Chrisfahrad
Benutzer
Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1,87
Gewicht: 99kg
Alter: 37
eventl. Bundesland
Thüringen
Was ist passiert? TF mit Fahrrad
Datum der Auffälligkeit: 01.03.2018
BAK: 2,18
Trinkbeginn: 18:30 Uhr
Trinkende: 22:30 Uhr (Wochenende)
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:35 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens: abgeschlossen
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 02.03.2018
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja, wie viele bisher und seit wann: 3x seit 05.12.2018 (nächste HA 05.09.19)
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Wurde mir entzogen? nein
Noch in der Probezeit?: nein
MPU: am Ende April 2019 absolviert mit negativen Ergebnis und Empfehlung:
dauerhaft auf Alkohol zu verzichten und Hinweis auf min. 1 Jahr Abstinenz wegen Alkoholmissbrauch und individuelle Einzelberatung durch VP.
Eine erneute MPU sollte erst nach Ablauf von in der Regel einem Jahr (bzw. frühestens einem halben Jahr nach Beendigung einer therapeutischen Maßnahme) erfolgen.
Führerscheinstelle
Habe meine Akte gesichtet, keine Eintragung bis auf die TF vom 01.03.2018 mit dem Rad
Sonstige Verstöße: Nein
Fragestellung der FsSt:
Es ist die Frage zu beantworten, ob aufgrund der Hinweise auf Alkoholmissbrauch (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichen Alkoholeinfluss) zu erwarten ist, dass Sie zukünftig ein Fahrzeug unter erheblichen Alkoholeinfluss führen werden?
Ist insbesondere gewährleistet, dass Sie das Führen eines Fahrzeuges und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum zuverlässig trennen können? Liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges oder Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 oder 2 (Fahrerlaubnisklassen A, CE) in Frage stellen?
1. (Wie kam es zur Trunkenheitsfahrt?)
Am 01.03.2018 war ich zum Essen mit Freunden verabredet und hierzu trafen wir uns im Augustiner Erfurt. Einer meiner Freunde hatte die erfreuliche Nachricht erhalten, dass er befördert wurde und gab auch prompt die erste Runde aus. Zu der Zeit gab es das Augustiner Fastenbier mit 7 promille. Danach hat es sich ergeben das dann jeder nach und nach eine Runde ausgegeben hat und ich mir auch nicht die Blöße geben wollte und so kam es zu 8 Runden Bier und 2 Ramazotti nach dem Essen. (Allerdings muss ich auch zugeben, dass nicht alle aus der Runde die 8 Runden Bier mitgetrunken haben.) Wir haben bis 22 Uhr getrunken und so nach und nach sind alle nach Hause gegangen. Ich habe mich zum Schluss dann um 22:30 Uhr verabschiedet als der Rest nach Hause ging auf den Weg nach Hause gemacht.
Eigentlich hatte ich anfangs vor, nachhause zu laufen und das Rad stehen zu lassen. Ich hatte dann aber Bedenken das Fahrrad in der Stadt zu lassen und habe es ein Stück geschoben und bin dabei ständig mit dem Fuß an der Pedale hängen geblieben. Nach einigen Metern zu Fuß entschloss ich mich dann doch zu fahren.
Ich bin um 23 Uhr von einer Streife am Bahnhofsplatz angehalten wurden und wurde mit zur Blutentnahme mitgenommen. Ergebnis BAK 2,18 Promille um 23:35 Uhr.
2. Was und wieviel haben Sie an dem Abend getrunken?
An dem Abend hatte ich von 18:30 Uhr bis 22:30 Uhr 8 Fastenbier mit 7 Vol. Prozent Alkohol a 0,5l und 2 Ramazotti zu 4 cl getrunken.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin dann über die Bahnhofstraße gefahren und wurde von einer Streife um 23 Uhr mit angehalten. Ich war ohne Licht gefahren. Insgesamt bin ich 500 m gefahren und es sind 1 km bis nach Hause.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich habe gemerkt das die ersten Meter sehr wackelig waren und dachte mir dann in meiner Euphorie als es halbwegs ging, die paar Meter bis nach Hause schaff ich schon. Insgesamt bin ich 500 m gefahren und es sind 1 km bis nach Hause.
Rückblickend weiß ich sehr wohl, dass ich nicht hätte fahren dürfen und mir vorher eine andere Rückfahrgelegenheit hätte suchen müssen.
