Fahrt mit 1.89‰ E-scooter

pommesmaker

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Moin,
ich lese seit längerem hier schon mit und möchte euch nun meinen Fall schildern.
Es war ein großer Schritt für mich, das hier zu Posten.
Bitte um eure Einschätzung und Hilfe beim Fragebogen.

Anbei zu meiner Person:

Zur Person
Geschlecht: m
Größe: 1,80m
Gewicht: 80kg
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 29.12.2021
BAK: 1,89‰
Trinkbeginn: 16.30
Trinkende: 21.30

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 6 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten? Nein


Bundesland: Bremen


Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
2 Gläser Wein zu Weihnachten
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein

Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Schule/ abfällt
Anstalt
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: 13.02.2023
Welche Stelle (MPI): Abus GmbH
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
 

pommesmaker

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Nun zu den Fragen:
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

(Ich kann alles mit Google Maps belegen, ist das gut? Sollte ich das auch dem Prüfer zeigen?)
Es war der 29.12.2020 es war der letzte Tag im Corona Jahr, den unser Chef und nochmal gerufen hatte, um ein paar Kleinigkeiten im Restaurant zu organisieren. Wir hatten schon seit Monaten nur ein Take away Menü. Unsere Stimmung war gedrückt, aber wir waren auch gleichzeitig froh, weil es der letzte Tag ist, und jeder hatte sich zu Sylvester verabredet und Lebensmittel eingekauft. Noch dazu war es der Geburtstag meines Kollegen, ein Grieche, wir Arbeiteten beide als Köche. Wir waren später noch verabredet um seinen Geburtstag bei ihm mit unserem Chef zu feiern.
An diesem Tag musste alles schnell gehen, nicht viel Zeit zum Essen, es sollte schnell alles verräumt werden.
Ich machte noch ein paar Einkäufe mit meinem Chef bei der Metro und wir fuhren noch ein bisschen durch die Gegend zu wo er mir mögliche weitere Restaurants zeigte, wir hatten immer so ein Ding, das wir einmal im Monat ein anderes Restaurant zusammen testeten. Ich sollte das Restaurant in Zukunft übernehmen, vom Koch in die Leitungs Position rutschen, "sein" Auto fahren.
Er setzte mich gegen halb fünf bei mir ab.
Ich aß eine Pizza und Trank 3 Becks Gold.
Machte mich fertig für den Abend.
Ich bin dann gegen 18.15 bei mir los gegangen um mich mit meinem Chef beim Rewe zu treffen, er fuhr uns zu unserem Kollegen.
Wo wir gegen 18.40 eintrafen. Ich schenkte ihm eine Flasche Gin, weil er immer Gin trinkt, nach der Arbeit; wo ich hingegen bevorzugte Bier. Welches er nicht hatte, sondern nur Gin. Er gab die "Bar" frei, jeder konnte sich zusammen stellen was er wollte. Es gab leider nur Kleinigkeiten zum Essen, nur snacks, ich fühlte das ich hungrig war, kompensierte an aber mit Alkohol. Ich Trank 6 selbstgemischte Gin Tonic im großzügigen Verhältnis.
Ich machte mich gegen 21.50 auf dem Weg nach Hause, es war schön warm bei ihm, und draußen war es sehr kalt. Ich kaufte mir noch 2 Bier beim Kiosk. Das war alles an das ich mich erinnere.
Ich an was ich mich erinnern kann ist, das ich einmal im Krankenwagen lag, dann weg.
Dann einmal gegenüber von 2 Polizisten, dann weg, und dann im Krankenhaus.
Mir wurde am nächsten Tag bei der Visite gesagt, das ich einen Verkehrsunfall hatte. Die Polizei hat mich gefunden. Ich hatte eine Gehirnerschütterung, und wie ich später heraus fand auch Gehirnblutung, das ist nochmal schlimmer als eine Gehirnerschütterung
(kann ich mit Arzt Briefen belegen, sollte ich das?)
Ich war noch perplex von meinem Unfall, noch wie in Komma, Erstens vom Hangover, zweitens vom Unfall. Ich wurde am 6.1 auf meinen Wunsch entlassen. Bekam wenige Tage später dann den Brief von der Staatsanwaltschaft.
Beschädigt wurde nichts.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

In der Zeit von 16.30 - 18 Uhr 3 Bier, Becks Gold.
Von 19 Uhr bis ~ 21.30 6 Gin Tonic

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich hatte einen Unfall mit einem voi Scooter, (kann die Rechnung nachweisen, sollte ich das machen?)
500m

