Hier ist mein Erfahrungsbericht

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Mein erster Termin war am 31.8.05 in HH-Harburg. Ich also ganz cool da hin. Ich war ja gut vorbereitet. Testknacker gelesen, den Rädler
auch noch, LWs in Ordnung, Alk-Konsum minimiert,: "Flori macht dat schon!" Pustekuchen; voll daneben! Am Computer 2mal kläglich
versagt, eine Stunde bei der GA nur rumgestottert, usw. Nur der Doc. war mit mir zufrieden. Nach 2 Wochen kam das GA, negativ natürlich!
Ich hätte mein Alk-Problem noch nicht im Griff, und-und-und, 24Seiten.
Anfang Oktober hab ich dann bei der Fsst. angerufen und den Leiter, mit dem ich im Vorwege schon ein längeres Gespräch hatte,
um Auskunft wegen der weiteren Vorgehensweise zu bitten. Wir vereinbahrten einen Termin und er wolle sich das GA anschaün.
Nach Durchsicht des "Romans", (24 Seiten) meinte er; dass sich das schlimmer anhört, als es ist . Ich möge die Auflagen erfüllen,
(Beratungstelle o.Ä.) und den Antrag ruhen lassen. Wenn ich mich Fit fühlen würde, solle ich mich wieder melden.
(und meine Sperrfrist wäre an meinem Geburtstag abgelaufen gewesen; :heul:!)
Nach Einholung einiger Auskünfte bin ich beim Sozial-Psychiatrischem Dienst vom LK Harburg gelandet. Sehr zu empfehlen und kostenlos!
6 Einzelgespräche a 1 Std. Hat mir gut gefallen, Bescheinigung gab es auch.
Mitte November bin ich zufällig auf dieses Forum gestoßen, das war der Durchbruch! Eine bessere Gruppentherapie kann ich mir nicht
vorstellen!! Anfang Dez. hab ich meine Akte wieder zur AVUS schicken lassen. Termin 21.12.05.

JETZT WAR ICH VORBEREITET!!! Arzt 10 Min., Computer ging so, ein paar Fehler zuviel,aber die anderen Punkte im grünen Bereich.
Gespräch beim GA, ca. 45 Min.! Dabei hätte ich stundenlang weitermachen können. Seine erste Frage galt der letzten MPU, worauf ich meinte:
"Nach meinem heutigen Wissensstand hätte ich mich nach 10 Minuten wieder nach Hause geschickt." Da hatte ich schon gewonnen!
Die Thematik ging um die TF, die Zeit davor, Zeit zw. TF und erster MPU,Zeit bis zur zweiten MPU und um die Zukunft. Bei der Vergangenheit
wurden nur die letzten Jahre behandelt. Jedenfalls sprudelte es einfach so aus mir heraus und hat mir sogar gefallen!

Zum Abschluß versprach er mir ein positives GA und wünschte mir ein frohes Weihnachtsfest! Meine Erleichterung war natürlich riesengroß.
Mir sind ganze Felsen vom Herzen gefallen!!!
Am 27. Dez. kam dann ein Anruf vom GA auf mein Handy,: Beim Reaktionstest würden mir 2 Punkte fehlen (Fehlerquote zu hoch)! Auweia!
Nächsten Tag sofort nach HH-Altona gefahren und den RT wiederholt. Ich war ganz allein da. Ergebnis: Kampfpilot!
Sogar das Fahrgeld wurde mir erstattet. Da ich die Zeit nicht abwarten konnte, habe ich mir nach Rücksprache mein GA am 5.1.06
persönlich abgeholt. Auf direktem Weg zur Fsst., aber war wohl nichts. Die Akte war noch auf dem Postweg. April-April!
Am 6.1. kam dann der erlösende Anruf, das ich mein Kärtchen abholen könne, jetzt aber! Der Chef in Winsen hat sogar seinen Feierabend
nach hinten geschoben.
Ich muß eben ALLES zweimal machen, nur keine TF!!
Ich könnte jetzt noch Romane schreiben, ist aber alles gespeichert (Gehirn-PC)!

Fazit: Die AVUS ist sehr zu empfehlen, ich wurde dort sehr nett und überaus fair behandelt.
Mein besonderer Dank gebührt allen Leuten aus meinem alten Forum und der Fsst. Winsen. IHR HABT MIR SEHR GEHOLFEN!!!!!!!

Mein Wissen und meine Erfahrungen werde ich hier gern weiter zur Verfügung stellen. Es macht Spaß mit EUCH!!!

Ganz liebe Grüße, Euer Florist (Flori o. Blümchen)

Heute admin...
 

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Administrator und MPU Profi
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08.08.2006, 01:40
Florist
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MPU Profi Registriert seit: 16.11.2005
Beiträge: 14.697


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Hier ist mein erster Fragebogen.(Nov.2005)
Mein Thema ist ja bei einem Crash im Idi-Forum verloren gegangen..




