MPU am 17.12.2020 wegen Cannabis bei der AVUS

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FB Drogen



Zur Person

Geschlecht: Männlich

Alter: 26



Was ist passiert?

Drogensorte: Cannabis

Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): täglicher Konsum

Datum der Auffälligkeit: 21.08.2012, 10:30 Uhr



Drogenbefund

Blutwerte: 3,0 NG/L THC, 200,00 NG/L THC-COOH

Schnelltest: nein

Beim Kauf erwischt: nein

Nur daneben gestanden: nein



Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: nein

Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: ja

Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: ja

Verurteilt: -

Strafe abgebüßt: -



Führerschein

Hab ich noch: nein

Hab ich abgegeben: ja

Hab ich neu beantragt: ja

Habe noch keinen gemacht: -



Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Kann Herr xy trotz der Hinweise auf (frühere) Drogeneinnahme/Drogenabhängigkeit ein Kraftfahrzeug der Klassen A,B,L sicher führen? Liegt insbesondere eine stabile Abstinenz vor und ist deshalb zu erwarten, dass Herr xy Betäubungsmittel nimmt oder andere psychoaktiv wirkende Arzneimittel oder Stoffe missbräuchlich konsumiert?



Bundesland: Hessen



Konsum

Ich konsumiere noch: nein

letzter Konsum: 05.01.2018



Abstinenznachweis

Haaranalyse: nein

Urinscreen: ja, 23.10.2019-22.10.2020 (12Monate) + freiwillige Verlängerung da unklar gewesen ist wann mein MPU Termin sein wird: 4 Monatsprogramm seit 23.10.2020

Keinen Plan:-



Aufarbeitung

Drogenberatung: ja, Suchtberatung

Selbsthilfegruppe (SHG): nein

Psychologe: nein

Ambulante/stationäre Therapie: nein

Keine Ahnung:



MPU

Datum: 17.12.2020

Welche Stelle (MPI): AVUS

Schon bezahlt?: ja

Schon gehabt?: nein

Wer hat das Gutachten gesehen?: offen

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: offen



Altlasten

Bist du Rückfalltäter?: nein



1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

- Zum ersten Mal von Drogen, speziell Cannabis, habe ich in der 5. Klasse gehört. Durch den Rapper Sido. Ich wusste aber zudem Zeitpunkt nicht was das ist. Eine grundsätzliche Aufklärung in der Schule gab es nicht.



2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

- Ich habe zum ersten Mal auf dem Open Flair im Jahr 2009, mit 15 Jahren, Cannabis geraucht.



3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)

- Als ich das erste mal Cannabis auf dem Open Flair im Jahr 2009 konsumiert habe, hatte einer aus unserem Camp etwas dabei. Ich war schon ein wenig neugierig und wollte wissen wie die Wirkung davon ist. Außerdem wollte ich nicht als Außenseiter dastehen und mir die Blöße von den anderen antun, da ich damals immer eine relativ große Klappe hatte und nicht auf den Mund gefallen war. Über das Festival hinweg (4 Tage) hatten wir 2 Joints geraucht. Wie viel da drinn war, kann ich nicht beurteilen, habe nur dran gezogen und weitergegeben. Gedreht hat wer anders. Der Konsum hat mir gefallen und ich hatte keine schlechten Erfahrungen gemacht, wir waren lustig und gesellig und habe mir dabei nichts schlimmes gedacht.

Als das Festival vorbei war hatte ich ca. 4 Wochen keinerlei Kontakt zu Cannabis. Einer meiner damaligen Freunde hatte mich dann gefragt, ob ich nicht Lust hätte einen Joint zu rauchen. Da wir Wochenende hatten und ich keine schlechte Erfahrung bei meinem ersten Konsum hatte, willigte ich ein. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns immer wieder mal am Wochenende getroffen, dann auch mit einem gemeinsamen Kumpel, und haben über das Wochenende hinweg 1 Gramm gekauft und 2-3 joints geraucht. In der Schule oder unter der Woche hatte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gekifft. Dennoch hat sich dann schon ein regelmäßiger Konsums eingeschlichen. Im Jahr 2010 habe ich dann meinen Realschulabschluss gemacht und war beruflich völlig orientierungslos. Da meine Noten gut genug waren, entschied ich mich ein berufliches Gymnasium zu besuchen. Zu den neuen Klassenkameraden hatte ich keinen wirklichen Zugang bekommen. Die kannten sich bereits aus der Mittelstufe und ich hab mich da nicht wirklich zugehörig gefühlt. In der Klasse waren aber drei oder vier Leute mit denen ich mich gut verstanden habe. Nachdem man sich etwas besser kennengelernt hat, brachte ich in Erfahrung, dass zwei von denen auch Cannabis konsumieren. Ab dann haben wir auch in der Schule gekifft. Nicht jeden Tag, aber bestimmt zwei- oder dreimal in der Woche. Dazu hatte sich mein häuslicher Konsum auch verändert. Ich habe dann auch abends alleine gekifft. In der Zwischenzeit hatte ich mit meinen alten Freunden, mit denen ich auf den Open Flair gewesen bin, nichts mehr zutun. Sie hatten sich aufgrund des Konsums abgewandt und ich habe mir einen anderen Freundeskreis, einen Kifferfreundeskreis aufgebaut. Zu dem Zeitpunkt kann man schon sagen, dass ich hier beinahe täglich bis zu 2 Joints konsumiert habe. Den Schulstoff bin ich nicht mehr hinterher gekommen, was dazu führte, dass ich die 11. Klasse nicht geschafft habe. 2011 bin ich dann innerhalb der Schule auf die Fachoberschule (Fachabitur) gewechselt. Der Schulstoff fiel mir nicht schwer, hatte das ein oder andere dann wohl doch noch aus dem beruflichen Gymnasium mitnehmen und umsetzen können. In der Schule habe ich dann nicht mehr gekifft, nur noch abends, aber dafür danach mindestens 2 Joints. Mal alleine, mal mit Freunden. Am Wochenende hatte ich dann dann schon direkt nachdem Aufstehen geraucht. Hier waren es dann mindestens 4 oder 5 Joints, auch hier hatte ich mich hin und wieder mit Freunden getroffen. Rückblickend würde ich behaupten, es müssten immer so 1-2 Gramm Gras pro Tag gewesen gewesen sein, die wir konsumierten. Nun war ich in der 12. Klasse und dachte, ich könnte diese mit der selben Leichtigkeit bestehen, wie die 11. Klasse, doch da lag ich falsch. Mittlerweile war ich 18 und hatte meinen Führerschein bestanden und mein eigenes Auto. Durch meinen täglichen Kontakt mit meinen damaligen Freunden habe ich abends allerdings immer mehr geraucht, nicht mehr gelernt und bin teilweise auch nicht mehr in die Schule gegangen, sodass ich die 12. Klasse wiederholen musste. Eine Woche nach den Sommerferien, den 21.08.2012, wurde ich angehalten. Am 27.11.2012 wurde mir der Führerschein entzogen. Zu dieser Zeit rauchte ich täglich 1 Gramm alleine. Im zweiten Anlauf und im Sommer 2014 hatte ich dann endlich mein Fachabitur geschafft. In der Zwischenzeit wohnte ich dann auch nicht mehr bei meiner Mutter und ihrem Mann, sondern in meiner ersten eigenen Wohnung. Sie hat mich aufgrund meines Cannabiskonsums rausgeworfen. Interesse für einen bestimmen Beruf konnte ich in der gesamten Zeit weiterhin nicht aufbringen und war in der Hinsicht immer noch am gleichen Punkt, wie im Jahr 2010, als ich meinen Realschulabschluss machte. Ich hatte kein wirkliches Ziel, also entschied ich mich für ein berufsvorbereitendes Bildungsjahr. In dieser Zeit hatte ich verschiedene Praktika absolviert und hatte dann, im Jahr 2015, einen Ausbildungsplatz als Kaufmann im Groß- und Außenhandel gefunden. Hier war ich aber extrem unglücklich, da ich zum größten Teil nur im Lager beschäftigt gewesen bin und keine wirklichen Einblicke in den praktischen Beruf erhielt. So habe ich mich, innerhalb der Probezeit dazu entschlossen, die Ausbildung abzubrechen.

