Fahrrad MPU Alk

Vogel72

Benutzer
Hallo zusammen,
ich habe schon sehr viel in diesem Forum gelesen und bin ganz begeistert. Auch ich habe Mist gebaut und daher einen FB angehängt.
Ich hole mir Hilfe bei der Caritas und hatte letztens eine "Probe MPU" die Dame sagte, dass sei noch nicht ausreichend.... Ihre Erklärung fand ich aber dann wiederrum etwas mager ;-) Jetzt wollte ich mal von anderer Seite hören, ob die Caritas recht hat, oder ich nur den kostenpflichtigen Kurs besuchen soll..... Ich werde den Kurs trotzdem machen (alleine schon wegen der Bescheinigung), aber ich möchte trotzdem Mal eine andere Meinung zu meiner Aufarbeitung hören :)

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 1,66m
Gewicht: 61kg
Alter: 47

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 29.8.2019
BAK: 2,31‰
Trinkbeginn: 17.30 Uhr
Trinkende: 22.00
Uhrzeit der Blutabnahme: 22.30 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: Keine, da Fahrrad

Führerschein
Hab ich noch: Ja
Hab ich abgegeben: Nein.
Hab ich neu beantragt: Nein
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein.
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt. (falls bekannt): Nein
Bundesland:
RLP

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Nein

Ich lebe abstinent seit: Juni 20

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: Nein


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Ja

Selbsthilfegruppe (SHG): Geplant
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, zwei Gespräche am Telefon

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: wahrscheinlich März 21
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Nein


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es war der 29. August 19. Ich wollte abends auf ein Fest im Biergarten es war traumhaftes Wetter, dort wusste ich, werden viele Bekannte sein.

Als Babysitter für meinen damals 9 jährige Tochter (der Sohn von 13 Jahren war nicht mehr bedürftig) wollte meine Schwiegermutter einspringen, da sie immer Donnerstags bei uns übernachtet. Am Nachmittag erklärte sie mir dann, sie könnte doch nicht…

Ich war so enttäuscht, dass ich mir dann zu Hause u. 17 30 Uhr eine Flasche Wein aufgemacht habe, die ich dann leer getrunken habe. Um ca. 20 Uhr kam meine Schwiegermutter überraschenderweise doch zurück und sagte ich könnte doch noch los. Ich also aufs Fahrrad (Auto kam nicht in Frage!) und los.

Großes Hallo im Biergarten und Freude über mein Kommen. An einem Cocktailstand, der von Bekannten betrieben wurde, habe ich mich für einen Andalö Spritz entschieden, in der Annahme es sei das gleiche wie Aperol Spritz.

Es war warm und daher schnell getrunken und weil so lecker noch schnell einen. Es war dann ca. 22 Uhr und ich musste zurück. Ich wusste, dass die Polizei am Straßenende kontrollier, war mir aber sicher safe zu sein (im Nachhinein natürlich total naiv). Fuhr also los um 22 30 Uhr nach ca. 10min. merkte ich, dass das, was ich gerade runtergestürzt habe, nicht das sein konnte, was ich dachte und fahre vor den Augen der Polizei in den Graben. Pusten….zur Wache 2,31 Promille


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Von ca. 17 30 – 19 30 Uhr 1l Weißwein

Von ca. 20 30-22 00 Uhr zwei Andalö Spritz mit wohl viel hartem Alkohol drin


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

2 Km nur gerade und bergab 10 min
5 Km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Beim losfahren schon, als die Wirkung vom harten Alkohol einsetzte nicht mehr

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein, ich war mir ja sicher noch fahren zu dürfen

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Auto habe ich sehr gewissenhaft die 0,5 Promillegrenze eingehalten auch Restalkohol war mir ein Begriff.
Aber mit dem Fahrrad bestimmt 400 Mal

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mein Vater hat, seitdem ich denken kann, wenn er von der Arbeit nach Hause kam immer einen Maria Cron getrunken. Meine Mutter nie, wegen ihrer Migräne.

Wenn Gäste da waren, gab es durchaus Alkohol, aber nie übermäßig.

Ich mit 16 bei uns im Keller mit ein paar Schulfreunden Dosenbier.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Während der Schulzeit haben ich mit Freunden am Wochenende oft Bier getrunken.

In der Lehre 92-95 hat sich der Konsum nicht verändert.

Im Studium 95-2001 auf den Studentenpartys habe ich bis zu 1,5L Bier getrunken oder Caipirinha.

Im Beruf bis zur ersten Schwangerschaft 2001-2005 bin ich von meiner Firma in verschiedene Städte geschickt worden.

Wir waren immer ein Team und waren jeden Abend aus. Mal mit mehr mal mit weniger Alkohol. Wir wurden auch oft von Geschäftspartnern eingeladen und da floss sehr viel Alkohol. Bis zu 2l Bier und Schnäpse.

Von 2005-2011habe ich zwei Kinder bekommen und voll gestillt, kein Alkohol

Bis 2015 kaum Alkohol, da ich ständig nachts raus musste und morgens früh auch.

Ab 2015 habe ich bei Einladungen am WE wieder mehr getrunken, da ich morgens nicht mehr so früh aufstehen musste.

Ab 2016 habe ich angefangen auch unter der Woche mal zu trinken



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

2001 -2005 3mal in der Woche 0,5l Bier, 2 mal in der Woche 2l Bier und 5-6 Schnäpse

2005-2015 nichts bis fast nichts

2015-2019 langsame Steigerung bis zum Schluss 1-2 mal die Woche bis zu einer Flasche Weißwein 1l und im Schnitt 1 Mal im Monat am WE bis zu 2 Flaschen Wein, Schnaps nur noch in Ausnahmefällen.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In der Schulzeit und im Studium hauptsächlich privat oder auf Partys

2001-2005 meistens in Lokalen oder Kneipen mit meinen Kollegen

20015-2016 Mit Freunden oder mit meinem Mann im privaten Bereich

Ab 2016 mit Freunden und meinem Mann und manchmal auch alleine


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich wollte immer Kinder, aber ich bin keine Kleinkindmutter, ich habe die Zeit als nicht sehr erfüllend erfahren.

Ich fühlte mich derartig eingesperrt und einsam. Ich hatte auch zu dem Zeitpunkt wenig Freunde, die ich um Hilfe bitten konnte.

Als negativer Faktor kam hinzu, dass ich meinem Mann, aus Rücksicht auf seine schlechten Nerven, nie zumuten wollte, zwei Kinder alleine zu hüten, damit ich auch mal etwas unternehmen konnte, ohne zeitlichen Zwang.

Ich fühlte die Verpflichtung, mich um die Kinder zu kümmern.

Ich habe meine Unabhängigkeit von damals sehr stark vermisst.

