Nickname_yo
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Guten Tag ihr hübschen Milchschnittengesichter,
vorweg, ich kann dies nur aus dem Kopf wieder geben da dies schon etwas her ist und die Fsst bis dahin mein Gutachten behalten hat. Sollte ich das noch wieder bekommen, werde ich dies hier auch noch hochladen.
Alles fing im April 2019 an. Ich wurde bei einer Fahrt mit aktiven Cannabisrausch erwischt. Die Kontrolle verlief ziemlich verückt, mit sehr seltsamen Aussagen der Polizisten, weswegen ich erst einmal einen Groll auf diese hatte und meinen Fehler selbst nicht einsah. Ich konsumierte sogar noch weiter. Jedoch nach kurzer Zeit und der Beruhigung kam die erste Erkenntnis: "Scheisse, ich hab mir das alles selbst zu verdanken." Im Oktober 2019 gab ich den Führerschein ab.
Nun das rumsuchen, nützt mir ein Anwalt? Kann ich Wiederspruch einlegen (bei mir wurden tatsächlich einige Fehler gemacht, weswegen das eine oder andere Anfechtbar gewesen wäre) Was soll ich tun? Ich entschied mich am Ende es auf sich beruhen zu lassen. Auch wenn anfechtbare Fehler entstanden sind, habe ich mir das ganze doch eh selbst zu verschulden, dazu, war es nur eine Frage der Zeit bis man mich berechtigterweise erwischt hat.
Also, alles wie ein "Mann hinnehmen", Kopf hoch und das Prozedere durchziehen. Kann nur zum besten sein dachte ich mir.
Ich begann mich also auf der Suche nach einem richtigen Verkehrspsychologen, kein "Auf die Frage X musst du mit Y antworten" Gesabbel, sondern richtige Aufarbeitung stand auf dem Programm. Zeitgleich informierte ich mich auch immer hier im Forum und las Fallbeispiele von anderen Betroffenen, irgendwann fasste ich dann den Mut und stellte meinen Eigenen Fall hier ins Forum, dafür nahm ich zum einen meine Therapie beim Psychologen zur Hand, zum anderen die hilfreichen Fragebögen aus dem Forum. Mein Psychologe war begeistert, Max hier im Forum nicht.
Seine Antwort fand ich so weird, das ich es dabei beließ und einfach nicht mehr mein eigenes Thema aufgemacht habe. Mein Psychologe gab mir den Auftrag, (er bekam den Fragebogen ausgedruckt von mir mit meinen Antworten und las diesen gegen) das ich dies genauso in der MPU umsetzen solle wie es dort steht. Das habe ich getan und bin bei der PIMA in Mönchengladbach gelandet.
Ich bekam den ersten Termin am Morgen, den nahm ich gerne an, dachte ich mir doch, Super! Dann sind doch noch alle recht entspannt. Gott sei Dank traf dies auch so ein.
Das erste Gespräch hatte ich mit dem Psychologen.
Begrüßung, dann die Erklärung vom Ablauf des Gespräches und das am Ende noch eine Einschätzung kommt.
Alles in allem kamen viele Fragen aus dem Fragebogen dran, ich hatte den Fragebogen nicht auswendig gelernt, sondern so geantwortet wie ich ihn damals auch geschrieben habe. Ehrlich, hart, reflektiert und nichts beschönigend.
Das einzige was mich aus der Bahn warf war, die Frage ob ich an Gott glaube und was er darüber denken würde?
Hintergrund war: Mein Rückfall mit Cannabis war weil meine Oma gestorben war, der einzige Mensch aus meiner Familie mit dem ich Kontakt hatte und der mit wohl gesonnen war, bei dem Rest war ich nur der adoptierte Abschaum.
Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, schließlich glaube ich nicht an eine Religion, ja - ich sehe diese als wichtiges Instrument für Menschen an die Hilfe brauchen, jedoch selbst dran glauben, eher nein.
Da musste er seine Frage 3x wiederholen mit immer anderen Wörtern bis ich zu einer Antwort kam. "Ja wenn meine Oma im Himmel wäre. rein Hypothetisch, dann wäre sie Stolz darauf was ich alles bislang erreicht habe."
