Ebenfalls 1,93

Afterlife

Benutzer
Mahlzeit.
Vorab erstmal der Fragebogen:

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 192 cm
Gewicht: 105 kg
Alter: 32 bei TF, mittlerweile 33

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 22.04.2014
BAK: 1,93 - AAK 0,84
Trinkbeginn: Ca. 19.00h
Trinkende: Ca. 02.00h
Uhrzeit der Blutabnahme: 04.30h

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate nach erhalt des Strafbefehls, 11 Monate insgesamt. Sperrfrist läuft am 22.03.2015 ab

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Wurde direkt einbehalten
Hab ich neu beantragt: Nein. FsSt-Beamtin hat mir heute davon abgeraten wegen Bedenken ihrerseits betreffend Abstinenznachweisen. Ich solle mich erst informieren und dann den Antrag stellen, wegen der Kosten.
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Keine

Bundesland: NRW

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja. Im Durchschnitt monatlich ca. 6-8 TE
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: -
Urinscreening ja/nein: -
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: -

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: -
Selbsthilfegruppe (SHG): -
Psychologe/Verkehrspsychologe: -
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: -
Ambulante/stationäre Therapie: -
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt? -
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden, Punkte oder sonstige Straftaten: Ja, im Alter von 16 Jahren mit 1,23 Promille den Führerschein abgeben müssen.


So. Ich bin mir eigentlich schon lange bewusst, dass ich zur MPU muss und habe mich durch diverse Foren (und Fachliteratur) gelesen, bis ich heute auf dieses gestoßen bin und den Entschluss gefasst habe, hier um "Beistand" zu bitten.
Zu meiner Person: Wie im Fragebogen zum Teil zu erkennen bin ich ein sehr robust gebauter Mann im Alter von 33 Jahren. Ich bin meines Erachtens nach äußerst ausgeglichen und lasse mich selten aus der Ruhe bringen, auch nicht im Straßenverkehr. Ich habe eigentlich ein ausgeprägtes Bewusstsein was Recht und Unrecht betrifft. Wie es allerdings zu einer Trunkenheitsfahrt mit einer BAK in einer derartigen Höhe kommen konnte, kann ich dennoch beantworten: Es war der 22. April des letzten Jahres und der erste sommerlich anmutende Tag in diesem, was zu einer außerordentlich guten Laune und erhöhtem Tatendrang beitrug, sprich: Freunde treffen im Freien, zwei, drei Bier zu sich nehmen. Soweit, so gut; eventuelles Treffen wurde besprochen. Das Besprechen zog sich allerdings über mehrere Stunden hin und da ich voller -bereits erwähntem- Tatendrang war, habe ich mich entschieden, eine befreundete Band bei der Probe zu besuchen und abzuwarten, was sich bezüglich des Treffens mit der "Clique" ergibt. Gegen 18.30h bin ich dann losgefahren und habe mir im Supermarkt des Nachbardorfes eine kalte Kiste Bier gekauft. Von da aus bin ich dann zu besagter Probe.

Kleines Intermezzo an dieser Stelle: Ich bin von Beruf selbstständiger Tontechniker und führe ein Tonstudio. Besagte Band bat mich, Aufnahmen zu ihrem neuen Album anzufertigen. Da ich zu dieser Zeit keine eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung hatte, in denen solche Aufnahmen hätten bewerkstelligt werden können, fanden diese kurzerhand im Proberaum der Band statt. Nun, das war im Sommer 2012. Ich hatte zugesagt, dass ich die Aufnahmen für ein verschwindend geringes Entgelt vornehmen würde, wenn zu den geplanten Terminen Bier da ist. Ich war davon ausgegangen, dass wir die Aufnahmen an 3 bis 4 Wochenenden im Kasten haben, schlussendlich zog sich das ganze über fast ein Jahr. Und das fast jeden Freitag Abend. Und manchmal auch Samstags. Und immer war Bier da.
Jetzt hatten wir das so geregelt, dass ich an den Aufnahmeabenden von Zuhause abgeholt und wieder dorthin zurückgebracht werde, am Tag der TF fanden allerdings keine Aufnahmen statt und es waren auch keine solchen für diesen geplant. Ich war also nur so zum Vergnügen anwesend.

