Erfahrungsbericht TÜV Nord / Doppelte Fragestellung

Lavidasnipe

Stamm-User
Es ist vollbracht, es folgt der Erfahrungsbericht meiner MPU bei der TÜV-Nord Gruppe. - Es stand eine doppelte Fragestellung an.

(Cannabis-Verstoß) (Fragestellung 2 - Verkehrsrechtlich) << die Threads zu meiner Begutachtung >>

Zu erst soll gesagt sein, dass ich dank der Hilfe des Forums noch daran arbeiten konnte, eine glaubhafte Schilderung meines Verhaltens, sowie meiner Änderung darzulegen. (Soll nur erwähnt werden, hat jedoch keinen Einfluss auf meinen Erfahrungsbericht).

Ich bedanke mich an alle, die sich meiner Problematik angenommen haben, vor allem aber @Max , der sich die Mühe gemacht hat und meinen Drogenfragebogen mit mir zusammen herausgearbeitet hat. Auch @Nancy hat mit einem Schubs in die richtige Richtung für Denkweisenwechsel gesorgt, Auch der Rest des Forums hat immer wieder gute Tipps geliefert, sei es durch Kommentare, oder einfach durchs studieren anderer Threads.

Bereits die Kommunikation vor der MPU empfand ich persönlich für sehr angenehm. Jede Frage, welche im Vorfeld aufkam, wurde prompt beantwortet. Seien es Fragen, ob die Akte bereits eintraf, oder Fragen, was die Bezahlung und die Terminvergabe betrifft.

Im großen und ganzen, ging es vom Eintreffen der Akte, bis zur Terminvergabe relativ flott voran. (Auch wenn mir durch die örtlichen Postboten Steine in den Weg gelegt wurden. - Hätte der Postbote mir die Zahlungsaufforderung zukommen lassen, wäre der Termin früher angesetzt worden. - Ich bekam diese letzten Endes per Mail zugeschickt, weil ich dort anrief und nachhakte. Die Rechnung wurde bezahlt und am selben Tag konnte ich mir noch einen Termin reservieren, TOP!).

Am Tag des Termins stand ich früher auf als sonst, noch vor dem klingeln des Weckers, da mich ab dem Abend davor die Aufregung packte und ich zunehmend nervöser wurde. Als ich mich fertig machte, habe ich mir einen Kaffee gemacht und noch einen Blick in meinen Fragebogen riskiert. Auf das Frühstück habe ich verzichtet. - Wahrscheinlich hätte ich wegen der Aufregung eh nichts runterbekommen.

Dort angekommen bin ich ca. 10 Minuten vor dem eigentlichen Termin, ich hatte zumindest noch die Zeit, vor der Tür eine zu rauchen und machte mich dann auf den Weg ins Institut. Die Räumlichkeiten dort ähnelten die einer herkömmlichen Arztpraxis, also erstmal nichts aufregendes. Ich wurde dort von einem sehr freundlichen Mitarbeiter empfangen, welcher zu erst meine Temperatur gemessen und anschließend meine Personalien festgestellt hat.

Als dies erledigt war, bekam ich 2 Fragebögen ausgehändigt und es wurde mir der Ablauf des Untersuchungstages geschildert. Es war genug Zeit um die Fragebögen auszufüllen. Nach Fertigstellung der Fragebögen, gab ich diese am Empfang ab und wurde gebeten, noch im Wartezimmer Platz nu nehmen. Nach kurzer Zeit im Wartezimmer wurde ich zum "Reaktionstest" aufgerufen und wurde dabei von dem Mitarbeiter über die Handhabung des Systems informiert. Auch gab er mir einen kleinen Tipp, bezüglich der Tests. Ich durfte in Anwesenheit des Mitarbeiters jeweils eine Übungsrunde absolvieren. Anschließend verließ dieser den Raum und es ging los.

Der Reaktionstest bestand bei mir aus 2 Teilen, der erste Teil war Symbole vergleichen und der zweite Linien verfolgen. - Diese "Tests" sollten nahezu für jedermann machbar sein, da diese relativ einfach gehalten sind. Allerdings muss man doch ein wenig aufpassen, gerade was die Figuren vergleichen betrifft, da sich relativ schnell Routine entwickelt und dieser "Test" ziemlich monoton ist. Die Linienverfolgung wurde von Linie zu Linie etwas schwerer (insgesamt 40 Linien), aber auch dies sollte für jedermann machbar sein, der sich ein wenig konzentrieren kann. An dieser Stelle nehmt den Rat von @Max an und heut euch vor dem Termin etwas Traubenzucker in den Kreislauf. - Bewirkt Wunder.