(Aber hatten Sie dann keine Bedenken, nach dem Alkoholkonsum zu fahren?)
Anfangs wollte ich schieben und nach ein paar Meter als ich ständig an der Pedale hängen blieb das ich lieber schnell nach Hause radeln kann und gehofft das es schon gut gehen würde.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte nach Hause laufen und das Rad stehen lassen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn ich die Fahrten mit dem Rad vom Biergarten und die Fahrten nach einer Feier am nächsten Morgen mit Restalkohol zusammenziehe sind es ca. 100 Fahrten gewesen.
Im Nachhinein weiß ich wie fahrlässig ich damals gehandelt habe und welches Risiko ich für mich und andere Teilnehmer im Straßenverkehr darstellte.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Den ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich in meiner Kindheit bei Familienfeiern. Es war meistens eine ausgelassene Stimmung und es wurde viel gelacht und wir als Kinder hatten mit zunehmenden Alkoholkonsum mehr und mehr Freiheiten.
Mit 14 Trank ich zur Jugendweihe mein erstes Bier. Ehrlich gesagt weiß ich noch, dass es mir nicht wirklich schmeckte und ich mehr die Gruppenatmosphäre genossen habe und mitgemacht habe um dazu zu gehören.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter von 18 Jahren habe ich regelmäßig an den Wochenenden getrunken und war fast jedes Wochenende mit Freunden zu irgendeiner Veranstaltung.
Im Alter von 20 Jahren bis zum Alter von ca. 30 Jahren nahm die Regelmäßigkeit ab, teils berufsbedingt und durch die Beziehung sowie durch den Wohnortwechsel. Es gab nicht mehr so häufig Trinkanlässe wie in den jungen Jahren allerdings wurde so ein Abend, wenn er es hergab, ausgiebig genutzt und bis zum Schluss ausgekostet.
Von 2011 bis 2013 habe ich sehr selten und wenig Alkohol getrunken. Zu der Zeit war meine damalige Partnerin Schwanger und das erste Jahr meines Sohnes nahm mich auch zeitlich stark ein. Es bereitete mir keine Mühe so wenig zu trinken.
Die letzten 3 Jahre bis zur Abstinenz veränderte sich mein Trinkverhalten wieder. Ich bin nach der Trennung meiner damaligen Partnerin wieder vermehrt ausgegangen und wollte meine sozialen Kontakte wieder mehr pflegen, die ich bis dato gefühlt sehr vernachlässigt hatte. Ich sehe durch die Trennung auch meinen Sohn nicht mehr jeden Tag und die freie Zeit habe ich damals mit vielen Unternehmungen bestückt. Daher gab es auch wieder mehr Trinkanlässe als zuvor in den Jahren der Beziehung und Geburt meines Sohnes.
10. Wieviel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Alter von 18-23 Jahren mindestens jedes Wochenende in Discos oder auf Partys, manchmal auch jedes Wochenende von Freitag auf Samstag oder von Samstag auf Sonntag. 4-6 Bier pro Abend und 2-3 2cl Schnaps. Im Jahr ca. 8 mal im Jahr unter der Woche 1-2 mal 1-2 Bier. In dem Alter hatte ich 2 Gedächtnislücken.
Im Alter von 23-30 Jahren ca. jedes 3. Wochende 1 Trinktag mit 4-8 Bier und ca. 2-5 2 cl Schnaps. Im Jahr ca. 7 Mal unter der Woche 1 Mal in der Woche 2-3 Bier und 1-2 2 cl Schnaps.
Pro Jahr hatte ich 1x eine Gedächtnislücke.
Von 30-33 2 Mal im Jahr zu einer Familienfeier 2-3 Bier. (Schwangerschaft und Babyjahr)
Von 33 bis 01.03.2018 ca. jedes 4. Wochende 1 Trinktag mit 4-8 Bier und ca. 2-5 2 cl Schnaps. Im Jahr ca. 9 Mal unter der Woche 1 Mal in der Woche 2-4 Bier und 1-2 2 cl Schnaps. Pro Jahr hatte ich 1x eine Gedächtnislücke.
