1. Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?
Als Teenager erfuhr ich dass einer aus der Parallelklasse kifft.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
In 2018 war ich 39 und trennte mich nach einer ca. 14jährigen on/off Beziehung. Wegen der seelischen Belastungen schlug ich Rat von Familie aus und keinen Mut zu professioneller Hilfe. Dennoch war das Thema im engeren Kreis ausgereizt. Irgendwann traf ich einen Bekannten und bereits jahrelang kannte.
Zuhause am Wochenende besprachen wir beidseitige Ehesituationen. Gelegentlich floss auch Alkohol, aber hatte weder Lust auf Party oder Ausgehen. Ich auch über Gerüchte zur Ex empfänglich und belastete mich selbst damit. Stadtgeflüster förderte ich selbst, indem überall rumbohrte und fiel weiter in ein Tiefpunkt. Grundlegend keimte beinah täglich die Frage, ob Kinder tatsächlich von mir seinen…?! Irgendwann bot mir bei zur Gesprächshäufigkeit was „zum ziehen“ an, aber lehnte an dem Tag leicht schockiert ab.
Er befürwortete es „zum Abschalten“. Bis dahin ahnte ich nicht, dass er konsumierte und ich keine Kenntnis zum Konsum und Folgen hatte und mir im Umfeld als Konsument niemand bekannt. Eine Woche später sprach ich aus Neugierde sein „Angebot“ an. Er besuchte mich tags darauf und nach bisschen reden bereite er was vor und meinte es sei „bestes Kokain“.
Ich äußerte noch zunächst Ängste, aber verharmlosende Worte und ohnehin chaotische Gefühlslage, brachten mich dann doch zu probieren.
Er zeigte wie man zieht. Mir fehlte zunächst noch der Mut und begann deshalb was zu trinken. Schließlich war vom Alkohol meine Hemmschwelle reduziert und zog zunächst eine Bahn.
Nach gefühlt paar Minuten spürte ich was und begann um mich zu vergessen, es steigerte mein gesunkenes Selbstwertgefühl, pushte meine Aufmerksamkeit und Konzentration. Es wirkte gegen meine kaputte Gefühlswelt sehr erleichternd und „aufhellend“. Ich wurde aber auch aufgedrehter, weil im Laufe des Abends noch eine Zweite Bahn zog.
3. Wie sah der Konsum aus?
Mit 39 probierte erstmalig Kokain im Sommer 2018 und erstreckte sich bis Ende Oktober. Konsumiert wurde nie außerhalb der Wohnung.
Das 2.Mal hatte ich gezielt nachgefragt, weil es meine negative Gedankenwelt zunächst regelrecht auflöste.
Ein 3. oder vielleicht 4. Mal probierte ich ohne Alkohol, aber das schlug anders an und fürchterliche Migräne beförderte mich ins Bett. Obwohl ich allmählich die Selbstkontrolle verlor, gefiel mir ein Konsum. Der gelegentliche Konsum verlagerte sich während dieser Zeitspanne schon zu kürzeren Abständen, als ich erwischt wurde.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Beim ersten Kokainkonsum stand ich bereits unter Alkoholeinfluss. Später probierte ich die Drogenwirkung ohne Alkohol, aber das bekam mir gar nicht so gut. Dabei machte mir ein migräneähnlicher Zustand zu schaffen. Das wäre ein Zeitpunkt aufzuhören, aber tat es nicht.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Im Monatsdurchschnitt (vorm Drogenkonsum) trank ich zu bestimmten Anlässen, z.B. Geburtsfeier 1-2 Gläser. Wenn ich mal auswärts der Fahrer war, verzichtete ich zugunsten einer generellen Fahrtüchtigkeit auf Alkohol. Also verzichtete ich auch zu bestimmten Anlässen auf Alkohol oder brauchte im normalen Tagesablauf keinen Grund zu trinken.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
In der Phase stark Zigarettenkonsum bis 2 Pkg/Tag. Zur Arbeit weniger, vermehrt am Wochenende.