Gut, weiter im Programm: Angekommen am Proberaum erstmal kurz gequatscht mit den Jungs und eins von den Bieren aufgemacht und getrunken. Nach einem zweiten dann entschieden, kurz zu einem Freund aus erwähnter Clique zu fahren (ca. 5 km) und zu fragen, was Sache ist mit Abends draußen sitzen. Das dürfte gegen 20.30h gewesen sein. Es wurde sich gegen ein abendliches Treffen entschieden und so habe ich dort noch ca. 2 Stunden verweilt und noch ein Bier getrunken. Auf dem Weg nach Hause rief mich dann ein Mitglied der Band an und frug, ob ich nochmal zum Proberaum komme. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich dafür und so nahm dann die -in meinen Augen- katastrophale Nacht ihren Lauf. Immer wieder entschied ich mich nach Hause zu fahren, ließ mich dann aber jedes Mal zu einem weiteren Bier überreden. Da ich grundsätzlich gern Bier trinke, wird das dem Kollegen nicht sonderlich schwer gefallen sein. Mit dieser Aussage will ich die Schuld an meiner TF nicht von mir weisen- Im Gegenteil: Ich hätte die gleiche Willensstärke zeigen müssen, die ich seit dieser Nacht an den Tag lege. Einfach mal Nein sagen. Nun, gegen 02.00h Nachts und nach insgesamt ca. 6 Liter Bier habe ich mich dann ins Auto gesetzt und bin losgefahren Richtung Heimat. Nach ca. 3 km standen die Beamten. Ich weiß noch, dass ich sie sofort gesehen und angehalten habe, als ich im Rückspiegel sah, dass an ihrem Auto das Licht anging. Jetzt sei gesagt, dass ich mich -laut Aussage der Beamten- außerordentlich kooperativ verhalten habe und dass mir dieses Verhalten im Strafmaß zugute kommen würde. Ich habe mich im weiteren Verlauf der Nacht recht gut mit den beiden Polizisten verstanden, sogar noch eine Zigarette mit ihnen geraucht und am Ende haben sie mich nach Hause gefahren, was sie aus versicherungstechnischen Gründen eigentlich nicht gedurft hätten. Soviel hierzu.

Nun habe ich mich gestern aufgerafft die Beurteilungskriterien (3. Auflage) zu lesen, was mich in meiner Annahme bestärkt hat, dass ich in die Kategorie des Gewohnheitstrinkers falle und mit kontrolliertem Trinken meinen weiteren Lebensweg bestreiten möchte. Nun war ich heute Morgen bei der Fahrerlaubnisbehörde und die freundliche Beamtin hat mich darauf hingewiesen, dass ich den Antrag auf Neuerteilung erst stellen solle, wenn ich weiß, ob ich Abstinenz nachweisen muss oder nicht. So. Hier setzt nun mein Anliegen an euch hilsbereite Forummitglieder an: Wie kann ich im Vorfeld der MPU nachweisen, dass ich nicht alkoholabhängig bin? Für mich selber kann ich das durch empirische Befunde, sprich: Ich habe überhaupt kein Problem damit, nichts zu trinken oder nach einem, zwei oder drei Bier aufzuhören. Die Beurteilungskriterien sehen das allerdings anders: Beweise durch Selbstversuche oder eigene Erfahrung zu erbringen wird dort als naiv angesehen und als Kontraindikator behandelt. An dieser Stelle sei darauf hinzuweisen, dass ich derzeit nicht über durchschnittliche finanzielle Mittel verfüge, sondern am Existenzminimum lebe.

Nun, das sei erstmal genug für den Einstieg. Ich hoffe, hier, bei euch, kompetente und freundliche Menschen anzutreffen, die bereit sind meine (garantiert noch zahlreichen folgenden) Fragen zu beantworten und sich mit meinem spezifischen Fall beschäftigen.

Vielen Dank schonmal im Voraus :smiley138:

-Afterlife

P.S.: Weitere Angaben zu meinem bisherigen Trinkverhalten und meinem mir vorgenommenen Trinkverhalten in Zukunft bin ich gern bereit zu machen.
P.P.S: Jetzt habe ich gerade nen kleinen Herzinfarkt bekommen. Ich war beim verfassen dieses kleinen Textchens nicht angemeldet und für kurze Zeit schien alles verloren. :smiley624: Zum Glück kam dann doch alles wieder zum Vorschein.
 

Scholle

Stamm-User
Hallo Afterlife und Willkommen im Forum

Bereits durch Alkohol auffällig geworden, Punkte oder sonstige Straftaten: Ja, im Alter von 16 Jahren mit 1,23 Promille den Führerschein abgeben müssen.

denke mal der FS war nur für eine gewisse zeit weg und brauchtest damals keine MPU mache ?

wenn du über KT / Kontrolliertes Trinken deine MPU schaffen wilst dann bitte in Zukunft nicht mehr als 2 TE/Trinkeinheiten besser alle 2 Monate nur
es wird bald überal Mode sein das auch bei KT screenings erforderlich werden, bei 1,93 Promille müssten 6 Monate dafür ausreichen, natürlich nur wenn deine erste TF/Trunkenheitsfahrt nicht mehr in deinen Akten steht, sollte sie doch noch drin sein musst du 12 Monate AB-Nachweise ablegen und das ohne ein Tropfen, denn bei Wiederholungstäter gilt nur noch Abstinenz,
 
Zuletzt bearbeitet:

Afterlife

Benutzer
Hallo Scholle und vielen Dank fürs Wilkommenheissen. Hatte Deinen Post gerade gesehen. Nu isser wech. :)

Die Sache mit den 1,23 Promille liegt mittlerweile knapp 17 Jahre zurück, aber steht immernoch in den Akten, wie ich heut' Morgen erfahren habe. Da werde ich mich mal mit meinem Rechtsbeistand auseinandersetzen, da das in der Zwischenzeit eigentlich getilgt sein sollte. Die Dame bei der FsSt war sich selber nicht sicher, ob das da noch drin stehen darf und ob es "gegen mich verwendet" werden wird.
 

