Ersttäter TF mit 1,8 ‰

hundefreund

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Hallo bin neu hier, erstmal mein Profilbogen

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,86
Gewicht: 110
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: XX.05.2020
BAK: 1,80
Trinkbeginn:19:00
Trinkende: 01:30
Uhrzeit der Blutabnahme: 02:15

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate bis XX.02.2021

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ermittlungsakte liegt vor. Auszug des Fahreignungsregisters ebenfalls (keine weiteren Eintragungen außer TF)
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist nicht zu erwarten, dass Herr XX künftig das Führen eines Kraftfahrzeugs und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher trennen kann?

Bundesland:
BaWü

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Kontrolliertes Trinken
Ich lebe abstinent seit: nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, zwei Mal Leberwerte (Normwerte)

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: angefragt Erstgespräch TÜV beauftragt
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Sonstiges: Foren, Bücher (u. a. Beurteilungskriterien), Netz

MPU
Datum: voraussichtlich ab Februar/März 2021
Welche Stelle (MPI): Entscheidung noch offen. Ggfs. IBBK Stuttgart
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein


Hallo liebe Forumsmitglieder,

schon einmal vorab der Profilbogen. Der erweiterte Fragebogen folgt. Ich habe mich bereits mit der Thematik MPU befasst - ob genügend, würde ich gerne von objektiven Lesern wissen.

Insbesondere interessiert mich, ob in meinem Fall der Antritt mit KT überhaupt möglich ist. Laut den Begutachtungskriterien -und meiner eigenen Expertise- grundsätzlich ja. Jedoch bin ich mir nicht sicher, ob dies auch der Anwendungspraxis entspricht.

Natürlich muss ich den GA von meiner Gesamtstrategie überzeugen - in meinem Falle ja einmal die Fragestellung nach der Alkoholfahrt + künftiges Trennen von Alkohol+Autofahren).

Aus den hiesigen Begutachtungskriterien kann ich nur herauslesen, dass quasi (fast) alles möglich ist, bei der Selbst- und Fremdeinstufung der Hypothese (A1, A2, A3 bzw. A4 in meinem Fall).

Bspw. könnte grundsätzlich die Kriterien nach A3 "Es lag eine Alkoholgefährdung vor, die sich in gesteigerter Alkoholgewöhnung...." bei mir Anwendung finden, jedoch könnte der GA ebenfalls Hinweise aus den A 1.2. N (Alkoholabhängigkeit) hinzuziehen (bspw. A .1.2. N 4. Bereich Toleranzentwicklung Q3 "Der Klient trank ein- oder mehrmals im Monat mehr als 150-300 ml reinen Alkohol.
--> Dieses eine Kriterium könnte der GA bei mir ggfs. als "erfüllt" ansehen, da ich, um bei der TF auf 1,8 Promille (lt. Akte ohne Ausfallerscheinungen) zu kommen, nach Widemark-Formel

10 x 0,3l Bier = 120 gr. Alkohol
und 9x 4cl (0,04l) = 109,8 gr. Alkohol
= 229,8 gr. Alkohol (Höchstmenge an zugenommenem Alkohol des Abends)

- 20% Resorptionsverlust (- 45,96 gr.)
= 183,84 gr. Alkohol
: 77kg (Körperflüssigkeit; 70% von 110 Kg)

= 2,38 ‰
-Alkoholabbau (0,1 ‰ pro Stunde; Abbau eine Stunde nach Trinkbeginn - also in Summe 5h*0,01)

= 1,78 ‰
------------

Eventuell könnt Ihr mir hier schon -vor Durchsicht des Fragebogens- schon eine Einschätzung geben, ob KT durch diesen Fakt bereits ausgeschlossen ist?
Hier sehe ich die Achillessehne bei den vorliegenden Fakten und dem KT.

Der GA wird davon ausgehen, dass dies nicht meine höchste Trinkmenge ever war, da ja keine Ausfallerscheinungen vorlagen. Nach A .1.2. N 4. Bereich Toleranzentwicklung Q3 wäre ja bei mehr als max. 300 gr. Trinkmenge (reiner Alkohol) ein Ausschlusskriterium für KT gegeben.

Die von mir bereits mehrmonatig erfolgreich umgesetzte Strategie des KT klappt erfolgreich und ich fühle mich sehr gut damit. Folglich bleibt das auch so! Meine Leberwerte sind allesamt im grünen Bereich. Würde mich jetzt etwas ärgern, wenn dieser Fakt schon ein Ausschlusskriterium für KT darstellt.

Die Leberwerte werde ich jetzt noch vor der MPU 1-2 mal einholen lassen. In Summe hätte ich dann min. drei Nachweise durch meinen Hausarzt.

Ein Informationsabend des TÜV habe ich bereits besucht und eine verkehrspsychologisches Erstgespräch ebenfalls gebucht. Das volle Programm würde ich allerdings nur dann buchen, wenn es zwingend für ein positives Gesamtbild beim Gutachter notwendig ist. Ich möchte an dieser Stelle nichts relativieren! Die realistische Auseinandersetzung mit Ursache und Wirkung des eigenen Handelns (Alkoholkonsum) muss (und ist) sowieso als Grundlage für mein erfolgreiches Bestehen der MPU gegeben sein.

Hat jemand Erfahrungen mit der IBBK GmbH Stuttgart? Der TÜV scheint mir grundsätzlich sehr "verkaufswütig" zu sein. Das gefällt mir nicht. Auch wurde mir, so wie allen anderen Teilnehmern grundsätzlich gesagt, dass eine 12-monatige Abstinenz zwingend notwendig ist. Das könnte ja auch beim TÜV gebucht werden....Ein Schelm, wer Böses denkt. IBBK hat lt. Netz gute Bewertungen und geht nach meinem Gefühl etwas objektiver an die Sache ran.

Grundsätzlich: Warum nicht gleich ganz Abstinenz sondern KT?
Für eine Gesamtabstinenz hätten für mich weitere Faktoren außerhalb des von mir betriebenen Alkoholmissbrauchs (i.S.d. Einstufung: Alkoholgefährdung) zutreffen müssen.

Zudem habe ich mich realistisch selbst gefragt, ob es vonnöten ist, ein Leben lang auf Alkohol und bspw. Speisen mit Alkohol zu verzichten. Das sehe ich so nicht. Ebenso zwar der deutliche missbräuchliche Umgang mit Alkohol durch meine Person, jedoch nicht die Erkenntnis, dass ein gänzlich unkontrollierter Umgang mit Alkohol vorlag, welchen einen Abstinenznachweis zwingend vorschreibt.

Bei einzelnen Anlässen (Goldene Hochzeit, runder Geburtstag...) möchte ich künftig noch anstoßen können, um einen bestimmten Ehrentag zu feiern. Die Umsetzung klappt wie gesagt gut und wird von mir nicht als Last oder "mal ausprobieren" angesehen.

Nun, ich möchte nicht all zu weit abschweifen - Fragebogen folgt. Dann ist eine realistische Lageeinschätzung besser möglich.

Vielen Dank im Voraus für euere Mühe :)
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Hast du bereits eine haaranalyse machen lassen? Kann ich dir nur raten.. ich habe umsonst alle 4 Wochen 100 Euro für Blutwerte aus dem Fenster geworfen,in dem mir jetzt mitgeteilt worden ist, man benötige dann vorraussichtlich doch eine Haaranalyse. Mach es am besten jetzt und dann nochmal kurz vor der MPU
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Trunkenheitsfahrt Donnerstag, Ende Mai 2020, gegen 2 Uhr (Unter der Woche, da zum Tatzeitpunkt Urlaub gehabt; ansonsten missbräuchlicher Konsum nur FR+SA).

Ich hatte Urlaub (deswegen auch der Konsum unter der Woche) und habe mich mit meinem damaligen Freundeskreis ab 19:00 Uhr in einer Kneipe getroffen. Ob des Corona-Lockdowns von März bis Mitte Mai, haben wir uns ein paar Wochen nicht gesehen und haben uns deshalb riesig gefreut, uns wieder einmal zu treffen und uns auszutauschen.

Aus dem Treffen wurde (wie ansonsten seit ca. zwei Jahren am Wochenende; Freitag und/oder Samstag) schnell eine äußerst gesellige Runde. Wir waren insgesamt zu dritt und sprachen und tranken gemeinsam mit der Wirtin über Corona und was sonst so los war in den letzten Wochen (bspw. viel Stress auf der Arbeit).