Diese Antwort war wohl diese, die er hören wollte. Fragt mich nicht warum, es war ein bisschen so wie im Ethik Unterricht.
Das ganze Gespräch wird wie gesagt noch hochgeladen wenn ich mein Gutachten hoffentlich zurück erhalte.
Anschließend der Reaktionstest, bei dem was ich immer wieder gelesen habe, hatte ich schon ein bisschen Schiss. Mehr als vor dem Gespräch, da war ich tiefenentspannt, ich wusste ja - mehr wie ehrlich sein und reflektiert - geht eh nicht.
Die Angst war völlig zu unrecht. Der Test war relativ einfach. Also durchgezogen und auf den Arzt gewartet.
Das Gespräch beim Arzt war auch relativ normal. Blutdruck normal, Puls entspannt. Ich weiss noch wie sich gewundert hat warum bei mir nix erhöht war. "Warum auch? Ich bin hier um ehrlich mit meiner Geschichte aufzuräumen, vor was soll ich nervös sein?" entgegnete ich ihr. Sie war beeindruckt und stimmte mir zu, gab aber auch gleich an das dies in der Situation eher nicht normal wäre. Anschließend mit der Fingerspitze an die Nase bei geschlossenen Augen, und auf einer geraden Linie gehen. (Dies funktionierte beim ersten mal nicht so gut weil ich zu schnell war)
Anschließend kam der Psychologe auf mich zu, sagte das die Ärztin meine Geschichte nachvollziehbar fand. Test, überdurchschnittlich gut abgeschlossen, das Gespräch war sehr zufriedenstellend, von ihm gäbe es eine positive Prognose.
Glücklich nach Hause und dann begann das Warten aufs Gutachten. 1 Woche, 2te Woche.... 4te Woche.. verdammt wo ist mein Gutachten, 5te Woche, 6te Woche.. endlich ist es da! Positiv ohne einer Empfehlung vom §70 Kurs.
Fröhlich wie ich bin, direkt zur Fsst und das Gutachten abgegeben. Ob die Dame sich das nicht kopieren könne? "Nein, ich brauche das Original und muss dieses erst einmal studieren." Völlig perplex dachte ich mir: "Was will sie da studieren, schau auf die letzte Seite und les das Ergebnis, reicht doch?" Aber gut, also wieder frustriert abgedackelt und wieder warten.. Man muss dazu sagen das die Sachbearbeiterin mich auch wie einen Schwerkriminellen behandelt, ihre Sprache, ihre Tonlage, die Mimik - ist wirklich ätzend, man weiß schon mit betreten des Raumes man ist nicht erwünscht.
Nach 3 Wochen kam ein Brief, Herzlichen Glückwunsch, viel spaß beim besonderen Aufbauseminar. Na Super..
Dieses absolviere ich gerade, zieht sich leider über 5 Wochen.. begeistert bin ich nicht darüber aber was will man machen, muss halt sein.
Besonders gespannt bin ich, bekomme ich den Führerschein am 5.8 wieder? 4.8 ist der letzte Kurstag, also am 5.8 wieder zur Fsst und die Bescheinigung abgeben. Bei meinem Glück erwarte ich das ich entweder dann wieder Wochenlang auf einen Brief warte oder noch irgendwas machen muss. Aber was solls, ich zieh das durch und werde jetzt schon froh sein wenn das ganze rum ist und ich wieder fahren darf.
Interessant ist jetzt aber schon, beim Kurs mussten wir z.B eine Auflistung über unsere Kosten seit der entzogenen Fahrerlaubnis machen. Wirklich erschreckend:
Bußgeld: 1300.-
Haaranalyse: 3x280.-
Anwaltskosten: 350.-
MPU Gutachten: 780.-
Aufbauseminar: 325.-
Verwaltungsgebühren bislang: 180.-+15.-+290.-
Kosten für Taxi zur Arbeit: 650*34 Monate
Taxi für andere Termine: grob geschätzt 1000€ in den letzten Jahren vermutlich mehr.
Endsumme: 27.180€
Wenn man sich das mal vor Augen hält, fällt einem nichts mehr zu ein. Das alles nur weil ich mich selbst nicht unter Kontrolle hatte, mit seinen Problemem falsch umging und konsumiert hat.
Nunja, Ende ist in Sicht.