Scholle

Stamm-User
nanu watt iss den hier los, mein schönes geschreibssel weg,, menno. ok hab da wohl was falsch angeklickt, aber kein problem, hast ja gesehen was ich schrieb

die sache ist so, wenn du dir in diesen 17 Jahren nix weiter zu schulden kommen lassen hast, wird der Eintrag von vor 17 Jahren bei Antrag auf ein neuen FS erst gelöscht, es ist ja so das Sie deine Akte in dieser Zeit nicht brauchten, also warum sollte es gelöscht werden, neuen Antrag stellen und schon wird deine Akte auf aktuellen Stand gebracht, vorher rürt sich da keiner.

Besorg dir ma ein Auszug beim KBA, nur ein Frankierten Rückumschlag mit rein und dann geht das recht fix, Antrag dazu kannste dir beim KBA runterladen

Wie ich auch schon schrieb, wird es in Zukunft so sein das auch bei KT eine AB-Nachweis gefordert wird, so können die sehen ob deine Trinkangaben passen, wann und wie das genau ist, dazu wird dir aber noch einer unserer Profis was zu sagen, einige MPU-Stellen verlangen es jetzt schon, am besten du Liest dich hier ma gut ein und bekommst dadursch schon einiges mit, eine MPU mit KT ist bei 1,93 Promille möglich, aber Achtung, sollten deine daten von damals, warum auch immer noch in der Akte sein, giltst du als Wiederholungstäter und dann gilt nur noch AB über mindestens 12 Monate, kein troppen darf dann in dir rein, was danach ist musst du dann wissen,

sollten noch Fragen sein immer her damit,
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Afterlite,

begrüße dich bei uns im Forum :smiley138:


Die Sache mit den 1,23 Promille liegt mittlerweile knapp 17 Jahre zurück, aber steht immernoch in den Akten, wie ich heut' Morgen erfahren habe. Da werde ich mich mal mit meinem Rechtsbeistand auseinandersetzen, da das in der Zwischenzeit eigentlich getilgt sein sollte. Die Dame bei der FsSt war sich selber nicht sicher, ob das da noch drin stehen darf und ob es "gegen mich verwendet" werden wird.

Du hast recht, die Sache ist getilgt und darf nicht mehr gegen dich verwendet werden (sofern zwischen dieser und der TF 04/14 nichts mehr hinzugekommen ist). Du hattest damals einen A1 oder M und durftest Leichtkrafträder fahren, richtig?


Jetzt sei gesagt, dass ich mich -laut Aussage der Beamten- außerordentlich kooperativ verhalten habe und dass mir dieses Verhalten im Strafmaß zugute kommen würde. Ich habe mich im weiteren Verlauf der Nacht recht gut mit den beiden Polizisten verstanden, sogar noch eine Zigarette mit ihnen geraucht und am Ende haben sie mich nach Hause gefahren, was sie aus versicherungstechnischen Gründen eigentlich nicht gedurft hätten. Soviel hierzu.

Hmm ja. Man muss hier zwischen zweierlei Dingen unterscheiden. Zum einen den strafrechtlichen Aspekt: hier kommt dir zugute das du dich "gut benommen" hast und man dir deine Alkoholisierung kaum bis gar nicht angemerkt hat.

Im verwaltungsrechtlichen Teil und damit auf die MPU bezogen ist es eher so, dass damit ausgesagt wird, dass in jener Nacht noch wesentlich mehr Alk. in dich hineingepasst hätte - ergo, dass du an noch weit höhere Alk.mengen gewöhnt bist/warst.

Nun habe ich mich gestern aufgerafft die Beurteilungskriterien (3. Auflage) zu lesen, was mich in meiner Annahme bestärkt hat, dass ich in die Kategorie des Gewohnheitstrinkers falle und mit kontrolliertem Trinken meinen weiteren Lebensweg bestreiten möchte. Nun war ich heute Morgen bei der Fahrerlaubnisbehörde und die freundliche Beamtin hat mich darauf hingewiesen, dass ich den Antrag auf Neuerteilung erst stellen solle, wenn ich weiß, ob ich Abstinenz nachweisen muss oder nicht. So. Hier setzt nun mein Anliegen an euch hilsbereite Forummitglieder an: Wie kann ich im Vorfeld der MPU nachweisen, dass ich nicht alkoholabhängig bin? Für mich selber kann ich das durch empirische Befunde, sprich: Ich habe überhaupt kein Problem damit, nichts zu trinken oder nach einem, zwei oder drei Bier aufzuhören. Die Beurteilungskriterien sehen das allerdings anders: Beweise durch Selbstversuche oder eigene Erfahrung zu erbringen wird dort als naiv angesehen und als Kontraindikator behandelt. An dieser Stelle sei darauf hinzuweisen, dass ich derzeit nicht über durchschnittliche finanzielle Mittel verfüge, sondern am Existenzminimum lebe.