Mein Konsumverhalten und mein Freundeskreis hat sich im Laufe dieser Zeit nicht wirklich verändert. Man hatte mal ein paar Tage Konsumpause, nicht, weil ich wollte, sondern, weil keiner etwas organisieren konnte. Ein Problem hatte ich damit allerdings nicht. Anfang 2016 bin ich dann durch einen Freund in das Telefonmarketing für Versicherungen reingerutscht. Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in diesem Bereich sehr wohl fühle und endlich etwas gefunden habe, was mir Spaß macht. Ich wurde dann relativ schnell Vertriebsassistent, doch ich habe mir dann die Frage gestellt, ob das der richtige Weg ist. So ganz ohne Ausbildung. Also entschied ich mich, als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, zu bewerben. Ich hatte mehrere Zusagen und habe dann im Jahr 2017 meine Ausbildung angefangen. Ich dachte, dass mein Leben seit 2016 beruflich perfekt läuft. Privat lief es so auch ganz gut, da ich seit April 2015 eine feste Freundin hatte. Meine Freundin wusste von meinen erheblichen Cannabiskonsum, meinen Führerscheinverlust und dem Rauswurf von zu Hause. Sie hatte mir immer signalisiert, mich zu irgendwann zu verlassen, wenn ich nicht aufhöre zu kiffen. Da ich jedoch jeden Tag total bekifft war und der Annahme gewesen bin, dass mein Leben doch jetzt super läuft wegen der Ausbildung usw. habe ich sie nicht für ernst genommen. Im Dezember 2017 war es dann soweit. Sie hat mich verlassen, das zog mir dermaßen den Boden unter den Füßen weg, dass ich nicht mehr wusste, wo und unten ist. So hab ich mich das restliche Jahr krankschreiben lassen, bin nur noch zu Hause gewesen und habe ungefähr 500 Euro verkifft. Ende Dezember kam dann die erste richtige eigene Einsicht und habe selbst bei der Suchtberatung angerufen und einen Termin vereinbart. Diesen habe ich schnell erhalten und mein erstes Gespräch geführt. Am 05.01.2018 habe ich dann meinen letzten Joint geraucht und bis heute nichts mehr konsumiert.



4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

- dreimal, jedes ist mir schlecht geworden und habe dann keinen Alkohol mehr in Verbindung mit Cannabis konsumiert.



5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

- Vor meinem missbräuchlichen Cannabiskonsum, bin ich öfters mit meinen damaligen Freunden (Freunde vom Open Flair) auf verschiedene Kirmessen gegangen. Dort habe ich meistens 4-5 Bier 0,33l getrunken. Hin und wieder sind wir auch auf Hauspartys gewesen, dort gab es neben dem Bier auch mal 3-4 Schnäpse 0,02l.



6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?

- 4-5 Tassen Kaffee am Tag , 8-12 Zigaretten am Tag



7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

- Ja, ich habe ich die 11. Klassse des beruflichen Gymnasiums nicht geschafft und musste die 12. Klasse der Fachoberschule wiederholen. Zu dem kommt noch, dass sich meine früheren Freunde von mir abgewandt haben. Ich habe meinen Führerschein verloren, meine Mutter hat mich rausgeworfen und meine Ex-Freundin hatte mich verlassen. Zu dem kommt noch, dass ich so gut wie gar keinen Sport mehr gemacht habe, was unweigerlich dazu führte, dass ich ziemlich dick geworden bin.



8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Ja, habe ich. Mir waren die Folgen, bis auf die Trennung meiner Ex-Freundin, völlig gleichwertig. Mir war es einfach egal, da ich die Realität gar nicht so wahrgenommen habe, wie sie tatsächlich gewesen ist. Ich habe mir immer eingeredet, dass alles okay ist und mein Leben super ist. Schließlich hatte ich meine Clique.



9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

- 3,0 NG/l THC, 200,00 NG/l THC-COOH



10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

- In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich ungefähr 5-6 Gramm Cannabis geraucht. Meistens nach der Schule, so ab 15:00 Uhr.



11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

- am Tag der Auffälligkeit habe ich nach der Fahrt, als ich zu Hause war, ca. 0,8 Gramm geraucht, das waren 3 Joints.



12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

- nein, es gab keinen besonderen Grund für den Konsum
 

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13. Wie sind Sie auffällig geworden?

- Laut der Aussage der Polizisten, hatte man mich angehalten, weil ich ein altes Auto fuhr und meine Mütze falschherum trug.



Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):

14. Was war der Zweck der Fahrt?

- ich hatte einen Termin beim Internisten.



15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

- ca. 30 Kilometer bin ich gefahren.



16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

- mit der heutigen Erkenntnis das Cannabis je nach körperlicher Verfassung und individuellen Abbau, bis zu 72 Stunden nachweisbar ist, war jede meine Fahrten unter Cannabiseinfluss.



17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

- Gar nicht. Ich bin damals immer davon ausgegangen, wenn ich mich nicht mehr bekifft fühle, dass ich auch wieder Autofahren kann.



18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

- Während eines Rausches lässt die Reaktionsfähigkeit stark nach. Auch die Konzentration, Blendempfindlichkeit und die motorischen Fähigkeiten sind stark beeinträchtigt. Zudem kann man die Geschwindigkeit und Distanz nicht sicher einschätzen. Im Großen und Ganzen sind die wichtigsten Voraussetzungen zum Führen eines Fahrzeugs nicht mehr gegeben und daher stellt man eine große Gefahr dar. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer



19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

- Bei Cannabis ist davon auszugehen, dass man bis zu 72h nach dem Konsum noch unter dem Einfluss der Droge steht. Das ist abhängig vom jeweiligen Konsummuster. Auch wenn man sich bereits nüchtern fühlt, kann durch den unkontrollierten Abbau von THC aus dem Fettgewebe der aktive THC Wert im Blut wieder steigen.



20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

- Bei täglichem Konsum ist das Risiko, abhängig zu werden, groß. Da sich durch den täglichen Konsum eine Toleranz gegenüber der Droge aufbaut, ist es auch wahrscheinlich, dass immer größere Mengen konsumiert werden. Zudem bestehen neben den körperlichen Gesundheitsrisiken, wie z.B. Lungenschäden, auch psychische Risiken, wie Angstzustände, Depressionen oder Psychosen. Auch sinkt die Hemmschwelle, evtl. doch mal zu härteren Drogen zu greifen



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Warum ist es passiert?



21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

- Am Anfang war es die Neugier, die mich auf dem Open Flair dazu brachte das erste mal Cannabis zu konsumieren. Als ich dann aber auf die neue Schule wechselte, hatte ich keinen Anschluss gefunden und suchte Zugehörigkeit zu den anderen kiffenden Mitschülern. Nachdem ich mich aber bei der Suchtberatung gemeldet hatte und mich mit meiner Vergangenheit beschäftigte, sind auch familiäre Probleme der Grund gewesen.



22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

- meine Mutter hatte davon erst nichts mitbekommen, aber als mein Konsum stieg hat sie es auch erfahren und war schockiert. Vor allem, weil sie mich immer davor gewarnt hat, dass es eine Einstiegsdroge sei und ich nicht so enden soll, wie ihr Bruder und ihre Schwester. Nach vielen Gesprächen mit Tränen und Wut, wusste meine Mutter sich nicht mehr zu helfen und hat mich rausgeworfen. Meine damalige Freundin war davon ebenso wenig begeistert, hatte aber andere Seiten an mir geschätzt und hat den Konsum bis zum gewissen Maß toleriert. Meine Freunde waren selbst alles Kiffer und hatten damit natürlich kein Problem.



23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

- als meine Exfreundin mit mir Schluss gemacht hat. Das war so der Höhepunkt, ich dachte, ich könnte meinen Schmerz damit unterdrücken. Das war von Anfang Dezember - Anfang Januar.



24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)

Ja, ich bin nach der Trennung zur Suchtberatung gegangen. Dort habe ich mich einmal in der Woche, immer abends nach meiner Arbeit, mit einem der Betreuer getroffen. In der Zeit habe ich mit ihm über viele Dinge meines Lebens gesprochen und wir hatten einen sehr guten Zugang zueinander. Im Laufe der Gespräche konnte ich auch Zuordnung, dass nicht nur die Neugierde meinen damaligen Beginn eingeleitet haben, sondern auch die familiären Probleme, die ich verdrängte. Dank der Beratung konnte ich über meine Abstinenz hinweg endlich den Mut aufbringen und meine Mutter mit meinen eigentlichen Problemen konfrontieren und endlich die Dinge ausdrücken, die mich schon immer belastet haben. Dank der Suchtberatung habe ich endlich reinen Tisch machen können und kann nun auch mit meiner Mutter über meinen Drogenkonsum sprechen.



25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

- ja, mein Onkel und meine Tante sind Aktenkundig wegen härteren Drogen. Kokain und Heroin.



26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?

Warum? Wann?

- Hin und wieder gab es in der Zeit, als ich mit meiner Exfreundin zusammen war ein paar Wochen Pause. Ich wollte sie davon überzeugen, dass es auch ohne möglich ist. Ansonsten habe ich mal 1 oder 2 Tage nicht geraucht, weil keiner was hatte.
 