Ebenso bestellten wir im Laufe des Abends auch mehrere „Runden“ für uns vier (Longdrinks mit 4cl Rum), die ich (wir) dann neben dem „normalen“ Bierkonsum noch dazu tranken.

Gegen ca. 01:25 Uhr wurde ich dann mit einem Schlag sehr müde und bekam Kopfschmerzen, sodass ich mich ab 01:30 Uhr auf den Weg machte, um nach Hause zu fahren (insgesamt rund 4 Kilometer).

Der Polizei aufgefallen bin ich durch überhöhte Geschwindigkeit (165 km/h anstatt erlaubt 100 km/h), da eine Zivilstreife hinter mir hergefahren ist, die auf Streifenfahrt war. Das Auto (ohne Wissen, dass es ein Polizeiwagen ist) viel mir kurz nach Abfahrt von der Kneipe auf. Ob der 1,8 ‰ nahm ich dessen Scheinwerfer als äußert hell und sehr nah an meinem Auto (mangelnder Abstand war). Deshalb beschleunigte ich in diesem Moment (wodurch meine Auffälligkeit erst entstand, um auf gerader Strecke bis zur nächsten Abkreuzung der Bundesstraße in meinem Heimatort einzufahren, mit der Mutmaßung, dass das Auto hinter mir weiter gerade ausfährt.

Im Nachhinein gesehen ein saublöder und gefährlicher Einfall, da ich durch diese Fahrt mich, aber vor allen Dingen potentiell weitere Personen (bspw. Fußgänger) in Gefahr gebracht habe.

Grundsätzlich ist um diese Uhrzeit nicht viel Verkehr auf diesen Straßen und in meinem Heimatdorf unterwegs – zum Glück.

Jedoch bog das Auto nicht ab, sondern folgt mir. Durch einen kurvigen Streckenverlauf fuhr ich dennoch rasant Richtung Heimadresse (laut Polizeiprotokoll hatte der Zivilwagen große Mühe mir zu folgen – und stoppte mich dann, als ich bei mir zu Hause im Hof stand und der Motor bereits abgeschaltet war.

Es folgten freiwilliger Alkoholtest kurz vor 2 Uhr (Ergebnis: 0,80 mg/I .), Vernehmung und Erfassung der Straftat auf der Polizeidienststelle und schlussendlich Blutabnahme im Krankenhaus ca. 40 min später (Ergebnis: 1,8 Promille).

Ebenfalls durch Polizei vermerkt: Da Herr XXX zeitlich und örtlich orientiert war und den mit ihm geführten Gesprächen

uneingeschränkt folgen konnte, wurde er nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen am Krankenhaus XXX entlassen.

Dies Zustand wurde ebenfalls bei der Blutabnahme durch das Krankenhaus protokolliert.

(Siehe mein Eingangspost und meine Frage zum KT)


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ich trank ca. 10 Pils á 0,3 l und 9 Longdrinks á 4cl (mit Rum) über sechs Stunden regelmäßig verteilt, also von 19:30-01.30 Uhr.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich fuhr ca. vier Kilometer bis zur Heimadresse. Insgesamt wollte ich nicht weiter als diese vier Kilometer fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Mir war zwar bewusst, dass ich zu viel Alkohol getrunken hatte, ich bin jedoch in der Vergangenheit bei ähnlichen Anlässen ebenfalls schon in solchen Zuständen, bzw. auch bei deutlich geringerer Promillezahl, die jedoch ebenfalls die erlaubte Höchsttrinkmenge überschreitet, nach Hause gefahren.

Ob der vermeintlich kurzen Strecke und dem regelmäßig schwachen Verkehrsaufkommen zu dieser Uhrzeit, schlich sich dadurch eine trügerische Selbstsicherheit bei mir ein, wodurch ich potentielle Gefahren durch das alkoholisierte Führen von Kraftfahrzeugen ausblendete und nicht bewusst wahrnahm.

Inzwischen hat sich das selbstredend wieder verändert und mir ist bewusst, welche Gefahr ich für mich und andere Verkehrsteilnehmer darstelle, wenn ich Alkoholtrinken und Autofahren nicht grundlegend voneinander trenne.

Glücklicherweise ist im Nachgang gesehen kein Unfall passiert.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe durch die zuvor geschilderte und von mir fälschlicherweise entwickelte Sicherheit, die TF in diesem Moment nicht vermeiden wollen.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ich bin bei früheren Fahrten nicht aufgefallen.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Lange Jahre meiner Führerscheinzeit bin ich konsequent nicht nach Alkoholkonsum Auto gefahren. Die Trennung war strikt und klar. Nach meinem ersten Vollzeitjob 2018 in der Gastronomie, wo täglich Alkohol ausgeschenkt wird und ein grundsätzlich im Rückblick ein eher laissez fairer Umgang mit Alkoholkonsum und striktem Trennen von Autofahren herrscht, hat sich bei mir eingeschlichen, dass ich auch nach dem Konsum von zunächst drei oder vier Feierabend-Bieren á 0,3 l am Wochenende (Freitag und Samstag) noch in der Nacht nach Hause gefahren bin.

Durch die von mir fälschlicherweise „gefühlte“ Sicherheit, fuhr ich teilweise auch bei höheren Konsummengen noch nach Hause. Die anfängliche Hemmung, da der Führerschein in Gefahr ist, wurde dadurch von mir nach und nach fälschlicherweise ausgeblendet.

In den letzten zwei Jahren bin ich regelmäßig schätzungsweise ca. 50 mal am Wochenende bzw. bei Urlaubstagen unter der Woche alkoholisiert nach Hause gefahren.

In dieser Phase meines Lebens gewöhnte ich mir eine hohe Giftfestigkeit (Alkohol) an und es schlich sich besagte Routine ein.

Heute ist mir in der Nachschau bewusst, dass ich in der oben beschriebenen Phase meines Lebens absolut unzureichend und fahrlässig, nicht zwischen Autofahren und Alkoholkonsum getrennt habe. Zudem stieg mit vermeintlicher „Sicherheit“ auch die Promillezahl, mit der ich noch Auto gefahren bin. Ein Teufelskreis.

Ich bin aus heutige Sicht heilfroh, dass durch diese Fahrten keine Unfälle passiert sind und mir ist bewusst, dass Autofahren und Alkoholkonsum strikt getrennt werden müssen, um keine Gefahr für andere und sich im Straßenverkehr darzustellen. Zudem führte mein regelmäßig hoher Alkoholkonsum zu Enthemmung und die Schwelle, dass Auto nach Konsum lieber stehen zu lassen, sank.

Diese Zusammenhänge und dadurch entstehende Gefahren sind mir durch meine Aufarbeitung der Trunkenheitsfahrt verdeutlicht worden. Durch die künftig strikte Trennung von Autofahren und Alkoholkonsum – u. a. durch das von mir bereits mehrmonatig durchgeführte „Kontrolliertes Trinken“, kann ich künftig solche Fahrten ausschließen.

Zu den geplanten Trinkanlässen fahre ich grundsätzlich nicht mit dem Auto, sodass eine erneute unzureichende Trennung von Alkohol und Autofahren nicht mehr stattfindet. Zudem lasse ich mich ebenfalls nicht dazu überreden, nach oder während des geplanten Trinkanlasses, noch Auto zu fahren („Du kannst ja noch fahren etc.).

Falls ich nicht mit dem Auto oder einer Mitfahrgelegenheit zum geplanten Trinkanlass komme, organisiere ich mir ein Taxi oder die An- und Abreise mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. (Kam bislang aber noch nicht vor – also Mitfahrgelegenheit war stets gegeben.)

Spontane Änderungen von diesem organisatorischen Fahrplan werden von meiner Seite nicht zugelassen. Zu mindestens nicht, wenn es darum geht, dass ich noch ein Fahrzeug (nach Alkoholkonsum) steuern soll.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mit 16 Jahren habe ich an einem Geburtstag das erste Mal Alkohol in Form von Bier (Biermischgetränk) zu mir genommen. Es schmeckte süßlich und nicht richtig lecker. Seinerzeit wurden solche Biermischgetränke auf Veranstaltungen (Geburtstag/Fastnacht) von mir und meiner Clique ausprobiert und getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Bis zum Jahr 2018 habe ich in unregelmäßigen Abständen am Wochenende Alkohol getrunken (Geburtstage, Studentenpartys oder beim Ausgehen in der Disco/Kneipe). Getrunken habe ich immer in Gesellschaft und niemals zu Hause alleine. Alkoholkonsum lag nicht zwangsläufig im Fokus, deshalb gab es auch immer wieder trinkfreie Wochen.