Über die Jahre hinweg hat sich meine körperliche Toleranz zum Alkohol so ausgeprägt, dass ich ziemlich vertragen habe und ich musste dies auch nicht mehr trainieren. Wie ich erfahren habe ist dies auch ein Leben lang im Körper fest verankert und kann auch nicht mehr zurückgebildet werden. Die Trinkmengen stimmen soweit aber sie kommen dir zu wenig vor? Es gab auch nach der Trennung die Tiefphase in der ich mich wirklich ordentlich abgeschossen habe, diese allerdings bewusst im FB weg gelassen habe wg. Problemtrinken.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden bei gemeinsamen Treffen und zu feierlichen Anlässen wie Geburtstage und Veranstaltungen. Früher in der Discothek. Auf Festivals und unter der Woche mit Freunden zum Kartenspiel.
12. Warum haben Sie getrunken?
In meiner Jugendzeit war es mehr der Grund zu der Gruppe dazuzugehören und nicht so schüchtern zu sein. Wir sind damals aus der Stadt auf das Dorf gezogen und so war es für mich leichter Anschluss zu finden und Kontakte zu knüpfen.
Im späteren Alter bis zur Geburt meines Sohnes ging es mir mehr um das Gefühl mit Alkohol, die Enthemmtheit und die allgemeine Lustigkeit beim Zusammentreffen mit Freunden und Alkohol. Es fühlte sich oft wie ein besonderer Moment an und dass wir alle ganz toll sind und wahnsinnig viel Spaß haben, wenn wir alle zusammen trinken.
Ich kannte dies auch aus meiner Kindheit, dass alle ganz lustig und fröhlich sind, wenn getrunken wurde und somit war es für mich vertraut diese ausgelassene Heiterkeit mit Alkohol in der Gruppe zu verbinden.
Auch um Freunde zu treffen und dazu zu gehören trank ich Alkohol. Da war das Treffen in der Stadt fast immer mit Alkohol begleitet. Auch aus Gewohnheit, beim weg gehen tranken alle in meinem Umfeld und für mich war es damals einfach ein normaler Bestandteil.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich meine Schüchternheit auf Menschen zuzugehen mit Alkohol überwinden konnte. Ich habe nicht mehr darüber nachgedacht was andere von mir halten könnten. In jungen Jahren hatte ich starke Probleme mit meinem Selbstwertgefühl und was andere über mich denken war mir damals sehr wichtig. Gerade auch nach dem Umzug als ich 14 war, war es sehr schwierig für mich neue Freunde zu finden, ich war damals sehr introvertiert. Aus diesem Grund war der Alkohol in der Gruppe für mich ein Argument mitzutrinken und meine Schwächen von damals zu kompensieren.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei geringen Mengen an Alkohol wurde ich locker und gelassen. Ich fühlte mich entspannter und viel offener und konnte auch Gedanken, die mich vorher mehr beschäftigt haben besser ignorieren. Ich fühlte mich mit zunehmender Alkoholmenge selbstsicherer und habe immer weniger über mein Handeln und die Konsequenzen gedacht.
Bei höheren Mengen von Alkohol begann ich zu extrem lustig zu werden, jedenfalls kam es mir so vor als wäre alles ein toller Spaß und alle sind total euphorisch und haben Freude daran zu feiern. Das ich dabei lallte und auch manchmal schwankte war mir damals nicht bewusst und ist durch meine Aufarbeitung und den Gesprächen erstmal so richtig klar geworden wie weit ich von der Realität entfernt war.
Der Tag nach einem ausgiebigen Abend war fast immer mit einer Schwere verbunden. Ich war meist Müde und verkatert und lustlos. Ich dachte mir an den Tagen danach warum nur hast du so viel getrunken.
Ergänzung: Ich habe mir wenn ich Alkohol getrunken habe keine Gedanken mehr gemacht was andere über mich denken und ob ich Ihnen so gefalle wie ich bin oder mich ändern sollte. Alkohol gab mir mehr Selbstbewusstsein und ich fühlte mich stärker in meinem Handeln. Es kam mir auch damals so vor als würde ich von meinem Umfeld mehr akzeptiert werden und das man mich mag.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Zitat Krüger: Damit machst du dir selbst das Leben schwer. Was soll der GA davon halten? Der Konsum stört ihn und trotzdem trinkt er fröhlich weiter.