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Da ich keine Erinnerung mehr habe kann ich nichts weiter dazu sagen, außer das ich nach der Reflektion für mich festhalten muss, das ich absolut fahruntauglich war.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich bin los gegangen, es war Corona, ich bin kein Autofahrer, hatte nie ein Auto, es fuhr leider nur eingeschränkt die Tram/ für ein Taxi hatte ich leider kein Geld. Ich weiß auch nicht, wie ich so dumm sein konnte, in meinem Zustand einen Roller zu mieten.
Ich hätte einfach weiter gehen sollen. (Nachweisbar)
Am besten wäre es gewesen, ich hätte bei meinem Kumpel geschlafen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Da 0.1 BAK zu einer Alkoholfahrt zählt, würde ich sagen so um die 600 Fahrten und mehr mit dem Fahrrad/ Roller seit meiner Jugend.
Schlussfolgerung
Es ist viele Jahre gut gegangen, sodass ich mir keine Gedanken mehr über mein Alkoholkonsum beim Fahrrad fahren gemacht habe und mir keine Gedanken über die mögliche Folgen gemacht habe.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 13 ein kleiner Löffel von meinem Opa.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mit 14 habe ich mir mit meinem Kumpel das erste Bier gekauft, wir haben unser erstes Bier geteilt, es hat nicht geschmeckt und es war günstig.
Es war
Ich habe mit 15 meine Lehre in der Gastronomie als Koch angefangen. In den ersten 2 Lehrjahren ist man noch nicht so weit, das man mit den Kollegen mit trinkt. Am Ende dann schon.
Mit 18 bin nach Berlin gezogen, da habe ich jedes 2 Wochenende getrunken, ungefähr einen sixer Bier.
An Bier kann ich mich länger dran aufhalten, es ist günstiger.
Je älter ich wurde, und umso länger man in einem Restaurant gearbeitet hatte um so mehr Bier wurde getrunken. Bis wir dann ungefähr täglich nach der Arbeit 2 Bier zum absacken getrunken haben.
Mit 22 bin ich nach England ausgewandert. Da habe ich in verschiedenen Restaurants gearbeitet. Und meine ex Frau kennen gelernt.
Auch da weiterhin nach der Arbeit ungefähr 2- 3 Mal die Woche Bier getrunken. Mit meiner Ex am Wochenende 1-2 Flaschen Wein. Wenn wir Zeit hatten zum trinken, da sie einen anderen Job hatte.
Mit 27 sind wir wieder zurück nach Deutschland.
Neues Restaurant, alte Praxis. Bier kostete für uns nichts. Es war immer verfügbar.

Ich habe früher in der Gastronomie gearbeitet. Da war es üblich, das man 3-4 Mal in der Woche nach der Arbeit etwas getrunken hat. Ich bevorzuge Bier. Longdrinks sind mir zum "entspannen nach der Arbeit" zu stark.

2019 hatte ich mich von meiner Ex-Frau getrennt, sie hatte mich betrogen. Auch wenn mir meine Freunde gesagt hatten, Alkohol hilft nichts. Hat es mir in diesem Augenblick geholfen. Ich wurde gierig, danach, ich wollte wissen was meine Frau macht, mit wem sie sich trifft. Ich konnte sie nicht los lassen, sie war meine erste richtige Freundin.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