Bis zu der Zeit habe ich aber nur am Wochenende etwas getrunken. Am Freitagabend gab es das Ritual mit meinem Mann eine Flasche Wein aufzumachen, die wir uns dann geteilt haben. Am Samstag mit Freunden habe ich ähnliche Mengen getrunken.


Dann kam eine entscheidende Veränderung, nämlich als mein Sohn 2016 aufs Gymnasium kam und somit ab mittags zu Hause war. Ich musste immer so schnell wie möglich nach der Arbeit nach Hause. Mir fehlten die ein bis zwei Stunden Unabhängigkeit nach der Arbeit (Tochter KiTa, Sohn Hort). Ich hatte bereits so viele Jahre schon zurückstecken müssen, und durch die neue Situation wurde es noch schlimmer. Es hatte sich so viel angestaut. Ich hatte das Gefühl, dass mein Leben so nicht geplant war.

Da habe ich angefangen, wenn das Gefühl der Einsamkeit und des Eingesperrt sein, zu groß wurde, Alkohol zu trinken. Ich habe mir so den Alltag erträglich gemacht. Das war dann auch mal in der Woche der Fall.

Und ich habe angefangen die Momente, wenn wir uns mit Freunden treffen konnten, so intensiv wie möglich spüren zu wollen, da hat mir der Alkohol bei geholfen und die Mengen wurden mehr.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol konnte ich Gefühle intensiver spüren, ich hatte dann das Gefühl lebendig zu sein.

Bei viel Alkohol wurde ich sentimental und bin in Selbstmitleid vergangen.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein, es gab keine Kritik.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es gab keine Auswirkungen auf mein Umfeld.
Da ich nur abends etwas trank, hat mein tägliches Umfeld natürlich nichts mitbekommen können. Meine Kinder waren noch zu klein, um Veränderungen bei mir mit Alkohol in Verbindung zu bringen und mein Mann hat auch nichts gesagt.

Bei mir hat sich gezeigt, dass ich doch wesentlich schlechter schlafe mit Alkohol und dadurch deutlich müder war.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Während meiner ersten Berufstätigkeit (2001-2005) war ich in der Baubranche beschäftigt und dort galt Trinkfestigkeit zum guten Ton.

Ich war die einzige Frau im Team (und eigentlich immer), so dachte ich, ich muss da meinen Mann stehen und habe fast das gleiche getrunken wie die Männer.

Einige Geschäftspartner und Auftragnehmer waren auch beeindruckt und ich hatte somit einen anderen Stand als Auftraggeberin.

Ich wurde als Frau anders wahrgenommen und man hatte Respekt vor mir. Im Nachhinein ist das natürlich totaler Irrsinn gewesen, seine Gesundheit zu ruinieren, um anerkannt zu werden, aber beim ersten Job ist man noch ziemlich naiv und es war eine starke Krise zu der Zeit, der Druck war enorm.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ich habe zu Schulzeiten einmal Wodka auf nüchterne Margen getrunken und hatte danach ein paar Erinnerungslücken. Da war ich geheilt und wollte diesen Zustand nie wieder.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Währen meiner zwei Schwangerschaften und Stillzeiten 2005-2011

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Ich habe mich bei der starken Alkoholgefährdung gesehen, mit Hang zum Missbrauch.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein ich trinke keinen Alkohol mehr

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Mitte März 2020


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol hätte über kurz oder lang mein Leben doch noch zerstören können, ich hatte viel Glück, dass meine Gesundheit die Mengen bis jetzt gut überstanden hat, aber wer weiß wie lange, dass noch so gewesen wäre.

24. Warum haben Sie das Trinken aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe lange Zeit unterschätzt und verdrängt, was ich meinem Körper da wirklich antue. Erst der Wert schwarz auf weiß (bzw. Umweltpapier;-) ) hat mir die wahre Dimension meiner Giftfestigkeit offenbart.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Nach der TF habe ich aus dem Schock heraus 3Monate nichts getrunken.

Ich war dann aber noch nicht so weit, auf Alkohol komplett zu verzichten.

Ich habe (fast) KT gemacht. Bei unseren privaten Einladungen am WE habe ich weiterhin Wein getrunken, aber nach Zwei Gläsern immer aufgehört. Das waren zwischen einmal bis drei Mal im Monat.

Dann kam der Strafbefehl mit der tatsächlichen Promillezahl, da war mir klar, dass nur Abstinenz richtig ist.

Bei der Umstellung auf kein Alkohol, hatte ich ganz schnell das bekannte Gefühl aus den Schwangerschaften wieder. Dieses erleichterte mir die Umstellung doch sehr.

Bald kam dann die Erkenntnis hinzu, dass an den Abenden, als ich das Getränk wechseln musste, obwohl es mir noch geschmeckt hätte (nicht aus einem Kontrollverlust heraus!!), ich nicht „einverstanden“ war. Ich hätte einfach gerne noch mehr davon getrunken.

Daher gleich ein Getränk zu wählen, dass man den ganzen Abend ohne Einschränkung trinken könnte, ist viel besser.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich viel fitter, schlafe besser und bin auch ausgeglichener. Ich unternehme mehr, ich mache gerade meinen Angelschein und habe mit meinem Sohn schon Ausflüge geplant. Mein Umfeld äußert sich auch sehr positiv über meine neue Fitness und Ausstrahlung.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Meine häusliche Situation hat sich stark verändert. Ich bin durch das jetzige Alter der Kinder nicht mehr so gebunden und kann bei aufkommendem schlehten Gefühlen, wie zum Beispiel Einsamkeit, einfach etwas unternehmen.

Die Kinder üben aber auch eine starke Kontrolle aus. Ein pubertierender Jugendlicher begutachtet seine Eltern ganz genau. Da will ich ihm keine extra Möglichkeit geben, seine Mutter als peinlich anzusehen.

Außerdem gönne ich mir jetzt als Belohnung oder als Gefühlsverstärker oder als Frustmittel Schokolade, die setzt bekanntlich auch Glückshormone frei.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich tue alles, um die alten Gewohnheiten zu vermeiden. Meine Vermeidungsstrategien sind so einfach, dass sie jederzeit eingesetzt werden können.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich trinke keinen Alkohol mehr.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?



