FäG

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Nancy

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Wer mit THC/Cannabis oder harten Drogen erstmalig auffällig wird (dabei aber keine rechtsverwertbaren Blutwerte ermittelt werden), der hat mit einem FäG (Fachärztlichen Gutachten) zu rechnen.
Das gilt auch, wenn man nur mit THC auffällt, ohne im Straßenverkehr teilzunehmen, oder den Konsum gegenüber den Beamten einräumt, ohne THC oder andere Abbaustoffe im Blut, oder Drogen dabei zu haben.

Beispiele:

- Geringe Menge THC im Besitz, aber kein THC im Körper
- Es wurde nur ein Schnelltest gemacht und kein Blut entnommen
- Der aktive THC-Gehalt im Blut liegt unter 1ng/ml
- Der Abbauwert THC COOH liegt unter 20-30 ng/ml

Das Verfahren wird eingestellt und von Polizei und Staatsanwaltschaft wird in diesem Fall nichts kommen. Es ergeht aber Meldung an die FSSt. Diese kann dann u.U. ein FäG verlangen. Das Ganze kann bis zu 12 Monaten dauern. Von daher ist ein sofortiger Drogenverzicht erforderlich!

Es gibt 2 Möglichkeiten:

1.
Ihr lebt ab sofort drogenfrei und es befindet sich somit kein BTM mehr in eurem Körper. Somit könnt ihr dem zugelassenen Arzt sagen, dass es ein einmaliger Vorfall auf einer Party war und sich dieser nicht mehr wiederholen wird. Alkohol trinkt ihr auch höchstens mal zum Anstoßen und nicht öfter als 1x im Monat = 2 TE.

Im allgemeinen ist die Sache damit ausgestanden und ihr erhaltet ein pos. Ga. Dieses landet jedoch für die nächsten 10 Jahre in eurer FS-Akte und bei einer erneuten BTM-Auffälligkeit, wird eine MPU angeordnet.


2.
Ihr konsumiert weiter und habt Spuren von BTM im Blut. In diesem Fall solltet ihr das FäG besser vergessen und euch direkt auf eine MPU vorbereiten.


Noch zu sagen ist, dass allein der Besitz von Cannabis keinerlei Überprüfungsmaßnahmen der FSSt (gemäß Urteil Bundesverfassungsgericht) rechtfertigt. Bei gelegentlichem Konsum ohne Bezug zum Straßenverkehr ist ein FäG in soweit sinnlos, so lange nicht regelmäßiger Konsum infrage kommt.

Das FäG wird darum viel mehr eingesetzt, wenn bereits ein Konsum erwiesen ist und um das Konsummuster zu bestimmen und insbesondere um zu klären, ob einmaliger, gelegentlicher oder regelmäßiger Konsum vorliegt.

Ob vom Institut eine Haaranalyse gemacht und/oder in Form von Blut/Urin untersucht wird, kann vorab telefonisch erfragt werden. Dies behandeln die Ärzte unterschiedlich. Oftmals werden auch noch neurologische Tests gemacht (Reaktion/Konzentration). In jeden Fall erfolgt ein ca. 60-minütiges Gespräch, in dem erörtert wird, wie es zum Kontakt mit den Drogen kam und in dem geschildert werden sollte, wie man künftig ohne Drogenkonsum weiterlebt....

3.
Der Konsum harter Drogen sollte IMMER verneint werden!!


*tw. übernommen aus einem anderen MPU-Forum*
 

Nancy

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Weitere Meinungen aus MPU-Foren, die man bei Google nachlesen kann:


Was wäre wenn FÄG?

Wenn das FÄG positiv ist und keine MPU folgt, dann freut euch.

Wenn das FÄG positiv ist und eine MPU folgt, dann bleibt euch der Führerschein bis zum MPU Gutachten erhalten.

Ist die Finanzfrage, lohnt es für ein paar Monate mit Führerschein ein paar hundert Euro zu investieren? Das muß sicherlich jeder mit sich selber ausmachen.

Wenn das FÄG negativ wird, dann ist der Lappen fort und es gibt ihn erst nach positiver MPU zurück. Gleiches wenn das FÄG verweigert wird, z.B. aus finanziellen Erwägungen oder weil ihr eh voller Dope seid. Dann ist es auch nicht klug das Gutachten abzugeben.

Versucht ein erneutes fachärztliches Gutachten mit eurem Sachbearbeiter auszuhandeln oder Ihr gebt den Führerschein ab.


Argumentationshilfe für THC COOH Werte zwischen 10 und 30 ng/ml im Blut.

Praktisch kommt gelegentlich vor, dass Erstkonsumenten keine Wirkung verspüren, wenn sie THC Produkte konsumieren.

Es könnte also sein, dass Sie ein Bekannter oder eine Gruppe neugierig auf die Wirkung gemacht hat und sie probiert haben. Da sie keinerlei Wirkung verspürten, Sie aber fürchterlich neugierig waren, die Gruppe/Bekannten immer ausgelassener wurden, haben sie wiederholt mitkonsumiert und am Ende der Party war ihnen furchtbar schlecht und Sie mussten sich übergeben, bzw, Sie sind eingeschlafen und mußten weggetragen werden, was Ihnen furchtbar peinlich war.

Sofern noch keine anderen Angaben aktenkundig sind oder vor offiziellem Publikum (wie Führerscheinstelle) ausgeplaudert wurden, wäre (alternativ zu Rauchkonsum) auch die Einnahme eines spacecake oder Shitkuchens denkbar.

Das macht insofern Sinn, das sich die Wirkstoffaufnahme schlechter kontrollieren läßt und für eine vergleichbare Wirkung mehr Wirkstoff konsumiert werden muss.

----------------

Probierkonsum jenseits der 30 ng/ml THC CooH Marke ist eher unwahrscheinlich und führt zu Glaubwürdigkeitsproblemen.

Für FÄG- mögliche Begutachtungsstellen außerhalb des MPI Systems

http://www.afpps.de/index.html

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