FB: MPU wg. Cannabis vor 11 Jahren -Bitte um Feedback

Confetti

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Liebe Forumsmitglieder und Moderatoren,

eines vorweg: ich weiß, ich bin sehr knapp dran, denn meine MPU ist am Freitag.
Ich habe mich auch schon vorbereitet und ich weiß, dass Ihr nicht mehr den ganzen FB durcharbeiten könnt.
Ich bitte dennoch um eine kleine Einschätzung und Hinweise, wenn ich irgendwo echt schlecht geantwortet habe.

DANKE!!!


Ich wurde bei einer Verkehrskontrolle angehalten, keine Ausfallerscheinungen, kein besonderer Anlass zur Kontrolle.
Ich war auf dem Weg zum Job (Fitnessstudio), Sonntag gegen 14h.
Ich habe der Polizei sofort wahrheitsgemäß geantwortet, Schnelltest positiv, Blutabnahme, Werte s. im Text.
Das war 2007.
äG nicht gemacht, weil ich mich dazu damals nicht in der Lage fühlte und auch aus Geldgründen.
FS freiwillig abgegeben.
Nun 1 Jahr AN gemacht.
Am Fr. ist mein MPU-Termin.

Was ist passiert?

Vorgeschichte:

1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der 6. oder 7. Klasse. Ich habe das Buch gelesen „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gelesen.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Ungefähr mit 18 Jahren. Damals hatte ich mit einer Freundin bei Bekannten an einem Joint gezogen und musste fürchterlich husten. Ich habe dann nicht nochmal daran gezogen. Ich habe keinen Rausch gespürt. Ich habe danach viele Jahre keine Drogen mehr konsumiert.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Damals beim ersten Konsum war es bei Freunden, in einer Gruppe. Die haben einen Joint geraucht und ich habe auch probiert, s. o.
Dann viele Jahre gar kein Konsum.
Ende 2006/ Anfang 2007 habe ich wieder Cannabis konsumiert. Ich hatte eine frühere Freundin wieder getroffen und habe diese dann öfters besucht. Da waren dann auch andere Leute, die ich z. T. auch von früher kannte. Wir saßen dort zusammen, haben Filme angeschaut, uns unterhalten, Spieleabende gemacht und Cannabis konsumiert (Marihuana und Gras). Die Leute dort haben Joints gedreht und diese wurden dann herum gereicht. Ich habe dann auch wieder an einem Joint mitgezogen. Diesmal musste ich nicht mehr so stark husten, es hat aber schon im Hals gekratzt. Ich habe schon nach 2 Zügen eine Wirkung gespürt. Es hat mich zuerst recht platt/müde gemacht, dass ich etwas Angst hatte, wie das jetzt wird. Aber nach einigen Minuten verspürte ich eine angenehme Ruhe in mir.
Von da an habe ich am Wochenende oder während Urlaubszeiten immer wieder mitgeraucht. Ausschließlich Joints.
Anfangs etwa 2-3 Züge pro Joint. Das hat sich aber relativ schnell gesteigert. Zuletzt waren es auf ganze Joints hochgerechnet wohl 2-3 Joints pro Abend.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja. An dem Abend vor der Verkehrskontrolle hatte ich auch eine Tasse Glühwein.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Damals habe ich gelegentlich Alkohol getrunken D. h. an besonderen Anlässen (Sylvester, Geburtstag) ein Glas Sekt. Oder bei geselligen Gelegenheiten mal einen Radler oder wie hier eine Tasse Glühwein.


6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Coffein

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja, Müdigkeit am nächsten Morgen. Lustlosigkeit, Antriebsschwäche. Die verging dann zwar im Laufe des Tages, aber das Aufstehen fiel mir schwer.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja.
Es hat mir geholfen, meine Probleme für eine Zeit zu verdrängen. Ich konnte damit meine Traurigkeit zeitweilig unterdrücken, negative Gefühle waren betäubt. Ich konnte schneller einschlafen. Es war wie eine kleine Verschnaufpause, eine Weile kein Grübeln, kein Gedankenkarusell, diese Schwere, die in dieser Zeit immer auf meinem Herzen lag, war ein wenig leichter für ein paar Stunden.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC 4,7ng/ml
THC-Carbonsäure 42 ng/ml

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Auffälligkeit war am So.
Fr. und Sa. Abend/Nacht bis in den frühen Morgen. Je 2-3 Joints.
Am Wochenende davor ebenso.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Auffälligkeit war am So.
In der Nacht von Sa. auf So. 2-3 Joints. Ich bin so gegen 6 Uhr nach Hause gegangen.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Zuerst Neugierde, dann habe ich bemerkt, dass es meine Traurigkeit für eine Weile unterdrückt und negative Gefühle betäubt. Ich konnte besser einschlafen.
Hintergrund:
Ich war damals in einer schwierigen Lebensphase: Mein langjähriger erster richtiger Freund hatte mich verlassen, es war eine Auf-und-ab-Beziehung, die mich viel Kraft gekostet hatte. Ich zog wieder bei meinen Eltern ein. Ich war ein schüchterner, unsicherer Mensch, hatte kaum noch eigene Freundinnen und Hobbies. Die Trennung tat mir sehr weh und es schwirrten mir immer wieder dieselben Fragen im Kopf herum, ich konnte nicht abschalten, nicht damit abschließen und ich konnte dann abends auch schwer einschlafen.
Gleichzeitig war ich unglücklich in meinem Studium, fand nicht richtig Anschluss zu anderen Studenten, fühlte mich mit dem Lernen überfordert. Ich habe sogar überlegt, das Studium aufzugeben.
Als ich dann Cannabis geraucht hatte, merkte ich, dass meine negativen, traurigen Gefühle wie abgeschaltet waren. Die Gedanken hatte ich zwar immer noch im Kopf, aber ich spürte eine Weile nichts mehr. Das empfand ich damals als kleine „Verschnaufpause“. Ich konnte einigermaßen gut einschlafen ohne Gedankenkarusell.
Ich hatte in der Zeit mit niemandem über meinen Kummer gesprochen, ich dachte, das langweilt die Menschen, wenn ich meinen Kummer bei ihnen ausschütte und immer dasselbe erzähle. Ich fühlte mich sehr allein.
Ich hatte das Gefühl, in dieser Runde akzeptiert zu sein und gemocht zu werden – was natürlich in Wirklichkeit gar nicht so war, wie ich mittlerweile weiß. Denn diese Runden sind nur Zweckgemeinschaften. Es waren lustige Abende und ich fühlte mich nicht allein.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Allgemeine Verkehrskontrolle, ich wurde angehalten.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich fuhr mit dem Auto meiner Mutter zum Fitness-Studio, in dem ich jobbte. Ich hätte am So. um 14h arbeiten müssen.


15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
wollte: ca. 7,5km
tatsächlich: knapp 7km

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Im Zuge der Vorbereitung habe ich mich ausführlich über die tatsächliche Wirkungsdauer von Drogen informiert und weiß mittlerweile dass man sogar bis zu 72 Std. unter der aktiven Wirkung von Drogen steht. Daher muss ich davon ausgehen, dass ich ca. 50 Fahrten berauscht gefahren bin. Ich hatte kein eigenes Auto, habe mir das elterliche Auto geliehen.