Meine Freundin hat sich damals in der Beziehung immer mal dazu geäußert, dass man nach einem sehr langen Abend den nächsten Tag nichts mehr mit mir anfangen konnte. Ich nahm dies damals so hin und hörte es auch aus meinem bekannten Kreis, dass es meinen Freunden teilweise ähnlich ging und tat es als normal ab. Heute weiß ich das dahinter eine ernstzunehmende Kritik zu meinem Alkohol Konsum steckte die ich damals nicht wahrhaben wollte.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mir war damals nicht bewusst, dass ich die Strategie aufgebaut habe Alkohol zu nutzen um meine eigenen Selbstzweifel an mir und die Annahme andere Personen würden mich nicht mögen auszublenden. Wenn ich damals Alkohol getrunken habe, fühlte es sich leicht an Kontakte zu knüpfen. Ich war dann wie ausgewechselt, offen und selbstbewusst und kontaktfreudig und vor allem lustig.
Durch meine langjährige Beziehung und meinen Job wurde ich über die Jahre selbstbewusster und der Grund Alkohol zu trinken wurde mehr durch Treffen in der Freizeit bestimmt um das Gefühl ausgelassen zu sein, abschalten zu können und Spaß zu haben zu erhalten. So hat sich ein Muster bei mir eingeschlichen, dass es immer ganz lustig und fröhlich zugeht, wenn wir alle gemeinsam tranken. Ich konnte dabei meine eigenen Probleme ausblenden und musste mich dann nicht mit diesen auseinandersetzen
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Es gab in jüngeren Jahren mehr Trinkanlässe die ich wahrgenommen hatte und somit auch mehr Alkohol getrunken hatte. Mit dem Alter nahmen die Trinkanlässe ab und die Häufigkeit der Treffen.
Ich lebe seit über einem Jahr abstinent und trinke keinen Alkohol mehr.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
In jüngeren Jahren und vor allem zu Festival Veranstaltungen trank ich bis zum Vollrausch wobei es auch Gedächtnislücken gab.
In den letzten 3 Jahren kam dies auch vor. Mein letztes Erlebnis hierzu war 2017 das Oktoberfest.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein. Während der Schwangerschaft meiner damaligen Partnerin und das erste Babyjahr habe ich den Alkoholkonsum unbewusst reduziert aus der Tatsache heraus, dass es kaum Trinkanlässe gab und es mir viel wichtiger war für meinen Sohn und seine Mutter da zu sein und ihn aufwachsen zu sehen. Ganz auf Alkohol zu verzichten kam mir nicht in den Sinn. Zu den ganz wenigen Treffen mit Freunden. Der Alkohol gehörte damals zu den Treffen z.B. im Biergarten auf ein Feierabend Bier einfach dazu und war fester Bestandteil. Später als mein Sohn fast 3 Jahre alt war und die Beziehung nicht mehr so gut lief habe ich durch mehr Zeit für mich und weil ich mich ablenken wollte. Und nach der Trennung habe ich mehr Trinkanlässe wahrgenommen und bin wieder häufiger weggegangen.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Ich habe mich Früher als ganz normalen gelegentlichen Gesellschaftstrinker gesehen, der einfach etwas mehr verträgt als die breite Masse.
Ich habe es auch nicht wahrgenommen welche Mengen ich zu mir nahm und hatte daher auch kein schlechtes Gewissen, was ich mir und meiner Gesundheit damit antue.
Da ich auch alle meine Ziele und Verpflichtungen erreicht habe und auch sportlich und gesundheitlich keine negativen Folgen verspürte war für mich damals alles normal und völlig in Ordnung das so zu handhaben.
Heute habe ich dazu eine andere Einstellung und sehe mein Verhalten von früher als sehr kritisch. Ich habe Unmengen Alkohol über die fast 20 Jahre regelrecht in meinen Körper geschüttet und ihn damit ziemlich vergiftet. Es ist schon paradox, wo ich jetzt weiß wie giftig und krebserregend Alkohol ist und ich somit an meinen kleinen Tod direkt gearbeitet habe.
Ich habe mir früher immer vorgemacht das ich anders bin, sehr stark und alles wegstecke. Ich fühlte mich damals ja auch nicht so verkatert und war schneller wieder fit als einige meiner Freunde. Heute weiß ich, dass es einfach nur daran lag, wie gut ich im Umgang mit Alkohol trainiert bin und welches Level meine Alkoholgewöhnung bereits erreicht hatte und dass für ein Leben lang.