Liebe Grüße
<3
vorweg, ich kann dies nur aus dem Kopf wieder geben da dies schon etwas her ist und die Fsst bis dahin mein Gutachten behalten hat. Sollte ich das noch wieder bekommen, werde ich dies hier auch noch hochladen.
Alles fing im April 2019 an. Ich wurde bei einer Fahrt mit aktiven Cannabisrausch erwischt. Die Kontrolle verlief ziemlich verückt, mit sehr seltsamen Aussagen der Polizisten, weswegen ich erst einmal einen Groll auf diese hatte und meinen Fehler selbst nicht einsah. Ich konsumierte sogar noch weiter. Jedoch nach kurzer Zeit und der Beruhigung kam die erste Erkenntnis: "Scheisse, ich hab mir das alles selbst zu verdanken." Im Oktober 2019 gab ich den Führerschein ab.
Nun das rumsuchen, nützt mir ein Anwalt? Kann ich Wiederspruch einlegen (bei mir wurden tatsächlich einige Fehler gemacht, weswegen das eine oder andere Anfechtbar gewesen wäre) Was soll ich tun? Ich entschied mich am Ende es auf sich beruhen zu lassen. Auch wenn anfechtbare Fehler entstanden sind, habe ich mir das ganze doch eh selbst zu verschulden, dazu, war es nur eine Frage der Zeit bis man mich berechtigterweise erwischt hat.
Also, alles wie ein "Mann hinnehmen", Kopf hoch und das Prozedere durchziehen. Kann nur zum besten sein dachte ich mir.
Ich begann mich also auf der Suche nach einem richtigen Verkehrspsychologen, kein "Auf die Frage X musst du mit Y antworten" Gesabbel, sondern richtige Aufarbeitung stand auf dem Programm. Zeitgleich informierte ich mich auch immer hier im Forum und las Fallbeispiele von anderen Betroffenen, irgendwann fasste ich dann den Mut und stellte meinen Eigenen Fall hier ins Forum, dafür nahm ich zum einen meine Therapie beim Psychologen zur Hand, zum anderen die hilfreichen Fragebögen aus dem Forum. Mein Psychologe war begeistert, Max hier im Forum nicht.
Seine Antwort fand ich so weird, das ich es dabei beließ und einfach nicht mehr mein eigenes Thema aufgemacht habe. Mein Psychologe gab mir den Auftrag, (er bekam den Fragebogen ausgedruckt von mir mit meinen Antworten und las diesen gegen) das ich dies genauso in der MPU umsetzen solle wie es dort steht. Das habe ich getan und bin bei der PIMA in Mönchengladbach gelandet.
Ich bekam den ersten Termin am Morgen, den nahm ich gerne an, dachte ich mir doch, Super! Dann sind doch noch alle recht entspannt. Gott sei Dank traf dies auch so ein.
Das erste Gespräch hatte ich mit dem Psychologen.
Begrüßung, dann die Erklärung vom Ablauf des Gespräches und das am Ende noch eine Einschätzung kommt.
Alles in allem kamen viele Fragen aus dem Fragebogen dran, ich hatte den Fragebogen nicht auswendig gelernt, sondern so geantwortet wie ich ihn damals auch geschrieben habe. Ehrlich, hart, reflektiert und nichts beschönigend.
Das einzige was mich aus der Bahn warf war, die Frage ob ich an Gott glaube und was er darüber denken würde?
Hintergrund war: Mein Rückfall mit Cannabis war weil meine Oma gestorben war, der einzige Mensch aus meiner Familie mit dem ich Kontakt hatte und der mit wohl gesonnen war, bei dem Rest war ich nur der adoptierte Abschaum.
Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte, schließlich glaube ich nicht an eine Religion, ja - ich sehe diese als wichtiges Instrument für Menschen an die Hilfe brauchen, jedoch selbst dran glauben, eher nein.
Da musste er seine Frage 3x wiederholen mit immer anderen Wörtern bis ich zu einer Antwort kam. "Ja wenn meine Oma im Himmel wäre. rein Hypothetisch, dann wäre sie Stolz darauf was ich alles bislang erreicht habe."
Diese Antwort war wohl diese, die er hören wollte. Fragt mich nicht warum, es war ein bisschen so wie im Ethik Unterricht.