(Anmerkung für uns hier: Ich habe hier nochmal genauer überlegt und hochgerechnet – es sind ja die Fahrten und nicht die Tage gemeint.5 Monate – mind. 2 Fahrten pro Woche  8 Fahrten/ Monat x 5 = 40 Fahrten + sicherlich noch paar mehr Fahrten)

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich bin von dort zu Fuß nach Hause gelaufen und habe mich schlafen gelegt. Mir war nicht bewusst, wie lange ich tatsächlich berauscht bin. Ich dachte am nächsten Tag einfach, ich kann jetzt wieder fahren. Es war egoistisch und ignorant von mir und so habe ich andere Verkehrsteilnehmer und mich in Gefahr gebracht.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Schon bei geringen Mengen wird die Wahrnehmung und die Reaktionsfähigkeit/ Konzentrationsfähigkeit so weit eingeschränkt, dass man nicht mehr schnell und angemessen reagieren kann, Situationen falsch einschätzt. Geschwindigkeiten falsch einschätzt.
Dadurch gefährdet man zum Einen sich selbst, aber auch andere Menschen (Mitfahrer, andere Verkehrsteilnehmer). Außerdem natürlich die Gefahr eines Sachschadens.
Das ist fahrlässig und in höchstem Maße unverantwortlich! Ich bin so froh, dass ich niemanden geschädigt habe!

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Es ist möglich, dass man sogar bis zu. 72 Std. unter der aktiven Wirkung von Drogen steht. Je nach Konsummuster. Aber auch bei einmaligem Konsum kann man noch 48Std. später beeinflusst sein.

20. Sind Sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Zum Einen schädigt man natürlich seine Atemwege, sein Blutgefäße und sein Nervensystem. Man kann Asthma, Lungenkrebs etc. bekommen, dann man inhaliert ja den (Tabak)rauch ein.
Zum Anderen kann man abhängig werden, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Durch die ständige Verdrängung der Wirklichkeit und der Probleme kann man depressiv werden, sogar Psychosen bekommen.
Das Gedächtnis wird geschädigt, man wird sehr vergesslich.
Die Konzentrationsfähigkeit leidet immens.
Antriebslosigkeit, man vernachlässigt seine Aufgaben, lässt alles schleifen und verbaut sich damit das Leben – Schule, Studium, Beruf, Beziehungen
Gefühlslosigkeit und Egoismus, Unzuverlässigkeit etc.--> Verlust von Beziehungen
Und selbstverständlich besteht die Gefahr, auf andere Drogen umzusteigen, die Hemmschwelle sinkt.
 

Confetti

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Das hatte ich bereits oben beantwortet unter Frage 12.
Ich war sehr schüchtern und hatte wenig Selbstvertrauen. Mit Zurückweisung konnte ich nur schlecht umgehen. Ich hatte immer schon große Schwierigkeiten, auf andere Menschen zuzugehen oder Kontakte zu knüpfen, weil ich Angst hatte, dass sie mich nicht annehmen/ nicht leiden könnten. Schon als Kind war ich diesbzgl. sehr ängstlich. Die lauten, extrovertierten Kinder hatten viele Freunde und waren überall eingeladen. Ich hatte kaum Freunde, war selten bei einem Geburtstag eingeladen. Dadurch bekam ich das Gefühl, dass etwas an mir nicht stimmt, nicht liebenswert ist. Mein Vater stellte immer hohe Ansprüche an mich bzgl. Schule. Wenn ich in Mathe eine 2+ geschrieben habe, war die Frage, warum keine 1. Wenn es eine 1- war, dann die Frage, warum keine glatte 1? Mein o. g. Freund hatte mir auch oft das Gefühl gegeben, ich wäre nicht gut genug, ich wäre dumm oder würde immer alles falsch machen und andere Frauen wären viel toller als ich.
Ich hatte im Grunde keinen eigenen Rahmen, was gut und was schlecht ist, was ich will und was nicht. Ich musste immer irgendwie sein, um jemand Anderem zu gefallen.
Ich hatte das Gefühl, in dieser Runde akzeptiert zu sein und gemocht zu werden – was natürlich in Wirklichkeit gar nicht so war, wie ich mittlerweile weiß. Denn diese Runden sind nur Zweckgemeinschaften. Es waren lustige Abende und ich fühlte mich nicht allein.


22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Eltern und die wenigen nahe Freunde wussten davon nichts. Das wäre mir peinlich gewesen, dann die hätten das nicht gebilligt.
Als ich dann von der Polizei angehalten wurde und den Führerschein abgeben musste, habe ich ihnen davon erzählt. Es war mir sehr unangenehm, aber es war mir auch klar, dass ich Ihnen die Wahrheit sagen wollte.
Meine Eltern waren sehr enttäuscht. Die hatten absolut kein Verständnis dafür, dass man so etwas machen kann- Drogen nehmen und dann auch noch Auto fahren. Aber sie haben dennoch zu mir gehalten und wir haben darüber offen gesprochen, wie es soweit kommen konnte. Darüber war ich sehr froh.
Meine Freunde fanden das auch nicht gut, haben aber weiterhin zu mir gehalten. Wir haben viel gesprochen. Ich hätte schon viel früher mit ihnen und meinen Eltern sprechen sollen, es hat gut getan.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Trennung von meinem Freund. Und Gesamtumstände, in denen ich mich nicht wohl fühlte. Die Meinung, dass ich niemanden hätte, mit dem ich reden könnte, geringes Selbstwertgefühl.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nein.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Zeitraum zwischen 1. Probieren und Beginn des Konsums 2006.
Keine Spitzen, es gab aber eine Steigerung im Laufe der Monate. (hier habe ich etwas gelöscht)


27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich konnte auch ohne Drogen abschalten. Ich habe nicht täglich konsumiert.
Ich habe abends z. B. sehr gerne und viel gelesen oder auch ferngesehen. Ich bin auch gerne in die Sauna gegangen. Außerdem habe ich auch damals schon sehr gerne gekocht – und hatte Spaß daran, dafür im Supermarkt zu stöbern.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Grundsätzlich ja, denn wer Drogen konsumiert ist immer gefährdet. Wenn man damit negative Gefühle vertreiben will, ist man gefährdet.


29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
Bei der Vorbereitung auf die MPU habe ich mir die Frage gestellt, wann beginnt eigentlich Sucht? Viele Leute sehen beim Schlagwort „Sucht“ ja nur die harten Fälle- die Junkies, die sich prostituieren, oder die schweren Alkoholiker. Derweil beginnt Sucht ja viel früher und schleichend. Bei diesen Recherchen bin ich dann übrigens auf die ICD10-Kriterien gestoßen. Ich habe nicht zeitgleich mehrere dieser Kriterien erfüllt.


(hier werde ich die Kriterien noch sicherheitshalber auswendig lernen, falls ich hier konkretere Nachfragen bekomme)

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ich hatte damals niemanden, mit dem ich darüber reden wollte, dass ich Drogen konsumiere. Ich sah das nicht als Problem, ich habe es ja nur am Wochenende oder im Urlaub gemacht. Im Nachhinein muss ich sagen: Ich war einfach nur zu bequem, mich mit meinen Problemen wirklich auseinander zu setzen und habe den vermeintlich einfacheren Weg gewählt, nämlich das Verdrängen. Ich habe auch nicht über mich selbst reflektiert, z. B. was meine Ex-Beziehung betraf, was meine Probleme im Studium betraf, sondern die Fehler hauptsächlich woanders gesucht.
Ich denke, dass ich damals nur mit Hilfe von außen meine Drogenkarriere hätte verhindern können. Da ich diese Hilfe nicht gesucht habe, war meine Drogenkarriere damals wohl unvermeidlich.