Nach dem erfolgreichen Abschluss meines Studiums Anfang 2018 bekam ich meinen ersten Vollzeitjob in der Gastronomie. Dort kam ich auch zum ersten Mal mit einem Umfeld in Berührung, welches regelmäßig ausgiebig (und wie ich jetzt weiß krankhaft) Alkohol konsumiert. Der Job war sehr anstrengend, machte aber auch viel Spaß.

Usus von Stammgästen und meinen Bekannten war dabei immer: „Wer viel arbeitet, darf sich auch ein Glas gönnen“. „Das haben wir uns verdient“.

Seitens des Chefs gab es ein grundsätzliches Alkoholverbot für Mitarbeiter während der Arbeitszeit, sodass sich die gemeinsamen Umtrunke regelmäßig auf das Wochenende (Freitag und oder Samstag) beschränkten, wenn ich frei hatte.

Aus den anfänglich 3-5 Bieren á 0,3 l und ein bis zwei Longdrinks á 4cl am während des Abends, wurden relativ zügig nach mehrmonatigen regelmäßigen Treffen am Wochenende habe ich relativ zügig eine hohe Giftfestigkeit entwickelt und benötigte entsprechend mehr Alkohol, um dieselbe Wirkung zu entfalten (zwischen 6 und 10 Pils und dazu noch zwischen 6 und 10 –Longdrinks.

Jedoch nahm ich dies nicht als „benötigen“ war, sondern als einen ganz normalen Umstand, da mein damaliger Freundeskreis mindestens genauso viel trank wie ich.

Ab März 2019 setzte ich dieses Trinkmuster (am Wochenende nach der stressigen Arbeit) auch bei meinem neuen Arbeitgeber fort. Unter der Woche musste ich immense Leistung bringen, am Wochenende konnte ich dann in der Gastronomie und mit und bei meinen damaligen Freunden und Bekannten zur Entlastung einen Ausgleich für die stressige Woche finden, um vermeintlich wieder Energie zu sammeln und auf neue Ideen zu kommen (bspw. bei strategischem Vorgehen bei meinem weiteren beruflichen Karriereweg. Ich habe mir hier sehr hohe Ziele gesetzt und mich entsprechend auch unter Druck gesetzt.

Jedoch ist mir im Nachgang auch bewusst, dass ich durch meine vermeintlichen Entlastungen in der Kneipe nie auf fruchtbare Lösungen oder Ideen kam, sondern sich das Gegenteil einstellte, da ich am Tag nach dem Trinken zunächst verkatert und nicht fit war und so gar keine Ideen sammeln konnte, um noch schneller im Geschäft voranzukommen bzw. meinen persönliche Stressfaktoren zu reduzieren.

Anfang 2020 ergab sich dann innerhalb meiner Abteilung eine neue berufliche Möglichkeit, welche mich erfreute, gleichzeitig aber auch wieder mit immensem Stressaufkommen verbunden war. Zudem verstärkte sich in diesem Betrieb mein Bild (durch Erfahrungsberichte meiner Kolleginnen und Kollegen), dass es völlig „normal“ ist nach Feierabend (große Mengen) Alkohol zu konsumieren bzw. auch einmal gemeinsam mit dem Chef ein oder zwei Flaschen Wein zu trinken, um „strategisch“ voran zu kommen. Durch meine Position war ich zu dieser Zeit jedoch nicht so nahe in Zusammenarbeit mit meinen Chefs und somit ergab sich kein Anlass.

Hätte sich jedoch ein Anlass ergeben, wäre ich bestimmt bereit gewesen, diesen wahrzunehmen, um weiterzukommen.

Im Nachhinein gesehen eine absurde Strategie, jedoch stellte ich u. a. zum damaligen Zeitpunkt aber auch keine kritische Nachfrage zu meinem Alkoholkonsum bzw. der bereits „erarbeiteten“ Giftfestigkeit ein.

Grundsätzlich blieb mein Trinkmuster bis zur TF gleich und somit auch die regelmäßigen Treffen am Wochenende. Jedoch variierte die Trinkmenge des Öfteren (siehe im Vergleich zum Tattag: bspw. „nur“ 8-10 Pils oder Radler á 0,25l) aber eben auch Mengen von Longdrinks und Bier, wie am Tattag. Das war oft auch situativ bedingt (Runde trinken, jeder „muss“ einmal bezahlen“, oder ob es ein Geburtstagsfeier als freudigen Anlass zum trinken gab.

Ebenfalls gab es auch trinkfreie Wochenenden.
 

hundefreund

Neuer Benutzer
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In den letzten zwei Jahren regelmäßig am Wochenende bzw. an jedem zweiten Wochenende an einem bzw. zwei Tagen 8-10 Pils oder Radler á 0,3l und dazu Longdrinks zwischen 5 und 10 Stück á 4 cl. (Rum, 37,5 %)

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
In der Gastronomie mit Freunden und Bekannten bzw. bei gesellschaftlichen Anlässen wie Geburtstagen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Inneres Motiv:

Aufgrund der zuvor geschilderten Lage ab 2018, die insbesondere meine persönliche Jobsituation betraf, begann ich zur Entlastung und zum Stressabbau vermehr mit Bekannten und Freunden in der Gastronomie zu trinken.

Meine während und nach dem Studium hohen selbst gesteckten Ziele (Im gewünschten Bereich, gutes Gehalt und unbefristet) konnte ich mit meinem ersten Job nicht für mich erfüllen.

Anstatt Probleme und mögliche Lösungen zu suchen und umzusetzen, fraß ich meinen emotionalen Stress und Frust in mich hinein (Starke Fassade nach außen/keine Schwäche zeigen) und trank zum Ausgleich und um „heikle“ oder für mich stressbelastete Gesprächsthemen anzusprechen mit meinen Bekannten und Freunden in der Gastronomie.

Insgesamt fehlte mir ein offener Umgang mit Problemen und ich wollte stets stark nach außen hin dastehen, um so vermeintlich – insbesondere berufliche Ziele – zu erreichen. Dieses Verhalten hatte ich aber auch im Umgang mit Freunden oder Bekannten. (Stark und selbstbewusst wirken wollen und keine Schwächen zeigen).

Zudem viel es mir sehr schwer NEIN! zu sagen. Einerseits im Berufsleben, wo ich durch stetes „JA-Sagen“ immer mehr Aufgabenberge zugeschrieben bekam, wodurch ich die Hoffnung hatte, dass nach Bewältigung dieser Berge eine Anerkennung meiner Leistungen irgendwann zu beruflichem Fortkommen führen.

Dies war jedoch nicht der Fall. Durch die schiere Anzahl von Aufgaben im Job –die ich mir durch das Verhalten selbst zuzuschreiben hatte- konnte ich auf Dauer qualitativ nicht überzeugen. Und so folgte für mich auf Dauer ein sehr stressiger Arbeitsalltag und dennoch kein oder nur sehr wenig Erfolg bei der Umsetzung.

Dies sorgte bei mir für eine innere Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit, die ich durch die gemeinsamen Umtrunke am Wochenende kompensieren wollte. Damit wollte ich vom stressigen Arbeitsalltag abschalten, um die Folgewoche wieder frisch „angreifen zu können!“.

Im privaten Bereich konnte ich bei den Trinkanlässen mit Freunden nur schlecht „Nein“ sagen, wenn es bspw. darum ging, noch eine Runde Bier od. Longdrinks zu bestellen. Ich wollte nicht als Spaßbremse dastehen und so die Missgunst auf mich ziehen. Dabei gab es durchaus Momente, in denen ich eigentlich lieber nichts mehr getrunken hätte.

Jedoch habe ich im Rückblick betrachtet nie die gewünschten Lösungen gefunden. Zudem hatte ich auch keine größere Anerkennung in der Gruppe, da ich bspw. „durchgehalten“ habe und noch eine Runde bestellt habe.