Auch wenn es auf eine sehr unsanfte Art war, bin ich froh, dass mir die Augen geöffnet wurden, was ich meinem Körper zugemutet habe und vor allem bevor schlimmeres passiert ist!
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
Hallo Vogel. Ja, an den 29.08.19 kann ich mich noch super erinnern! Wir hatten zeitverzögert um 1 Stunde exakt das gleiche Schlüsselerlebnis, nur dass Polizei den 30.08 - 00:01 ins Protokoll geschrieben hat. Das Delikt sollte der fsst. nach bekanntgabe der BAK, spätestens nach Strafbefehl vorliegen. Bei Radlern (die FE noch haben) reagieren die meist sofort und setzen Frist für MPU unter Androhung des Entzuges.
Das du immernoch FE hast, ist behördlich eigentlich "skandalös".
Es gibt Fälle, die mit deiner BAK es geschafft haben mit KT durchzukommen. weitaus häufiger ist das aber ein Fall für Abstinenz 6/12 Monate. dir bleibt also nur übrig zu warten bis die aufforderung kommt. dann erst lohnt es sich die abstinenz nachzuweisen und erst dann würde ich zur mpu gehen. (andernfalls machst die nachweise aufs grade wohl und weißt aber nicht wann die aufforderung kommt --erst dann kannst ja termin bei mpi machen. könnte also sein, du machst nachweise monatelang für die katz) wenn sie kommt, geben sie dir allerdings eine frist von max. 3 monaten, die dann für Abstinenz zu kurz wäre. das ist skuril. hättest du < 2,0 gehabt, könntest dich "zurücklehnen" und dich wahrscheinlich mit KT (2001-05 und 2015-19 ist schon "sportlich" gewesen, aber das weiß niemand und steht in keiner Akte) in ruhe vorbereiten können, wahrscheinlich ohne Entzug der FE. Ich würde mir das risiko KT mit 2,3 nicht zutrauen, aber dass müssen andere bewerten
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich würde mir das risiko KT mit 2,3 nicht zutrauen, aber dass müssen andere bewerten
Diese Aussage verstehe ich nicht, da "Vogel72" mit AB in die MPU gehen wird.
think.gif



Hallo Vogel72,

willkommen im Forum :smiley138:

Sei bitte so nett und trage dich noch hier ein: Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken
Im Moment sind einige FB zu kommentieren, von daher bitte ich um etwas Geduld...
 

Vogel72

Benutzer
Hallo Nancy, ich habe den Link im "Überblick" eingestellt :) Danke schon einmal:)

Hallo Rübezahl,
ja,ja, der denkwürdige August..... Zur Erklärung: Ich habe den Strafbefehl erst im März 20 erhalten (also 8 Monate später) und dann hat mein Anwalt Einspruch eingelegt und die Richterin um einen möglichst späten Gerichtstermin gebeten. Der ist erst im Dezember und solange hält die FSSt die Füße still!
Dann wird es aber zeitlich nicht kalkulierbar, denn ich weiß nicht wie schnell dann die FSSt reagiert, vielleicht 4 Wochen oder 4 Monate :smiley2204:?
Das kann keiner vorhersehen und ist vielleicht ein Problem für mich.
Ich konnte durch Corona auch nicht gleich im März mit den AB Nachweisen beginnen (alles zu). Hat da jemand Erfahrung wie streng da auf die Nachweise geachtet wird? Denn wenn die FSSt schnell ist, dann habe ich für die ersten 2 Monate keinen Nachweis (trotz AB) für das Jahr, das ich vorzeigen möchte. Ich habe zwar mal bei einem MPI angerufen und gefragt und die Dame sagte auch, dass in Ausnahmefällen, wenn alles passt daruf Rücksicht genommen wird, aber wie sind die Erfahrungen?

Grüße
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
ja das mit den Fristen und zeiten ist sehr hasenwild. bei mir wars ganz anders (TF am selben Tag):
- Mitte Oktober 19 Mitteilung BAK
- 3 Tage später Aufforderung Fsst mit Frist ca. Nikolaus
...ich habe es vorgezogen mir die FE offiziell entziehen zu lassen, statt freiwillig zu verzichten. Kostete 140 EUR hat mir aber 6 Wochen gebracht!
- letztes Drittel Januar 20 Bescheid über FE-Entzug
- Mitte März 20 MPU (mit KT)
- Mitte April 20 neue FE
- Mitte Juni 20 Strafbefehl
- Mitte August Zahlungsaufforderung
 

Vogel72

Benutzer
Hallo Rübezahl,
Ich dachte immer, dass einige Abläufe genormt sind... was für ein Irrtum! Und durch Corona ist ja überhaupt kein Termin mehr kalkulierbar.:rolleyes: wie war den dein BAK?
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
außer die Bewertungskriterien der GA ist so gut wie nichts genormt. Zeiten und Fristen schon gar nicht. Ich hatte 1,73 aufm Kessel
 

Andi18

MPU Profi
...Zur Erklärung: Ich habe den Strafbefehl erst im März 20 erhalten (also 8 Monate später) und dann hat mein Anwalt Einspruch eingelegt und die Richterin um einen möglichst späten Gerichtstermin gebeten. Der ist erst im Dezember und solange hält die FSSt die Füße still!Dann wird es aber zeitlich nicht kalkulierbar, denn ich weiß nicht wie schnell dann die FSSt reagiert, vielleicht 4 Wochen oder 4 Monate :smiley2204:?
...
Ich konnte durch Corona auch nicht gleich im März mit den AB Nachweisen beginnen (alles zu). Hat da jemand Erfahrung wie streng da auf die Nachweise geachtet wird? Denn wenn die FSSt schnell ist, dann habe ich für die ersten 2 Monate keinen Nachweis (trotz AB) für das Jahr, das ich vorzeigen möchte.
Bei UK wird doch ein Vertrag abgeschlossen mit fixer Laufzeit. Somit hängt es davon ab, was Du abgeschlossen hast. Bei vermutlich 1 Jahr Laufzeit, sollte der MPI-Termin vor März kommen, hast Du folglich gar keine Belege. Bei der ‰ wird's ohne AB sehr wahrscheinlich nicht klappen. Habe den FB nur überflogen, gibts bessere Experten hier, doch ersehe ich zu viele Hinweise für zwingende AB.
Eine andere Möglichkeit wäre die HA gewesen, um den Zeitraum September 19 bis März 20 wenigstens 3 Monate zu nutzen, sofern Du keine Haar-Behandlungen machst. Weiß schon, "..hätte hätte Fahrradkette.."

Was den zeitlichen Aspekt angeht, auch wenn der zeitliche Ablauf von Rübezahl für mich gegen jedes Rechtsempfinden verstößt, hat Corona i.d.F. für Dich einen Nutzen. Wenn es also bei Dir im Dezember rechtskräftig wird, wird's schon ein paar Wochen dauern, bis sich die Fsst meldet. Diese setzen dann eine Frist. Die MPIs haben gerade eine Wartezeit von 2-3 Monaten (genau die, die Du brauchst). Somit bin ich überzeugt, daß dann eine Fsst sich schon erweichen lässt die Frist zu verzögern. Du kannst ja für die Wartezeit bei den MPIs nichts.

PS: Halte den Beitrag von Versace für sehr überflüssig.
 