31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Diese Verkehrskontrolle war für mich ein heilsamer Warnschuss. Ich habe erkannt, dass es so nicht weitergeht. Ich musste mein Leben auf die Reihe bekommen. Ich wollte zu mir kommen, ich wollte herausfinden, was ich will und was ich brauche.
Ich habe beschlossen, mein Studium erfolgreich zu Ende zu bekommen. Ich wollte nicht so enden wie diese Kifferfreunde, die in den Tag hineinleben ohne Sinn und Inhalt.
Ich wollte doch ein glückliches, erfülltes Leben führen.
Ich habe Ziele gesetzt und diese ja dann auch erreicht, ich habe eine tolle Beziehung, die von gegenseitigem Respekt und Liebe geprägt ist.
Ich habe einen Freundeskreis aufgebaut, wo ich ich sein darf.
Ich habe mein Studium erfolgreich beendet. Ich mache seit 10 Jahren wieder regelmäßig Sport und habe Erfolge gehabt, die ich ganz alleine erreicht habe- mit Disziplin und Selbstvertrauen und Selbstachtung/Achtsamkeit.
Ich habe einen tollen Beruf, der mir Spaß macht, wo ich erfolgreich bin und von meinem Unternehmen geschätzt werde und Verantwortung tragen darf. Wo ich Anerkennung bekomme. Wo ich in einem tollen Team arbeiten kann.
Ich bin glücklich und zufrieden. Ich habe das Selbstvertrauen, dass ich weiß, ich komme auch mit schwierigen Situationen zurecht. Ich freue mich auf jeden neuen Tag. Ich lebe gerne.
Das alles hätte ich nicht, wenn ich nicht abstinent leben würde.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Die Verkehrskontrolle. Schock! Ich hatte noch nie vorher mit der Polizei zu tun. Ich hatte wochenlang Alpträume.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich führe nun ein so schönes Leben und ich fühle mich wach und stark- auch in schwachen Momenten oder bei Problemen, weiß ich, dass ich das meistern kann und dass ich es einfach anpacken muss. Ich möchte mir das nicht kaputtmachen, indem ich mich wieder betäube mit Drogen.
Wenn ich an dieses Gefühl zurückdenke, dann fühle ich nur Düsternis und Beklemmung. Rückblickend ist das kein schönes Gefühl gewesen und für mich nicht erstrebenswert. Ich will mich selbst fühlen und ich will Verantwortung tragen – für mich, für meinen Mann, meine Familie- v.a. meine Oma, die meine Hilfe braucht.
Ich kenne auch keine Leute mehr, die Drogen konsumieren.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Da die Verkehrskontrolle der absolute Schock für mich war und ich sofort den Kontakt zu diesen Leuten abgebrochen habe, fiel mir die Umstellung nicht schwer. Ich hatte ja auch vorher viele drogenfreie Tage, da ich nicht täglich konsumiert hatte, sondern die überwiegende Zeit nicht konsumiert hatte.
Ich habe beschlossen, meine Probleme anzugehen und mir Ziele zu setzen.
Ich habe wieder begonnen, Sport zu treiben und liebe es mittlerweile, mich auch da Herausforderungen zu stellen. Ich bin dann stolz auf mich und ich habe dabei auch gelernt, mir zu vertrauen, mir etwas zuzutrauen.
Ich habe die Trennung endlich verarbeitet, bin wieder klar im Kopf und gehe wieder positiv durchs Leben.
Ich bin aktiv und habe ein gutes Körpergefühl, kann ich mich hineinhören und weiß, wann ich Ruhe und Entspannung brauche oder wann ich Action brauche.
Ich lebe selbstbestimmt, weil ich nun weiß, was ich will und, was ich nicht will. Und das kann ich auch vor Anderen vertreten.
Ich fühle mich neugierig aufs Leben, ich fühle mich wohler in Gegenwart anderer Menschen.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Eigentlich habe ich mir erst einmal selbst geholfen.
Natürlich hat es mir beim Angehen meiner Probleme auch geholfen, dass ich auf meine Eltern zugegangen bin und sie mir ein offenes Ohr und Zuspruch gespendet haben.
Mein Mann, den ich damals bereits kannte, und dem ich das dann alles erzählt habe, hat mich auch unterstützt. Er hörte mir zu, bestärkte mich und mochte mich so wie ich bin. Er sagt mir aber auch klipp und klar, wenn er etwas nicht in Ordnung findet. Ich kann ihm alles anvertrauen. Er ist mein bester Freund.
Und meine Freundin, die mir damals den Kopf gewaschen hat.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchweg positiv natürlich. Ich bin offener geworden. Ich bin erwachsener und bedachter geworden Ich bin unaufgeregter geworden.
Die Beziehung zu meinen Eltern ist viel besser geworden, ich fühle mich ernst genommen und meine Wünsche werden respektiert- früher hatte ich immer das Gefühl, machen zu müssen, was sie gut finden- egal, wie ich das finde (Klavierspielen, Studium). Heute mache ich, was ich gut finde. Und sie lieben mich trotzdem. Und ich verstehe sie jetzt auch. Wir haben nun ein gutes Verhältnis.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, wie oben erwähnt, habe ich sofort nach der Verkehrskontrolle den Kontakt zu diesen Leuten abgebrochen. Ich habe sie nie wieder gesehen. Ich kenne auch jetzt keine Leute, von denen ich wüßte, dass sie Drogen konsumieren. Das würde nicht in meine Welt passen.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich bin fest entschlossen, keine Drogen mehr zu konsumieren. Ich lebe seit 10 Jahren abstinent. Ich vermisse die Drogen nicht. Im Gegenteil, wenn ich daran zurückdenke, überkommt mich ein negatives Gefühl. Das will ich nicht mehr.
Ich habe keinen Kontakt zu Drogenkonsumenten und will auch keinen haben. Sollte ich in eine Situation kommen, wo Drogen konsumiert werden, will ich diese Situation sofort verlassen. Ich will damit nichts zu tun haben.
Meine Freunde und meine Familie geben mir ehrliche Rückmeldung bzgl. Meines Verhaltens/ meiner Entwicklung. Ich schätze Ihren Rat und ich denke darüber auch nach.
Sollte ich in eine Lebenskrise kommen- was ja jeden von uns treffen kann- dann werde ich nicht mehr alles in mich hineinfressen, sondern mit meinen vertrauten Menschen reden und mir Ihren Rat und Ihre Hilfe holen. Sollte das nicht ausreichen, habe ich keine Scheu, mir professionelle Hilfe zu holen. Manchmal können Freunde nicht das leisten, was professionelle Hilfe leisten kann, z. B. weil sie zu nah dran sind.
Ich weiß, dass Drogen keine Lösung sind, sondern alles nur verwischen, verdrängen und am Ende viel schlimmer machen. Von daher ist das für mich keine Option mehr.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Durch konsequente Drogenabstinenz. Wenn ich keine Drogen konsumiere, dann komme ich auch nicht in die Versuchung, doch Auto zu fahren.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Theoretisch besteht die Möglichkeit eines Rückfalls immer, ich erkenne jedoch die kleinsten Anzeichen und Vorboten für einen solchen Rückfall da ich meine Drogenvergangenheit aufgearbeitet habe.
Ich achte auf ein ausgewogenes Leben- Stichwort Work-Life Balance und Achtsamkeit. Wenn ich merke, dass es mir zu viel wird, dann nehme ich mich zurück, dann tue ich mir etwas Gutes. Ich mache einen langen Dauerlauf in gemäßigtem Tempo (hier geht es nicht um Leistung), höre in mich hinein, gehe in die Sauna, verbringe eine schöne Zeit mit meinem Mann, gehe wandern etc…
Aber vor allem rede ich über meine Gefühle und Ängste. Sollte ich wieder in eine Krise geraten, dann werde ich mir Hilfe holen von meinen vertrauten Menschen und ggf. auch professionelle Hilfe, s. Frage 39.