Teil I
Wann hatten sie den ersten Kontakt mit Alkohol?
(Allererste Erinnerung)
Im alter von ca. 8 Jahren. Geburtstagsfeier meiner Eltern. Damals tranken sie und Gäste
gern Kroatzbeere. Schmeckte süß aber komisch. Das gab mächtig Mecker.
Wann haben sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Im Alter von 15 Jahren zu meiner Konfirmation ein Glas Wein. Da wurde ich in das Reich
der Erwachsenen aufgenommen.
Wann haben sie mit dem regelmäßigen Trinken begonnen?

Mit 16. Das war aber nicht regelmäßig.
( Frage ist unklug gestellt)

Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Im Alter von 15 Jahren bin ich mit meiner Familie in den kleinen Heideort gezogen.
Ich war aus meinem alten Freundeskreis gerissen; und wollte mich in dem neuen Umfeld
dazugehörig fühlen und damals gehörte Alkoholtrinken eben zum "Guten Ton").
Jungschützen, Partys, Polterabende u.Ä.

Wieviel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Maß und Zeitraum
Das muß man konkretisieren.(auch in der Fragestellung) Von 1966 bis 1969 in meiner wilden
Jugend oft mehr als erlaubt war.(an den Wochenenden Bier und Cola-Rum.) Aber an die genauen Trinkmengen kann ich mich nach
fast 40 Jahren nicht mehr erinnern. Aber es war dann auch mehr. Nach dem Sport usw. Ab 1969 feste Beziehung, Heirat, Kind
und eigene Firma. Da wurde Alkohol nur zu besonderen Anlässen und sehr mäßig konsumiert(Bier, Wein o. Sekt.)!Damals galt
noch 0,8 Prom. Da mein FS unheimlich wichtig für meine Firma und die Familie war, habe ich mich immer an die damalige Gesetzgebung
gehalten. Ab Frühjahr 2004 habe ich meine Trinkgewohnheiten und auch Mengen stark stark gesteigert.Gründe muss und kann ich
gesondert Erläutern.

Wieviel und was haben Sie am Tattag getrunken?
(Genaü Angaben)

15 Flaschen Bier (0,3), 10 Uozo und 4 Glas Sekt (Ca.Errechnet) Aber das war am Vortag,innerhalb von 8 Std.
Tatzeit war um 3 Uhr morgens.

Hatten Sie das Gefühl noch sicher Auto fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Zu Anfang ja, aber das änderte sich sehr schnell.

Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr
teilgenommen, ohne aufzufallen und was schlußfolgern Sie
daraus?
Wenn sie meinen,Verstoßmäßig ca.20 Mal, nach der Umstellung auf 0,5 Prom.
Was war der Anlaß, das Trinken aufzugeben, bzw. zu reduzieren?
Es war meine eigene Angst in eine Abhängikeit zu geraten. Und auch eindringliche Appelle meiner Frau.

Wenn jetzt KT, warum nicht schon eher?
Erst nach meiner aufgefallenen TF bekam ich auch den notwendigen Druck von außen.
In der der Zeit von 1969 bis 2004 habe ich KT erfolgreich ausgeübt.
Wie wirkt sich das auf Sie und Ihre Umwelt aus?
(Familie, Freundeskreis, Arbeit)

Meine Familie, insbesondere meine Frau ist sehr glücklich; dass ich wieder zu meiner alten verantwortungsbewußten
Lebensweise zurückgekehrt bin. Ich gehe wieder voll in meinem Beruf auf und in meinem Freundeskreis beneidet man mich
über meine Standhaftigkeit. Besonders die Frauen. Das erfüllt mich mit Stolz. Ich habe wieder zu mir selber gefunden!
Mir selbst bekommt meine Umkehr sehr gut. Ich ernähre mich gesund, und der "Wohlfühleffekt" beginnt schon dann wenn
ich nach dem zweiten Glas NEIN sage. Das wird von meinem gesamten Umfeld auch ohne Häme akzeptiert.

Was tun Sie um nicht wieder in Ihre alten Gewohnheiten zu
verfallen?
Ich führe einen Trinkkalender, an dem allein schon durchs draufschaün ich mir lieber nen Tee mache.
Gegen aufkommende Langeweile nutze ich ich das Internet intensiv. Bei einem Lustgefühl auf Alk. mische ich im
MPU Forum mit. Bei vielen Schicksalen die dort behandelt werden ist diese Art von Lust schnell beendet.
Außerdem gehe ich regelmäßig zu einem Therapeuten mit dem ich sehr offene und anregende Gespräche führen kann.

Wie verhalten Sie sich in Kriesensituationen?
Ich habe gelernt, auch nein zu sagen(nicht nur beim Alkohol). Probleme werden nicht geschluckt sondern direkt
angesprochen. Und das Problem was überhaupt erst zum Alkmißbrauch geführt hat, habe ich für mich mit Hilfe von
außen ausräumen können.
Wie wollen sie in Zukunft Trinken vom Fahren trennen?

Indem ich Alkohol nur noch in strengen Grenzen zu mir nehme. Maximal 2Gl. Wenn ich fahren muß,gar nichts.
Feiern werden vorher geplant, was den Heimweg betrifft. (Taxi vorbestellen,Auto bleibt zu Haus).