Als der Reaktionstest abgeschlossen war, wurde mir durch den Mitarbeiter freundlich mitgeteilt, dass alles in Ordnung wäre und ich wurde gebeten wieder im Wartezimmer Platz zu nehmen. Nach einiger Zeit, wurde ich von der Psychologin aufgerufen und in Empfang genommen. Das Psychologische Gespräch begann mit Fragen zum aktuellen Befinden und es wurde der Sinn der Begutachtung durch die Psychologin erörtert. Es wurde an dieser Stelle nachgefragt, ob ich alles verstanden habe, oder ob es noch Fragen dazu gibt. Anschließend hat die Psychologin ihren Fragenkatalog abgearbeitet. Zu Beginn war meine Stimme etwas zittrig, was sich nach kurzer Gesprächszeit allerdings legte. Ich habe so ausführlich wie nötig auf die Fragen der Psychologin geantwortet, zu meinen Antworten gab es keine explizite Nachfragen. (Dies hat mich ehrlich gesagt etwas verunsichert). Das Gespräch mit der Psychologin ging laut Gutachten ganz genau 56 Minuten. Die Zeit fühlte sich ehrlich gesagt viel weniger an, als sie es tatsächlich war. Als ich gefragt wurde, ob ich zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen habe, wusste ich, dass dies die letzte Frage sein und das Gespräch damit beendet sein wird. Nachdem ich alles sagte, was ich loswerden wollte, gab die Psychologin folgende Einschätzung ab: "Sagen wir mal, vorsichtig optimistisch." - "Sollte in Ihrer Urinprobe auf irgendetwas positiv getestet werden, wird automatisch alles negativ". Aufgrund dessen, dass es sich von der Zeit relativ kurz anfühlte, dachte ich, dass es das war und ich ein negatives Gutachten erhalten werde. Als ich dann allerdings wieder im Wartezimmer platz nahm, holte ich mein Handy raus und sah, dass eine knappe Stunde vergangen ist. - Ich bekam auf einmal, wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer und bekam gemischte Gefühle.

Als letzte Station stand die "Ärztliche Untersuchung" und die Urinprobe an. Nach etwas längerer Zeit wurde ich von der Ärztin abgeholt. Ich wurde von der Ärztin nochmals zum Konsum befragt und es wurde nach Größe, Gewicht etc. gefragt. Als dies erledigt war, wurde Blutdruck gemessen und es wurden die Reflexe getestet. (Ich denke, dass muss an dieser Stelle nicht erklärt werden, da sowas auch mal durch den Hausarzt erfolgt). Es wurde danach nochmals nachgefragt, wann der letzte Konsum stattfand und in welchem Muster dieser erfolgte. Die "Ärztliche Untersuchung" dauerte nur knapp 15 Minuten.

Und heute... 18 Tage nach der Begutachtung habe ich endlich mein Gutachten im Briefkasten gehabt, welches positiv ist. - Wahrscheinlich wäre es auch schon letzte Woche bei mir eingegangen, der Versand durch das MPI erfolgte am 27.04. (leider haben wir immer mal wieder mit unseren Postboten kleinere Probleme). - Morgen wird dann aber mit der FSST kommuniziert.

Im großen und ganzen kann gesagt werden:

Ich wurde freundlich begrüßt und von allen beteiligten Personen wie ein Mensch auf Augenhöhe behandelt und wurde nicht herabwertend verurteilt. Die Psychologin, sowie die Ärztin waren von der Art her etwas schroff und bestimmend, was vermutlich auf den Beruf zurückzuführen ist.
Auch wenn viele Horrorgeschichten über eine MPU, oder den TÜV in diversen Medien kursieren, liegt es an einem selbst, welchen Ausgang die Begutachtung nehmen wird. Wenn man mit Ehrlichkeit an Sache herangeht und seine Vergangenheit aufarbeitet, sollte eine MPU, egal bei welchem MPI durchaus machbar sein.

Ich würde die TÜV-Nord Gruppe weiterempfehlen, wenn man mich fragt. (Aber vielleicht habe ich auch einfach zu wenig Fachkenntnis).

Hoffentlich ist mein Erfahrungsbericht für den einen oder anderen Nutzer von Sinn.

Bleibt alle gesund und ihr könnt es auch schaffen! :smiley138: :) :smiley2498::smiley4048:
 
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