mit 65 Jahren MPU wegen Alkohol am Steuer, 1,60 Promille BAK

orage

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Ich sage zunächst mal einen guten Tag an Allen!
Da ich ganz neu hier bin, versuche ich mich mit diesem Forum ganz langsam ran zu tasten. Ob die Übermittlung dieser Nachricht jetzt klappt, weiß ich nicht, hoffe es aber dennoch stark.
Ich bin 65, Niederländerin und wohne seit 1970 in NRW. Bin mit 1,60 Promille angehalten worden und habe Ende Juni das erst Mal meine MPU gemacht. Das Gutachten war negativ. Nun bin ich ziemlich rat- und hoffnungslos. Bin fast soweit, zu resignieren und ganz auf meinen Führerschein zu verzichten, den ich seit meinem 18. Lebensjahr habe. Habe 0 Punkte in Flensburg und bin auch sonst bis zu meiner TF September 2015 nie aufgefallen. Meine letzte Chance sehe ich hier noch in diesem Forum. Ansonsten bin ich so ziemlich am Ende meines Lateins. Ich hoffe doch stark, dass man mir hier helfen kann. Den Fragenbogen habe ich ausgefüllt und weiß nur nicht, wie ich diesen hier an einen Admin. schicken kann. Ich habe zwei Versuche gestartet, aber keine Antwort bekommen. Sehr wahrscheinlich bin ich nicht clever genug dafür. Das Alter.... :smiley2204:

Vielleicht habe ich aber dieses Mal Glück. Bitte hilf mir......:hand0054:
orage
 

admin

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Hallo orage,
herzlich willkommen bei uns im Forum. :smiley138:

Den Fragebogen kannst Du hier einstellen.

Welche Auflagen hast Du denn im Gutachten auferlegt bekommen?

Die Promille waren ja nicht soo hoch, da kannst Du auch mit 65 noch eine MPU bestehen.

P.S.: Du kannst mir den Fragebogen jetzt auch per PN senden, ich habe das freigeschaltet.....:zwinker0004:
 
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admin

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mit 65 MPU mit 1,60 BKA-Wert

Lieber ADMIN!

vielen, vielen Dank, dass DU mir so schnell geantwortest hst und mir wirklich auch weiter helfen willst. Wie bereits geschrieben, ich bin wirklich rat- und hoffnungslos. Ich bin so froh, dass ich dieses Forum hier im Internet gefunden habe!!!! Wenigstens ein kleiner Lichtblick am Himmel.

Nachdem ich in den letzten Tagen mir viele FB angeschaut habe, habe ich meinen FB auch ausgefüllt. Es ist vielleicht zu lang geworden und ich hoffe, Du wirst mir sagen können, wo ich was streichen und wo ich was hinzufügen oder ändern muss. Ich bewundere Eure Arbeit und habe viel Respekt dafür.


Also nun mein ausgefüllter FB:

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 174
Gewicht: damaliges Gewicht 73 (Ich beabsichtige zu sagen, dass ich jetzt auch 73 kg wiege – wiege tatsächlich 63 kg -, wenn man nachfragen sollte. Das gibt dann kein Durcheinander. Nachgewogen wird ja nicht.
Alter: Heute: 65

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 29.09.2015
BAK: 1,60
Trinkbeginn: 29.09., ca. 19.30 Uhr
Trinkende: 29.02. ca. 22.15 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 23.45 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dafür der Sperrfrist: 10 Monate, ab Ende September

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja Polizeiakte vom StVA
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel: nein
Ich lebe abstinent seit dem 29.9.2015: ja

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja
Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: nein
ETG-Programm ja/nein: ja

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ja
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: noch keine Info
Welche Stelle (MPI): wahrscheinlich PIMA Köln
Schon bezahlt?:nein

Schon eine MPU gehabt?: ja, Ende Juli dieses Jahres.
Habe vorige Woche eine Fristverlängerung zum Antrag auf Neuerteilung Fahrerlaubnis bis zum Ende Januar 2018 vom Straßenverkehrsamt erhalten.

Wer hat das Gutachten gesehen?: niemand

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Es ist zu erwarten, dass die zu Untersuchte auch künftig ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 unter Alkoholeinfluss führen wird. Es liegen weder psychofunktionale noch andere alkoholassoziierte Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 in Frage stellt.

„Empfehlung:
Eine konkrete Aussage bezüglich der Voraussetzungen für eine später positive Fahreignungsprognose kann auf der Grundlage der heute verfügbaren Daten nicht gemacht werden. Wie empfehlen Frau XXX eine einschlägige Beratung wahrzunehmen, die allerdings nur dann Sinn hat, wenn Frau XXX bereit ist, dort über ihr Trinkverhalten in der Zeit vor und nach dem Deliktgeschehen vorbehaltlos offen tzu sprechen. Im Ergebnis einer solchen Beratung könnten möglicherweise die verhaltensbezogenen und zeitlichen Voraussetzungen in Hinblick auf die Wiederherstellung der Fahreignung näher abgesteckt werden.“

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden (nein) Punkte oder sonstige Straftaten: nein
 

admin

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orage
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mit 65 MPU mit 1,60 BKA-Wert

Lieber ADMIN!

vielen, vielen Dank, dass DU mir so schnell geantwortest hst und mir wirklich auch weiter helfen willst. Wie bereits geschrieben, ich bin wirklich rat- und hoffnungslos. Ich bin so froh, dass ich dieses Forum hier im Internet gefunden habe!!!! Wenigstens ein kleiner Lichtblick am Himmel.

Nachdem ich in den letzten Tagen mir viele FB angeschaut habe, habe ich meinen FB auch ausgefüllt. Es ist vielleicht zu lang geworden und ich hoffe, Du wirst mir sagen können, wo ich was streichen und wo ich was hinzufügen oder ändern muss. Ich bewundere Eure Arbeit und habe viel Respekt dafür.