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27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

- ich konnte auch ohne Drogen abschalten. Ich bin nie nervös oder aggressiv geworden, wenn es mal nichts zum kiffen gab.



28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

ich glaube, dass jeder gefährdet ist, der Drogen konsumiert, abhängig zu werden. Aber einen gewissen Suchtdruck oder Ähnlichen habe nicht gespürt. Schließlich gab es ja auch hin und wieder mal Tage an denen ich nichts geraucht habe.



29. Waren sie drogenabhängig?

- nein

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Wieso passiert das nicht wieder?



30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

- rückblickend hätte ich es bei einer einmaligen Erfahrung sein lassen sollen. Doch mir war die Gefahr in so eine Abwärtsspirale zu fallen gar nicht bewusst und habe dies auch nicht so wahrgenommen. Hätte es für mich eine richtige Aufklärung gegeben hätte mein Werdegang anders ausgesehen.



31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

- Ich habe mich für eine strikte Abstinenz entschieden, da ich gemerkt habe, dass Cannabis einfach nicht mehr in mein Leben passt. Ich nehme meinen Job sehr ernst und muss in diesem sehr fokussiert und konzentriert bei der Sache sein. Beratungsfehler können für Kunden beachtliche Konsequenzen haben. Ich übernehme nun endlich nicht nur für mich Verantwortung, sondern auch für andere. Das habe ich im Laufe meiner Abstinenz zu schätzen gelernt.



32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

- Daran kann mich noch sehr gut erinnern. Es war knapp eine Woche nach Silvester und ich saß zu Hause mit einem Freund und wir hatten Cannabis konsumiert. Auf einmal wurde ich ganz still und habe die letzten Tage und Wochen Revue passieren lassen. Dann wurde ich traurig und hab mir gedacht, wie beschissen das einfach alles läuft. Ich hab mir die ganzen Konflikte hervorgerufen, die mein Konsum mir bisher bescherte. Erst der der kontinuierliche Leistungsabfall in der Schule, dann der Rauswurf aus meinem Elternhaus, dann der Führerscheinverlust und nun auch die Trennung zu der Frau, die ich wirklich geliebt habe... und das alles nur wegen diesem grünen Gift. Ich dachte mir, dass kann es doch sein.. das Leben sollte doch ein Fortschritt und kein Stillstand sein. Da begriff ich das erste mal, dass Stillstand ein Rückschritt ist und ich mich seit Jahren bzgl. Meiner Persönlichkeitsentwicklung kaum veränderte und immer noch so eingeschränkte Sichtweisen zum Leben habe. Also hab ich meinen Freund angeschaut und sagte ihm, dass dies meiner letzter Joint sein wird, den ich mit dir und generell rauchen werde. Da schaute er mich und lachte einfach nur. Ich betonte und sagte ihm, dass ich es völlig ernst meine und ich keine Lust mehr habe auf dieses ständige rumhängen. Schließlich habe ich nun einen sehr guten Ausbildungsplatz und mir stehen alle Türen offen. Es ist Zeit nach vorne zu blicken und die wirklich wichtigen Dinge im Leben anzupacken und ein solides Fundament für meine spätere Zukunft aufzubauen. So wie er mich in diesem Moment angeschaut, hatte er mich noch nie angeschaut und er begriff, dass ich es wirklich ernst meine.



33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

- für mich kommt nur die Abstinenz und kein gelegentlicher Konsum in Frage, weil ich eine berufliche Karriere vor mir habe. Ich habe gelernt, dass mit Fleiß und Ehrgeiz alles möglich sein kann. Daher habe ich mir bereits in meiner Ausbildung einen großen Kundenstamm aufbauen können und habe hier ebenso große Verantwortung. Mein Ziel ist es, dass ich weiterhin erfolgreich im Außendienst arbeite und endlich den nächsten Schritt machen kann. Es war ein langer Weg, den ich bisher absolviert habe und es gab in dieser Zeit auch den ein oder anderen Rückschlag, aber ich habe gelernt, dass nur wer durchhält, an sein Ziel kommen kann.



34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

- zunächst war es natürlich sehr schwierig, da die Gewohnheit vor dem Schlafen gehen einen Joint zu rauchen quasi zum Abendritual gehörte. Daher hatte ich in den ersten 4 Wochen ziemliche Probleme mit dem Einschlafen und hatte Nachts mehr geschwitzt. Ich hatte dann aber über Tag hinweg trotzdem viel mehr Energie und habe dann auch wieder angefangen mit Sport zu treiben. Ich bin ins Fitnessstudio gegangen und habe mich dort ausgepowert, weiterhin habe ich auch wieder angefangen aktiv im Verein Fußball zu spielen. Das habe in meiner Drogenkarriere völlig vernachlässigt. Schließlich habe ich dann auch wieder zu meiner alten körperlichen und geistigen Verfassung gefunden und bin nun viel agiler. Durch den Sport im Fitnessstudio habe ich neue Kontakte und Freunde finden können mit denen ich die selben sportlichen Interessen teile.



35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

- Ich würde behaupten, dass der erste Schritt mein eiserner Wille gewesen ist, der mich auf den richtigen Weg gebracht hat. Aber nur auf den richtigen Weg zu kommen ist schließlich nur die halbe Miete. Auf dem Weg bleiben ist das schwierigste. Hierbei hat mich natürlich die Suchtberatung unterstützt, meine Mutter, aber zu guter letzt auch mein Arbeitgeber. Ich bin sehr froh und auch stolz darauf, dass ich allen Belangen so transparent geworden bin. Ich bin mit meinen Problemen offen umgegangen und habe es mit meinem Arbeitgeber thematisiert und er unterstützt mich seither enorm. Er hat es möglich gemacht, dass ich die finanziellen Mittel habe, um heute hier vor Ihnen sitzen zu dürfen.



36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

- mein damaliger Kifferfreundeskreis war natürlich erstmal verdutzt, hatten aber doch Verständnis für meine Situation. Meine Familie war durchweg überrascht von meinem Entschluss, da die schon damit gerechnet hatte, ich würde nie wieder meinen Führerschein. Mit meiner positiven Lebensumstellung folgte dann auch wieder ein größerer familiärer Zusammenhalt, den ich vorher so gar nicht kannte. Obwohl mein Arbeitgeber mich zu dieser Zeit noch nicht allzu lange kannte, hatte er meine positive Entwicklung ebenfalls mitbekommen. Die einzige Person, der ich nicht mein neues „ich“ darlegen konnte war meine Exfreundin. Sie hatte sich aufgrund der Geschehnisse gänzlich distanziert und ich musste dies so hinnehmen, was mich auch über einen längeren Zeitraum sehr belastet hatte.



37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

- ja, hatte ich. Erst nach dem ich mich entschied völlig abstinent zu leben, habe ich nach einer gewissen Zeit entschieden, diese Kontakte völlig abzustellen.

Ich habe zunächst versucht den Kontakt aufrechtzuerhalten, doch dann ziemlich schnell gemerkt, dass die Verbindung zwischen den Jungs und mir tatsächlich nur eine variable hatte und diese war die Kifferei. Mich hatte es sogar sehr verwundert, als sie meinen Entschluss direkt akzeptiert hatten, ich habe eigentlich mit Ablehnung gerechnet, doch dies ergab sich nicht. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dsss man auch gar keine tiefgründigen Gespräche führte, sondern immer nur gekifft und irgendeinen Schwachsinn im TV geschaut oder mit der PlayStation gezockt hat.



38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

-Ja, hatte ich.



39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

- Cannabis, der Konsum oder deren Konsumenten passen einfach nicht mehr in mein Leben. Meine Ziele basieren auf zukunftsorientierte Projekte wie z.B. meinen beruflichen Werdegang oder mittlerweile komme ich auch an einen Punkt im Leben, an dem ich an eine eigene Familie denke und mir vorstellen kann diese aufzubauen. Für solche Lebenspläne ist für Cannabis kein Platz.



40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

- nein



41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

- durch Einhaltung meiner strikten Abstinenz. Ich habe mein Leben sehr stark reflektiert und bin schockiert darüber, dass ich mich und vor allem andere Verkehrsteilnehmer oder auch Passanten, durch meine Fahrlässigkeit, in solche Situationen einbezogen habe. Man will sich gar nicht vorstellen, welche verheerenden Konsequenzen dies mit sich bei einem Verkehrsunfall gebracht hätte.



42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

- einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich mir seit meiner strikten Abstinenz einen großen, eigenen Kundenstamm aufgebaut habe und hier enorme Verantwortung trage. Sollte ich jedoch in eine brenzlige Situation kommen, weiß ich genau, dass ich mich wieder an meine Mutter oder auch an die Suchtberatung, wenden kann. Außerdem bin ich nun auch in der Lage meine Langeweile durch sportliche Aktivitäten auszugleichen.



