Fragebogen Amphetamin, Ecstasy & Cannabis

OhneFS32

Benutzer
Hallo zusammen,
ersteinmal wollte ich sagen, dass ich es super finde, dass es dieses Forum gibt. Bin gestern darauf gestoßen und bin begeistert, dass es Menschen gibt, die anderen hier helfen. Da im Juli meine MPU ansteht, wollte ich meinen Fall hier mit euch teilen. Wäre wirklich super, wenn jemand Zeit findet und sich anschaut, ob das alles hieb und stichfest ist, was ich sagen will. Viele Grüße!

FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: m
Alter: 32

Was ist passiert?
Drogensorte: Amphetamin, Marihana, XTC. Auffälligkeit 1 (April 2013, Sonntag nacht): Amphetamingemisch (0,2g), 1 Joint, 0,3 g Mariuhana, unerlaubter Besitz von Betäubungsmitteln, zu Fuß unterwegs
Auffälligkeit 2 (Oktober 2013, Mittwoch auf Donnerstag Nacht 1.20 Uhr): 45 XTC Tabletten (Handel), Bei Hausdurchsuchung „nicht verwiegbare Marihanareste“, vorsätzliches unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln.
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Partydrogenkonsum im Jahr 2013 gegen Ende des Bachelorstudiums am Wochenende, gelegentlich unter der Woche. Nach Auffälligkeit eingestellt. Marihuanakonsum ein Joint pro Wochenende (in Etappen geraucht). Datum der Auffälligkeit: April 2013, Oktober 2013.

Drogenbefund
Blutwerte: verweigert
Schnelltest: Wischtest am Gelbeutel positiv auf Amphetamin
Beim Kauf erwischt:
Nur daneben gestanden:

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Nein
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: Nein
Verurteilt: Ja
Strafe abgebüßt: Ja

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Ja
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
Zur Ausräumung bestehender Zweifel […] wurden Sie vom Landratsamt XXX mit Schreiben vom XX.XX 2014 aufgefordert, ein Gutachten eines Arztes einer amitlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung zur Festellung von Art, Umfang und Häufigkeit ihres BTM-Konsums beizubringen. Das Gutachten haben Sie nicht vorleget. Im anschließenden Entziehungsverfahren haben Sie am XX.XX.2014 auf ihre Fahrerlaubnis verzichtet.
[…] Es gilt festzustellen, wie sich Ihr Konsumverhalten ggwt und zukünftig gestaltet, ob eine stabile Drogenabstinenz gelebt und eingehalten wird und welche körperlichen und psychischen Schäden der Konsum illegaler BTM bei Ihnen ggfs verursacht hat.
Schließlich gilt es zu klären, ob die Gefahr einer künfitgen aktiven Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von BTM gegeben ist.

Bundesland
:
Delikt: Ba-Wü, FSST jetzt: Berlin

Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: Dezember 2018 (Zigaretten), April 2016 (Marihuana), Oktober 2013 (Amphetamine)

Abstinenznachweis
Haaranalyse: Ja (1. Schon abgegben, 2. In Arbeit)
Urinscreen: nein
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung: MPU-Beratung, Verschiedene Bücher
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe: Halbes Jahr Psychotherapie, 2016
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Juli 2020
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: Nein
Schon gehabt?: Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Das steht in der Akte: 1 Besitz von BTM (April 2013), Handel mit BTM (Oktober 2013), Diebstahl (2017). In einem Durchsuchungsprotkoll steht „registriert als BTM-Konsument und -Schmuggel“
 

OhneFS32

Benutzer
1. Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der achten Klasse hatten wir Aufklärungsunterricht in der Schule.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?
Als ich zwischen 16 und 17 war, hatte mir ein Klassenkamerad von Cannabis erzählt. Er war definitiv einer von den „Coolen“, er war sitzengeblieben und hat mir öfter von seinen Alkohol- und Cannabiseskapaden erzählt. Dann habe ich mich mit ihm Freitags nach der Schule getroffen und wir haben zusammen gekifft, dabei war noch ein älterer Cousin von ihm, der den Joint gedreht hatte. Danach haben wir sehr viel gelacht. Ich fühlte mich beschwingt und leicht, vor allem sorglos.

3. Wie sah der Konsum aus?
Wir haben uns dann einen Monat später nochmal getroffen und er hatte wieder etwas besorgt. Dann hatte er mir davon erzählt, dass er einen Freund habe, der in der Schweiz wohne, der könne uns etwas schicken, wir könnten es ja aufteilen. Ich war einverstanden, da mir das Kiffen Spaß gemacht hatte. Dann haben wir etwas bestellt auf meine Adresse, was aber nie angekommen ist. Ich habe die Sache dann wieder vergessen und mich nicht weiter darum gekümmert. Etwa ein halbes Jahr später stand dann jedoch die Polizei bei mir vor der Tür und hat die Wohnung durchsucht. Ich gab unter Tränen zu, das Marihuana bestellt zu haben und wurde im Anschluss zu 40 Sozialstunden verurteilt. Danach habe ich Cannabis bis zum Studium nicht mehr angerührt.
In meiner Studienzeit kam ich dann wieder mit Cannabis in Berührung – ein Mitbewohner in der WG hatte gekifft, mit dem habe ich mich dann angefreundet und mitgeraucht, da war ich 25. Ich habe immer darauf geachtet, ausschließlich am Wochenende, also Samstags und Sonntags zu konsumieren, was auch ganz gut funktioniert hatte.
Als ich meinen Bachelor dann aber fertig hatte, kam ich in Berührung mit Partydrogen. Beim Feiern in einem Club hatte ich von einem Freund zuerst Amphetamin probiert und war davon begeistert, plötzlich so lange durchtanzen zu können.
Damals steckte ich in einer schwierigen Phase: Ich wusste nicht, wohin es beruflich gehen würde und hatte Geldprobleme, mein BaFög war längst ausgelaufen. Als ich das besagtem Freund erzählte, meinte er, dass er mit dem Verkauf von XTC ganz gut Geld machen würde. Damals hielt ich Gesetzesbruch für ein angemessenes Mittel, um an Geld zu kommen, deswegen bin ich dann in den Handel eingestiegen. Nachdem ich dann aber dabei erwischt worden bin, habe ich die Finger davon weggelassen. Heute weiß ich, dass das unverantwortlich war. Ich habe nicht nur mir sondern auch anderen Menschen damit geschadet.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Da mein Vater Alkoholiker war, hatte ich schon immer eine Abneigung gegen Alkohol. Deshalb habe ich den Konsum auch immer strikt abgelehnt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
S.o.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Als ich in der WG gewohnt habe, in der ich auch wieder angefangen habe, zu kiffen, habe ich auch angefangen, Nikotin zu rauchen. Ich habe, bis Dezember 2018 circa ein Päkchen Tabak in der Woche geraucht.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Trotz Cannabiskonsum habe ich es gut geschafft, nach dem Bachelor mein Masterstudium fertig zu machen. Ich habe Cannabis damals, immer am Wochenende missbraucht, um mich vom Alltagsstress zu lösen. Montags bin ich dann aber doch manchmal schlecht aus dem Bett gekommen und war unkonzentriert.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Dass der Stress durch den Konsum nicht besser geworden ist, habe ich erst so richtig begriffen, nachdem ich 2016 komplett aufgehört habe, zu kiffen. Vorher hatte ich immer nur verdrängt. Auch meine Hobbies hatten gelitten – wenn ich bekifft war, habe ich sehr viel weniger gelesen, als ich es heute tue. Auch Sport oder Musik ist immer weniger geworden. Dennoch habe ich weiter gekifft.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Der Schweisstest am Geldbeutel war positiv auf Amphetamin.

10. Was und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Unter der Woche habe ich nichts konsumiert.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit hatte ich circa 3 Bahnen Amphetamin konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ich wollte mich mit dem Konsum aufputschen, um besser mit dem Stress klarzukommen, der in meinem Unbewussten brodelte. Auslöser waren auf jeden Fall die Geldprobleme, die ich auch versuchte, durch den Verkauf von XTC in den Griff zu bekommen.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich war beim Verkauf erwischt worden. Fahnder in Zivil hatten mich dabei beobachtet.

14. Was war Zweck der Fahrt?


15. Wie weit wollten Sie fahren?


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?


Ich habe mich nie hinter das Steuer gesetzt, wenn ich aktiv unter Drogeneinfluss stand, dachte ich zumindest. Heute weiß ich aber, dass gerade Cannabis mitunter noch 48 Stunden nach dem Konsum wirken kann. Ich denke, also, dass ich in meiner Studienzeit circa 50 Mal mit Cannabisresten im Blut gefahren bin.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines KFZ´s gelöst?