Also nun mein ausgefüllter FB:

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 174
Gewicht: damaliges Gewicht 73 (Ich beabsichtige zu sagen, dass ich jetzt auch 73 kg wiege – wiege tatsächlich 63 kg -, wenn man nachfragen sollte. Das gibt dann kein Durcheinander. Nachgewogen wird ja nicht.
Alter: Heute: 65

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 29.09.2015
BAK: 1,60
Trinkbeginn: 29.09., ca. 19.30 Uhr
Trinkende: 29.02. ca. 22.15 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 23.45 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dafür der Sperrfrist: 10 Monate, ab Ende September

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja Polizeiakte vom StVA
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: keine

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel: nein
Ich lebe abstinent seit dem 29.9.2015: ja

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: ja
Leberwerte ja/nein seit wann, wie viele: nein
ETG-Programm ja/nein: ja

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ja
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein

MPU
Datum: noch keine Info
Welche Stelle (MPI): wahrscheinlich PIMA Köln
Schon bezahlt?:nein

Schon eine MPU gehabt?: ja, Ende Juli dieses Jahres.
Habe vorige Woche eine Fristverlängerung zum Antrag auf Neuerteilung Fahrerlaubnis bis zum Ende Januar 2018 vom Straßenverkehrsamt erhalten.

Wer hat das Gutachten gesehen?: niemand

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Es ist zu erwarten, dass die zu Untersuchte auch künftig ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 unter Alkoholeinfluss führen wird. Es liegen weder psychofunktionale noch andere alkoholassoziierte Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 in Frage stellt.

„Empfehlung:
Eine konkrete Aussage bezüglich der Voraussetzungen für eine später positive Fahreignungsprognose kann auf der Grundlage der heute verfügbaren Daten nicht gemacht werden. Wie empfehlen Frau XXX eine einschlägige Beratung wahrzunehmen, die allerdings nur dann Sinn hat, wenn Frau XXX bereit ist, dort über ihr Trinkverhalten in der Zeit vor und nach dem Deliktgeschehen vorbehaltlos offen tzu sprechen. Im Ergebnis einer solchen Beratung könnten möglicherweise die verhaltensbezogenen und zeitlichen Voraussetzungen in Hinblick auf die Wiederherstellung der Fahreignung näher abgesteckt werden.“

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden (nein) Punkte oder sonstige Straftaten: nein



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Wann:
Dienstag, den 29.09.2015.

Wo:
Ich befand mich vor der TF im Haus meiner Bridgefreundin, die mich zu ihrer Geburtsfeier eingeladen hatte.
Dieses Haus befindet sich in etwa 2 km (Scheichweg - keine offizielle Strecke) von meinem Zuhause entfernt.

Mit wem:
Wir waren zu sechs Frauen.

Beschreibung
Vorab möchte ich sagen, dass ich mit meiner Bridgefreundin, die mich eingeladen hatte, vereinbart hatte, bei ihr zu übernachten.

Wir haben uns nachmittags zu sechs bei ihr getroffen und Bridge gespielt.
Ab etwa 19.30 Uhr bis etwa 22.15 Uhr habe ich Sekt getrunken.
Gegen 22.15 Uhr bin ich von meiner Tochter angerufen worden, die mich kurz fragte, ob sie zu mir mit den Enkelkindern – damals 4 Jahre alt - kommen könnte, da sie vor die Tür gesetzt worden sei. Dies bejahte ich.
Erst später wurde mir klar, dass ich nicht bei mir Zuhause war und meine Tochter keinen Schlüssel hatte. Nachdem sie auf eine SMS von mir, sie möge mich bitte bei meiner Bridgepartnerin abholen, nicht reagierte, bin ich in Panik nach Hause gefahren, da ich nicht wollte, dass meine Tochter mit den Enkeln von 4 Jahren vor meiner geschlossenen Türe stehen würde und sie überhaupt nicht wusste, wo ich wäre.

Als mich die Polizei dann nach 1 km an hielt, weil ich zu langsam gefahren bin, ist mir auf einen Schlag klar geworden, was ich mir geleistet habe und was alles hätte passieren können.
Die Blutuntersuchung ergab 1,60 Promille.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Was:
Sekt

Wie viel:
Da ich mir den Sekt nicht selber eingeschenkt habe, kann ich nicht sagen, wie viel ich genau getrunken habe.

Frau XX vom Caritasverband und ich haben gemeinsam im Internet nachgeschaut und laut der Internetseite „Promillerechner-kenn Dein Limit“ müssen es 12 Gläser Sekt gewesen sein um auf einen BAK von 1,60 zu kommen.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich fuhr ca. 1 km,
davon etwa 800 m auf einem völlig abgelegenen Anliegerweg von 3 m Breite, wo zu dieser späten Stunde wegen der Dunkelheit und der damit verbundenen hohen Gefahr der Wildüberquerung mit keinerlei Verkehr gewesen wäre.

Ich wollte insgesamt 2 km fahren.
Ein Taxi hätte jedoch etwa 8 km fahren müssen, da dieses wegen der großen Gefahr einer Wildüberquerung den Anliegerweg nicht genommen hätte.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein, ich war absolut fahruntüchtig.
Durch die enthemmende Wirkung der getrunkenen Alkoholmenge hatte ich mich aber selbst nicht mehr richtig unter Kontrolle. Ich konnte keine klaren Entscheidungen mehr treffen, da mein Risikobewusstsein praktisch nicht vorhanden war.
Darüber hinaus konnte ich auch nicht mehr richtig gehen und mich auch nicht mehr richtig artikulieren.
Ich bin damals in Panik losgefahren ohne über die eventuellen Folgen nachzudenken.
Heute weiß ich, dass ich auf gar keinen Fall hätte fahren dürfen und bin nur froh, dass nichts passiert ist.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ursprünglich wollte ich bei meiner Freundin übernachten und war diese Panikfahrt nicht vorgesehen.

Aufgrund meines starken Alkoholkonsums habe ich mich selbst überschätzt und habe über mögliche Folgen meiner Panikfahrt nicht nachgedacht und somit auch nicht über die Vermeidung dieser Panikfahrt.

Ich war der Überzeugung, dass ich die paar Kilometer schon noch schaffen würde und dass die Gefahr der Wildüberquerung auf dem Anliegerweg gar nicht so groß sei.

Heute weiß ich, dass ich mir ein Taxi hätte nehmen müssen, auch auf die Gefahr hin, dass dieses wegen dem Umweg, den es hätte nehmen müssen, die vierfache Zeit gebraucht hätte und ich niemals rechtzeitig zu Hause gewesen wäre. Meine Tochter hätte dann einfach warten müssen, zumal ich ihr eine SMS geschickt hatte, wo ich war.