43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

- mein derzeitiger Alkoholkonsum ist sehr begrenzt. Ich trinke, wenn überhaupt, mal ein Bier 0,33l oder ein Glas Wein 0,2l an einem besonderen Anlass, wie z.B. an einem Geburtstag, Weihnachten, oder Silvester.
 

DNL6077

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Hallo Zusammen,

ich weiß das ich wirklich knapp dran bin, aber ich habe vor kurzem erst von diesem Forum erfahren und bin wirklich massiv beeindruckt von eurer Arbeit. Wenn es daher irgendwie, irgendwem möglich ist, meinen FB zu kommentieren/zu verbessern würde ich es wirklich sehr begrüßen.

Vielen Dank!
 

DNL6077

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Hallo zusammen,

ich möchte mich nochmal erkundigen, ob jemand die Gelegenheit findet, meinen FB zu lesen/zu korrigieren?

Vielen Dank!
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
F3 musst du komprimieren und die wichtige Frage 21 viel deutlicher ausbauen ... es ist die Frage nach dem WARUM? und den Motivgründen.
Der Rest wird später kommentiert. ;)
 

DNL6077

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1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

- Zum ersten Mal von Drogen, speziell Cannabis, habe ich in der 5. Klasse gehört. Durch den Rapper Sido. Ich wusste aber zudem Zeitpunkt nicht was das ist. Eine grundsätzliche Aufklärung in der Schule gab es nicht.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

- Ich habe zum ersten Mal auf dem Open Flair im Jahr 2009, mit 15 Jahren, Cannabis geraucht.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit)

- Als ich das erste mal Cannabis auf dem Open Flair im Jahr 2009 konsumiert habe, hatte einer aus unserem Camp etwas dabei. Ich war schon ein wenig neugierig und wollte wissen wie die Wirkung davon ist. Über das Festival hinweg (4 Tage) hatten wir 2 Joints geraucht. Wie viel da drinn war, kann ich nicht beurteilen, habe nur dran gezogen und weitergegeben. Gedreht hat wer anders. Der Konsum hat mir gefallen und ich hatte keine schlechten Erfahrungen gemacht, wir waren lustig und gesellig und habe mir dabei nichts schlimmes gedacht. Als das Festival vorbei war hatte ich ca. 4 Wochen keinerlei Kontakt zu Cannabis. Einer meiner damaligen Freunde hatte mich dann gefragt, ob ich nicht Lust hätte einen Joint zu rauchen. Da wir Wochenende hatten und ich keine schlechte Erfahrung bei meinem ersten Konsum hatte, willigte ich ein. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns immer wieder mal am Wochenende getroffen, dann auch mit einem gemeinsamen Kumpel und haben über das Wochenende hinweg 1 Gramm gekauft und 2-3 joints geraucht.
2010 habe ich dann meinen Realschulabschluss gemacht und habe danach ein berufliches Gymnasium besucht. Dort habe ich dann auch in der Schule mit Klassenkameraden an zwei oder drei Tagen in der Woche konsumiert. Mein häuslicher Konsum nahm in dieser Zeit ebenfalls zu und ich habe seitdem dann auch alleine Gras konsumiert. Über die Woche hinweg habe ich dann ungefähr 1-2 Gramm geraucht. Im weiteren Verlauf habe ich zu meinen alten Freunden, die mit mir auf dem Open Flair gewesen sind, nichts mehr großartig zutun. Ich hatte mit meinen Kifferfreundeskreis aufgebaut. In dieser Zeit konsumierten mir täglich bis zu zwei Joints.
Im August 2011 bin ich dann auf die Fachoberschule gewechselt, da ich aufgrund des Konsums, den Schulstoff nicht mehr hinterher gekommen bin. Als ich in der FoS gewesen bin, habe ich nicht mehr in der Schule gekifft, dennoch habe ich nach der Schule weiter geraucht. Mal alleine, mal mit Freunden.
Mittlerweile war ich 18 und hatte meinen Führerschein bestanden und mein eigenes Auto. Durch meinen täglichen Kontakt mit meinen damaligen Freunden habe ich abends allerdings immer mehr geraucht, nicht mehr gelernt und bin teilweise auch nicht mehr in die Schule gegangen. Eine Woche nach den Sommerferien, den 21.08.2012, wurde ich angehalten. Am 27.11.2012 wurde mir der Führerschein entzogen. Zu dieser Zeit rauchte ich mindestens täglich 1 Gramm alleine.
Wegen meinen häufigen Fehltagen musste ich die 12. Klasse wiederholen.
Im zweiten Anlauf und im Sommer 2014 hatte ich dann endlich mein Fachabitur geschafft. In der Zwischenzeit wohnte ich dann auch nicht mehr bei meiner Mutter und ihrem Mann, sondern in meiner ersten eigenen Wohnung. Sie hat mich aufgrund meines Cannabiskonsums rausgeworfen.
Trotz der Vorkommnisse blieb mein Konsumverhalten und mein Freundeskreis der selbe. Ich hatte mal ein paar Tage Konsumpause, aber nicht weil ich wollte, sondern, weil keiner etwas organisieren konnte. Ein Problem hatte ich damit allerdings nicht.
Anfang 2016 bin ich dann durch einen Freund in das Telefonmarketing für Versicherungen reingerutscht. Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in diesem Bereich sehr wohl fühle und endlich etwas gefunden habe, was mir Spaß macht. Ich wurde dann relativ schnell Vertriebsassistent, doch ich habe mir dann die Frage gestellt, ob das der richtige Weg ist. So ganz ohne Ausbildung. Also entschied ich mich, als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, zu bewerben. Ich hatte mehrere Zusagen und habe dann im Jahr 2017 meine Ausbildung angefangen. Ich dachte, dass mein Leben seit 2016 beruflich perfekt läuft. Privat lief es so auch ganz gut, da ich seit April 2015 eine feste Freundin hatte. Meine Freundin wusste von meinen erheblichen Cannabiskonsum, meinen Führerscheinverlust und dem Rauswurf von zu Hause. Sie hatte mir immer signalisiert, mich zu irgendwann zu verlassen, wenn ich nicht aufhöre zu kiffen. Da ich jedoch jeden Tag total bekifft war und der Annahme gewesen bin, dass mein Leben doch jetzt super läuft wegen der Ausbildung usw. habe ich sie nicht für ernst genommen. Im Dezember 2017 war es dann soweit. Sie hat mich verlassen, das zog mir dermaßen den Boden unter den Füßen weg, dass ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. So hab ich mich das restliche Jahr krankschreiben lassen, bin nur noch zu Hause gewesen und habe ungefähr 500 Euro verkifft. Ende Dezember kam dann die erste richtige eigene Einsicht und habe selbst bei der Suchtberatung angerufen und einen Termin vereinbart. Diesen habe ich schnell erhalten und mein erstes Gespräch geführt. Am 05.01.2018 habe ich dann meinen letzten Joint geraucht und bis heute nichts mehr konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

- dreimal, jedes ist mir schlecht geworden und habe dann keinen Alkohol mehr in Verbindung mit Cannabis konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

- Vor meinem missbräuchlichen Cannabiskonsum, bin ich öfters mit meinen damaligen Freunden (Freunde vom Open Flair) auf verschiedene Kirmessen gegangen. Dort habe ich meistens 4-5 Bier 0,33l getrunken. Hin und wieder sind wir auch auf Hauspartys gewesen, dort gab es neben dem Bier auch mal 3-4 Schnäpse 0,02l.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahmen?