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Bei Amphetamin ist man total überdreht und überschätzt die eigene Leistung – die Droge unterdrückt die Müdigkeit, man merkt unter Umständen gar nicht, dass man gar nicht in der Lage ist, Auto zu fahren.
Bei Cannabis wird die Reaktion extrem verlangsamt, auch hier kann es zu Fehleinschätzungen kommen. Es kann sogar bei beiden Drogen dazu kommen, dass man Dinge wahrnimmt, die nicht da sind und dafür wichtige Dinge übersieht. Damit gefährdet man nicht nur sich, sondern auch andere.
Ich will schließlich auch nicht, dass ich oder andere durch bekiffte oder drogeninduzierte Personen gefährdet werden.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis kann bis zu 48 Stunden wirken, Amphetamin und XTC bis zu 20 Stunden.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es beim täglichen Konsum gibt?
Cannabis macht lethargisch, antriebslos und kann zu Depressionen und anderen psychischen Krankheiten führen. Vor allem, wenn man abhängig wird, kann man schnell in eine Abwärtsspirale enden, in der man sozial vereinsamt und verarmt.
Unter Amphetamin und XTC, sind darüber hinaus extreme negative körperliche Schäden möglich. Die Organe können versagen, man ernährt sich schlecht und zu wenig. Extremer Schlafmangel kann zu paranoiden Wahnvorstellungen führen.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Ich habe Drogen, vor allem Cannabis, benutzt, um Stress abzubauen. Ich schob die Probleme, die Unausgeglichenheit, die durch den Studienstress entstand, wegzuschieben, was für mich scheinbar sehr gut funktionierte. Dazu suchte ich mir auch Freunde aus, die das genauso taten bzw mit denen ich das gut tun konnte. Wir trafen uns am Wochenende zum kiffen, spielten Konsolenspiele und blendeten die Probleme, die durch den Konsum entstanden, aus.
Bei mir liegt das in der Familiengeschichte begründet, die ich in meiner Therapie im jahr 2016 sehr gut aufgearbeitet habe. Ich habe nicht gelernt, mit Stress umzugehen und entsprechende Strategien für mich zu entwickeln, da ich andere Aufgaben übernommen habe. Heute weiß ich aber, dass ich daraus auch Stärke ziehen kann. Inzwischen habe ich auch Entspannungstechniken gelernt, so dass ich keine Substanzen mehr brauche, um Stress abzubauen und mit Problemen fertig zu werden.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Ich habe mir mein Umfeld möglichst so ausgesucht, dass es wenig negatives Feedback gab. Mit meiner damaligen Partnerin habe ich auch konsumiert. Da ich im Studium immer sehr gut funktionierte, fiel der innerliche Stress auch nicht sonderlich auf. Erst in der Psychotherapie wurden mir die Probleme dann richtig bewusst.
Auch mein damaliger Mitbewohner hat fleißig mitgekifft, ich umgab mich also nur mit anderen Konsumenten.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja, in der Phase mit den Vergehen, als ich finanziell nicht abgesichert war und nicht wusste, wohin es gehen sollte.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Erst in der Psychotherapie, die ich ursprünglich wegen einem anderen Problem aufsuchte, nahm ich mich dem Problem an. Dabei lernte ich auch, dass mir der Konsum von Substanzen eine Unbeschwertheit versprach, die mir als Kind gefehlt hatte. Heute weiß ich um die Mechanismen, die bei mir Konsum auslösen und habe gelernt, damit umzugehen.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Mein Vater war Alkoholkrank.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Eine lange Konsumpause war zwischen 17 und 25. Die Spitze war dann mit 27, als auch Partydrogen dazugekommen sind.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Für mich war es immer einfacher, auf Knopfdruck Gefühle zu regulieren. Ich hatte, auch bedingt durch meine Kindheit, einen schwierigen Zugang zu meinen Gefühle. Ich war früher sehr verkopft und habe immer alles über den Verstand geregelt. Unangenehme Gefühle wie Stress habe ich dann weggekifft.


28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder, der konsumiert, kann abhängig werden. Heute bin ich sehr froh, dass ich den Absprung noch rechtzeitig geschafft habe. Hätte ich damals nicht aufgehört zu kiffen, wäre ich sicher früher oder später abhängig geworden.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein. Allerdings war ich auf jeden Fall gefährdet und habe Drogen missbraucht.

30. Hätten Sie rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja. Wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Stress umzugehen. Heute habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbies, der mir dabei hilft, meine Mitte zu behalten. Ich mache viel Sport, mache Musik, lese gerne und habe mir verschiedene Entspannungstechniken zugelegt.
Außerdem hätte ich damals schon wissen müssen, dass es nicht der richtige Weg ist, das Gesetz zu brechen, wenn man in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Inzwischen habe ich ein abgeschlossenes Studium und eine zusätzliche Berufsausbildung. Ich will nie wieder zurück in die Illegalität, um der Gesellschaft wirtschaftlichen und moralischen Schaden zuzufügen. Ich will weiterhin ein funktionierender Teil der Gesellschaft sein, auch wenn es manchmal schwierig ist.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe gelernt, dass Drogen nur Mittel zum Zweck sind und die Probleme langfristig noch schlimmer machen. Seitdem ich abstintent lebe geht es mir körperlich und geistig viel besser. Ich ernähre mich gesund und fühle mich insgesamt fitter.
Inzwischen habe ich einen guten Ausgleich zwischen Gefühlsleben und Verstand gefunden, so dass beide in Einklang sind.
Wenn es mal schwierig wird, weiß ich aber auch, dass ich mich an meine Partnerin und meine neuen Freunde helfen kann. Auch scheue ich mich nicht davor, wieder professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

32. Beschreiben Sie den Punkt (Knackpunkt), an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben.
Die endgültige Entscheidung ist bei mir gefallen, als ein Freund von mir psychisch krank geworden ist aufgrund seines Konsums. Danach wusste ich, dass ich das nie wieder will und die schlimmen Folgen des Konsums sind mir so richtig vor Augen geführt worden. Als ich mich um ihn gekümmert habe, ist mir erst richtig bewusst geworden, wie gefährlich Drogen überhaupt sind.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Inzwischen will ich überhaupt nicht mehr konsumieren. Insgesamt überwiegen die Gefahren, die Drogen mit sich bringen. Ich will weder in eine Abhängigkeit geraten, noch will ich mich selbst oder andere gefährden.
Außerdem passen Drogen nicht mehr in meinen Lebensentwurf. Ich will gesund durch das Leben geben und die guten Momente nüchtern genießen und die schweren Momente ohne Hilfsmittel durchstehen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Insgesamt sehr positiv. Ich habe plötzlich gemerkt, dass ich wieder mehr Energie habe und auch mehr Lust, meinen Hobbies nachzugehen und diese auch für mich wieder zu entdecken. Ich musste mich allerdings auch von einigen alten „Freunden“ trennen. Da ich sie jedoch heute nur noch als Konsumfreunde betrachte, fiel mir auch das nicht allzu schwer.
So fand ich auch Raum und Zeit für neues: Ich zog in eine neue Stadt, begann dort zu arbeiten und baute mir einen neuen Freundeskreis auf. Alles alte ließ ich in der alten Stadt und fand in der neuen Stadt auch eine neue Beziehung.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Mein damaliger Therapeut hat mir sehr geholfen, mich zu stabilisieren und mir die Fallstellen aufgezeigt, bei denen ich vorsichtig sein muss.
Auch meine Schwester war immer für mich da, wenn ich schwierigere Phasen hatte, konnte ich mich stets an sie wenden.
Mein bester Freund war auch immer zur Stelle, mit ihm pflege ich auch heute noch engen Kontakt, da wir nun auch wieder in der selben Stadt leben.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Alle unterstützen mich bei meinem nüchternen Lebensweg. Was mich besonders stolz macht, ist, dass nun auch mein bester Freund aufgehört hat, zu konsumieren. Bei ihm war es zwar der Alkohol, aber auch der kann bekanntlich Probleme machen.
Auch meine Partnerin trinkt und raucht inzwischen nicht mehr. Auch sie nimmt sich hier ein Beispiel.
Und wenn ich doch mal Stress habe, kann ich das auch gut formulieren und mich mitteilen.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nach der Auffälligkeit habe ich die Handynummer gewechselt und mich von meinen Drogenfreunden zurückgezogen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Drogenkonsum umzugehen?
Ich vermeide, überhaupt erst mit Personen, die konsumieren, in Berührung zu kommen. Ich will abstintent bleiben.


40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall aus. Inzwischen habe ich gute Möglichkeiten gefungen, um mit meinen Gefahrenstellen umzugehen und solche künftig zu vermeiden.
Sollten doch mal wieder derartige Gedanken aufkommen, wende ich mich an mein Umkreis oder meditiere. Ich schäme mich aber auch nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe abstinent.
 

