Dauer des Abstinenznachweises

hulk23

Benutzer
FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 23

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): gelegentlich, 1Jahr
Datum der Auffälligkeit: 21.03.2018

Drogenbefund
Blutwerte: 1,9 aktiv 25 passiv
Schnelltest: positiv
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: -
Verurteilt:-
Strafe abgebüßt:-

Führerschein
Hab ich noch:
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland
: nrw


Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 20.03.2018

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen: ja
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: nein
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon gehabt?:
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein

Hallo Leute,
ich wurde am 21.03.2018 angehalten. Schnelltest und Bluttest waren positiv auf THC. Urinscreening läuft seit 22.07.2019.
Ich habe bei der Polizei angegeben, vor einigen Tagen geraucht zu haben. Meint Ihr es wäre sinnvoll nach 6 Monaten den ersten Versuch zu wagen bei der MPU oder lieber die 12 Monate voll machen?
Danke im Vorraus
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Hulk,

willkommen im Forum :smiley138:

Generell ist bei diesen Werten ein AN von 6 Monaten möglich. Um eine genauere Einschätzung geben zu können, wäre es jedoch sinnvoll, wenn du mal den Fragebogen für eine Drogen-MPU ausfüllen würdest. Lasse dir aber Zeit damit, Schnellschüsse bringen wenig...
 

hulk23

Benutzer
Hallo Nancy,

danke für die schnelle Antwort.
Ich setz mich dann jetzt mit dem FB auseinander und lad den in kürze hoch.

:smiley22:
 

hulk23

Benutzer
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Das war 2008 als ich 12 war. Da gab es eine Infoveranstaltung in der Schule bei der über alle Drogen aufgeklärt wurde.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Das erste mal habe ich im Juni 2017 Drogen konsumiert. Wir waren draußen mit Freunden. Die Freunde hatten schonmal Cannabis geraucht und wollten es an diesem Abend auch tun. Da ich an diesem Tag nicht mehr fahren musste, wurde ich neugierig und entschied mich es auch mal auszuprobieren. Wir haben zu viert einen Joint geraucht, jedoch habe ich keine Wirkung gespürt.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Nach diesem Tag gab es noch mehrere solcher Abende, die spontan stattfanden. Beim zweiten mal habe ich dann auch eine Wirkung gespürt, die sehr entspannend war. Es waren jedes mal die gleichen Leute. Wir waren auch wenn wir Cannabis geraucht haben immer draußen. Als der Sommer vorbei war, gab es eine lange Pause. Im Februar und März gab es wieder vereinzelt solcher Abende, bei denen man sich draußen traf und rauchte. Die Menge war manchmal mehr und manchmal etwas weniger. Nach einer stressigen Woche war es sehr entspannend und man sah es als Ausgleich. Es war ein schönes Gefühl in der Gruppe und man hatte intensive und tiefgründige Gespräche.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Nein

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Trinken tue ich bei ganz besonderen Anlässen wie Silvester. Dann gibt es schonmal ein Glas Sekt.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Gelegentlich trinke ich Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja ich habe festgestellt, dass am Tag nach dem Konsum Faulheit, Müdigkeit und über mehrere Tage Vergesslichkeit eintrafen. Außerdem wurden die sozialen Kontakte weniger.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja ich habe die Folgen verharmlost. Außerdem habe ich mir eingeredet, dass ich ohne die Droge genauso faul wäre, was aus meiner heutigen Sicht eine schlechte Ausrede war.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

aktives THC 1,9ng Passives THC 25ng

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Einmal ein Joint in der Woche vorher und in der Woche der Auffäligkeit zwei Joints mit 4 Personen.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

Da ich am Tag der Auffälligkeit früh zur Arbeit musste, hatte ich an diesem Tag nichts konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Der letzte Konsum lag zwei Tage zurück. Der Grund war, dass ich und meine Freunde an diesem Tag alle frei hatten und uns getroffen hatten und auch konsumiert hatten.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich wurde am 21.03.2018 auf dem Weg zur Arbeit bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle rausgewunken. Der darauf folgende Schnelltest verlief positiv auf THC, wie auch die anschließende Blutprobe.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