Seit Abstinenz benötige für 1 Pkg 3-4 Tage , wie zuvor.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich dachte im Drogenzusammenhang Nein. In Wahrheit ignorierte ich, ich mich immer mehr vom Leben zurückzog, Hobbys & Sozialem nicht mehr nachging, Familie & Freunde vernachlässigte bis antriebslos wurde und an Struktur verlor. Zudem verspürte weder Müdigkeit noch Hungergefühle und baute physisch + psychisch ab.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, zu der Zeit machte ich mir trotzdem keine Gedanken und aus eigenem Antrieb unfähig drohende Folgen wahrzunehmen. Abschreckender Anlass zur Beendigung fehlte, obwohl das schon gefährlicher Mix aus Gefühlschaos und Konsum war. Auch Folgen für Dritte realisierte nicht. Mein Konsum begründete sich nicht, um z.B. zu feiern oder Gruppenzugehörigkeit, sondern die Gefühlswelt und Empfindungen zu unterdrücken. Ich dachte bei mir sei alles noch kontrolliert, war aber nicht der Fall.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Blutwerte an 2 Folgeabende: 430 µg/l + 690 µg/l
10. Was und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Kokain. Es verteilte sich über ca. 3 Monate zu kürzeren Abständen.
11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Kokain mit Alkoholkonsum, da mir ohne Alkohol die Wirkung 1-2x nicht gut bekam. Es waren 2-3 Bahnen an beiden Abenden beim Polizeieinsatz.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Auslösend waren die vorhergehenden Beziehungsprobleme. Beim 1.Mal dachte nach anfänglichem Zögern nicht weiter nach und wollte es danach auch freiwillig. Die zuvor nicht aufgearbeiteten Beziehungsprobleme führten in 3 Monaten zum Missbrauch.
Die Droge erhielt anfangs einzig vom Bekannten und wechselte später zu einem Anderem, den ich in Erfahrung brachte.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Beim Streit mit Ex kam Polizei hinzu. Der Zustand verriet erfahrenem Polizisten ein Konsumverdacht.
14. Was war Zweck der Fahrt?
Wir lebten bereits unweit voneinander und begab mich fußläufig zu Ihr zum Reden, aber endete im Streit.
15. Wie weit wollten Sie fahren?
Es war fußläufig erreichbar.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Heute ich weiß nach der langen Aufarbeitungsphase, das ich bei Kokain bis zu 24 Std unter Einfluss stehe. Dabei stelle ich fest, dass dies nicht nur vermehrt Anfangs der Woche vorlag, weil zunächst nur zum Wochenende einnahm, sondern später auch wochentags dazwischen. Dabei könnte ich in der Phase schon berufsbedingt 3-5x/Woche gefahren sein.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines KFZ´s gelöst?
Gar nicht, weil damals dachte, wenn ich Abends konsumiere, ist der Rausch am nächsten Tag ausgeschlafen und nicht was alles passieren kann. Solange nichts geschah bemerkte ich nicht, dass ich tatsächlich schon eine Gefährdung für andere darstellte. Ich unterschätzte bei Kokain eine Nachwirkung von bis zu 24 Stunden.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Bei Kokain neigt man zur Selbstüberschätzung, spielt vieles herunter und denkt einem kann nichts passieren. Man ist total überdreht, euphorisch und erhöht die Risikobereitschaft. Außerdem können aufputschende Drogen die Müdigkeit überspielen. Der Körper wird weniger leistungsfähig. Unter Drogen kann man sogar Dinge sehen, die nicht existieren. Man wird zudem zur Gefahr für Unbeteiligte.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Kokain bewirkt die Freisetzung körpereigener Botenstoffe, Noradrenalin. Die Einflussdauer liegt bei ca. 24 Std in Ausnahmefällen auch länger.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es beim täglichen Konsum gibt?
Zum einen sind Kokain-Überdosierungen möglich. Es kann zu div. Störungen innerer Organe oder Anfälle oder tödliche Folge führen.