Durch die Aufarbeitung für die Ursachen meiner Trunkenheitsfahrt wurde mir jedoch bewusst, dass genau hier die Knackpunkte meines persönlichen Stresses lagen.

Denn seine Sorgen und Nöte nicht anzusprechen, um stark nach außen hin zu wirken, bringen keinen Lösung sondern sind Teil des Problems.

Durch einen neuen offenen Umgang durch meine Person, sowie realistisch hohen selbstgesteckten Zielen und der neu gelernten Fähigkeit und Erkenntnis viel früher „NEIN“ zu sagen, habe ich bereits riesige Erfolge erzielt.

Unter anderem bin ich beruflich weit vorangekommen: Ich habe die von mir produzierte „Sackgasse“ im alten Job zunächst durch den Dialog mit Vorgesetzten und einem internen Wechsel erreicht – und werde nun aber ab Januar bei einem neuen Arbeitgeber in deutlich besserer Position anfangen. Unter anderem auch, da ich meine persönlichen beruflichen Ziele realistisch runter geschraubt habe. Geld ist nicht alles, Zufriedenheit zählt mindestens genauso.

Zudem hatte ich zu dem Zeitpunkt nur sehr mangelnde Ausgleichsmöglichkeiten (zur Gastronomie).

Mein individuelles Trinkmotiv war zusammengefasst die emotionale Entlastung durch die Kompensation von Überforderungserlebnissen (viele Arbeit, die nicht gleichzeitig und qualitativ hochwertig zu schaffen war) aber auch durch Versagensängste meinerseits (sehr hohe selbstgesteckte Ziele, die fast nicht zu erreichen waren).

Es mangelte mir an Problemlösungsfähigkeiten, u. a. schlug ich den Weg der Konfliktvermeidung ein („Ja-Sagen“ bzw. nicht „Nein-Sagen“) und hatte ein Problem mich selbst nach außen hin zu definieren (mein damaliger Gedanke: es zählt nur ein guter Job und eine schnelle Karriere).

Diese emotionalen Faktoren, mit denen ich in der Vergangenheit ohne Alkoholkonsum nicht offen umgehen konnte, waren jedoch die Ursachen für meinen erhöhten Alkoholkonsum. Dies habe ich erkannt und aufgrund dieser Erkenntnis mein Leben grundlegend positiv umgestellt:

Ich spreche nun deutlich früher und offener über persönliche Belange mit meinem neuen Freundeskreis, in dem Alkohol nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, aber auch im geschäftlichen Bereich (zunächst Wechsel aus den Stresssituation durch Bereichswechsel erreicht und im Anschluss einen ganzen Sprung auf der Karriereleiter durch AG-Wechsel).

Diese Offenheit kommt bei meinem neuen Freunden gut an und ich erfahre Zuspruch – ebenfalls bei meinen Verwandten und Bekannten, mit denen ich u. a. über meine Trunkenheitsfahrt sprach.

Meinen alten Umgang (Bekannte aus der Gastronomie), sowie meinen aufgebauten Freundeskreis, habe ich abgebrochen. Dies viel mir im Nachgang auch nicht sonderlich schwer, da dort kein Verständnis dafür herrschte, dass ich künftig nicht mehr Alkohol in solchen Maßen und in dieser Regelmäßigkeit zu mir nehme. Ich habe deshalb meinen Kontaktkreis inzwischen wie bereits beschrieben mit Menschen erweitert, bei denen der Alkoholkonsum nicht im Vordergrund steht.

Zum Ausgleich wandere ich nun zudem viel mit meinem neuen Freunden und bin nun auch aktiv bei den regelmäßigen ausgiebigen Gassi-Runden am Wochenende mit dem Hund meiner Eltern, der mir inzwischen sehr ans Herz gewachsen ist, unterwegs.

Ich erhalte von allen Seiten viel Zuspruch und fühle mich sehr wohl.


Äußere Motive:

Ein Umfeld in der Gastronomie bzw. im Freundeskreis, welches regelmäßig viel Alkohol konsumierte, um sich „Erholung“ und „Ausgleich“ zum stressigen Alltag zu verschaffen. Zudem herrscht dort der Usus, dass man sich „Alkohol zum Ausgleich verdient hat“.

Dieses Umfeld hat meine Trinkgewohnheiten zwar negativ bestärkt, ist jedoch nicht ursächlich für meinen erhöhten Trinkkonsum gewesen (siehe Ausführung zuvor)

Steigerung meiner "Partylaune" (Emotionalität) bspw. bei Geburtstagen

Stress im Job und persönlicher Erwartungsdruck (Ausführung siehe oben).

Es hat sich eine Routine eingeschlichen – unter der Woche Arbeiten, Wochenende zum Ausgleich trinken.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol zunächst ein Entspannungsgefühl vom Alltagsstress und einsetzende Euphorie und Redseligkeit. Bei viel Alkoholkonsum sank die Hemmschwelle zum Ansprechen von für mich heikler Themen, welches auch in Sentimentalität und irgendwann zu immenser Müdigkeit und Kopfschmerzen umschlug.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Ich wurde von meinem privaten Umfeld nicht auf mein Trinkverhalten angesprochen, da ich stets allen Verpflichtungen nachkam. Ich bekam bspw. bei Terminen am frühen nächsten Morgen von meinen Eltern die Frage zu hören „Wurde es wieder spät heute Nacht“ bzw. „Du siehst noch nicht fit aus“.

Meine Freunde und Bekannte haben mich niemals auf meinen Alkoholkonsum angesprochen, wahrscheinlich, da diese mindestens genauso viel tranken wie ich. Im Gegenteil, im Laufe des nächsten Tages wurde schon wieder der anstehende Abend „vereinbart“.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Wie beschrieben habe ich Freitag und Samstag einen meist „festen“ Fahrplan gehabt und ging in die Gastronomie. Dies geschah Freitags nach der Arbeit und meist wieder Samstagabend.

Am Folgetag (nach einem Trinkabend) ging es mir entsprechend nicht so gut, jedoch stellte sich im Laufe des Tages wieder eine Verbesserung des Zustands ein und ich ging wieder in die Kneipe. Durch die Überredungskünste und meinem Mangel „Nein“ zu sagen, u.a. teilweise auch dann, wenn ich eigentlich gar nicht wollte.

Jedoch war ich jeweils, je nach Trinktagen, Samstag und Sonntagvormittags sehr verkatert und mit mir war nicht viel anzufangen. Ab Nachmittag verbesserte sicher dieser Zustand wieder.

Sonntagnachmittag versuchte ich dann meist noch etwas Entspannung durch ein Bad oder ein Nickerchen zu bekommen, um Montags wieder fit für die Arbeit zu sein.

Wenn ich Urlaub hatte, war ich auch einmal unter der Woche am Abend in der Gastronomie anzutreffen.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Heute trinke ich nur nach dem Muster Kontrolliertes Trinken zu bestimmten und geplanten Anlässen.

Die Situation seit 2018 bis zur Trunkenheitsfahrt habe ich bereits oben geschildert. Hier lag ein missbräuchlicher (gefährdender) von Alkoholika vor.

Vor 2018 fand Konsum unregelmäßig und in Maßen statt. Höhere Trinkmengen gab es allenfalls bei einzelnen Ereignissen wie dem erfolgreichen Abschluss meines Studiums.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Bis zur Volltrunkenheit nicht – bspw. bis zum „Filmriss“. Gleichwohl in einer missbräuchlichen Art und Weise.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich habe früher nicht bewusst auf Alkohol verzichtet.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich stufe mich rückblickend als einen Trinker ein, der missbräuchlich Alkohol konsumiert hat. Begründen kann ich dies durch meine hohe Giftfestigkeit bzw. die hohe Alkoholtoleranz meines Körpers, die ich mir „antrainiert“ habe. Zudem habe ich überwiegend zur Entlastung am Wochenende oder unter der Woche an Urlaubstagen getrunken.

Zuhause trank ich nie Alkohol – sondern nur in der Gemeinschaft; überwiegend in der Gastronomie.

Ich trank durchaus viel, jedoch stufte ich dieses Verhalten in der Vergangenheit (ab 2018), genauso wenig wie mein Umfeld, als problematisch ein.