Geschlecht: M
Größe: 1,87
Gewicht: 99kg
Alter: 37
eventl. Bundesland
Thüringen
Was ist passiert? TF mit Fahrrad
Datum der Auffälligkeit: 01.03.2018
BAK: 2,18
Trinkbeginn: 18:30 Uhr
Trinkende: 22:30 Uhr (Wochenende)
Uhrzeit der Blutabnahme: 23:35 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens: abgeschlossen
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 02.03.2018
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja, wie viele bisher und seit wann: 3x seit 05.12.2018 (nächste HA 05.09.19)
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Wurde mir entzogen? nein
Noch in der Probezeit?: nein
MPU: am Ende April 2019 absolviert mit negativen Ergebnis und Empfehlung:
dauerhaft auf Alkohol zu verzichten und Hinweis auf min. 1 Jahr Abstinenz wegen Alkoholmissbrauch und individuelle Einzelberatung durch VP.
Eine erneute MPU sollte erst nach Ablauf von in der Regel einem Jahr (bzw. frühestens einem halben Jahr nach Beendigung einer therapeutischen Maßnahme) erfolgen.
Führerscheinstelle
Habe meine Akte gesichtet, keine Eintragung bis auf die TF vom 01.03.2018 mit dem Rad
Sonstige Verstöße: Nein
Fragestellung der FsSt:
Es ist die Frage zu beantworten, ob aufgrund der Hinweise auf Alkoholmissbrauch (Verkehrsteilnahme mit einem fahrerlaubnisfreien Fahrzeug unter erheblichen Alkoholeinfluss) zu erwarten ist, dass Sie zukünftig ein Fahrzeug unter erheblichen Alkoholeinfluss führen werden?
Ist insbesondere gewährleistet, dass Sie das Führen eines Fahrzeuges und einen die Fahrsicherheit beeinträchtigenden Alkoholkonsum zuverlässig trennen können? Liegen im Zusammenhang mit dem früheren Alkoholkonsum Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges oder Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 oder 2 (Fahrerlaubnisklassen A, CE) in Frage stellen?
1. (Wie kam es zur Trunkenheitsfahrt?)
Am 01.03.2018 war ich zum Essen mit Freunden verabredet und hierzu trafen wir uns im Augustiner Erfurt. Einer meiner Freunde hatte die erfreuliche Nachricht erhalten, dass er befördert wurde und gab auch prompt die erste Runde aus. Zu der Zeit gab es das Augustiner Fastenbier mit 7 promille. Danach hat es sich ergeben das dann jeder nach und nach eine Runde ausgegeben hat und ich mir auch nicht die Blöße geben wollte und so kam es zu 8 Runden Bier und 2 Ramazotti nach dem Essen. (Allerdings muss ich auch zugeben, dass nicht alle aus der Runde die 8 Runden Bier mitgetrunken haben.) Wir haben bis 22 Uhr getrunken und so nach und nach sind alle nach Hause gegangen. Ich habe mich zum Schluss dann um 22:30 Uhr verabschiedet als der Rest nach Hause ging auf den Weg nach Hause gemacht.
Eigentlich hatte ich anfangs vor, nachhause zu laufen und das Rad stehen zu lassen. Ich hatte dann aber Bedenken das Fahrrad in der Stadt zu lassen und habe es ein Stück geschoben und bin dabei ständig mit dem Fuß an der Pedale hängen geblieben. Nach einigen Metern zu Fuß entschloss ich mich dann doch zu fahren.
Ich bin um 23 Uhr von einer Streife am Bahnhofsplatz angehalten wurden und wurde mit zur Blutentnahme mitgenommen. Ergebnis BAK 2,18 Promille um 23:35 Uhr.
2. Was und wieviel haben Sie an dem Abend getrunken?
An dem Abend hatte ich von 18:30 Uhr bis 22:30 Uhr 8 Fastenbier mit 7 Vol. Prozent Alkohol a 0,5l und 2 Ramazotti zu 4 cl getrunken.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin dann über die Bahnhofstraße gefahren und wurde von einer Streife um 23 Uhr mit angehalten. Ich war ohne Licht gefahren. Insgesamt bin ich 500 m gefahren und es sind 1 km bis nach Hause.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Ich habe gemerkt das die ersten Meter sehr wackelig waren und dachte mir dann in meiner Euphorie als es halbwegs ging, die paar Meter bis nach Hause schaff ich schon. Insgesamt bin ich 500 m gefahren und es sind 1 km bis nach Hause.
