Ich brauche euren Rat zur MPU

Patrick

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bräuchte mal dringend euren Rat :smiley2204: Ich habe nächste Woche schon meine MPU und war mir bis jetzt sehr sicher wie ich diese angehen möchte (offen, ehrlich, so wie es war). Jetzt, so kurz bevor, mache ich mich aber selbst verrückt. Es geht um die Frage ob ich dem GA wirklich erzählen kann, dass ich am Abend der TF wirklich nicht mehr weiß das ich in mein Auto gestiegen bin und losgefahren bin. Ich habe eine Strecke von ca 25 km zurückgelegt und endete auf einer Landstraße in der Leitplanke und kam erst durch einen vorbeifahrenden Augenzeugen, der mich im Auto fragte ob alles ok sei, wirklich wieder zu mir. Ich war einfach eingeschlafen und weiß von der gesamnten Fahrt nichts und vom Einsteigen und losfahren auch nicht. Ich habe an dem Abend gegen 20:20 Uhr kurzfristig entschieden, dort zu übernachten um doch was trinken zu können. Geplant war ursprünglich, dass meine Frau mitkommt zu der Feierlichkeit und fährt. Es ging ihr aber so schlecht an dem Tag, so dass ich allein fuhr weil ich nicht kurzfristig absagen wollte. Ich wollte dann nichts trinken und Nachts wieder nach Hause kommen. Nach Rücksprache mit ihr, entschied ich mich also dort zu übernachten und fing an zu trinken. Von 20:20 Uhr bis ca. 00:30 Uhr hatte ich durch einige Bier und viele Schnäpse (diesen hatten wir schnell zu viert aus Spaß unserem Gastgeber weggetrunken) einen gemessenen BAK um 2:25 Uhr von 1,74%. Später musste ich mich auch noch 2 mal übergeben und schlief auf der Heimfahrt wieder ein als ich von der Wache abgeholt wurde.

Ich weiß, es ist sehr kurzfristig jetzt aber ich würde mich über eure Meinungen dazu sehr freuen weil ich mich einfach verrückt mache jetzt :-(

hier noch meine Daten:

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 181 cm
Gewicht: 73 kg
Alter: 31 Jahre

Was ist passiert? oben beschrieben
Datum der Auffälligkeit: 25.09.2016
BAK:. 1,74 %
Trinkbeginn: 20:20 Uhr
Trinkende: ca. 00:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 2:25 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: vor 7 Monaten
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: insg. 9 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass auch zukünftig ein KFZ unter Alkoholeinfluss im öffentlichen Straßenverkehr geführt wird bzw. ob als Folge unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vorliegen, die das sichere Führen von KFZ in Frage stellen

Bundesland: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT: letzter Konsum Silvester 16/17 0,5 l Bier in 2 Std.
Ich lebe abstinent seit: ersten drei Monate nach TF

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Blutbild vom Januar und Mai vorhanden

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 24.05.17
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein

-------------------------

Ich bedanke mich schon einmal.

LG
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Patrick,

begrüße dich in diesem Forum :smiley138:

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und bräuchte mal dringend euren Rat :smiley2204: Ich habe nächste Woche schon meine MPU und war mir bis jetzt sehr sicher wie ich diese angehen möchte (offen, ehrlich, so wie es war). Jetzt, so kurz bevor, mache ich mich aber selbst verrückt. Es geht um die Frage ob ich dem GA wirklich erzählen kann, dass ich am Abend der TF wirklich nicht mehr weiß das ich in mein Auto gestiegen bin und losgefahren bin. Ich habe eine Strecke von ca 25 km zurückgelegt und endete auf einer Landstraße in der Leitplanke und kam erst durch einen vorbeifahrenden Augenzeugen, der mich im Auto fragte ob alles ok sei, wirklich wieder zu mir. Ich war einfach eingeschlafen und weiß von der gesamnten Fahrt nichts und vom Einsteigen und losfahren auch nicht.

Das ist gar nicht mal so ungewöhnlich, je höher der Promillewert war (und man diese Mengen nicht ständig trinkt), umso wahrscheinlicher werden die Erinnerungslücken. Wenn du hier im Forum in einigen Threads liest, wirst du immer wieder auf Aussagen, ähnlich wie deiner, treffen. Worum genau machst du dir Sorgen? Das der Gutachter dir nicht glaubt das du nichts mehr von der Fahrt weißt?
 

Patrick

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,
danke für die schnelle Antwort.

Ich denke mir das auch so, allerdings habe ich Angst davor, dass der GA mir das so negativ auslegen kann nach dem Motto: Wenn du schon nicht mehr weißt wie du losgefahren bist, wie bist du dann so weit gekommen? Oder es muss ja ein drastisches Problem vorliegen um noch so weit zu fahren und für KT reicht es nicht oder ähnlich. Hier ist mal ein Auszug von meinem Trinktagebuch. Ich habe mir in 2016 schon eine gewisse Gewöhnung "angetrunken" rückwirkend betrachtet.

Tag/Datum Wann Anlass/Wo Was und Wieviel Mit wem
31.12.2016 Silvester Mitternacht 3 Std. Anstoßen zu hause (ruhig) 0,5 l Bier als Krefelder gemischt Ehefrau
Trunkenheitsfahrt Samstag24.09.2016 Privatfeier Chef mit Partner ca. 7x 0,33 lBier & 8x 2cl Schnaps Team & Partner
22.08. - 07.09.2016 Abends nach dem Essen Urlaub Türkei 5x 0,3 l Bier Ehefrau
23.07.2016 Samstag 19:00 - 03:00 Uhr 30. Geburtstag Freundin 8x Flaschen 0,3 l Bier & 4 Waldgeist Freunden/Ehefrau
Mai Sonntag 17:30 - 19:30 Uhr Bundesligaspiel Stadion 4x 0,4 l Bier Schwager
Mai Samstag !7:00- 23:30 Uhr DFB Endspiel Public Viewing 6x 0,5 l Bier Freunden/Schwager & Schwester
24.03.2016 Donnerstag 20:00 - 2:00 Uhr Geburtstag Ehefrau zu hause 4x 0,3 l Bier 2 Freunde
18.03.2016 Freitag 18:00 - 21:00 Uhr Geburtstag Stiefvater zu hause 2x 0,5 l Bier zum Essen Familie
20.01-22.01.2016 Mittwoch-Freitag 20:00 - 3:00 Gesamttagung Stuttgart 1. Abend 7x 0,3 l Bier -2. Abend Alkoholfreies - Fahrer für Rückfahrt Firma


Es war halt ein kompletter Blackout als ich losgefahren bin, ohne ersichtlichen Grund. Es macht mich selbst fertig, nicht den Grund für die Fahrt zu kennen. Ich kann es mir nur so erklären, dass ich wegen meinem schlechten Gewissen meiner kranken Frau gegenüber dann gedacht habe, ich fahre jetzt nach hause.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Patrick,

sorry, dass es dieses Mal so lange mit meiner Antwort gedauert hat.

Ich denke mir das auch so, allerdings habe ich Angst davor, dass der GA mir das so negativ auslegen kann nach dem Motto: Wenn du schon nicht mehr weißt wie du losgefahren bist, wie bist du dann so weit gekommen?

Das ist relativ einfach zu erklären. Wir eignen uns im Laufe der Zeit einen gewissen Automatismus an was das Fahren betrifft. Wir müssen nicht mehr darüber nachdenken wo die Kupplung oder die Bremse sitzt, denn das macht unser Gehirn ganz automatisch. Wie oft fährt man die gleiche Strecke entlang und kann hinterher nicht mehr sagen ob die Ampel rot oder grün war, oder ob der Bäckerladen an der Ecke geöffnet hatte...

Dies funktioniert im gewissen Grad auch wenn wir alkoholisiert sind. Solange es sich noch in dem Promillebereich bewegt den unser Körper "gewohnt" ist, geht das alles noch gut, fahren wir mit höheren Umdrehungen passieren dann aber häufig Unfälle - und einen Unfall hattest du ja auch.

Oder es muss ja ein drastisches Problem vorliegen um noch so weit zu fahren und für KT reicht es nicht oder ähnlich.

Es ist nun mal so das, mit zunehmender Alkoholisierung, die Hemmschwelle (etwas Unrechtes zu tun) sinkt. Vor dem GA sitzen ja den ganzen Tag Leute die ihre MPU machen eben weil sie unter Alk. und/oder Drogen gefahren sind. Von daher wird der GA eher hinterfragen WARUM man soviel getrunken hat und weniger darauf eingehen wie weit die Wegstrecke war.

Hier ist mal ein Auszug von meinem Trinktagebuch. Ich habe mir in 2016 schon eine gewisse Gewöhnung "angetrunken" rückwirkend betrachtet.

Tag/Datum Wann Anlass/Wo Was und Wieviel Mit wem
31.12.2016 Silvester Mitternacht 3 Std. Anstoßen zu hause (ruhig) 0,5 l Bier als Krefelder gemischt Ehefrau
Trunkenheitsfahrt Samstag24.09.2016 Privatfeier Chef mit Partner ca. 7x 0,33 lBier & 8x 2cl Schnaps Team & Partner
22.08. - 07.09.2016 Abends nach dem Essen Urlaub Türkei 5x 0,3 l Bier Ehefrau
23.07.2016 Samstag 19:00 - 03:00 Uhr 30. Geburtstag Freundin 8x Flaschen 0,3 l Bier & 4 Waldgeist Freunden/Ehefrau
Mai Sonntag 17:30 - 19:30 Uhr Bundesligaspiel Stadion 4x 0,4 l Bier Schwager
Mai Samstag !7:00- 23:30 Uhr DFB Endspiel Public Viewing 6x 0,5 l Bier Freunden/Schwager & Schwester
24.03.2016 Donnerstag 20:00 - 2:00 Uhr Geburtstag Ehefrau zu hause 4x 0,3 l Bier 2 Freunde
18.03.2016 Freitag 18:00 - 21:00 Uhr Geburtstag Stiefvater zu hause 2x 0,5 l Bier zum Essen Familie
20.01-22.01.2016 Mittwoch-Freitag 20:00 - 3:00 Gesamttagung Stuttgart 1. Abend 7x 0,3 l Bier -2. Abend Alkoholfreies - Fahrer für Rückfahrt Firma

Aus deiner Trinktabelle ist herauszulesen, dass du am Tag der TF ordentlich Schnaps getrunken hast, wohingegen das vorher (bis auf 1x) nicht der Fall war. Es könnte sein das der GA damit Probleme hat.

Auch wenn du am Tag der TF volltrunken warst, müssen die Angaben im Vorfeld sich halbwegs mit der Menge deiner TF decken.
think.gif


Es war halt ein kompletter Blackout als ich losgefahren bin, ohne ersichtlichen Grund. Es macht mich selbst fertig, nicht den Grund für die Fahrt zu kennen. Ich kann es mir nur so erklären, dass ich wegen meinem schlechten Gewissen meiner kranken Frau gegenüber dann gedacht habe, ich fahre jetzt nach hause.

Was hältst du denn davon wenn du den Fragebogen für eine Alkohol-MPU ausfüllst? Es ist zwar knapp von der Zeit, jedoch könnten deine Angaben uns (und v.a. dir selbst) noch ein wenig auf die Sprünge helfen und wir könnten noch evtl.e Stolpersteine bearbeiten, die dein KT evtl. gefährden...
 

Patrick

Neuer Benutzer
So, ich habe meine Geschichte mal abgetippt. Vielen Dank schon mal für die Mühe.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am Samstag 24.09.2016 ab 16 Uhr war unser gesamtes Team (12 Leute) mit ihrer Partnerin/Frau bei meinem damaligen Vorgesetzten zu Hause zu einer kleinen Privatfeier eingeladen. Es sollte ein gemütliches Beisammensein mit allen Kollegen und deren Familie werden. Da einige Kollegen eine weitere Anreise hatten, hat mein Chef ein Hotelzimmer ca. 10 Fahrminuten entfernt von Ihm gebucht. Mein Chef und seine Frau hatten vor dem Haus, den Garten und die Garage wie das Oktoberfest geschmückt. Manche Kollegen kamen auch in bayrischer Tracht. Es gab einige alkoholfreie und alkoholische Getränke und am Abend wurde eine kleine Auswahl an Essen vom Catering geliefert. Da meine Frau die Tage vor dem Abend schon starke Kopfschmerzen und an diesem Tag nach der Arbeit besonders schlimm hatte, entschloss ich mich allein zu fahren, nichts zu trinken und spät abends dann nach Hause zu kommen. Meine Frau wollte, dass ich ebenfalls dort übernachte, dies lehnte ich aber ab. Gegen 16:15 Uhr habe ich noch 2 Kollegen mit deren Frau am Hotel abgeholt und sind dann gemeinsam zur Feier gefahren. Alle haben sich nett unterhalten, was getrunken und später haben wir noch Oktoberfestspiele gemacht wie Dosenwerfen usw. Ich habe erst Kaffee getrunken und später alkoholfreies Radler. Nach dem Essen gegen 19 Uhr wurde die Stimmung immer lockerer. 4 meiner Kollegen fragten dann ob ich nicht doch übernachten möchte um auch was trinken zu können. Auf Grund der Kurzfristigkeit bot ein Kollege mir sein zweites Bett im Zimmer an. Ich lehnte dies mehrfach ab, habe schließlich aber zugestimmt und wollte erst mit meiner Frau Rücksprache halten und nach ihrem Zustand fragen. Es ging ihr ein wenig besser und sie sagte ich soll ruhig dableiben. Ich entschloss mich schließlich zu bleiben und bei dem Kollegen im Hotelzimmer mit zu übernachten. Alle haben sich gefreut dass ich bleibe. Ich habe jetzt Bier getrunken und wir standen in einer kleinen Gruppe am Stehtisch mit unserem Chef. Einer der Kollegen sagte dann: Wir trinken Chef jetzt den Schnaps leer. So begannen wir mit 4 Leuten einen Haselnuss-Schnaps zu trinken. Nach etwa 30 min war diese leer und es wurde eine Flasche Amarillenschnaps auf den Tisch gestellt. Nebenbei lief inzwischen Musik und wir tranken noch Bier dabei. Der Amarillenschnaps schmeckte mir nicht so gut, trotzdem trank ich von diesem auch 3-4 mit. Gegen 24 Uhr überkam mich die Übelkeit und ich habe mich kurz darauf übergeben. Danach habe ich keine Erinnerung mehr. Ich bin schließlich in mein Auto eingestiegen, welches direkt vor dem Haus geparkt war und losgefahren Richtung Dortmund. Ich kann mich einen Augenblick daran erinnern bei der Fahrt Schlangenlinien gefahren zu sein aber konnte nicht anhalten und habe vor Müdigkeit meine Augen geschlossen. Schließlich bin ich nach ca 25 km Fahrt wach geworden, weil ich in einer Rechtskurve geradeaus über die Gegenspur in die Leitplanke gefahren bin. Ich wurde erst wach als mich der Fahrer eines vorbeifahrenden Autos am Steuer weckte. Ich habe erst nicht realisieren können was los ist, bis ich bemerkte was passiert ist. Ich kam langsam zu mir und stieg aus. Es ist niemandem etwas passiert. Als die Polizei eintraf, habe ich sofort angegeben etwas getrunken zu haben. Ich wurde mit auf die Wache genommen, wo mir der Führerschein entzogen wurde und ein Arzt um 2:25 Uhr Blut abgenommen hat (1,74%). Meine Frau holte mich gegen 2:45 Uhr ab.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ich habe 7x 0,33 l Bier und 8x 2cl Schnaps (Haselnuss und Amarille) innerhalb von 4 Stunden getrunken.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin 25 km weit gefahren bis es zum Unfall kam und wollte eine Strecke von 83 km zurücklegen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich habe mich nach dem sehr schnellen Trinkverhalten an diesem Abend plötzlich unwohl gefühlt und musste mich bereits einmal übergeben. Die Wirkung des Alkohols setzte Schlagartig ein und ich kann mich danach nicht erinnern losgefahren zu sein. Ich wusste aber vor meiner Übelkeit schon nicht fahrtüchtig zu sein, hätte ich dies vorgehabt.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ursprünglich war geplant, dass meine Frau fahren wird. Auf Grund ihres Zustandes bin ich selbst gefahren und wollte nichts trinken. Später haben meine Arbeitskollegen und ich uns um ein Zimmer in dem Hotel, wo die Kollegen übernachtet haben, gekümmert. Als meine Übernachtungsmöglichkeit gesichert war, habe ich begonnen zu trinken.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
NEIN

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich bin einige Male 2 km vom Grillen bei meinem Opa noch nach Hause gefahren, nachdem ich beim Grillen 1x 0,33 l Bier bei Ankunft und 1-2x 0,33 Radler getrunken hatte. Ich habe zwar darauf geachtet, 1-2 Stunden vor der Heimreise keinen Alkohol mehr zu trinken, weiß aber aus heutiger Sicht, das dieses Verhalten schon Naiv und Fahrlässig war. Ich habe die „geringen“ Mengen als harmlos eingestuft, nach dem Motto: Bei so wenig in dieser Zeit, passiert nichts. Ansonsten habe ich stets darauf geachtet nicht Auto zu fahren wenn ich getrunken habe.
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Mein erster Kontakt mit Alkohol war mit 15 Jahren auf dem Schützenfest. Ich war relativ neu in dem Verein und schon ziemlich erfolgreich beim Vogelschießen auf dem Fest. Abends wurde dann mit allen gefeiert. Ich probierte mein erstes Bier. Es schmeckte mir gar nicht weil es bitter war, trank es aber sehr langsam aus.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Es waren immer gesellige Abende mit Freunden und Arbeitskollegen als Trinkanlass . Mit 18-20 Jahren waren wir fast wöchentlich in der Diskothek als Clique und haben über den Abend verteilt ca. 10 Bier oder Biermischgetränke a 0,3 l getrunken, ab und zu kamen auch noch Spirituosen hinzu. Mit 21-22 Jahren haben wir uns mit 3-4 Arbeitskollegen ca 2-3 mal Samstags im Monat Abends nach der Arbeit zu Hause getroffen und gemütlich den Arbeit verbracht mit Musik und Spielekonsole, dabei haben wir uns immer 1 Kiste 20x0,5 l Kolabier gekauft, selten auch mal eine Flasche Tequila. Mit 23-24 Jahren setzte sich das so fort, allerdings kamen noch 2 Kollegen hinzu und die Häufigkeit verringerte sich. Wir trafen uns 1 mal im Monat zu Hause, tranken jeder ca 5 Faschen 0,5 l Bier und selten noch Schnaps. Wir gingen ca. 8-10 mal im Jahr in die Disco, dabei trank ich ca. 6-8 Flaschen 0,3 l Bier oder Biermischgetränke und auch mal einen Tequila. Mit 25-26 Jahren war ich insgesamt 6 mal in der Disco und trank 7-10 Flaschen 0,3 l Bier oder Biermischgetränke. Mit 27-28 Jahren habe ich auf insgesamt 4 Geburtstagen getrunken, jeweils 4-5 Flaschen 0,5 l Bier. An Silvester zu den Partys habe ich 5-7 Flaschen 0,5 l Bier und 3-4 Schnaps 2 cl getrunken. Mit 29-31 Jahren hat sich der Konsum gesteigert mit durchschnittlich 7 Trinkanlässen im Jahr. Das Minimum dabei waren 2 Flaschen 0,5 l Bier an 2 Geburtstagen und das Maximum war 12 Flaschen 0,3 l Bier und 4 Wodka an meinem 30. Geburtstag.
>>Zusätzlich eine Trinkkurve angefertigt<<

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
In Punkt 9 mit beschrieben.
>>Zusätzlich ein Trinktagebuch seit Trinkbeginn mit 15/16 Jahren angefertigt<<

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Früher war es fast ausschließlich in der Disco. Später nahmen die Discobesuche ab und wir trafen uns mit 4-5 Freunden am Wochenende bei jemanden zu Hause und hörten Musik, spielten Spiele und tranken dabei.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Früher habe ich in der Disco oder beim Zusammensitzen zu Hause mit Freunden mehr aus Genuss getrunken und nicht mit der Absicht sich zu betrinken. Später dann wurden die Trinkanlässe zwar weniger, dafür steigerte sich mein Konsum aber. Ich habe damals sehr viel und lange gearbeitet um was zu erreichen und freute mich daher auf die Disco oder kleinere Feier zu Hause mit Freunden am Wochenende um mal abzuschalten von der Arbeit und Spaß zu haben. Ich habe teilweise sehr schnell getrunken und gerade in der Disco wollte ich schnell ein gewisses Level erreichen, weil mir so das Reden und Tanzen viel leichter viel, ich fühlte mich so lockerer. Als ich dann später noch mehr Arbeitete und meine jetzige Frau kennenlernte, ließen die Trinkanlässe stark nach. Wir haben uns mehr darauf gefreut nach einer anstrengenden Woche die Zeit gemeinsam zu verbringen im Kino, Essen gehen, in die Stadt oder einfach zu Hause einen Film schauen. Der Alkoholkonsum nahm ab 2015 wieder deutlich zu, da ich jetzt für eine Brauerei arbeitete. Es gab 3 Veranstaltungen der Firma im Jahr mit jeweils 1-2 Übernachtungen. Nach den Tagungen tagsüber, gab es Abends dann immer ein Beisammensein mit den Getränken aus unserem Portfolio. Viele Kollegen waren sehr trinkfest und ich wollte als „Neuling“ versuchen mitzuhalten und trank deswegen schnell und viel mit. Der Zusammenhalt im Team war auch sehr hoch. Es gefiel mir auf Anhieb dort und ich wollte dazugehören. Weil ich am Anfang bemerkte, dass ich nicht so viel Bier vertrage, habe ich meine bisherigen Trinkanlässe wie Geburtstage oder Silvester dazu genutzt, mehr Bier zu trinken um eine gewisse Gewöhnung zu erreichen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol wurde ich lockerer und redseliger. In der Disco tanzte ich nur nach Alkoholgenuss weil meine Hemmschwelle herabgesetzt war.
Bei viel Alkohol wurde ich undeutlich in der Aussprache und oft sehr müde. Außerdem ging es mir nach übermäßigem Alkoholkonsum oft nicht so gut am nächsten Tag, worauf ich dann den Sonntag einfach auf der Couch verbracht habe.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Frau sagte des Öfteren mal ich solle nicht viel trinken weil es mir dann am nächsten Tag nicht gut gehe. Ich habe ihr schließlich auch den Sonntag damit versaut wenn ich verkatert auf der Couch liege. Ich habe dies immer zu Kenntnis genommen aber eher als harmlos abgestempelt.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Vor der Beziehung mit meiner Frau war ich sehr ungebunden. Ich arbeitete sehr viel und freute mich auf das Wochenende mit Freunden um abzuschalten von der Woche. Mit dem Alkohol viel es mir deutlich leichter neue Leute kennenzulernen. Später mit meiner Frau veränderte sich dieses Verhalten natürlich. Es war uns wichtig Zeit miteinander zu verbringen. Wir gingen nicht viel feiern. Wenn ich mal mit Freunden unterwegs war, ging es mir nicht so gut am nächsten Tag, was meiner Frau nicht so gefiel.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
In den Jahren 2003 bis 2009 habe ich pro Trinkanlass zwar deutlich weniger konsumiert wie heute, aber die Häufigkeit der Anlässe war teilweise sehr hoch und somit auf das Jahr gesehen auch höher wie heute.
2003 -2007 war ich ca 3 mal im Monat mit Schulkameraden und ab 2004 mit Arbeitskollegen in der Disco. Ich genoss die Volljährigkeit. Ich war ungebunden und fühlte mich in der Ausbildung gut und genoss es neue Leute kennenzulernen. Dies reduzierte sich nach 2008 weil ich mich nach der Ausbildung schon gut hochgearbeitet hatte und damit viel Verantwortung hatte. Es wurde mir dann wichtiger meine Arbeit gut zu machen und nahm das Wochenende überwiegend zur Erhoung.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, 1 Mal.
Das war in meiner „Discozeit“ ca 2003/2004. Ein Freund und ich haben in der Disco eine leere Verzehrkarte gefunden. Wir hatten wenig Geld damals und freuten uns riesig über den Fund. In unserem Leichtsinn haben wir dann Long Island Ice Tea getrunken. Dieser schmeckte uns gut, hatte es allerdings mit seinen vielen Spirituosen als Zutat auch in sich. Dessen waren wir uns nicht bewusst und ich bekam die Quittung. Als ich bemerkte das ich sehr angetrunken war und hinaus zum Taxi ging, merkte ich die Wirkung auf einmal deutlich mehr. Mit Mühe bin ich noch mit dem Taxi nach Hause gekommen und habe bis zum nächsten Abend im Bett gelegen.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, im Jahr 2010 habe ich komplett für 9 Monate auf Alkohol verzichtet, weil es eine sehr stressige Zeit auf Arbeit war. Ich steckte meine Energie komplett in dieses Projekt.
2011 sah so ähnlich aus. Ich war 2 mal in der Disco, ansonsten trank ich Nichts in diesem Jahr weil ich das nächste Projekt auf Arbeit hatte.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mir wenig Gedanken über meinen Konsum gemacht. Ich hatte Spaß und das war es was zählte. Mir war wichtig, regelmäßig mit meinen Freunden rauszugehen.
Rückblickend betrachtet sehe ich gerade die Jahre 2003 – 2009 als sehr Problematisch und gefährlich an.
Es lag generell Missbrauch vor! Wenn man Alkohol dazu nutzt um sich wohler zu fühlen oder um dazuzugehören, dann ist das schlicht und einfach dumm! Alkohol muss als Genussmittel gesehen werden und dementsprechend auch in kleinen Maßen konsumiert werden. Anhand meiner Trinkgewohnheiten und der jeweiligen Menge habe ich erkannt, dass mein Konsum von Alkohol viel zu hoch und unkontrolliert war. Vor allem der gleichzeitige Konsum von Bier und Schnaps habe ich überhaupt nicht vertragen. Obwohl ich wusste, dass es mir am nächsten Tag immer schlecht ging, war es mir wichtiger am Vorabend lustig und unbeschwert zu sein/zu feiern und habe meinen Zustand am nächsten Morgen in Kauf genommen.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich habe 2 Monate nach der TF nichts konsumiert weil der Schock tief saß und ich für mich erst alles mal aufarbeiten musste.
Zur Taufe meiner Nichte habe ich ende November mit einem Glas Sekt angestoßen.
Zu Silvester habe ich über 2 Stunden verteilt eine 0,5 l Dose Bier mit Cola gemischt und konsumiert.
Seit Silvester habe ich nichts getrunken. Es gab einige Anlässe ( 4 Geburtstage und 2 Stadionbesuche), ich hatte aber keinerlei Durst auf Alkohol an diesen Tagen.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 31.12.2016

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich sehe den Alkohol jetzt nur noch als Genussmittel zu vorher festgelegten, besonderen Anlässen und nicht mehr als Zweckmittel um lockerer und aufgeschlossener auf Feierlichkeiten zu sein.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Heute sehe ich die Dinge ganz anders. Die Trunkenheitsfahrt hat meine Augen geöffnet. Es war mir immer klar und wichtig, dass ich nie Auto fahre wenn ich getrunken habe. Ich habe mir nie richtig Gedanken zu meinem Konsum oder eventuell daraus resultierende Konsequenzen gemacht. Jetzt wurde ich schmerzhaft eines besseren belehrt und bin einfach nur froh, dass niemand dabei zu Schaden gekommen ist. Der Schock, die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, sitzt mir immer noch in den Knochen.
Durch meine Tat habe ich mich in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema Alkohol beschäftigt, viel gelernt und war diesbezüglich sehr erschrocken wie leichtsinnig mein Umgang mit Alkohol war.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Durch die neu erlernte Sichtweise über Alkohol war mir klar, dass ich was ändern muss. Ich habe 2 Monate nach der Tat Nichts konsumiert. Als ich für mich entschied KT anzuwenden, habe ich zum Anstoßen auf der Taufe 1 Glas Sekt und zu Silvester 1 Dose Bier mit Cola gemischt getrunken. Das reichte mir. Ich wollte auch nicht mehr trinken weil ich einfach keinen Durst auf Alkohol hatte danach. Die Tat hat mich verändert. Ich hatte seit Anfang 2017 4 Geburtstage und 2 Stadionbesuche, wobei ich in der Vergangenheit immer Alkohol konsumiert habe. An diesen Tagen verspürte ich keinen Durst, also trank ich auch Nichts. Ich hatte an diesen Tagen auch ohne Alkohol sehr viel Spaß

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Meine Familie und Kollegen finden es gut, wie ich damit umgehe und haben sich auf Grund meiner Tat und meinen Erzählungen zum Thema Alkohol auch teilweise selbst schon hinterfragt und etwas geändert. Ich konnte anderen somit auch die Augen öffnen und sie sensibilisieren. Ich selbst bin froh meinen Umgang mit Alkohol jetzt selbstbewusst und sicher zu gestalten mit dem Wissen, welches ich neu erlernt habe.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Das Fundament und die Stabilität bietet vor allem meine Familie, die in dieser schwierigen zu mir stand und mich sehr unterstützt hat. Es ist wichtig, dass man aus seinen Fehlern lernt und dies nicht wieder vorkommt! Seit der Trunkenheitsfahrt gab es bereits mehrere Anlässe, bei denen ich mein Kontrolliertes Trinken anwenden/üben konnte. Ich fühlte mich gut dabei. Die Rückmeldung von Freunden und Familie ist positiv. Ich habe gelernt auch ohne Alkohol Spaß zu haben.
• Max 8 Trinkanlässe mit je max. 2-3 x 0,3 l Bier/Biermischgetränk (Krefelder/Radler)
• Alkohol - Genussmittel
• Keine Spirituosen, egal welcher Art
• Trinkanlässe nur ohne Auto oder nur mit vereinbartem Fahrer
• Den Durst mit alkoholfreien Getränken löschen
• Auf die Trinkgeschwindigkeit achten
• Selbstbewusst NEIN sagen
• Ich bestimme WAS und WANN
• „Saufgelage“ meiden

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein. Natürlich ist schwer die Gewohnheiten einfach so zu ändern, dafür bedarf es Willenskraft und Durchhaltevermögen. Da mir bewusst ist, wie viel Glück ich in dieser Situation auch hatte und zum Glück Niemand zu Schaden kam, ich sehr viele Schulden habe und Keinen Job mehr, weiß ich jetzt wie Rücksichtslos mein Konsum war. Ich werde es ständig im Kopf haben und spätestens wieder daran erinnert wenn ich eine Flasche Bier Trinke. Der Alkohol ist es auch nicht Wert seine Familie auch noch zu verlieren.
Ich habe mir selbst feste Regeln aufgestellt wonach ich nur an vorher festgelegten Trinkanlässen Alkohol konsumiere und meine Trinkmenge nicht überschreiten werde: Maximal 8 Anlässe/ Jahr (6 Geburtstage Familie, Silvester und 1 freien Termin) mit je max. 3 TE.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Die Fahrt wird vorher genau geregelt/geplant. Ich werde bei Trinkanlässen kein Auto fahren. Entweder werde ich gefahren und abgeholt oder mit Taxi/ÖV.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und es vergeht nicht ein Tag seit der TF, an dem ich nicht daran denken muss.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Patrick,

ich muss sagen, dass sich dein FB gut liest und du sehr reflektiert rüber kommst. Du hast deine Motive für den hohen Alk.konsum erkannt und eine entsprechende Veränderung herbeigeführt.

Von daher habe ich auch nur wenige Anmerkungen:

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ich habe 7x 0,33 l Bier und 8x 2cl Schnaps (Haselnuss und Amarille) innerhalb von 4 Stunden getrunken.

Nach deinen Angaben zur BAK und der Trinkzeit komme ich auf 24 TE, mit dem angegebenen Alk.konsum von dir aber nur auf max. 20 TE. Kann es sein das es doch einige Schnäpse oder Biere mehr waren?
think.gif


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, 1 Mal.
Das war in meiner „Discozeit“ ca 2003/2004. Ein Freund und ich haben in der Disco eine leere Verzehrkarte gefunden. Wir hatten wenig Geld damals und freuten uns riesig über den Fund. In unserem Leichtsinn haben wir dann Long Island Ice Tea getrunken. Dieser schmeckte uns gut, hatte es allerdings mit seinen vielen Spirituosen als Zutat auch in sich. Dessen waren wir uns nicht bewusst und ich bekam die Quittung. Als ich bemerkte das ich sehr angetrunken war und hinaus zum Taxi ging, merkte ich die Wirkung auf einmal deutlich mehr. Mit Mühe bin ich noch mit dem Taxi nach Hause gekommen und habe bis zum nächsten Abend im Bett gelegen.

Und am Tag der TF, da hattest du nicht die Kontrolle verloren?

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Meine Familie und Kollegen finden es gut, wie ich damit umgehe und haben sich auf Grund meiner Tat und meinen Erzählungen zum Thema Alkohol auch teilweise selbst schon hinterfragt und etwas geändert. Ich konnte anderen somit auch die Augen öffnen und sie sensibilisieren. Ich selbst bin froh meinen Umgang mit Alkohol jetzt selbstbewusst und sicher zu gestalten mit dem Wissen, welches ich neu erlernt habe.

Rückfrage dazu: deine Kollegen und dein Chef wissen also darüber Bescheid das du eine MPU machen musst?

Wie ist das zu verstehen..

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein. Natürlich ist schwer die Gewohnheiten einfach so zu ändern, dafür bedarf es Willenskraft und Durchhaltevermögen. Da mir bewusst ist, wie viel Glück ich in dieser Situation auch hatte und zum Glück Niemand zu Schaden kam, ich sehr viele Schulden habe und Keinen Job mehr, weiß ich jetzt wie Rücksichtslos mein Konsum war. Ich werde es ständig im Kopf haben und spätestens wieder daran erinnert wenn ich eine Flasche Bier Trinke. Der Alkohol ist es auch nicht Wert seine Familie auch noch zu verlieren.
Ich habe mir selbst feste Regeln aufgestellt wonach ich nur an vorher festgelegten Trinkanlässen Alkohol konsumiere und meine Trinkmenge nicht überschreiten werde: Maximal 8 Anlässe/ Jahr (6 Geburtstage Familie, Silvester und 1 freien Termin) mit je max. 3 TE.

Hast du aufgrund der TF deinen Job verloren? Bist du arbeitssuchend, bzw. bekommst du deinen Job zurück wenn du wieder einen FS hast?

Und "nein" ist bei dieser Frage ein eher ungünstiger Antwortbeginn, denn "theoretisch" solltest du es dir immer vorstellen können, damit du auch wirklich wachsam bleibst und nicht in alte Gewohnheiten zurückfällst.
 

Patrick

Neuer Benutzer
Hallo Patrick,

ich muss sagen, dass sich dein FB gut liest und du sehr reflektiert rüber kommst. Du hast deine Motive für den hohen Alk.konsum erkannt und eine entsprechende Veränderung herbeigeführt.

Von daher habe ich auch nur wenige Anmerkungen:

Hallo Nanc,
danke, da bin ich erstmal beruhigter jetzt.
zu deinen Fragen:

Nach deinen Angaben zur BAK und der Trinkzeit komme ich auf 24 TE, mit dem angegebenen Alk.konsum von dir aber nur auf max. 20 TE. Kann es sein das es doch einige Schnäpse oder Biere mehr waren?
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>>Ich wusste die Mengen nur noch ungenau und habe sie mit einem Promillerechner kontrolliert, um auf die BAK zu kommen, es könnte auch ein wenig mehr gewesen sein. Ich werde diesen Punkt dann nochmal überdenken und lieber etwas mehr angeben wie weniger.<<

Und am Tag der TF, da hattest du nicht die Kontrolle verloren?

>>Doch natürlich. Das war ja die schlimmste Trunkenheit.<<

Rückfrage dazu: deine Kollegen und dein Chef wissen also darüber Bescheid das du eine MPU machen musst?

>>Ja , mein ganzes Team weiß Bescheid und auch die oberen Chefs. Es waren natürlich alle geschockt davon zu hören und nachdem ich ein paar Tage später alles genau erklären konnte, haben sich alle hinterfragt zum Thema Alkohol. In der Firma wurde darüber natürlich auch gesprochen, da bei unseren großen Meetings im Jahr alle mit dem Auto anreisen und Abends auch getrunken wird (Thema Restalkohol ).<<

Wie ist das zu verstehen..



Hast du aufgrund der TF deinen Job verloren? Bist du arbeitssuchend, bzw. bekommst du deinen Job zurück wenn du wieder einen FS hast?

>>Das Ganze ist ja mit meinem Dienstwagen passiert, der Totalschaden war. Ohne Führerschein konnte ich meinen Job im Außendienst nicht mehr ausführen. Mein Chef hatte alles versucht aber es ging leider nicht anders als mich zu kündigen. Er musste meine Stelle auch neu besetzen, weil er mein Gebiet nicht so lange unbesetzt lassen kann. Ich habe theoretisch die Möglichkeit mich mit neuem Führerschein neu zu bewerben, sofern natürlich eine Stelle wieder frei wird. Momentan bin ich arbeitslos. Für meinen Job brauche ich einen Führerschein.<<

Und "nein" ist bei dieser Frage ein eher ungünstiger Antwortbeginn, denn "theoretisch" solltest du es dir immer vorstellen können, damit du auch wirklich wachsam bleibst und nicht in alte Gewohnheiten zurückfällst.

>>ok, dann werde ich mit theoretisch beginnen.<<

Danke und Gruß
Patrick
 
Zuletzt bearbeitet:

Nancy

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Hi Patrick,

>>Ich wusste die Mengen nur noch ungenau und habe sie mit einem Promillerechner kontrolliert, um auf die BAK zu kommen, es könnte auch ein wenig mehr gewesen sein. Ich werde diesen Punkt dann nochmal überdenken und lieber etwas mehr angeben wie weniger.<<

ja, das solltest du machen, nicht das der GA von einer Verharmlosung ausgeht. Als Hilfe kannst du dir die Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung ansehen.

Und am Tag der TF, da hattest du nicht die Kontrolle verloren?
>>Doch natürlich. Das war ja die schlimmste Trunkenheit.<<

Eben, also waren es 2 Blackouts in deinem Leben?!

Hast du aufgrund der TF deinen Job verloren? Bist du arbeitssuchend, bzw. bekommst du deinen Job zurück wenn du wieder einen FS hast?
>>Das Ganze ist ja mit meinem Dienstwagen passiert, der Totalschaden war. Ohne Führerschein konnte ich meinen Job im Außendienst nicht mehr ausführen. Mein Chef hatte alles versucht aber es ging leider nicht anders als mich zu kündigen. Er musste meine Stelle auch neu besetzen, weil er mein Gebiet nicht so lange unbesetzt lassen kann. Ich habe theoretisch die Möglichkeit mich mit neuem Führerschein neu zu bewerben, sofern natürlich eine Stelle wieder frei wird. Momentan bin ich arbeitslos. Für meinen Job brauche ich einen Führerschein.<<

Okay, bei der MPU sollte es allerdings nicht darauf hinauslaufen das jetzt alles am FS hängt. Dem GA ist schon klar das du deswegen die MPU machst, jedoch solltest du versuchen es so zu erklären, das die MPU dir die Gelegenheit gibt deine Verhaltensänderung anzuzeigen und die Neuerteilung sozusagen das I-Tüpfelchen dafür ist. Ansonsten hast du dich mit der Situation gut arrangiert.

Hierzu nochmal:

Es war halt ein kompletter Blackout als ich losgefahren bin, ohne ersichtlichen Grund. Es macht mich selbst fertig, nicht den Grund für die Fahrt zu kennen. Ich kann es mir nur so erklären, dass ich wegen meinem schlechten Gewissen meiner kranken Frau gegenüber dann gedacht habe, ich fahre jetzt nach hause.

Das erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt eine nachvollziehbare Erklärung zu sein. Es sei denn, es ist in der Nacht der TF doch noch etwas vorgefallen was dir nicht einfällt, oder dir an dem Abend unangenehm war.

Du hattest ja geschrieben das du dich übergeben musstest, evtl. war dir das so peinlich das du "geflohen" bist? Oder du wusstest nicht wie du weiteren Alk.konsum ablehnen kannst (deine Kollegen haben ja noch weitergetrunken, oder nicht?), vllt. kannst du darüber noch einmal nachdenken (auch um dir selber Sicherheit zu geben).
 

Patrick

Neuer Benutzer
Hallo Nancy,

zum Thema Führerschein: Ich wollte dieses Thema auch beim GA vermeiden wenn es geht und mich nur, wie im FB beschrieben, auf die Alk. Problematik konzentrieren.

Nochmal hierzu:

Nancy: Das erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt eine nachvollziehbare Erklärung zu sein. Es sei denn, es ist in der Nacht der TF doch noch etwas vorgefallen was dir nicht einfällt, oder dir an dem Abend unangenehm war.

Du hattest ja geschrieben das du dich übergeben musstest, evtl. war dir das so peinlich das du "geflohen" bist? Oder du wusstest nicht wie du weiteren Alk.konsum ablehnen kannst (deine Kollegen haben ja noch weitergetrunken, oder nicht?), vllt. kannst du darüber noch einmal nachdenken (auch um dir selber Sicherheit zu geben).



Vieleicht nochmal abschließend: Hälst du es denn Denkbar, dass ich mit der bisherigen Version (Wahrheit) den GA überzeugen kann?? Ich habe wirklich jeden Tag nach dem Grund gesucht, aber er fällt mir wirklich nicht ein :idee0003: Ich habe mich übergeben, fühlte mich schlecht und dann weiß ich erstmal Nichts mehr. Ein Kollege ist mir noch hinterhergerant als ich weggefahren bin - das weiß ich auch nicht mehr.

Oder hältst du es vieleicht doch für sicherer, wenn ich sage: Ich fühlte mich sehr schlecht nachdem ich mich übergeben musste und wollte einfach nur noch nach Hause in mein Bett und zu meiner Frau. Danach weiß ich nichts mehr von der Fahrt und kam erst nach dem Unfall wieder richtig zu mir.

Es soll sich jetzt nicht anhören als würde ich nach billigen Ausreden suchen. Ich stehe immer zu meinen Fehlern, habe aber wie gesagt Angst, dass der GA einfach einen Grund für die Fahrt hören möchte.


Gruß Patrick
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Hallo Patrick,

Vieleicht nochmal abschließend: Hälst du es denn Denkbar, dass ich mit der bisherigen Version (Wahrheit) den GA überzeugen kann??

selbstverständlich halte ich es für möglich das du den GA überzeugen kannst. Warum sollte der Ga dir nicht glauben wenn er spürt das du generell die Wahrheit sagst?

Ich habe wirklich jeden Tag nach dem Grund gesucht, aber er fällt mir wirklich nicht ein :idee0003: Ich habe mich übergeben, fühlte mich schlecht und dann weiß ich erstmal Nichts mehr. Ein Kollege ist mir noch hinterhergerant als ich weggefahren bin - das weiß ich auch nicht mehr.

Es ist wie es ist, du hattest einen Blackout, da ist es absolut nachvollziehbar das du dich nicht mehr erinnern kannst.

Oder hältst du es vieleicht doch für sicherer, wenn ich sage: Ich fühlte mich sehr schlecht nachdem ich mich übergeben musste und wollte einfach nur noch nach Hause in mein Bett und zu meiner Frau. Danach weiß ich nichts mehr von der Fahrt und kam erst nach dem Unfall wieder richtig zu mir.

Es ist ja durchaus möglich das es in deinem Unterbewusstsein auch so war...

Es soll sich jetzt nicht anhören als würde ich nach billigen Ausreden suchen. Ich stehe immer zu meinen Fehlern, habe aber wie gesagt Angst, dass der GA einfach einen Grund für die Fahrt hören möchte.

Ich weiß, dass du nicht nach billigen Ausreden suchst. Natürlich kann es passieren das der GA fragt: "Was denken Sie, warum sind Sie gefahren?" - jedoch hat man zumeist am Anfang die Gelegenheit seine Geschichte der TF zu erzählen. Wenn du dort gleich darauf eingehst das du dich nicht erinnern kannst, wird der GA da wohl auch keine Rückfrage mehr zu stellen.

Ich möchte dir hier noch zwei Links für das Zitieren geben:

Beiträge zitieren


oder

Video "Zitieren"



Da macht das Antworten leichter. :smiley22:
 

Patrick

Neuer Benutzer
Soooooo, entschuldigt bitte, dass ich nichts mehr geschrieben hatte aber ich habe mich einen Tag vor der MPU nur noch darauf fokussiert.

Gestern war es dann soweit. Ich konnte direkt um 9:00 Uhr zuerst zum Psychologen rein. Es war noch ein Psychologe, der alles noch lernt mit im Raum und hörte einfach nur zu. Dies war aber ok für mich.
Der VP hat praktisch den kompletten FB, der hier im Forum verbreitet ist abgearbeitet. Ich konnte auf alles schlüssige Antworten geben, so wie ich mich hier halt auch vorbereitet habe.
Am Ende des Gesprächs nach etwa 1:20 Stunden, meinte er dann er würde generell keine Ergebnisse im Vorfeld sagen aber es spricht nichts gegen ein positiv!! Da mein GPT Wert letzte Woche beim Blutbild beim Hausarzt leider erhöht war ( wahrscheinlich wegen meiner starken Schmerzmittel oder dem Astmaspray), fragte ich den VP direkt nach einer Haaranalyse um diesen Wert zu rechtfertigen und zu beweisen, dass ich KT praktiziere. Diesem stimmte er zu.
Beim Arzt lief alles glatt. Wird auch positiv wenn nach dem Blutergebnis und Hasranalyse nichts gravierendes vorliegt.
Zum Schluss hatte ich 2 Reaktionstests.
Den Test mit Verkehrsbezogenen Bildern bestand ich aber bei dem Farben/Ton/Pedal Test hatte ich leider etwas zu viel falsche gehabt. Daraufhin musste ich einen Dritten Test durchführen, wobei ich 5 geometrische Symbole sah und jeweils grün oder rot drücken musste wenn mein angezeigtes Bild dabei war oder nicht. Diesen bestand ich aber auch, sodass ich 2 gute Tests hatte.
Damit war alles erstmal erledigt, die Sekretärin sagte dann noch das es wahrscheinlich ca 5 Wochen dauern könnte auf Grund der Feiertage und der Haaranalyse, dann wird das Gutachten zugeschickt.
Mir viel jetzt heute Nacht nur ein: kann es da noch ein Problem geben wegen dem negativen Farb/Ton Test oder ist das mit dem zusätzlich dritten Test dann erledigt??

An dieser Stelle schon vielen vielen Dank für die tolle Unterstützung:)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Hallo Patrick,

na, das hört sich doch alles sehr gut an was du schreibst, da denke ich, dass ich schon mal meinen vorläufigen Glückwunsch aussprechen kann.

Mir viel jetzt heute Nacht nur ein: kann es da noch ein Problem geben wegen dem negativen Farb/Ton Test oder ist das mit dem zusätzlich dritten Test dann erledigt??

Wenn du den Reaktionstest nicht bestanden hättest, hätte man dir das sicher gleich mitgeteilt - mit dem dritten Test dürfte somit wohl alles erledigt sein.


Ich hoffe, du meldest dich noch einmal wenn du dein Gutachten hast und werde deinen Bericht in unsere
Erfahrungsberichte aufnehmen...:smiley138:
 

Patrick

Neuer Benutzer
Ich melde mich mal mit einem breiten Grinsen und guter Laune zurück. Am Freitag habe ich nach genau 5 Wochen endlich mein Gutachten erhalten. POSITIV!! Ich bin sooo erleichtert. Vielen, vielen Dank nochmal für die Unterstützung! Heute habe ich das GA bei der FSS abgegeben und werde in den nächsten Tagen Bescheid bekommen, wenn alles geprüft ist. Wollte euch kurz informieren. Ich werde die Tage natürlich mein GA hier reinstellen.

Viele Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Na super :smiley711:



Meinen herzlichen Glückwunsch!!



:smiley648:


Vergiss aber bitte nicht alle Namen (auch die der Gutachter), Orte, Az u.s.w. zu schwärzen und stelle das Ga dann bitte hier ein:


Originalgutachten unserer User

:smiley138:
 
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