MPU 1,8 Promille auf dem Fahrrad, 2. Trunkenheit i. V. (Benzos)

Scuirinae

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Hallo ihr lieben,

Erst mal Danke für die Aufnahme! Bisher hat mich das Forum auch ein bisschen aufgeklärt.

Ich hatte vor einer Woche den Vollzug des Straßenverkehrsrechts mit Anordnung einer Vorlage eines medizinisch-psychologischen Fahreignungsgutachtens in meinem Briefkasten. Ganze zwei Jahre nach dem Vorfall. Mit Strafbefehl, rechtsfähig seit Januar 2019, wurde gegen mich wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr eine Geldstrafe in Höhe von 20 Tagessätzen zu je 40 Euro verhängt. Ich bin nachts gegen 4:45 Uhr mit dem Fahrrad gefahren. Eine Blutprobe ergab eine Blutalkoholkonzentration von 1,8 Promille. Ich hatte damals 0,5l Wein und 1l Bier angegeben. (könnte das schon zu eine Gefahr werden? habe damals weniger angegeben als ich schlussendlich getrunken haben könnte. Hatte damals die Übersicht verloren und irgendwas gesagt. Habe auch gelogen was mein beruflicher Stand wäre, könnte ich dann auf benommenheit plädieren, oder ehrlich sein, dass es mir zu diesem Zeitpunkt peinlich war mein Studium aufgegeben zu haben?)
Des Weiteren liegt eine Altlast vor, für die ich wegen eines kurzen Blackouts mit dem Fahrzeug an die Leitplanken gekommen bin. Ich habe mich damals selbst angezeigt. Eine Blutprobe (Trunkenheit im Verkehr) ergab eine Lorazepamgehalt von 33ng/ml. (Benzos wegen damaligen Depressionen) Ich hatte damals 3 Monate Sperrfrist/Fahrverbot, jedoch keine MPU.
Die Anordnung ist bis zum 27.7.2020 zu erfüllen! Unmöglich hier noch ein Abstinenznachweis zu erfüllen.
Die Geschichte in Kürze:
Bin auf einer Party gewesen, (Grund Geburtstag eines guten Freundes) ab 1 Uhr das trinken angefangen bis kurz vor 4.30Uhr. Dann heim gelaufen mit dem Rad. In einem kurzen Parkstück (500 meter) dann leichtsinnig auf das Rad aufgestiegen und den Park schwankend bis nach vorne gefahren. Kurz davor abgestiegen. Die Polizei hat das gesehen und mich blasen lassen. Das Ergebnis 1,62 Promille. Dann mit auf die Wache gefahren und 1,8 Promille im Bluttest gehabt.
Mit was muss ich rechnen? Ich habe soeben absolut keine Finanzen aufgrund einer neuen Ausbildung und möchte die Vorbereitung nur selbst erarbeiten und keine Hilfe in Anspruch nehmen. Ist Abstinenz notwendig? Mit was muss ich sonst noch rechnen? Meine Fragen werde ich mit bestem Gewissen und Wahrheitsgemäß schildern.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 175
Gewicht: 78
Alter: 32

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 23.6.2018
BAK: 5:12 Uhr
Trinkbeginn: 1 Uhr
Trinkende: 4:30 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5:12

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben: nein
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja, 2012 mit Lorazepamgehalt im Blut, 17 Stunden nach Einnahme
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
- Liegen körperliche und/oder geistige Beeinträchtigungen vor, die mit einem unkontrollierten Konsum von Alkohol in Zusammenhang gebracht werden können?
- Ist insbesondere nicht zu erwarten, dass das Führen von fahrerlaubnisfreien Fahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?
- Ist auch nicht zu erwarten, dass das Fahren von fahrerlaubispflichtigen Fahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?

Bundesland: BAYERN

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliertes Trinken seit 2018 nach dem Vorfall, Job an der Bar gekündigt, 2 Trinkeinheiten á 0,5l Bier pro Monat
Ich lebe abstinent seit: nein

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: ja

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein, sinnvoll?

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Akte eingesehen: Ja + Notizen
Keine Ahnung: ja


MPU
Datum: 27.7.2020
Welche Stelle (MPI): pima mpu
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: Keiner
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: nichts

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Strafbefehl vom 28.05.2012, Lorazepamgehalt im Blut, 2 Punkte.




1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Am Freitag den 22.06.2018 war ich auf einem Geburtstag von einem Bekannten eingeladen. Kurz zuvor war ich als Sportleiter und Trainer unterwegs und habe Jugendliche unterrichtet bis 20 Uhr. Um 21 uhr habe ich noch etwas gegessen. Da ich zu spät dran war radelte ich dann ab 23 Uhr Richtung Dornheim. Dort angekommen habe ich mich ausgiebig mit Freunden und kollegen ausgetauscht. Ab 0.30 Uhr habe ich ausgiebig getanzt und später gegen 1 Uhr angefangen 4 x 0,33l Bier getrunken und einen halben Liter Wein sowie zwei Schnaps zu trinken. (2x 0,25l Weißwein) Ab 4.30Uhr bin ich dann mit dem Rad zum besagten Park gelaufen. Da ich schnell nach Hause wollte und müde war bin ich dieses Stück von 500metern mit dem Rad benommen und leichtsinnig durchgefahren und bin anschließend am Ende des Parks als ich die Polizei gesehen habe wieder abgestiegen. Dort fuhr mir dann auch die Polizei entgegen, die das sehr auffällig befand. Ein schneller Test ergab erst 1,62 Promille, dann 1,64 Promille. Die Blutentnahme ergab 1,8 Promille.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
ab 1uhr Nachts, 23.6.2018 bis 4:30 Uhr, 4x 0,33l Bier, 2x0,25l weißwein, 2 x Schnaps (in der Akte steht 1l bier und 0,5l wein, könnte das für mich ein problem werden?)


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

500meter
ich bin 500 meter mit dem Rad gefahren und dann abgestiegen. Wurde dann von der Polizei angesprochen, da ich mich auffällig verhalten habe durch das absteigen.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Am Anfang hatte ich noch das Gefühl sicher fahren zu können. Nach etwa 100metern wurde es etwas schummrig, benommen, konnte mich aber beherrschen und konzentrieren.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Da ich diese vorher nicht geplant habe, hatte ich mir auch keine Vermeidungsstrategie dafür überlegt, es sollte ursprünglich ja gar nicht dazu kommen, da ich schieben wollte. Der Park hat mich dazu verführt aufzusteigen im Gedanken schnell zuhause zu sein, weil ich müde war.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja, ich bin am 28.05.2012, 17 Stunden nach Einnahme von Lorazepam aufgrund damaliger Depressionen Auto gefahren und habe eine Leitplanke aufgrund eines kurzen Blackouts gestriffen. Die Aufklärung des Arztes war damals unzureichend. Die Nachwirkung der entsprechenden Medikamente habe ich vor Fahrtantritt nicht ausreichend bedacht.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Ich habe etwa 6x mit dem Rad alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Davon überwiegend in der Zeit in der ich in der Bar gearbeitet habe und Student war. Für mich habe ich erkannt, dass das in dieser zeit immer öfter wurde und ich das Thema verharmlost habe, ohne über mögliche Folgen für mich oder andere bedacht zu haben. Es hätte immer mehr werden können, da ich das Thema nicht ernst genommen hätte. Später hätte es vielleicht noch weit schlimmer kommen können, wie Personenschaden an mir selbst oder anderen. (was soll ich hier angeben? soll ich ehrlich sein und die 6x drin stehen lassen? Oder soll ich lügen und für Verkehrspsychologen transparent bleiben und 50x reinschreiben. Mein Gedanke ist, dass sich 6x zu wenig anhört um glaubhaft zu sein, wenn ich davon 1x erwischt wurde?!)


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


Erstes mal Alkohol mit mitte 15 mit Freunden zusammen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Durchschnittlich:
Ja ich habe damals regelmäßig Alkohol getrunken, durchschnittlich einmal die Woche 3-4 Bier im Jugendalter in der Disco oder Partys.
Dann zwischen 21 und 22 Jahren, während der depressiven Periode kein Alkohol
In den Jahren zwischen 23 und 25 Jahren, während und nach der Depression. Je 2x pro Monat 3x0,33l Bier.
Mit 25-26 Jahren wurde es studentischer, der Alkohol wurde mehr - 1x pro Woche (2x 0,33l Bier oder 0,25l wein, Job an der Bar/Service)
Ab 27-30 Jahren (Mitte 2016-2018) war ich nebentätig als Barkeeper und im Service tätig - 3 Trinkeinheiten pro Woche (0,33l Bier oder 0,25l Wein). Das zog sich bis Mitte 2018 hin.
Mitte/Ende 2018 dann kontrolliert pro Monat 2 Trinkeinheiten á 0,33l Bier oder 2x 0,2l Wein bis heute. Nur noch zu vorher geplanten Anlässen wie Geburtstagen oder zusammen Essen gehen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

2005-2007 durchschnittlich 1x pro Woche - am Wochenende (3-4 Bier, 1 Glas Wein)
2008-2010 durschnittlich 1x alle zwei Wochen - (3-4 0,33l Bier, 1 Glas Wein)
2011-2012 kein Alkohol
2013-2015 durchschnittlich 2x pro Monat (je. 3x 0,33l Bier)
2015-2017 durchschnittlich 1x pro Woche (1x 0,25l Wein, 2x 0,33l Bier/Studium und Minijobphase)
2018 -Mitte/Ende 2018 durchschnittlich 1x pro Woche (3x 0,25l Wein oder 3x 0,33l Bier und ein Schnaps) (Studium, Minijobs vermehrt in der Bar, soziale Nebentätigkeiten)
2018-2020 durchschnittlich 2x kontrollierte Trinkheiten pro Monat zum Essen oder zum Genuss vorausgeplant zu einem Geburtstag oder einem Anlass


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

mit Freunden/Bekannten, in der Bar mit Arbeitskollegen und Chefs oder als Gast in der selben Bar oder beim Zusammen Essen mit Freunden.
Jetzt: mit Freundin zum Essen, Geburtstage, geplante Anlässe


12. Warum haben Sie getrunken?
Geselligkeit, Selbstbewusstsein, Hemmungen verlieren, Lockerer werden, Antriebssteigernd


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

Bei 2 Trinkeinheiten 0,33l Bier - habe ich eine leichte Wirkung gehabt. ich bin kontaktfreudiger auf andere Menschen zugegangen, war offener, entspannend
Bei Alkohol mit 4 Trinkeinheiten á 0,33l Bier und/oder Wein wurde ich müde, urteils und reaktionsvermögen haben nach gelassen. Es war anregend. Habe mich leicht benommen gefühlt.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Motive:
Gemeinsamkeitsgefühl mit vielen Bekannten, während der Arbeit in der Bar. Entspannung und durchhaltvermögen aufbauen durch die Nacht zu kommen. zum anderen fand in diesem Zeitraum auch nach und nach ein Druckaufbau statt mit Prüfungen während meines Studiums sowie Mangel an Finanzen und Rückhalt welche Stress verursachten. Mit dem Alkohol war es ein leichteres diese zu unterdrücken.

Ich war zu dieser Zeit unkonzentriert, müde, zum größten teil nach der Barschicht antriebslos und stand unter Stress und Zeitdruck, hatte weniger Zeit, weniger Struktur, habe Dinge wie Studium vernachlässigt, was ich sonst nicht getan habe. Menschen die mir wichtig waren, wurden durch die geringe Zeit die ich hatte vernachlässigt.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nur Lebensabschnitt zwischen 2015-2018


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

nein, ich hatte noch nie einen "Vollrausch"


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

ja, zwischen 2011-2012 aufgrund meiner Depression. Ich wollte nicht trinken.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

Früher war ich ein "Spaßtrinker" der gerne in der Gesellschaft mit Freunden getrunken hat und sich keine Gedanken über Ausmaß und Gefährlichkeit dieser Droge gemacht hat. "Sie ist ja frei verfügbar" und in Allermunde. Seitdem ich mich jedoch kritisch damit auseinandergesetzt habe, habe ich erkannt wie schnell man in eine Abhängigkeit rutschen kann. Dies konnte ich mir dann Mitte/Ende 2018 selbstkritisch aufzeigen.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

1-2 Trinkeinheiten á 0,33l Bier oder 0,2l Wein kontrolliert pro Monat

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
am 30.05.2020 zu meinem Geburtstag, 2 x 0,33l Bier.

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich stand nach dem Vorfall am 26.06.2018 vollkommen unter Schock. Ich war mir Ausmaß des Deliktes und Gefährlichkeit nicht bewusst. Ich hatte mich nach ein paar Tagen gefangen und ernsthaft darüber nachgedacht und mein Verhalten stark eingeschränkt. Ich plante im vorfeld Anlässe bis heute, bei denen ich die geplante Menge Alkohol also 2 Trinkeinheiten Alkohol trinke. Zudem wohne ich in der Innenstadt - alles ist schnell zu fuß zu erreichen. Ich möchte auf den Genuss nicht verzichten

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Es hat keinen Spaß mehr gemacht. Nach der Reflektion musste ich feststellen, dass die Phasen zunehmenden Alkohols mehr wurden und die Spitze Mitte 2018 erreicht hat. Nach dem großen Schock der Polizeikontrolle und der außeinandersetzung meines Konsums und meiner echten Probleme wurde mir ebenso klar, dass mir der Konsum und die leichtfertigkeit mit solchen im Weg steht. Ich behalf mir stattdessen mit meinem schwer erziehbaren Hund, steckte meine Energie in die Erziehung und wechselte den Job in die soziale Arbeit.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Die Umstellungsphase dauerte etwa 3 Monate nach der Polizeikontrolle. Ich kündigte an meinen damaligen Barkeeperjob zu wechseln und kürzte ihn bis Ende 2018. Die Erziehung meines neuen Hundes stand jetzt im vordergrund. Nebenbei stockte ich meine soziale tätigkeit im Bereich der Sporthilfe auf. Zeitgleich, also gegen Ende 2018 habe ich deutlich weniger und kontrolliert getrunken und zeitgleich mehr Ausgleich im sport gefunden (2 Bier oder Wein pro Monat) und meine bis heute treue und liebe Freundin gefunden, mit der ich über alles reden kann. Beide, Hund wie auch Freundin bieten Sicherheit und Struktur, Gelassenheit und eine Aufgabe.
Mir wurde eine Beratungshilfe in Angebot gestellt (Arbeitsamt nach der Kündigung in der Bar), mit der ich wöchentlich über mögliche Alternativen reden konnte bez. Job und Zukunft. Anfang mitte 2019 fing ich an mit schwer behinderten Kindern mit auto und fremdaggressionen zu arbeiten. Dies gab mir noch mehr Verantwortung und festigt mich bis heute. Außerdem kann Ich nun wieder mehr mit Freunden unternehmen.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Es wirkt gefestigt, still, zufrieden, kontrolliert, wach und aufmerksam, verantwortungsvoll und es kann natürlich auch kantig und mal nicht so gut laufen. Dafür kann ich sport machen, meinen Hund begeistern, oder Freunde oder meine Freundin zum Essen einladen. Dabei spielt Alkohol keine Rolle mehr. Vielmehr spielt der Fokus Kinder ein Rolle und ein verantwortungsbewusstes Leben in den letzten zwei Jahren.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Unternehmungen mit Freundin, Hund, Freunden. Verantwortung für die Kinder im Job. (sonst noch was?)


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

Nein, es war eine Jugendzeit voller Freude und Trauer, mit vielen Tiefpunkten und Aufstiegen, es war jedoch rückblickend eine sehr unproduktive und lähmende Zeit, die ich in keinster weise so wiederholen möchte.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich wohne in der Stadt, alles ist fußläufig entfernt. Wenn ich plane fortzugehen, dann zu fuß. Wenn mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs, weil etwas weiter entfernt ist, dann trinke ich nichts.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Scuirinae,

willkommen im Forum :smiley138:
[....]
Ich hatte vor einer Woche den Vollzug des Straßenverkehrsrechts mit Anordnung einer Vorlage eines medizinisch-psychologischen Fahreignungsgutachtens in meinem Briefkasten. Ganze zwei Jahre nach dem Vorfall. Mit Strafbefehl, rechtsfähig seit Januar 2019, wurde gegen mich wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr eine Geldstrafe in Höhe von 20 Tagessätzen zu je 40 Euro verhängt. Ich bin nachts gegen 4:45 Uhr mit dem Fahrrad gefahren. Eine Blutprobe ergab eine Blutalkoholkonzentration von 1,8 Promille. Ich hatte damals 0,5l Wein und 1l Bier angegeben. (könnte das schon zu eine Gefahr werden? habe damals weniger angegeben als ich schlussendlich getrunken haben könnte. Hatte damals die Übersicht verloren und irgendwas gesagt. Habe auch gelogen was mein beruflicher Stand wäre, könnte ich dann auf benommenheit plädieren, oder ehrlich sein, dass es mir zu diesem Zeitpunkt peinlich war mein Studium aufgegeben zu haben?)
Darüber solltest du dir keine großen Sorgen machen. Selbst wenn der Polizeibericht in der Akte liegt und der GA es sehen sollte, so weiß er doch das oftmals falsche Aussagen getätigt werden (Schutzbehauptungen) innerhalb einer Kontrolle.
Des Weiteren liegt eine Altlast vor, für die ich wegen eines kurzen Blackouts mit dem Fahrzeug an die Leitplanken gekommen bin. Ich habe mich damals selbst angezeigt. Eine Blutprobe (Trunkenheit im Verkehr) ergab eine Lorazepamgehalt von 33ng/ml. (Benzos wegen damaligen Depressionen) Ich hatte damals 3 Monate Sperrfrist/Fahrverbot, jedoch keine MPU.
Steht davon denn noch etwas in der Akte? Diese solltest du unbedingt mal einsehen damit du weißt was der GA später über dich wissen wird.
In der momentanen Krise könnte die Akteneinsicht etwas erschwert sein, darum einfach mal auf der FSSt. anrufen und nach einem Termin fragen.
Mit was muss ich rechnen? Ich habe soeben absolut keine Finanzen aufgrund einer neuen Ausbildung und möchte die Vorbereitung nur selbst erarbeiten und keine Hilfe in Anspruch nehmen. Ist Abstinenz notwendig? Mit was muss ich sonst noch rechnen? Meine Fragen werde ich mit bestem Gewissen und Wahrheitsgemäß schildern.
Generell ist "KT" mit 1,8‰ erstmal machbar. Ob das bei dir zutrifft muss anhand deiner Trink(vor)geschichte noch gesehen werden....
12. Warum haben Sie getrunken?
Geselligkeit, Selbstbewusstsein, Hemmungen verlieren, Lockerer werden, Antriebssteigernd
Bisschen arg dünn als Antwort.
Du solltest hier mal ein wenig lesen, um dir über den Umfang eines FB klar zu werden: Gute Fragebögen Alkohol

Wenn du das gemacht hast, überarbeitest du deinen FB bitte und stellst ihn hier in deinem Thread neu ein und setzt zusätzlich hier noch einen Link (damit du nicht vergessen wirst) zu deinem Thread: Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken
 

Scuirinae

Neuer Benutzer
Steht davon denn noch etwas in der Akte? Diese solltest du unbedingt mal einsehen damit du weißt was der GA später über dich wissen wird.
In der momentanen Krise könnte die Akteneinsicht etwas erschwert sein, darum einfach mal auf der FSSt. anrufen und nach einem Termin fragen.
Hallo zurück, Vielen Dank für die Antwort :)
ja, es steht darüber noch etwas in der Akte. Damals auch ohne MPU. Muss ich mir jetzt trotzdem darüber gedanken machen? bin ich wiederholungstäter? Habe ich zu befürchten, dass ich nun doch ein Abstinenzprogramm durchführen muss? Mit welchen Folgen, Befragungen muss ich rechnen? Damals wurden Medikamente (Benzos) eingenommen. (mein Psychologe hat mir das damals nicht gesagt, dass ich auch 24h nach einnahme der Medis kein Kraftfahrzeug fahren darf. zumindest hat er mir nur empfohlen, kein Fahrzeug zu führen für die nächsten 12 Stunden. 18Stunden nach Einnahme waren dennoch reste in der blutentnahme, was zu einer hohen Geldstrafe führte und den Eintrag)

Bisschen arg dünn als Antwort.
Du solltest hier mal ein wenig lesen, um dir über den Umfang eines FB klar zu werden: Gute Fragebögen Alkohol

Wenn du das gemacht hast, überarbeitest du deinen FB bitte und stellst ihn hier in deinem Thread neu ein und setzt zusätzlich hier noch einen Link (damit du nicht vergessen wirst) zu deinem Thread: Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken
...folgt sehr bald^^ ich hatte nicht ausreichend Zeit dafür gehabt.


Wie sieht es mit einer Haaranalyse für einen Beweis für kontrolliertes trinken aus? wird sowas mehr und mehr gefragt oder gar "freiwillig erwartet"?! Wird einem sowas in dem Gutachten selbst noch angeboten? Leider fehlen mir Geld und Mittel mir profisionelle Vorbereitungen mit Verkehrspsychologen zu leisten, ich befinde mich in einer Ausbildung mit wenig Gehalt. Deshalb auch nochmal die Frage, ist eine MPU auch zu schaffen ohne profisionelle Vorbereitung, mit Ehrlichkeit, guter Reflektion, Annahme von sich selbst und seiner Situation etc...

Riiiesen Dank an euch und Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Scuirinae,
Hallo zurück, Vielen Dank für die Antwort :)
ja, es steht darüber noch etwas in der Akte. Damals auch ohne MPU. Muss ich mir jetzt trotzdem darüber gedanken machen? bin ich wiederholungstäter?
nach deiner Aussage im Erstpost:
Eine Blutprobe (Trunkenheit im Verkehr) ergab eine Lorazepamgehalt von 33ng/ml. (Benzos wegen damaligen Depressionen) Ich hatte damals 3 Monate Sperrfrist/Fahrverbot, jedoch keine MPU.
verstehe ich es so dass diese TF damals als OWI gewertet wurde, von daher müsste sie bereits getilgt sein
think.gif

Hast du in deine Akte geschaut und weißt daher dass es noch enthalten ist? Oder vermutest du nur dass es noch drin steht? Wenn ersteres zutrifft, hast du deinen SB darauf angesprochen ob/dass es noch gelöscht wird vor dem Versand an das MPI?
Wie sieht es mit einer Haaranalyse für einen Beweis für kontrolliertes trinken aus? wird sowas mehr und mehr gefragt oder gar "freiwillig erwartet"?! Wird einem sowas in dem Gutachten selbst noch angeboten?
Schaden kann so eine "freiwillige" Haaranalyse sicher nicht - und ja, man kann dies auch bei der MPU selbst noch anbieten...
 

Scuirinae

Neuer Benutzer
verstehe ich es so dass diese TF damals als OWI gewertet wurde, von daher müsste sie bereits getilgt sein
think.gif

Hast du in deine Akte geschaut und weißt daher dass es noch enthalten ist? Oder vermutest du nur dass es noch drin steht? Wenn ersteres zutrifft, hast du deinen SB darauf angesprochen ob/dass es noch gelöscht wird vor dem Versand an das MPI?
Ja, ich hatte eine Akteneinsicht genommen und es daraus nochmal entnommen. Da steht alles drin. Ich habe den Sb nicht darauf angesprochen es zu löschen, verstehe davon ja leider nicht viel, so wusste ich nicht, dass man das kann, trotz Vorbereitung auch darauf. Mein Anwalt hat mir auch nicht weiter geholfen. Die MPU Stelle hat genauso meine Daten überommen: In der Fragestellung steht "Alkohol einmalig-MPU" -bin mir nicht sicher ob das mit reinfließt.

Schaden kann so eine "freiwillige" Haaranalyse sicher nicht - und ja, man kann dies auch bei der MPU selbst noch anbieten...
Bietet das die MPU von sich aus in dem Gutachten selbst dann an oder muss man das dem Mediziner oder Psychologen "anbieten"?
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ja, ich hatte eine Akteneinsicht genommen und es daraus nochmal entnommen. Da steht alles drin. Ich habe den Sb nicht darauf angesprochen es zu löschen, verstehe davon ja leider nicht viel, so wusste ich nicht, dass man das kann, trotz Vorbereitung auch darauf. Mein Anwalt hat mir auch nicht weiter geholfen. Die MPU Stelle hat genauso meine Daten überommen: In der Fragestellung steht "Alkohol einmalig-MPU" -bin mir nicht sicher ob das mit reinfließt.
Wenn es in deiner Akte steht, liest es auch der Gutachter und es ist von daher schon sehr gut möglich dass die eine oder andere Rückfrage dazu kommt (obwohl eine MPU immer anlassbezogen ist und du ja eindeutig eine Alk.fragestellung hast).
Ich bin mir sehr unsicher ob es sich nicht doch um eine Straftat gehandelt hat damals (die wäre wohl noch nicht getilgt - Einfluss von Benzos mit Unfall). Dagegen spricht dass du "nur" ein Fahrverbot von 3 Monaten erhalten hast..
think.gif

Bietet das die MPU von sich aus in dem Gutachten selbst dann an oder muss man das dem Mediziner oder Psychologen "anbieten"?
Beides ist möglich. Wenn der GA vom "KT" des Probanden nicht so ganz überzeugt, sonst aber alles soweit in Ordnung ist, kann es sein dass er nach einer Haaranalyse fragt (erfahrungsgemäß kommt das aber eher selten vor) .
Andersherum - wenn du das Gefühl hättest dass der GA noch nicht so ganz überzeugt ist, könntest du sie ihm auch freiwillig anbieten. Ob das dann angenommen wird steht wieder auf einem anderen Blatt...
 

Rübezahl

Gesperrte(r) User(in)
So ganz prinzipiell verstehe ich nicht ganz, dass du jetzt so überrascht bist. Mit 1.8 sollte doch eigentlich klar sein was blüht...früher oder später. Oder hattest gedacht die vergessen das???
 
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