OhneFS32

Benutzer
Mir fällt vor allem die Selbsteinstufung schwer - wie würdet ihr das sehen? Ich würde momentan in den Bereich "Gefährdung"/"Gelegentlicher Missbrauch" tendieren. Kann mir da jemand helfen? Ich habe Partydrogen etwa in dem halben Jahr konsumiert, bis es zu dem Delikt kam, und danach die Finger davon weggelassen.
 

Wutzi

Benutzer
Bin immer unsicher, ob ich überhaupt was schreiben soll. Bin ja selber unsicher und eigentlich noch ein absoluter Amateur.

Aber irgendwie finde ich das hier passend:

Hypothese D2
Es liegt eine fortgeschrittene Drogenproblematik vor, die sich im missbräuchlichen Konsum von Suchtstoffen, in einem polyvalenten Konsummuster oder auch im Konsum hoch suchtpotenter Drogen gezeigt hat. Sie wurde problemangemessen aufgearbeitet und Drogenabstinenz wird ausreichend lange und stabil eingehalten.
In dieser Kategorie werden Personen eingestuft, die mehrere Drogen in regelmäßigen Abständen zu sich nehmen oder auch nur eine Droge nehmen, die ein hohes Suchtpotential haben. Dies trifft auch auf Führerscheinbesitzer zu, die Cannabis langjährig und chronisch konsumieren. Der Abstinenznachweis beträgt 12 Monate.
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Ich will dir schon einmal eine Hilfestellung geben, bis sich Max auch noch einmal meldet :) Du musst aber schon noch etwas daran arbeiten, schau dir mal die guten Fragebögen an.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Da mein Vater Alkoholiker war, hatte ich schon immer eine Abneigung gegen Alkohol. Deshalb habe ich den Konsum auch immer strikt abgelehnt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
S.o.
Diese Fragen gilt es getrennt voneinander zu beantworten. Du beantwortest 4 nicht konkret. Wenn du das nie gemacht hast: Schreibe dort etwas wie "Nein, ein Mischkonsum hat nie statt gefunden". Bei dem Gespräch kannst du dem Psychologen auch nicht sagen "siehe vorherige Frage". Es geht bei dem Gespräch auch darum Widersprüche aufzudecken, deshalb halte dich sehr genau an die Fragestellungen.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Trotz Cannabiskonsum habe ich es gut geschafft, nach dem Bachelor mein Masterstudium fertig zu machen. Ich habe Cannabis damals, immer am Wochenende missbraucht, um mich vom Alltagsstress zu lösen. Montags bin ich dann aber doch manchmal schlecht aus dem Bett gekommen und war unkonzentriert.
Berichte am besten nicht darüber, wie gut du mit dem Zeug zu Recht gekommen bist, sondern nur welche negativen Folgen du festgestellt hast. Du redest hier außerdem nur vom Cannabis Konsum.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Dass der Stress durch den Konsum nicht besser geworden ist, habe ich erst so richtig begriffen, nachdem ich 2016 komplett aufgehört habe, zu kiffen. Vorher hatte ich immer nur verdrängt. Auch meine Hobbies hatten gelitten – wenn ich bekifft war, habe ich sehr viel weniger gelesen, als ich es heute tue. Auch Sport oder Musik ist immer weniger geworden. Dennoch habe ich weiter gekifft.
Das ist, was ich meine: Jetzt listest du bei einer anderen Frage die tatsächlichen negativen Folgen auf, die du vorher aber gar nicht erwähnt hast. Wie gesagt: Halte dich an die Fragestellung. Und auch hier fehlen die anderen Drogen.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Der Schweisstest am Geldbeutel war positiv auf Amphetamin.
Hier bin ich mir nicht sicher, wie zu agieren ist, da du keine konkreten Werte vorliegen hast.

10. Was und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Unter der Woche habe ich nichts konsumiert.
Lies dir die Frage noch einmal genau durch - hier wird nicht nach "unter der Woche" gefragt.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit hatte ich circa 3 Bahnen Amphetamin konsumiert.
Also hast du 10. schon einmal falsch beantwortet und widersprichst dir selber.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Ich habe mich nie hinter das Steuer gesetzt, wenn ich aktiv unter Drogeneinfluss stand, dachte ich zumindest. Heute weiß ich aber, dass gerade Cannabis mitunter noch 48 Stunden nach dem Konsum wirken kann. Ich denke, also, dass ich in meiner Studienzeit circa 50 Mal mit Cannabisresten im Blut gefahren bin.
Es sind 72 Stunden.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines KFZ´s gelöst?
Wenn du angibst, bekifft gefahren zu sein, dann solltest du das hier auch beantworten.


Ich hör hier mal auf - auch in dem Rest beantwortest du teilweise die Fragen lediglich mit Kiffen, du hast aber auch andere Drogen konsumiert. Es sollte schon deutlich werden, dass du dich durchweg mit der Problematik der Drogen auseinander gesetzt hast, die du auch konsumiert hast. Und zwar mit allen.
 
Zuletzt bearbeitet:

funkytown

Erfahrener Benutzer
Eine Sache noch: Grundsätzlich würde ich übrigens davon abraten die Drogen als "Partydrogen" zu bezeichnen, nenn das Kind beim Namen. Du bist mit THC, Amphetamin und MDMA auffällig geworden, diese Drogen wirst du beleuchten müssen.
 

OhneFS32

Benutzer
Hey Funkytown,
vielen dank für dein Feedback, das hilft mir schon weiter. Ich setz mich nochmal ran und überarbeite nochmal.
 

OhneFS32

Benutzer
So, jetzt nochmal der überarbeitete Fragebogen. Bin gespannt auf euer Feedback.

1. Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der achten Klasse hatten wir Aufklärungsunterricht in der Schule.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Ich habe im Jahr 2003 das erste Mal gekifft, mit 16.
2013 habe ich im Februar dann zum ersten Mal Ecstasy probiert, bei einer Geburstagsparty eines Freundes. Circa einen Monat später habe ich dann Amphetamin probiert.

3. Wie sah der Konsum aus?
Das erste Mal gekifft habe ich mit einem Mitschüler. Wir haben uns etwa ein Mal im Monat getroffen, um einen Joint zu rauchen. Dieser Freund hatte dann auch erzählt, dass er einen Freund in der Schweiz hatte, der uns etwas schicken könnte. Ich bat mich an, dass er es zu mir schicken konnte, ich rechnete nicht mit negativen Konsequenzen. Aus heutiger Sicht war das naiv. Dann wurde das Paket jedoch am Zoll abgefangen und ich kam deswegen zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. In der Folge arbeitete ich meine Strafe durch Sozialstunden ab. Danach habe ich den Konsum komplett eingestellt.
Während meines Studiums bin ich dann im dritten Semester (2011) in eine WG gezogen – hier wurde ab und zu Cannabis geraucht. Ich begann wieder, ein bis zwei mal im Monat, vor allem auf Parties mitzurauchen. Neben der beruhigenden Wirkung, hatte das Kiffen für mich auch immer eine soziale Komponente – ich erlebte die anderen als cool und wollte dazugehören.
2013 kam dann Ecstasy dazu. Das erste Mal habe ich konsumiert auf dem Geburtstag von einem Freund, er hat mir eine halbe Pille gegeben. Mit diesem Freund habe ich dann bei einer anderen Party, etwa einen Monat später auch zum ersten Mal Amphetamin probiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, ich habe Drogen nie mit Alkohol gemischt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe Alkohol bei besonderen Anlässen, etwa um bei einem Fest anzustoßen getrunken. Ich hatte jedoch immer eine Abneigung gegen Alkohol, was in meiner persönlichen Geschichte begründet ist.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Als ich in der WG gewohnt habe, in der ich auch wieder angefangen habe, zu kiffen, habe ich auch angefangen, Nikotin zu rauchen. Ich habe, bis Dezember 2018 circa ein Päkchen Tabak in der Woche geraucht.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich bin nach dem Cannabiskonsum am nächsten Tag schlecht aus dem Bett gekommen. Ich fühlte mich am nächsten Tag lethargisch und hatte Probleme, mich zu motivieren. Darunter haben auch meine Hobbies gelitten – ich habe weniger gelesen und weniger Musik gemacht als vorher.
Wenn ich Ecstasy konsumiert habe, fühlte ich mich am nächsten Tag oft schlapp und ausgebrannt, weil mir der nötige Schlaf gefehlt hat und die Droge zu viel Serotonin ausgeschüttet hatte. Vom Amphetamin war ich am nächsten Tag oft dehydriert, weil ich zu wenig getrunken habe, wenn ich konsumiert habe.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich. Heute weiß ich, dass ich Cannabis vor allem benutzt habe, um Stress abzubauen. Damals habe ich jedoch ignoriert, dass die Probleme vom Konsum nicht weggehen. Heute habe ich andere Möglichkeiten, um mit Stress umzugehen – ich mache Yoga und Meditationsübungen.
Auch von Ecstasy und Amphetaminen dachte ich, dass sie mir helfen, den Stress vom Studium zu vergessen. Dass die Wirkung den Stress höchstens kurzfristig verdrängt und die Probleme danach immer noch da sind, habe ich verdrängt.
Als ich danach über mein Verhalten nachgedacht habe, habe ich jedoch erkannt, dass ich hier nur geflüchtet bin, statt mich meinen Problemen zu stellen. Heute weiß ich, wie ich in den inneren Monolog gehe, um mich in Stresssituationen gut beruhigen zu können. Das hilft mir besser, als es Drogen jemals konnten.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Der Schweisstest am Geldbeutel war positiv auf Amphetamin.