Andi18

MPU Profi
ja das mit den Fristen und zeiten ist sehr hasenwild. bei mir wars ganz anders (TF am selben Tag):
- Mitte Oktober 19 Mitteilung BAK
- 3 Tage später Aufforderung Fsst mit Frist ca. Nikolaus
...ich habe es vorgezogen mir die FE offiziell entziehen zu lassen, statt freiwillig zu verzichten. Kostete 140 EUR hat mir aber 6 Wochen gebracht!
- letztes Drittel Januar 20 Bescheid über FE-Entzug
- Mitte März 20 MPU (mit KT)
- Mitte April 20 neue FE
- Mitte Juni 20 Strafbefehl
- Mitte August Zahlungsaufforderung
@Rübezahl hast Du denn mit dem/r SB von der Fsst gesprochen?
Wie hast Du das zeitlich hinbekommen von Ende Jan FE-Entzug, dann Antrag Wiedererteilung und schon Mitte März 20 die MPU? Hab i.-wo gelesen, dass alleine die Fsst eine Bearbeitungszeit von 2-3 Monaten hat. Somit bedeutet das einen erheblichen Verwaltungsaufwand auch für die Fsst. hätten sie sich gespart wegen 2 Monaten Verlängerung!
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Somit bin ich überzeugt, daß dann eine Fsst sich schon erweichen lässt die Frist zu verzögern.
Sag niemals nie, aber es ist schon sehr unwahrscheinlich, dass die sich "erweichen" lassen. Das hat schon mit der gesetzlichen Grundlage für die MPU zu tun - sie dient der Gefahrenabwehr.

Du kannst ja für die Wartezeit bei den MPIs nichts.
Die FSST kann für diese Wartezeiten aber auch nichts... Im Ernst: Das wird denen sehr egal sein.

Hab i.-wo gelesen, dass alleine die Fsst eine Bearbeitungszeit von 2-3 Monaten hat. Somit bedeutet das einen erheblichen Verwaltungsaufwand auch für die Fsst. hätten sie sich gespart wegen 2 Monaten Verlängerung!
Sehr abhängig von der FSST. Meine hat auch nur ca 6 Wochen benötigt. Der Verwaltungsaufwand ist denen (hoffentlich) egal - nicht nur, dass dieser Aufwand nun einmal ihr Job ist, sondern auch wegen oben - bei der Gefahrenabwehr sollte etwas Anderes als Papierkram im Vordergrund stehen...
 

Vogel72

Benutzer
doch ersehe ich zu viele Hinweise für zwingende AB.
woran machst Du die fest? Ich sehe mich eigentlich eher in der freiwilligen AB....
Ich habe auch AB gewählt, um für alles gewappnet zu sein. Zum Beispie, um dem Gericht zu zeigen, dass ich keine potentielle Gefahr bin (trotz des späten Gerichtstermin) und vielleicht auch gegenüber der FSSt sich mit den Fristen erweichen zu lassen (wegen Corona). Ich habe erst einmal einen 6 Monatsvertrag abgeschlossen (läuft Mitte Dezember aus) dann will ich mit Haarproben weitermachen.
 

Andi18

MPU Profi
woran machst Du die fest? Ich sehe mich eigentlich eher in der freiwilligen AB....
Bin "leider" sehr von der Meinung meines VP geprägt. Dieser lehnt beispielsweise KT ab.
Drum ist Nancy's Expertise abzuwarten.
6 Monate AB muß sehr gut aufgearbeitet sein, damit müsste Dir auch KT zugetraut werden, Richtwerte gibts hierzu nicht.
Auf der Seite ist diesbzgl. ganz gut was vermerkt auch zur Schallmauer. Dieser genannte Ermessensspielraum ist so eine Sache.
Mein VP sagte mir, daß die wenigsten mit freiw. AB durchkommen, das Forum hier hat mir was anderes gelehrt.
Ab 2016 habe ich angefangen auch unter der Woche mal zu trinken
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

Ab 2016 mit Freunden und meinem Mann und manchmal auch alleine
Passus: ..unter der Woche.., sowie ..alleine zu trinken.. würde ich weglassen

Ich habe auch AB gewählt, um für alles gewappnet zu sein. Zum Beispie, um dem Gericht zu zeigen, dass ich keine potentielle Gefahr bin (trotz des späten Gerichtstermin) und vielleicht auch gegenüber der FSSt sich mit den Fristen erweichen zu lassen (wegen Corona). Ich habe erst einmal einen 6 Monatsvertrag abgeschlossen (läuft Mitte Dezember aus) dann will ich mit Haarproben weitermachen.
Glaube ein Gericht brauchst davon nicht zu überzeugen. Würde bei denen nur Sinn machen, um vlt. eine Sperrzeit zu verkürzen, welche Du eh nicht hast. Siehe den oberen Beitrag von funkytown. Bin da auch nicht ganz dessen Meinung, ein Versuch wird's wert sein.
Halte ansonsten Dein Vorgehen mit AB für sehr sinnvoll. Darfst nur nicht vergessen, dann ggf mit HA fortzuführen. Entspricht genau meinem Vorgehen. Wie hat Deine RA das angestellt, daß das Gericht so lange die Füße still hält?
PS: ich komme grad vom Labor Abgabe der 2.HA. Die machen seit Corona keine UK mehr.
 

Vogel72

Benutzer
Wie hat Deine RA das angestellt, daß das Gericht so lange die Füße still hält?
Mein RA meinte, dass ist eine durchaus übliche Vorgehensweise :rolleyes: dem Richter zu versprechen, dass es, wenn er die Verhandlung verschiebt, keine Gerichtsverhandlung gibt. Der Richter spart also viel Arbeit (keine Ladung von Zeugen,....) und willigt ein. Mein RA hat daraufhingewiesen, das ich ja durch Corona nicht mit den AB Nachweisen beginnen konnte. Das hat geklappt.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es war der 29. August 19. Ich wollte abends auf ein Fest im Biergarten es war traumhaftes Wetter, dort wusste ich, werden viele Bekannte sein.

Als Babysitter für meinen damals 9 jährige Tochter (der Sohn von 13 Jahren war nicht mehr bedürftig) wollte meine Schwiegermutter einspringen, da sie immer Donnerstags bei uns übernachtet. Am Nachmittag erklärte sie mir dann, sie könnte doch nicht…

Ich war so enttäuscht, dass ich mir dann zu Hause u. 17 30 Uhr eine Flasche Wein aufgemacht habe, die ich dann leer getrunken habe. Um ca. 20 Uhr kam meine Schwiegermutter überraschenderweise doch zurück und sagte ich könnte doch noch los. Ich also aufs Fahrrad (Auto kam nicht in Frage!) und los.

