auch froh da rausgerissen zu sein.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Siehe Frage 10
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja öfters sogar. Bevor mein Autounfall war war es oft so, dass ich mich an nichts mehr erinnern konnte. Das war in den Zeiten zwischen 14 und 18, wenn dann am Wochenende.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein Ich habe, auch den Alkohol nicht diese Sucht zugemessen. Da ich nebenher SEHR VIEL kiffte, redete ich mir ein ich wüsste was meine Sucht ist. Nämlich das Cannabis. Ich wachte mnorgens schon auf und wollte kiffen und rauchen. Das war beim Alkohol niemals so. Auch diesen Drang bedrunken zu sein konnte ich bei mir nicht wahrnehmen. Es gehörte bei den Partys einfach mit dazu. Ich längere Pausen gemacht, zb hab ich während meiner 3 Jährigen Lehre „nur“ maximal 5 mal etwas getrunken. Das war aber nicht gewollt bzw ich musste mich dazu nicht zwingen. Seit meiner Therapie habe ich erfahren dass ich auf dem besten Weg zum Alkoholiker war. Hätte ich mein wöchentliches betrinken weiter fortgeführt, wäre es von Jahr zu Jahr schwerer und schlimmer geworden.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Welche Kategorien gibt es denn
? Ich würde sagen ich habe den Alkohol oft stark missbraucht.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
seit dem 1.1.11 abstinent
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
dass weiss ich nichtmal mehr. Ich bin mir nicht sicher ob ich an diesem Silvesterabend überhaupt was getrunken hatte, glaube aber nein.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein, es schmeckt ja auch nicht.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol, weil ich mein Leben genießen will. Ich will nicht wieder etwas Unkontrolliertes machen. Es kann ja sonst was passieren!! Ich hatte bis hierher sehr viel Glück, dass ich noch lebe.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
ich finde ich habe rechtzeitig die Bremse gezogen. Zuvor gab es keinerlei Konflikte in Bezug mit dem Thema Alkohol. Es hatte mehr Vor- als Nachteile. Mittlerweile ist das Verhältnis genau andersrum.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Mein Problem während der Umstellungsphase war nicht direkt der Alkohol. Ich habe mit meinen Lastern Rauchen kiffen und trinken zeitgleich aufgehört. Und der Alkohol hatte die unterste wenn überhaupt eine Rolle. Das Schlimmer war das kiffen sein zu lassen.
Zu Beginn:
Es war ein einfach schreckliches Gefühl. Ich wurde sofort krank. Ich hatte Grippe. Ich versuchte weiterhin arbeiten zu gehen, musste aber aufgeben. Die ersten 3 Monate war jeden Tag dieses Suchtgefühl und auch die Gedanken, von morgens an da. Ich musste mich zwingen, es sein zu lassen und mich abzulenken. Ich bunkerte mich ein, und verbrachte viel Zeit mit meinem Computer Hobby. Ich hörte einige Hörbücher und sah Serien. Ablenkung war das A und O. Ich habe wenig gegessen. Ich war konstant schlecht gelaunt. Ich konnte schlecht schlafen, versuchte es dann auch gar nicht mehr. Blieb dann einfach lange wach, bis ich von selber einschlief, und machte was mir in den Sinn kam. Ich surfte viel im Internet. Ich setzte mich auf jeden Fall nicht unter Druck und sagte z.B. „Jetzt ist es 11 durch, jetzt musst du schlafen…“
Mitte:
Nach diesen 3 Monaten war ich immer noch in wenig verpeilt unterwegs. Ich war jedoch schon sehr euphorisch. Ich erzählte vielen von meinem Vorhaben endlich nüchtern leben zu wollen. Ich begann mir die Psychotherapie zu suchen, und nahm die MPU erneut in mein Visier. Ich fing an Leuten einzureden, dass die auch aufhören sollten zu rauchen und zu trinken. Sie fanden dass nicht angenehm. Diese Suchtgedanken sind viel weniger seit der Therapie geworden. Ich habe gemerkt, dass es mir sehr hilft, wenn ich einmal in der Woche über meine Probleme spreche. Es kommen einfach nicht so viele Suchtgedanken auf. Das merkte ich besonders, als die Therapeutin mal Urlaub hatte. In der Zeit hatte ich mehr Rückfallgedanken als in normalen Wochen. Ich beschloss, dass mir auch in Zukunft wohl eine SHG suchen müsse, damit ich stabil bleibe.
Heute:
Heute habe ich fast gar keine Suchtgedanken mehr. Falls welche aufkommen, weiß ich was ich dagegen tun muss. Sie werden meistens schon im Keim erstickt. Ich versuche mich immer an die schlechten Zeiten zurückzürinnern. Mittlerweile habe ich auch gelernt, falls mal etwas schief läuft gar nicht mehr an Drogen zu denken sondern eher an Sport oder die Aggressionen auszulassen usf. Ich bekomme auch mehr und mehr positive Rückmeldungen über mein Gesamtbild. Als ich breit war, konnte ich nicht mehr normal mit Leuten reden, ich habe die Zähne nicht auseinanderbekommen, und konnte keinen Blickkontakt halten. Ich kriege also positive Antworten. Auch körperlich wirke ich Erwachsener. Aus dem Jugendlichen ist ein Mann geworden.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Auf meine Abstinenz reagieren im Grunde positiv. Oft nerve ich nun manche mehr als vorher, ich weiß aber dass das schlimm ist. Die Standartantwort ist immer ein: „Find ich gut!“
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein ich kann es mir nicht vorstellen. Ich habe einige Vermeidungsstrategien entwickelt um diesem Vorzubeugen. Wenn ich irgendwelche Suchtverlange habe, weiß ich dass dieses Gefühl nicht von unbestimmter Daür sein wird. Ich werde mich ablenken. Ich werde das Gespräch mit anvertrauten suchen und notfalls meine Psychologin kontaktieren. Es gilt die Situation genau zu analysieren. Warum habe ich grad jetzt dieses Verlangen und was kann ich tun, damit es nachlässt.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde nicht mehr trinken!
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
nein