- 4-5 Tassen Kaffee am Tag , 8-12 Zigaretten am Tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

- Ja, ich habe ich die 11. Klassse des beruflichen Gymnasiums nicht geschafft und musste die 12. Klasse der Fachoberschule wiederholen. Zu dem kommt noch, dass sich meine früheren Freunde von mir abgewandt haben. Ich habe meinen Führerschein verloren, meine Mutter hat mich rausgeworfen und meine Ex-Freundin hatte mich verlassen. Zu dem kommt noch, dass ich so gut wie gar keinen Sport mehr gemacht habe, was unweigerlich dazu führte, dass ich ziemlich dick geworden bin.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

- Ja, habe ich. Mir waren die Folgen, bis auf die Trennung meiner Ex-Freundin, völlig gleichwertig. Mir war es einfach egal, da ich die Realität gar nicht so wahrgenommen habe, wie sie tatsächlich gewesen ist. Ich habe mir immer eingeredet, dass alles okay ist und mein Leben super ist. Schließlich hatte ich meine Clique.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

- 3,0 NG/l THC, 200,00 NG/l THC-COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

- In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich ungefähr 5-6 Gramm Cannabis geraucht. Meistens nach der Schule, so ab 15:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

- am Tag der Auffälligkeit habe ich nach der Fahrt, als ich zu Hause war, ca. 0,8 Gramm geraucht, das waren 3 Joints.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

- nein, es gab keinen besonderen Grund für den Konsum.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

- Laut der Aussage der Polizisten, hatte man mich angehalten, weil ich ein altes Auto fuhr und meine Mütze falschherum trug.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

- ich hatte einen Termin beim Internisten.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

- ca. 30 Kilometer bin ich gefahren.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

- mit der heutigen Erkenntnis das Cannabis je nach körperlicher Verfassung und individuellen Abbau, bis zu 72 Stunden nachweisbar ist, war jede meine Fahrten unter Cannabiseinfluss.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

- Gar nicht. Ich bin damals immer davon ausgegangen, wenn ich mich nicht mehr bekifft fühle, dass ich auch wieder Autofahren kann.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

- Während eines Rausches lässt die Reaktionsfähigkeit stark nach. Auch die Konzentration, Blendempfindlichkeit und die motorischen Fähigkeiten sind stark beeinträchtigt. Zudem kann man die Geschwindigkeit und Distanz nicht sicher einschätzen. Im Großen und Ganzen sind die wichtigsten Voraussetzungen zum Führen eines Fahrzeugs nicht mehr gegeben und daher stellt man eine große Gefahr dar. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

- Bei Cannabis ist davon auszugehen, dass man bis zu 72h nach dem Konsum noch unter dem Einfluss der Droge steht. Das ist abhängig vom jeweiligen Konsummuster. Auch wenn man sich bereits nüchtern fühlt, kann durch den unkontrollierten Abbau von THC aus dem Fettgewebe der aktive THC Wert im Blut wieder steigen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

- Bei täglichem Konsum ist das Risiko, abhängig zu werden, groß. Da sich durch den täglichen Konsum eine Toleranz gegenüber der Droge aufbaut, ist es auch wahrscheinlich, dass immer größere Mengen konsumiert werden. Zudem bestehen neben den körperlichen Gesundheitsrisiken, wie z.B. Lungenschäden, auch psychische Risiken, wie Angstzustände, Depressionen oder Psychosen. Auch sinkt die Hemmschwelle, evtl. doch mal zu härteren Drogen zu greifen

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

- Am Anfang war es die Neugier, die mich auf dem Open Flair dazu brachte das erste mal Cannabis zu konsumieren.
In den Wochen danach, als ich dann gemeinsam mit zwei Kumpels hin und wieder am Wochenende Gras geraucht habe, war es einfach ein chilliges miteinander Abhängen.
Als ich dann aber auf die neue Schule wechselte, hatte ich enorme Probleme den Anschluss zu meinen Mitschülern zu finden. Ca. 3/4 der Klasse kannten sich bereits aus der Mittelstufe und waren damals schon in einer Klasse gewesen, sodass die Gruppe fest etabliert war.
Einige waren allerdings ebenfalls neu in der Klasse. Mit denen bin ich dann ins Gespräch gekommen. Die waren auch deutlich älter, als die anderen. Wie dem auch sei kamen wir dann irgendwann auf des Thema „Kiffen“ und es stellte sich heraus, dass einige von denen auch konsumierten. Da wir dann auch hin und wieder in der Schule konsumierten, hatte ich hier die notwendige Zugehörigkeit gefunden und war meines Erachtens kein Außenseiter mehr. Nachdem ich mich aber bei der Suchtberatung gemeldet hatte und mich mit meiner Vergangenheit beschäftigte, sind auch familiäre Probleme der Grund gewesen. Diese familiären Probleme habe ich immer verdrängt und habe nie das Gespräch zu meiner Mutter oder meinem Vater gesucht. Ich habe versucht diese Probleme mit dem Konsum zu ersticken.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

- meine Mutter hatte davon erst nichts mitbekommen, aber als mein Konsum stieg hat sie es auch erfahren und war schockiert. Vor allem, weil sie mich immer davor gewarnt hat, dass es eine Einstiegsdroge sei und ich nicht so enden soll, wie ihr Bruder und ihre Schwester. Nach vielen Gesprächen mit Tränen und Wut, wusste meine Mutter sich nicht mehr zu helfen und hat mich rausgeworfen. Meine damalige Freundin war davon ebenso wenig begeistert, hatte aber andere Seiten an mir geschätzt und hat den Konsum bis zum gewissen Maß toleriert. Meine Freunde waren selbst alles Kiffer und hatten damit natürlich kein Problem.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

- als meine Exfreundin mit mir Schluss gemacht hat. Das war so der Höhepunkt, ich dachte, ich könnte meinen Schmerz, wie die familiärem Probleme, damit unterdrücken. Das war von Anfang Dezember - Anfang Januar.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)

Ja, ich bin nach der Trennung zur Suchtberatung gegangen. Dort habe ich mich einmal in der Woche, immer abends nach meiner Arbeit, mit einem der Betreuer getroffen. In der Zeit habe ich mit ihm über viele Dinge meines Lebens gesprochen und wir hatten einen sehr guten Zugang zueinander. Im Laufe der Gespräche konnte ich auch Zuordnung, dass nicht nur die Neugierde meinen damaligen Beginn eingeleitet haben, sondern auch die familiären Probleme, die ich verdrängte. Dank der Beratung konnte ich über meine Abstinenz hinweg endlich den Mut aufbringen und meine Mutter mit meinen eigentlichen Problemen konfrontieren und endlich die Dinge ausdrücken, die mich schon immer belastet haben. Dank der Suchtberatung habe ich endlich reinen Tisch machen können und kann nun auch mit meiner Mutter über meinen damaligen Drogenkonsum sprechen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

- ja, mein Onkel und meine Tante sind Aktenkundig wegen härteren Drogen. Kokain und Heroin.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

- Hin und wieder gab es in der Zeit, als ich mit meiner Exfreundin zusammen war ein paar Wochen Pause. Ich wollte sie davon überzeugen, dass es auch ohne möglich ist. Ansonsten habe ich mal 1 oder 2 Tage nicht geraucht, weil keiner was hatte.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

- ich konnte auch ohne Drogen abschalten. Ich bin nie nervös oder aggressiv geworden, wenn es mal nichts zum kiffen gab.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

ich glaube, dass jeder gefährdet ist, der Drogen konsumiert, abhängig zu werden. Aber einen gewissen Suchtdruck oder Ähnlichen habe nicht gespürt. Schließlich gab es ja auch hin und wieder mal Tage an denen ich nichts geraucht habe.


29. Waren sie drogenabhängig?

- nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

- rückblickend hätte ich es bei einer einmaligen Erfahrung sein lassen sollen. Doch mir war die Gefahr in so eine Abwärtsspirale zu fallen gar nicht bewusst und habe dies auch nicht so wahrgenommen. Hätte es für mich eine richtige Aufklärung gegeben hätte mein Werdegang anders ausgesehen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

- Ich habe mich für eine strikte Abstinenz entschieden, da ich gemerkt habe, dass Cannabis einfach nicht mehr in mein Leben passt. Ich nehme meinen Job sehr ernst und muss in diesem sehr fokussiert und konzentriert bei der Sache sein. Beratungsfehler können für Kunden beachtliche Konsequenzen haben. Ich übernehme nun endlich nicht nur für mich Verantwortung, sondern auch für andere. Das habe ich im Laufe meiner Abstinenz zu schätzen gelernt.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

- Daran kann mich noch sehr gut erinnern. Es war knapp eine Woche nach Silvester und ich saß zu Hause mit einem Freund und wir hatten Cannabis konsumiert. Auf einmal wurde ich ganz still und habe die letzten Tage und Wochen Revue passieren lassen. Dann wurde ich traurig und hab mir gedacht, wie beschissen das einfach alles läuft. Ich hab mir die ganzen Konflikte hervorgerufen, die mein Konsum mir bisher bescherte. Erst der der kontinuierliche Leistungsabfall in der Schule, dann der Rauswurf aus meinem Elternhaus, dann der Führerscheinverlust und nun auch die Trennung zu der Frau, die ich wirklich geliebt habe... und das alles nur wegen diesem grünen Gift. Ich dachte mir, dass kann es doch sein.. das Leben sollte doch ein Fortschritt und kein Stillstand sein. Da begriff ich das erste mal, dass Stillstand ein Rückschritt ist und ich mich seit Jahren bzgl. Meiner Persönlichkeitsentwicklung kaum veränderte und immer noch so eingeschränkte Sichtweisen zum Leben habe. Also hab ich meinen Freund angeschaut und sagte ihm, dass dies meiner letzter Joint sein wird, den ich mit dir und generell rauchen werde. Da schaute er mich und lachte einfach nur. Ich betonte und sagte ihm, dass ich es völlig ernst meine und ich keine Lust mehr habe auf dieses ständige rumhängen. Schließlich habe ich nun einen sehr guten Ausbildungsplatz und mir stehen alle Türen offen. Es ist Zeit nach vorne zu blicken und die wirklich wichtigen Dinge im Leben anzupacken und ein solides Fundament für meine spätere Zukunft aufzubauen. So wie er mich in diesem Moment angeschaut, hatte er mich noch nie angeschaut und er begriff, dass ich es wirklich ernst meine.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

