Hallo Nancy,
ich muss mich nochmal bedanken für die Antwort und auch dass du immer so schnell Antwortest.
Wie der Zufall so will hat meine MPI gerade angerufen, muss morgen früh zur letzten Urinkontrolle.
Hab auch gefragt, ob die Möglichkeit besteht zu verlängern. Und die Möglichkeit besteht.
Werde dann morgen, mein Drogenkontrollprogramm um zwei Monate verlängern.
Mein Fragebogen:
Was ist passiert?
Vorgeschichte:
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule mit 15 Jahren, während eines Aufklärungsprogrammes.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Sommer 2006 mit 16 Jahren.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Mit 16 einen Joint geteilt mit einem damaligen Freund.
Mit 19 vom 20.02.2009-24.02.2009 ungefähr 5 Joints. Während einem Aufenthalt in Amsterdam mit zwei weiteren Freunden. Wir wussten, dass in Holland Cannabis geduldet wird und haben deswegen beschlossen übers Wochenende nach Amsterdam zu fahren.
Mit 19 von 25.02.2009 – August 2009 6 Joint pro Joint ca. 0,5 Gramm. Das war während den Sommerferien am Wochenende. Ich war während den Sommerferien am Wochenende im Garten bei einem damaligen Freund. Haben während der Zeit im Garten gegrillt und Joint geraucht.
In der Zeit von August 2009 – Juni kein Konsum. Befand mich im Abschlussjahr der Fachoberschule
Juli 2010 – 17.03.2011 Am Anfang jedes Wochenende einen Joint bei einem damaligen Freund, der in einer eigenen Wohnung lebte, geraucht. Mit der Zeit wurden es mehr als nur ein Joint am Wochenende. Ab Januar 2011 rauchte ich auch unter der Woche (nie alleine), wobei der Konsum bis zur Kontrolle stieg.
Juli 2010 bis Januar 2011 ungefähr 46 Joints mit pro Joint ca. 0,5 Gramm.
Januar 2011 – 17.03.2011 ungefähr 180 Joints mit 0,5 Gramm pro Joint.
17.03.2011 – 25.02.2012 Ein Joint zu zweit.
Insgesamt komme ich so auf 240 Joints.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein Alkohol zusammen mit Drogen/Cannabis habe ich nie zu mir genommen. Ich habe mal erlebt wie eine Person auf einer „Gartenparty“ zu Alkohol griff nachdem er gekifft hat. Mit anzusehen wie die Person deswegen total abstürzte hat mich davor abgeschreckt.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Mit 16 Jahren als ich Jünger war habe ein einige Mal Bier getrunken. Hab es dann aber auch wieder sehr schnell sein lassen, weil ich damals feststellte dass ich Alkohol nicht vertrage. Bekomme schon nach 2 Bier am nächsten Tag ziemlich heftige Kopfschmerzen und deshalb trink ich seitdem kein Alkohol mehr.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ja ca. 5 Zigaretten am Tag.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja ich merkte als der Konsum häufiger wurde, dass mir das frühe Aufstehen nachdem Konsum sehr schwer fällt. Während dem Konsum war ich nach einiger Zeit oft ziemlich antriebslos.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja trotz der negativen Folgen die festgestellt habe konsumierte ich weiter. Das schwere aufstehen am Morgen hab ich drauf geschoben, dass ich damals oft spät schlafen gegangen bin. Die Antriebslosigkeit hatte ich nur während dem Konsum und hab mir deswegen keinen Kopf drüber gemacht.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
THC-aktiv 7,3 ng/ml, THC-11-OH 2,5 ng/ml, THC-COOH 123,2 ng/ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Vor der Auffälligkeit hatte ich frei, da ich auf der Suche nach einem Praktikum für mein Studium war. In der Zeit konsumierte ich jeden Tag ca. 3 Joints mit jeweils 0,5 Gramm Marihuana am Nachmittag/Abend. Die Joints konsumierte ich mit Dustin und der Gruppe, bei Dustin zuhause.
An zwei Tagen war Dustin auch mal bei mir zuhause wo wir auf meinem Balkon konsumierten.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Am Tag der Auffälligkeit habe ich mittags gegen 16 Uhr einen Joint mit ca. 0,5 Marihuana mit Dustin bei mir Zuhause auf meinem Balkon geraucht.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Nein ich hatte während dieser Zeit frei und nicht zu tun. Deswegen habe ich mich so gut wie jeden Tag mit Dustin getroffen und das Konsumieren von Cannabis gehörte damals dazu.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Um 19.35 während einer allgemeinen Verkehrskontrolle.
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Eine Freundin hat am Vortag bei mir angerufen und mich gefragt, ob ich ihre Unterlagen für die Arbeit vorbei bringen kann. Die Unterlagen benötigte sie wirklich dringend. Sie wusste zum damaligen Zeitpunkt nicht, dass ich kiffte oder an dem Tag gekifft habe. Ich habe mich auch nicht getraut es ihr zu sagen, weil es mir unangenehm und auch peinlich zum damaligen Zeitpunkt war.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Hin und zurück zu ihrer Arbeitsstelle waren es zu ihrer Arbeitsstelle 6 Km. Ich habe die Unterlagen bei ihr vorbeigebracht und war auf dem halben Weg nachhause bis ich angehalten wurde. Bin 4 km gefahren.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Genau kann ich es nicht sagen. Aber durch meine Aufarbeitung ist mir bewusst geworden, dass ich auch noch bis zu 72 Stunden nach dem letzten Konsum unter dem Einfluss von THC stehen kann.
So komme ich in den Sommerferien: Juli 2009 – August 2009 auf ca. 72 Fahrten.
(Samstagabend einen Joint geraucht, somit Montag und Dienstag noch unter dem Einfluss von THC -> Montag an 4 Orte gefahren bevor ich zuhause war, Dienstags selbe Anzahl wie Montags –> Montag + Dienstag = 12 Fahrten, die 12 Fahrten mal 6 für die sechs Wochen Sommerferien = 72 Fahrten)
In der Zeit von August 2009- Juli 2010 kein Konsum -> daraus folgt keine Fahrt unter dem Einfluss von Cannabis.
Im Juli 2010 – Januar 2011 komme ich selbst, wenn ich einen Tag nach dem Konsum nicht gefahren bin auf ca. 300 Fahrten.
(72 Stunden unter dem Einfluss von THC, An 2 Tagen nach dem Konsum ein Fahrzeug bewegt mal die Anzahl der Wochen komme ich auf ca. 60 Fahrten, An vier verschiedene Orte gefahren bevor ich zuhause war -> 60*5 = 300 Fahrten)
Januar 2011 – 17.03.2011 auf ungefähr 480 Fahrten
(Im Durchschnitt 3 Joints am Tag geraucht, An 20 Tagen im Monat mein Fahrzeug bewegt ->60, ca. 2 Monate 3 Joints am Tag geraucht ->60*2 = 120 Fahrten, Wieder mit der Annahme, dass ich an bis zu 4 Orten gefahren bin bevor ich wieder zuhause war -> 120*5 = 600 Fahrten)
Insgesamt war ich somit ungefähr 972-mal unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Den Konflikt zwischen Drogenkonsum und das Führen eines Kraftfahrzeuges habe ich rückblickend gar nicht gelöst. Durch mangelndem Wissen war ich damals der Meinung, dass wenn ich am Sonntagabend einen Joint rauche am nächsten Tag wieder in ein Fahrzeug steigen kann und Fahrtüchtig bin. Die Fahrt zu Arbeitsstelle der Freundin habe ich bewusst geführt. Die Gefahren und Konsequenzen habe ich durch den Drogeneinfluss verdrängt. Hab mich bis zu meiner Aufarbeitung auch nicht mit auseinander gesetzt wie lange ich nach dem letzten Konsum unter dem Einfluss von Cannabis stehe und auch die Riskiken waren mir nicht bewusst.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Es ist verboten unter dem Einfluss von Cannabis ein KFZ zu führen, weil man eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer, Mitfahrer und auch sich selbst darstellt. Durch den Konsum von Cannabis nimmt die Reaktionszeit, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit stark ab. Entfernungen zu Fußgängern, anderen Verkehrsteilnehmer sowie Geschwindigkeiten sind dadurch nicht möglich korrekt einzuschätzen. Außerdem nimmt die Blendempfindlichkeit stark ab. Durch die genannten Punkte ist es nicht möglich sicher unter voller Kontrolle und Leistungsfähigkeit ein KFZ zu führen.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Heute weiß ich, dass es bis zu 72 Stunden nach dem letzten Konsum sind die ich unter dem Einfluss stehe/stand.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Durch meine Aufarbeitung ist mir bewusst geworden zu welchen Folgen es kommen kann. Der dauerhafte Cannabiskonsum hat eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistungsfähigkeit zur Folge.
Wie beispielsweise leiden die Aufmerksamkeit, die Konzentration und die Lernfähigkeit darunter.
Außerdem beeinträchtig der Konsum die Lungenfunktion. Ein höhere Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Eine Gleichgültigkeit beim Erledigen der Aufgaben des Alltags, wie für die Schule/ Studium oder dem Beruf, tritt auf. Und außerdem führ der regelmäßige Konsum von Cannabis zu einer psychischen Abhängigkeit.
Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Bin bis zu meinem zehnten Lebensjahr, mit meiner Familie, oft umgezogen. In der ersten Zeit in einer neuen Stadt hab ich mich oft Fremd, unwohl gefühlt und auch kannte ich meist ja niemanden in dieser neuen Stadt. Der Kontakt mit Freunden aus meiner Kindheit war einfach war durch die Entfernung einfach oft nicht möglich. Mit zehn Jahren zogen wir dann in die Stadt wo ich heute noch lebe. In den ersten Monaten war es mal wieder schwer neue Freunde zu finden auch zum damaligen Zeitpunkt habe ich meine alten Freunde auch einfach sehr vermisst. Mit der Zeit jedoch lebte ich mich in dieser neuen Stadt ein und auch neue Freunde habe ich gefunden. Ich lernte meinen besten Freund kennen mit dem ich so gut wie jeden Tag verbracht habe. Nach meinem Realschulabschluss bin ich auf die Fachoberschule in Richtung Maschinenbau gewechselt.
Die Schule hat mir immer spaß gemacht, besonders Mathe/Physik und die Technik Fächer die wir hatten. Hab dann nach 2 Jahren auch meinen Abschluss geschafft.
Ich wusste nach meinem Abschluss einfach nicht was ich machen soll. Ich hatte zu dem Zeitpunkt kein Ziel vor Augen welches ich verfolgte. Hab überlegt, ob ich studieren oder eine Ausbildung anfangen soll. Hab mich dann für die Ausbildung entschieden, weil ich einfach Geld verdienen wollte.
Mit war bewusst, dass ich als Student ich davon nicht sehr viel sehen werde.
Als ich fertige war mit der Fachoberschule sind viele gute Freunde mit denen ich meine Jugend verbracht habe, wegen Studium/Ausbildung in eine andere Stadt gezogen oder sogar ins Ausland.
Auch mein bester Freund musste mit seiner Mutter wieder zurück nach Japan. Diesmal bin nicht ich umgezogen, sondern meine Freunde um mich herum. Das hat mich traurig gemacht und auch einsam habe ich mich gefühlt. Am Anfand in der Übergangszeig von Schule zur Ausbildung habe ich in meiner Freizeit auch mit niemanden mehr etwas unternommen. Es war keiner mehr da. Außer mal mit meinen Eltern oder meinem jüngeren Bruder aber das war eher selten. Die meisten Abende saß ich, deshalb vor dem Computer und schaute Serien oder spielte irgendein Computerspiel. In dieser Zeit litt mein Selbstbewusstsein ziemlich stark drunter und durch Computerspielen oder Serien schauen konnte es nicht besser werden. Ich erkannte zu dem Zeitpunkt schon, dass es so nicht weiter gehen kann, aber hab auch nicht wirklich etwas dagegen unternommen. Durch Zufall traf ich Dustin an der Waschstraße.
Dustin kannte ich von früher wir waren mal zwei Jahre in derselben Klasse während der Realschule.
Ein sauberes poliertes Auto war einfach ein Muss zur damaligen Zeit. Dustin und ich haben uns auf Anhieb richtig gut verstanden. Ich habe ihn auch ewig nicht mehr gesehen, so erzählte er mir, dass er damals umgezogen ist und heute wieder in meiner Stadt lebt. Auch erzählte er mir, dass er nun in einer eigenen Wohnung lebt. Er fragte mich, ob ich ihn nicht mal am Wochenende besuchen möchte. Ich sagte direkt zu. Bin also am Wochenende zu ihm gefahren. Während der Fahrt war ich auch ziemlich froh, dass ich mal nicht zuhause hocke vor dem PC. Als ich bei ihm ankam war Dustin nicht alleine. Kevin, den ich von Früher kannte, und zwei Mädels waren bei ihm. Dustin fragte mich dann, ob ich Lust habe mit ihnen einen Joint zu rauchen. Ohne lange zu überlegen sagte ich direkt zu. Ich konnte ja jetzt nicht als Außenseiter dastehen und Nein sagen. Und einmal wird schon nicht so schlimm sein dachte ich mir zum damaligen Zeitpunkt. Wir saßen gemütlich in einer Runde und Rauchten gemeinsam den Joint. Es wurde zudem noch ein ziemlich lustiger Abend. Kevin musste irgendwann nachhause, weil er am nächsten Tag noch was zu erledigen hatte. Dustin frage mich noch, ob ich bei ihm Übernachten möchte, Platz hatte er genug. Wir haben dann noch die halbe Nacht Fußball auf der Playstation gegeneinander gespielt bis wir eingeschlafen sind. In den kommenden Wochen war ich so gut wie jedes Wochenende bei Dustin. Kevin und die zwei Mädels waren auch fast immer bei ihm. Wir fünf verstanden uns alle immer richtig gut. Ich war ein Teil der Gruppe und habe in Dustin einen besten Freund gesehen. Dustin und ich verstanden uns aus der Gruppe am besten. Nach dem Konsum waren wir meist lustig drauf haben Witze gerissen und auch Unterhaltungen mit Mädels fielen mir plötzlich viel einfacher. So dachte ich zumindest zum damaligen Zeitpunkt. Im Januar 2011 habe ich meine Ausbildung abgebrochen. Ich merkte die Ausbildung ist nicht das richtige und ich war einfach unzufrieden, weil ich mein gelerntes Wissen aus der Schule kaum in der Ausbildung anwenden konnte. Die Entscheidung abzubrechen habe ich mir auch ziemlich gut überlegt und auch mit meinen Eltern drüber gesprochen. Die haben es komplett verstanden und standen auch hinter mir. Fachoberschule in Richtung Maschinenbau hab ich gewählt, weil mich alles was mit Technik zu tun hat sehr interessiert besonders die Robotik und auch die Automobilbranche. Hab mich deswegen auch sofort für ein Studium im Bereich Mechatronik eingeschrieben. Mir fehlte für das Studium nur ein Vor-/Grundpraktikum sonst erfüllte ich alle Voraussetzung die für das Studium notwendig waren/sind. Hab mir auch ein Praktikum gesucht und auch gefunden. Das Praktikum sollte allerding im August 2011 beginnen, was ich nicht als wirklich schlimm empfand. Hab mich auch extrem aufs Praktikum und das spätere Studium gefreut. Hatte ab Januar 2011 ziemlich viel freie Zeit, da ich ja ab jetzt auch nicht mehr in der Ausbildung war. So wurde auch der Kontakt zu Dustin, Kevin und den zwei Mädels immer häufiger. Durch den häufigeren Kontakt, kam es auch zu einem häufigeren Konsum von Cannabis. Rückblickend bestand unsere Freundschaft eigentlich nur aus einem gemeinsamen Drogenkonsum.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine Eltern haben das gar nicht mitbekommen. Ich konsumierte mit Dustin und der Gruppe immer nachmittags oder abends. Meist war ich deswegen erst spät oder am nächsten Tag zuhause. Da mein Umfeld während dem Konsum auch nur aus Personen bestanden die konsumierten kam es auch nie zu negativen Äußerungen. Cannabis galt in diesem Umfeld zu der Zeit als „cool“ und wurde als war etwas Gutes.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Nein Ereignisse gab es keine die zu verstärktem Konsum geführt haben. Im Urlaub in Amsterdam fand ich es cool und auch als was Besonderes in einem der Länder wo Cannabis geduldet wird zu konsumieren. Auf den „Gartenpartys“ in den Ferien am Wochenende fand ich es auch als „cool“ mitzurauchen und wollte einfach dazugehören. Ab August 2011 wurde der Kontakt zu Dustin und der Gruppe öfters und es war normal wenn wir uns treffen auch zusammen Cannabis zu konsumieren. Ich habe mir zum damaligen Zeitpunkt einfach keine Gedanken über Gefahren und Risiken gemacht die der Konsum von Cannabis mit sich bringt. Ich habe oft auch Geld dazu beigesteuert um Cannabis zu kaufen aber wohl habe ich mich dabei meist nicht gefühlt. Wir haben für 10 oder mehr Euro Cannabis gekauft und in anderen Ländern gehen Menschen einen ganzen Monat arbeiten und bekommen vielleicht gerade mal 10 Euro, womit sie sich und ihre Familie über Wasser halten müssen. Nach dem Konsum war mir das aber dann auch wieder ziemlich egal.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein das habe ich leider nicht getan. Ich habe mir damals immer eingeredet, dass ich mit Cannabis kein Problem habe. Mittlerweile weiß ich es besser und auch das es ein Fehler war so etwas zu denken. Weil schon zum damaligen Zeitpunkt hatte ich ein Problem mit Cannabis. Als der Konsum häufiger wurde habe ich mich nicht getraut meinen Eltern zu öffnen und mit ihnen drüber zu sprechen. Ich habe mich einfach zu stark geschämt und auch peinlich war es mir. Heute weiß ich es besser. Ich hätte jederzeit mit ihnen drüber sprechen können, meine Eltern hätten mir auf jeden Fall geholfen. Heute bereue ich es wirklich sehr, dass ich mir damals keine Hilfe gesucht habe.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Ja die erste Konsumspitze war im Amsterdam Urlaub. Ich empfand es als cool in einem Land zu konsumieren wo Cannabis geduldet ist. Pausen hatte ich auch immer wieder. Meine erste Pause war im ersten Jahr während ich die Fachoberschule besuchte.
Ein weiter spitze war während den Sommerferien, in den ich am Wochenende meist auf „Gartenpartys“ war. Ich wollte auf diesen „Gartenpartys“ einfach dazugehören und empfand es auch als cool in einer Runde zu konsumieren. Eine weitere Konsumpause war als die Fachoberschule weiter ging. Ich befand mich im Abschlussjahr und habe mich in diesem Jahr auf die Schule konzentriert und während dem Jahr war ich mit Freunden unterwegs die nicht konsumierten. Ab Juli 2011 konsumierte ich mit Dustin, Kevin so viel wie in der Zeit der „Gartenpartys“. Zu Ende hin nahm der Konsum stark zu. Zwei Monate vor der Kontrolle war meine absolute Konsumspitze. In der Zeit hatte ich frei und habe auf den Beginn meines Praktikums gewartet.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Nichts hat mich daran gehindert ohne Drogen/Cannabis abzuschalten. Ich habe nicht Konsumiert um abzuschalten. Damals dachte ich, dass die Jungs mit den ich konsumierte einfach die „cooler“ sind und ich wollte damals einfach unbedingt dazugehören. Einfach aus mangelndem Selbstbewusstsein und Gruppenzwang.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Ja ich war gefährdet. Es besteht bei jedem Drogenkonsument, egal ob gelegentlich oder regelmäßigem Konsum, die Gefahr in eine Abhängigkeit zu rutschen. Ich habe selbst an mit gesehen, dass mit der Zeit der Konsum sehr stark gestiegen ist.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein Drogenabhängig war ich nicht. Nach der Umstellung auf die Abstinenz hatte ich weder körperliche noch psychische Probleme. Ich habe meine Schulausbildung nie vernachlässigt und auch weiterhin Dinge mit meinen Eltern unternommen. Auch habe ich meinen älteren Geschwistern bei Umzügen etc. geholfen. Niemals habe ich alleine konsumiert oder empfand es nicht als schlimm wenn ich an einem Tag nicht konsumiere.