Schon dies ist eine Gefahr für Dritte im öffentlichen Verkehr. Kokain kann Paranoid machen und unreale Dinge einbilden. Auch Angstzustände infolge häufigem Konsums sind möglich. Durch die aufputschende Wirkung kann Kokain einen zum Wahnsinn treiben und weniger schlafen. Kokain kann nicht nur psychisch, sondern auch physisch abhängig machen. Das Abhängigkeitsrisiko ist bei Kokain mit am höchsten.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Ich war verzweifelt und fühlte mich gescheitert. Dabei ignorierte vor lauter Kummer das mir materiell & finanziell nichts fehlte und mich beruflich besser konzentrieren sollte. Meinen Beruf hätte ich nach 20 Jahren weiterhin besser im Griff halten sollen aber gelang mir wegen der Gedankenwelt nicht mehr. Zum einen das Gefühl der „gehörnte“ und Betrogene über Jahre zu sein; umgekehrt zum anderen die Ex dies regelrecht als Psychoterror mir stets vorwarf und krankmachend mir ein fremdgehen eintrichterte.
Zudem glaubte ich, dass alle in meinem Umfeld über mich lachten, aber auch taten: Bereits vorm 1. Konsum wurde von einigen finanziell ausgenutzt, indem mir zunächst scheinbar Hilfe anboten. Darauf folgten dann später Geldanfragen und fühlte mich teils genötigt, nun dafür denen zu „helfen“. Dies frustrierte mich umso mehr, weil ich mir früher durch ein klares NEIN ausnutzende Menschen vom Hals hielt.
Späteren Alltag ließ daher auch deshalb im Konsum untergehen und war in vielen Momenten mental erschöpft, Probleme anderweitig als mit Drogen zu lösen, statt therapeutische Hilfe zur Trennung einzuholen. Daran hätte besser arbeiten sollen, aber es war leichter sich vollkommen abzuschotten und zurückzuziehen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meinem Umfeld fiel unabhängig des Gefühlschaos zur Konsumphase verstärkt auf, das „irgendwas“ nicht stimmte. Auch Eltern sprachen mich mehrfach an, aber umging es und abschotte mich ab oder reagierte auf Anrufe kaum noch. Es begannen wenige gute Freunde und Geschwister nach meinem Wohlergehen zu fragen. Soweit es mir gelang, hielt ich sie mir auf Abstand, damit sie nichts vom Konsum erfuhren. In der Familie oder Umfeld konsumierte sonst niemand, als außer der damalige Bekannte, der es mir anbot. So geriet ich unfassbar schnell in den Drogenkonsum.
Als mein Bruder über behördliche Post davon erfuhr, war die Enttäuschung innerhalb der Familie sehr groß. Darauf trat ich einige Wochen später freiwillig eine Therapie an. Zur Erleichterung meiner Familie erhielt ich darauf verstärkt deren Unterstützung. Denn dabei erkannten alle, aber insbesondere ich, dass durch die Polizei es „zum Glück noch rechtzeitig genug" zum Stopp kam:
Denn nach erfolgter Blutprobe musste ich zur Ausnüchterung dort verbringen und befand mich erstmalig in meinem Leben in einer gekachelten und fensterlosen Einzelzelle! In jener Nacht realisierte ich nur schleichend, was aus mir überhaupt wurde. Dies war es alles aber nicht wert und fühlte mich nun sogar wie einen Kriminellen. Jedenfalls war gut so, denn wer weiß wie lange es sonst noch weitergegangen wäre und was mit mir oder anderen noch geschehen könnte.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Ja, aber einzig während dieser ca. 3monatigen Konsumphase vor ca. 1,5 Jahren.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
Nein. Auch wenn anfangs mein bester Freund einen Konsumverdacht erahnte, war ich unfähig seinem Rat zu folgen, um nach Hilfe zu suchen.
Erst als es durch die Polizei öffentlich wurde, nahm ich seinen Rat an und begab mich einige Tage zur Behandlung. Darauf folgte noch eine Kur zur Behandlung der Konsumursache, weil nämlich die belastenden Ex-Beziehung, schließlich als Auslöser und weitere Verkettung zum Konsum führte.
Das Thema Drogen war für mich bereits bei der ersten Behandlung endgültig vom Leben gestrichen und verspürte ab Beginn keinerlei Entzugserscheinungen oder Druck nach erneutem Konsum.