- für mich kommt nur die Abstinenz und kein gelegentlicher Konsum in Frage, weil ich eine berufliche Karriere vor mir habe. Ich habe gelernt, dass mit Fleiß und Ehrgeiz alles möglich sein kann. Daher habe ich mir bereits in meiner Ausbildung einen großen Kundenstamm aufbauen können und habe hier ebenso große Verantwortung. Mein Ziel ist es, dass ich weiterhin erfolgreich im Außendienst arbeite und endlich den nächsten Schritt machen kann. Es war ein langer Weg, den ich bisher absolviert habe und es gab in dieser Zeit auch den ein oder anderen Rückschlag, aber ich habe gelernt, dass nur wer durchhält, an sein Ziel kommen kann.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

- zunächst war es natürlich sehr schwierig, da die Gewohnheit vor dem Schlafen gehen einen Joint zu rauchen quasi zum Abendritual gehörte. Daher hatte ich in den ersten 4 Wochen ziemliche Probleme mit dem Einschlafen und hatte Nachts mehr geschwitzt. Ich hatte dann aber über Tag hinweg trotzdem viel mehr Energie und habe dann auch wieder angefangen mit Sport zu treiben. Ich bin ins Fitnessstudio gegangen und habe mich dort ausgepowert, weiterhin habe ich auch wieder angefangen aktiv im Verein Fußball zu spielen. Das habe in meiner Drogenkarriere völlig vernachlässigt. Schließlich habe ich dann auch wieder zu meiner alten körperlichen und geistigen Verfassung gefunden und bin nun viel agiler. Durch den Sport im Fitnessstudio habe ich neue Kontakte und Freunde finden können mit denen ich die selben sportlichen Interessen teile.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

- Ich würde behaupten, dass der erste Schritt mein eiserner Wille gewesen ist, der mich auf den richtigen Weg gebracht hat. Aber nur auf den richtigen Weg zu kommen ist schließlich nur die halbe Miete. Auf dem Weg bleiben ist das schwierigste. Hierbei hat mich natürlich die Suchtberatung unterstützt, meine Mutter, aber zu guter letzt auch mein Arbeitgeber. Ich bin sehr froh und auch stolz darauf, dass ich allen Belangen so transparent geworden bin. Ich bin mit meinen Problemen offen umgegangen und habe es mit meinem Arbeitgeber thematisiert und er unterstützt mich seither enorm. Er hat es möglich gemacht, dass ich die finanziellen Mittel habe, um heute hier vor Ihnen sitzen zu dürfen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

- mein damaliger Kifferfreundeskreis war natürlich erstmal verdutzt, hatten aber doch Verständnis für meine Situation. Meine Familie war durchweg überrascht von meinem Entschluss, da die schon damit gerechnet hatte, ich würde nie wieder meinen Führerschein. Mit meiner positiven Lebensumstellung folgte dann auch wieder ein größerer familiärer Zusammenhalt, den ich vorher so gar nicht kannte. Obwohl mein Arbeitgeber mich zu dieser Zeit noch nicht allzu lange kannte, hatte er meine positive Entwicklung ebenfalls mitbekommen. Die einzige Person, der ich nicht mein neues „ich“ darlegen konnte war meine Exfreundin. Sie hatte sich aufgrund der Geschehnisse gänzlich distanziert und ich musste dies so hinnehmen, was mich auch über einen längeren Zeitraum sehr belastet hatte.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

- ja, hatte ich. Erst nach dem ich mich entschied völlig abstinent zu leben, habe ich nach einer gewissen Zeit entschieden, diese Kontakte völlig abzustellen.
Ich habe zunächst versucht den Kontakt aufrechtzuerhalten, doch dann ziemlich schnell gemerkt, dass die Verbindung zwischen den Jungs und mir tatsächlich nur eine variable hatte und diese war die Kifferei. Mich hatte es sogar sehr verwundert, als sie meinen Entschluss direkt akzeptiert hatten, ich habe eigentlich mit Ablehnung gerechnet, doch dies ergab sich nicht. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dsss man auch gar keine tiefgründigen Gespräche führte, sondern immer nur gekifft und irgendeinen Schwachsinn im TV geschaut oder mit der PlayStation gezockt hat.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

-Ja, hatte ich.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

- Cannabis, der Konsum oder deren Konsumenten passen einfach nicht mehr in mein Leben. Meine Ziele basieren auf zukunftsorientierte Projekte wie z.B. meinen beruflichen Werdegang oder mittlerweile komme ich auch an einen Punkt im Leben, an dem ich an eine eigene Familie denke und mir vorstellen kann diese aufzubauen. Für solche Lebenspläne ist für Cannabis kein Platz.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

- nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

- durch Einhaltung meiner strikten Abstinenz. Ich habe mein Leben sehr stark reflektiert und bin schockiert darüber, dass ich mich und vor allem andere Verkehrsteilnehmer oder auch Passanten, durch meine Fahrlässigkeit, in solche Situationen einbezogen habe. Man will sich gar nicht vorstellen, welche verheerenden Konsequenzen dies mit sich bei einem Verkehrsunfall gebracht hätte.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

- einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich mir seit meiner strikten Abstinenz einen großen, eigenen Kundenstamm aufgebaut habe und hier enorme Verantwortung trage. Sollte ich jedoch in eine brenzlige Situation kommen, weiß ich genau, dass ich mich wieder an meine Mutter oder auch an die Suchtberatung, wenden kann. Außerdem bin ich nun auch in der Lage meine Langeweile durch sportliche Aktivitäten auszugleichen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

- mein derzeitiger Alkoholkonsum ist sehr begrenzt. Ich trinke, wenn überhaupt, mal ein Bier 0,33l oder ein Glas Wein 0,2l an einem besonderen Anlass, wie z.B. an einem Geburtstag, Weihnachten, oder Silvester.
 

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F3 musst du komprimieren und die wichtige Frage 21 viel deutlicher ausbauen ... es ist die Frage nach dem WARUM? und den Motivgründen.
Der Rest wird später kommentiert. ;)
Hallo Max,
danke dir vielmals, dass du dich meiner Angelegenheit so kurz vor knapp noch annimmst! Ich habe versucht die 3. Frage etwas zu komprimieren, das fällt mir allerdings etwas schwer. Frage 21 habe ich versucht weiter auszubauen. Auf die familiären Probleme würde ich natürlich im Gespräch weiter eingehen, diese Details möchte ich hier jedoch nicht kundtun.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

- mit der heutigen Erkenntnis das Cannabis je nach körperlicher Verfassung und individuellen Abbau, bis zu 72 Stunden nachweisbar ist, war jede meine Fahrten unter Cannabiseinfluss.
Und wieviel ist jetzt "jede" Fahrt ? Einfach eine pauschale Antwort geben.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

- Gar nicht. Ich bin damals immer davon ausgegangen, wenn ich mich nicht mehr bekifft fühle, dass ich auch wieder Autofahren kann.
Füge hier mit ein, dass du gar keinen Konflikt hattest ... mit anschließender Begründung.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

ich glaube, dass jeder gefährdet ist, der Drogen konsumiert, abhängig zu werden. Aber einen gewissen Suchtdruck oder Ähnlichen habe nicht gespürt. Schließlich gab es ja auch hin und wieder mal Tage an denen ich nichts geraucht habe.
Du "glaubst" es nicht, sondern heute weißt du das !
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

- Cannabis, der Konsum oder deren Konsumenten passen einfach nicht mehr in mein Leben. Meine Ziele basieren auf zukunftsorientierte Projekte wie z.B. meinen beruflichen Werdegang oder mittlerweile komme ich auch an einen Punkt im Leben, an dem ich an eine eigene Familie denke und mir vorstellen kann diese aufzubauen. Für solche Lebenspläne ist für Cannabis kein Platz.
Hier sollte noch etwas wichtiges stehen ... deine Zukunftsorientierung für ein abstinentes Leben sowie die Vermeidung des Umgangs mit Konsumenten.

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Super, dass passt ja eigentlich schon ganz gut. Man merkt genau, dass du dich mit der Thematik und deiner Konsumvergangenheit auseinander gesetzt hast.
Den Rest bekommst du auch noch hin.