10. Was und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Samstag vor der Auffälligkeit habe ich einen Joint geraucht mit etwa 0,2 g Marihuana.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich eine halbe Ecstasy-Pille konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Als äußeren Anlass habe ich damals die Party genommen, auf die ich ging. Heute weiß ich aber, dass ich dadurch auch den Stress vergessen wollte, den ich damals hatte. Ich hatte Geldprobleme und dachte es wäre in Ordnung, diese durch den Verkauf von Ecstasy zu lösen. Heute weiß ich, dass das falsch war – ich akzeptiere die Regeln der Gesellschaft, schließlich schützen sie auch mich und alle, die in ihr leben.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich war beim Verkauf erwischt worden. Fahnder in Zivil hatten mich dabei beobachtet.

14. Was war Zweck der Fahrt?


15. Wie weit wollten Sie fahren?


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?


Ich habe mich nie hinter das Steuer gesetzt, nachdem ich Drogen konsumiert habe. Auch habe ich mich am nächsten Tag nach einer Party nie in ein Auto gesetzt. Da Cannabis aber bis zu 72 Stunden wirken kann, bin ich sicher 50 Mal unter Cannabiseinfluss gefahren.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines KFZ´s gelöst?
Damals habe ich keinen Konflikt gesehen. Ich dachte, wenn ich einen Tag warte, bevor ich mich ins Auto setze, reicht das aus, um den Einfluss abzubauen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Bei Amphetamin ist man überdreht und überschätzt die eigene Leistung – die Droge unterdrückt die Müdigkeit, man merkt unter Umständen gar nicht, dass man gar nicht in der Lage ist, Auto zu fahren.
Bei Cannabis wird die Reaktion extrem verlangsamt, auch hier kann es zu Fehleinschätzungen kommen. Es kann sogar bei beiden Drogen dazu kommen, dass man Dinge wahrnimmt, die nicht da sind und dafür wichtige Dinge übersieht. Damit gefährdet man nicht nur sich, sondern auch andere.
Unter MDMA-Einfluss neigt man Selbstüberschätzung und man kann Situationen nicht mehr richtig einschätzen. Die Aufputschwirkung lässt den Konsumenten euphorisch werden und das führt zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Zudem können Tage danach noch sogenannte "Flashbacks" erscheinen, d.h. man fühlt die Wirkung der Droge obwohl man nichts genommen hat. Das kann gefährlich sein wenn man z.B. am Straßenverkehr teilnimmt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis kann bis zu 72 Stunden wirken, Amphetamin bis zu 36 Stunden. Auch wenn die Wirkung von XTC nach 6 Stunden abklingt, kann die Wirkung bis zu 12 Stunden anhalten.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es beim täglichen Konsum gibt?
Cannabis macht lethargisch, antriebslos und kann zu Depressionen und anderen psychischen Krankheiten führen. Vor allem, wenn man abhängig wird, kann man schnell in eine Abwärtsspirale enden, in der man sozial vereinsamt und verarmt.
Unter Amphetamin, sind darüber hinaus extreme negative körperliche Schäden möglich. Die Organe können versagen, man ernährt sich schlecht und zu wenig. Extremer Schlafmangel kann zu paranoiden Wahnvorstellungen führen. Auch kann es zu einer Abhängigkeit kommen.
Außerdem kommt es zu einer Toleranzbildung, weswegen man mehr konsumieren muss. MDMA kann irreparable Schäden am Gehirn verursachen. Der Konsum kann zu Depressionen führen, da er in den Dopamin-Haushalt des Gehirns eingreift. Auch psychische Krankheiten und Angstzustände und Depressionen können entstehen.
Eine weitere Gefahr stellt die Überschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit dar, was bei andauernder Überbelastung zu bleibenden Schäden führen kann. Der tägliche Konsum kann zur Drogenabhängigkeit führen.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Ich muss ein bisschen weiter ausholen, um zu erklären, warum ich angefangen habe, Drogen zu konsumieren. Als Kind habe ich schon sehr früh sehr viel Verantwortung übernommen. Ich hatte ein instabiles Elternhaus, mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter eher passiv – daher gab es oft Streit, gerade, wenn mein Vater betrunken nach Hause kam.
Ich habe dann immer, wenn er wütend nach Hause kam, die Rolle übernommen, ihn zu beruhigen. Ich habe ihn an der Hand genommen und ins Bett gebracht – ich war als kleiner Junge der einzige, auf den er gehört hatte. Dabei hat sich bei mir ein mangelndes Stressmanagement ergeben – weil ich immer auf der Hut sein musste, lernte ich nicht richtig abzuschalten.
Als ich dann das erste Mal gekifft hatte – ich war etwa 16 (2003) in der zehnten Klasse - hatte ich auf einmal diese Wirkung, konnte also abschalten. So habe ich mein Stressmanagement extern kontrolliert, statt es von innen heraus zu kontrollieren. Heute habe ich jedoch gelernt, mit Stress besser und vor allem gesünder umzugehen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Ich habe mir mein Umfeld möglichst so ausgesucht, dass es wenig negatives Feedback gab, die meisten meiner Freunde, wie auch meine damalige Partnerin, haben gekifft.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja. Im Jahr 2013 habe ich begonnen, Amphetamin und Ecstasy zu konsumieren. Damals war ich unsicher, wie sich meine weitere Situation gestalten würde. Diese Unsicherheit und den damit verbundenen Stress wollte ich mit dem Konsum verdrängen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Erst in der Psychotherapie, die ich ursprünglich wegen einem anderen Problem aufsuchte, nahm ich mich dem Problem an. Dabei lernte ich auch, dass mir der Konsum von Substanzen eine Unbeschwertheit versprach, die mir als Kind gefehlt hatte. Heute weiß ich um die Mechanismen, die bei mir Konsum auslösen und habe gelernt, damit umzugehen.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Mein Vater war Alkoholkrank.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Eine lange Konsumpause war zwischen 2003 und 2011. Die Spitze war dann im Jahr des Delikts, als ich auch Amphetamin und Ecstasy konsumiert habe.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Für mich war es immer einfacher, auf Knopfdruck Gefühle zu regulieren. Ich hatte ein schlechtes Stressmanagement und habe mein Verhalten und mein Gefühlsleben nicht ausreichend reflektiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder, der konsumiert, kann abhängig werden. Wenn man Verhaltensweisen immer wieder wiederholt, prägen sie sich ein. Dann verliert man irgendwann die Kontrolle über den eigenen Konsum. Gerade, wenn man Drogen missbraucht, um Probleme zu verdrängen, kann man in eine Abwärtspirale gelangen, durch die sich der Konsum verstärkt.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein. Aber ich war gefährdet und habe Drogen missbraucht.

30. Hätten Sie rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja. Wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Stress umzugehen. Heute habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbies, der mir dabei hilft, meine Mitte zu behalten. Ich mache viel Sport, mache Musik, lese gerne und habe mir verschiedene Entspannungstechniken zugelegt.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe gelernt, dass Drogen nur Mittel zum Zweck sind und die Probleme langfristig noch schlimmer machen. Seitdem ich abstintent lebe geht es mir körperlich und geistig besser. Ich ernähre mich gesund und fühle mich insgesamt fitter. Inzwischen habe ich einen guten Ausgleich zwischen Gefühlsleben und Verstand gefunden, so dass beide in Einklang sind. Wenn ich in stressige Situationen gerate, weiß ich aber auch, dass ich mich an meine Partnerin und meine neuen Freunde helfen kann. Außerdem habe ich gelernt, in mich hineinzuhören und zu erkennen, welche Situationen mich triggern.