14 - 16 ein Bier die Woche
16 - 18 einen sixer die Woche, verteilt über die Tage
18 - 22 ungefähr 10 Bier die Woche
22 - 29 12 Bier über die Woche verteilt, bei Gelegenheit mit meiner Frau 1-2 Flaschen rot Wein
29 - 31 nach den 2-3 Bier nach der Arbeit, jeden, bzw jeden 2. Tag habe ich dann auch am Wochenende alleine getrunken. Um mich zu entspannen, um meine Probleme mit meiner Ex-Frau zu vergessen.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Am Anfang mit meinen Kollegen Freunden, nach der Trennung von meiner Ex-Frau zu Hause ziemlich oft.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In den vorherigen Jahren, um mich mit meinen Kollegen nach der Arbeit zu unthalten, den Tag auf zu arbeiten.
Um Gesellschaft zu suchen.
2020 war das Corona Jahr, meine Frau hatte mich 2019 betrogen. Es waren keine Clubs auf, wo man Leute treffen konnte. Ich war bedrückt.
Sie war immer sehr hysterisch und ich wurde am Ende auch sehr paranoid. Wollte sie verfolgen.
Ich hatte heraus gefunden, das sie mich betrügt, da ich ihr Handy gelesen habe. Ich hatte mich einfach zu sehr darauf ausgeruht, das wir verheiratet waren. Ich war 27-28. Wir kamen gerade nach Deutschland, ich war Koch, sie wollte, das ich mehr zu Hause bin.
Ich bin sehr gut mit Computern. Leider benötigt man in Deutschland eine Ausbildung, um als Systemadministrator zu arbeiten. In England und Rumänien (wo sie herkommt) ist es mehr so, man gelangt höher, je mehr Erfahrung man beim Arbeitgeber arbeitet.
Sie empfahl mir eine neue Ausbildung zu machen, wir hatten genug Geld, da sie bei Airbus arbeitete. Ich wollte aber nicht wieder so wenig verdienen. Also fing ich im Service Center als 1. Level Service zu arbeiten. Das war OK, aber brachte mich auch nicht weiter. Meine Frau versuchte und versuchte es, aber ich dachte, es ist ein schönes Leben was ich habe. Ich bewarb mich weiterhin, aber bekam nur absagen, die ich mit Alkohol Ausglich.
Meine Ex-Frau versuchte wirklich viel, aber auch sie war nur ein Mensch, und ich hatte den Punkt übersehen, wo ich mich für sie auf den Arsch setzen sollte.
Irgendwann lass ich heimlich ihre Nachrichten. Ich versuchte die Situation mit ihr zu klären, was das ganze nur noch schlimmer machte, es war ein auf und ab. Bis wir uns dann trennten (kann die Scheidungsurkunde einreichen).
Corona Jahr. Wir hatten nur Take away service, für einen Koch der schon viel Erfahrung hatte ist das einfach deprimierend, aber gut, was kann man machen?
Mein Chef heitzte die Sache dann auch immer noch auf, meinte, wir machen kein Geld, obwohl er nur die Leute "versteuerte" die mit Karte zahlten, cash ging in seine eigene Tasche.
Wir wussten dass, er wusste, das wir es wussten, aber trotzdem gab er uns Stress.
Ich war Koch, mein Kühlschrank zu Hause war meistens leer, da ich vorher auf Arbeit essen konnte, dies änderte sich dann mit Corona. Ja, wir konnten immer noch auf Arbeit essen, wenn der Chef nicht da war, aber nicht mehr so offensichtlich. Ich bin schlecht gelaunt, wenn ich hungrig bin.
Am Ende hatte mir der Alkohol kurzzeitig geholfen über die Situation zu kommen. Nun weiß ich, das Alkohol es nicht besser macht. Ich habe daraus (und auch durch meinen Unfall) gelernt. Das man um Probleme abzubauen auch Sport machen kann, ich bin vor meiner jetzigen Ausbildung viel laufen gegangen (kann es durch Instagram belegen, sollte ich das?)
Bzw. Nachdem ich den Unfall hatte, und man auch YouTube schon 2 Mal durchgeschaut hatte, bzw nichts schönes mehr im Fernsehen kam, man auch lesen kann, zum Ausgleich.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich lockerer entspannter, ich war ein lustiger Typ. Bei zu viel Alkohol, habe ich dann Sachen gemacht, wofür ich mich im Nachhinein rechtfertigen musste, (wie zum Beispiel in England an die Tür des Pubs gepinkelt) ich war jung, und dumm, darauf habe ich einfach keine Lust mehr. Bzw mache ich jetzt eine Ausbildung in einer Behörde (kann Dienstausweis vorzeitigen) und kann mir so etwas nicht mehr erlauben.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Da alle meine Kollegen mit getrunken haben, nicht, nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war am nächsten Tag zu nichts mehr zu gebrauchen, ich hatte oft wie Migräne artige Anfälle, mein Kopf hat gepocht.
Durch den Unfall an meinem Tag, hatte ich eine Gehirnerschütterung/ Blutungen