Kurze Zwischenfrage ... Wie ist dein Verhältnis zu ... "- ja, mein Onkel und meine Tante sind Aktenkundig wegen härteren Drogen. Kokain und Heroin.".
Vermutlich wirst du hierzu etwas sagen müssen.

FB überarbeiten und komplett wieder einstellen.
 

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1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?

- Zum ersten Mal von Drogen, speziell Cannabis, habe ich in der 5. Klasse gehört. Durch den Rapper Sido. Ich wusste aber zudem Zeitpunkt nicht was das ist. Eine grundsätzliche Aufklärung in der Schule gab es nicht.

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)

- Ich habe zum ersten Mal auf dem Open Flair im Jahr 2009, mit 15 Jahren, Cannabis geraucht.

3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit)

- Als ich das erste mal Cannabis auf dem Open Flair im Jahr 2009 konsumiert habe, hatte einer aus unserem Camp etwas dabei. Ich war schon ein wenig neugierig und wollte wissen wie die Wirkung davon ist. Über das Festival hinweg (4 Tage) hatten wir 2 Joints geraucht. Wie viel da drinn war, kann ich nicht beurteilen, habe nur dran gezogen und weitergegeben. Gedreht hat wer anders. Der Konsum hat mir gefallen und ich hatte keine schlechten Erfahrungen gemacht, wir waren lustig und gesellig und habe mir dabei nichts schlimmes gedacht. Als das Festival vorbei war hatte ich ca. 4 Wochen keinerlei Kontakt zu Cannabis. Einer meiner damaligen Freunde hatte mich dann gefragt, ob ich nicht Lust hätte einen Joint zu rauchen. Da wir Wochenende hatten und ich keine schlechte Erfahrung bei meinem ersten Konsum hatte, willigte ich ein. Ab diesem Zeitpunkt haben wir uns immer wieder mal am Wochenende getroffen, dann auch mit einem gemeinsamen Kumpel und haben über das Wochenende hinweg 1 Gramm gekauft und 2-3 joints geraucht.
2010 habe ich dann meinen Realschulabschluss gemacht und habe danach ein berufliches Gymnasium besucht. Dort habe ich dann auch in der Schule mit Klassenkameraden an zwei oder drei Tagen in der Woche konsumiert. Mein häuslicher Konsum nahm in dieser Zeit ebenfalls zu und ich habe seitdem dann auch alleine Gras konsumiert. Über die Woche hinweg habe ich dann ungefähr 1-2 Gramm geraucht. Im weiteren Verlauf habe ich zu meinen alten Freunden, die mit mir auf dem Open Flair gewesen sind, nichts mehr großartig zutun. Ich hatte mit meinen Kifferfreundeskreis aufgebaut. In dieser Zeit konsumierten mir täglich bis zu zwei Joints.
Im August 2011 bin ich dann auf die Fachoberschule gewechselt, da ich aufgrund des Konsums, den Schulstoff nicht mehr hinterher gekommen bin. Als ich in der FoS gewesen bin, habe ich nicht mehr in der Schule gekifft, dennoch habe ich nach der Schule weiter geraucht. Mal alleine, mal mit Freunden.
Mittlerweile war ich 18 und hatte meinen Führerschein bestanden und mein eigenes Auto. Durch meinen täglichen Kontakt mit meinen damaligen Freunden habe ich abends allerdings immer mehr geraucht, nicht mehr gelernt und bin teilweise auch nicht mehr in die Schule gegangen. Eine Woche nach den Sommerferien, den 21.08.2012, wurde ich angehalten. Am 27.11.2012 wurde mir der Führerschein entzogen. Zu dieser Zeit rauchte ich mindestens täglich 1 Gramm alleine.
Wegen meinen häufigen Fehltagen musste ich die 12. Klasse wiederholen.
Im zweiten Anlauf und im Sommer 2014 hatte ich dann endlich mein Fachabitur geschafft. In der Zwischenzeit wohnte ich dann auch nicht mehr bei meiner Mutter und ihrem Mann, sondern in meiner ersten eigenen Wohnung. Sie hat mich aufgrund meines Cannabiskonsums rausgeworfen.
Trotz der Vorkommnisse blieb mein Konsumverhalten und mein Freundeskreis der selbe. Ich hatte mal ein paar Tage Konsumpause, aber nicht weil ich wollte, sondern, weil keiner etwas organisieren konnte. Ein Problem hatte ich damit allerdings nicht.
Anfang 2016 bin ich dann durch einen Freund in das Telefonmarketing für Versicherungen reingerutscht. Ich habe schnell gemerkt, dass ich mich in diesem Bereich sehr wohl fühle und endlich etwas gefunden habe, was mir Spaß macht. Ich wurde dann relativ schnell Vertriebsassistent, doch ich habe mir dann die Frage gestellt, ob das der richtige Weg ist. So ganz ohne Ausbildung. Also entschied ich mich, als Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, zu bewerben. Ich hatte mehrere Zusagen und habe dann im Jahr 2017 meine Ausbildung angefangen. Ich dachte, dass mein Leben seit 2016 beruflich perfekt läuft. Privat lief es so auch ganz gut, da ich seit April 2015 eine feste Freundin hatte. Meine Freundin wusste von meinen erheblichen Cannabiskonsum, meinen Führerscheinverlust und dem Rauswurf von zu Hause. Sie hatte mir immer signalisiert, mich zu irgendwann zu verlassen, wenn ich nicht aufhöre zu kiffen. Da ich jedoch jeden Tag total bekifft war und der Annahme gewesen bin, dass mein Leben doch jetzt super läuft wegen der Ausbildung usw. habe ich sie nicht für ernst genommen. Im Dezember 2017 war es dann soweit. Sie hat mich verlassen, das zog mir dermaßen den Boden unter den Füßen weg, dass ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. So hab ich mich das restliche Jahr krankschreiben lassen, bin nur noch zu Hause gewesen und habe ungefähr 500 Euro verkifft. Ende Dezember kam dann die erste richtige eigene Einsicht und habe selbst bei der Suchtberatung angerufen und einen Termin vereinbart. Diesen habe ich schnell erhalten und mein erstes Gespräch geführt. Am 05.01.2018 habe ich dann meinen letzten Joint geraucht und bis heute nichts mehr konsumiert.

4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

- dreimal, jedes ist mir schlecht geworden und habe dann keinen Alkohol mehr in Verbindung mit Cannabis konsumiert.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

- Vor meinem missbräuchlichen Cannabiskonsum, bin ich öfters mit meinen damaligen Freunden (Freunde vom Open Flair) auf verschiedene Kirmessen gegangen. Dort habe ich meistens 4-5 Bier 0,33l getrunken. Hin und wieder sind wir auch auf Hauspartys gewesen, dort gab es neben dem Bier auch mal 3-4 Schnäpse 0,02l.

6. Sonstige Suchtmitteleinnahmen?

- 4-5 Tassen Kaffee am Tag , 8-12 Zigaretten am Tag

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

- Ja, ich habe ich die 11. Klassse des beruflichen Gymnasiums nicht geschafft und musste die 12. Klasse der Fachoberschule wiederholen. Zu dem kommt noch, dass sich meine früheren Freunde von mir abgewandt haben. Ich habe meinen Führerschein verloren, meine Mutter hat mich rausgeworfen und meine Ex-Freundin hatte mich verlassen. Zu dem kommt noch, dass ich so gut wie gar keinen Sport mehr gemacht habe, was unweigerlich dazu führte, dass ich ziemlich dick geworden bin.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

- Ja, habe ich. Mir waren die Folgen, bis auf die Trennung meiner Ex-Freundin, völlig gleichwertig. Mir war es einfach egal, da ich die Realität gar nicht so wahrgenommen habe, wie sie tatsächlich gewesen ist. Ich habe mir immer eingeredet, dass alles okay ist und mein Leben super ist. Schließlich hatte ich meine Clique.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

- 3,0 NG/l THC, 200,00 NG/l THC-COOH

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

- In der Woche vor der Auffälligkeit habe ich ungefähr 5-6 Gramm Cannabis geraucht. Meistens nach der Schule, so ab 15:00 Uhr.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?

- am Tag der Auffälligkeit habe ich nach der Fahrt, als ich zu Hause war, ca. 0,8 Gramm geraucht, das waren 3 Joints.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

- nein, es gab keinen besonderen Grund für den Konsum.

13. Wie sind Sie auffällig geworden?

- Laut der Aussage der Polizisten, hatte man mich angehalten, weil ich ein altes Auto fuhr und meine Mütze falschherum trug.

Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?

- ich hatte einen Termin beim Internisten.

15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?

