Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
23.01.2016, Weihnachtsfeier unter Kollegen in der Gastwirtschaft. Trinkbeginn ca. 18:15 Uhr Ende 21:30, Aufgefallen ca. 21:50 wegen Schlangenlinienfahrt. BAK 1,47.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
4 Bier o,5L und 6 Ouzos, so wie die eingeschenkt waren, eher 10 also ca. 6x 0,3cl.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren? 0,5, insgesamt wollte ich 2,5Km fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Mir war klar dass ich nicht mehr fahren durfte, aber durch den Alkoholeinfluss habe ich die Situation völlig überschätzt. Als ich dann los fuhr bemerkte ich Schwierigkeiten in der Spur zu bleiben, was auch die Polizei schnell bemerkte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)? Wollte nachhause gehen. Da der Heimweg am geparkten Auto vorbei führte, siegte die Faulheit, bzw. der Alkohol.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus? Erschreckend viel. Geschätzt über 100 Fahrten. Habe mir früher nie Gedanken darüber gemacht. Heutzutage gehe ich mit meiner Verantwortungspflicht sehr bewusst um, mir ist klar wie viel Glück ich eigentlich hatte.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen? (Allererste Erinnerung und erster Konsum)
An der Konfirmation eines Cousin. Ich war damals 15
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt? Nein, eine Regelmäßigkeit konnte ich nicht feststellen da ich nur zu besonderen Anlässen Alkohol konsumierte. Allerdings, bis vor etwa 4 Jahren, da fing ich an, 1 x mtl. einen Stammtisch zu besuchen. Hier entwickelte sich die Trinkmenge rasant nach oben. Auch die Besuche wurden öfter, im letzten Jahr 2 – 3 x mtl.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Bis 2013, 2 – 3 x im Monat an Wochenenden 1 – 2 Bier. Seltener zusätzlich ein Schnaps nach dem Essen. Am Ende der „Stammtischjahre“, zusätzlich ca. 2x im Monat 3 – 4 Bier und 3 - 5 Ouzos.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken? Stammtischkollegen in der Bierkneipe
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zur Befreiung des Alltagsstresses und zur Bewältigung der Sorgen.
Schon 2012 befand ich mich in den Midlifecrisis, alle Lebensziele erfüllt, Haus gebaut, Kinder groß, und ausgezogen, da kam das i Tüpfelchen noch dazu, nach einer jahrelanger Ärzte Odyssee, die Diagnose Morbus Bechterew. Ich dachte, dass wars dann wohl. Die Einladung eines Kollegen auf ein Bierchen um den „Schock“ zu „verdauen“ nahm ich sehr gerne an und besuchte seither den sogenannten „Stammtisch“ Sauftisch wäre die richtige Bezeichnung.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol fühlte ich mich stark, jedes Problem könnte ich problemlos angehen.
Bei übermäßigem Alkoholkonsum Übelkeit, Müdigkeit, Übelkeit und fehlende Leistungsfähigkeit bemerkbar machte.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Leider hat mich niemand darauf hingewiesen. Meine Frau meinte, sie wollte nach den Feiertagen bzw. nach meinem Geb. im Januar mich mal auf meinen Konsum ansprechen ob ich noch weiter Steigern möchte.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich war auf dem besten Weg alles zu zerstören. Das Schlimmste war, ich achtete überhaupt nicht mehr auf meine Gesundheit, hinzukam, dass ich auch immer mehr meine Familie vernachlässigte.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür. Nein
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert? Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet? Nein
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? Bis 2012 Genusstrinker. Danach Alkoholiker
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, bis zu 2 Bier im Monat.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken? Ostern 2017
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier? Nein
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Weil ich zu besonderen Anlässen Bsp. zum 30. Hochzeitstag mit meiner Frau anstoßen möchte.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Früher nie über eventuelle (schädliche ) Folgen nachgedacht. Heute sind mir Wirkung des Alkohols Folgen des Konsums, Gesundheitsschäden bewusst.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Bereits am Tattag sagte ich meiner Frau, jetzt ist Schluss mit der Sauferei. Nach intensiver Beschäftigung übers Wochenende, kam ich zum Entschluss, bevor ich wieder etwas falsch mache, du brauchst professionelle Hilfe. Mit einem VP wurde dann mein Problem aufgearbeitet. Hinzu kamen familiäre Gespräche, wobei sich erfreulicherweise heraus stellte, dass unsere Kinder zu uns bzw. einen Bauplatz bei uns in der Nähe suchen um ihr Familienleben auch auf dem Lande zu genießen. Da fiel mir ein riesen Stein vom Herzen. Ich darf also Opa werden. Frust? Keine Spur. Alkohol? Wozu?
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich stehe wieder voll im Leben. Extrem positiv, durch die sportlichen Tätigkeiten, seit Jahren mal wieder frei von Schmerztabletten. Mal abgesehen vom Spaß am skiken, genieße ich das Familienleben, die Bäderbesuche an Wochenenden und die wöchentlichen Saunagänge mit meiner Frau. Möchte noch kurz erwähnen, in einer Bäderwelt trank ich ein Fruchtcocktail, (natürlich alkoholfrei) sowas Gutes habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht getrunken!!!
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Die Bierspelunke ist und bleibt tabu für immer. Dazu lernte ich nein sagen und werde weitere Trinkgelegenheiten meiden und meinen neuen Interessen nachgehen, wandern, skiken, Sauna, Baden usw. Ach ja, seit neustem darf Nachbars Hund mit auf meine wöchentliche Wandertouren.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Nein. Dafür ist mir mein Leben viel zu schade. Meine Kinder hätte ich nie einer nach verrauchtem Alkohol stinkenden Person anvertraut. Ich möchte dass meine Kinder weiterhin stolz auf Ihren Vater sind und ein vorbildlicher, vertrauenswürdiger Opa werden.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich plane meinen Konsum weit im Voraus, sodass mein Auto nicht mehr greifbar sein wird.
Des Weiteren, mach ich mir immer Gedanken was hätte passieren können….
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Jeder Mensch kann in seinem Leben mal stolpern, glücklicherweise fiel ich nicht so tief. Die weichere Landung habe ich der Polizei zu verdanken.
Weis gar nicht wie ich dafür danken soll.