Großes Hallo im Biergarten und Freude über mein Kommen. An einem Cocktailstand, der von Bekannten betrieben wurde, habe ich mich für einen Andalö Spritz entschieden, in der Annahme es sei das gleiche wie Aperol Spritz.

Es war warm und daher schnell getrunken und weil so lecker noch schnell einen. Es war dann ca. 22 Uhr und ich musste zurück. Ich wusste, dass die Polizei am Straßenende kontrollier, war mir aber sicher safe zu sein (im Nachhinein natürlich total naiv). Fuhr also los um 22 30 Uhr nach ca. 10min. merkte ich, dass das, was ich gerade runtergestürzt habe, nicht das sein konnte, was ich dachte und fahre vor den Augen der Polizei in den Graben. Pusten….zur Wache 2,31 Promille
Da ich bisher weder Aperol noch Andalö-Spritz je probiert habe die Frage: schmeckt man denn den Unterschied nicht? Das eine ist eine Camparigrundlage (bitter) und das andere hat etwas mit Sanddorn (süß) zu tun.... :smiley2204:

Davon ab, werden beide Getränkearten mit 15% Alkohol angegeben, es ist also vollkommen egal ob du das eine oder andere getrunken hast...

Auf das fett markierte bezogen: wieso warst du dir sicher safe zu sein? Worauf beziehst du dich da?
Geht es darum dass du dachtest unterhalb i-einer Prom.grenze zu liegen, oder war es mehr ein "die erwischen mich schon nicht"?

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Von ca. 17 30 – 19 30 Uhr 1l Weißwein

Von ca. 20 30-22 00 Uhr zwei Andalö Spritz mit wohl viel hartem Alkohol drin
Deine BAK hattest du wohl grundsätzlich mit dem Liter Weißwein aufgebaut (um die 2‰ bei Trinkende), ganz so viel "harter Alk." kann in den beiden Spritz daher nicht gewesen sein...
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Beim losfahren schon, als die Wirkung vom harten Alkohol einsetzte nicht mehr
Ich muss nochmal darauf eingehen: Likör (und daraus besteht Andalö) wird in dieser Form nicht unbedingt als "harter Alkohol" bezeichnet. Es sei denn, dir wurden noch andere Sachen (Schnaps) in deinen Spritz gemischt...

Versteife dich bitte nicht darauf dass du ange/betrunken warst durch den Cocktail, die Grundlage war eher der Wein...


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nein, ich war mir ja sicher noch fahren zu dürfen
Wobei ich auf meine o. Frage zurückkomme: warum dachtest du das denn?

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

2001 -2005 3mal in der Woche 0,5l Bier, 2 mal in der Woche 2l Bier und 5-6 Schnäpse

2005-2015 nichts bis fast nichts

2015-2019 langsame Steigerung bis zum Schluss 1-2 mal die Woche bis zu einer Flasche Weißwein 1l und im Schnitt 1 Mal im Monat am WE bis zu 2 Flaschen Wein, Schnaps nur noch in Ausnahmefällen.
Wie ging es dir wenn du 2l Wein getrunken hattest?

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

In der Schulzeit und im Studium hauptsächlich privat oder auf Partys

2001-2005 meistens in Lokalen oder Kneipen mit meinen Kollegen

20015-2016 Mit Freunden oder mit meinem Mann im privaten Bereich

Ab 2016 mit Freunden und meinem Mann und manchmal auch alleine
Im Gegensatz zu "Andi18" sehe ich "unter der Woche" und das "alleine Trinken" nicht unbedingt als Problem. Viele von uns haben auch alleine getrunken. Auffällig wäre dies nur, wenn "heimlich" getrunken worden wäre..

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ich wollte immer Kinder, aber ich bin keine Kleinkindmutter, ich habe die Zeit als nicht sehr erfüllend erfahren.

Ich fühlte mich derartig eingesperrt und einsam. Ich hatte auch zu dem Zeitpunkt wenig Freunde, die ich um Hilfe bitten konnte.

Als negativer Faktor kam hinzu, dass ich meinem Mann, aus Rücksicht auf seine schlechten Nerven, nie zumuten wollte, zwei Kinder alleine zu hüten, damit ich auch mal etwas unternehmen konnte, ohne zeitlichen Zwang.

Ich fühlte die Verpflichtung, mich um die Kinder zu kümmern.

Ich habe meine Unabhängigkeit von damals sehr stark vermisst.

Bis zu der Zeit habe ich aber nur am Wochenende etwas getrunken. Am Freitagabend gab es das Ritual mit meinem Mann eine Flasche Wein aufzumachen, die wir uns dann geteilt haben. Am Samstag mit Freunden habe ich ähnliche Mengen getrunken.


Dann kam eine entscheidende Veränderung, nämlich als mein Sohn 2016 aufs Gymnasium kam und somit ab mittags zu Hause war. Ich musste immer so schnell wie möglich nach der Arbeit nach Hause. Mir fehlten die ein bis zwei Stunden Unabhängigkeit nach der Arbeit (Tochter KiTa, Sohn Hort). Ich hatte bereits so viele Jahre schon zurückstecken müssen, und durch die neue Situation wurde es noch schlimmer. Es hatte sich so viel angestaut. Ich hatte das Gefühl, dass mein Leben so nicht geplant war.

Da habe ich angefangen, wenn das Gefühl der Einsamkeit und des Eingesperrt sein, zu groß wurde, Alkohol zu trinken. Ich habe mir so den Alltag erträglich gemacht. Das war dann auch mal in der Woche der Fall.

Und ich habe angefangen die Momente, wenn wir uns mit Freunden treffen konnten, so intensiv wie möglich spüren zu wollen, da hat mir der Alkohol bei geholfen und die Mengen wurden mehr.
Das solltest du noch einmal genauer erklären: einerseits hast du dich "einsam" gefühlt, andererseits warst du ja gerade durch die Gegenwart deiner Kinder nicht alleine...
Du/ihr hattet zwar Freunde mit denen ihr euch am WE getroffen habt, um Hilfe konntest du sie aber nicht bitten?
Du hast anfangs geschrieben dass dein Sohn keine "Betreuung" mehr brauchte am Tag der TF (ich nehme an aufgrund seines Alters), also gab es "nur" noch die Tochter. Wäre es da nicht für deinen Mann zumutbar gewesen auf sie aufzupassen?

Anders gefragt: war wirklich nur der Frust dass du nicht weggehen konntest der Grund für die Flasche Wein, oder war es doch mehr "Gewohnheit"?
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol konnte ich Gefühle intensiver spüren, ich hatte dann das Gefühl lebendig zu sein.

Bei viel Alkohol wurde ich sentimental und bin in Selbstmitleid vergangen.
Was aber im Umkehrschluss bedeutet dass du dich mit viel Alk. noch schlechter fühltest...?