43.Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Sehr selten. An speziellen Anlässen wie Sylvester und meinem Geburtstag mal ein Glas Sekt zum Anstoßen. Mir schmeckt Alkohol nicht besonders gut. Außerdem ist mir meine Gesundheit wichtig, ich mache Sport, ernähre mich ausgewogen und achte auf mich. Da passt Alkohol nicht dazu.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Moin, die Zeit ist ja relativ kurz ... eigentlich behandle ich solche Kurzfristigkeiten nicht mehr ...

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Damals beim ersten Konsum war es bei Freunden, in einer Gruppe. Die haben einen Joint geraucht und ich habe auch probiert, s. o.
Dann viele Jahre gar kein Konsum.
Ende 2006/ Anfang 2007 habe ich wieder Cannabis konsumiert. Ich hatte eine frühere Freundin wieder getroffen und habe diese dann öfters besucht. Da waren dann auch andere Leute, die ich z. T. auch von früher kannte. Wir saßen dort zusammen, haben Filme angeschaut, uns unterhalten, Spieleabende gemacht und Cannabis konsumiert (Marihuana und Gras). Die Leute dort haben Joints gedreht und diese wurden dann herum gereicht. Ich habe dann auch wieder an einem Joint mitgezogen. Diesmal musste ich nicht mehr so stark husten, es hat aber schon im Hals gekratzt. Ich habe schon nach 2 Zügen eine Wirkung gespürt. Es hat mich zuerst recht platt/müde gemacht, dass ich etwas Angst hatte, wie das jetzt wird. Aber nach einigen Minuten verspürte ich eine angenehme Ruhe in mir.
Von da an habe ich am Wochenende oder während Urlaubszeiten immer wieder mitgeraucht. Ausschließlich Joints.
Anfangs etwa 2-3 Züge pro Joint. Das hat sich aber relativ schnell gesteigert. Zuletzt waren es auf ganze Joints hochgerechnet wohl 2-3 Joints pro Abend.
Der zeitliche Rahmen sollte genauer deffiniert werden, die Konsumentwicklung somit deutlicher werden.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Zuerst Neugierde, dann habe ich bemerkt, dass es meine Traurigkeit für eine Weile unterdrückt und negative Gefühle betäubt. Ich konnte besser einschlafen.
Hintergrund:
Ich war damals in einer schwierigen Lebensphase: Mein langjähriger erster richtiger Freund hatte mich verlassen, es war eine Auf-und-ab-Beziehung, die mich viel Kraft gekostet hatte. Ich zog wieder bei meinen Eltern ein. Ich war ein schüchterner, unsicherer Mensch, hatte kaum noch eigene Freundinnen und Hobbies. Die Trennung tat mir sehr weh und es schwirrten mir immer wieder dieselben Fragen im Kopf herum, ich konnte nicht abschalten, nicht damit abschließen und ich konnte dann abends auch schwer einschlafen.
Gleichzeitig war ich unglücklich in meinem Studium, fand nicht richtig Anschluss zu anderen Studenten, fühlte mich mit dem Lernen überfordert. Ich habe sogar überlegt, das Studium aufzugeben.
Als ich dann Cannabis geraucht hatte, merkte ich, dass meine negativen, traurigen Gefühle wie abgeschaltet waren. Die Gedanken hatte ich zwar immer noch im Kopf, aber ich spürte eine Weile nichts mehr. Das empfand ich damals als kleine „Verschnaufpause“. Ich konnte einigermaßen gut einschlafen ohne Gedankenkarusell.
Ich hatte in der Zeit mit niemandem über meinen Kummer gesprochen, ich dachte, das langweilt die Menschen, wenn ich meinen Kummer bei ihnen ausschütte und immer dasselbe erzähle. Ich fühlte mich sehr allein.
Ich hatte das Gefühl, in dieser Runde akzeptiert zu sein und gemocht zu werden – was natürlich in Wirklichkeit gar nicht so war, wie ich mittlerweile weiß. Denn diese Runden sind nur Zweckgemeinschaften. Es waren lustige Abende und ich fühlte mich nicht allein.
Die Frage ist auf den Tattag gerichtet ... was du hier beschreibst, sollte sich auch in F 21 wiederspiegeln.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Gar nicht. Ich bin von dort zu Fuß nach Hause gelaufen und habe mich schlafen gelegt. Mir war nicht bewusst, wie lange ich tatsächlich berauscht bin. Ich dachte am nächsten Tag einfach, ich kann jetzt wieder fahren. Es war egoistisch und ignorant von mir und so habe ich andere Verkehrsteilnehmer und mich in Gefahr gebracht.
Diese Frage wiederum, gilt für alle Fahrten und nicht für den Einzelfall. Im Sinne aber richtig.

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Das hatte ich bereits oben beantwortet unter Frage 12.
Ich war sehr schüchtern und hatte wenig Selbstvertrauen. Mit Zurückweisung konnte ich nur schlecht umgehen. Ich hatte immer schon große Schwierigkeiten, auf andere Menschen zuzugehen oder Kontakte zu knüpfen, weil ich Angst hatte, dass sie mich nicht annehmen/ nicht leiden könnten. Schon als Kind war ich diesbzgl. sehr ängstlich. Die lauten, extrovertierten Kinder hatten viele Freunde und waren überall eingeladen. Ich hatte kaum Freunde, war selten bei einem Geburtstag eingeladen. Dadurch bekam ich das Gefühl, dass etwas an mir nicht stimmt, nicht liebenswert ist. Mein Vater stellte immer hohe Ansprüche an mich bzgl. Schule. Wenn ich in Mathe eine 2+ geschrieben habe, war die Frage, warum keine 1. Wenn es eine 1- war, dann die Frage, warum keine glatte 1? Mein o. g. Freund hatte mir auch oft das Gefühl gegeben, ich wäre nicht gut genug, ich wäre dumm oder würde immer alles falsch machen und andere Frauen wären viel toller als ich.
Ich hatte im Grunde keinen eigenen Rahmen, was gut und was schlecht ist, was ich will und was nicht. Ich musste immer irgendwie sein, um jemand Anderem zu gefallen.
Ich hatte das Gefühl, in dieser Runde akzeptiert zu sein und gemocht zu werden – was natürlich in Wirklichkeit gar nicht so war, wie ich mittlerweile weiß. Denn diese Runden sind nur Zweckgemeinschaften. Es waren lustige Abende und ich fühlte mich nicht allein.
In F12 beantwortet, gehört dort aber nicht hin.