Ich bin im Nachhinein immer noch erschüttert, so verantwortungslos gehandelt zu haben.
Ich war eine Gefahr für meine Mitmenschen, aber auch für mich selbst.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Auswärts:
Bis zur meiner TF galt für mich immer die 0,0 Promillegrenze. Meine Devise war immer, dass ich sobald ich mit meinem Fahrzeug unterwegs war, nichts Alkoholisches zu trinken.

Zuhause:
Nun habe ich aber auch immer ab 20.00 Uhr zu Hause getrunken. Da ich freiberuflich tätig war, konnte ich am nächsten Morgen immer relativ lange ausgeschlafen.

Seit dem ich mich aber mit dem Thema Alkohol befasst habe, weiß ich, dass die Leber bei Frauen den Alkohol mit ca. 0,13‰ pro Stunde abbaut. Das heißt, dass mein Körper nach einem Konsum von einer Flasche Sekt (was ich in Zeiten meines hohen Konsums zu Hause getrunken habe) innerhalb von 3 Stunden gegen 23.00 Uhr etwas mehr als 70 g an reinem Alkohol aufgenommen hat, was einen maximalen Promillewert von 1,02 bedeutete. Somit durfte ich erst nach 8 Stunden, d.h. am nächsten Tag um bereits um 7.00 Uhr morgens, Auto fahren.

Aufgrund dieser Erkenntnis kann ich davon ausgehen, dass ich kaum mit Restalkohol im Blut gefahren bin. Aber mit 100prozentiger Sicherheit kann ich dies nicht ausschließen. Es war bestimmt mal der Fall, aber ohne dass ich mir dies bewusst war.

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erster Kontakt mit Alkohol:
Mein erster Kontakt mit Alkohol hatte ich als Kind, als meine Eltern abends Besuch bekommen haben. Dann hat mein Vater vor dem Abendessen gelegentlich ein Gläschen „Jonge Genever“ und nach dem Abendessen ein kleines Glas Amstel-Bier getrunken. Meine Mutter trank sehr sporadisch dann mal spät abends ein Gläschen Eierlikör, wonach sie immer Bauchweh bekam.
Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass mein Vater anlässlich einer Hochzeitsfeier mal wohl etwas zu viel getrunken hatte und anschließend der Haussegen schief hing. Meine Mutter hatte damals sehr mit ihm geschimpft.




Ich das erste Mal Alkohol getrunken:
Die erste wirkliche Erinnerung an der Tatsache, dass ich selbst Alkohol getrunken habe war mit 18 Lebensjahren und dann aber sofort auch zu viel. Das passierte während der Fastnachtszeit, wo ich zum ersten und letzten Mal auf einem Fastnachtsumzugswagen mitgefahren bin und zu viel Alkohol getrunken habe. Hauptsächlich Sekt und Schnaps. Ich weiß bis heute nicht, wie ich damals von diesem Umzugswagen hinunter und ins Bett gekommen bin. Ich war todkrank.
Diese Erfahrung hat mir – bis meiner TF - gereicht.

Da ich mit 20 geheiratet habe und nach Deutschland gekommen bin und hier beruflich Fuß fassen musste, habe ich viel und lang arbeiten müssen. Mein Arbeitstag dauerte damals von 8.00 Uhr bis 22.00 Uhr – ich musste meine ganze Korrespondenz, nachdem mein Mann diese nach Feierabend korrigiert hatte – neu schreiben. Das hat mir damals alle Kraft gekostet, um nicht gekündigt zu werden. Bekannten sprich Freunde hatten wir zu der damaligen Zeit nicht. Die haben wir erst später kennen gelernt.
Erst nach einigen Jahren wurde dies es mir besser.

Dann habe ich erst wieder zu meinem 25. Geburtstag das erste Glas Sekt getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Nein, regelmäßig habe ich niemals getrunken.
In meiner Rückschau habe ich feststellen müssen, dass sich ab meinem 23. Lebensjahr die Phasen mit und ohne Alkohol abgewechselt haben. In den letzten 5 Jahren hat sich mein Konsum gesteigert.

Diesen Fragebogen habe ich für "orage" eingestellt. admin
 
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admin

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10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Kurze Darstellung:
Ab 23 – 26 und ab 30 – 36
Sorte: Bier und Sekt
Menge: 2 – 3 Gläser Sekt oder Bier am Abend
Häufigkeit: am Wochenenden.
(Bei und mit Freunden. Das erste Mal mit 30 wieder im Urlaub auf IBIZA
mit meiner Freundin)

Ab 36 – 40:
Sorte: überwiegend Sekt, manchmal ein Glas Bier
Menge: eine Flasche Sekt
Häufigkeit: am Wochenenden
Zuhause, alleine oder mit Ehemann - Problembewältigung:
Hausbaus, dadurch
haufenweise
Schulden,
Zwangsversteigerung,
offizielles Fremdgehen
meines Mannes
Hatte damals dadurch große Minderwertigkeitskomplexe und entwertete mich selbst. Habe meine eigenen Leistungen als gering eingeschätzt, obwohl ich viel stärker als mein Mann war, der 7,5 Jahre älter war als ich – das habe ich aber erst in der Psychotherapie gelernt. War beruflich erfolgreicher als mein Mann, dadurch fühlte mein Mann sich schwächer als ich. Das habe ich aber damals nicht so gesehen. Erst bei der Psychotherapie habe ich das eingesehen.

