1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
im alter von 12 jahren, bei einer messe auf der die örtlichen polizei einen stand hatte. es gab anschauungsmaterial in einer vitrine und infoblätter.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
1991 mit achtzehn jahren
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
ich habe von 1991 bis 1994 an wochenenden und wenn ich urlaub hatte auch mal in der woche cannabis konsumiert. sehr unregelmäßig und immer im freundeskreis es gab auch immer mal wochenenden an dennen ich nicht geraucht habe. je nachdem wieviele wir waren oder wer dabei war rauchten wir 1-3 joints mit etwa 0,5g.
1994 als ich zum bund kam habe ich ganz aufgehört.
2011 war ich zu einem vierzigsten geburtstag eines jugendfreundes eingeladen den ich einige zeit vorher in der stadt traf und bis dahin ewig nicht gesehen hatte. auf dem geburtstag fand sich fast die ganze alte qlique wieder und irgendwann reichte jemand einen joint herum von dem ich auch zog.
etwa einen monat später rief mich mein freund an und fragte ob ich mal auf einen spieleabend zu ihm komme, es kämen noch ein paar von den anderen. ich ging hin und es ging wieder ein joint herum. die jungs trafen sich regelmäßig alle ein bis zwei wochen je nachdem wieviele zeit hatten. ich ging erst ab und zu dann häufiger hin. im urlaub trafen wir uns auch mal öfter. es gab aber auch immer mal wochen und mal einen monat in dennen/ dem ich gar nicht konsumiert habe. allerdings kam es im urlaub auch vor das wir öfter etwas unternommen bzw abenden zusammen gesessen haben. eigentlich schwankte es zwischen einem mal im monat bis zu drei mal in der woche aber nie wenn ich arbeiten musste und ich rauchte nie alleine. wenn wir mal zu zweit waren rauchten wir nur einen joint wenn wir zu dritt oder viert waren auch mal drei, immer mit etwa 0,5g inhalt.
der letzte konsum fand am tag der kontrolle statt. der vorfall hat mich das alles zum ersten mal reflektieren lassen.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
mit achtzen habe ich mal nach einigen bieren an einem joint gezogen und mir ist so schlecht geworden das ich es nie wieder gemacht habe.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
von meinem sechzehnten bis etwa zu meinem neunzehnten lebensjahr trank ich gelegentlich auf feiern. dann bekam ich eine stelle im schichtdienst mit wochenendarbeit und habe seit dem nichts mehr getrunken außer mal einem glas gutem rotwein im restaurant zu einem guten essen. in den jahren hat es sich, durch meine wahrnehmung trinkender menschen, auch so entwickelt das ich alkohol einfach nicht mag.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
3-4 tassen kaffee sowie 3-5 zigaretten am tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
während der zeit in der ich konsumiert habe merkte ich das es am folgetag lange dauerte bis in den tritt kam. nachdem ich den konsum eingestellt habe merke ich schnell das ich auch aufmerksamer und offener für mich umgebende menschen geworden bin.
vor allem kollegen fanden das ich montags durchaus mal bis mittags tranig war.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
ja, ich habe es einfach nicht als schlimm wahrgenommen
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
3,5thc 1,8oh 75cooh
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
der tag der auffälligkeit war ein donnerstag, ich hatte urlaub und wir haben motags- und mittwochabends zusammen gesessen und jeweils zwei joints mit etwa jeweils
0,5g zu dritt geraucht
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
einen joint mit etwa 0,5g zu zweit.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
nein
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
allgemeine verkehrskontrolle
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
meine mutter war überraschend zu besuch und ich fuhr sie nach hause
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
6km bin ich gefahren und wollte noch die 6km zurück nach hause
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
unter berücksichtigung der 72 stunden zeitspanne etwa 35-40 mal. ich fahre allerdings auch meistens mit dem rad zur arbeit
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
es gab für mich keinen konflikt
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
es beeinträchtigt die motorik die reaktionszeit das seh- und hörvermögens und führt zu selbstüberschätzung
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
aktive bestandteile vom thc können 72 stunden im körper vorkommen, abbauproduckte auch länger, je nach statur und individuellem stoffwechsel
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
schäden des nervensystems, des gedächtnisses, der lungen, des herzens, psychosen und vor allem psychische abhängigkeit sind wohl nur der anfang
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
1991-1994
es damals zu versuchen war neugier und ich habe niemals darüber nachgedacht was ich da eigentlich mache. in der alten qlique war das ganz "normal". zu dem zeitpunkt als es anfing fiel es zuhause auch keinem auf da die ehe meiner mutter und meines stiefvaters gerade zerbrach. ich suchte vermehrt die nähe zu freunden die als ersatzfammillie dienten. als ich `94 zum bund ging, danach umzog und einen anderes umfeld hatte stellte ich den konsum ja auch ganz ein.