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Es gab keine Auswirkungen auf mein Umfeld.
Da ich nur abends etwas trank, hat mein tägliches Umfeld natürlich nichts mitbekommen können. Meine Kinder waren noch zu klein, um Veränderungen bei mir mit Alkohol in Verbindung zu bringen und mein Mann hat auch nichts gesagt.

Bei mir hat sich gezeigt, dass ich doch wesentlich schlechter schlafe mit Alkohol und dadurch deutlich müder war.
Und wie ging es dir am nächsten Morgen?
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Ich habe mich bei der starken Alkoholgefährdung gesehen, mit Hang zum Missbrauch.
Du hast dich früher schon so gesehen? Oder gilt das für jetzt?

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Nach der TF habe ich aus dem Schock heraus 3Monate nichts getrunken.

Ich war dann aber noch nicht so weit, auf Alkohol komplett zu verzichten.

Ich habe (fast) KT gemacht. Bei unseren privaten Einladungen am WE habe ich weiterhin Wein getrunken, aber nach Zwei Gläsern immer aufgehört. Das waren zwischen einmal bis drei Mal im Monat.

Dann kam der Strafbefehl mit der tatsächlichen Promillezahl, da war mir klar, dass nur Abstinenz richtig ist.

Bei der Umstellung auf kein Alkohol, hatte ich ganz schnell das bekannte Gefühl aus den Schwangerschaften wieder. Dieses erleichterte mir die Umstellung doch sehr.

Bald kam dann die Erkenntnis hinzu, dass an den Abenden, als ich das Getränk wechseln musste, obwohl es mir noch geschmeckt hätte (nicht aus einem Kontrollverlust heraus!!), ich nicht „einverstanden“ war. Ich hätte einfach gerne noch mehr davon getrunken.

Daher gleich ein Getränk zu wählen, dass man den ganzen Abend ohne Einschränkung trinken könnte, ist viel besser.
Bitte erkläre das fett markierte noch einmal genauer.
Du "musstest" das Getränk wechseln? Warum genau?

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Meine häusliche Situation hat sich stark verändert. Ich bin durch das jetzige Alter der Kinder nicht mehr so gebunden und kann bei aufkommendem schlehten Gefühlen, wie zum Beispiel Einsamkeit, einfach etwas unternehmen.

Die Kinder üben aber auch eine starke Kontrolle aus. Ein pubertierender Jugendlicher begutachtet seine Eltern ganz genau. Da will ich ihm keine extra Möglichkeit geben, seine Mutter als peinlich anzusehen.

Außerdem gönne ich mir jetzt als Belohnung oder als Gefühlsverstärker oder als Frustmittel Schokolade, die setzt bekanntlich auch Glückshormone frei.
Jetzt kommt die berühmt/berüchtigte Frage: was wäre wenn?
Was, wenn eins deiner Kinder krank werden würde über einen längeren Zeitraum und du nicht mehr zum Angeln gehen könntest?
Oder wenn dir selber etwas passiert (ein Bein brichst z.B.) und es darum keine Ausflüge mehr geben könnte?
Wie wäre da deine Strategie?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich kann nicht in die Zukunft schauen, aber ich tue alles, um die alten Gewohnheiten zu vermeiden. Meine Vermeidungsstrategien sind so einfach, dass sie jederzeit eingesetzt werden können.
Nochmal: Was genau sind deine Vermeidungsstrategien?
Ich schließe mich zum jetzigen Zeitpunkt der Dame von der Caritas an. Deine innere Verhaltensänderung (Umstellung auf AB) klingt noch nicht nachdrücklich genug...
 

Vogel72

Benutzer
Hallo Nancy,
danke für Deine schnelle Antwort. Ich habe ja ehrlich auf eine bessere Aufarbeitung gehofft..... ich werde mal noch etwas konkreter, vielleicht komme ich dann der Sache näher.
Da ich bisher weder Aperol noch Andalö-Spritz je probiert habe die Frage: schmeckt man denn den Unterschied nicht? Das eine ist eine Camparigrundlage (bitter) und das andere hat etwas mit Sanddorn (süß) zu tun.... :smiley2204:

Davon ab, werden beide Getränkearten mit 15% Alkohol angegeben, es ist also vollkommen egal ob du das eine oder andere getrunken hast...
ich meinte auch den Alkoholvergleich und nicht den Geschmack....
Auf das fett markierte bezogen: wieso warst du dir sicher safe zu sein? Worauf beziehst du dich da?
Geht es darum dass du dachtest unterhalb i-einer Prom.grenze zu liegen, oder war es mehr ein "die erwischen mich schon nicht"?
ich war mir wirklich totsicher unter 1,6 Promille zu sein.
Deine BAK hattest du wohl grundsätzlich mit dem Liter Weißwein aufgebaut (um die 2‰ bei Trinkende), ganz so viel "harter Alk." kann in den beiden Spritz daher nicht gewesen sein...
ch muss nochmal darauf eingehen: Likör (und daraus besteht Andalö) wird in dieser Form nicht unbedingt als "harter Alkohol" bezeichnet. Es sei denn, dir wurden noch andere Sachen (Schnaps) in deinen Spritz gemischt...