29. Waren sie drogenabhängig?
Nein.
Bei der Vorbereitung auf die MPU habe ich mir die Frage gestellt, wann beginnt eigentlich Sucht? Viele Leute sehen beim Schlagwort „Sucht“ ja nur die harten Fälle- die Junkies, die sich prostituieren, oder die schweren Alkoholiker. Derweil beginnt Sucht ja viel früher und schleichend. Bei diesen Recherchen bin ich dann übrigens auf die ICD10-Kriterien gestoßen. Ich habe nicht zeitgleich mehrere dieser Kriterien erfüllt.


(hier werde ich die Kriterien noch sicherheitshalber auswendig lernen, falls ich hier konkretere Nachfragen bekomme)
Brauchst du nicht.

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Insgesamt ist das schon recht MPU-tauglich. Es ist gut zu erkennen, dass du dich mit der Thematik auseinender gesetzt hast.
Merke dir ... auch wenn es dir vorkommt, dass hier sinngemäß ein paar Fragen "doppelt" vorkommen ... das ist so gewollt und dient der Aufdeckung von Wiedersprüchen. Daher stets jede Frage vernünftig beantworten und keine Verweise aufführen (Das hatte ich bereits oben beantwortet unter Frage 12.).

Ich wünsche dir viel Glück und Erfolg für deine MPU.
 

Confetti

Neuer Benutzer
Vielen, vielen lieben Dank für Deine Antworten!
Morgen Mittag ist es soweit - jetzt bin ich schon ein wenig aufgeregt. Habe mir extra schon heute frei genommen, damit ich noch ein wenig entspannen kann und die Antworten nochmal genau durchgehen kann.
Ich stelle dann nachher nochmal meine Änderungen ein.
DANKE!
 

Confetti

Neuer Benutzer
Frage 3

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

1. Konsum ca. 1996: ich war mit meiner Freundin bei Bekannten. Die haben einen Joint geraucht und ich habe auch probiert und einmal daran gezogen. Ich musste fürchterlich husten und habe nicht nochmal daran gezogen. Ich hatte damals keinen Rausch gespürt.
Dann viele Jahre gar kein Konsum.
Ende 2006 habe ich wieder Cannabis konsumiert. Ich hatte eine frühere Freundin wieder getroffen und habe diese dann öfters besucht. Nach 2-3 Wochen waren dann auch andere Leute bei ihr, die ich z. T. auch von früher kannte.
Wir saßen dort zusammen, haben Filme angeschaut, uns unterhalten, Spieleabende gemacht. In dieser Runde wurde Cannabis (Marihuana und Gras) geraucht. Die Leute dort haben Joints gedreht und diese wurden dann herum gereicht. Ich habe dann auch wieder an einem Joint mitgezogen. Diesmal musste ich nicht mehr so stark husten, es hat aber schon im Hals gekratzt. Ich habe schon nach 2 Zügen eine Wirkung gespürt: es hat mich zuerst recht platt/müde gemacht, so dass ich etwas Angst hatte, wie das jetzt wird. Aber nach einigen Minuten verspürte ich eine angenehme Ruhe in mir.
Von da an habe ich am Wochenende (Fr. und Sa.) oder während Urlaubszeiten abends immer wieder dort mitgeraucht. Ausschließlich Joints. Anfangs etwa 2-3 Züge eines Joints.
Das hat sich aber relativ schnell gesteigert: am nächsten Wochenende habe ich bereits an zweien mitgeraucht, dann an dreien. Über das ca. halbe Jahr hinweg hat sich das stetig gesteigert. Zuletzt waren es auf ganze Joints hochgerechnet wohl 2-3 Joints pro Abend. Immer noch ausschließlich am Wochenende oder während des Urlaubs.
 
Zuletzt bearbeitet:

Confetti

Neuer Benutzer
Frage 12

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Es gab keinen „besonderen“ Grund für diesen Konsum an diesem Tag. Es war derselbe Grund wie auch die Monate zuvor, nämlich, dass es mir einfach und bequem erschien, negative Gefühle mit dem Konsum von Cannabis kurzzeitig zu betäuben. Außerdem fühlte ich mich damals in der Gruppe akzeptiert und zugehörig. Ich fühlte mich nicht allein. - Heute weiß ich natürlich, dass das nur eine Zweckgemeinschaft war.
 

Confetti

Neuer Benutzer
Frage 17

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Gar nicht.
Ich bin von dort immer zu Fuß nach Hause gelaufen und habe dann geschlafen.
Am nächsten Tag bin ich dann wieder Auto gefahren. Ich dachte am nächsten Tag einfach, ich kann jetzt wieder fahren. Ich fühlte mich nicht mehr berauscht. Mir war damals nicht bewusst, wie lange ich tatsächlich berauscht war.
Es war egoistisch und ignorant von mir und so habe ich andere Verkehrsteilnehmer und mich in Gefahr gebracht. Heute schäme ich mich dafür und bin heilfroh, dass ich niemanden geschädigt habe!


Oder ist das zu viel Blabla? Manchmal habe ich Angst, dass ich zu viel rede und mich lieber kürzer fassen sollte...?
 

Confetti

Neuer Benutzer
Reaktionstests

Ich mache die MPU bei der PIMA.
Ich habe übrigens auch großen Bammel vor den Reaktionstests! Wie sind die denn? Was muss man denn da genau machen? Ich bin nicht gut im Computerspielen, ich hoffe, ich stelle mich dann da nicht so an, wenn man dann lauter verschiedene Tasten drücken muss!
 

Confetti

Neuer Benutzer
Frage 21

Ich habe Frage 21 nochmal komplett umformuliert und ne geordnet. Hoffentlich ist das so jetzt besser dargestellt? Hoffentlich kann ich mir das dann alles so merken in der Aufregung...Ich mache mir lieber ein paar Notizen.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Zuerst Neugierde, dann habe ich bemerkt, dass es meine Traurigkeit für eine Weile unterdrückt und negative Gefühle betäubt. Ich konnte besser einschlafen.