Endlich mal ein User der über die Beurteilungskriterien der 3. Auflage verfügt.:smiley711: Ich muss zugeben, dass ich drauf und dran bin diese käuflich zu erwerben, sobald ich eine günstige Quelle dafür finde....

Zu deiner Frage zurück:

Du kannst nicht beweisen, dass du nicht abhängig bist. Aber - du könntest in Form von Urinscreenings oder Haaranalysen nachweisen das du keinen Alk. mehr trinkst. Das genau hast du aber nicht vor, wie ich deinen Zeilen entnehme...

Es geht nicht darum ob du abhängig bist - denn diese Diagnose müsste zunächst einmal durch einen Facharzt gestellt werden bzw. gestellt worden sein und könnte von keinem MPU-Gutachter vorgenommen werden. Handelt es sich um Alkoholismus, so folgt in der Regel zuerst ein/e Entzug/Entgiftung mit anschließender stationärer (oder ambulanter) Therapie. Danach wäre ein mind. 12-monatiger Abstinenznachweis zu führen.

Davon aber weg bist du ja der Meinung, dass du kein Problem in dieser Hinsicht hast, da du ja jederzeit auf den Alk. verzichten kannst. Was ich jedoch bereits an dieser Stelle anmerken möchte ist, dass es bei einer MPU mit KT recht schwierig wird, ein "Gewohnheitstrinken" als Motivation anzugeben. Denn hier wird die Verhaltensänderung, die nun mal der Grundstein zu einem positiven Gutachten bedeutet, sehr erschwert.

Ich würde dich bitten dich einmal in unsere Infos Alkohol-MPU einzulesen, da du hier schon einige wichtige Dinge erfahren kannst. Selbstverständlich beantworten wir dir hier zusätzlich alle deine Fragen.


P.S.: Weitere Angaben zu meinem bisherigen Trinkverhalten und meinem mir vorgenommenen Trinkverhalten in Zukunft bin ich gern bereit zu machen.

Genau das wären meine nächsten Fragen gewesen. :zwinker0004:

Wie sah denn dein Konsumverhalten im Vorfeld aus?
Wie machst du es heute bzw. was genau beinhaltet dieses:

Im Durchschnitt monatlich ca. 6-8 TE

Hast du schon einmal versucht über einen längeren Zeitraum auf Alk. zu verzichten? Wenn ja, warum?

Grundsätzlich kann ich dir -auf deinen Geldbeutel bezogen- die Empfehlung geben mal eine Suchtberatungsstelle (Caritas, Diakonie) aufzusuchen, diese arbeiten zumeist kostenfrei (sofern man nicht gleich erzählt das man zur MPU muss...)
Nein, die sind nicht nur für Süchtige, sondern auch für Missbräuchler bzw. für Menschen die sich einfach mal eine objektive Meinung zu ihrem Konsumverhalten geben lassen möchten. Die Beratungsgespräche werden auf Anfrage auch bescheinigt (was bei der MPU sehr gut ankommt). Im Gespräch kann abgeklärt werden, wie die weitere Vorgehensweise dann sein sollte.

Gut ist es natürlich immer, wenn man sich auf die MPU mit einem VP vorbereitet. Dieser ist jedoch alles andere als billig...

Und damit du jetzt nicht vollends von meinen Kürzeln verwirrt bist, hier die Aufklärung: Wichtige Abkürzungen

P.P.S: Jetzt habe ich gerade nen kleinen Herzinfarkt bekommen. Ich war beim verfassen dieses kleinen Textchens nicht angemeldet und für kurze Zeit schien alles verloren. :smiley624: Zum Glück kam dann doch alles wieder zum Vorschein.

Angemeldet warst du schon, sonst hättest du keinen Beitrag verfassen können...:zwinker0004: Achte aber immer darauf bei "angemeldet bleiben" ein Häkchen zu setzen, sonst fliegst du nach einer gewissen Zeit wieder raus und dein Text ist dann definitiv in den Weiten des Orbits verschwunden.....
 

Scholle

Stamm-User
Moin Nancy,

ja das währe nett, hab da wohl was falsch gemacht, wollte etwas löschen und dabei alles gelöscht, ich böser Bub gelobe besserung:smiley2204:

Danke
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
:smiley1785: ... im Forum !!!

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Ja. Im Durchschnitt monatlich ca. 6-8 TE
Bisher ist noch keiner darauf eingegangen ... aber das ist für KT entschieden zu viel, dass solltest du schnellstmöglich entsprechend reduzieren.

Vorab ein paar Infos ...

MPU ... abc Teil 1
MPU ... abc Teil 2

Reaktionstest/Leistungstest

Unterlagen für die Neuerteilung

Die Regeln des KT
Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung

KT mit EtG-Screenings

Wichtige Abkürzungen im Forum
 

Afterlife

Benutzer
Mahlzeit.
Erstmal möchte ich Euch danken für eure sehr aufschlussreichen Antworten (insbesondere Nancy, die sich offenbar sehr viel Zeit für ihre "Pappenheimer" zu nehmen scheint).