Rückblickend weiß ich sehr wohl, dass ich nicht hätte fahren dürfen und mir vorher eine andere Rückfahrgelegenheit hätte suchen müssen.
(Aber hatten Sie dann keine Bedenken, nach dem Alkoholkonsum zu fahren?)
Anfangs wollte ich schieben und nach ein paar Meter als ich ständig an der Pedale hängen blieb das ich lieber schnell nach Hause radeln kann und gehofft das es schon gut gehen würde.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich wollte nach Hause laufen und das Rad stehen lassen.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wenn ich die Fahrten mit dem Rad vom Biergarten und die Fahrten nach einer Feier am nächsten Morgen mit Restalkohol zusammenziehe sind es ca. 100 Fahrten gewesen.
Im Nachhinein weiß ich wie fahrlässig ich damals gehandelt habe und welches Risiko ich für mich und andere Teilnehmer im Straßenverkehr darstellte.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Den ersten Kontakt mit Alkohol hatte ich in meiner Kindheit bei Familienfeiern. Es war meistens eine ausgelassene Stimmung und es wurde viel gelacht und wir als Kinder hatten mit zunehmenden Alkoholkonsum mehr und mehr Freiheiten.
Mit 14 Trank ich zur Jugendweihe mein erstes Bier. Ehrlich gesagt weiß ich noch, dass es mir nicht wirklich schmeckte und ich mehr die Gruppenatmosphäre genossen habe und mitgemacht habe um dazu zu gehören.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter von 18 Jahren habe ich regelmäßig an den Wochenenden getrunken und war fast jedes Wochenende mit Freunden zu irgendeiner Veranstaltung.
Im Alter von 20 Jahren bis zum Alter von ca. 30 Jahren nahm die Regelmäßigkeit ab, teils berufsbedingt und durch die Beziehung sowie durch den Wohnortwechsel. Es gab nicht mehr so häufig Trinkanlässe wie in den jungen Jahren allerdings wurde so ein Abend, wenn er es hergab, ausgiebig genutzt und bis zum Schluss ausgekostet.
Von 2011 bis 2013 habe ich sehr selten und wenig Alkohol getrunken. Zu der Zeit war meine damalige Partnerin Schwanger und das erste Jahr meines Sohnes nahm mich auch zeitlich stark ein. Es bereitete mir keine Mühe so wenig zu trinken.
Die letzten 3 Jahre bis zur Abstinenz veränderte sich mein Trinkverhalten wieder. Ich bin nach der Trennung meiner damaligen Partnerin wieder vermehrt ausgegangen und wollte meine sozialen Kontakte wieder mehr pflegen, die ich bis dato gefühlt sehr vernachlässigt hatte. Ich sehe durch die Trennung auch meinen Sohn nicht mehr jeden Tag und die freie Zeit habe ich damals mit vielen Unternehmungen bestückt. Daher gab es auch wieder mehr Trinkanlässe als zuvor in den Jahren der Beziehung und Geburt meines Sohnes.
10. Wieviel und wie oft haben Sie getrunken? (Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Im Alter von 18-23 Jahren mindestens jedes Wochenende in Discos oder auf Partys, manchmal auch jedes Wochenende von Freitag auf Samstag oder von Samstag auf Sonntag. 4-6 Bier pro Abend und 2-3 2cl Schnaps. Im Jahr ca. 8 mal im Jahr unter der Woche 1-2 mal 1-2 Bier. In dem Alter hatte ich 2 Gedächtnislücken.
Im Alter von 23-30 Jahren ca. jedes 3. Wochende 1 Trinktag mit 4-8 Bier und ca. 2-5 2 cl Schnaps. Im Jahr ca. 7 Mal unter der Woche 1 Mal in der Woche 2-3 Bier und 1-2 2 cl Schnaps.
Pro Jahr hatte ich 1x eine Gedächtnislücke.
Von 30-33 2 Mal im Jahr zu einer Familienfeier 2-3 Bier. (Schwangerschaft und Babyjahr)
Von 33 bis 01.03.2018 ca. jedes 4. Wochende 1 Trinktag mit 4-8 Bier und ca. 2-5 2 cl Schnaps. Im Jahr ca. 9 Mal unter der Woche 1 Mal in der Woche 2-4 Bier und 1-2 2 cl Schnaps. Pro Jahr hatte ich 1x eine Gedächtnislücke.