Hintergründe:
Ich war damals in einer schwierigen Lebensphase: Mein langjähriger erster richtiger Freund hatte mich verlassen, es war eine Auf-und-ab-Beziehung, die mich viel Kraft gekostet hatte. Ich zog wieder bei meinen Eltern ein. Ich war ein schüchterner, unsicherer Mensch, hatte kaum noch eigene Freundinnen und Hobbies. Ich hatte ja alles auf meinen Freund ausgerichtet. Die Trennung tat mir sehr weh und es schwirrten mir immer wieder dieselben Fragen im Kopf herum, ich konnte nicht damit abschließen und ich konnte dann abends auch schwer einschlafen.
Ich war sehr schüchtern und hatte wenig Selbstvertrauen. Mit Zurückweisung konnte ich nur schlecht umgehen. Ich hatte immer schon große Schwierigkeiten, auf andere Menschen zuzugehen oder Kontakte zu knüpfen, weil ich Angst hatte, dass sie mich nicht annehmen/ nicht leiden könnten.
Schon als Kind war ich diesbzgl. sehr ängstlich. Die lauten, extrovertierten Kinder hatten viele Freunde und waren überall eingeladen. Ich hatte kaum Freunde, war selten bei einem Geburtstag eingeladen. Dadurch bekam ich das Gefühl, dass etwas an mir nicht stimmt, nicht liebenswert ist.
Mein Vater stellte immer hohe Ansprüche an mich z. B. bzgl. Schule. Wenn ich in Mathe eine 2+ geschrieben habe, war die Frage, warum keine 1. Wenn es eine 1- war, dann die Frage, warum keine glatte 1?
Auch mein Ex-Freund hatte mir oft das Gefühl gegeben, ich wäre nicht gut genug, ich wäre dumm oder würde immer alles falsch machen und andere Frauen wären sowieso viel toller als ich.
Gleichzeitig war ich unglücklich in meinem Studium, fand nicht richtig Anschluss zu anderen Studenten, fühlte mich mit dem Lernen überfordert. Ich habe sogar überlegt, das Studium aufzugeben.
Ich hatte im Grunde keinen eigenen Rahmen, was gut und was schlecht ist, was ich will und was nicht. Ich musste immer irgendwie sein, um jemand Anderem zu gefallen.
Ich hatte in der Zeit mit niemandem über meinen Kummer gesprochen, ich schämte mich auch dafür, dass ich trotz des vielen Streits und der vielen Kränkungen solange bei meinem Freund geblieben bin und dachte, niemand würde mich verstehen, jeder fände das total blöd von mir so nach dem Motto „Selbst schuld!“. Ich fühlte mich sehr allein.

Als ich dann 2006 Cannabis geraucht hatte, merkte ich, dass meine negativen, traurigen Gefühle wie abgeschaltet waren. Die Gedanken hatte ich zwar immer noch im Kopf, aber ich spürte eine Weile nichts mehr. Das empfand ich damals als kleine „Verschnaufpause“. Ich konnte gut einschlafen ohne Gedanken-Karusell.
In dieser Kiffer-Runde hatte ich dann das Gefühl, akzeptiert zu sein und gemocht zu werden – was natürlich in Wirklichkeit gar nicht so war, wie ich mittlerweile weiß. Denn das waren nur Zweckgemeinschaften – beidseitig. Es waren lustige Abende und ich fühlte mich nicht allein.
 

Confetti

Neuer Benutzer
Frage 22 - Ergänzung

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Meine Eltern und die wenigen nahe Freunde wussten davon nichts. Das wäre mir peinlich gewesen, denn die hätten das nicht gebilligt.
Als ich dann von der Polizei angehalten wurde und den Führerschein abgeben musste, habe ich ihnen davon erzählt. Es war mir sehr unangenehm, aber es war mir auch klar, dass ich Ihnen die Wahrheit sagen wollte.
Meine Eltern waren sehr enttäuscht. Die hatten absolut kein Verständnis dafür, dass man so etwas machen kann- Drogen nehmen und dann auch noch Auto fahren.
Ich muss dazu sagen, dass mein Vater Polizist war und in seinem Leben schon Vieles gesehen hat. Für ihn war das sehr schlimm, dass nun auch die eigene Tochter Drogen konsumiert hat. Das hat ihn schon belastet und er hat sich Sorgen gemacht. Aber sie haben dennoch zu mir gehalten und wir haben dann darüber offen gesprochen, wie es soweit kommen konnte. Wir haben dann alle geweint, aber es hat gut getan und hat irgendwie einen Knoten in unserer Beziehung gelöst. Darüber war ich sehr froh. Meine Freunde fanden das auch nicht gut, haben aber weiterhin zu mir gehalten. Wir haben viel gesprochen. Ich hätte schon viel früher mit ihnen und meinen Eltern sprechen sollen, es hat gut getan.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Gar nicht.
Ich bin von dort immer zu Fuß nach Hause gelaufen und habe dann geschlafen.
Am nächsten Tag bin ich dann wieder Auto gefahren. Ich dachte am nächsten Tag einfach, ich kann jetzt wieder fahren. Ich fühlte mich nicht mehr berauscht. Mir war damals nicht bewusst, wie lange ich tatsächlich berauscht war.
Es war egoistisch und ignorant von mir und so habe ich andere Verkehrsteilnehmer und mich in Gefahr gebracht. Heute schäme ich mich dafür und bin heilfroh, dass ich niemanden geschädigt habe!


Oder ist das zu viel Blabla? Manchmal habe ich Angst, dass ich zu viel rede und mich lieber kürzer fassen sollte...?
Das ist schon ok.
Wichtig ist, dass du keinen Konflikt gesehen hast ... (denn du hast dir ja über die Folgen keine weiteren Gedanken gemacht).

-------------

Den Rest hast du gut beantwortet. :smiley711:

Ich habe übrigens auch großen Bammel vor den Reaktionstests! Wie sind die denn? Was muss man denn da genau machen? Ich bin nicht gut im Computerspielen, ich hoffe, ich stelle mich dann da nicht so an, wenn man dann lauter verschiedene Tasten drücken muss!
Eines vorweg, ohne Fehler schafft den keiner ... ist aber kein Problem, denn dass ist so gewollt.

Lies mal hier ... Reaktionstest

Keine Aufregung, dass schaffst du schon. :zwinker0004:
Halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)

Viel Glück und gib mal Bescheid wie es gelaufen ist. :smiley711::smiley711::smiley711:
 

Confetti

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Lieber Max,
kurze Rückmeldung: Es ist ganz gut gelaufen, die haben gesagt, dass das gut war und in 2-3 Wochen kommt das Gutachten.
Ich werde nächste Woche mal ausführlicher schreiben, wie es genau war.

Vielen, vielen lieben Dank für Deine kurzfristige Unterstützung!
Euer Forum ist so wichtig und ich habe so viele Infos daraus gezogen während der letzten Monate, deswegen finde ich, sollte man Euer Engagement unterstützen!
Ich habe eine Kleinigkeit gespendet.
Bis die Tage und danke!
 

Confetti

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So war es bei der PIMA München (Sendlinger Str.)

Ich hatte ja am Freitag meinen Termin bei der PIMA in München (Sendlinger Str.).
In der Früh aufgewacht, schon recht nervös gewesen, erstmal in Ruhe gefrühstückt ( 1 Kaffee und ein kleines Brot), mich zurechtgemacht (Businesshose, schönen Cashmirpulli, Haare ordentlich, dezentes/natürliches Make-up) und dann auch schon gemütlich losgefahren.
Kurz bevor ich ankam, habe ich mir eine riesige Portion Traubenzucker gegönnt, so wie es Max geraten hatte.
In der PIMA selbst wurde ich freundlich empfangen, ich zahlte in bar, man gab mir diverse Fragebögen (allg. zur Gesundheit, zum Drogenkonsum, zu meinem Führerschein, Berufsausbildung). Ich setzte mich damit ins Wartezimmer, wo schon ein paar andere Kandidaten saßen.
Da ich schon aufs WC musste, habe ich angefragt, ob ich sofort meine Urinprobe abgeben könnte. Das war kein Problem, ich musste nur kurz auf die Ärztin warten. Probenabgabe lief wie immer, danach wieder ins Wartezimmer, Bogen weiter ausgefüllt und dann abgegeben. Wieder warten.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde kam ich dran:

1. Reaktionstest:
Er bestand aus 3 verschiedenen Tests. Zuerst konnte ich jeden Test kurz üben und dann ging es auch schon los. Ich war echt aufgeregt….