32. Beschreiben Sie den Punkt (Knackpunkt), an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben.
Als ich erfahren habe, dass ich Onkel werde, habe ich beschlossen, abstinent zu leben.Ich will meinem Neffen als Vorbild dienen. Dazu gehört auch die Einhaltung von gesellschaftlichen Regeln und Gesetzen. Ich will nicht, dass Ich oder meine Nichte mit Drogen konfrontiert. Ich wünsche mir selbst auch Kinder – auch da will ich in einer gesunden Vorbildrolle sein.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Drogen passen nicht mehr in meinen Lebensentwurf. Ich will gesund durch das Leben geben und die guten Momente nüchtern genießen und die schweren Momente ohne Hilfsmittel durchstehen. Ich will mich nicht den Gefahren hingeben, die Drogen mit scih bringen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich habe gemerkt, dass ich mehr Energie habe und auch mehr Lust, meinen Hobbies nachzugehen und diese auch für mich wieder zu entdecken. Ich musste mich allerdings auch von einigen alten „Freunden“ trennen. So fand ich auch Raum und Zeit für neues: Ich zog in eine neue Stadt, begann dort zu arbeiten und baute mir einen neuen Freundeskreis auf.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Mein damaliger Therapeut hat mir sehr geholfen, mich zu stabilisieren und mir die Fallstellen aufgezeigt, bei denen ich vorsichtig sein muss. Auch meine Familie war immer für mich da, wenn ich schwierigere Phasen hatte, konnte ich mich stets an sie wenden. Mein bester Freund war auch immer zur Stelle, mit ihm pflege ich auch heute noch engen Kontakt.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Alle unterstützen mich bei meinem nüchternen Lebensweg. Was mich besonders stolz macht, ist, dass nun auch mein bester Freund aufgehört hat, zu konsumieren.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nach der Auffälligkeit habe ich die Handynummer gewechselt und mich von meinen Drogenfreunden zurückgezogen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Drogenkonsum umzugehen?
Ich habe keinen Kontakt zu Personen, die konsumieren, in Berührung zu kommen. Ich will abstintent bleiben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da ich keine Drogen konsumiere, kann es auch nicht dazu kommen, dass ich unter Einfluss fahre.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall aus. Inzwischen habe ich gute Möglichkeiten gefunden, um mit meinen Gefahrenstellen umzugehen und solche künftig zu vermeiden.
Sollten doch mal wieder derartige Gedanken aufkommen, wende ich mich an mein Umkreis oder meditiere. Ich schäme mich aber auch nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe abstinent.
 
A

arcr11

Gast
32. Beschreiben Sie den Punkt (Knackpunkt), an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben.
Als ich erfahren habe, dass ich Onkel werde, habe ich beschlossen, abstinent zu leben.Ich will meinem Neffen als Vorbild dienen. Dazu gehört auch die Einhaltung von gesellschaftlichen Regeln und Gesetzen. Ich will nicht, dass Ich oder meine Nichte mit Drogen konfrontiert. Ich wünsche mir selbst auch Kinder – auch da will ich in einer gesunden Vorbildrolle sein.
Neffe oder Nichte? Oder beides? Das ist irgendwie verwirrend und wird dem ga auffallen und ggf nach fragen ( auch oder grade weil es nur eine Kleinigkeit darstellt).

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich schließe einen Rückfall aus. Inzwischen habe ich gute Möglichkeiten gefunden, um mit meinen Gefahrenstellen umzugehen und solche künftig zu vermeiden.
Sollten doch mal wieder derartige Gedanken aufkommen, wende ich mich an mein Umkreis oder meditiere. Ich schäme mich aber auch nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich sehe hier keine Antwort auf die Frage.
Es geht rein um das erkennen, etwaiger Rückfall gefahren. Nicht die Reaktion darauf.

Insgesamt sieht der Fb für mich zumindest gut aus. Du hast dich mit der Thematik auseinander gesetzt ( bei den Auswirkungen des täglichen Konsums würde ich es evtl kürzer halten) und die Probleme erkannt.
Du hast dir Hilfe dazu geholt und es scheint gewirkt zu haben.

Ich denke, du bist auf einem sehr guten Weg.
Mal sehen, was die anderen sagen.
 

OhneFS32

Benutzer
Hey arcr,
Danke für deine Anmerkungen. Ist eine Nichte, da hab ich beim schreiben wohl nicht ganz aufgepasst - dass ich das aber falsch sage, is aber unwahrscheinlich - ich weiß es ja ;) und danke für die Anmerkung mit dem Rückfall, werde das nochmal überarbeiten. Lg
 

OhneFS32

Benutzer
1. Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der achten Klasse hatten wir Aufklärungsunterricht in der Schule.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Ich habe im Jahr 2003 das erste Mal gekifft, mit 16.
2013 habe ich im Februar dann zum ersten Mal Ecstasy probiert, bei einer Geburstagsparty eines Freundes. Circa einen Monat später habe ich dann Amphetamin probiert.

3. Wie sah der Konsum aus?
Das erste Mal gekifft habe ich mit einem Mitschüler. Wir haben uns etwa ein Mal im Monat getroffen, um einen Joint zu rauchen. Dieser Freund hatte dann auch erzählt, dass er einen Freund in der Schweiz hatte, der uns etwas schicken könnte. Ich bat mich an, dass er es zu mir schicken konnte, ich rechnete nicht mit negativen Konsequenzen. Aus heutiger Sicht war das naiv. Dann wurde das Paket jedoch am Zoll abgefangen und ich kam deswegen zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. In der Folge arbeitete ich meine Strafe durch Sozialstunden ab. Danach habe ich den Konsum komplett eingestellt.
Während meines Studiums bin ich dann im dritten Semester (2011) in eine WG gezogen – hier wurde ab und zu Cannabis geraucht. Ich begann wieder, ein bis zwei mal im Monat, vor allem auf Parties mitzurauchen. Neben der beruhigenden Wirkung, hatte das Kiffen für mich auch immer eine soziale Komponente – ich erlebte die anderen als cool und wollte dazugehören.
2013 kam dann Ecstasy dazu. Das erste Mal habe ich konsumiert auf dem Geburtstag von einem Freund, er hat mir eine halbe Pille gegeben. Mit diesem Freund habe ich dann bei einer anderen Party, etwa einen Monat später auch zum ersten Mal Amphetamin probiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, ich habe Drogen nie mit Alkohol gemischt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe Alkohol bei besonderen Anlässen, etwa um bei einem Fest anzustoßen getrunken. Ich hatte jedoch immer eine Abneigung gegen Alkohol, was in meiner persönlichen Geschichte begründet ist.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Als ich in der WG gewohnt habe, in der ich auch wieder angefangen habe, zu kiffen, habe ich auch angefangen, Nikotin zu rauchen. Ich habe, bis Dezember 2018 circa ein Päkchen Tabak in der Woche geraucht.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich bin nach dem Cannabiskonsum am nächsten Tag schlecht aus dem Bett gekommen. Ich fühlte mich am nächsten Tag lethargisch und hatte Probleme, mich zu motivieren. Darunter haben auch meine Hobbies gelitten – ich habe weniger gelesen und weniger Musik gemacht als vorher.
Wenn ich Ecstasy konsumiert habe, fühlte ich mich am nächsten Tag oft schlapp und ausgebrannt, weil mir der nötige Schlaf gefehlt hat und die Droge zu viel Serotonin ausgeschüttet hatte. Vom Amphetamin war ich am nächsten Tag oft dehydriert, weil ich zu wenig getrunken habe, wenn ich konsumiert habe.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich. Heute weiß ich, dass ich Cannabis vor allem benutzt habe, um Stress abzubauen. Damals habe ich jedoch ignoriert, dass die Probleme vom Konsum nicht weggehen. Heute habe ich andere Möglichkeiten, um mit Stress umzugehen – ich mache Yoga und Meditationsübungen.
Auch von Ecstasy und Amphetaminen dachte ich, dass sie mir helfen, den Stress vom Studium zu vergessen. Dass die Wirkung den Stress höchstens kurzfristig verdrängt und die Probleme danach immer noch da sind, habe ich verdrängt.
Als ich danach über mein Verhalten nachgedacht habe, habe ich jedoch erkannt, dass ich hier nur geflüchtet bin, statt mich meinen Problemen zu stellen. Heute weiß ich, wie ich in den inneren Monolog gehe, um mich in Stresssituationen gut beruhigen zu können. Das hilft mir besser, als es Drogen jemals konnten.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Der Schweisstest am Geldbeutel war positiv auf Amphetamin.

10. Was und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Samstag vor der Auffälligkeit habe ich einen Joint geraucht mit etwa 0,2 g Marihuana.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich eine halbe Ecstasy-Pille konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Als äußeren Anlass habe ich damals die Party genommen, auf die ich ging. Heute weiß ich aber, dass ich dadurch auch den Stress vergessen wollte, den ich damals hatte. Ich hatte Geldprobleme und dachte es wäre in Ordnung, diese durch den Verkauf von Ecstasy zu lösen. Heute weiß ich, dass das falsch war – ich akzeptiere die Regeln der Gesellschaft, schließlich schützen sie auch mich und alle, die in ihr leben.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich war beim Verkauf erwischt worden. Fahnder in Zivil hatten mich dabei beobachtet.

14. Was war Zweck der Fahrt?


15. Wie weit wollten Sie fahren?


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?


