Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 29. September 2015
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, noch nie.
23. Warum trinken Sie heute keinen Alkohol?
Weil ich zwischenzeitlich meine inneren Probleme und meine Schwächen aufgearbeitet habe und ich für mich Ende Juli, als ich eigentlich KT hätte machen können, für mich selbst ganz alleine festgestellt habe, dass ich keinen Alkohol mehr trinken werde.
Nach einem halben Jahr Abstinenz, wollte ich mich für KT entscheiden, stellte dann aber fest, dass ich gar keine Lust hatte, Alkohol zu trinken.
Auch nicht zu irgendwelchen festlichen Anlässen. Zum Beispiel beim letzten Anlass Anfang Juli, da war die Geburtstagsfeier meiner Nachbarin, die 80 wurde. Auch da hatte ich nicht das Bedürfnis, Alkohol trinken zu wollen. Ab da habe mich entschieden, erst mal auf unbestimmte Zeit abstinent zu leben. Da ich ein willensstarker Mensch bin, weiß ich, dass ich schaffe. Meine Willensstärke habe bereits im Jahre 2000 bewiesen, als ich nach einer Krankheit von jetzt auf gleich aufgehört habe, zu rauchen. Ich war damals eine Stressraucherin und rauchte 80 – 100 Zigaretten pro Tag.
Dank der Alkoholabstinenz habe ich gelernt, auch mal „Nein“ zu sagen (auch zu meiner Tochter). Auch habe ich gelernt, dass jeder Mensch seine Schwächen hat und niemand sein perfekt muss, um anerkannt zu werden.
Dies alles verschafft mir eine tiefe Zufriedenheit und heute kann ich mein Leben wieder in vollen Zügen genießen. Ich habe meine innere Ruhe wieder gefunden.
Mein Leben ist auf jeden Fall besser als früher.
Mein verändertes Denken und Handeln - was den Alkohol angeht – wirkt sich positiv auf mich wirkt, mein Umfeld und Leben aus und das möchte ich nicht mehr ändern.
Auch wenn ich wieder irgendwann Alkohol trinken sollte, werde ich mir fest vornehmen, mein Trinkverhalten selbst streng zu überwachen. Ich werde nur anlässlich Feierlichkeiten trinken und mich nur auf geringe, von mir vorher festgelegte Mengen an Sekt oder Wein beschränke. Dazwischen würde ich dann auch immer wieder Mineralwasser trinken und vorher und während der Feier ausreichend essen.
Zu Hause werde ich kein Alkohol mehr trinken. Auch nicht zum Essen. Zum Essen habe ich ganz früher auch nie etwas getrunken. Das war in den letzten Jahre so eine Angewohnheit von mir so nach dem Motto: „Im Rentneralter kannst Du Dir was gönnen, Du hast hart genug dafür gearbeitet.“ Das das aber auch als Schuss nach hinten gehen kann, indem der Konsum sich langsam steigert, habe ich ja nun feststellen können. Und wenn ich trotzdem beim Essen Wein trinken sollte (bei einer Einladung oder so), dann nur 1 kleines Glas à 100 ml und danach Mineralwasser.
Ich kann behaupten, dass ich heute mein Leben so gefestigt und umstrukturiert habe, dass mir so ein Vorfall wie meine TF nie wieder passieren wird.
24. Warum haben Sie das Trinken nicht schon eher aufgegeben?
Bis zu meiner TF habe ich mir keine großen Gedanken über meinen Alkoholkonsum gemacht. Für mich lag keine Veranlassung vor, mein Trinkverhalten abzuändern.
Ich habe bis zu meiner TF die Auswirkungen von Alkohol unterschätzt und wusste nicht über die ernsten Folgen eines regelmäßigen Konsums Bescheid.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich war so sehr darüber schockiert, dass ich einen Promillewert von 1,60 hatte und noch damit gefahren bin, dass ich sofort aufgehört habe, Alkohol zu trinken. Da ich ein sehr willensstarke Mensch bin und ich mich sehr gut diszipliniere kann, hat die Tatsache, dass ich kein Alkohol mehr getrunken habe, keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Ich habe weder gezittert, noch das Verlangen nach Alkohol gehabt.
Dass ich willensstark bin, kann ich dadurch beweisen, dass im Jahre 200 von jetzt auf gleich aufgehört habe zu rauchen. Ich war damals Stressraucherin und rauchte zwischen 80 – 100 Zigaretten pro Tag.
Schon die Erkenntnis alleine, dass nur Panik zu dieser TF geführt hat, war für mich Motivation genug, mein Leben grundlegend zu ändern, damit so etwas wie dieser Vorfall nicht noch mal passiert. Dadurch merkte ich erst, wie sehr mein Leben doch dabei war, aus der Spur zu laufen.
Nachdem die erste Lähmung vorbei war, habe ich meinen Hausarzt aufgesucht und mich komplett durchchecken lassen. Es war soweit alles i.O. auch meine Leberwerte lagen noch in einem Normbereich, allerdings rat mir mein Hausarzt definitiv dazu mein Leben umzustellen, da durch mein jetzigen Lebensstil „Dauerhafte Folgeschäden nicht auszuschließen“ waren. Diese Aussage bestärkte mich dann in meiner Absicht, mein Leben ganz zu überdenken und umzustellen.
Zunächst beschäftigte ich mich intensiv mit dem Thema Alkohol und habe mich ebenfalls intensiv im Internet damit beschäftigt. Auch die Gespräche mit dem Caritasverband haben mich sehr geholfen, meinen Alkoholkonsum zu analysieren. Dabei habe ich festgestellt, dass ich durch meine Alkoholgewöhnung meine Alkoholtoleranz gesteigert hatte und dadurch alkoholgefährdet war.
Da habe ich erkannt, dass die TF im Grunde eine große Chance für mich an, mein Leben von Grund auf zu ändern und habe bis heute kein Alkohol mehr zu mir genommen.
Zunächst habe ich angefangen, der Grund für mein Trinkverhalten, zu verarbeiten. D.h. ich habe meine unter den Teppich gekehrten Probleme verarbeitet und vor allem meine Scheidung aufgearbeitet und die Beziehung zu meiner Tochter gebessert.
Vor meiner TF wollte ich vermeiden, dass sie in meiner Abwesenheit eventuell Einsicht in bestimmte Scheidungsunterlagen nehmen würde. Darum hatte ich ihr keinen Haustürschlüssel gegeben. Alle Unterlagen wurden nunmehr von mir gesichtet, abgeheftet, zum Teil auch vernichtet. Heute habe ich keine Geheimnisse mehr vor meiner Tochter. Sie weiß über alles Bescheid. Heute hat sie einen Haustürschlüssel und hat jederzeit Zugang zu ihrem Elternhaus.
Nach der Umstellungsphase habe ich heute kein Bedürfnis mehr, Alkohol zu trinken und fühle mich sehr gut dabei.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Auswirkung auf heute
Mein verändertes Denken und Handeln - was den Alkohol angeht - wirkt sich nur positiv auf mich, mein Umfeld und Leben aus.
Ich bin klar im Kopf. Sehe wieder gut aus und bekomme Komplimente deswegen. Kann offen und spontan auf Leute zugehen.
Packe Sachen mit Elan an. Habe auch viel bewegt, zum Beispiel 7 m³ Rindenmulch im Garten angebracht, nachdem alles nivelliert wurde, Badezimmer gefliest, Decke gestrichen usw. Ich kann sagen, dass ich heute stolz darauf bin, das Elternhaus meiner Tochter ohne Schulden frei mein Besitz nennen zu dürfen.
Ich spiele wieder Klavier, habe wieder angefangen zu malen usw. Habe sogar angefangen, Bücher zu lesen und das nach ungefähr 40 Jahren!
Ich habe auch wieder angefangen Golf zu spielen und merke, wie ich mit der Zeit immer fitter werde. Darüber hinaus spiele ich nach wie vor Bridge, was meine grauen Zellen sehr gut tut.
Dies alles bestätigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Ich bin stolz darauf, mein Leben so umgestellt und gefestigt zu haben, ich bin zufrieden mit meiner aktuellen Situation und möchte diese auch nicht mehr missen.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe mein Leben neu ausgerichtet und mit Hilfe meines Umfeldes gefestigt.
In Zukunft kann ich bei Stress oder Ärger voll mit Unterstützung meiner Tochter rechnen, und da sie diplomierte therapeutische Psychotherapeutin ist, lege ich auch großen Wert auf ihren Rat.
Darüber hinaus kann ich offen mit meinen Freundinnen über eventuelle Problemen sprechen. Auch wenn irgendwelche Spannungen auftreten, suche ich gemeinsam mit ihnen oder mit meiner Tochter nach Lösungen.
Kurz:
Ich habe gelernt über meine Probleme zu sprechen, anstatt sie durch Alkohol runter zu spülen.
Meine wieder funktionierende Beziehung zu meiner Tochter und meine Offenheit meiner Umgebung gegenüber füllen mich aus.
Meine Einstellung in Bezug auf Alkohol hat sich grundlegend geändert, wodurch
mein jetziges Leben mir wieder ein positives Gefühl gibt.
Ich möchte nie wieder in so eine Situation geraten, wie die, die mich dazu gebracht hat eine TF zu unternehmen.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Theoretisch ja, aber ich stelle mir das oft vor und es erfüllt mich dann immer wieder mit Angst und Schrecken, vor allem, wenn ich mir vorstelle, was alles hätte passieren können. Doch ich bin der Meinung, dass gerade diese Vorstellung eine wichtige Motivation ist, nie wieder in die alten Verhaltensmuster zurückzufallen.
Ich weiß aber heute, dass mich Probleme und Lebenskrisen immer wieder treffen können aber Alkohol, nie die Lösung eines Problems darstellen kann.
Darüber hinaus habe ich gelernt, mit solchen Problemen und Krisen umzugehen und diese gezielt zu lösen. Darüber hinaus kann ich jederzeit in meiner Tochter und in meinen Freundinnen Säule finden, auf die ich mich stützen kann.
Darüber hinaus kann ich jeder Zeit auf die professionelle Hilfe meines Arztes und meiner Bezugsperson beim Caritasverband zurückgreifen.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Durch mein abstinentes Trinkverhalten bewahre ich zu jeder Zeit einen klaren Kopf und brauche mir keine Gedanken über eine Rückfahrt zu machen.
Sollte ich jedoch jemals wieder Alkohol trinken, wird mein Motto erneut 0,0 Promille heißen, sobald ich ins Auto steige. So wie das vor der TF auch immer der Fall war.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ich kann nur noch mal sagen, dass ich unsagbar froh bin, dass niemand durch mich zu Schaden gekommen ist.
Sagen oder Nicht???
Und auch mir selbst nichts passiert ist, denn womöglich wären dann die Enkel heute sogar ohne OMA.