Über die Jahre hinweg hat sich meine körperliche Toleranz zum Alkohol so ausgeprägt, dass ich ziemlich vertragen habe und ich musste dies auch nicht mehr trainieren. Wie ich erfahren habe ist dies auch ein Leben lang im Körper fest verankert und kann auch nicht mehr zurückgebildet werden. Die Trinkmengen stimmen soweit aber sie kommen dir zu wenig vor? Es gab auch nach der Trennung die Tiefphase in der ich mich wirklich ordentlich abgeschossen habe, diese allerdings bewusst im FB weg gelassen habe wg. Problemtrinken.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden bei gemeinsamen Treffen und zu feierlichen Anlässen wie Geburtstage und Veranstaltungen. Früher in der Discothek. Auf Festivals und unter der Woche mit Freunden zum Kartenspiel.
12. Warum haben Sie getrunken?
In meiner Jugendzeit war es mehr der Grund zu der Gruppe dazuzugehören und nicht so schüchtern zu sein. Wir sind damals aus der Stadt auf das Dorf gezogen und so war es für mich leichter Anschluss zu finden und Kontakte zu knüpfen.
Im späteren Alter bis zur Geburt meines Sohnes ging es mir mehr um das Gefühl mit Alkohol, die Enthemmtheit und die allgemeine Lustigkeit beim Zusammentreffen mit Freunden und Alkohol. Es fühlte sich oft wie ein besonderer Moment an und dass wir alle ganz toll sind und wahnsinnig viel Spaß haben, wenn wir alle zusammen trinken.
Ich kannte dies auch aus meiner Kindheit, dass alle ganz lustig und fröhlich sind, wenn getrunken wurde und somit war es für mich vertraut diese ausgelassene Heiterkeit mit Alkohol in der Gruppe zu verbinden.
Auch um Freunde zu treffen und dazu zu gehören trank ich Alkohol. Da war das Treffen in der Stadt fast immer mit Alkohol begleitet. Auch aus Gewohnheit, beim weg gehen tranken alle in meinem Umfeld und für mich war es damals einfach ein normaler Bestandteil.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich meine Schüchternheit auf Menschen zuzugehen mit Alkohol überwinden konnte. Ich habe nicht mehr darüber nachgedacht was andere von mir halten könnten. In jungen Jahren hatte ich starke Probleme mit meinem Selbstwertgefühl und was andere über mich denken war mir damals sehr wichtig. Gerade auch nach dem Umzug als ich 14 war, war es sehr schwierig für mich neue Freunde zu finden, ich war damals sehr introvertiert. Aus diesem Grund war der Alkohol in der Gruppe für mich ein Argument mitzutrinken und meine Schwächen von damals zu kompensieren.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Bei geringen Mengen an Alkohol wurde ich locker und gelassen. Ich fühlte mich entspannter und viel offener und konnte auch Gedanken, die mich vorher mehr beschäftigt haben besser ignorieren. Ich fühlte mich mit zunehmender Alkoholmenge selbstsicherer und habe immer weniger über mein Handeln und die Konsequenzen gedacht.
Bei höheren Mengen von Alkohol begann ich zu extrem lustig zu werden, jedenfalls kam es mir so vor als wäre alles ein toller Spaß und alle sind total euphorisch und haben Freude daran zu feiern. Das ich dabei lallte und auch manchmal schwankte war mir damals nicht bewusst und ist durch meine Aufarbeitung und den Gesprächen erstmal so richtig klar geworden wie weit ich von der Realität entfernt war.
Der Tag nach einem ausgiebigen Abend war fast immer mit einer Schwere verbunden. Ich war meist Müde und verkatert und lustlos. Ich dachte mir an den Tagen danach warum nur hast du so viel getrunken.
Ergänzung: Ich habe mir wenn ich Alkohol getrunken habe keine Gedanken mehr gemacht was andere über mich denken und ob ich Ihnen so gefalle wie ich bin oder mich ändern sollte. Alkohol gab mir mehr Selbstbewusstsein und ich fühlte mich stärker in meinem Handeln. Es kam mir auch damals so vor als würde ich von meinem Umfeld mehr akzeptiert werden und das man mich mag.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Zitat Krüger: Damit machst du dir selbst das Leben schwer. Was soll der GA davon halten? Der Konsum stört ihn und trotzdem trinkt er fröhlich weiter.