Ab 40 – 50:
Sorte: überwiegend Sekt, manchmal ein Glas Bier
Menge: 1 – 3 Gläser Sekt.
Häufigkeit: 5 Mal im Jahr (Geburtstage, Silvester)
Bei und mit Freunden

Ab 50 - 59:
Sorte: überwiegend Sekt oder Wein
Menge: 1 Flasche Sekt
Häufigkeit: nahezu jedes Wochenende
Alleine zu Hause - - Problembewältigung Scheidungsprozess
Ab 59 – bis zur TF:
Sorte: Wein und Sekt
Menge: Wein: anfangs 2 – 3 Gläser à 100 ml pro Woche
schleichend mehr bis 4 – 5 Gläser à 200 ml pro Woche
Häufigkeit: wöchentlich zum Abendessen

Menge: Sekt: Ich habe es nie zusammengezählt, aber es waren bestimmt
3 – 7 Gläser à 100 ml am Abend am Abend. (0,3 – 0,7
Promille) .
Dann und wann auch eine Flasche Sekt am Wochenende
vielleicht 2 Mal im Monat.
5 Mal im Jahr bei Feierlichkeiten (Geburtstage, Silvester)


Wein: überwiegend alleine zu Hause

Sekt: Bei und mit Freundinnen

Anmerkung: Meine Feierlichkeiten finden unmittelbar in der Nachbarschaft statt, somit brauche ich nicht zu überlegen, ob ich noch Auto fahren kann. Die Einladung meiner Bridgefreundin war eine Ausnahme. Sie wurde 80.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Siehe oben

Ab 23 – 26 und ab 30 – 36
Bei und mit Freunden. Das erste Mal wieder im Urlaub auf IBIZA mit Marion.


Ab 36 – 40:
Zuhause, alleine oder mit Ehemann

Ab 40 – 50:
Bei und mit Freunden

Ab 50 - 59:
Alleine zu Hause

Ab 59 bis zur TF:
Wein/Sekt: überwiegend alleine zu Hause

Sekt: Bei Feierlichkeiten bei und mit Freundinnen: 4 – 7 Gläser à 100 ml

















12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Abgesehen in der Zeit von 36 – 40 Jahren und von 50 – 59 Jahren, wo ich Alkohol zur Problembewältigung getrunken habe, habe ich Alkohol als Genussmittel zu mir genommen. Anfangs (von 23 – 26 und 30 – 36 Jahren) wollte ich einfach dazu gehören und die Stimmung beim Feiern richtig genießen, aber auch weil die Anderen auch tranken, um ich mich nicht ausgrenzen wollte.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol ( 1- 3 Gläser Wein oder Bier am Abend):
Ich wurde entspannter und ruhiger.
Aber auch meine Konzentration und Reaktion ließen nach, sobald ich ein Glas Wein oder Sekt getrunken hatte. Das hatte ich mal vor Jahren bei mir Zuhause festgestellt, als ich zum Bridgespielen eingeladen hatte. Aus diesem Grund habe ich dann ab da beim Bridgespiel nie mehr Alkohol getrunken.

Bei viel Alkohol (1 Flasche Sekt am Abend):
euphorisierend, meinte meinen Schmerz und meine Probleme dadurch verringern zu können, habe dabei einfach das Unangenehme vergessen. Ich habe den Alkohol missbraucht.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Da sich mein Alkoholkonsum – als ich noch arbeitete - überwiegend auf die Wochenenden konzentrierte, hatte ich absolut keine Probleme, weder privat noch in der Arbeit.
Und bei Feierlichkeiten haben Bekannten immer mitgefeiert.

Manchmal aber füllte ich mich am nächsten Tag schon etwas schlapp und lustlos.
Ich habe das aber damals nie als schlimm angesehen.

Heute ist es mir klar, dass sich mein Alkoholkonsum mir der Zeit gesteigert hat und ich erkenne die Konsequenzen, die auf mich zugekommen wären, wenn ich so weiter gemacht hätte. (ich wäre möglicherweise alkoholabhängig geworden).








16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
nein

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Bi zur TF habe ich mit 18 und einmal mit 36 ohne nachzudenken bis zur Volltrunkenheit getrunken.

Mit 18 bin ich bei einer Fastnachtsfeier zum ersten Mal auf einem Fastnachtszugwagen mitgefahren und habe zum ersten Mal Alkohol, d.h. Sekt und Schnaps, getrunken. Vorher hatte ich nur Schule im Kopf.

Mit 36 habe ich abends, nachdem ich dahinter gekommen war, dass mein Mann fremd ging, zu Hause 5 Flaschen Bier à 0,5 l getrunken. Ich weiß nur, dass ich am nächsten Tag todkrank war und mein Leid beim Klavierstimmer kund getan habe. Ich war fix und alle.

Am Abend der TF habe ich mich in einer Hochstimmung befunden, da ich just an diesem Tag von meiner Anwältin erfahren hatte, dass ich nach 2 Jahren Gerichtsverhandlung vor dem Familiengericht meinen Prozess mit 3 Prozessgegnern gewonnen hatte.
Ich war in Hochstimmung und habe gar nicht mehr darauf geachtet, was ich getrunken habe und die Trinkmenge somit vollkommen aus den Augen verloren.
Die alles aber unter der Annahme, dass ich dort übernachten würde.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja.
Bis zu meinem 25. Lebensjahr
Ab meiner Schwangerschaft (27) bis zu meinem 30. Lebensjahr.

19. In welcher Kategorie von Trinkern haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe mich früher nie als Trinkerin eingeschätzt.

Heute stufe ich mich rückblickend anfangs als Gesellschaftstrinkerin ein. Später ab 36 – 40 und ab 50 bis 59 als Problemtrinkerin, da ich da versucht habe, meine seelische Belastung mit Alkohol leichter zu verkraften.

Ab 59 als Genusstrinkerin, wobei ich wirklich rückblickend feststellen muss, dass in den letzten 5 Jahren die Tendenz, mehr zu trinken, zunahm und damit auch die Gefahr der Alkoholgefährdung.
 

admin

Administrator und MPU Profi
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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 29. September 2015

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, noch nie.

23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?

Weil ich zwischenzeitlich meine inneren Probleme und meine Schwächen aufgearbeitet habe und ich für mich Ende Juli, als ich eigentlich KT hätte machen können, für mich selbst ganz alleine festgestellt habe, dass ich keinen Alkohol mehr trinken werde.
Nach einem halben Jahr Abstinenz, wollte ich mich für KT entscheiden, stellte dann aber fest, dass ich gar keine Lust hatte, Alkohol zu trinken.
Auch nicht zu irgendwelchen festlichen Anlässen. Zum Beispiel beim letzten Anlass Anfang Juli, da war die Geburtstagsfeier meiner Nachbarin, die 80 wurde. Auch da hatte ich nicht das Bedürfnis, Alkohol trinken zu wollen. Ab da habe mich entschieden, erst mal auf unbestimmte Zeit abstinent zu leben. Da ich ein willensstarker Mensch bin, weiß ich, dass ich schaffe. Meine Willensstärke habe bereits im Jahre 2000 bewiesen, als ich nach einer Krankheit von jetzt auf gleich aufgehört habe, zu rauchen. Ich war damals eine Stressraucherin und rauchte 80 – 100 Zigaretten pro Tag.