Grundlegend war das auch zur Aufarbeitung eine große Erleichterung. Bald lernte ich nach langer Zeit eine neue Partnerin kennen und war sehr positiv für mich. Das zeigte mir, dass das Leben schließlich auch schöne Seiten bietet alles vernünftig weiter gehen kann.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Nein
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
In der Konsumphase war es für mich angenehmer, die Ursache lieber im Keim zu ersticken, als daran zu arbeiten und Folgen sonst vermeidbar wären. Ich war auf unbestimmte Zeit gedankenlos gegenüber den wahren Problemen und ging ihnen einfach aus dem Weg, anstatt frühzeitiger diese aufzuarbeiten.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Jeder der konsumiert ist gefährdet abhängig zu werden. Ich habe zwar wichtige Lebensumstände teils vernachlässigt, aber folglich fiel mir meine Arbeit immer schwerer. Hinzu entzog ich mich meinem sozialen Umfeld und dies einen Konsum eher begünstigte, als darauf zu achten, meinen Kummer doch eher verständnisvolleren Menschen anzuvertrauen. Wäre ich zudem weiterhin meinem Sport regelmäßig nachgegangen, hätte ich dies wesentlich besser zum Stressabbau beigetragen.
29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein. Ich betrieb jedoch einen zeitweisen Missbrauch, hatte jedoch nie das Verlangen es generell zu bauchen.
30. Hätten Sie rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja hätte ich, wenn ich mich wie früher weiter daran festgehalten hätte, zu Dingen oder Personen, die mir nicht gut tun „Nein“ zu sagen.
Auch am entscheidenden Tag hätte ich trotz der bestandenen Umstände standhaft bleiben sollen und sonst doch wie früher nie damit zu tun hatte.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich will und kann abstinent leben, weil ich eingesehen habe, dass Drogen meine gesamte Lebenssituation nicht verbessern, sondern binnen kurzer Zeit verschlechtern. In erster Linie dienten sie mir, die Folgen der endgültigen Trennung zu umgehen. Ich brachte mich nicht nach der Trennung auf andere Gedanken zur Ablenkung, sondern steigerte mich weiter in meine Gefühlswelt. Mit Hilfe der Drogen entfloh ich der Tatsache. Da ich zuvor keinerlei Erfahrung mit Drogen hatte, realisierte ich zum Zeitpunkt nicht weitere Folgen und wohin es führte.
Aus dieser Aufarbeitung weiß ich nun, dass es keinem Alkohol und Drogen bedarf und besser Spezialisten öffnen kann. Ich möchte so wie damals ein abstinentes Leben ununterbrochen fortführen. Nur suchte ich damals in der Situation keinen unterstützenden Rat.
32. Beschreiben Sie den Punkt (Knackpunkt), an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben.
Entscheidend war jener Abend mit der Polizei und den Behördenpost. Da begriff erst allmählich, wie sehr ich mir geschadet hatte und anderen noch hätte schaden können. Zur ersten Behandlung sah ich langsam ein, was wohlmöglich alles noch auf mich alles zukommen würde. Dies waren einschneidende Momente im meinem Leben.
Solche Situationen lasse ich mittlerweile gar nicht mehr erst entstehen, sondern gehe dies rational sachlich an, anstatt emotionsgetrieben zu handeln. Aus dieser sehr harten Lektion lernte ich viel und sowas nie wieder mein Leben negativ beeinflussen darf.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Im Resultat war es der Sache nicht Wert und schadete nicht nur mir, sondern auch meinem Umfeld und Beruf. Zudem konsumierte ich gleich direkt harte Drogen ohne jeglichen Einstieg „weicher Drogen“ und führte zeitweise dazu, dass die Realität teilweise nicht mehr einschätzbar war.
Seither achte ich viel auf ausgleichenden Sport, gesunde Nahrung und auch wieder auf mein Äußeres, setze viele verantwortungsvolle Alltagsaufgaben um und verfolge auch die notwendige Kommunikation zur Kindsmutter und Kindsumgänge offensiv und aktiv.
Auch allgemein positiven Dinge überhaupt mehr Beachtung schenke, als damals in Selbstmitleid zu versinken. Die 14 jährige Ex-Beziehung haute mich allein nicht um, was aber erst Drogen aus einem machen möchte ich nicht mehr erleben. Darauf kann ich heute grundlegend verzichten.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ein sofortiger Abbruch fiel mir gar nicht mal schwer, eher im Gegenteil das Erleichterung aufkam. Zudem lagen keine Entzugserscheinungen während betreffender Klinikdauer und danach nicht vor.