Ich habe mich nie hinter das Steuer gesetzt, nachdem ich Drogen konsumiert habe. Auch habe ich mich am nächsten Tag nach einer Party nie in ein Auto gesetzt. Da Cannabis aber bis zu 72 Stunden wirken kann, bin ich sicher 50 Mal unter Cannabiseinfluss gefahren.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines KFZ´s gelöst?
Damals habe ich keinen Konflikt gesehen. Ich dachte, wenn ich einen Tag warte, bevor ich mich ins Auto setze, reicht das aus, um den Einfluss abzubauen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Bei Amphetamin ist man überdreht und überschätzt die eigene Leistung – die Droge unterdrückt die Müdigkeit, man merkt unter Umständen gar nicht, dass man gar nicht in der Lage ist, Auto zu fahren.
Bei Cannabis wird die Reaktion extrem verlangsamt, auch hier kann es zu Fehleinschätzungen kommen. Es kann sogar bei beiden Drogen dazu kommen, dass man Dinge wahrnimmt, die nicht da sind und dafür wichtige Dinge übersieht. Damit gefährdet man nicht nur sich, sondern auch andere.
Unter MDMA-Einfluss neigt man Selbstüberschätzung und man kann Situationen nicht mehr richtig einschätzen. Die Aufputschwirkung lässt den Konsumenten euphorisch werden und das führt zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Zudem können Tage danach noch sogenannte "Flashbacks" erscheinen, d.h. man fühlt die Wirkung der Droge obwohl man nichts genommen hat. Das kann gefährlich sein wenn man z.B. am Straßenverkehr teilnimmt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis kann bis zu 72 Stunden wirken, Amphetamin bis zu 36 Stunden. Auch wenn die Wirkung von XTC nach 6 Stunden abklingt, kann die Wirkung bis zu 12 Stunden anhalten.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es beim täglichen Konsum gibt?
Cannabis macht lethargisch, antriebslos und kann zu Depressionen und anderen psychischen Krankheiten führen. Vor allem, wenn man abhängig wird, kann man schnell in eine Abwärtsspirale enden, in der man sozial vereinsamt und verarmt.
Unter Amphetamin, sind darüber hinaus extreme negative körperliche Schäden möglich. Die Organe können versagen, man ernährt sich schlecht und zu wenig. Extremer Schlafmangel kann zu paranoiden Wahnvorstellungen führen. Auch kann es zu einer Abhängigkeit kommen.
Außerdem kommt es zu einer Toleranzbildung, weswegen man mehr konsumieren muss. MDMA kann irreparable Schäden am Gehirn verursachen. Der Konsum kann zu Depressionen führen, da er in den Dopamin-Haushalt des Gehirns eingreift. Auch psychische Krankheiten und Angstzustände und Depressionen können entstehen.
Eine weitere Gefahr stellt die Überschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit dar, was bei andauernder Überbelastung zu bleibenden Schäden führen kann. Der tägliche Konsum kann zur Drogenabhängigkeit führen.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Ich muss ein bisschen weiter ausholen, um zu erklären, warum ich angefangen habe, Drogen zu konsumieren. Als Kind habe ich schon sehr früh sehr viel Verantwortung übernommen. Ich hatte ein instabiles Elternhaus, mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter eher passiv – daher gab es oft Streit, gerade, wenn mein Vater betrunken nach Hause kam.
Ich habe dann immer, wenn er wütend nach Hause kam, die Rolle übernommen, ihn zu beruhigen. Ich habe ihn an der Hand genommen und ins Bett gebracht – ich war als kleiner Junge der einzige, auf den er gehört hatte. Dabei hat sich bei mir ein mangelndes Stressmanagement ergeben – weil ich immer auf der Hut sein musste, lernte ich nicht richtig abzuschalten.
Als ich dann das erste Mal gekifft hatte – ich war etwa 16 (2003) in der zehnten Klasse - hatte ich auf einmal diese Wirkung, konnte also abschalten. So habe ich mein Stressmanagement extern kontrolliert, statt es von innen heraus zu kontrollieren. Heute habe ich jedoch gelernt, mit Stress besser und vor allem gesünder umzugehen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Ich habe mir mein Umfeld möglichst so ausgesucht, dass es wenig negatives Feedback gab, die meisten meiner Freunde, wie auch meine damalige Partnerin, haben gekifft.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja. Im Jahr 2013 habe ich begonnen, Amphetamin und Ecstasy zu konsumieren. Damals war ich unsicher, wie sich meine weitere Situation gestalten würde. Diese Unsicherheit und den damit verbundenen Stress wollte ich mit dem Konsum verdrängen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Erst in der Psychotherapie, die ich ursprünglich wegen einem anderen Problem aufsuchte, nahm ich mich dem Problem an. Dabei lernte ich auch, dass mir der Konsum von Substanzen eine Unbeschwertheit versprach, die mir als Kind gefehlt hatte. Heute weiß ich um die Mechanismen, die bei mir Konsum auslösen und habe gelernt, damit umzugehen.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Mein Vater war Alkoholkrank.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Eine lange Konsumpause war zwischen 2003 und 2011. Die Spitze war dann im Jahr des Delikts, als ich auch Amphetamin und Ecstasy konsumiert habe.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Für mich war es immer einfacher, auf Knopfdruck Gefühle zu regulieren. Ich hatte ein schlechtes Stressmanagement und habe mein Verhalten und mein Gefühlsleben nicht ausreichend reflektiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder, der konsumiert, kann abhängig werden. Wenn man Verhaltensweisen immer wieder wiederholt, prägen sie sich ein. Dann verliert man irgendwann die Kontrolle über den eigenen Konsum. Gerade, wenn man Drogen missbraucht, um Probleme zu verdrängen, kann man in eine Abwärtspirale gelangen, durch die sich der Konsum verstärkt.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein. Aber ich war gefährdet und habe Drogen missbraucht.

30. Hätten Sie rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja. Wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Stress umzugehen. Heute habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbies, der mir dabei hilft, meine Mitte zu behalten. Ich mache viel Sport, mache Musik, lese gerne und habe mir verschiedene Entspannungstechniken zugelegt.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe gelernt, dass Drogen nur Mittel zum Zweck sind und die Probleme langfristig noch schlimmer machen. Seitdem ich abstintent lebe geht es mir körperlich und geistig besser. Ich ernähre mich gesund und fühle mich insgesamt fitter. Inzwischen habe ich einen guten Ausgleich zwischen Gefühlsleben und Verstand gefunden, so dass beide in Einklang sind. Wenn ich in stressige Situationen gerate, weiß ich aber auch, dass ich mich an meine Partnerin und meine neuen Freunde helfen kann. Außerdem habe ich gelernt, in mich hineinzuhören und zu erkennen, welche Situationen mich triggern.

32. Beschreiben Sie den Punkt (Knackpunkt), an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben.
Als ich erfahren habe, dass ich Onkel werde, habe ich beschlossen, abstinent zu leben. Ich will meiner Nichte als Vorbild dienen. Dazu gehört auch die Einhaltung von gesellschaftlichen Regeln und Gesetzen. Ich will nicht, dass Ich oder meine Nichte mit Drogen konfrontiert werden. Ich wünsche mir selbst auch Kinder – auch da will ich in einer gesunden Vorbildrolle sein.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Drogen passen nicht mehr in meinen Lebensentwurf. Ich will gesund durch das Leben geben und die guten Momente nüchtern genießen und die schweren Momente ohne Hilfsmittel durchstehen. Ich will mich nicht den Gefahren hingeben, die Drogen mit scih bringen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich habe gemerkt, dass ich mehr Energie habe und auch mehr Lust, meinen Hobbies nachzugehen und diese auch für mich wieder zu entdecken. Ich musste mich allerdings auch von einigen alten „Freunden“ trennen. So fand ich auch Raum und Zeit für neues: Ich zog in eine neue Stadt, begann dort zu arbeiten und baute mir einen neuen Freundeskreis auf.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Mein damaliger Therapeut hat mir sehr geholfen, mich zu stabilisieren und mir die Fallstellen aufgezeigt, bei denen ich vorsichtig sein muss. Auch meine Familie war immer für mich da, wenn ich schwierigere Phasen hatte, konnte ich mich stets an sie wenden. Mein bester Freund war auch immer zur Stelle, mit ihm pflege ich auch heute noch engen Kontakt.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Alle unterstützen mich bei meinem nüchternen Lebensweg. Was mich besonders stolz macht, ist, dass nun auch mein bester Freund aufgehört hat, zu konsumieren.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nach der Auffälligkeit habe ich die Handynummer gewechselt und mich von meinen Drogenfreunden zurückgezogen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Drogenkonsum umzugehen?
Ich habe keinen Kontakt zu Personen, die konsumieren, in Berührung zu kommen. Ich will abstintent bleiben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da ich keine Drogen konsumiere, kann es auch nicht dazu kommen, dass ich unter Einfluss fahre.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich kenne meinen Trigger - denn ich habe mit Drogen versucht, Stress zu kompensieren. Heute weiß ich, dass das nicht funktioniert und im Gegenteil die Probleme auf lange Sicht noch schlimmer macht. Ich reflektiere mit Achtsamkeitsübungen regelmäßig, wie es um mein Innenleben bestellt ist und kann so auf aufkommende Probleme besser reagieren. Ich habe auch gelernt, in den inneren Dialog zu gehen, um so unbewusste Verhaltensmuster rechtzeitig zu erkennen, dass es nicht zu einem Rückfall kommt.