Das ganze Gespräch wird wie gesagt noch hochgeladen wenn ich mein Gutachten hoffentlich zurück erhalte.
Anschließend der Reaktionstest, bei dem was ich immer wieder gelesen habe, hatte ich schon ein bisschen Schiss. Mehr als vor dem Gespräch, da war ich tiefenentspannt, ich wusste ja - mehr wie ehrlich sein und reflektiert - geht eh nicht.
Die Angst war völlig zu unrecht. Der Test war relativ einfach. Also durchgezogen und auf den Arzt gewartet.
Das Gespräch beim Arzt war auch relativ normal. Blutdruck normal, Puls entspannt. Ich weiss noch wie sich gewundert hat warum bei mir nix erhöht war. "Warum auch? Ich bin hier um ehrlich mit meiner Geschichte aufzuräumen, vor was soll ich nervös sein?" entgegnete ich ihr. Sie war beeindruckt und stimmte mir zu, gab aber auch gleich an das dies in der Situation eher nicht normal wäre. Anschließend mit der Fingerspitze an die Nase bei geschlossenen Augen, und auf einer geraden Linie gehen. (Dies funktionierte beim ersten mal nicht so gut weil ich zu schnell war)
Anschließend kam der Psychologe auf mich zu, sagte das die Ärztin meine Geschichte nachvollziehbar fand. Test, überdurchschnittlich gut abgeschlossen, das Gespräch war sehr zufriedenstellend, von ihm gäbe es eine positive Prognose.
Glücklich nach Hause und dann begann das Warten aufs Gutachten. 1 Woche, 2te Woche.... 4te Woche.. verdammt wo ist mein Gutachten, 5te Woche, 6te Woche.. endlich ist es da! Positiv ohne einer Empfehlung vom §70 Kurs.
Fröhlich wie ich bin, direkt zur Fsst und das Gutachten abgegeben. Ob die Dame sich das nicht kopieren könne? "Nein, ich brauche das Original und muss dieses erst einmal studieren." Völlig perplex dachte ich mir: "Was will sie da studieren, schau auf die letzte Seite und les das Ergebnis, reicht doch?" Aber gut, also wieder frustriert abgedackelt und wieder warten.. Man muss dazu sagen das die Sachbearbeiterin mich auch wie einen Schwerkriminellen behandelt, ihre Sprache, ihre Tonlage, die Mimik - ist wirklich ätzend, man weiß schon mit betreten des Raumes man ist nicht erwünscht.
Nach 3 Wochen kam ein Brief, Herzlichen Glückwunsch, viel spaß beim besonderen Aufbauseminar. Na Super..
Dieses absolviere ich gerade, zieht sich leider über 5 Wochen.. begeistert bin ich nicht darüber aber was will man machen, muss halt sein.
Besonders gespannt bin ich, bekomme ich den Führerschein am 5.8 wieder? 4.8 ist der letzte Kurstag, also am 5.8 wieder zur Fsst und die Bescheinigung abgeben. Bei meinem Glück erwarte ich das ich entweder dann wieder Wochenlang auf einen Brief warte oder noch irgendwas machen muss. Aber was solls, ich zieh das durch und werde jetzt schon froh sein wenn das ganze rum ist und ich wieder fahren darf.
Interessant ist jetzt aber schon, beim Kurs mussten wir z.B eine Auflistung über unsere Kosten seit der entzogenen Fahrerlaubnis machen. Wirklich erschreckend:
Bußgeld: 1300.-
Haaranalyse: 3x280.-
Anwaltskosten: 350.-
MPU Gutachten: 780.-
Aufbauseminar: 325.-
Verwaltungsgebühren bislang: 180.-+15.-+290.-
Kosten für Taxi zur Arbeit: 650*34 Monate
Taxi für andere Termine: grob geschätzt 1000€ in den letzten Jahren vermutlich mehr.
Endsumme: 27.180€
Wenn man sich das mal vor Augen hält, fällt einem nichts mehr zu ein. Das alles nur weil ich mich selbst nicht unter Kontrolle hatte, mit seinen Problemem falsch umging und konsumiert hat.
Nunja, Ende ist in Sicht.
Liebe Grüße
<3
und vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.