Meine Freundin hat sich damals in der Beziehung immer mal dazu geäußert, dass man nach einem sehr langen Abend den nächsten Tag nichts mehr mit mir anfangen konnte. Ich nahm dies damals so hin und hörte es auch aus meinem bekannten Kreis, dass es meinen Freunden teilweise ähnlich ging und tat es als normal ab. Heute weiß ich das dahinter eine ernstzunehmende Kritik zu meinem Alkohol Konsum steckte die ich damals nicht wahrhaben wollte.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mir war damals nicht bewusst, dass ich die Strategie aufgebaut habe Alkohol zu nutzen um meine eigenen Selbstzweifel an mir und die Annahme andere Personen würden mich nicht mögen auszublenden. Wenn ich damals Alkohol getrunken habe, fühlte es sich leicht an Kontakte zu knüpfen. Ich war dann wie ausgewechselt, offen und selbstbewusst und kontaktfreudig und vor allem lustig.
Durch meine langjährige Beziehung und meinen Job wurde ich über die Jahre selbstbewusster und der Grund Alkohol zu trinken wurde mehr durch Treffen in der Freizeit bestimmt um das Gefühl ausgelassen zu sein, abschalten zu können und Spaß zu haben zu erhalten. So hat sich ein Muster bei mir eingeschlichen, dass es immer ganz lustig und fröhlich zugeht, wenn wir alle gemeinsam tranken. Ich konnte dabei meine eigenen Probleme ausblenden und musste mich dann nicht mit diesen auseinandersetzen
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Es gab in jüngeren Jahren mehr Trinkanlässe die ich wahrgenommen hatte und somit auch mehr Alkohol getrunken hatte. Mit dem Alter nahmen die Trinkanlässe ab und die Häufigkeit der Treffen.
Ich lebe seit über einem Jahr abstinent und trinke keinen Alkohol mehr.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
In jüngeren Jahren und vor allem zu Festival Veranstaltungen trank ich bis zum Vollrausch wobei es auch Gedächtnislücken gab.
In den letzten 3 Jahren kam dies auch vor. Mein letztes Erlebnis hierzu war 2017 das Oktoberfest.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein. Während der Schwangerschaft meiner damaligen Partnerin und das erste Babyjahr habe ich den Alkoholkonsum unbewusst reduziert aus der Tatsache heraus, dass es kaum Trinkanlässe gab und es mir viel wichtiger war für meinen Sohn und seine Mutter da zu sein und ihn aufwachsen zu sehen. Ganz auf Alkohol zu verzichten kam mir nicht in den Sinn. Zu den ganz wenigen Treffen mit Freunden. Der Alkohol gehörte damals zu den Treffen z.B. im Biergarten auf ein Feierabend Bier einfach dazu und war fester Bestandteil. Später als mein Sohn fast 3 Jahre alt war und die Beziehung nicht mehr so gut lief habe ich durch mehr Zeit für mich und weil ich mich ablenken wollte. Und nach der Trennung habe ich mehr Trinkanlässe wahrgenommen und bin wieder häufiger weggegangen.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Ich habe mich Früher als ganz normalen gelegentlichen Gesellschaftstrinker gesehen, der einfach etwas mehr verträgt als die breite Masse.
Ich habe es auch nicht wahrgenommen welche Mengen ich zu mir nahm und hatte daher auch kein schlechtes Gewissen, was ich mir und meiner Gesundheit damit antue.
Da ich auch alle meine Ziele und Verpflichtungen erreicht habe und auch sportlich und gesundheitlich keine negativen Folgen verspürte war für mich damals alles normal und völlig in Ordnung das so zu handhaben.
Heute habe ich dazu eine andere Einstellung und sehe mein Verhalten von früher als sehr kritisch. Ich habe Unmengen Alkohol über die fast 20 Jahre regelrecht in meinen Körper geschüttet und ihn damit ziemlich vergiftet. Es ist schon paradox, wo ich jetzt weiß wie giftig und krebserregend Alkohol ist und ich somit an meinen kleinen Tod direkt gearbeitet habe.
Ich habe mir früher immer vorgemacht das ich anders bin, sehr stark und alles wegstecke. Ich fühlte mich damals ja auch nicht so verkatert und war schneller wieder fit als einige meiner Freunde. Heute weiß ich, dass es einfach nur daran lag, wie gut ich im Umgang mit Alkohol trainiert bin und welches Level meine Alkoholgewöhnung bereits erreicht hatte und dass für ein Leben lang.