A. Kurze Bilder: hier wurden ganz kurz Fotos einer Verkehrssituation eingeblendet. Danach kam eine Auswahl zum Ankreuzen, was man gesehen hatte: Ampel, Verkehrszeichen, Pkw, Fußgänger, Fahrrad/Motorrad etc.
Das fand ich ziemlich schwierig, weil man in der Kürze der Zeit eigentlich nicht wirklich alles erfassen konnte. Was eigentlich fast immer drauf war: Auto, Ampel, Verkehrszeichen. Das genaue Ergebnis hiervon habe ich noch nicht- nur, dass es „ok“ war.
B. Reaktionstest mit Knöpfen/Pedalen: das war auch sehr tricky, aber im Großen und Ganzen kann man das schon hinbekommen. Es gab 5 bunte runde Knöpfe, die auf der ganzen Tastatur verteilt wraen, dann in der Mitte 2 graue viereckige Knöpfe (hell- und dunkelgrau) und zwei Pedalen links und rechts.
Die bunten Knöpfe muss man drücken, wenn auf dem Bildschirm ein Punkt inj der entsprechenden Farbe aufleuchtet, die grauen Tasten muss man bei den Tönen drücken (hoher Ton = hellgraue Taste oben, tiefer Ton = dunkelgraue Taste unten), die Pedalen, wenn links oder rechts am Rand ein Viereck aufleuchtet.
Das wurde immer schneller und irgendwann wußte ich nicht mehr, wo ich zuerst hindrücken soll und habe Fehler gemacht. Wichtig ist hier, dass man sich kurz fängt und so schnell wie möglich wieder auf Kurs kommt. Wenn man rauskommt, darf man nicht verzweifeln, das ist absichtlich so gemacht. Einfach wieder konzentrieren und weitermachen!
C. Symbole: ich hatte eigentlich Schlangenlinien erwartet, die zu einem Ziel führen, aber Gott sei Dank kam ein anderer Test dran, der mir sehr lag. Es gab eine Reihe mit 4 oder 5 Symbolen/Strichzeichnungen, die sich ähnlich sahen. Darunter wurde dann ein Symbol eingeblendet, das entweder einem der oberen exakt entsprach oder keinem. Wenn es oben vorhanden war, musste man den grünen Knopf rechts drücken, wenn es on der oberen Reihe nicht vorkam, dann den roten Knopf links drücken. Das fand ich sehr einfach.
Danach hat die Assistentin meinen Test kurz angeschaut und gesagt, das wäre gut. Dann musste ich wieder im Wartezimmer warten. Mittlerweile sind weitere Kandidaten erschienen, alle sehr blass um die Nase ;-)

2. Psychologisches Gespräch:
Nach weiteren ca. 20min musste ich zur Psychologin. Davor war ich am meisten aufgeregt. Sie hat mir kurz erklärt, was jetzt passieren wird, dass sie mitschreiben wird und das Gespräch etwas „komisch“ wird, weil sie mich nicht anschauen wird und auch nichts sagen wird, nur evt. mal was fragen wird. Wichtig aber sei, dass ich ehrlich bin und dass sie mich natürlich besser beurteilen kann, wenn ich ein wenig mehr aus mir herauskomme und nicht so wortkarg bin. Also, los ging`s…. Sie hat nicht dne Fragebogen genauso abgefragt, viele hat sie garnicht wissen wollen, aber die Hauptfragen schon. Ich versuche, alles zu erinnern:
- Warum ich heute hier bin?
- Was vorgefallen war
- Wie mein Konsum damals war
- Wie es dazu kam (hier habe ich einen Teil meiner Lebensgeschichte erzählt, welche Hintergründe es gab für den Konsum - da hatte sie schon mal nachgefragt)
- Konsum zusammen mit Alkohol? (Ja) – Alkohol, um Wirkung der Droge zu verstärken oder zu dämpfen?
- Allg. Alkoholkonsum damals
- Wie waren die Spitzenzeiten?
- Wie war die Kontrolle?
- Seit wann abstinent?
- Warum?
- Schwergefallen?
- Heute: noch Kontakt zu Konsumenten?
- „Sie haben ja doch eine sehr negative Einstellung zu Drogen. Warum?“
Ich habe oft in einer Frage schon mehrere beantwortet, d. h. ich habe von damals erzählt und den Bogen zu heute gemacht. Oder ich habe das mit dem „Konflikt“ einfach so miteingebaut etc…
Ich für mich war etwas unzufrieden, weil ich nicht alles so vortragen konnte, wie ich es eigentlich wollte. Es war dann doch ein wenig durcheinander…Aber sie konnte mir folgen und war zufrieden.
Am Ende des Gesprächs sagte sie, sie könne bei mir erkennen, dass ich meine Haltung und mein Leben geändert habe und für sie ist das gut gewesen und von ihr habe ich das OK.
Sie hat das alles ausgedruckt und ich konnte es nochmal Korrektur lesen und noch etwas ergänzen oder streichen, falls ich das für notwendig erachte. Dann habe ich jede Seite einzeln unterschrieben und bin wieder ins Wartezimmer gegangen. Puh, das Schlimmst war jetzt geschafft!

3. Zum Schluss kam noch die körperliche Untersuchung:
Die Ärztin war auch sehr freundlich. Sie hat mich nochmal zu meinem damaligen und jetzigen Konsum befragt. Wg. des Urinscreenings: Medikamente? Dann hat sie Blutdruck gemessen und meine Reflexe am Knie getestet, indem sie mir mit dem kleinen Hämmerchen unter die Kniescheibe „geschlagen“ hat. Test: Augen zu und Finger an die Nase und beide Zeigefinger vorne zusammenführen, und auf einem Bein stehen. Einmal mit dne Augen nach oben schauen, Zunge raus. Fertig. Auch sie gab mir das OK, sofern die Urinprobe sauber ist.


2-3 Wochen muss ich jetzt warten auf mein Gutachten.
Es war letztendlich wirklich nur halb so schlimm, aber nochmal will ich sowas nicht machen.
Danke an alle!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Confetti,

vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, den ich zu unseren Erfahrungsberichten hinzugefügt habe, und für deine Spende :smiley711:

Und einen kleinen vorsichtigen Glückwunsch vorab für das pos. Gutachten :smiley22:
 

Confetti

Neuer Benutzer
BRAUCHE GANZ SCHNELL HILFE!!!!