Sollten doch mal wieder derartige Gedanken aufkommen, wende ich mich an meinen Umkreis, also an meine Freundin oder an meine Familie. Ich schäme mich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe abstinent.
 

OhneFS32

Benutzer
So, jetzt habe ich nochmal überarbeitet und eure Anmerkungen eingearbeitet - vielen Dank an @arcr11 und @funkytown ! @Max : Wenn du auch nocheinmal Zeit finden würdest, um drüber zu schauen, wäre das wirklich super. So langsam geht es auf den Termin zu und ich will mich bestmöglich vorbereiten.
Liebe Grüße an alle und ein schönes Wochenende,
P.
Nachtrag an die Moderatoren: Falls das geht, wäre es vielleicht ganz gut, wenn man die Überschrift in "Fragebogen Amphetamin, Ecstasy & Cannabis" ändern könnte, dann finden ihn andere leichter (soweit habe ich nicht gedacht, als ich ihn erstellt habe :D)
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Falls das geht, wäre es vielleicht ganz gut, wenn man die Überschrift in "Fragebogen Amphetamin, Ecstasy & Cannabis" ändern könnte
Das habe ich jetzt mal getan, Hauptsache du findest ihn jetzt selber wieder. ;)

Zwecks FB, hast du mal hier nachgelesen :smiley2204:
 

OhneFS32

Benutzer
@Max jetzt musste ich noch kurz suchen :D. Zu deiner Frage: ja, die habe ich schon durchgelesen und ein paar Sachen davon auf mich umgemünzt.
Warum fragst du? Liest sich das bei mir nicht so?
 

OhneFS32

Benutzer
Wäre super, wenn nochmal jemand drüber fliegen könnte, um mir zu sagen, ob ich das so als Grundlage zur Vorbereitung nehmen kann. Ich wäre euch sehr dankbar :smiley138:
 

OhneFS32

Benutzer
1. Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?

In der achten Klasse hatten wir Aufklärungsunterricht in der Schule.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Ich habe im Jahr 2003 das erste Mal gekifft, mit 16.
2013 habe ich im Februar dann zum ersten Mal Ecstasy probiert, bei einer Geburstagsparty eines Freundes. Circa einen Monat später habe ich dann Amphetamin probiert.

3. Wie sah der Konsum aus?
Das erste Mal gekifft habe ich mit einem Mitschüler. Wir haben uns etwa ein Mal im Monat getroffen, um einen Joint zu rauchen. Dieser Freund hatte dann auch erzählt, dass er einen Freund in der Schweiz hatte, der uns etwas schicken könnte. Ich bat mich an, dass er es zu mir schicken konnte, ich rechnete nicht mit negativen Konsequenzen. Aus heutiger Sicht war das naiv. Dann wurde das Paket jedoch am Zoll abgefangen und ich kam deswegen zum ersten Mal mit dem Gesetz in Konflikt. In der Folge arbeitete ich meine Strafe durch Sozialstunden ab. Danach habe ich den Konsum komplett eingestellt.
Während meines Studiums bin ich dann im dritten Semester (2011) in eine WG gezogen – hier wurde ab und zu Cannabis geraucht. Ich begann wieder, ein bis zwei mal im Monat, vor allem auf Parties mitzurauchen. Neben der beruhigenden Wirkung, hatte das Kiffen für mich auch immer eine soziale Komponente – ich erlebte die anderen als cool und wollte dazugehören.
2013 kam dann Ecstasy dazu. Das erste Mal habe ich konsumiert auf dem Geburtstag von einem Freund, er hat mir eine halbe Pille gegeben. Mit diesem Freund habe ich dann bei einer anderen Party, etwa einen Monat später auch zum ersten Mal Amphetamin probiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein, ich habe Drogen nie mit Alkohol gemischt.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe Alkohol bei besonderen Anlässen, etwa um bei einem Fest anzustoßen getrunken. Ich hatte jedoch immer eine Abneigung gegen Alkohol, was in meiner persönlichen Geschichte begründet ist.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Als ich in der WG gewohnt habe, in der ich auch wieder angefangen habe, zu kiffen, habe ich auch angefangen, Nikotin zu rauchen. Ich habe, bis Dezember 2018 circa ein Päkchen Tabak in der Woche geraucht.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich bin nach dem Cannabiskonsum am nächsten Tag schlecht aus dem Bett gekommen. Ich fühlte mich am nächsten Tag lethargisch und hatte Probleme, mich zu motivieren. Darunter haben auch meine Hobbies gelitten – ich habe weniger gelesen und weniger Musik gemacht als vorher.
Wenn ich Ecstasy konsumiert habe, fühlte ich mich am nächsten Tag oft schlapp und ausgebrannt, weil mir der nötige Schlaf gefehlt hat und die Droge zu viel Serotonin ausgeschüttet hatte. Vom Amphetamin war ich am nächsten Tag oft dehydriert, weil ich zu wenig getrunken habe, wenn ich konsumiert habe.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja habe ich. Heute weiß ich, dass ich Cannabis vor allem benutzt habe, um Stress abzubauen. Damals habe ich jedoch ignoriert, dass die Probleme vom Konsum nicht weggehen. Heute habe ich andere Möglichkeiten, um mit Stress umzugehen – ich mache Yoga und Meditationsübungen.
Auch von Ecstasy und Amphetaminen dachte ich, dass sie mir helfen, den Stress vom Studium zu vergessen. Dass die Wirkung den Stress höchstens kurzfristig verdrängt und die Probleme danach immer noch da sind, habe ich verdrängt.
Als ich danach über mein Verhalten nachgedacht habe, habe ich jedoch erkannt, dass ich hier nur geflüchtet bin, statt mich meinen Problemen zu stellen. Heute weiß ich, wie ich in den inneren Monolog gehe, um mich in Stresssituationen gut beruhigen zu können. Das hilft mir besser, als es Drogen jemals konnten.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Der Schweisstest am Geldbeutel war positiv auf Amphetamin.

10. Was und wie viel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

Am Samstag vor der Auffälligkeit habe ich einen Joint geraucht mit etwa 0,2 g Marihuana.

11. Wie viel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich eine halbe Ecstasy-Pille konsumiert.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Als äußeren Anlass habe ich damals die Party genommen, auf die ich ging. Heute weiß ich aber, dass ich dadurch auch den Stress vergessen wollte, den ich damals hatte. Ich hatte Geldprobleme und dachte es wäre in Ordnung, diese durch den Verkauf von Ecstasy zu lösen. Heute weiß ich, dass das falsch war – ich akzeptiere die Regeln der Gesellschaft, schließlich schützen sie auch mich und alle, die in ihr leben.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich war beim Verkauf erwischt worden. Fahnder in Zivil hatten mich dabei beobachtet.

14. Was war Zweck der Fahrt?


15. Wie weit wollten Sie fahren?


16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?


Ich habe mich nie hinter das Steuer gesetzt, nachdem ich Drogen konsumiert habe. Auch habe ich mich am nächsten Tag nach einer Party nie in ein Auto gesetzt. Da Cannabis aber bis zu 72 Stunden wirken kann, bin ich sicher 50 Mal unter Cannabiseinfluss gefahren.

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und Führen eines KFZ´s gelöst?
Damals habe ich keinen Konflikt gesehen. Ich dachte, wenn ich einen Tag warte, bevor ich mich ins Auto setze, reicht das aus, um den Einfluss abzubauen.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Bei Amphetamin ist man überdreht und überschätzt die eigene Leistung – die Droge unterdrückt die Müdigkeit, man merkt unter Umständen gar nicht, dass man gar nicht in der Lage ist, Auto zu fahren.
Bei Cannabis wird die Reaktion extrem verlangsamt, auch hier kann es zu Fehleinschätzungen kommen. Es kann sogar bei beiden Drogen dazu kommen, dass man Dinge wahrnimmt, die nicht da sind und dafür wichtige Dinge übersieht. Damit gefährdet man nicht nur sich, sondern auch andere.
Unter MDMA-Einfluss neigt man Selbstüberschätzung und man kann Situationen nicht mehr richtig einschätzen. Die Aufputschwirkung lässt den Konsumenten euphorisch werden und das führt zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Zudem können Tage danach noch sogenannte "Flashbacks" erscheinen, d.h. man fühlt die Wirkung der Droge obwohl man nichts genommen hat. Das kann gefährlich sein wenn man z.B. am Straßenverkehr teilnimmt.