Der hohe missbräuchliche Alkoholkonsum führte zwar zu einer hohen Giftfestigkeit (siehe Polizeiprotokoll „Zeigte keinerlei Ausfallerscheinungen“). Der Alkohol wurde von mir nicht nur als Genussmittel konsumiert, sondern wegen der berauschenden Wirkung (und der daraus kurzfristig resultierenden Entspannung bzw. offenen Gesprächsbereitschaf meinerseits zu belastenden Themen). Aufgrund der zuvor geschilderten seinerzeit vorhandenen persönlichen Defizite entwickelte sich dann der missbräuchliche Umgang.
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Rahmen des Trinkmusters Kontrolliertes Trinken, trinke ich nur noch zu bestimmten, geplanten Anlässen (Geburtstage, andere Jahrestage). In 2020 (nach der TF) gab es für mich drei Trinkanlässe:

XX Oktober (mein runder Geburtstag) –besonderer Anlass – 2x 0,3l Bier – also 0,6 Liter Bier insgesamt.

XX August (Goldene Hochzeit) ein Glas Sekt (0,1 l bei Sektempfang)

XX Juli (Geburtstag) ein Glas Sekt (0,1 l bei Sektempfang)

Andere starke Alkoholika, wie Longdrinks mit Rum, trinke ich gar nicht mehr.

Insgesamt sind diese Anlässe auf rund fünf Anlässe – je nach anstehenden Festivitäten im Jahr – begrenzt und genau geplant (auch bereits für 2021). Bei diesen Anlässen werde ich auch künftig kein Auto fahren sondern mich fahren lassen. Sollte ich doch selbst Fahren müssen, ob der Situation, fällt der Anlass aus und ich werde nicht trinken.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
XX Oktober, siehe Frage 20.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Aus den zuvor geschilderten Motiven und Ergebnissen der Auseinandersetzung mit meiner Trunkenheitsfahrt, trinke ich heute außerhalb der geplanten Anlässe keinen Alkohol mehr.

Ich weiß heute, dass durch den gesteigerten und missbräuchlichen Konsum keine Entlastung aus dem Alltag möglich ist. Zudem fühle ich mich seither grundsätzlich fitter, da ich mich am Wochenende wirklich erhole.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Aufgrund der Trunkenheitsfahrt, welche eine Straftat darstellt, wurde ich zur Selbstreflexion gebracht. Das Erlebnis der Kontrolle durch die Polizei und die berechtigten Folgen wie Blutabnahme im Krankenhaus und der sofortige Einzug des Führerscheins haben mich doch schockiert. Insbesondere auch, als ich meine Promillezahl und die bereits erreichte Giftfestigkeit erfuhr, wurde mir klar, dass ich an diesem Verhalten sofort etwas ändern muss.

Die Erlebnisse waren nicht schön, gleichwohl wäre ich ohne dies Kontrolle wahrscheinlich noch ewig mit ähnlichen Promillezahlen ins Auto gestiegen und hätte so das Leben anderer und natürlich auch mein eigenes gefährdet.

Ich bin im Rückblick heilfroh, dass es bei der Trunkenheitsfahrt (und auch bei Fahrten zuvor) nicht zu Unfällen kam und durch mein rücksichtsloses und gefährdendes Verhalten, niemand verletzt wurde.

Mit Blick auf dieses Verhalten erkannte ich mich im Rückblick selbst nicht wieder, da ich ansonsten –abgesehen von damaligen persönlichen Defiziten– ein sozial gefestigtes Leben führte.

Das ich durch den missbräuchlichen Alkoholkonsum auf Dauer mein und ggfs. durch einen Unfall auch ein anderes Leben ruinieren kann, wollte ich bis zur Trunkenheitsfahrt nicht wahrhaben.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Zunächst einmal sprach ich offen und suchte Unterstützung bei Freunden (nicht den alten Freunden) und Familie. Zudem informierte ich mich mit Literatur und durch weitere Recherche im Internet. Ebenfalls (führte) ich ein Erstgespräch mit einer verkehrspsychologischen Beraterin des TÜVs.

Ich analysierte ausgiebig meine Defizite und damaligen Trinkmotive (siehe Beschreibung Innere Motive) und konnte mich hier erfolgreich zum positiven entwickeln.

In meinem Job wechselte ich nach einem offenen Gespräch die Abteilung und konnte mich nun weiterentwickeln. Meine offene Art kam sowohl beim neuen Arbeitgeber, als auch beim alten Arbeitgeber, sehr gut an.

Zugegeben, der erste Anlass zum Kontrollierten Trinken war für mich ungewohnt und eine Umstellung. Auch das bewusste „Stop“ sagen in meinem Kopf. Jedoch hat dies problemlos funktioniert und auch mein Umfeld (Familie) gab mir hier viel Zuspruch und Lob und unterstützte mich. Bei den weiteren Terminen hat sich dieses Verhalten automatisch gefestigt. Zudem auch durch meinen neuen Ablauf im Alltag.

Ich habe nun einen Job in dem Bereich, in dem ich immer arbeiten wollte. Ebenfalls stimmt Gehalt und Position. Dadurch habe ich gelernt, dass Lösungen nur durch persönliches offenes Handeln gefunden werden – nicht durch Alkoholkonsum in der Kneipe.

Zudem setz(t)e ich mir realistisch erreichbare Ziele und nicht utopische Ziele. Step-by-step ist das Motto. Der Erfolg gibt mir diesbezüglich Recht.

Darüber hinaus bin ich nun auch an den Vormittagen am Wochenende fit und kümmere mich intensiver um den Hund meiner Eltern. Zudem tun mir die intensive Spaziergänge am Wochenende in der Natur sehr gut – deutlich besser als das bloße Sitzen in der Gastronomie.

Durch den kontrollierten Umgang mit Alkohol machte ich mir wieder bewusst, Alkohol als eines reines Genussmittel zu verstehen. Ein Bier/Sekt zu trinken ist in Ordnung, jedoch nicht, wenn es zehn sind. Zudem wurde ich offener in meiner Kommunikation und kann auch ohne die Zufuhr von Alkohol meine Standpunkte anbringen und echte Lösungen mit Familie oder Freunden erarbeiten bzw. diskutieren.

Meine Großmutter sagt mir an Weihnachten „Du siehst aber richtig frisch und fit aus“. Einen Satz den ich schon eine Weile nicht mehr gehört habe. Das motiviert mich weiter, diesen eingeschlagenen Weg zu verfolgen.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Durch das Aufarbeiten meiner Defizite konnte ich erlenen, mich aktiv und richtig um meine Zukunft zu kümmern. Durch angepasste und realistische gesteckte beruflichen Perspektiven, komme ich weiter voran.

Ich bin insgesamt besser gelaunt, da ich einige persönliche Stressfaktoren durch den nun aktiveren Umgang mit Unzufriedenheit und Problemen abstellen konnte.

Zudem bewege ich mich nun auch mehr (durch lange Spaziergänge mit dem Hund und Freunden), was mir ebenfalls gut tut.

Ich bin sehr froh und überzeugt, dass es gut war, meine Defizite aufzuarbeiten und fühle mich rundum wohl. Meine Familie und jetzigen Freunde unterstützen mich ebenfalls dabei und sind sehr stolz auf mich.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch das gelebte Kontrollierte Trinken sind meine Trinkanlässe grundsätzlich schon deutlich reduziert.

Stetige Selbstreflexion von mir, aber auch der Blick und der offenen Umgang mit der Thematik von Familie und Bekannten, sorgen dafür, dass ein Abweichen vom Kontrollierten Trinken nicht vorkommt. Zudem auch die strikte Planung, bspw. nicht mit dem Auto zu einem solchen Anlass zu fahren.

Die neuen positiven Erfahrungen seit meiner Verhaltensänderung möchte ich auch künftig so weiterführen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Ich erkenne das grundsätzliche Risiko in alte Verhaltensmuster zu fallen. Jedoch kann ich durch die von mir positiven gesammelten Erfahrungen im neuen Umgang mit Alkohol, aber auch meinem persönlichen Verhalten sagen, dass ich diesen Weg erfolgreich weiter gehen werde.

Darüber hinaus werde ich stets konsequent und vorausschauend planen und spontane Anlässe nicht vorkommen lassen. Ebenfalls weiß ich nun, dass bereits ab einem Promillewert von 0,3, die persönliche Hemmschwelle sinken kann. Dies halte ich mir ebenfalls immer bewusst vor Augen.