Habe heute mein positives Gutachten bei der FSST abgegeben und dort hatte man mir gesagt, ich bekomme die nächsten 1-2Tage Bescheid, wann ich meinen vorläufigen FS abholen kann.
Jetzt bekomme ich einen Abruf von der FSST, dass ich den FS noch nicht bekommen kann, weil in der Akte etwas von Depressionen steht. Das müsste jetzt erst geklärt werden. (das andere ist alles ok)
Das stimmt, damals vor 11 Jahren hatte ich das dooferweise angegeben. Ich hatte eine depressive Verstimmung (Liebeskummer), aber das ist seit >10 Jahren vorbei. Ich war nie mehr in Behandlung und war auch nie mehr betroffen.
Bei Neunantrag meines FS im Nov 2017 fiel auf, dass meine Akte verschwunden war. Nach längerer Zeit bekam ich dann die Prüfungsanordnung für die MPU. Da stand überhaupt nichts davon drin! Die Fragestellung war absolut nicht darauf ausgerichtet.
Mein Fall wurde jetzt an die Sachbearbeiterin für dieses Thema weitergegeben und morgen ist sie wieder im Hause und dann wird das geprüft.

Was heißt das jetzt für mich???
Wieso hat man diese Fragestellung nicht in die Anordnung für die MPU eingetragen??
Ist es überhaupt erlaubt, dass die jetzt –nach meiner bestandenen MPU- damit ums Eck kommen? Habe ich eine rechtliche Handhabe? -Wahrscheinlich nicht, oder…?
Muss ich jetzt noch eine MPU machen (und zahlen)?
Reicht eine Bestätigung vom Arzt, dass ich nicht mehr in psych. Behandlung war/muss?
Meine 10-Jahresfrist läuft im Mai ab, danach kann ich dann die Fahrprüfung nochmal machen!
Die Sachbearbeiterin am Telefon meinte, im Gutachten der MPU steht ja auch gar nichts mehr wg. psych. Probleme drin und vll. reicht das dann ja auch aus. Aber sie ist nicht für dieses Thema zuständig und kann das jetzt nicht genau sagen.
Ich finde das ehrlich gesagt eine riesige Sauerei! Das ist doch nicht ok!?
 

Confetti

Neuer Benutzer
Ergänzung: ich war damals 2006 2 oder 3x mal bei einer Psychiaterin. - Das weiß die FSST aber nicht. -
Seitdem hatte ich nie wieder psychische Probleme. Es geht mir gut.

Ich bin jetzt echt etwas durch den Wind. Was droht den da jetzt noch? Ich habe das letzte Jahr über sehr aktiv mitgearbeitet, mich um alles gekümmert, aktiv in Kontakt gestanden mit der Sachbearbeiterin usw.
Und jetzt fällt denen auf, dass sie vergessen haben, eine Fragestellung in die Begutachtungsanordnung zu schreiben? Das ist nicht fair! Das sind ja keine neuen Tatsachen, die sie jetzt bemerkt haben, sondern seit 10 J. bekannt.


Morgen Früh habe ich nochmal ein Telefonat mit der dafür zuständigen Sachbearbeiterin. Daher ware es gut, wenn ich bis dahin eine kurze Einschätzung von Euch bekommen könnte. Danke! :-(
 
Zuletzt bearbeitet:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Sorry, hatte die letzten Tage kein Internet, irgendweche Idioten hatten die Verteilerstation in unserer Gemeinde umgefahren.

Allgemein zusammengefasst, hast du deine MPU bestanden. Somit hat der Gutachter bstätigt, dass keine Zweifel an deiner Fahrtüchtigkeit mehr vorliegen.
Die FSST kann die Begutachtung nur dann anfechten, wenn die Einhaltung der Begutachtungsrichtlinien nicht gegeben sind.

Der Gutachter hat dich auf die Fragestellung der FSST hin begutachtet, dass Ergebnis ist positiv und mehr geht nicht.
Warte erst mal den weiteren Verlauf ab, gegebenfalls ist eine rechtliche Handhabe durchaus gegeben.
 

Confetti

Neuer Benutzer
Hallo Max,

ich habe dann nochmal mir der anderen Sachbearbeiterin in der FSST gesprochen. Sie sagte, man hätte mir damals 2008 schon mal geschrieben, dass ich auch das Thema klären und bestätigen müsse und dass ich darauf nie geantwortet hätte.
Das stimmt - ich habe ja den FS freiwillig abgegeben und kein äG gemacht.
Ich habe ja jetzt - 10Jahre später- den Antrag auf Neuerteilung gestellt und da sagte man mir, ich bekomme ein Schreiben (die Begutachtungsanordnung) und da steht dann alles drin, was ich machen muss. Da stand dann eben nur die Drogen-Thematik drin, sonst nichts. Ich denke, die haben bei der FSST das übersehen und jetzt ist es ihnen aufgefallen, als sie das MPU-Gutachten mit der Akte verglichen haben. Und jetzt wollen sie ihren Fehler ausmerzen.

Letztlich kam bei dem Gespräch nun heraus, dass ich noch ein ärtzliches Attest bringen soll (egal, ob Hausarzt oder Psych.), in dem bestätigt wird,
1. um welche psych. Erkrankung es sich genau gehandelt hatte oder immer noch handelt
2. seit wann die Erkrankung bestand/besteht
3. Ob die Erkrankung immer noch besteht
4. ob Medikamenteneinnahme erforderlich ist und wenn ja, welche.

Heute Nachmittag habe ich einen Termin bei meiner Hausärztin und ich HOFFE INSTÄNDIG, dass sie mir so ein Attest schreibt. Punkt 3+4 kann sie ja locker beantworten, dann sie kennt mich ja. Bei 1+2 habe ich Angst, weil ich ja damals nur 2-3x zur Psychotherapeutin gegangen bin und nicht zur Hausärztin.
Zu der Psychotherapeutin will ich nicht nochmal gehen - das ist über 10Jahre her - die kennt mich doch garnicht mehr! Ob die überhaupt noch Infos darüber hat, bezweifele ich. Keine Ahnung, wie da die Aufbewahrungszeiten sind.


Jetzt war ich so guten Mutes nach der MPU und das setzt mir jetzt echt wieder zu!


Rechtliche Schritte: weiß nicht, ob das gut ist. Zum Schluss verzögert sich alles noch mehr und dann muss ich auch noch die Fahrprüfung machen! (Ich habe nur noch paar Wochen, dann laufen die 10Jahre ab!) Dazu brauche ich auch Fahrstunden. Das kostet wieder eine Menge Geld und Zeit....Ich habe jetzt echt langsam keine Lust mehr..
 
Zuletzt bearbeitet:

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Bei 1+2 habe ich Angst, weil ich ja damals nur 2-3x zur Psychotherapeutin gegangen bin
Wurde die psychiche Erkrankung denn nicht an deine Hausärztin weiter gegeben :smiley2204: demzufolge müsste deine Hausärztin ja entsprechende Unterlagen haben und dies ebenfalls bestätigen können.

und dann muss ich auch noch die Fahrprüfung machen!
Hast du hierfür eine Auflage bekommen ?
 

Confetti

Neuer Benutzer
Ich habe mich jetzt durchtelefoniert bei meinen Ärzten-Psycho, alter Hausarzt, neuer Hausarzt und hole jetzt überall die Bescheinigungen ab. Hoffe, ich kann alles morgen persönlich abgeben.

Noch habe ich keine Anordnung wg. Fahrprüfung, weil die 10Jahre seit FS-Abgabe noch nicht vorbei sind, aber in paar Wochen. Dass man nach 10J die Prüfung neu machen muss, hat man mir schon gesagt.
 
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