Versteife dich bitte nicht darauf dass du ange/betrunken warst durch den Cocktail, die Grundlage war eher der Wein...
Den harten Alk habe ich dazugedichtet, weil ich dreimal (ein anderes Forum, Diakonie, VP) zuhören bekam, nur Wein und Aperol langt nicht!
Aus Verzweiflung, um ja nicht zuverharmlosen, habe ich den harten Alk dazugeschrieben.
Wie ging es dir wenn du 2l Wein getrunken hattest?
Es waren nie 2l, die habe ich auch erfunden, um nicht zuverharmlosen, weil mir vom VP gesagt wurde, die Mengen habe ich trinken müssen für meine Toleranz... Es waren eher so um die 1,5l Wein. Ich war schon betrunken, konnte mich aber immer gut zusammenreißen, dass andere dieses nicht merkten.
Auffällig wäre dies nur, wenn "heimlich" getrunken worden wäre..
Nein, heimlich war es nicht.
Das solltest du noch einmal genauer erklären: einerseits hast du dich "einsam" gefühlt, andererseits warst du ja gerade durch die Gegenwart deiner Kinder nicht alleine...
Das stimmt physisch war ich nicht alleine, aber Kinder ersetzen keine tiefgründigen Gespräche... Es fehlten mir Erwachsene. Auch mein Mann konnte diese Gespräche nicht mit mir führen, abends wollte er nicht mehr reden......, wir haben nur organisatorische Dinge besprochen.
Du/ihr hattet zwar Freunde mit denen ihr euch am WE getroffen habt, um Hilfe konntest du sie aber nicht bitten?
Nein, dafür kannte ich Sie zu wenig, um den zwei Kinder aufs Auge zu drücken. Meine Kinder zu hüten ist leider wirklich Arbeit....
Du hast anfangs geschrieben dass dein Sohn keine "Betreuung" mehr brauchte am Tag der TF (ich nehme an aufgrund seines Alters), also gab es "nur" noch die Tochter. Wäre es da nicht für deinen Mann zumutbar gewesen auf sie aufzupassen?
Mit meinem Sohn stimmt das zu Zeitpunkt der TF, wobei er Abends schon noch Betreuung benötigte (Essen, Schlafengehen) . Natürlich hat mein Mann auch mal auf die Kinder aufgepasst und ich konnte mal weg. Aber meine Tochter hat ganz oft weinen müssen, wenn ich gegangen bin (obwohl es natürlich keinen GRund dafür gab!!! aber Kinder sind halt manchmal nicht rational) Ich konnte einfach nicht mit einer Gelassenheit gehen.
Anders gefragt: war wirklich nur der Frust dass du nicht weggehen konntest der Grund für die Flasche Wein, oder war es doch mehr "Gewohnheit"?
Wieso Gewohnheit? Nein es war Frust und dann als Hilfe trotzdem meine Pflichten zu erledigen!
Ich konnte nie mit einer inneren Ruhe, das es allen gut geht, das Haus verlassen und das über 13 Jahre.
Und es war nicht abzusehen wie lange das noch so sein wird.
Was aber im Umkehrschluss bedeutet dass du dich mit viel Alk. noch schlechter fühltest...?
Ich fand das Gefühl von Sentimentalität nicht unangenehm und auch Selbstmitleid war ein Gefühl, das per se nicht schlimm waren.
Und wie ging es dir am nächsten Morgen?
Am Morgen nach der TF ging es mir hundsehlend.
Nach Samstagen mit viel Wein, war der nächste Tag immer sehr schleppend, aber ich habe trotzdem meine Pflichten erfüllt, wie Essen für die Familie, die Kinder beschäftigen.....
Unter der Woche, wenn ich am Abend vorher etwas getrunken habe, war ich schon müde, aber nicht abeitsunfähig.
Du hast dich früher schon so gesehen? Oder gilt das für jetzt?
Ja, das gilt für jetzt. Ich habe die Frage nicht ganz richtig beantwortet.
Früher habe ich mich als Gesellschafftstrinker bezeichnet und auch dachte ich, den Konsum unter der Woche, durch eine sonst sehr gesunde Lebensaweise ausgleichen zu können. Mir war wirklich nicht bewusst in welchen Promillewerten ich mich manchmal bewegte.
Bitte erkläre das fett markierte noch einmal genauer.
Du "musstest" das Getränk wechseln? Warum genau?
Naja ich musste das Getränk (also das alkoholische Getränk) wechseln, weil ich mir vorgenommen habe, nicht mehr als zwei Gläse zu trinken.
Wenn ich Rababerschorle trinke muss ich nie aufhören.
Jetzt kommt die berühmt/berüchtigte Frage: was wäre wenn?
Was, wenn eins deiner Kinder krank werden würde über einen längeren Zeitraum und du nicht mehr zum Angeln gehen könntest?
Oder wenn dir selber etwas passiert (ein Bein brichst z.B.) und es darum keine Ausflüge mehr geben könnte?
Wie wäre da deine Strategie?
Mit der Frage habe ich schon rerechnet :)
Ich gehe jetzt mal von Krankheiten aus, die uns wohl bestimmt mal ereilen werden und nicht von Krebs oder so....Ein Beinbruch ist kein Beinbruch mehr (ich fand das Wortspiel jetzt lustig :zwinker0004: ) zum einen, weil die Beeiträchtigung zeitlich absehbar ist und ich mehr auf mich achte und es nie mehr soweit kommen lasse, dass sich soviel Unzufriedenheit aufstauen kann.
Seit der TF sind ja schon wieder 1.5 Jahre vergangen, in denen meine Kinder sehr viel selbständiger geworden sind (meine Tochter weint auch nicht mehr) .
Ich bin auch egoistischer geworden, ich bin natürlich noch für die Familie da, aber nicht mehr unter der Bedingung, meine Bedürfnisse zu vernachlässigen! Wenn ich, für mich, etwas vorhabe, dann muss die Familie auch mal zurückstecken. Ich lasse mich emotional nicht mehr erpressen!
Ich nehme mir jetzt auch die Zeit, mit Freunden meine Probleme zu besprechen und zwar genau dann, wenn mir danach ist und nicht wann es für die Familie passt!


Wie soll ich denn eine euphorische AB erklären, wenn ich vorher gar keine tiefgreifenden Beeinträchtigungen (beruflich, finanziell, gesundheitlich, soziale Kontakte,..) durch den Alkohol hatte. Ich war nicht so ausgeruht, ok, aber das ist für eine Mutter kein ungewohnter Zustand. Die neue Fitness genieße ich schon, aber langt das als Erklärung für einen GA?
Das einzige ist, es war nur nicht klar wie lange das so "gesundheitlich unproblematisch"weitergegangen wäre. Ich habe zwar eine Rossnatur, aber auch die ist endlich, daher habe ich mich für die AB entschieden ,denn meine Unzufriedenheit mit meiner damaligen Situation hat der Alkohol nämlich nicht gelöst....

Ich mache zwar AB, weil es für mich leichter und vorallem für die MPU besser ist, aber als ABpflichtig sehe ich mich eigentlich nicht, da meine hohe Toleranz aus einer Zeit von vor 15-20 Jahren herrührt und ich mir der Sache nicht bewusst war, dass trotz 10 Jahren kein, bis gemäßigter Alkoholkonsum, diese sehr schnell wieder da war.:smiley4625: Ich habe genau gewusst wieviel ich trinken darf, um noch Auto fahren zu dürfen. Beim Fahrrad kannte ich auch die 1,6 Promillegrenze, habe aber nie nachgerechnet. Für mich war die Zahl so hoch, dass ich mir nicht vorstellenkonnte, diese je zu erreichen, ohne total betrunken zu sein und lange dafür zu üben.
Glaubt einem ein GA das? Oder soll ich das lieber nicht erzählen, weil man das nicht glauben kann und damit meine Glaubwürdigkeit hinüber ist?

Grüße
 

Sonne

Erfahrener Benutzer
Na da bin ich mal gespannt auf deine Antwort Nancy, meine e VP hst mir auch harten Alkohol dazugedichtet, obwohl ich defintiv keinen getrunken habe. Und sonst auch sehr sehr selten trinke, bis mal auf nen Grappa nach dem Essen. Ich weiss auch nicht, was ich davon halten soll, eine komplette Lügengeschichte zu erfinden. Und vor allem bei der Memge die sie mir ausgerechnet hat, würde ich schon lange unterm Tisch liegen
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Sonne, hallo Vogel72,

ich glaube es ist sinnvoll wenn ich euch zunächst beide anspreche da es ja um das gleiche Thema geht.