Nun, bevor ich mich hier komplett nackig mache, werde ich mich noch ein wenig informieren. Ich will hier ja auch keinen falschen Eindruck vermitteln. Grob kann ich aber schonmal sagen, dass ich über ca. 3 Jahre ein Mal pro Woche getrunken habe. Meist Freitags oder seltener Samstags. Im Durchschnitt. Selten 2 Mal, etwas häufiger garnicht. Also sag ich mal von 52 Freitagen oder Samstagen im Jahr habe ich an ca. 40 im Schnitt 4 Liter Bier zu mir genommen. An weiteren 5 ca. 0,6 Liter Rum. Im Endeffekt dürfte ich auf über 300 Tage im Jahr kommen, an denen ich nichts getrunken habe.

Aber zu dem, was Max da schreibt (und auch Scholle schon erwähnt hatte), werde ich mal fix einen kurzen Auszug aus den Bewertungskriterien abtippen. Moment. :smiley22:

Kriterium A 3.3 K, Seiten 147 ff.:
Kriterien für eine angemessene Problembewältigung

Der Klient hat sein Alkoholtrinkverhalten in ausreichendem Umfang und über eine ausreichende Dauer verändert.

[...]

4. Der durchschnittliche Alkoholkonsum pro Tag bewegt sich im Bereich des risikoarmen Alkoholkonsums (für Männer bis 24 Gramm und für Frauen bis 12 Gramm).

5. Der durchschnittliche Alkoholkonsum pro Tag bewegt sich zwar im Bereich des riskanten Alkoholkonsums (für Männer zwischen 24 und 60 Gramm, für Frauen 12-40 Gramm). Das Konsummuster und die Konsummotive lassen jedoch weder eine weitere Steigerung des Alkoholkonsums befürchten, noch ist zu erwarten, dass ein Trink-Fahrkonflikt entsteht,

[...]

Nun, damit will ich nichts rechtfertigen und ich bin auch in der Lage und bereit, das weiter herunterzufahren, aber in der Theorie dürfte das doch heißen, dass ich täglich nen halben Liter Bier oder n Glas Wein zu mir nehmen dürfte. Zumal man ja auch sagt, dass ein Glas Rotwein am Tag gesund sein soll. Keine Angst, ich habe noch nie täglich getrunken und habe das auch in Zukunft nicht vor.
Sollte ich jetzt jedoch diese Kriterien fehlinterpretieren, bitte ich darum, mich zu korrigieren.

Kleine Korrektur am Fragebogen: Die TF fand in der Nacht vom 25. auf den 26.04. statt, nicht am 22.04.

So far...

-Afterlife
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
aber in der Theorie dürfte das doch heißen, dass ich täglich nen halben Liter Bier oder n Glas Wein zu mir nehmen dürfte.
Vergiß es, aber ganz schnell ... wenn eine positive MPU dein Ziel ist !
Das Strickmuster MPU ist nicht ganz so einfach, Begutachtungskriterien gelten bundesweit ... aber, dann gibt es auch noch Begutachtungsleitlinien ... und diese mischen sich die einzelnen MPI auch gern mal selbst.
Du könntest jetzt zwei Möglichkeiten haben, zum einen ... du folgst der allgemeinen Regel und unseren Erfahrungen, oder du versuchst den Gutachter von der Einhaltung der Begutachtungskriterien zu überzeugen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Afterlite,

Mahlzeit.
Erstmal möchte ich Euch danken für eure sehr aufschlussreichen Antworten (insbesondere Nancy, die sich offenbar sehr viel Zeit für ihre "Pappenheimer" zu nehmen scheint).

danke. Ich denke mal, wenn ich hier nicht mit dem nötigen Enthusiasmus an die Sache rangehen würde, könnte ich es auch gleich lassen....:smiley22:

Ich muss Max völlig zustimmen. Ein "moderater" Alk.konsum und ein "sozial verträglicher Konsum in Sinne einer MPU" sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Wir hatten gerade letztens einen User der durch die MPU gefallen ist, weil sich seine Konsumangaben nicht mit seinen Werten in der Haaranalyse deckten. Er hat sich in einem Bereich befunden der durchaus noch als "KT-tauglich" gilt, dennoch war das für den GA zuviel. (wenn du lesen möchtest klick)

Nun, bevor ich mich hier komplett nackig mache, werde ich mich noch ein wenig informieren. Ich will hier ja auch keinen falschen Eindruck vermitteln. Grob kann ich aber schonmal sagen, dass ich über ca. 3 Jahre ein Mal pro Woche getrunken habe. Meist Freitags oder seltener Samstags. Im Durchschnitt. Selten 2 Mal, etwas häufiger garnicht. Also sag ich mal von 52 Freitagen oder Samstagen im Jahr habe ich an ca. 40 im Schnitt 4 Liter Bier zu mir genommen. An weiteren 5 ca. 0,6 Liter Rum. Im Endeffekt dürfte ich auf über 300 Tage im Jahr kommen, an denen ich nichts getrunken habe.

