FB Drogen
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 26
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): täglicher Konsum
Datum der Auffälligkeit: 21.08.2012, 10:30 Uhr
Drogenbefund
Blutwerte: 3,0 NG/L THC, 200,00 NG/L THC-COOH
Schnelltest: nein
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: -
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann Herr xy trotz der Hinweise auf (frühere) Drogeneinnahme/Drogenabhängigkeit ein Kraftfahrzeug der Klassen A,B,L sicher führen? Liegt insbesondere eine stabile Abstinenz vor und ist deshalb zu erwarten, dass Herr xy Betäubungsmittel nimmt oder andere psychoaktiv wirkende Arzneimittel oder Stoffe missbräuchlich konsumiert?
Bundesland: Hessen
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 05.01.2018
Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: ja, 23.10.2019-22.10.2020 (12Monate) + freiwillige Verlängerung da unklar gewesen ist wann mein MPU Termin sein wird: 4 Monatsprogramm seit 23.10.2020
Keinen Plan:-
Aufarbeitung
Drogenberatung: ja, Suchtberatung
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: 17.12.2020
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: offen
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: offen
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
- Zum ersten Mal von Drogen, speziell Cannabis, habe ich in der 5. Klasse gehört. Durch den Rapper Sido. Ich wusste aber zudem Zeitpunkt nicht was das ist. Eine grundsätzliche Aufklärung in der Schule gab es nicht.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
- Ich habe zum ersten Mal auf dem Open Flair im Jahr 2009, mit 15 Jahren, Cannabis geraucht.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
- Als ich das erste mal Cannabis auf dem Open Flair im Jahr 2009 konsumiert habe, hatte einer aus unserem Camp etwas dabei. Ich war schon ein wenig neugierig und wollte wissen wie die Wirkung davon ist. Außerdem wollte ich nicht als Außenseiter dastehen und mir die Blöße von den anderen antun, da ich damals immer eine relativ große Klappe hatte und nicht auf den Mund gefallen war. Über das Festival hinweg (4 Tage) hatten wir 2 Joints geraucht. Wie viel da drinn war, kann ich nicht beurteilen, habe nur dran gezogen und weitergegeben. Gedreht hat wer anders. Der Konsum hat mir gefallen und ich hatte keine schlechten Erfahrungen gemacht, wir waren lustig und gesellig und habe mir dabei nichts schlimmes gedacht.
Als das Festival vorbei war hatte ich ca. 4 Wochen keinerlei Kontakt zu Cannabis. Einer meiner damaligen Freunde hatte mich dann gefragt, ob ich nicht Lust hätte einen Joint zu rauchen. Da wir Wochenende hatten und ich keine schlechte Erfahrung bei meinem ersten Konsum hatte, willigte ich ein. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns immer wieder mal am Wochenende getroffen, dann auch mit einem gemeinsamen Kumpel, und haben über das Wochenende hinweg 1 Gramm gekauft und 2-3 joints geraucht. In der Schule oder unter der Woche hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gekifft. Dennoch hat sich dann schon ein regelmäßiger Konsums eingeschlichen. Im Jahr 2010 habe ich dann meinen Realschulabschluss gemacht und war beruflich völlig orientierungslos. Da meine Noten gut genug waren, entschied ich mich ein berufliches Gymnasium zu besuchen. Zu den neuen Klassenkameraden hatte ich keinen wirklichen Zugang bekommen. Die kannten sich bereits aus der Mittelstufe und ich hab mich da nicht wirklich zugehörig gefühlt. In der Klasse waren aber drei oder vier Leute mit denen ich mich gut verstanden habe. Nachdem man sich etwas besser kennengelernt hat, brachte ich in Erfahrung, dass zwei von denen auch Cannabis konsumieren. Ab dann haben wir auch in der Schule gekifft. Nicht jeden Tag, aber bestimmt zwei- oder dreimal in der Woche. Dazu hatte sich mein häuslicher Konsum auch verändert. Ich habe dann auch abends alleine gekifft. In der Zwischenzeit hatte ich mit meinen alten Freunden, mit denen ich auf den Open Flair gewesen bin, nichts mehr zutun. Sie hatten sich aufgrund des Konsums abgewandt und ich habe mir einen anderen Freundeskreis, einen Kifferfreundeskreis aufgebaut. Zu dem Zeitpunkt kann man schon sagen, dass ich hier beinahe täglich bis zu 2 Joints konsumiert habe. Den Schulstoff bin ich nicht mehr hinterher gekommen, was dazu führte, dass ich die 11. Klasse nicht geschafft habe. 2011 bin ich dann innerhalb der Schule auf die Fachoberschule (Fachabitur) gewechselt. Der Schulstoff fiel mir nicht schwer, hatte das ein oder andere dann wohl doch noch aus dem beruflichen Gymnasium mitnehmen und umsetzen können. In der Schule habe ich dann nicht mehr gekifft, nur noch abends, aber dafür danach mindestens 2 Joints. Mal alleine, mal mit Freunden. Am Wochenende hatte ich dann dann schon direkt nachdem Aufstehen geraucht. Hier waren es dann mindestens 4 oder 5 Joints, auch hier hatte ich mich hin und wieder mit Freunden getroffen. Rückblickend würde ich behaupten, es müssten immer so 1-2 Gramm Gras pro Tag gewesen gewesen sein, die wir konsumierten. Nun war ich in der 12. Klasse und dachte, ich könnte diese mit der selben Leichtigkeit bestehen, wie die 11. Klasse, doch da lag ich falsch. Mittlerweile war ich 18 und hatte meinen Führerschein bestanden und mein eigenes Auto. Durch meinen täglichen Kontakt mit meinen damaligen Freunden habe ich abends allerdings immer mehr geraucht, nicht mehr gelernt und bin teilweise auch nicht mehr in die Schule gegangen, sodass ich die 12. Klasse wiederholen musste. Eine Woche nach den Sommerferien, den 21.08.2012, wurde ich angehalten. Am 27.11.2012 wurde mir der Führerschein entzogen. Zu dieser Zeit rauchte ich täglich 1 Gramm alleine. Im zweiten Anlauf und im Sommer 2014 hatte ich dann endlich mein Fachabitur geschafft. In der Zwischenzeit wohnte ich dann auch nicht mehr bei meiner Mutter und ihrem Mann, sondern in meiner ersten eigenen Wohnung. Sie hat mich aufgrund meines Cannabiskonsums rausgeworfen. Interesse für einen bestimmen Beruf konnte ich in der gesamten Zeit weiterhin nicht aufbringen und war in der Hinsicht immer noch am gleichen Punkt, wie im Jahr 2010, als ich meinen Realschulabschluss machte. Ich hatte kein wirkliches Ziel, also entschied ich mich für ein berufsvorbereitendes Bildungsjahr. In dieser Zeit hatte ich verschiedene Praktika absolviert und hatte dann, im Jahr 2015, einen Ausbildungsplatz als Kaufmann im Groß- und Außenhandel gefunden. Hier war ich aber extrem unglücklich, da ich zum größten Teil nur im Lager beschäftigt gewesen bin und keine wirklichen Einblicke in den praktischen Beruf erhielt. So habe ich mich, innerhalb der Probezeit dazu entschlossen, die Ausbildung abzubrechen.
Mein Konsumverhalten und mein Freundeskreis hat sich im Laufe dieser Zeit nicht wirklich verändert. Man hatte mal ein paar Tage Konsumpause, nicht, weil ich wollte, sondern, weil keiner etwas organisieren konnte. Ein Problem hatte ich damit allerdings nicht. Anfang 2016 bin ich dann durch einen Freund in das Telefonmarketing für Versicherungen reingerutscht. Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in diesem Bereich sehr wohl fühle und endlich etwas gefunden habe, was mir Spaß macht. Ich wurde dann relativ schnell Vertriebsassistent, doch ich habe mir dann die Frage gestellt, ob das der richtige Weg ist. So ganz ohne Ausbildung. Also entschied ich mich, als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, zu bewerben. Ich hatte mehrere Zusagen und habe dann im Jahr 2017 meine Ausbildung angefangen. Ich dachte, dass mein Leben seit 2016 beruflich perfekt läuft. Privat lief es so auch ganz gut, da ich seit April 2015 eine feste Freundin hatte. Meine Freundin wusste von meinen erheblichen Cannabiskonsum, meinen Führerscheinverlust und dem Rauswurf von zu Hause. Sie hatte mir immer signalisiert, mich zu irgendwann zu verlassen, wenn ich nicht aufhöre zu kiffen. Da ich jedoch jeden Tag total bekifft war und der Annahme gewesen bin, dass mein Leben doch jetzt super läuft wegen der Ausbildung usw. habe ich sie nicht für ernst genommen. Im Dezember 2017 war es dann soweit. Sie hat mich verlassen, das zog mir dermaßen den Boden unter den Füßen weg, dass ich nicht mehr wusste, wo und unten ist. So hab ich mich das restliche Jahr krankschreiben lassen, bin nur noch zu Hause gewesen und habe ungefähr 500 Euro verkifft. Ende Dezember kam dann die erste richtige eigene Einsicht und habe selbst bei der Suchtberatung angerufen und einen Termin vereinbart. Diesen habe ich schnell erhalten und mein erstes Gespräch geführt. Am 05.01.2018 habe ich dann meinen letzten Joint geraucht und bis heute nichts mehr konsumiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
- dreimal, jedes ist mir schlecht geworden und habe dann keinen Alkohol mehr in Verbindung mit Cannabis konsumiert.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
- Vor meinem missbräuchlichen Cannabiskonsum, bin ich öfters mit meinen damaligen Freunden (Freunde vom Open Flair) auf verschiedene Kirmessen gegangen. Dort habe ich meistens 4-5 Bier 0,33l getrunken. Hin und wieder sind wir auch auf Hauspartys gewesen, dort gab es neben dem Bier auch mal 3-4 Schnäpse 0,02l.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
- 4-5 Tassen Kaffee am Tag , 8-12 Zigaretten am Tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
- Ja, ich habe ich die 11. Klassse des beruflichen Gymnasiums nicht geschafft und musste die 12. Klasse der Fachoberschule wiederholen. Zu dem kommt noch, dass sich meine früheren Freunde von mir abgewandt haben. Ich habe meinen Führerschein verloren, meine Mutter hat mich rausgeworfen und meine Ex-Freundin hatte mich verlassen. Zu dem kommt noch, dass ich so gut wie gar keinen Sport mehr gemacht habe, was unweigerlich dazu führte, dass ich ziemlich dick geworden bin.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, habe ich. Mir waren die Folgen, bis auf die Trennung meiner Ex-Freundin, völlig gleichwertig. Mir war es einfach egal, da ich die Realität gar nicht so wahrgenommen habe, wie sie tatsächlich gewesen ist. Ich habe mir immer eingeredet, dass alles okay ist und mein Leben super ist. Schließlich hatte ich meine Clique.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
- 3,0 NG/l THC, 200,00 NG/l THC-COOH
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
- In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich ungefähr 5-6 Gramm Cannabis geraucht. Meistens nach der Schule, so ab 15:00 Uhr.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
- am Tag der Auffälligkeit habe ich nach der Fahrt, als ich zu Hause war, ca. 0,8 Gramm geraucht, das waren 3 Joints.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
- nein, es gab keinen besonderen Grund für den Konsum
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 26
Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): täglicher Konsum
Datum der Auffälligkeit: 21.08.2012, 10:30 Uhr
Drogenbefund
Blutwerte: 3,0 NG/L THC, 200,00 NG/L THC-COOH
Schnelltest: nein
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja
Verurteilt: -
Strafe abgebüßt: -
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann Herr xy trotz der Hinweise auf (frühere) Drogeneinnahme/Drogenabhängigkeit ein Kraftfahrzeug der Klassen A,B,L sicher führen? Liegt insbesondere eine stabile Abstinenz vor und ist deshalb zu erwarten, dass Herr xy Betäubungsmittel nimmt oder andere psychoaktiv wirkende Arzneimittel oder Stoffe missbräuchlich konsumiert?
Bundesland: Hessen
Konsum
Ich konsumiere noch: nein
letzter Konsum: 05.01.2018
Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: ja, 23.10.2019-22.10.2020 (12Monate) + freiwillige Verlängerung da unklar gewesen ist wann mein MPU Termin sein wird: 4 Monatsprogramm seit 23.10.2020
Keinen Plan:-
Aufarbeitung
Drogenberatung: ja, Suchtberatung
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: 17.12.2020
Welche Stelle (MPI): AVUS
Schon bezahlt?: ja
Schon gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: offen
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: offen
Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
- Zum ersten Mal von Drogen, speziell Cannabis, habe ich in der 5. Klasse gehört. Durch den Rapper Sido. Ich wusste aber zudem Zeitpunkt nicht was das ist. Eine grundsätzliche Aufklärung in der Schule gab es nicht.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
- Ich habe zum ersten Mal auf dem Open Flair im Jahr 2009, mit 15 Jahren, Cannabis geraucht.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
- Als ich das erste mal Cannabis auf dem Open Flair im Jahr 2009 konsumiert habe, hatte einer aus unserem Camp etwas dabei. Ich war schon ein wenig neugierig und wollte wissen wie die Wirkung davon ist. Außerdem wollte ich nicht als Außenseiter dastehen und mir die Blöße von den anderen antun, da ich damals immer eine relativ große Klappe hatte und nicht auf den Mund gefallen war. Über das Festival hinweg (4 Tage) hatten wir 2 Joints geraucht. Wie viel da drinn war, kann ich nicht beurteilen, habe nur dran gezogen und weitergegeben. Gedreht hat wer anders. Der Konsum hat mir gefallen und ich hatte keine schlechten Erfahrungen gemacht, wir waren lustig und gesellig und habe mir dabei nichts schlimmes gedacht.
Als das Festival vorbei war hatte ich ca. 4 Wochen keinerlei Kontakt zu Cannabis. Einer meiner damaligen Freunde hatte mich dann gefragt, ob ich nicht Lust hätte einen Joint zu rauchen. Da wir Wochenende hatten und ich keine schlechte Erfahrung bei meinem ersten Konsum hatte, willigte ich ein. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns immer wieder mal am Wochenende getroffen, dann auch mit einem gemeinsamen Kumpel, und haben über das Wochenende hinweg 1 Gramm gekauft und 2-3 joints geraucht. In der Schule oder unter der Woche hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gekifft. Dennoch hat sich dann schon ein regelmäßiger Konsums eingeschlichen. Im Jahr 2010 habe ich dann meinen Realschulabschluss gemacht und war beruflich völlig orientierungslos. Da meine Noten gut genug waren, entschied ich mich ein berufliches Gymnasium zu besuchen. Zu den neuen Klassenkameraden hatte ich keinen wirklichen Zugang bekommen. Die kannten sich bereits aus der Mittelstufe und ich hab mich da nicht wirklich zugehörig gefühlt. In der Klasse waren aber drei oder vier Leute mit denen ich mich gut verstanden habe. Nachdem man sich etwas besser kennengelernt hat, brachte ich in Erfahrung, dass zwei von denen auch Cannabis konsumieren. Ab dann haben wir auch in der Schule gekifft. Nicht jeden Tag, aber bestimmt zwei- oder dreimal in der Woche. Dazu hatte sich mein häuslicher Konsum auch verändert. Ich habe dann auch abends alleine gekifft. In der Zwischenzeit hatte ich mit meinen alten Freunden, mit denen ich auf den Open Flair gewesen bin, nichts mehr zutun. Sie hatten sich aufgrund des Konsums abgewandt und ich habe mir einen anderen Freundeskreis, einen Kifferfreundeskreis aufgebaut. Zu dem Zeitpunkt kann man schon sagen, dass ich hier beinahe täglich bis zu 2 Joints konsumiert habe. Den Schulstoff bin ich nicht mehr hinterher gekommen, was dazu führte, dass ich die 11. Klasse nicht geschafft habe. 2011 bin ich dann innerhalb der Schule auf die Fachoberschule (Fachabitur) gewechselt. Der Schulstoff fiel mir nicht schwer, hatte das ein oder andere dann wohl doch noch aus dem beruflichen Gymnasium mitnehmen und umsetzen können. In der Schule habe ich dann nicht mehr gekifft, nur noch abends, aber dafür danach mindestens 2 Joints. Mal alleine, mal mit Freunden. Am Wochenende hatte ich dann dann schon direkt nachdem Aufstehen geraucht. Hier waren es dann mindestens 4 oder 5 Joints, auch hier hatte ich mich hin und wieder mit Freunden getroffen. Rückblickend würde ich behaupten, es müssten immer so 1-2 Gramm Gras pro Tag gewesen gewesen sein, die wir konsumierten. Nun war ich in der 12. Klasse und dachte, ich könnte diese mit der selben Leichtigkeit bestehen, wie die 11. Klasse, doch da lag ich falsch. Mittlerweile war ich 18 und hatte meinen Führerschein bestanden und mein eigenes Auto. Durch meinen täglichen Kontakt mit meinen damaligen Freunden habe ich abends allerdings immer mehr geraucht, nicht mehr gelernt und bin teilweise auch nicht mehr in die Schule gegangen, sodass ich die 12. Klasse wiederholen musste. Eine Woche nach den Sommerferien, den 21.08.2012, wurde ich angehalten. Am 27.11.2012 wurde mir der Führerschein entzogen. Zu dieser Zeit rauchte ich täglich 1 Gramm alleine. Im zweiten Anlauf und im Sommer 2014 hatte ich dann endlich mein Fachabitur geschafft. In der Zwischenzeit wohnte ich dann auch nicht mehr bei meiner Mutter und ihrem Mann, sondern in meiner ersten eigenen Wohnung. Sie hat mich aufgrund meines Cannabiskonsums rausgeworfen. Interesse für einen bestimmen Beruf konnte ich in der gesamten Zeit weiterhin nicht aufbringen und war in der Hinsicht immer noch am gleichen Punkt, wie im Jahr 2010, als ich meinen Realschulabschluss machte. Ich hatte kein wirkliches Ziel, also entschied ich mich für ein berufsvorbereitendes Bildungsjahr. In dieser Zeit hatte ich verschiedene Praktika absolviert und hatte dann, im Jahr 2015, einen Ausbildungsplatz als Kaufmann im Groß- und Außenhandel gefunden. Hier war ich aber extrem unglücklich, da ich zum größten Teil nur im Lager beschäftigt gewesen bin und keine wirklichen Einblicke in den praktischen Beruf erhielt. So habe ich mich, innerhalb der Probezeit dazu entschlossen, die Ausbildung abzubrechen.
Mein Konsumverhalten und mein Freundeskreis hat sich im Laufe dieser Zeit nicht wirklich verändert. Man hatte mal ein paar Tage Konsumpause, nicht, weil ich wollte, sondern, weil keiner etwas organisieren konnte. Ein Problem hatte ich damit allerdings nicht. Anfang 2016 bin ich dann durch einen Freund in das Telefonmarketing für Versicherungen reingerutscht. Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in diesem Bereich sehr wohl fühle und endlich etwas gefunden habe, was mir Spaß macht. Ich wurde dann relativ schnell Vertriebsassistent, doch ich habe mir dann die Frage gestellt, ob das der richtige Weg ist. So ganz ohne Ausbildung. Also entschied ich mich, als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, zu bewerben. Ich hatte mehrere Zusagen und habe dann im Jahr 2017 meine Ausbildung angefangen. Ich dachte, dass mein Leben seit 2016 beruflich perfekt läuft. Privat lief es so auch ganz gut, da ich seit April 2015 eine feste Freundin hatte. Meine Freundin wusste von meinen erheblichen Cannabiskonsum, meinen Führerscheinverlust und dem Rauswurf von zu Hause. Sie hatte mir immer signalisiert, mich zu irgendwann zu verlassen, wenn ich nicht aufhöre zu kiffen. Da ich jedoch jeden Tag total bekifft war und der Annahme gewesen bin, dass mein Leben doch jetzt super läuft wegen der Ausbildung usw. habe ich sie nicht für ernst genommen. Im Dezember 2017 war es dann soweit. Sie hat mich verlassen, das zog mir dermaßen den Boden unter den Füßen weg, dass ich nicht mehr wusste, wo und unten ist. So hab ich mich das restliche Jahr krankschreiben lassen, bin nur noch zu Hause gewesen und habe ungefähr 500 Euro verkifft. Ende Dezember kam dann die erste richtige eigene Einsicht und habe selbst bei der Suchtberatung angerufen und einen Termin vereinbart. Diesen habe ich schnell erhalten und mein erstes Gespräch geführt. Am 05.01.2018 habe ich dann meinen letzten Joint geraucht und bis heute nichts mehr konsumiert.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
- dreimal, jedes ist mir schlecht geworden und habe dann keinen Alkohol mehr in Verbindung mit Cannabis konsumiert.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
- Vor meinem missbräuchlichen Cannabiskonsum, bin ich öfters mit meinen damaligen Freunden (Freunde vom Open Flair) auf verschiedene Kirmessen gegangen. Dort habe ich meistens 4-5 Bier 0,33l getrunken. Hin und wieder sind wir auch auf Hauspartys gewesen, dort gab es neben dem Bier auch mal 3-4 Schnäpse 0,02l.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
- 4-5 Tassen Kaffee am Tag , 8-12 Zigaretten am Tag
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
- Ja, ich habe ich die 11. Klassse des beruflichen Gymnasiums nicht geschafft und musste die 12. Klasse der Fachoberschule wiederholen. Zu dem kommt noch, dass sich meine früheren Freunde von mir abgewandt haben. Ich habe meinen Führerschein verloren, meine Mutter hat mich rausgeworfen und meine Ex-Freundin hatte mich verlassen. Zu dem kommt noch, dass ich so gut wie gar keinen Sport mehr gemacht habe, was unweigerlich dazu führte, dass ich ziemlich dick geworden bin.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja, habe ich. Mir waren die Folgen, bis auf die Trennung meiner Ex-Freundin, völlig gleichwertig. Mir war es einfach egal, da ich die Realität gar nicht so wahrgenommen habe, wie sie tatsächlich gewesen ist. Ich habe mir immer eingeredet, dass alles okay ist und mein Leben super ist. Schließlich hatte ich meine Clique.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
- 3,0 NG/l THC, 200,00 NG/l THC-COOH
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
- In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich ungefähr 5-6 Gramm Cannabis geraucht. Meistens nach der Schule, so ab 15:00 Uhr.
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
- am Tag der Auffälligkeit habe ich nach der Fahrt, als ich zu Hause war, ca. 0,8 Gramm geraucht, das waren 3 Joints.
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
- nein, es gab keinen besonderen Grund für den Konsum