Es ist auf jeden Fall richtig dass bei den Trinkmengen im Vorfeld nicht verharmlost werden darf (und die bei der TF natürlich auch nicht), dennoch sind realitätsferne Angaben genau so wenig zielführend.

Bei Vogel72 kenne ich Größe und Gewicht, kann somit sagen dass sie mit 1l Wein schon eine recht hohe Alkoholisierung erreicht hatte. Wenn sie dann noch 2 Cocktails getrunken hat in dem, sagen wir mal, jeweils 5cl "Andalö" war, kommt sie locker auf die festgestellte BAK.

Es ging mir aber eher darum dass sie nicht davon reden sollte dass ausschließlich die Cocktails für ihre Alkoholisierung verantwortlich waren...
Zitat:
Fuhr also los um 22 30 Uhr nach ca. 10min. merkte ich, dass das, was ich gerade runtergestürzt habe, nicht das sein konnte, was ich dachte
denn ob es nun "Aperol" oder "Andalö" war macht keinen Unterschied. Evtl. habe ich mich da missverständlich ausgedrückt.

Wie bei dir, Sonne, das Verhältnis Trinkmenge/Gewicht ist kann ich nicht beurteilen da du den Profilbogen (noch?) nicht ausgefüllt hast...
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
So, jetzt zu deinem Feedback bzgl. meines FB-Kommentars:

danke für Deine schnelle Antwort. Ich habe ja ehrlich auf eine bessere Aufarbeitung gehofft
Ich habe gar nicht gesagt dass deine Aufarbeitung schlecht ist...
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ich war mir wirklich totsicher unter 1,6 Promille zu sein.
Naja, aber auch mit 1,5‰ hättest du ziemlich alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, oder nicht?

Es waren nie 2l, die habe ich auch erfunden, um nicht zuverharmlosen, weil mir vom VP gesagt wurde, die Mengen habe ich trinken müssen für meine Toleranz... Es waren eher so um die 1,5l Wein. Ich war schon betrunken, konnte mich aber immer gut zusammenreißen, dass andere dieses nicht merkten.
Die 1,5l als Maximalmenge ist aus meiner Sicht nachvollziehbar sofern diese im etwa gleichen Zeitraum wie bei deiner TF getrunken wurde.

Das stimmt physisch war ich nicht alleine, aber Kinder ersetzen keine tiefgründigen Gespräche... Es fehlten mir Erwachsene. Auch mein Mann konnte diese Gespräche nicht mit mir führen, abends wollte er nicht mehr reden......, wir haben nur organisatorische Dinge besprochen.
Genau so hatte ich es vermutet. Darum solltest du das beim Gutachter auch so erklären...

Wieso Gewohnheit? Nein es war Frust und dann als Hilfe trotzdem meine Pflichten zu erledigen!
Ich gebe zu, die Frage war bewusst provokativ gestellt und du hast sie sehr gut gemeistert.

Mit der Frage habe ich schon rerechnet :)
Ich gehe jetzt mal von Krankheiten aus, die uns wohl bestimmt mal ereilen werden und nicht von Krebs oder so....Ein Beinbruch ist kein Beinbruch mehr (ich fand das Wortspiel jetzt lustig :zwinker0004: )
Ich auch.... ;)

Ich bin auch egoistischer geworden, ich bin natürlich noch für die Familie da, aber nicht mehr unter der Bedingung, meine Bedürfnisse zu vernachlässigen! Wenn ich, für mich, etwas vorhabe, dann muss die Familie auch mal zurückstecken. Ich lasse mich emotional nicht mehr erpressen!
Ich nehme mir jetzt auch die Zeit, mit Freunden meine Probleme zu besprechen und zwar genau dann, wenn mir danach ist und nicht wann es für die Familie passt!
Das klingt auf jeden Fall gut.

Wie soll ich denn eine euphorische AB erklären, wenn ich vorher gar keine tiefgreifenden Beeinträchtigungen (beruflich, finanziell, gesundheitlich, soziale Kontakte,..) durch den Alkohol hatte. Ich war nicht so ausgeruht, ok, aber das ist für eine Mutter kein ungewohnter Zustand. Die neue Fitness genieße ich schon, aber langt das als Erklärung für einen GA?
Das du tiefergehende Beeinträchtigungen hattest ist unbenommen, das wäre bei deiner BAK auch eher denkwürdig.
Es wäre halt alles einfacher wenn du auf die 12 Monate AN kommen könntest, denn...
Ich mache zwar AB, weil es für mich leichter und vorallem für die MPU besser ist, aber als ABpflichtig sehe ich mich eigentlich nicht, da meine hohe Toleranz aus einer Zeit von vor 15-20 Jahren herrührt und ich mir der Sache nicht bewusst war, dass trotz 10 Jahren kein, bis gemäßigter Alkoholkonsum, diese sehr schnell wieder da war
es ist zwar richtig dass die erworbene Alk.toleranz i-wann mal erreicht wurde (von daher auch schon länger her sein kann), jedoch behält man diese nur mit "Übung". Soll heißen: durch gemäßigten Konsum behält man diese idR nicht.
Glaubt einem ein GA das?

Oder soll ich das lieber nicht erzählen, weil man das nicht glauben kann und damit meine Glaubwürdigkeit hinüber ist?
yes.gif


Wie oben bereits erwähnt wären deine Ausführungen mit 12 Monaten AN absolut ausreichend. Solltest du darunter bleiben, müssten wir das Ganze etwas vertiefen.

Was ich damit meine?

Nun, es ginge dann z.B. mehr darum wieso du deine "Einsamkeit" ausgerechnet mit Alk. "bekämpfen" musstest.
Auch die Geschichte in deiner Familie müsste näher beleuchtet werden (Wieso hat dein Mann so schlechte Nerven, warum waren die Kinder so fixiert auf dich...) Wieso kam noch ein zweites Kind hinzu obwohl schon das erste dich überfordert (weil geistig unterfordert) hat? Wie war die allgemeine Situation in der Familie (bspw. Schwiegermutter)? Warum hattest du zum damaligen Zeitpunkt keine engen Freunde und wieso kannst du erst heute mit ihnen über deine Probleme sprechen? ....und sicher noch einiges mehr...

Denn bei weniger als 12 Mon. müsste der GA dir auch noch "KT" zutrauen können und dafür sollten dann die Motive/Veränderungen noch ein wenig differenzierter bzw. nachhaltiger sein (Ganz einfach weil deine BAK extrem hoch war).
 
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