Hhmm...auch das ist ein Brennpunkt. Wenn du "im Schnitt" 4l Bier getrunken hast - bei deiner TF aber 6l ohne jegliche Ausfallerscheinungen (?) "vertragen" konntest, stimmt i-was nicht. Generell ist davon auszugehen, dass die Mengen die bei der TF getrunken wurden auch im Vorfeld schon -mehr oder weniger- regelmäßig konsumiert worden sind. Ansonsten hättest du zumindest stark angeheitert sein müssen...

Das mal aus Sicht eines Gutachters....
 

Afterlife

Benutzer
...du folgst der allgemeinen Regel und unseren Erfahrungen, oder du versuchst den Gutachter von der Einhaltung der Begutachtungskriterien zu überzeugen.

Sicher, hätte ich mich allein auf die Richtlinien verlassen wollen, hätte ich mich hier nicht angemeldet. :smiley22: Wie gesagt bin ich bereit das noch weiter einzuschränken.

Wenn du "im Schnitt" 4l Bier getrunken hast - bei deiner TF aber 6l ohne jegliche Ausfallerscheinungen (?) "vertragen" konntest...

Naja, Schnitt heißt ja, dass es mal mehr, mal weniger war. Kam durchaus vor, dass es mal 10 oder 12 Halbe waren, wesentlich öfter als das waren es aber wiederum auch mal nur 2 oder 4 oder 6 oder irgendwas dazwischen. 12 waren definitiv das Maximum. Mehr ging nicht. Das weiß ich, weil am nächsten Tag nie weniger als 8 volle Flaschen in einer zuvor vollen 20er Kiste waren. Und ja, das heißt, dass ich im Laufe weniger Abende den Überblick über die Menge außer Acht gelassen habe. Und wie gesagt: Grundsätzlich nur Freitags oder Samstags. Dass ich an einem normalen Wochentag überhaupt was getrunken habe kam vielleicht 2 mal im Jahr vor.

Leider weiß ich nicht, was in meiner Führerscheinakte zum Tathergang bzw. ob da was bzgl. meiner Ausfallerscheinungen drin steht. Daher werde ich mich im Laufe der kommenden Woche um Einsicht in diese bemühen und melde mich danach wieder hier. Außerdem hab' ich mich -wie erwähnt- mit den beiden Polizisten recht gut verstanden und keine Ahnung mehr, was ich denen alles mitgeteilt habe und was und wieviel davon sie in ihren Bericht geschrieben haben. Am Montag wird ebenfalls Ein Auszug aus dem Fahreignungregister beantragt, damit ich wegen der TF von 98 bescheid weiß.

Was ich im Sinne von Ausfallerscheinungen noch weiß, ist, dass ich an einer Stelle fast von der Straße (Feldweg) abgekommen wäre und dass ich meinen Führerschein auf Nachfrage der Beamten erst nicht gefunden und dann nicht aus seinem Fach im Portemonnaie bekommen habe. Das "fast Abkommen" ist auch das einzige, an das ich mich bis zur Kontrolle erinnern kann. Ich weiß nicht mehr, wann oder wie wir den Proberaum verlassen haben oder dass ich losgefahren bin. Erst als ich den Polizeiwagen gesehen habe, wodurch dann wohl Adrenalin ausgeschüttet wurde, kehrt die Erinnerung teilweise zurück.
Wieviel ich getrunken habe weiß ich auch nicht mehr, habe ich mir aber aufgrund meines persönlichen Maximums von 6 Liter Bier durch Widmark bestätigen lassen. Das passt auch soweit.


Dann erstmal ein schönes Wochenende Euch und bis die Tage

-Afterlife
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Naja, Schnitt heißt ja, dass es mal mehr, mal weniger war. Kam durchaus vor, dass es mal 10 oder 12 Halbe waren, wesentlich öfter als das waren es aber wiederum auch mal nur 2 oder 4 oder 6 oder irgendwas dazwischen. 12 waren definitiv das Maximum. Mehr ging nicht. Das weiß ich, weil am nächsten Tag nie weniger als 8 volle Flaschen in einer zuvor vollen 20er Kiste waren. Und ja, das heißt, dass ich im Laufe weniger Abende den Überblick über die Menge außer Acht gelassen habe. Und wie gesagt: Grundsätzlich nur Freitags oder Samstags. Dass ich an einem normalen Wochentag überhaupt was getrunken habe kam vielleicht 2 mal im Jahr vor.

Okay, es ging mir auch "nur" darum, dass du deine Trinkmengen im Vorfeld nicht verharmlost - denn das wäre bei der MPU ein "Durchfallkriterium" (ist i-wie ein blödes Wort, oder?:smiley894:)

Generell ist zu sagen, dass es gar nicht so sehr darauf ankommt, dass man nur an diesem oder jenen Tag Alk. getrunken hat. Sofern es sich immer um die gleichen Mengen gehandelt hätte, wäre es für ein künftiges KT so oder so problematischer, als wenn man angibt auch mal unter der Woche ein oder zwei Bier getrunken zu haben, da der GA so sehen kann, dass man nicht immer "bis zum Abwinken" getrunken hat, sondern sich auch mit weniger zufrieden gab. Von daher ist ein Durchschnitt schon in Ordnung, sofern man trotzdem zu seinen Höchstmengen steht.