19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis kann bis zu 72 Stunden wirken, Amphetamin bis zu 36 Stunden. Auch wenn die Wirkung von XTC nach 6 Stunden abklingt, kann die Wirkung bis zu 12 Stunden anhalten.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es beim täglichen Konsum gibt?
Cannabis macht lethargisch, antriebslos und kann zu Depressionen und anderen psychischen Krankheiten führen. Vor allem, wenn man abhängig wird, kann man schnell in eine Abwärtsspirale enden, in der man sozial vereinsamt und verarmt.
Unter Amphetamin, sind darüber hinaus extreme negative körperliche Schäden möglich. Die Organe können versagen, man ernährt sich schlecht und zu wenig. Extremer Schlafmangel kann zu paranoiden Wahnvorstellungen führen. Auch kann es zu einer Abhängigkeit kommen.
Außerdem kommt es zu einer Toleranzbildung, weswegen man mehr konsumieren muss. MDMA kann irreparable Schäden am Gehirn verursachen. Der Konsum kann zu Depressionen führen, da er in den Dopamin-Haushalt des Gehirns eingreift. Auch psychische Krankheiten und Angstzustände und Depressionen können entstehen.
Eine weitere Gefahr stellt die Überschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit dar, was bei andauernder Überbelastung zu bleibenden Schäden führen kann. Der tägliche Konsum kann zur Drogenabhängigkeit führen.


21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Drogenkonsum?
Ich muss ein bisschen weiter ausholen, um zu erklären, warum ich angefangen habe, Drogen zu konsumieren. Als Kind habe ich schon sehr früh sehr viel Verantwortung übernommen. Ich hatte ein instabiles Elternhaus, mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter eher passiv – daher gab es oft Streit, gerade, wenn mein Vater betrunken nach Hause kam.
Ich habe dann immer, wenn er wütend nach Hause kam, die Rolle übernommen, ihn zu beruhigen. Ich habe ihn an der Hand genommen und ins Bett gebracht – ich war als kleiner Junge der einzige, auf den er gehört hatte. Dabei hat sich bei mir ein mangelndes Stressmanagement ergeben – weil ich immer auf der Hut sein musste, lernte ich nicht richtig abzuschalten.
Als ich dann das erste Mal gekifft hatte – ich war etwa 16 (2003) in der zehnten Klasse - hatte ich auf einmal diese Wirkung, konnte also abschalten. So habe ich mein Stressmanagement extern kontrolliert, statt es von innen heraus zu kontrollieren. Heute habe ich jedoch gelernt, mit Stress besser und vor allem gesünder umzugehen.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Ich habe mir mein Umfeld möglichst so ausgesucht, dass es wenig negatives Feedback gab, die meisten meiner Freunde, wie auch meine damalige Partnerin, haben gekifft.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Ja. Im Jahr 2013 habe ich begonnen, Amphetamin und Ecstasy zu konsumieren. Damals war ich unsicher, wie sich meine weitere Situation gestalten würde. Diese Unsicherheit und den damit verbundenen Stress wollte ich mit dem Konsum verdrängen.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Erst in der Psychotherapie, die ich ursprünglich wegen einem anderen Problem aufsuchte, nahm ich mich dem Problem an. Dabei lernte ich auch, dass mir der Konsum von Substanzen eine Unbeschwertheit versprach, die mir als Kind gefehlt hatte. Heute weiß ich um die Mechanismen, die bei mir Konsum auslösen und habe gelernt, damit umzugehen.


25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Mein Vater war Alkoholkrank.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Eine lange Konsumpause war zwischen 2003 und 2011. Die Spitze war dann im Jahr des Delikts, als ich auch Amphetamin und Ecstasy konsumiert habe.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Für mich war es immer einfacher, auf Knopfdruck Gefühle zu regulieren. Ich hatte ein schlechtes Stressmanagement und habe mein Verhalten und mein Gefühlsleben nicht ausreichend reflektiert.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Jeder, der konsumiert, kann abhängig werden. Wenn man Verhaltensweisen immer wieder wiederholt, prägen sie sich ein. Dann verliert man irgendwann die Kontrolle über den eigenen Konsum. Gerade, wenn man Drogen missbraucht, um Probleme zu verdrängen, kann man in eine Abwärtspirale gelangen, durch die sich der Konsum verstärkt.

29. Waren sie Drogenabhängig?
Nein. Aber ich war gefährdet und habe Drogen missbraucht.

30. Hätten Sie rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja. Wenn ich früher gelernt hätte, besser mit Stress umzugehen. Heute habe ich einen stabilen Rückhalt in meinen Hobbies, der mir dabei hilft, meine Mitte zu behalten. Ich mache viel Sport, mache Musik, lese gerne und habe mir verschiedene Entspannungstechniken zugelegt.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Ich habe gelernt, dass Drogen nur Mittel zum Zweck sind und die Probleme langfristig noch schlimmer machen. Seitdem ich abstintent lebe geht es mir körperlich und geistig besser. Ich ernähre mich gesund und fühle mich insgesamt fitter. Inzwischen habe ich einen guten Ausgleich zwischen Gefühlsleben und Verstand gefunden, so dass beide in Einklang sind. Wenn ich in stressige Situationen gerate, weiß ich aber auch, dass ich mich an meine Partnerin und meine neuen Freunde helfen kann. Außerdem habe ich gelernt, in mich hineinzuhören und zu erkennen, welche Situationen mich triggern.

32. Beschreiben Sie den Punkt (Knackpunkt), an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben.
Als ich erfahren habe, dass ich Onkel werde, habe ich beschlossen, abstinent zu leben. Ich will meiner Nichte als Vorbild dienen. Dazu gehört auch die Einhaltung von gesellschaftlichen Regeln und Gesetzen. Ich will nicht, dass Ich oder meine Nichte mit Drogen konfrontiert werden. Ich wünsche mir selbst auch Kinder – auch da will ich in einer gesunden Vorbildrolle sein.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Drogen passen nicht mehr in meinen Lebensentwurf. Ich will gesund durch das Leben geben und die guten Momente nüchtern genießen und die schweren Momente ohne Hilfsmittel durchstehen. Ich will mich nicht den Gefahren hingeben, die Drogen mit scih bringen.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Ich habe gemerkt, dass ich mehr Energie habe und auch mehr Lust, meinen Hobbies nachzugehen und diese auch für mich wieder zu entdecken. Ich musste mich allerdings auch von einigen alten „Freunden“ trennen. So fand ich auch Raum und Zeit für neues: Ich zog in eine neue Stadt, begann dort zu arbeiten und baute mir einen neuen Freundeskreis auf.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Mein damaliger Therapeut hat mir sehr geholfen, mich zu stabilisieren und mir die Fallstellen aufgezeigt, bei denen ich vorsichtig sein muss. Auch meine Familie war immer für mich da, wenn ich schwierigere Phasen hatte, konnte ich mich stets an sie wenden. Mein bester Freund war auch immer zur Stelle, mit ihm pflege ich auch heute noch engen Kontakt.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Alle unterstützen mich bei meinem nüchternen Lebensweg. Was mich besonders stolz macht, ist, dass nun auch mein bester Freund aufgehört hat, zu konsumieren.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nach der Auffälligkeit habe ich die Handynummer gewechselt und mich von meinen Drogenfreunden zurückgezogen.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit dem Drogenkonsum umzugehen?
Ich habe keinen Kontakt zu Personen, die konsumieren, in Berührung zu kommen. Ich will abstintent bleiben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein.

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Da ich keine Drogen konsumiere, kann es auch nicht dazu kommen, dass ich unter Einfluss fahre.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich schließe einen Rückfall theoretisch aus. Ich vermeide sowohl den Umgang mit Konsumenten als auch mit Drogen. Sollten doch mal wieder derartige Gedanken aufkommen, wende ich mich an meinen Umkreis, also an meine Freundin oder an meine Familie. Probleme will ich offen angehen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich lebe abstinent.
 

OhneFS32

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@Max Danke für den Hinweis. Das war wohl noch zu wenig an den guten Fragebögen dran, was ich da geschrieben hatte, habe das jetzt nochmal angepasst.
Bin gespannt auf euer Feedback :)
 

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Hallo OhneFS32,
das Forum bedankt sich für Deine großzügige Spende! :hand0025::smiley711:
 

OhneFS32

Benutzer
Nun habe ich endlich einen Termin - am 16.06 ist es dann soweit. Wenn nochmal jemand über meinen aktualisierten Fragebogen schauen könnte, wäre das echt super :) Liebe Grüße!
 
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