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, ich habe früher mehr Alkohol getrunken, es war immer verfügbar, hat nichts gekostet.
In der Zeit wo ich eine Wohnung alleine hatte, habe ich auch nach der Arbeit getrunken, da Ich meine Probleme weg trinken wollte, Erstens von dem eingeschränkten Betrieb auf Arbeit und 2. Die Trennung von meiner Frau, ich kam nicht darüber hinweg.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Bis vor meinen Unfall, durch die Trennung von meiner Frau, ja, zu Hause, mit Alkohol den ich mir selbst gekauft hatte. Um die Situation einfacher zu machen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ich hatte am 29.12.2020 meinen Unfall. Ich war für 1 Monat krank geschrieben. Auch nach den ersten paar Wochen, wo ich auf Arbeit war, war ich noch perplex. Es war wie ein Neustart. Ich habe dann ein Jahr nichts mehr getrunken gehabt. Weil ich eine Pause von all dem brauchte.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Heute und in Zukunft
Früher nach der Arbeit öfters getrunken, auch schon vor meiner Trennung. Zu viel, zu leicht an Alkohol gekommen, so ist leider die Gastronomie.
In meinem jetzigen Job ist es mir nicht möglich, ich sehe keinen Punkt zu trinken, alleine, ich trinke zu Hause viel Wasser mit Zitrone, das hilft mir am nächsten Tag. Ich kann ins Gym gehen, will fit sein. Ich muss viel lernen in meinem neuen Job, Vorschriften, Gesetze, da hilft Alkohol überhaupt nicht.
Und auch wenn ich die Ausbildung geschafft habe, kann ich mich weiterbilden in der Behörde, ich kann in der Küche arbeiten (Ausbildung= Justizvollzugsbeamter), ich wurde schon mehrfach darauf angesprochen, ob ich wieder in die Küche gehen würde, was ich bejahte. Unsere Behörde bietet Kurse an, wo man sich Weiterbilden kann, zu es gibt Trainings, auch nach der Arbeit.
Was es vorher in der Gastronomie nicht gab. Ich bin neu aufgewacht, will lernen und mich fortbilden.
Ich bin neu hier hergekommen (bin in ein anderes Bundesland gezogen) ich kenne relativ wenig Leute hier, die Kollegen von meiner Arbeit haben alle Familie.

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In Gesellschaft, 2 Gläser Wein, das letzte Mal zu Weihnachten

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Zu Weihnachten

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich bin ein Gesellschaftstrinker, ich habe durch den Unfall gelernt wo meine Grenzen sind.
Zu einem guten Essen gehört auch ein guter Wein.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich werde den 29.12 niemals vergessen, er hat so viele Türen für mich geschlossen. Aber auch viele Türen für mich auf gemacht. Ich habe meine Lehre Ende 2021 angefangen.
Ich war so neben meiner Spur, das ich ein Jahr auf Alkohol verzichtet habe (leider keine Tests gemacht).
Ich sehe fast täglich was Alkohol aus Menschen machen kann, zu was Alkohol und Drogen einen Menschen führen können, es schreckt mich ab. Ich will aber als gutes Beispiel voran gehen, und sagen, ja, man kann sich ändern.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Erreicht habe ich es durch den Unfall, (Unterlagen....) Es ist schokierend zu lesen, das man Gehirnblutung hat, und das dir die Ärzte empfehlen sofort wieder ins Krankenhaus zu gehen. Es ist schokierend von dem Psychiater zu hören nach einer Untersuchung, das bestimmte Teile deines Gehirns abgestorben sind. Aber was wichtiger ist, wie viele Teile noch verfügbar sind.
Ich fühle mich frischer, bereit mehr zu lernen, eine Familie zu gründen, in einem gesicherten Job. Mit einer Freundin, die mich in meinem Job unterstützt.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich habe ein neues Leben angefangen. Meine neuen Freunde/ Arbeitskollegen kennen das alte ich nicht/ es gibt nicht die Möglichkeit mich wieder in diese Situation (täglich Alkohol) zu bringen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Sport, lesen, auf das Morgen schauen, auch wenn schlechte Tage gibt. Geht es weiter. Lernen lernen lernen, sicherer werden im Job. Neue Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen.
Ich habe jetzt einen gesicherten Arbeitgeber, muss mir keine Sorgen mehr machen, das ich morgen auf der Straße sitze.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich bin jetzt gefestigt. Auch die Fächer Psychologie und Pädagogik zeigen mir, das wenn man Probleme hat, jemanden aufsuchen soll.
Das ist gar nicht schlimm. Bevor es zu etwas schlimmeren kommt, wie Mord, Diebstahl wie auf meiner Arbeit.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Nicht alleine nach Hause gehen. Mich mit Personen aufhalten, die nicht so viel trinken.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ja

Dieser Unfall hat mich dazu bewegt, mich kritisch mit mir und meinem Verhalten auseinandergesetetzt. Ich weiß, das es ein großes Glück war, das ich durch mein damaliges Verhalten niemand körperlichen Schaden zugefügt habe. Ohne die Aufarbeitung nach meinem Unfall hätte sich mein Alkoholkonsum durch den damaligen Scheidungsterror weiter gesteigert. Ich hätte nicht die Kraft gehabt, für mich weiter zu kämpfen. Möglich wäre auch der Schritt in die Alkohohlabhängigkeit oder eines noch größeren Alkoholmißbrauchs.

Ich bin Stolz auf das, was ich bislang erreicht habe und lebe mein neues Leben selbstbestimmt und achtsam .
 
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