Leider weiß ich nicht, was in meiner Führerscheinakte zum Tathergang bzw. ob da was bzgl. meiner Ausfallerscheinungen drin steht. Daher werde ich mich im Laufe der kommenden Woche um Einsicht in diese bemühen und melde mich danach wieder hier. Außerdem hab' ich mich -wie erwähnt- mit den beiden Polizisten recht gut verstanden und keine Ahnung mehr, was ich denen alles mitgeteilt habe und was und wieviel davon sie in ihren Bericht geschrieben haben. Am Montag wird ebenfalls Ein Auszug aus dem Fahreignungregister beantragt, damit ich wegen der TF von 98 bescheid weiß.

Dann sind wir mal mit dir gespannt was bei der Einsicht deiner FS-Akte herauskommt.

Was ich im Sinne von Ausfallerscheinungen noch weiß, ist, dass ich an einer Stelle fast von der Straße (Feldweg) abgekommen wäre und dass ich meinen Führerschein auf Nachfrage der Beamten erst nicht gefunden und dann nicht aus seinem Fach im Portemonnaie bekommen habe. Das "fast Abkommen" ist auch das einzige, an das ich mich bis zur Kontrolle erinnern kann. Ich weiß nicht mehr, wann oder wie wir den Proberaum verlassen haben oder dass ich losgefahren bin. Erst als ich den Polizeiwagen gesehen habe, wodurch dann wohl Adrenalin ausgeschüttet wurde, kehrt die Erinnerung teilweise zurück.
Wieviel ich getrunken habe weiß ich auch nicht mehr, habe ich mir aber aufgrund meines persönlichen Maximums von 6 Liter Bier durch Widmark bestätigen lassen. Das passt auch soweit.

Wenn du dann doch Ausfallerscheinungen hattest, werden die Polizisten das auch in ihren Bericht aufgenommen haben. Dieser Bericht geht jedoch nicht immer mit an die MPU-Stelle (wie ich aus eigener Erfahrung weiß....).
 

Afterlife

Benutzer
Mahlzeit. Wollte mal fix die freudige Nachricht überbringen:
Soeben habe ich Post vom Kraftfahrt-Bundesamt bekommen. Die TF von '98 ist raus und es steht auch nix anderes drin als die TF vom letzten Jahr. Dann kann ich mich ja weiter auf KT vorbereiten. Werde euch in naher Zukunft mal den großen Fragebogen übermitteln und hoffe, dass ihr mir da noch einige Tips geben könnt.

Danke nochmal

-Afterlife
 

Afterlife

Benutzer
Das finde ich auch. Bergauf geht's auf jeden. Habe mir jetzt mal vorgenommen diesen Monat garnichts zu trinken und werde voraussichtlich im Laufe der kommenden Woche den Lappen neu beantragen und dann Anfang/Mitte Mai zur MPU wollen. In genau diesem Moment bin ich extrem gut drauf -fast euphorisch, will ich meinen- hab die Musik viel zu laut und würde beinahe soweit gehen zu sagen: ich freu' mich auf die MPU. :D Und um das vorweg zu nehmen: Es sind keine anderen Drogen im Spiel. Nur Sting und Roxanne :smiley22:

Sorry, wollte das mal loswerden :)
 

Afterlife

Benutzer
Mahlzeit. Ich habe mich vorerst dazu entschieden, nicht den Fragebogen auszufüllen, sondern (die Fragen im Hinterkopf) einfach frei heraus zu schreiben. Ich hoffe, das macht nicht allzuviele Umstände.