Ich weiß nun, dass Alkohol meine Probleme nicht löst, sondern sie steigert.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Bei den geplanten Anlässen, an denen ich trinke, fahre ich kein Auto bzw. kümmere mich zuvor um eine Mitfahrgelegenheit, um hinzukommen und auch wieder nach Hause zu kommen (bspw. mit dem Taxi oder privat).

Mit Alkohol im Blut zu fahren, kommt für mich künftig generell nicht mehr in Frage. Deshalb gibt es für mich grundsätzlich auch kein spontanes Abweichen von Plänen, wenn ich Alkohol getrunken habe, bspw. durch ggfs. äußere Einflüsse „Du kannst doch fahren“.

Situationen, in denen überwiegend Alkohol getrunken wird, meide ich grundsätzlich – bspw. Kneipen.

Zudem achte ich auch darauf, morgens erst wieder beim vollständigen Abbau des Alkohols vom Vorabend Auto zu fahren.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Die gesamte Trunkenheitsfahrt tut mit im Nachgang gesehen sehr leid und ich würde diese – und die vielen anderen Fahren – gerne rückgängig machen.

Jedoch ergab sich durch dieses einprägende Ereignis für mich auch die Chance, mein Leben grundsätzlich in eine positive Richtung umzulenken und mich persönlich weiter zu entwickeln, da ich mich nun im Gesamten deutlich besser fühle als in den letzten zwei Jahren vor der Trunkenheitsfahrt.

Ich freue mich sehr über diese frisch gewonnene Lebensqualität.
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Hast du bereits eine haaranalyse machen lassen? Kann ich dir nur raten.. ich habe umsonst alle 4 Wochen 100 Euro für Blutwerte aus dem Fenster geworfen,in dem mir jetzt mitgeteilt worden ist, man benötige dann vorraussichtlich doch eine Haaranalyse. Mach es am besten jetzt und dann nochmal kurz vor der MPU
Nein, ich hegte aber auch schon den Gedanken, um mein KT argumentatorisch noch weiter zu untermauern. Könnte hier jedoch bis zum ersten MPU-Termin wahrscheinlich keine in Summe sechs Monate mehr nachweisen.

Denkst du, weniger reichen auch? Da ja theoretisch gar kein Nachweis für KT zu erbringen sein müsste.
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Sorry aus Versehen gedoppelt.
Ja in der Tat ist das besser. Mach einfach jetzt schon eine und dann kurz vor der MPU noch eine. Ich habe die Info auch erst jetzt bekommen, das die Richtlinien wohl strenger geworden sind... was natürlich ärgerlich ist wenn es zu spät kommt....angeblich reichen auch die letzten 3 Monate aber ich habe mich jetzt nicht mehr genauer damit beschäftigt...
 

RodionRomanovich

Erfahrener Benutzer
Servus @hundefreund,
für einen ersten Versuch liest sich das alles sehr schlüssig und ausführlich. Vielleicht ließen sich die inneren Motive noch ein wenig mehr durch frühere Lebenssituationen/-erfahrungen ausbauen. Hast du erkennen können, warum es dir so schwer fiel, über deine Probleme zu sprechen?
Abgesehen davon halte ich KT in deinem Fall für durchaus möglich.
Eine Kontrolle der Leberwerte jetzt und kurz vor der MPU halte ich für ratsam, um eventuelle Auffälligkeiten medizinisch abklären zu können. Haaranalyse kann, falls Zweifel bestehen, noch bei der MPU gemacht werden, falls es die Haarlänge und "Unbehandeltheit" zulässt.
 

Andi18

MPU Profi
Bspw. könnte grundsätzlich die Kriterien nach A3 "Es lag eine Alkoholgefährdung vor, die sich in gesteigerter Alkoholgewöhnung...." bei mir Anwendung finden, jedoch könnte der GA ebenfalls Hinweise aus den A 1.2. N (Alkoholabhängigkeit) hinzuziehen (bspw. A .1.2. N 4. Bereich Toleranzentwicklung Q3 "Der Klient trank ein- oder mehrmals im Monat mehr als 150-300 ml reinen Alkohol.
--> Dieses eine Kriterium könnte der GA bei mir ggfs. als "erfüllt" ansehen, da ich, um bei der TF auf 1,8 Promille (lt. Akte ohne Ausfallerscheinungen) zu kommen, nach Widemark-Formel
das erachte ich für praxisfremd, v.a. die genannte Bandbreite unspezifisch. Du hast Widmark ja schon angewandt. Sorry, aber bei Deiner Gewichtsklasse sind 300ml (also 240g) und das Verhältnis zu einer 45kg Frau wohl ganz anders.. Ich hatte wo gelesen, daß Kriterium v.a. bei A1 ab 3‰ als Richtwert gilt.
Habe Deinen FB jetzt nicht gelesen, die Kriterien einer AB-Pflicht sind entscheidender, welche dann die Frage nach KT auch klären.
Erachte Deine Stellungnahme im Beitrag 1 genau mit diesem Bezug zu dieser Frage für sehr schlüssig.
10 x 0,3l Bier = 120 gr. Alkohol
und 9x 4cl (0,04l) = 109,8 gr. Alkohol
= 229,8 gr. Alkohol (Höchstmenge an zugenommenem Alkohol des Abends)

- 20% Resorptionsverlust (- 45,96 gr.)
= 183,84 gr. Alkohol
: 77kg (Körperflüssigkeit; 70% von 110 Kg)

= 2,38 ‰
-Alkoholabbau (0,1 ‰ pro Stunde; Abbau eine Stunde nach Trinkbeginn - also in Summe 5h*0,01)

= 1,78 ‰
Frage zum Alkoholabbau.. kleiner Rechenfehler..
Die Leber beginnt sofort zu arbeiten, wenn der Alk vom Magen in den Blutkreislauf gerät, spaltet den Alk auf.
Hatte auch nirgends gelesen, daß dies erst nach einer Stunde der Fall sein soll?!?
 

hundefreund

Neuer Benutzer
das erachte ich für praxisfremd, v.a. die genannte Bandbreite unspezifisch. Du hast Widmark ja schon angewandt. Sorry, aber bei Deiner Gewichtsklasse sind 300ml (also 240g) und das Verhältnis zu einer 45kg Frau wohl ganz anders.. Ich hatte wo gelesen, daß Kriterium v.a. bei A1 ab 3‰ als Richtwert gilt.
Habe Deinen FB jetzt nicht gelesen, die Kriterien einer AB-Pflicht sind entscheidender, welche dann die Frage nach KT auch klären.
Erachte Deine Stellungnahme im Beitrag 1 genau mit diesem Bezug zu dieser Frage für sehr schlüssig.
D.h. auch aus deiner Sicht wäre KT bei mir möglich?

Gäbe durchaus Sinn, auch nach Erfahrungsberichten anderer User, die bspw. mit über 2 Promille BAK (bei der Kontrolle) angehalten wurden und mit KT durch die MPU gekommen sind.

Hier wurde -Ausfallerscheinungen hin oder her- grundsätzlich ja auch wahrscheinlich nicht die höchste jemals getrunkene Menge festgestellt....

Aber zurück zu meinem Fall:

Deine Aussage, dass grundsätzlich die Abstinenzkriterien (A1,A2) Vorrang haben, ist ja schon einmal viel Wert.

Bei Prüfung der A2 steht halt noch: Zusätzlich können Hinweise aus Kriterium A 1.2.N berücksichtigt werden....auch wenn diese nur vereinzelt oder eher schwach ausgeprägt sind.

Im Gesamten würde das quasi heißen, wenn ich A1 und A2 bzgl. der Kriterien für eine Abstinenz bei mir ausschließen kann, könnte ich nach A3 mit KT ins Rennen gehen. Also so wie geplant.

Je mehr ich lese, desto mehr mache ich mich verrückt. Jedoch war meine Investition in die Beurteilungskriterien wichtig, um die Systematik bei der MPU-Prüfung besser zu verstehen.
Frage zum Alkoholabbau.. kleiner Rechenfehler..
Die Leber beginnt sofort zu arbeiten, wenn der Alk vom Magen in den Blutkreislauf gerät, spaltet den Alk auf.
Hatte auch nirgends gelesen, daß dies erst nach einer Stunde der Fall sein soll?!?
Habe ich ebenfalls in einem Beitrag gelesen, den ich ad hoc nicht mehr finde.