Teil II
Trinken sie alkoholische Getränke? Wenn ja, welche?
(Genaue Angaben...)
Bier und Wein
Warum trinken Sie Alkohol/keinen Alkohol?
(Früher/Heute)
Als Genußmittel,im Jahr 2004 auch als Betäubung (hat nichs bewirkt im Gegenteil!)

Beschreiben sie ihr Verhalten im Straßenverkehr und ihren
Fahrstil in der Vergangenheit.
Bis auf meine frühe Jugend immer ruhig und besonnen. Ich muß niemandem mehr etwas "beweisen".
( 38 Jahre unfallfreiund nur zwei mal einen Punkt in Flensburg. )

Wie wollen sie sich künftig im Straßenverkehr verhalten?

Genau wie früher, natürlich ohne Alkohol!

Sie haben unter Alkohol ein Fahrzeug im Straßenverkehr
geführt.
Wieviel Glas Alkohol haben sie getrunken?
(Bier 0,2L, Sekt/Wein 0,1L, Schnaps 0,02L)

ca. 22 Glas Bier-10 Schnaps und 4 gl. Sekt
Wieviel Kilometer fuhren sie, bis sie aufgefallen sind?
2,5
Wieviel Kilometer wollten sie bis zum Fahrtziel fahren?
2,5
Wurde die Fahrt durch einen Unfall beendet?
nein
Haben sie bei anderen Gelegenheiten im Straßenverkehr bereits
unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
nein
Wieviel müssen sie trinken, um eine Blutalkoholkonzentration
von 0,5 Promille zu erreichen?
ca, 0,8L Bier
Was wollen sie tun - wenn sie nicht gänzlich und immer auf
Alkohol verzichten wollen - damit sie icht mehr in die
Situation kommen, mit Alkohol ein Auto zu fahren?

Indem ich mein Trinkverhalten auf das Mindestmaß einschränke. Zum Genuß und zum Anstoßen reicht ein Glas.
Gegen den Durst gibt es genug alkfreie Getränke. Bei diesen Trinkmengen bin ich noch in der Lage
den Überblick zu behalten. Außerdem werde ich mein Auto zu sochen Veranstaltungen nicht mitnehmen!

Welche Wirkung haben sie in der Vergangenheit nach
Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
-bei wenig Alkohol: Ein Gefühl der Lockerheit und des Wohlfühlens.
-bei viel Alkohol: Müdigkeit, Übelkeit und am nächsten Tag Kater und schlechtes Gewissen.
Kein en richtigen Durchblick mehr. zuerst Redeschwall und dann Schlaf. Starke Einschränkung der Selbstbeherrschung!
Haben sie bereits jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge
verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja
Wie hat sich ihr Umgang mit Alkohol bis zum heutigen Tag
entwickelt?
Ich trinke wie vor 2004 wieder kontrolliert.

Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein
Gab es in ihrem bisherigen Leben Zeiten, in denen sie mehr
Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte
die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
1966 bis 1969. Jugendliches Fehlverhalten. 2004 Hierfür ist eine längere Antwort von Nöten.
Haben sie früher schon einmal oder des öfteren über einen
längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den
Genuss von Alkohol verzichtet?

Nein
 
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Jetzt kommt die Antwort auf die Frage: Warum haben Sie Ihren Konsum gesteigert usw.

Ich habe nie gelernt mit dem Gefühl des "Allein gelassen seins" Leben zu lernen.
Meine Frau hat die Karriereleiter weiter erklommen, auf die ich sie selber geschoben habe. Mit dieser Situation konnte ich im nachhinein nicht richtig fertig werden. Meine Stellung als Familienvorstand und als Ernährer derselben war nachhaltig zerstört. Ich war nur noch das Anhängsel...
Mir fehlte auf einmal das Gefühl gebraucht zu werden! Hinzu kam noch der Tod unseres Hundes, der mir über 16 Jahre zur Seite gestanden hatte. (im übertragenen Sinn), die Krebserkrankung meiner Frau, die zum Glück durch rechtzeitige Behandlung glimpflich verlaufen ist....
Mein Sohn hatte sein eigenes Leben..(Frau, Haus, Erfolg im Beruf usw.)
Mein Feeling war ganz einfach: Du wirst nicht mehr gebraucht, also überflüssig!
Diese Situation habe ich versucht mit Alkohol zu mildern. Die angenehme Wirkung von Alk. kannte ich ja schon. Die unangenehme nicht so...
Probleme können schwimmen, besonders in Alk.!!
Hier könnte ich jetzt noch einen Roman schreiben, aber ich verschone euch damit.
Diesen Absatz habe ich aus meinem Gedächtnis geschrieben, es sind leider schon einige Erkenntnisse aus der hiesigen Zusammenarbeit eingeflossen.
Meine Antworten wurden mir anfangs ganz schön "auseindergerissen", bis da ein MPU-fähiger Fragebogen draus wurde...
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biggrin.gif


Ist doch vielleicht mal interessant, die Geschichte von Flori zu kennen, zumindestens teilweise...
 
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