Auch war die Erkenntnis wichtig, das man sehr wohl eine neue Partnerin im Leben zulassen sollte. Zum einen brachte es mich es gedanklich völlig auf andere Wege und zweitweise der Umgebungswechsel in einer anderen Stadt die negativen Erlebnisse noch besser aufzuarbeiten.
Nach all den Jahren verspürte ich endlich wieder sehr große Freude am Leben und kehrte zuvor der konsumierenden Szene den Rücken, arbeitete an mir und lernte später noch eine tolle Frau kennen.
Dazu ging ich wieder und intensiver dem Sport nach und fokussierte nicht mehr nur den beruflichen Erfolg. Denn meine Gesundheit wurde mir immer wichtiger. Auch die positiven körperlichen Sportresultate strahlte ein besseres Selbstbewusstsein aus.
Ich war sehr froh, das ich es so schnell überhaupt wieder rausschaffte.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Wäre mein bester Freund danach nicht erneut zur Stelle, bräuchte ich sicherlich noch länger Zeit, um Hilfe aufzusuchen was mir nun bewusst ist. Eine weitere Änderung für mein Verhalten war meine Familie, mich dabei zu unterstützen, obwohl dieser Fehltritt, dieser Fehltritt nicht nur für mich, sondern für alle beschämend war. Besonders mein erkrankter Vater half mir ebenfalls stark mental wieder auf die Beine. Von einer zweifelhaften Abstinenz bzw. Rückfälligkeit war überhaupt nicht die Rede, da bis heute mein Leben wieder drogenfrei verläuft und eingesehen, wie sehr ich mir unnötig schadete.
Dazu halfen mir auch regelmäßige Gespräche einer Drogenberatungsstelle, einem Psychologen und zuvor erwähnten Behandlungen.
Die Aufnahme von Ratschlägen und mit meiner neuer Partnerin verhalfen mir wieder Sauber voran im Leben zu stehen.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Dass ich wieder den Weg ins echte Leben zurückgefunden und positiv verändert habe, unterstützen mich nach wie vor die für mich wichtigsten Personen. Wenn doch mal Sorgen aus dem Alltag verspüre schotte ich mich nicht mehr wie früher ab.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, diesen brach ich umgehend nach Kontakt mit der Polizei ab. Eine Person versuchte einige Wochen später mich telefonisch zu kontaktieren, aber diesem machte ich sehr deutlich per SMS klar, sich aus meinem Leben fernzuhalten hat. Über solche Menschen mache mir wie früher keine Gedanken mehr und jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Drogenkonsum umzugehen?
Ich distanziere mich in jeglicher Form davon und meide wie früher den Kontakt zu Konsumierenden. Seit Ende 2018 lebe ich abstinent und soll auch so bleiben.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis/Kokain?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich schon wie vor der grenzwertigen Drogenerfahrung weiterhin Abstinenz lebe. Dies konnte ich schließlich auch trotz Stress sehr gut vermeiden und seither habe ich Sicherheitsvorkehrungen getroffen, dass Drogen erneut keine Rolle mehr spielen.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Selbst wenn ich einen Rückfall theoretisch ausschließe, erkenne ich daran, das sich verstärkt abzuzeichnen droht, wenn in Kombination negativer Gedanken immer unzufriedener werde, mein soziales Umfeld meide, keinem Sport oder sonstigen körperlichem Ausgleich nachgehe, Hilfeangebote von Bezugspersonen in Familie und Freundeskreis meide oder Gedanken zum Kontakt des konsumierenden Bekanntenkreis aufkeimen lasse.
Um einem drohenden Rückfall generell entgegen zu wirken, werde ich heute und in Zukunft offen über meine Probleme reden und nach gesunden Lösungen suchen, um solche Situationen kombiniert wie damals erst gar nicht wieder entstehen lassen. Auch habe ich keine Scham mehr vor professioneller Hilfe.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Gelegentlich trinke ich zu bestimmten Anlässen und das kontrolliert.