2011-2014
es war der dumme gedanke das einmal keinmal ist und beim zweiten mal das es ja nicht geschadet hätte. das wiedersehen der alten freunde weckte ein aus heutiger sicht falsches gefühl der vertrautheit. man kennt sich ja weil man zusammen damals soviel erlebt hat und den anderen hat es ja auch nicht geschadet. sie schienen spaß miteinander zu haben und für einander da zu sein. heute weiß ich das es sehr oberflächliche freundschaften sind die sich eigentlich nur um den gemeinsamen konsum drehen.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
die sie es wussten haben selber konsumiert und die die es heute wissen verstehen es zum großteil nicht aber finden es gut das ich damit heute so offen umgehe. vor allem aber auch da ich dadurch erfahrungen gemacht habe die ich gerne teile und die villeicht anderen helfen damit im persönlichen umkreis besser umzugehen und es villeicht besser zu erkennen.
meine lebensgefährtin fand es gar nicht gut allerdings hat sie es auch nie miterlebt da ich zu hause nicht konsumiert habe.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
nein
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
am tag der kontrolle stand für mich fest das ich es beende und das habe ich sofort getan. ich sprach natürlich sofort mit meiner lebensgefährtin die es mehr als gut fand und mich sofort bestärkte. in den darauf folgenden wochen öffnete ich mich immer mehr fammilienangehörigen und zwei guten freunden die alle häufig vorbei kamen, anriefen und mich fragten wie es denn so lief. ich habe mich gefragt wo ich stehe und wo ich hin will. ich sprach mit einem kollegen der betrieblicher suchtkrankenhelfer ist. der gab mir zwei telefonnummern von der drob und einem psychotherapeuten für den fall das ich jemanden zum reden bräuchte. von dennen habe ich keinen gebrauch gemacht da ich in der glücklichen situation bin das es mir wirklich gut geht und ich weder den konsum noch die alten kumpels vermisse.
die vielen gespräche und treffen im famillien und freundeskreis haben mir sehr viel gegeben mich voran gebracht und mich geerdet. obwohl ich in diesem jahr mit vielen wiedrigkeiten zu kämpfen hatte geht es mir nur immer besser. heute ärgert es mich das ich in den letzten jahren so oft zeit verschwendet habe in der ich etwas positives hätte tun oder die ich mit tollen menschen hätte verbringen können.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
pausiert habe ich öfter aus mehreren gründen.wenn ich beruflich eingebunden war (ich habe öfter bereitschaft) und ich habe nur in gesellschaft konsumiert.
spitzen gab es keine
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
nichts
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
ja, jeder der drogen konsumiert begibt sich in diese gefahr.
29. Waren sie drogenabhängig?
nein
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
ja und ich hätte es müssen. ich hätte mich schon auf den ersten kontakt mit cannabis nicht einlassen dürfen da es mir nie etwas gutes gebracht hat. das ist einfach eine scheinwelt von der nichts übrig bleibt wenn man sie hinter sich lässt.
ich hätte mich auf meine liebe mutter, schwester und wirklich gute freunde konzentrieren müssen.
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
weil ich keinerlei nachhaltig positive erinnerungen mit dem konsum verbinde. ich hatte glück das nie etwas schlimmes passiert ist und ich habe damit einfach zeit meines lebens verschwendet die ich sinnvoll hätte verbringen können.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
der abend nach der kontrolle an dem ich darüber nachdachte was passiert ist und warum. mir ist klar geworden das ich jahrelang nicht bewusst gelebt habe. auch als ich damals aufgehört habe habe ich es einfach gemacht aber nicht bewusst damit abgeschlossen.
eigentlich hat mir der tag der kontrolle sehr viel positives gegeben.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
weil ich erkannt habe welch negative auswirkungen auch gelegentlicher konsum für mich hatte.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
eigentlich hat es mich erschrocken wie leicht es war den konsum zu beenden. ich fahre viel mit meinem rennrad und bin seit januar wieder mitglied in der freiwilligen feuerwehr bei der ich sehr aufblühe. ich habe selten soviel neues gesehen und gelernt und auch noch soviel spaß dabei gehabt.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
natürlich famillie und freunde durch gespräche und häufige treffen, aber auch mein wiedereintritt in die freiwillige feuerwehr. ich habe dieses jahr einige lehrgänge besucht und viele neue menschen und tolle kameraden kennengelernt, von dennen einige zu guten freunden geworden sind.. anderen menschen zu helfen ist ein wirklich gutes gefühl und wir sagen rausch oder retten. ich bin mittlerweile atemschutzgeräteträger, maschinist und truppführer. in dieser funktion kommt mir viel verantwortung zu und ich brauche einen klaren kopf.
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
durchweg positiv und ich spüre das ich durch diese neuen erfahrungen die ich mache auch meinem umfeld positive impulse gebe.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
zwei telefonate im januar aber es stellte sich schnell heraus das es keine echten gemeinsamkeiten mehr gibt. der kontakt zu den sogenannten "freunden" fehlt mir auch gar nicht. ich habe sofort gesehen das es sich zum großteil um das gemeinsame konsumerlebnis dreht. auch wenn alle gesagt haben es sei ja auch besser aufzuhören, legt da keiner wert auf abstinente freizeitgestaltung. dadurch hatte ich den letzten kontakt mit jemandem aus dem kreis ende januar und heute grüßt man sich von weitem und geht weiter. es war einfach ein oberflächliches und falsches gefühl der vertrautheit, das uns wieder zusammengeführt hatte.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
nein.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
einen bogen darum und um die konsumenten zu machen. besonders da ich eine vorgeschichte habe.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
einfach in dem ich absolut abstinent bin
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
auch wenn das für mich unvorstellbar ist, weil ich absolut kein verlangen nach cannabis habe, kann ich mich immer auf vertraute menschen verlassen. aber da möchte ich auch nichts dem zufall überlassen und würde mir von der drob einen psychotherapeuten empfehlen lassen. einen weiß ich zwar aber ich denke profis kennen profis..
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
ich trinke höchstens mal ein glas rotwein im restaurant aber das letzte ist auch schon mindestens zwei jahre her. ich stoße sogar zu sylvester alkoholfrei an.