Aber geschenkt, dann eben ein Abzug von 0,6 und in Summe 1.68.

By the way: Wäre ich hier besser beraten, noch einen Longdrink hinzuzurechen, um auf der sicheren Seite zu sein? Oder spielt die Berechnung bei der MPU nur eine eher untergeordnete Rolle?


Viele Grüße und Danke!
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Servus @hundefreund,
für einen ersten Versuch liest sich das alles sehr schlüssig und ausführlich. Vielleicht ließen sich die inneren Motive noch ein wenig mehr durch frühere Lebenssituationen/-erfahrungen ausbauen. Hast du erkennen können, warum es dir so schwer fiel, über deine Probleme zu sprechen?
Abgesehen davon halte ich KT in deinem Fall für durchaus möglich.
Eine Kontrolle der Leberwerte jetzt und kurz vor der MPU halte ich für ratsam, um eventuelle Auffälligkeiten medizinisch abklären zu können. Haaranalyse kann, falls Zweifel bestehen, noch bei der MPU gemacht werden, falls es die Haarlänge und "Unbehandeltheit" zulässt.
Danke für dein Feedback.

Zu den Werten: diese sind im Normbereich und unauffällig. Daher kann ich beruhigt in die MPU gehen.

Von einer eventuellen Haaranalyse im Nachgang habe ich auch schon öfter gelesen.

Zu meinen Inneren Motiven: Hier gehe ich noch einmal in mich und melde mich zu einem späteren Zeitpunkt.

Ich habe natürlich viele Dinge im Kopf, die aber auch aufs Papier sollen, um den roten Faden meiner Argumentation bei der MPU beizubehalten. Deshalb danke für die Nachfrage.


Viele Grüße
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Sorry aus Versehen gedoppelt.
Ja in der Tat ist das besser. Mach einfach jetzt schon eine und dann kurz vor der MPU noch eine. Ich habe die Info auch erst jetzt bekommen, das die Richtlinien wohl strenger geworden sind... was natürlich ärgerlich ist wenn es zu spät kommt....angeblich reichen auch die letzten 3 Monate aber ich habe mich jetzt nicht mehr genauer damit beschäftigt...
Danke für den Tip. Der mir ebenfalls vorschwebt. Alternativ nur die Nachweise durch meinen Hausarzt.

Die Richtlinien und Beutreilungskriterien für KT sind m. E. klar festgelegt, werden jedoch in der Praxis gerne einmal etwas individuell "ausgelegt".

Ganz schnell wird nämlich pauschal von Abstinenzprogrammen fernab des Hausarztes gesprochen. Ich rede nur von KT.
 

Andi18

MPU Profi
D.h. auch aus deiner Sicht wäre KT bei mir möglich?
Gäbe durchaus Sinn, auch nach Erfahrungsberichten anderer User, die bspw. mit über 2 Promille BAK (bei der Kontrolle) angehalten wurden und mit KT durch die MPU gekommen sind. Hier wurde -Ausfallerscheinungen hin oder her- grundsätzlich ja auch wahrscheinlich nicht die höchste jemals getrunkene Menge festgestellt....
denke schon, daß es mit KT klappen kann. Das mit den nicht vorhandenen Ausfallerscheinungen ist schwer zu bewerten und eigentlich Mutmaßung. hatte bis dato diesbzgl. noch nie was gelesen. Mag vlt auch ein subjektiver Eindruck der Exekutive gewesen sein.

Deine Aussage, dass grundsätzlich die Abstinenzkriterien (A1,A2) Vorrang haben, ist ja schon einmal viel Wert.
Bei Prüfung der A2 steht halt noch: Zusätzlich können Hinweise aus Kriterium A 1.2.N berücksichtigt werden....auch wenn diese nur vereinzelt oder eher schwach ausgeprägt sind.
Im Gesamten würde das quasi heißen, wenn ich A1 und A2 bzgl. der Kriterien für eine Abstinenz bei mir ausschließen kann, könnte ich nach A3 mit KT ins Rennen gehen. Also so wie geplant.
Hatte disbzgl meinen VP direkt gefragt. Er sagte mir sehr deutlich, daß es sich lediglich um Richtlinien handele, damit auch die Psychologen eine Orientierung bekommen. Dies ist keine Bibel, da ja der Einzelfall entscheidend sein muß.
Abhängigkeits- bzw. AB-Kriterien sind ja sehr eindeutig.
Je mehr ich lese, desto mehr mache ich mich verrückt.
So gehts mir auch. Deswegen hab ich das reduziert, v.a. das Lesen von Fachliteratur und folglich der eigenen "unprofessionellen" Interpretation. Bist hier im Forum besser aufgehoben.
Jedoch war meine Investition in die Beurteilungskriterien wichtig, um die Systematik bei der MPU-Prüfung besser zu verstehen.
Das Buch für rund 150,- war es mir nicht wert. Selbst mein VP belächelt dies.
Aber geschenkt, dann eben ein Abzug von 0,6 und in Summe 1.68.
By the way: Wäre ich hier besser beraten, noch einen Longdrink hinzuzurechen, um auf der sicheren Seite zu sein? Oder spielt die Berechnung bei der MPU nur eine eher untergeordnete Rolle?
Meinem VP war es wichtig, daß die Größenordnung und Verhältnismäßigkeit stimmen muß. Hier im Forum liest man oft, besser eins draufzuschlagen. Die Widmarkformel hat sehr viele Unbekannte. So z.B. spricht man vom RD (10-30%). Ich setze auch die 20% im Mittel immer an. Selbst beim Abbau heißt es 0,1-0,2 p.h.
Die Richtlinien und Beutreilungskriterien für KT sind m. E. klar festgelegt, werden jedoch in der Praxis gerne einmal etwas individuell "ausgelegt".
Ganz schnell wird nämlich pauschal von Abstinenzprogrammen fernab des Hausarztes gesprochen. Ich rede nur von KT.
das versteh ich so nicht. Die HA hilft Dir beides zu beweisen, aufgrund des Ergebnisses. Wenn <7pg (=AB) rauskommen sollte, kannst locker sagen "Extrem-KT". Das Ergebnis <25pg bestätigt Dir gelebtes KT. Schau in den FAQs mal nach.
 

hundefreund

Neuer Benutzer
denke schon, daß es mit KT klappen kann. Das mit den nicht vorhandenen Ausfallerscheinungen ist schwer zu bewerten und eigentlich Mutmaßung. hatte bis dato diesbzgl. noch nie was gelesen. Mag vlt auch ein subjektiver Eindruck der Exekutive gewesen sein.
Nicht vorhandene Ausfallerscheinungen sind auf dem "Torkelbogen" vom Krankenhaus ebenfalls bestätigt.

Diesen hätte ich gar nicht ausführen müssen bzw. sollen (aus jur. Sicht). Da verließen mich aber ob der 1,8 Promille meine Kenntnisse und ich kooperierte nur noch. Was ebenfalls eine gute Idee war, da ein Aufstand zu veranstalten gar nichts gebracht hätte, außer zusätzlichen Ärger.

Dieser Umstand ist ja auch nur ein Teil meines Puzzles. Zudem ja nicht von einem Gutachter eingeordnet.

Alles kann, nichts muss - bin aber optimistisch.

Hatte disbzgl meinen VP direkt gefragt. Er sagte mir sehr deutlich, daß es sich lediglich um Richtlinien handele, damit auch die Psychologen eine Orientierung bekommen. Dies ist keine Bibel, da ja der Einzelfall entscheidend sein muß.
Abhängigkeits- bzw. AB-Kriterien sind ja sehr eindeutig.

So gehts mir auch. Deswegen hab ich das reduziert, v.a. das Lesen von Fachliteratur und folglich der eigenen "unprofessionellen" Interpretation. Bist hier im Forum besser aufgehoben.

Das Buch für rund 150,- war es mir nicht wert. Selbst mein VP belächelt dies.

Belächeln ist ja auch verständlich, bestätigt aber nur meine folgende Mutmaßung der Auslegung bzw. mein Statement im Eingangspost (fast alles ist möglich).