Ich war auf dem Weg zur Arbeit.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Ich wollte 15km zur Arbeit fahren.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Wenn man bedenkt, dass man ca. bis 72 Stunden nach dem Konsum unter den negativen Einflüssen von Cannabis stehen kann, dann ca. 20 mal.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Zu der Zeit empfand ich es nicht als Konflikt. Ich habe mir eingeredet, dass ich fahrtüchtig bin, was rückblickend verantwortungslos und fahrlässig war.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Fahren unter Cannabiseinfluß ist gefährlich, weil die motorischen Fähigkeiten sinken, die Konzentration abnimmt, die Reaktion langsamer wird. Außerdem werden Geschwindigkeit und Distanz falsch eingeschätzt. Man ist somit eine Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Bis zu 72 Stunden. Das THC kann durch das Fettgewebe wieder aktiviert werden. Der Abbaustoff kann sogar bis zu 3 Monate im Körper bleiben.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Täglicher Konsum kann zu starker Sucht führen. Man könnte andere Drogen ausprobieren. Außerdem kann man Psyschosen und Despressionen kriegen. Der Lunge schadet es auch.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Am Anfang war es Neugier. Die Freunde erzählten wie toll es doch sei Cannabis zu rauchen. Mit der Zeit wurde es zu einem Ausgleich nach einer harten Woche, dass man sich traf, zusammen rauchte und sich intensiv unterhielt. Das Gefühl der Gruppe zuzugehören war auch schön und man fühlte sich untereinander verstanden. Falls man stressige Situationen oder Tage hatte konnte man sich damit entspannen.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Die Freunde die auch gekifft haben fanden es gut, aber Freunde die der Gruppe nicht zugehörig waren, die das sehr kritisch sahen. Einige distanzierten sich auch von mir.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja, als ich und meine Freundin sich getrennt haben, habe ich paar Tage versucht mich mit Cannabis abzulenken. Jedoch wurde mir schnell klar, dass das der völlig falsche Weg ist.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Professionelle habe ich nicht geholt, jedoch habe ich mich oft und intensiv mit meinen Eltern und anderen Familienmitgliedern unterhalten, was mir auch enorm geholfen hat.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Ja es wurde mehr als ich und meine Freundin uns trennten. Pausen gab es auch immer wieder mal.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich konnte auch ohne Drogen abschalten, jedoch fand ich es entspannter mit Cannabis.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Ich denke jeder Mensch der Drogen konsumiert, ist gefährdet, abhängig zu werden. Deswegen bin ich froh das ich erwischt wurde.

29. Waren sie drogenabhängig?

Nein

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ja aufjedenfall. Ich hätte es garnicht erst probieren sollen. Es wäre besser für meine Gesundheit und verantwortungsvoller gewesen. Ich hätte mehr über die Konsequenzen nachdenken müssen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Um meine volle Leistung abrufen zu können und meiner Gesundheit nicht zu schaden.
Ich möchte Verantwortung für mein Leben übernehmen.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Das war der Tag als ich von der Polizei angehalten wurde. Da wurde mir bewusst wie fahrlässig und verantwortungslos ich mich verhalten habe. Ich bin froh dass, das passiert ist und ich an meinem Verhalten arbeiten konnte.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil man keine Drogen braucht um ein erfülltes Leben zu leben und mir meine Gesundheit wichtig ist.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Am Anfang hat man diese Abende vermisst, aber mir wurde schnell klar, dass es besser ohne ist. Ich hatte wieder einen klaren Kopf und machte wieder regelmäßig Sport. Meine sozialen Kontakte pflegte ich besser und das Lebensgefühl an sich wurde viel positiver. Ich wurde erfolgreicher im Beruf und fühlte mich insgesamt viel reifer.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Mit meiner Familie hatte ich sehr viele sehr intensive Gespräche die mir sehr weitergeholfen haben und mir immer ein gutes Gefühl gaben.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Sehr positiv. Meine Beziehung zu Familie und Freunde wurde viel besser.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein. An dem Tag des Vorfalls wurde mir bewusst, wie falsch das war was ich getan habe und deswegen habe ich direkt den Kontakt zu den Leuten abgebrochen. Seitdem habe ich auch nichts mehr von denen gehört.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Wenn man bedenkt, wie viele negativen Folgen Drogenkonsum hat, kann nur strikte Abstinenz in Frage kommen.
Das Lebensgefühl ohne Drogen möchte ich nicht mehr verlieren.
Den Kontakt zu Konsumenten werde ich meiden.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