tl;dr

Nundenn, mein Name ist "tüt", ich bin 33 Jahre alt und habe unter erheblichem Alkoholeinfluss ein Kfz bewegt. Was am Tage der Trunkenheitsfahrt vorgefallen ist, kann man im Eröffnungspost lesen, ich denke, es würde in gewissem Maße den Rahmen sprengen, das noch einmal hier herein zu kopieren. Jetzt stellt sich die Frage, wie es überhaupt zu einer solch hohen Alkoholtoleranz gekommen sein mag:
So lange ich mich zurückerinnern kann, trinkt mein Vater Bier. Er war lange Zeit lang ein sog. Spiegeltrinker, ist mittlerweile trocken und kann hin und wieder ein Bier oder sogar eine Flasche Wein trinken, ohne rückfällig zu werden. Er war recht selten betrunken, hatte aber morgens schon, sagen wir spätestens um 11, das erste Bier offen. Meinen ersten eigenen Kontakt mit Alkohol hatte ich eher unfreiwillig. Mein ältester Bruder (es existieren derer 2, einer 11 Jahre älter, der andere 1) musste auf uns jüngere abends aufpassen und hat uns mal von seinem Bier probieren lassen. Ich denke, ich dürfte 6 oder 7 gewesen sein. War natürlich nicht besonders schmackhaft für ein Kind, eher unangenehm. Weiter gehts dann bei seiner standesamtlichen Hochzeit, da war ich 11. Mir ging es während der "Zeremonie" nicht gut und eine Tante der Braut hat mich mit vor die Tür genommen und mir Schnaps gegeben. Danach ging es mir tatsächlich besser. Zum ersten mal betrunken war ich wohl mit 15, um genau zu sein an meinem 15. Geburtstag. An dem Tag habe ich mit meiner damaligen Clique eine Flasche Sauren und einige Dosen Bier besorgt. Am Ende habe ich mir natürlich alles nochmal durch den Kopf gehen lassen, Sauren habe ich nie wieder angerührt. Das eigentliche "Training" begann jedoch erst mit ca. 16. In dem Alter geriet ich in die rechte Szene. Ich war immer ein Problemkind. Dicklich, schlecht in der Schule, nicht viele Freunde. Den Skinheads ist das scheißegal gewesen. In der Gruppe fand ich Anerkennung und Unterstützung. An diesem Punkt sollte ich einwerfen, dass die meisten dieser Gruppe, mich eingeschlossen, nie gewalttätig waren, sondern der Rechtsextremismus eher als Fassade diente. Man fühlte sich stark, die Leute gingen einem aus dem Weg und niemand hat es gewagt, ein falsches Wort zu verlieren oder uns auf irgendeine Weise anzugreifen. In erster Linie ging es bei der ganzen Sache jedoch nur um eines: Saufen. Jedes Wochenende.
Zu der Zeit hatte ich auch meine erste feste Freundin. Als diese dann entdeckt hatte, dass sie unheimlich gut aussieht, fing sie mit dem Fremdgehen an, woraufhin ich mich mehrmals von ihr trennte. Den Schlussstrich zog ich etwa mit 20. Sowohl unter dem Mädel, als auch unter der Gruppe. Ich erkannte, dass der Umgang mit anderen Menschen wesentlich einfacher ist, wenn man ihnen mit Freundlichkeit, Höflichkeit und Sympathie begegnet, anstatt mit Intoleranz und Hass (ich habe nie wirklich jemanden gehasst, aber habe versucht nach außen hin so zu wirken. Ein mir bekannter Sozialarbeiter stellte mich mal seiner Frau vor mit den Worten: "Das hier ist "tüt". Er ist zwar ein Skinhead, aber eigentlich ein ganz Lieber").
An dieser Stelle ist dann der große Wendepunkt anzusetzen. Ich habe den Kontakt zu den Skins nie wirklich definitiv abgebrochen -man grüßt sich auch heute noch und quatscht über alte Zeiten- aber fand außerhalb der Gruppe recht schnell neue Freunde, die eben nicht dieser Szene angehörten. Ich ließ die Haare wieder wachsen und gründete mit einigen dieser neuen Freunde eine Hardrock/Metal-Band. Innerhalb der nächsten 7 Jahre befand sich auch (abgesehen von ca. 6 Monaten, in denen es sehr heftig war, aber dazu komme ich später) mein Alkoholkonsum in einem "normalen" Maß. Die hohe Toleranz war aber an diesem Punkt bereits erreicht, ein Rausch pro Monat war normal. Die Band wurde immer besser und es stellte sich ein gewisser regionaler Bekanntheitsgrad ein. Unsere Konzerte waren gut besucht und es kam sogar ein bisschen Geld dabei rum. Während dieser Zeit holte ich auch meinen Realschulabschluss und sogar meine allgemeine Fachhochschulreife im 2. Bildungsweg nach, machte online eine Ausbildung zum Tontechniker und auf anraten des Jobcenters (damals noch ARGE) mich selbstständig. Abgesehen von der ein oder anderen Frauengeschichte bin ich in der Zeit Single geblieben, bis ich dann meine "große Liebe" traf und mit ihr zusammenkam. Das hielt im Endeffekt 2 Jahre, bis sie sich von mir trennte. Die Gründe, die sie mir nannte, sind zu viele um sie hier aufzuführen und meines Erachtens auch nicht relevant. Als Auslöser für meinen erneut hohen Alkoholkonsum sehe ich die Trennung nicht, ich habe danach dem Alkohol eine Zeit lang unbewusst "abgeschworen" und war einige Monate lang nicht betrunken. Nach diesen einigen Monaten befand sich der Alkoholkonsum wieder in dem vorherigen, "normalen" Maß. Als eigentlichen Zeitpunkt des Beginns regelmäßigen Trinkens sehe ich das Jahr 2012, in dem beide Gitarristen die Band verließen, weil einer zum Studieren wegzog und der andere einfach keinen Bock mehr hatte, woraufhin sich die Band auflöste. Nun wurden die Freitagabende, an denen sonst geprobt wurde, langweilig und was macht der blöde "tüt"? Genau. Er trinkt. Und das natürlich jeden Freitag, von 2012 bis 2013 meist "allein" vor dem Rechner. Die Anführungszeichen daher, dass ich eigentlich nie wirklich allein war, sondern bekannte und Freunde immer im Teamspeak anwesend waren, aber versuch mal das nem alteingesessenen MPU-GA klarzumachen. Ja, und 2013 begab es sich dann, dass die in Post #1 erwähnte Band Aufnahmen wollte. Wie es ab hier weitergeht kann man ebenfalls dort nachlesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben