Meine MPU am kommenden Mittwoch vs. Fragebogen /

Malte

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Hallo liebe Forenmitglieder! :smiley138:

Sehr wahrscheinlich am kommenden Mittwoch, letztlich klärt sich das morgen Früh, werde ich zu meiner MPU antreten und hoffe zuvor noch auf den ein oder anderen Ratschlag, Hinweis oder kritischen Zaunpfahl. Die Idee mit dem Fragebogen ist super! Ich habe diesen einfach mal bearbeitet und werde ihn gleich einstellen.

Besten Dank für jeden Moment, den ihr mir und meinem Probem widmet und einen guten Start in die neue Woche!


Malte
 

Malte

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FB Drogen

Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 35

Was ist passiert?
Drogensorte: Marihuana / Amphetamine
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz):eek:ral / nasal für ca. 3/4 Jahr steil bis zum FS-Entzug
Datum der Auffälligkeit: 01.05.2017 / 01.08.1027

Drogenbefund
Blutwerte (01.05.2017): Amphetamin: 60 ng/ml, THC: 6,3 ng /ml, Hydroxy-THC: 3,0 ng/ml, THC-Carbonsäure: 46 ng/ml

Blutwerte (01.08.2017): Amphetamin: 8 ng/ml, THC: 3,1 ng /ml, THC-Carbonsäure: 52 ng/ml

Schnelltest (01.05.2017): ja

Schnelltest (01.08.2017): nein
Beim Kauf erwischt (01.05.2017): nein

Beim Kauf erwischt (01.08.2017): nein
Nur daneben gestanden (01.05.2017): nein
Nur daneben gestanden (01.08.2017): nein


Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: nein
Strafe abgebüßt: nein

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: nein

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): BTM

Bundesland
:
RLP

Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 01.10.2017

Abstinenznachweis
Haaranalyse: ja
Urinscreen: nein
Keinen Plan: nein

Aufarbeitung
Drogenberatung: ja
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung: nein

MPU
Datum: 03.2019
Welche Stelle (MPI): ABV GmbH
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 

Malte

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1. Was ist passiert? (Vorgeschichte):

a. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

Beiläufig, mit vllt. 13 Jahren, im Schulunterricht oder im TV.

b. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

Mit etwa 18 Jahren. Ich besuchte einen sehr guten Freund übers Wochenende, der zwei Jahre zuvor verzogen war. Ich machte dort auch Bekanntschaft mit einem seiner neuen Freunde, den wir Tags darauf besuchten. Dieser hatte bereits einen Joint gedreht. Ich ließ mich dazu überreden, es auch zu versuchen und zog zweimal daran. Mir wurde mulmig und es fiel mir von Augenblick zu Augenblick schwerer, der Diskussion zu folgen, geschweige denn selbst daran teilnehmen. Die verbleibende Zeit, die wir dort verbrachten, schwieg ich vorwiegend und war irgendwie mit mir selbst beschäftigt. Wieder zurück bei meinem Freund, es müssen etwa 2 Stunden seit der Aufnahme vergangen sein, wurde ich sehr schnell müde und da es bereits recht spät war, schlief ich schnell vor dem Fernseher, der noch zur abschließenden Unterhaltung diente, ein.

c. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

Aufgrund wenig positiver Erfahrungen, die ich mit meiner ersten Drogenberührung verbinden konnte und der Tatsache, dass der Kontakt zu dem Freund, über den sich die Möglichkeit hierzu zunächst ergeben hatte, rasch abbrach, wurde ich hiermit zunächst auch nicht mehr konfrontiert.

Mit etwa 20 Jahren erlag ich noch einmal der Möglichkeit, als im Rahmen einer Geburtstagsfeier ein Joint geraucht wurde. Ich zog einmal leichtfertig daran, kann mich aber an keine sonderlich positive Wirkung erinnern, die mich zu mehr hätte animieren können.

Ende 2014 erhielt ich ein Arbeitsangebot aus Rheydt, das ich gern annahm. Ich arbeitete seit nunmehr etwa 5 Jahren für eine mittelständige Hausverwaltung in Wesel und hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Mit dem Arbeitsplatzwechsel versprach ich mir eine neue Perspektive.

Anfang 2015 lernte ich meine Exfreundin kennen, mit der ich dann bis Ende 2016 eine Beziehung führte. Da ich oft bis in den Abend hinein arbeitete und selten konkret absehbar war, wann ich Zeit finden würde, beendete sie unserer Beziehung Ende 2016 abrupt und mit radikaler Konsequenz.

Im März 2017 lernte ich neue Leute kennen; Anstoß hierzu gab eine junge Frau, die ich kurz zuvor in einer Tankstelle traf. Wir verabredeten uns und sie stellte mich weiteren Leuten vor.

Sofern mich meine Arbeit oder andere Dinge, denen ich nachging, nicht davon abhielten, traf ich mich in den Abendstunden ab und an mit diesen Leuten. Es wurden Drogen konsumiert.

Joints wurden stets geteilt, aber wenn ich es bemessen wollte, so lässt sich festhalten, dass es für gewöhnlich etwa 1 Joint gewesen sein muss, denn ich am Abend rauchte. Je Woche mag das zwei- oder dreimal der Fall gewesen sein, sodass demnach durchschnittlich drei, schlimmstenfalls vier Joints in diesem Zeitraum geraucht wurden. Da die Verfügbarkeit des Marihuanas meist begrenzt war, wurde generell sparsam dosiert. Ich gehe davon aus, dass je Joint vielleicht eine Menge von 0,3 bis 0,4 g Marihuana verwendet wurden, sodass das Wochenpensum zwischen 0,9 und 1,6 g gelegen haben wird.

Gelegentlich waren auch Amphetamine besorgt worden, die man mir anbot und die ich auch annahm. Im Schnitt geschah dies ein-, höchstens zweimal die Woche. Ich nahm dann vielleicht eine oder zwei Lines zu mir, was in etwa 0,5 g bis 0,7 g ausgemacht haben mag. Da der Konsum aber auch erhebliche Schwierigkeiten beim Einschlafen mit sich brachte, blieb ich hier für gewöhnlich vorsichtig. Wöchentlich konsumiert wurden dann überschlagweise 0,5 bis 1,4 g.

Den Mischkonsum von Alkohol und anderen Drogen habe es nie mit besonderer Aufmerksamkeit provoziert, doch wenn sich Gelegenheit hierzu bot, lehnte ich es auch nicht kategorisch ab.

d. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Ich habe es nie mit besonderer Aufmerksamkeit provoziert, doch wenn sich Gelegenheit hierzu bot, lehnte ich es auch nicht kategorisch ab. Es kostet mich immer ein wenig Überwindung, da ich mich mit dem Geschmack für gewöhnlich nicht anfreunden kann.

e. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Unbekümmert, eher distanziert.

f. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

Vor der Abstinenz, habe ich ab und an auch Zigaretten geraucht. Seither pflege ich im Großen, wie im Kleinen, einen möglichst sensiblen Umgang mit Suchtmitteln und versuche auf eine gesunde Ernährung zu achten. Ich verzichte im Alltag daher ebenso gern auf Kaffee oder Tee.

g. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Ja! Der spätabendliche Konsum machte es mir oft schwer, einzuschlafen, sodass ich an den Folgetagen müde, unkonzentriert und mürrisch war. Dies spiegelte sich letztlich auch in meinem Umgang mit Arbeitskollegen und Kunden, wie ebenso in der Qualität meiner Arbeitsergebnisse wieder.

h. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja! Mir fehlte leider der Blick, die Konsequenten richtig einzuordnen; sicherlich verherrlichte und bagatellisierte ich die Situation auch. Vielleicht wollte ich es auch einfach nicht wahrhaben, da ich befürchtete, dass der Verzicht auch den Verlust des neuen Bekanntenkreises hätte bedeuten können.

i. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung vom 01.05.2017 wurden der Polizeidienststelle am 07.10.2017 schriftlich mitgeteilt:

Amphetamin: 60 ng/ml

THC: 6,3 ng /ml
Hydroxy-THC: 3,0 ng/ml
THC-Carbonsäure: 46 ng/ml

Die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung vom 01.08.2017 wurden der Polizeidienststelle am 04.01.2018 schriftlich mitgeteilt:

Amphetamin: 8 ng/ml
THC: 3,1 ng /ml
THC-Carbonsäure: 52 ng/ml

j. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

// 01.05.2017
Am Abend des vorangegangenen Freitags habe ich mir mit zwei Bekannten zwei Joints geteilt; das mag für mich etwa 0,3 g ausgemacht haben. Am Mittwochabend wurden 3 Joints unter drei Personen geteilt, es fielen vielleicht 0,5 g auf mich. Zudem zog ich eine Line Speed, was einer Menge von weniger als 0,5 g entsprochen haben muss.

// 01.08.2017
Am vorangegangenen Donnerstag traf ich mich mit einem Bekannten, mit dem ich mir zwei Joints teilte, mengenmäßig fiel ein Teil von 0,5 bis 0,7 g auf mich ab. Er bot mir zudem eine Line Speed (0,2 bis 0,3 g) an, die ich annahm. Auch am Dienstag jener Woche trafen wir uns dort und rauchten gemeinsam zwei Joints, was eine Menge von 0,5 bis 0,7g Marihuana für mich ausmachte.

k. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

// 01.05.2017
Nach der Arbeit traf ich mich mit zwei Bekannten; wir teilten uns ein Sechserpack Bier, das einer von beiden mitgebracht hatte – ich nahm zwei Dosen a 0,5 l davon. Im Laufe des Abends teilten wir uns zudem zwei Joints; auf mich entfiel die Hälfte, also vielleicht 0,5 bis 0,7 g. Außerdem zog ich zwei Lines Speed (0,4 bis 0,6 g).

// 01.08.2017
Abends traf ich mich mit zwei Bekannten und wir verbrachten einige Zeit in der Wohnung des einen, wo wir uns einen Joint teilten und ich eine Line Speed zog.

l. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Nein! Ich wollte mir den Stress des Alltags abschütteln und fühlte mich durch den Konsum in der Gruppe anerkannt bzw. akzeptiert.

m. Wie sind Sie auffällig geworden?

Ich geriet sowohl am Abend des 01.05.2017, wie ebenso am Abend des 01.08.2017 in eine allgemeine Verkehrskontrolle.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden (auch Parkplatz):

n. Was war der Zweck der Fahrt?

Am 01.05.2017 war ich nach dem Besuch bei Bekannten auf der Fahrt nachhause und geriet in der Rheydter Altstadt in eine Verkehrskontrolle.

Auch am 01.08.2017 war ich auf der Fahrt nachhause; ich war noch unterwegs, um mir etwas an einem Schnellrestaurant zu holen.

o. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

Die Entfernung von meiner Wohnung lag am 01.05.2017 bei ca. 3 km. Am 01.08.2017 hatte ich noch etwa 4 km zu fahren.

p. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Oft; ganz besonders immer dann, wenn ich abends von jenen Bekannten aus, mit denen ich gemeinsam Drogen konsumierte, nachhause fuhr. Ganz zu schweigen von all den Fahrten an den Folgetagen, an denen die Restwirkung meine Fertigkeiten noch immer eingeschränkt haben muss. Ich habe mir im Rausch immer weniger ausmalen können und wollen, welche Risiken hiermit verbunden sind und welche Konsequenzen drohen. Schwerwiegende Folgen, mit denen ich nüchtern sicherlich gerechnet hätte, habe ich ausgeblendet oder nicht sehen wollen. Insbesondere über diesen Punkt mache ich mir heute noch oft Gedanken und Vorwürfe.

q. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

Dem Konflikt zwischen Konsum und Fahreignung bin ich (erfolgreich) aus dem Weg gegangen und habe mir keine Gedanken darüber gemacht, was alles hätte passieren können.

r. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

Auf einen Kraftfahrer prasseln in kürzester Zeit zahlreiche Informationen und Sinneseindrücke ein, die er aufnehmen und verarbeiten muss, um sicher und angemessen reagieren zu können. Manchmal wird eine Reaktion im Bruchteil einer Sekunde notwendig, um z. B. einen drohenden Unfall zu vermeiden. Dies erfordert schon in nüchternem Zustand körperliche und geistige Höchstleistungen. Drogen aber setzen allgemein bereits in geringer Menge die Fahrtüchtigkeit herab, da das Leistungsvermögen negativ beeinflusst wird. Somit sinken Konzentrations-, Wahrnehmungs- und Urteilsvermögen, die Reaktionszeit verlängert sich deutlich, ohne dass dies dem Kraftfahrer selber bewusst wird. Ganz im Gegenteil: Die eigenen Fahrfähigkeiten werden überschätzt, die Risikobereitschaft steigt. Besonders gefährlich ist die Kombination von Drogen mit Alkohol. (vgl. www.adac.de)

s. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Die Wirkung tritt ca. 10 bis 20 Minuten nach dem Rauchen ein, 30 Minuten bis 2 Stunden nach oraler Zufuhr. Die Wirkungsdauer liegt, abhängig von der Dosis und Qualität sowie der Einnahmeart, bei 1 bis 3 Stunden.

Die Wirkung von Speed setzt je nach Aufnahmemodus nach 5 Minuten bis zu 2 Stunden ein und hält ca. 5 bis 6 Stunden an. Enthält das Rauschmittel Metamphetamin (s. Crystal Speed), kann die Wirkung bis zu 30 Stunden verlängert sein. (vgl. www.adac.de)

t. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

Langfristig führen sie zu psychischer und/oder physischer Abhängigkeit, darüber hinaus zu Passivität, Interesselosigkeit, Konzentrationsstörungen, Erschöpfungszuständen, Verlust der Leistungsfähigkeit, Angstzuständen und Halluzinationen, Appetitlosigkeit, Schweißausbrüchen, innerer Unruhe, Herzrasen, Kurzatmigkeit, Krämpfen, Durchfall, Impotenz. Positive Grundstimmung, Euphorie oder gar Höhenflug sind nicht mehr garantiert. (vgl. www.adac.de)
 

Malte

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2. Warum ist es passiert?

a. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

Nachdem meine Exfreundin das Aus unserer Beziehung verkündet hatte, fühlte ich mich unglaublich allein. Seit ich nach Rheydt gekommen war, hatte ich mich im Privaten fast ausschließlich auf unsere Beziehung konzentriert, ohne mir die Zeit zu nehmen, ein soziales Umfeld aufzubauen, das mir in einer solchen Situation vielleicht hätte Rückhalt geben können. Mit der Trennung hatte ich nicht gerechnet und stand vor einer großen Leere.

Ich tue mich schwer damit, neue Leute kennenzulernen; lasse mich eher treiben und so war ich bemüht, in dem Kreis der Leute, die ich nun kennengelernt hatte, Akzeptanz zu finden. Ich wollte irgendwie mit dazu gehören, gleichzeitig aber auch meine Zurückhaltung und meine Unsicherheit überwinden.

Der Konsum vernebelte zudem die Gedanken, die ich meinen Problemen nachwarf und ich konnte mich für den Augenblick von allem, was mir Sorgen bereitete befreien.

b. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Gegenüber meiner Familie versuchte ich den Konsum zu verbergen. Wir sahen uns nur unregelmäßig an den Wochenenden und so mangelte es dort sehr wahrscheinlisch an aussagekräftigen Eindrücken.

Anders sah es auf der Arbeit aus. Meine Kollegen merkten mir wohl an, dass ich oft antriebslos, abweisend und müde war; sie sprachen mich darauf an und versuchten aktiv herauszufinden, was nicht in Ordnung sei. Ich log jedoch, ging Konflikten aus dem Weg und versuchte, negative Veränderungen auf den Stress des Jobs zu schieben.

Im Umgang mit meinen Kunden taten sich oft Konflikte auf, da mir die Arbeitspensen über den Kopf wuchsen.

c. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

Die Trennung von meiner Exfreundin kam unerwartet und hinterließ Einsam- und Ziellosigkeit.

d. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)

Nein. Ich ahnte, dass ich etwas tun sollte, verschob es allerdings jedes Mal erfolgreich.

e. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

Nein.

f. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

Die Zeit von Anfang 2017 bis zu meiner zweiten Verkehrsauffälligkeit kann durchaus als Konsumspitze bezeichnet werden.

g. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

Ich hatte keine Schwierigkeiten damit, ohne Drogen abschalten. Ich laufe beispielsweise gern, lese oder genieße die Aufmerksamkeit meiner Tochter. Diesen Dingen ging und gehe ich stets nüchtern nach.

h. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Der Drogenkonsum wird generell auch immer die Gefahr der Abhängigkeit bergen und so war ich hier natürlich immer auch gefährdet.

i. Waren sie drogenabhängig?

Ich war oft auch ohne jene Leute, mit denen ich Drogen konsumiert habe, unterwegs und habe den Konsum in solchen Zeiten nie vermisst. Es war das Gefühl von Solidarität und Zusammenhalt, vielleicht auch der Wunsch zu etwas Exklusivem zu gehören, das mich dem Konsum näher brachte.
 

Malte

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3. Wieso passiert das nicht wieder?

Kurz nach meiner (zweiten) Auffälligkeit beichtete ich den Arbeitskollegen, mit denen ich in der Zeit zuvor schon einen freundschaftlicheren Kontakt pflegte, die ganze Geschichte. Ich stieß hier auf viel Verständnis und man bot mir sofort Unterstützung an, die mir seither großzügig zuteilwird. Ich habe hier neue Wegbegleiter gefunden, mit denen ich viel unternehme; wir treiben mehrfach unter der Woche Sport und setzen uns gemeinsame Ziele. Das Fahrrad habe ich seither sehr schätzen gelernt und fuhr, um mich hier auszuprobieren, im letzten Sommer beispielsweise oft und gern die Strecke von Rheydt nach Wesel; dort lebt meine Familie heute noch.

Im Sommer fahre ich mit einem meiner Arbeitskollegen eine Transalpin-Route nach Italien.

Auch bin ich seit Beginn des Jahres in einer neuen Beziehung, in der ich mich geborgen, aufgefangen, und verstanden fühle. Wir sehen uns regelmäßig unter der Woche, wie am Wochenende und teilen viele gemeinsame Interessen. Sie hat weder einen Bezug zu Drogen, noch zu Alkohol oder Zigaretten.

Meiner Tochter, die ich an jedem zweiten Wochenende in Wesel abhole, musste ich zeitnah vom Verlust des Führerscheins erzählen; ich wollte sie nicht belügen und berichtete ihr offen, was passiert war. Sie reagierte enttäuscht, aber sah das Weitere eher pragmatisch und verständnisvoll. Auch wenn sich die Logistik nunmehr erschwert hat, ist unsere Beziehung zueinander gewachsen und seither intensiver.

a. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

Ich vermute, dass mir Selbstvertrauen und Optimismus dabei geholfen hätten, bei der Wahl meines Bekanntenkreises nüchterner und reflektierter zu entscheiden. Zudem wäre Aufklärung wichtig gewesen! Wenn ich ausführlicher über die Folgen des Drogenkonsums informiert gewesen wäre, wäre es bestimmt leichter gewesen, hier die gebotene Distanz zu halten. Dem entgegen wirkte natürlich auch die zunehmende Verharmlosung der Situation.

b. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Nach der (letzten) Auffälligkeit merkte ich, dass die Situation ziemlich verfahren war und es wohl zunehmend schwieriger würde, zur Normalität zurückzufinden. Mir fielen plötzlich all die Dinge ein, die meine Arbeitskollegen mir bereits vorweg besorgt mitzuteilen versucht hatten; wie antriebslos, müde, abweisend und aggressiv ich mich verhalte. Ich hatte zunächst alles auf den Job geschoben, doch jetzt wurde mir schlagartig klar, dass es dieser gefährliche und fatale Weg, den ich eingeschlagen hatte, war, der mich hier bereits seine Folgen hatte spüren lassen. Ich fühlte mich unglaublich erschöpft.

Ich wollte wieder motiviert und mit Spaß an der Sache arbeiten, mich den Inhalten meines immer noch unvollendetem Studiums widmen, mich wieder in sportlichem Treiben erschöpfen, mich auf eine erfüllte Beziehung zu meiner Tochter konzentrieren und irgendwo ruhigen Gewissens in eine sichere Zukunft blicken können.

c. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

Am Tag nach der (zweiten) Kontrolle war ich wirklich verzweifelt; es zerriss mich innerlich, wenn ich daran dachte, was ich alles aufs Spiel gesetzt hatte und was alles hätte passieren können; ich war unendlich enttäuscht von mir. Und auch wenn sich damit vielleicht keine innere Motivation begründen lassen mag, so malte mir doch auch aus, wie enttäuscht wohl meine Tochter erst sein würde, wenn sie feststellen müsste, dass meine Motivation, an einer gut funktionierenden Vater-Tochter-Beziehung festzuhalten, einem nicht enden wollenden Drogenkonsum Platz weicht.

Meine Arbeit würde mir immer schwerer von der Hand gehen; inhaltlich und insbesondere auch im Umgang mit Kunden; der Konsum zehrte an meiner Leistungsfähigkeit, meiner Kondition und ich hatte kaum noch Luft, um durchzuatmen.

Ich hatte unglaubliche Angst davor, die Kontrolle zu verlieren und da fiel mir auf, dass ich einen Großteil an Kontrolle bereits verloren hatte.

Seither habe ich keine Drogen mehr genommen und bereue es nicht einen Augenblick.

d. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Der Konsum, egal in welchem Umfang, gefährdet meinen Job, mein Studium und ebenso die Strukturen, die ich seit Beginn der Abstinenz privat aufgebaut habe. Die Menschen mit denen ich mich seither umgebe, haben weder Kontakt zu Drogen, noch Verständnis für den Konsum.

Der Konsum hat mich seine negativen Folgen bereits in vielerlei Hinsicht spüren lassen und es fehlt mir daher gewaltig an Vertrauen in den positiven Effekt eines geregelten Konsums.

e. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Ich war zunächst ein wenig entkoppelt, da es mich so unvermittelt aus dieser gefährlichen Routine herausgezogen hatte, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass ich sofort besser schlief. Mir fiel auch rasch auf, dass ich mich meiner Arbeit wieder mit mehr Interesse und Elan widmen konnte. Arbeitskollegen meldeten zurück, dass ich gesünder aussehe und mehr Interesse an einem Miteinander zeige. Der Umgang mit Kunden wurde wieder entspannter.

Ich intensivierte den Kontakt meiner Mutter und wir sprechen auch heute noch oft darüber, was passiert war und was man hätte anders machen müssen, um es zu vermeiden.

f. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

Meine Tochter, mit ihrer sachlichen, verständnisvollen Art, hat mir zeigen können, dass es im Leben Dinge gibt, die so viel schöner und wichtiger sind, als die Effekte, die durch Drogen hervorgerufen werden.

Meine Mutter, die mir, auch wenn Sie wenig Rat hat gegen können, so doch immer Zeit fand, um sich anzuhören, was ich zu sagen hatte.

Die Arbeitskollegen, die mittlerweile gute Freunde geworden sind und mich seither aufgebaut und unterstützt haben; die mir Alternativen aufgezeigt haben und mir als Inspiration dienen.

Meine Lebensgefährtin, die mir Zuneigung, Geborgenheit gibt und eine familiäre Perspektive gibt; die mich auffängt, wenn mir die Welt über den Kopf zu wachsen droht.

Aber natürlich auch, Herr Melekian, der mir im Rahmen der Vorbereitung hilfreiche Hinweise vermitteln konnte, mir Denkanstöße gab und mir half, meine Gedanken zu sortieren.

g. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Meine Tochter freut sich darüber, dass sich die Qualität unserer gemeinsamen Zeit wieder deutlich verbessert hat. Sie lobt, dass ich keine Zigaretten mehr rauche und aktiver geworden bin. Auch zu meiner Mutter pflege ich seither wieder ein sehr enges und offenes Verhältnis.

Mit Arbeitskollegen stehe ich in regem Austausch über Berufliches und Privates. Auch hier ist von der Distanz, die sich als Folge des Konsums aufgebaut hat, nichts mehr zu spüren.

Auch wenn ich ihr viel erzählt habe, kennt mich meine Partnerin nur als abstinenten Menschen, so dass ihr hier der Vergleich fehlt. Allerdings gehe ich davon aus, dass sie den Menschen, der ich vor meinem Wandel war, nicht allzu gern hätte um sich haben wollen.

h. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nein, ich habe mich hier unmittelbar nach der auffälligen Kontrolle zurückgezogen und auch allen Beteiligten zu verstehen gegeben, dass ich weder aktiv noch unbeteiligt etwas mit dem Drogenkonsum zu tun haben will.

i. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

Nein!

j. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Für mich ist der Konsum keine Alternative mehr. Ich schätze die seither eingetretenen Veränderungen in meinem Leben und werde im eigenen Interesse Konsumenten konsequent meiden.

k. Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein!

l. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Ich werde Situationen, die mit dem Drogenkonsum auch nur im Entferntesten in Verbindung stehen, großräumig meiden. Ich genieße mein Leben ohne Alkohol, Zigaretten und Drogen in vollen Zügen und lasse mir die neu gewonnen Freiheiten nicht mehr wegnehmen.

Da ich allem guten Willen zum Trotze nicht leichtgläubig ausschließen will, dass sich die Situation nicht doch einmal ergibt, habe ich vorsorglich die Rufnummer der Telefonseelsorge eingespeichert. Nachdem meine Auffälligkeit ja nun einmal Thema war, habe ich darüber hinaus mit einigen Freunden das Arrangement getroffen, dass wir jederzeit für den anderen einstehen und bei Bedarf abholen.

m. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

In dem ich in mich sensibel mit der Frage auseinandersetzte, ob etwas an meinen Idealen oder meiner Motivation rütteln kann. Ich habe mich soweit aufgearbeitet, als dass ich Situationen, die mich mit einem Rückfall konfrontieren könnten, hoffentlich schnell entlarven und verlassen bzw. hier konsequent gegenwirken kann.

Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke keinen Alkohol! Ich bereite mich derzeit auf den Gutenbergmarathon vor und gehe zweimal wöchentlich schwimmen. Der Alkohol sorgt für einen schlechten Schlaf und bremst meine Motivation und Leistungsfähigkeit.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Malte,

bitte mache keine Meldung an die Administration, "nur" weil du einen FB eingestellt hast. Meldungen sind dafür vorgesehen, um z.B. unpassende/angreifende oder sonstige Beiträge zu melden.
Den zweiten (identischen) Thread habe ich gelöscht.

Du bist extrem spät dran mit dem FB - bleibt zu hoffen, dass mein Kollege, der für den Drogenbereich zuständig ist, noch Zeit findet ihn sich anzuschauen...
 

Malte

Neuer Benutzer
Guten Morgen liebe Nancy :smiley138:und

vielen Dank für Deinen Hinweis bzw. Deine Unterstützung! Ich war ein wenig neben mir, da es mir nicht gelingen wollte, den Doppeleintrag zu löschen.

Ja, ich bin da wohl wirklich ein wenig spät d'ran und hoffe, dass sich noch was erreichen lässt! Hatte zunächst einfach nicht Erwägung gezogen, dass Möglichkeit beseteht, sich mit dem Ablauf des psychologischen Gesprächs online auseinanderzsetzten. :smiley2204:

Einen guten Start in die neue Woche für Dich!
 

Malte

Neuer Benutzer
N'abend liebe Forenmitglieder, :smiley138:

meine psychologische Musterung hat sich (dankbarerweies) auf den 25.03. verschoben, sodass theoretisch noch ein wenig Zeit bleibt, an meiner Verteidigung zu arbeiten. :smiley2500:

Mein Herz wäre also auch weiterhin mit reger Beteiligung in Hinblick auf Vorschlag und Diskussion zu gewinnen.

Herzlichsten Dank an all jene, die sich die Zeit nehmen, sich mir und meinen Problemen auseinanderzusetzen.

Viele Grüße und einen mindestens schönen, wenn nicht grandiosen Abend!
 

Malte

Neuer Benutzer
Whhhuaaa!!!

Nur noch dreimal Schlafen und dann ist es soweit - mir geht der Arsch echt auf Grundeis!!! Wäre super, wenn noch irgendwer mit Weit-, Durch- oder Überblick ein kurzes Statement dalassen könnte.

Es grüßt zum nahenden, nahezu sommerlich startenden Wochenende


Euer Malte
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Malte,

tut mir leid, dass sich Max bisher nicht gemeldet hat. Vllt. ist er krank, oder beruflich unterwegs...
Mit etwas Glück meldet er sich noch am WE :smiley138:
 
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