In dem ich die Abstinenz einhalte. Ich kann es nicht verantworten mich und andere Menschen in Gefahr zu bringen.
Den Kontakt zu Konsumenten werde ich strikt meiden.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich werde den Kontakt zu Drogen und Konsumenten konsequent meiden.
Ich werde mich immer offen und ehrlich mit meiner Familie und meinen Freunden unterhalten und werde keine Scheu davor haben, mir professionelle Hilfe zu holen falls ich in so eine Situation kommen sollte.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Nur bei besonderen Anlässen wie Silvester gibt es ein Glas Sekt.
 

hulk23

Benutzer
Im Januar habe ich 6 Monate Abstinenz voll, da wollte ich die MPU machen. Wisst Ihr, ob man wenn 12 Monate Abstinenzvertrag unterschrieben sind, ob das Labor nach 6 Monaten auch schon einen Nachweis aushändigen kann?
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Nein, das machen sie (und dürften sie auch) nicht. Du wirst also noch warten müssen.

(Nach 6 Monaten bei 12 monatiger Vertragszeit könnte es zB sein, dass du die notwendigen 4 Proben noch gar nicht erbracht hast)
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Du kannst es mit Haaren versuchen, musst dir aber ganz sicher sein, dass du keinen Kontakt hattest. Du kannst das auch, statt das bei der MPU zu machen, im Vorfeld selber bei einem akkreditierten Labor machen - das kannst du dann auch bei der MPU als Abstinenznachweis vorzeigen. Haare haben den Nachteil, dass dort leichter eine Fremdkontaminierung auftritt. Wenn du aber keine Berührungspunkte mit Konsumenten hattest, sollte das in Ordnung gehen.
 

hulk23

Benutzer
Danke für die Antwort. Ich habe gestern mit dem Labor gesprochen und die meinten nach 4 Probenabgaben würden die mir einen Abschlussbericht erstellen. Eventuell würde es aber etwas mehr als 6 Monate dauern.
 

hulk23

Benutzer
Hallo Leute, 2 Monate nach meiner Auffälligkeit wurde ich außerorts mit 45kmh zu viel geblitzt. Der Gutachter wird das sehr wahrscheinlich bei der MPU ansprechen. Wie reagiere ich am besten darauf?
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Leute, 2 Monate nach meiner Auffälligkeit wurde ich außerorts mit 45kmh zu viel geblitzt. Der Gutachter wird das sehr wahrscheinlich bei der MPU ansprechen. Wie reagiere ich am besten darauf?
Gar nicht, weil er es gar nicht ansprechen darf .... auch ein Gutachter hat sich an die ausdrückliche Fragestellung zu halten ... und das ist nunmal das Thema Drogen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Nein, nicht direkt. Nach deinem Antrag sammelt die FSSt. erstmal alle Infos und entwickelt daraus dann die Fragestellung...
 

hulk23

Benutzer
Also ich habe das jetzt so verstanden: Ich beantrage die Neuerteilung und muss dann Passfoto, Erste Hilfe, Perso und Sehtest abgeben und direkt sagen wo ich die MPU mache. Sobald ich meinen Abschlussbericht vom Labor habe, meldet sich das MPI und macht einen Termin mit mir aus. Wenn die MPU positiv ist gebe ich das Gutachten bei der FSSt ab und bekomme den neuen FS. Ist das richtig oder sind dazwischen auch noch Schritte?
 
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