Das Gespräch mit einem VP scheint mir grundsätzlich auch eine gute Idee zu sein. Das Forum hilft sowieso ;-)

Meinem VP war es wichtig, daß die Größenordnung und Verhältnismäßigkeit stimmen muß. Hier im Forum liest man oft, besser eins draufzuschlagen. Die Widmarkformel hat sehr viele Unbekannte. So z.B. spricht man vom RD (10-30%). Ich setze auch die 20% im Mittel immer an. Selbst beim Abbau heißt es 0,1-0,2 p.h.

so ist es m.E. auch. Ein Anhaltspunkt und ebenfalls ein Puzzlestein zur realistischen Selbsteinschätzung.
das versteh ich so nicht. Die HA hilft Dir beides zu beweisen, aufgrund des Ergebnisses. Wenn <7pg (=AB) rauskommen sollte, kannst locker sagen "Extrem-KT". Das Ergebnis <25pg bestätigt Dir gelebtes KT. Schau in den FAQs mal nach.

Ist natürlich richtig. Da ich das KT ja auch wirklich lebe, habe ich ja nichts zu verbergen.

Hoffe nur für mich, dass diese EtG-Werte der HA auch unter insg. sechs Monaten anerkannt werden. Da bis zur ersten und (hoffentlich letzten) MPU wahrscheinlich kein größerer Zeitraum mehr zur Verfügung steht.

Werde also mit einer Kombi aus wahrschnl. HA + Blutwerte arbeiten.
 

Andi18

MPU Profi
Hoffe nur für mich, dass diese EtG-Werte der HA auch unter insg. sechs Monaten anerkannt werden. Da bis zur ersten und (hoffentlich letzten) MPU wahrscheinlich kein größerer Zeitraum mehr zur Verfügung steht.

Werde also mit einer Kombi aus wahrschnl. HA + Blutwerte arbeiten.
ich glaube Du verkennst das i.-wie. Eine HA bestätigt die letzten 3 Monate. Lückenloser Nachweis wäre erforderlich bei AB,
bei KT sind keine Nachweise prinzipiell vorgeschrieben. Somit ist es doch nur logisch, i.d.F. mal eine in der Mitte zu machen und eine am Schluss, oder lückenlos wenn finanziell kein Problem besteht.
Die Blutwerte bringen Dir selbst bzgl. Nachweis erstmal nix. Ist nur sinnig diese vorher zu wissen, damit es bei der MPU keine Überraschungen gibt und Du somit die Chance hast mit einer Bescheinigung des Hausarztes entgegen zu wirken. Wenn die Blutwerte machen lässt, dann laß den CDT-Wert auch bestimmen, wird vermutlich extra kosten (siehe FAQs)
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Um meinen Beitrag aktuell zu halten. Ich habe nun eine Haarprobe entnehmen lassen, um meine KT-Strategie zu untermauern.

Den MPU-Termin habe ich voraussichtlich Ende März.

Somit im Vorfeld schon einmal gute Blut-Leberwerte durch den Hausarzt (Dezember+Januar...Februar und März folgen bis zum Termin) + gleichzeitig (hoffentlich) Bestätigung durch die Haaranalyse (Ende Nov- Ende Jan).

Da ich mit KT ins Rennen gehe und nicht mit "Abstinenz", bin ich guter Hoffnung.

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße
 

Andi18

MPU Profi
Hi, Du solltest Deinen FB bzw. diesen Thread hier noch verlinken im Überblick eingestellter FBs - dann steht dieser zur Bewertung in der Pipeline.
Folgende Fragen:
1. Hast Du Dich für ein MPI in Stuttgart bereits entschieden? Welches und warum? (PS: IBBK hab ich sehr schlechte Kritiken direkt gelesen)
2. Außerdem würde mich dann das Ergebnis der HA interessieren und die getrunkene Menge der letzten 3 Monate.
Nachdem Du wahrscheinlich in Ludwigsburg im Labor warst (der Preis extrem günstig) würde ich sogar an deiner Stelle Anfang März
nochmal eine erstellen lassen.
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Hallo Andi,

danke für den Hinweis. Habe meinen FB im Thread verlinkt.

1) IBBK, da ich nicht zum TÜV oder zur Tochtergesellschaft IAS Aktiengesellschaft in Karlsruhe gehen wollte.

Homepage macht einen guten Eindruck. Bewertungen sind laut Google und den Erfahrungsberichten die ich gelesen habe, zwar durchwachsen, aber grundsätzlich nicht gänzlich schlecht.

2) Ergebnis der HA teile ich dann gerne. Wie kommst du auf Ludwigsburg? Zum Preis habe ich nichts gepostet ;-). Die Zusendung des Ergebnisses zur HA kann bis zu vier Wochen dauern.

Mit einer weiteren HA Anfang März könnte ich ja quasi nur noch den Zeitraum Ende Januar bis Anfang März nachweisen? Gibt das wirklich Sinn?

Oder sollten da die Blutwerte des Hausarztes nicht ausreichend sein?

Viele Grüße und Danke :)
 

Andi18

MPU Profi
Du hattest zum Beginn Deines Threads das hier gepostet:
MPU
Datum: voraussichtlich ab Februar/März 2021
Welche Stelle (MPI): Entscheidung noch offen. Ggfs. IBBK Stuttgart
Deswegen hatte ich Ludwigsburg geschlussfolgert. Die HA kostet dort 80,- mit einer Bearbeitungszeit von ca. 3-5 Werktage.
Ich rechne bis Ende nächster Woche mit dem Ergebnis :zwinker0004:

Mit einer weiteren HA Anfang März könnte ich ja quasi nur noch den Zeitraum Ende Januar bis Anfang März nachweisen? Gibt das wirklich Sinn?
wahrscheinlich dann doch eher weniger Sinn. Käme halt drauf an, wenn der Termin tatsächlich ist. Dachte bei dem Preis..

Oder sollten da die Blutwerte des Hausarztes nicht ausreichend sein?
nach einem kürzlichen Erfahrungsbericht von Pokemon werden die wohl wenig bis gar nicht gewürdigt.
HA ist das anerkannte Instrument.
Wahrscheinlich nur sinnig, daß Du diese im Vorfeld kennst und entsprechend vorbereiten kannst.
 

hundefreund

Neuer Benutzer
Du hattest zum Beginn Deines Threads das hier gepostet:

Deswegen hatte ich Ludwigsburg geschlussfolgert. Die HA kostet dort 80,- mit einer Bearbeitungszeit von ca. 3-5 Werktage.
Ich rechne bis Ende nächster Woche mit dem Ergebnis :zwinker0004:
HA habe ich ebenfalls nicht beim TÜV o. ä. entnehmen lassen und so auch schon einmal Geld gespart. War aber ein bisschen mehr als die 80 €.
wahrscheinlich dann doch eher weniger Sinn. Käme halt drauf an, wenn der Termin tatsächlich ist. Dachte bei dem Preis..
...falls eine negative MPU käme, da Abstinenz gefordert, hätte ich immerhin drei Monate durch HA nachgewiesen.

nach einem kürzlichen Erfahrungsbericht von Pokemon werden die wohl wenig bis gar nicht gewürdigt.
HA ist das anerkannte Instrument.
Wahrscheinlich nur sinnig, daß Du diese im Vorfeld kennst und entsprechend vorbereiten kannst.
...dann war jedenfalls der Entschluss zur HA noch eine gute Idee.

Ganz ehrlich: ich bin jetzt dann fast ein Jahr ohne Führerschein. Ich würde, nur was den Geldaspekt angehet, auch vier Haaranalysen durchführen lassen...

Bei mir geht es auch um den zeitlichen Aspekt - auf kurz oder lang kann/wird es auch im Job für mich ohne FS präker werden.

Eines hat die MPU sicher geschafft: die Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten und deren Ursachen. Ebenso, mich niemals mehr unter Alkoholeinfluss hinters Steuer zu setzen.

Die MPU inkl. Strafbefehl sind zwar teuer - das ist aber nicht der Punkt für mich. Die Einbußen, die ich im Alltag habe - inklusive eines sich anbahnenden Problems im Job (durch den nicht mehr vorhandenen FS), machen mir mehr Sorgen.

Dies wird den Gutachter während der MPU zwar nicht beeindrucken, dort muss ich mit der Aufarbeitung glänzen - und einem authentischen Auftritt.
 
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