Dank der Alkoholabstinenz habe ich gelernt, auch mal „Nein“ zu sagen (auch zu meiner Tochter). Auch habe ich gelernt, dass jeder Mensch seine Schwächen hat und niemand sein perfekt muss, um anerkannt zu werden.

Dies alles verschafft mir eine tiefe Zufriedenheit und heute kann ich mein Leben wieder in vollen Zügen genießen. Ich habe meine innere Ruhe wieder gefunden.

Mein Leben ist auf jeden Fall besser als früher.

Mein verändertes Denken und Handeln - was den Alkohol angeht – wirkt sich positiv auf mich wirkt, mein Umfeld und Leben aus und das möchte ich nicht mehr ändern.

Auch wenn ich wieder irgendwann Alkohol trinken sollte, werde ich mir fest vornehmen, mein Trinkverhalten selbst streng zu überwachen. Ich werde nur anlässlich Feierlichkeiten trinken und mich nur auf geringe, von mir vorher festgelegte Mengen an Sekt oder Wein beschränke. Dazwischen würde ich dann auch immer wieder Mineralwasser trinken und vorher und während der Feier ausreichend essen.

Zu Hause werde ich kein Alkohol mehr trinken. Auch nicht zum Essen. Zum Essen habe ich ganz früher auch nie etwas getrunken. Das war in den letzten Jahre so eine Angewohnheit von mir so nach dem Motto: „Im Rentneralter kannst Du Dir was gönnen, Du hast hart genug dafür gearbeitet.“ Das das aber auch als Schuss nach hinten gehen kann, indem der Konsum sich langsam steigert, habe ich ja nun feststellen können. Und wenn ich trotzdem beim Essen Wein trinken sollte (bei einer Einladung oder so), dann nur 1 kleines Glas à 100 ml und danach Mineralwasser.

Ich kann behaupten, dass ich heute mein Leben so gefestigt und umstrukturiert habe, dass mir so ein Vorfall wie meine TF nie wieder passieren wird.


24. Warum haben Sie das Trinken nicht schon eher aufgegeben?

Bis zu meiner TF habe ich mir keine großen Gedanken über meinen Alkoholkonsum gemacht. Für mich lag keine Veranlassung vor, mein Trinkverhalten abzuändern.
Ich habe bis zu meiner TF die Auswirkungen von Alkohol unterschätzt und wusste nicht über die ernsten Folgen eines regelmäßigen Konsums Bescheid.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich war so sehr darüber schockiert, dass ich einen Promillewert von 1,60 hatte und noch damit gefahren bin, dass ich sofort aufgehört habe, Alkohol zu trinken. Da ich ein sehr willensstarke Mensch bin und ich mich sehr gut diszipliniere kann, hat die Tatsache, dass ich kein Alkohol mehr getrunken habe, keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Ich habe weder gezittert, noch das Verlangen nach Alkohol gehabt.
Dass ich willensstark bin, kann ich dadurch beweisen, dass im Jahre 200 von jetzt auf gleich aufgehört habe zu rauchen. Ich war damals Stressraucherin und rauchte zwischen 80 – 100 Zigaretten pro Tag.

Schon die Erkenntnis alleine, dass nur Panik zu dieser TF geführt hat, war für mich Motivation genug, mein Leben grundlegend zu ändern, damit so etwas wie dieser Vorfall nicht noch mal passiert. Dadurch merkte ich erst, wie sehr mein Leben doch dabei war, aus der Spur zu laufen.

Nachdem die erste Lähmung vorbei war, habe ich meinen Hausarzt aufgesucht und mich komplett durchchecken lassen. Es war soweit alles i.O. auch meine Leberwerte lagen noch in einem Normbereich, allerdings rat mir mein Hausarzt definitiv dazu mein Leben umzustellen, da durch mein jetzigen Lebensstil „Dauerhafte Folgeschäden nicht auszuschließen“ waren. Diese Aussage bestärkte mich dann in meiner Absicht, mein Leben ganz zu überdenken und umzustellen.

Zunächst beschäftigte ich mich intensiv mit dem Thema Alkohol und habe mich ebenfalls intensiv im Internet damit beschäftigt. Auch die Gespräche mit dem Caritasverband haben mich sehr geholfen, meinen Alkoholkonsum zu analysieren. Dabei habe ich festgestellt, dass ich durch meine Alkoholgewöhnung meine Alkoholtoleranz gesteigert hatte und dadurch alkoholgefährdet war.
Da habe ich erkannt, dass die TF im Grunde eine große Chance für mich an, mein Leben von Grund auf zu ändern und habe bis heute kein Alkohol mehr zu mir genommen.

Zunächst habe ich angefangen, der Grund für mein Trinkverhalten, zu verarbeiten. D.h. ich habe meine unter den Teppich gekehrten Probleme verarbeitet und vor allem meine Scheidung aufgearbeitet und die Beziehung zu meiner Tochter gebessert.

Vor meiner TF wollte ich vermeiden, dass sie in meiner Abwesenheit eventuell Einsicht in bestimmte Scheidungsunterlagen nehmen würde. Darum hatte ich ihr keinen Haustürschlüssel gegeben. Alle Unterlagen wurden nunmehr von mir gesichtet, abgeheftet, zum Teil auch vernichtet. Heute habe ich keine Geheimnisse mehr vor meiner Tochter. Sie weiß über alles Bescheid. Heute hat sie einen Haustürschlüssel und hat jederzeit Zugang zu ihrem Elternhaus.

Nach der Umstellungsphase habe ich heute kein Bedürfnis mehr, Alkohol zu trinken und fühle mich sehr gut dabei.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Auswirkung auf heute
Mein verändertes Denken und Handeln - was den Alkohol angeht - wirkt sich nur positiv auf mich, mein Umfeld und Leben aus.
Ich bin klar im Kopf. Sehe wieder gut aus und bekomme Komplimente deswegen. Kann offen und spontan auf Leute zugehen.

Packe Sachen mit Elan an. Habe auch viel bewegt, zum Beispiel 7 m³ Rindenmulch im Garten angebracht, nachdem alles nivelliert wurde, Badezimmer gefliest, Decke gestrichen usw. Ich kann sagen, dass ich heute stolz darauf bin, das Elternhaus meiner Tochter ohne Schulden frei mein Besitz nennen zu dürfen.

Ich spiele wieder Klavier, habe wieder angefangen zu malen usw. Habe sogar angefangen, Bücher zu lesen und das nach ungefähr 40 Jahren!
Ich habe auch wieder angefangen Golf zu spielen und merke, wie ich mit der Zeit immer fitter werde. Darüber hinaus spiele ich nach wie vor Bridge, was meine grauen Zellen sehr gut tut.

Dies alles bestätigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Ich bin stolz darauf, mein Leben so umgestellt und gefestigt zu haben, ich bin zufrieden mit meiner aktuellen Situation und möchte diese auch nicht mehr missen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe mein Leben neu ausgerichtet und mit Hilfe meines Umfeldes gefestigt.

In Zukunft kann ich bei Stress oder Ärger voll mit Unterstützung meiner Tochter rechnen, und da sie diplomierte therapeutische Psychotherapeutin ist, lege ich auch großen Wert auf ihren Rat.

Darüber hinaus kann ich offen mit meinen Freundinnen über eventuelle Problemen sprechen. Auch wenn irgendwelche Spannungen auftreten, suche ich gemeinsam mit ihnen oder mit meiner Tochter nach Lösungen.
Kurz:
Ich habe gelernt über meine Probleme zu sprechen, anstatt sie durch Alkohol runter zu spülen.

Meine wieder funktionierende Beziehung zu meiner Tochter und meine Offenheit meiner Umgebung gegenüber füllen mich aus.

Meine Einstellung in Bezug auf Alkohol hat sich grundlegend geändert, wodurch
mein jetziges Leben mir wieder ein positives Gefühl gibt.

Ich möchte nie wieder in so eine Situation geraten, wie die, die mich dazu gebracht hat eine TF zu unternehmen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Theoretisch ja, aber ich stelle mir das oft vor und es erfüllt mich dann immer wieder mit Angst und Schrecken, vor allem, wenn ich mir vorstelle, was alles hätte passieren können. Doch ich bin der Meinung, dass gerade diese Vorstellung eine wichtige Motivation ist, nie wieder in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen.

Ich weiß aber heute, dass mich Probleme und Lebenskrisen immer wieder treffen können aber Alkohol, nie die Lösung eines Problems darstellen kann.
Darüber hinaus habe ich gelernt, mit solchen Problemen und Krisen umzugehen und diese gezielt zu lösen. Darüber hinaus kann ich jederzeit in meiner Tochter und in meinen Freundinnen Säule finden, auf die ich mich stützen kann.

Darüber hinaus kann ich jeder Zeit auf die professionelle Hilfe meines Arztes und meiner Bezugsperson beim Caritasverband zurückgreifen.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Durch mein abstinentes Trinkverhalten bewahre ich zu jeder Zeit einen klaren Kopf und brauche mir keine Gedanken über eine Rückfahrt zu machen.

Sollte ich jedoch jemals wieder Alkohol trinken, wird mein Motto erneut 0,0 Promille heißen, sobald ich ins Auto steige. So wie das vor der TF auch immer der Fall war.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich kann nur noch mal sagen, dass ich unsagbar froh bin, dass niemand durch mich zu Schaden gekommen ist.

Sagen oder Nicht???
Und auch mir selbst nichts passiert ist, denn womöglich wären dann die Enkel heute sogar ohne OMA.
 

admin

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Ausführliche Darstellung meiner Trinkgeschichte.


Nachdem ich mit 20 Jahre geheiratet hatte und nach Deutschland kam, musste
ich mein berufliches Leben aufbauen. Ich war als Fremdsprachensekretärin und darüber hinaus als Gerichtsübersetzerin/-dolmetscherin tätig. Ich arbeitete jeden Tag von 8.00 bis abends 22.00 Uhr, um nicht gekündigt zu werden.

Ich habe erst mit 23 Jahren angefangen, Alkohol/Bier zu trinken.

Nach 3 - 4 Jahren ging es mir in meiner Arbeitsstelle einigermaßen gut und ich hatte Zeit, die entstandenen neuen Bekanntenschaften/Freundschaften zu pflegen. Der Bekanntenkreis wurde immer größer und hat sich gefestigt.
Wir haben uns damals oft getroffen und gefeiert. Anlässlich dieser Treffen habe ich angefangen, Bier zu trinken. Da muss ich etwa 23 Jahre alt gewesen sein – auf jeden Fall als wir dann von Bonn-Beuel nach Porz-Wahnheide gezogen sind.
Dort trank ich um einfach „dazu zugehören“, ich wollte mich nicht ausgrenzen und hielt das trinken bis dahin auch für normal. Die Menge kann ich heute nicht mehr genau sagen. Das war allerdings eine kurze Zeit.

Ab 27 – 30:
Ab meiner Schwangerschaft (mit 27) habe ich knapp 3 Jahre nichts getrunken,

Ab 30:
7 Jahre gelegentlich ein Bier oder Sekt getrunken im Freundeskreis oder dann und wann habe ich zusammen mit meinem Mann abends vor dem Fernsehen ein Bier getrunken.


Ab 36 – 40:
Ab 1987 – da war ich 36 Jahre alt – lief einiges verkehrt in meinem Leben.
Während der Bauphase unseres Hauses in Rösrath ging mein Mann offiziell fremd.
Meine Tochter war damals 9 Jahre alt und ging zur Walldorfschule.
Darüber hinaus hatte mein Mann einige Raten für das Haus nicht bezahlt und das Haus stand dann kurz vor der Zwangsversteigerung. Mein Mann ist aber im Haus wohnen geblieben.

Damals brach eine Welt für mich zusammen und ich glaubte, alles verloren zu haben. Da habe ich angefangen, unregelmäßig Sekt zu trinken (meistens am Wochenende). Ich arbeitete damals als Übersetzerin von SAP-Produkten und verdiente mehr als mein Mann, der damals Prokurist war. Da musste ich mich hoch konzentrieren und konnte mir also nicht erlauben, nicht zur Arbeit oder mit einer Alkoholfahne auf der Arbeit zu erscheinen. Mehr als eine Flasche war das aber nie. Das war schon sehr viel für mich. Ich wollte darüber hinaus auch mein Mann für mich zurück gewinnen und das hätte mit Alkohol nicht geklappt.


Ab 40 - 50:
Eine 2,5 jährige Psychotherapie (Bewältigung meiner Eheprobleme) (ab 38 – 40) hat dann letztendlich dazu geführt, dass ich dann wieder mit 40 bewusst aufgehört habe zu, mehrmals wöchentlich zu trinken. Ich trank dann höchstens mal 2 Gläser Sekt, wenn wir Geburtstage gefeiert haben, oder zu Weihnachten oder Silvester.


Ab 51
Diese Phase dauerte bis meinem 51. Lebensjahr an, als mein Mann und ich uns definitiv von einander getrennt haben.

Der Scheidungsprozess dauerte 8,5 Jahre.

Ab da habe ich wieder angefangen, Sekt getrunken.
In dieser Zeit hatte ich große finanzielle Zukunftsängste und habe – meistens wenn Post meiner Scheidungsanwältin kam – abends eine Flasche Sekt getrunken, um meine Probleme zu verdrängen. Was natürlich nicht funktionierte. Am nächsten Tag existierte das Problem nach wie vor und schrie nach einer Lösung.
Wie oft ich da getrunken habe, kann ich nicht mehr mit Gewissheit sagen. Das variierte. Es war aber ständig was.

Ab 59:
Ab meinem 59. Lebensjahr – in dem Jahr wurde die Scheidung ausgesprochen, habe ich allmählich mein Trinkverhalten geändert. Ich brauchte ja keinen Puffer mehr. Meine Probleme waren vom Tisch. Alkohol habe ich dann nicht mehr als Problemlöser, sondern als Genussmittel gesehen
Ich habe ab da bis heute nur zum Essen Rot- oder Weisswein getrunken. In der Woche habe ich anfangs vielleicht 2 – 3 kleine Gläser Wein à 100 ml getrunken. Allmählich ist das mehr geworden und zuletzt waren es etwa 1 – 1,5 Flaschen Wein pro Woche.
Ganz sporadisch auch mal zum Wochenende eine Flasche Sekt.
Wenn es hoch kam, vielleicht 1 – 2 Mal in 2 Monaten. Auch heute kann es passieren, dass ich am Wochenende eine Flasche Sekt trinken. Wenn es mir danach ist.

Zu Feierlichkeiten – Geburtstage und Silvester/Weihnachten – habe ich Sekt getrunken. Die Menge variierte zwischen 7 – 9 Gläser Sekt. Meine 12 Gläser Sekt dieses Mal war wirklich eine Ausnahme.


Ab meinem 63. Lebensjahr hatte ich beim Familiengericht ein verlängertes schuldrechtliches Versorgungsausgleichsverfahren laufen. Das war aber für mich nichts bedrohendes mehr. Ich wusste, dass ich Recht bekommen würde und nur geduldig sein sollte.
Am Tag der TF, d.h. am 29. Februar 2015, bekam ein Schreiben von meiner Anwältin, in dem mir der Gerichtsurteilsentwurf zugesandt wurde, aus der hervor ging, dass ich in meiner Familiensache auf der ganzen Linie gesiegt hatte. Ich war somit in Feierstimmung. Diese Stimmung habe ich dann eben halt abends ausgelebt, in der Annahme aber, dass ich bei meiner Freundin übernachten würde**********

Ich bin sehr gespannt auf Deine Reaktion und schon im Vorfeld....vielen vielen Dank für Deine Mühe. Ich werde mich revangieren - versprochen!
 

Nancy

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Hallo orage,

möchte dich auch bei uns im Forum begrüßen :smiley138:

Hier im Forum teilzunehmen ist gar nicht so schwer und wenn du erst ein bißchen Übung hast, gelingt dir das ganz sicher. :pc0003:

Um zunächst mal auf dein negatives Gutachten kurz einzugehen:

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Es ist zu erwarten, dass die zu Untersuchte auch künftig ein Kraftfahrzeug der Gruppe 1 unter Alkoholeinfluss führen wird. Es liegen weder psychofunktionale noch andere alkoholassoziierte Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges der Gruppe 1 in Frage stellt.

„Empfehlung:
Eine konkrete Aussage bezüglich der Voraussetzungen für eine später positive Fahreignungsprognose kann auf der Grundlage der heute verfügbaren Daten nicht gemacht werden. Wie empfehlen Frau XXX eine einschlägige Beratung wahrzunehmen, die allerdings nur dann Sinn hat, wenn Frau XXX bereit ist, dort über ihr Trinkverhalten in der Zeit vor und nach dem Deliktgeschehen vorbehaltlos offen tzu sprechen. Im Ergebnis einer solchen Beratung könnten möglicherweise die verhaltensbezogenen und zeitlichen Voraussetzungen in Hinblick auf die Wiederherstellung der Fahreignung näher abgesteckt werden.“

Hieraus ist zu erkennen das du die sogenannte Hypothese 0 nicht erfüllen konntest. D.h., dass du keine, oder zumindest nicht genügende Angaben, zu deinem Trinkverhalten im Vorfeld und zum Zeitraum danach gemacht hast, sodass vom Gutachter keine gesicherte Prognose abgegeben werden konnte.

Von daher sehe ich erstmal gute Chancen, das, bei der nächsten MPU, besser hinzubekommen.

Für deinen FB braucht es aber einiges an Zeit, da muss ich dich um etwas Geduld bitten.

Für den Anfang möchte ich dir mal unsere Liste der Wichtigen Abkürzungen geben (einfach draufklicken), damit du unsere Kürzel alle verstehen kannst. :smiley22:
 

orage

Benutzer
Vielen Dank Nancy für deine ermunternden Worte. Der Tag fäng mit Hoffnung an! Mir ist bewusst, dasss die Bearbeitung meines FBs einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird daher werde mich gerne in Geduld üben.... LG orage
 

orage

Benutzer
Liebe Nancy,
ich habe nochmals meinen FB durchtgelesen und festgestellt, dass ich am Anfang folgende Fehlinformation erteil habe, und zwar:

Meine Fristverlängerung zum Einreichen der MPU ist bis 31.01.2017 und nicht 2018. Und meine erste/und zurzeit letzte MPU war Ende Juni dieses Jahres und nicht Juli.

Dann habe ich die Frage nach der Haarprobe mit JA beantwortet. Richtig ist, dass ich Abstinenznachweise (Urinscreenings) habe von Ende November bis Ende Mai. Ab da habe ich auch bis heute nichts Alkoholisches getrunken und beabsichtige Ende August eine Haarprobe abzugeben. Wenn Du allerdings der Meinung bist, dass ich das nicht brauche und vielleicht nur meine Leberwerte feststellen lassen soll, dann mache ich das natürlich. Wobei ich die Leberwerte vom medizinischen Gutachten (MP-Gutachten) bei der nächsten MPU nicht vorlegen möchte, da ich beabsichtige, dieses negative Gutachten gar nicht erst zu erwähnen, da ich zu einer anderen MPI gehe. Es sei denn, Du sagst, dass ich das nicht machen sollte. Ich hoffe, bevor ich am kommenden Donnerstag für eine Woche in Urlaub fliege (Österreich), etwas von Dir zu hören, damit ich im Urlaub, mir über Deine Antworten Gedanken machen kann. LG orage
 

admin

Administrator und MPU Profi
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Administrator
Hallo orage,
oder sollte ich lieber "oranje" schreiben? (wegen der Nationalität) :zwinker0004: (Wir sind oft in den Niederlanden...)

Bei einem durchgängigem Screening dienen die Leberwerte nur zu Deiner eigenen Sicherheit.

Bei der MPU werden eh noch mal die Leberwerte ermittelt.
 

Max

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Administrator
Richtig ist, dass ich Abstinenznachweise (Urinscreenings) habe von Ende November bis Ende Mai. Ab da habe ich auch bis heute nichts Alkoholisches getrunken und beabsichtige Ende August eine Haarprobe abzugeben.
Du musst diese Haarprobe sogar machen ! Für deine MPU brauchst du einen lückenlosen Abstinenznachweis. Für EtG sind rückwirkend maximal drei Monate zulässig.
Blutwerte haben rein gar nichts mit Abstinenznachweisen zu tun, diese Zeiten sind vorbei. Ich sehe Blutwerte nur als Eigendiagnose, nicht für Alkohol, sondern um eventuelle Ungenauigkeiten im Blutbild festzustellen.
Gamma-GT wird zwar als typischer Alkoholmarker gesehen, kann aber durch Krankheiten oder Medikamente verfälscht sein. Daher der Hinweis auf Selbstüberprüfung der Blutwerte.
 

orage

Benutzer
Vielen Dank für Deine Antwort. Also werde ich spätestens Mitte bis Ende August eine Haaranalyse machen lassen. Kannst Du mir vielleicht eine
Adresse nennen, wo man in Köln am besten hingehen kann? Ich habe meine Urinscreenings (4 Stück über ein halbes Jahr) und meine erste MPU bei der DEKRA gemacht.Vielleicht ist es besser zu PIMA zu gehen, da ich auch dort meine zweite MPU machen beabsichtige? Oder was meinst Du? LG orage
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
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Administrator
Vielleicht ist es besser zu PIMA zu gehen, da ich auch dort meine zweite MPU machen beabsichtige? Oder was meinst Du? LG orage
Wenn du zur PIMA gehst, ist dass schon empfehlenswert. Sicher gibt es etwas günstigeres, aber diese "inoffiziellen Pluspunkte" würde ich an dieaser Stelle schon einsammeln. :zwinker0004:
 

Harley

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ich kann dir die Pima in Köln nur nahe legen.
Dort habe ich vor meiner MPU eine Haaranalyse machen lassen, um mein kontrolliertes trinken nach zu weisen......
 

orage

Benutzer
Vielen Dank für Deine Reaktion Harley. Ich wusste gar nicht, dass man bei KT auch eine Haaranalyse machen lassen sollte. Das ist mir völlig neu. Ich denke also, dass ich mit PIMA richtig liege. Habe auch vor, dort meine 2. MPU zu starten und hoffentlich dies mit mehr Erfolg. Habe aber jetzt schon sehr viel Angst davor. Was passiert, wenn man das Ganze nochmals versemmelt... :smiley2204:
 

orage

Benutzer
Hallo Flori,
Hallo Max,
Hallo Nancy,

ich verabschiede mich heute für eine Woche (fahre - wie bereits angekündigt - in Urlaub) und bin nächste Woche Donnerstag früh morgens wieder im Lande. Vielleicht komme ich dann auf andere Gedanken. Alles dreht sich seit Wochen bei mir Kopf nur noch um die MPU. Ich weiß auch gar nicht, wann ich mich dort überhaupt wieder anmelden sollte. Ich werde weiterhin geduldig auf Euere Reaktionen warten in der Hoffnung, dass irgendwann nach Beherzigung Eueren Rates diesen Spuk vorbei ist.
Und sei nochmals gesagt: TOPP, wie Ihr Euch um uns hier kümmert! VG orage:smiley138:
 

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Schönen Urlaub! :smiley138:

Erhol Dich gut und mach den Kopf frei...:smiley22:
 

Max

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Der Zeitpunkt des Urlaubs kommt vielleicht gerade richtig, wie Flori schon sagte ... abschalten und erholen.
Ich bin allerdings ab 1.August für zwei Wochen weg ... räume mit dem Boot die Mecklenburgische Seenplatte etwas auf.

Die MPU ist nur ein Stück Lebensabschnitt, quasi ein Tief ... aber nach einem Tief kommt auch immer wieder ein Hoch. Die MPU ist kein Hexenwerk, mit einer guten Vorbereitung schafft das jeder. :zwinker0004::smiley138:
 
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