- ca. 30 Kilometer bin ich gefahren.

16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

- mit der heutigen Erkenntnis das Cannabis je nach körperlicher Verfassung und individuellen Abbau, bis zu 72 Stunden nachweisbar ist, war jede meiner ca. 450 Fahrten unter Cannabiseinfluss.


17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?

- Ich hatte keinen Konflikt zwischen zwischen Drogenkonsum und dem Führen eines Kfz. Ich bin damals immer davon ausgegangen, wenn ich mich nicht mehr bekifft fühle, dass ich auch wieder Autofahren kann.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)

- Während eines Rausches lässt die Reaktionsfähigkeit stark nach. Auch die Konzentration, Blendempfindlichkeit und die motorischen Fähigkeiten sind stark beeinträchtigt. Zudem kann man die Geschwindigkeit und Distanz nicht sicher einschätzen. Im Großen und Ganzen sind die wichtigsten Voraussetzungen zum Führen eines Fahrzeugs nicht mehr gegeben und daher stellt man eine große Gefahr dar. Nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

- Bei Cannabis ist davon auszugehen, dass man bis zu 72h nach dem Konsum noch unter dem Einfluss der Droge steht. Das ist abhängig vom jeweiligen Konsummuster. Auch wenn man sich bereits nüchtern fühlt, kann durch den unkontrollierten Abbau von THC aus dem Fettgewebe der aktive THC Wert im Blut wieder steigen.

20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?

- Bei täglichem Konsum ist das Risiko, abhängig zu werden, groß. Da sich durch den täglichen Konsum eine Toleranz gegenüber der Droge aufbaut, ist es auch wahrscheinlich, dass immer größere Mengen konsumiert werden. Zudem bestehen neben den körperlichen Gesundheitsrisiken, wie z.B. Lungenschäden, auch psychische Risiken, wie Angstzustände, Depressionen oder Psychosen. Auch sinkt die Hemmschwelle, evtl. doch mal zu härteren Drogen zu greifen

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Warum ist es passiert?

21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?

- Am Anfang war es die Neugier, die mich auf dem Open Flair dazu brachte das erste mal Cannabis zu konsumieren.
In den Wochen danach, als ich dann gemeinsam mit zwei Kumpels hin und wieder am Wochenende Gras geraucht habe, war es einfach ein chilliges miteinander Abhängen.
Als ich dann aber auf die neue Schule wechselte, hatte ich enorme Probleme den Anschluss zu meinen Mitschülern zu finden. Ca. 3/4 der Klasse kannten sich bereits aus der Mittelstufe und waren damals schon in einer Klasse gewesen, sodass die Gruppe fest etabliert war.
Einige waren allerdings ebenfalls neu in der Klasse. Mit denen bin ich dann ins Gespräch gekommen. Die waren auch deutlich älter, als die anderen. Wie dem auch sei kamen wir dann irgendwann auf des Thema „Kiffen“ und es stellte sich heraus, dass einige von denen auch konsumierten. Da wir dann auch hin und wieder in der Schule konsumierten, hatte ich hier die notwendige Zugehörigkeit gefunden und war meines Erachtens kein Außenseiter mehr. Nachdem ich mich aber bei der Suchtberatung gemeldet hatte und mich mit meiner Vergangenheit beschäftigte, sind auch familiäre Probleme der Grund gewesen. Diese familiären Probleme habe ich immer verdrängt und habe nie das Gespräch zu meiner Mutter oder meinem Vater gesucht. Ich habe versucht diese Probleme mit dem Konsum zu ersticken.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

- meine Mutter hatte davon erst nichts mitbekommen, aber als mein Konsum stieg hat sie es auch erfahren und war schockiert. Vor allem, weil sie mich immer davor gewarnt hat, dass es eine Einstiegsdroge sei und ich nicht so enden soll, wie ihr Bruder und ihre Schwester. Nach vielen Gesprächen mit Tränen und Wut, wusste meine Mutter sich nicht mehr zu helfen und hat mich rausgeworfen. Meine damalige Freundin war davon ebenso wenig begeistert, hatte aber andere Seiten an mir geschätzt und hat den Konsum bis zum gewissen Maß toleriert. Meine Freunde waren selbst alles Kiffer und hatten damit natürlich kein Problem.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?

- als meine Exfreundin mit mir Schluss gemacht hat. Das war so der Höhepunkt, ich dachte, ich könnte meinen Schmerz, wie die familiärem Probleme, damit unterdrücken. Das war von Anfang Dezember - Anfang Januar.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

(Warum, wann, wer?)

Ja, ich bin nach der Trennung zur Suchtberatung gegangen. Dort habe ich mich einmal in der Woche, immer abends nach meiner Arbeit, mit einem der Betreuer getroffen. In der Zeit habe ich mit ihm über viele Dinge meines Lebens gesprochen und wir hatten einen sehr guten Zugang zueinander. Im Laufe der Gespräche konnte ich auch Zuordnung, dass nicht nur die Neugierde meinen damaligen Beginn eingeleitet haben, sondern auch die familiären Probleme, die ich verdrängte. Dank der Beratung konnte ich über meine Abstinenz hinweg endlich den Mut aufbringen und meine Mutter mit meinen eigentlichen Problemen konfrontieren und endlich die Dinge ausdrücken, die mich schon immer belastet haben. Dank der Suchtberatung habe ich endlich reinen Tisch machen können und kann nun auch mit meiner Mutter über meinen damaligen Drogenkonsum sprechen.

25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?

- ja, mein Onkel und meine Tante sind Aktenkundig wegen härteren Drogen. Kokain und Heroin. Ein Kontakt besteht hier aber nicht. Mittlerweile weiß nicht mal wo sie wohnen und stehe auch in keinem persönlichen Verhältnis zumeiner Tante bzw. meinem Onkel.

26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?

- Hin und wieder gab es in der Zeit, als ich mit meiner Exfreundin zusammen war ein paar Wochen Pause. Ich wollte sie davon überzeugen, dass es auch ohne möglich ist. Ansonsten habe ich mal 1 oder 2 Tage nicht geraucht, weil keiner was hatte.

27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?

- ich konnte auch ohne Drogen abschalten. Ich bin nie nervös oder aggressiv geworden, wenn es mal nichts zum kiffen gab.

28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Heutzutage ist mir bewusster denn je, dass jeder gefährdet ist, der Drogen konsumiert, abhängig zu werden. Aber einen gewissen Suchtdruck oder Ähnlichen habe nicht gespürt. Schließlich gab es ja auch hin und wieder mal Tage an denen ich nichts geraucht habe.

29. Waren sie drogenabhängig?

- nein

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?

- rückblickend hätte ich es bei einer einmaligen Erfahrung sein lassen sollen. Doch mir war die Gefahr in so eine Abwärtsspirale zu fallen gar nicht bewusst und habe dies auch nicht so wahrgenommen. Hätte es für mich eine richtige Aufklärung gegeben hätte mein Werdegang anders ausgesehen.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

- Ich habe mich für eine strikte Abstinenz entschieden, da ich gemerkt habe, dass Cannabis einfach nicht mehr in mein Leben passt. Ich nehme meinen Job sehr ernst und muss in diesem sehr fokussiert und konzentriert bei der Sache sein. Beratungsfehler können für Kunden beachtliche Konsequenzen haben. Ich übernehme nun endlich nicht nur für mich Verantwortung, sondern auch für andere. Das habe ich im Laufe meiner Abstinenz zu schätzen gelernt.

32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)

- Daran kann mich noch sehr gut erinnern. Es war knapp eine Woche nach Silvester und ich saß zu Hause mit einem Freund und wir hatten Cannabis konsumiert. Auf einmal wurde ich ganz still und habe die letzten Tage und Wochen Revue passieren lassen. Dann wurde ich traurig und hab mir gedacht, wie beschissen das einfach alles läuft. Ich hab mir die ganzen Konflikte hervorgerufen, die mein Konsum mir bisher bescherte. Erst der der kontinuierliche Leistungsabfall in der Schule, dann der Rauswurf aus meinem Elternhaus, dann der Führerscheinverlust und nun auch die Trennung zu der Frau, die ich wirklich geliebt habe... und das alles nur wegen diesem grünen Gift. Ich dachte mir, dass kann es doch sein.. das Leben sollte doch ein Fortschritt und kein Stillstand sein. Da begriff ich das erste mal, dass Stillstand ein Rückschritt ist und ich mich seit Jahren bzgl. Meiner Persönlichkeitsentwicklung kaum veränderte und immer noch so eingeschränkte Sichtweisen zum Leben habe. Also hab ich meinen Freund angeschaut und sagte ihm, dass dies meiner letzter Joint sein wird, den ich mit dir und generell rauchen werde. Da schaute er mich und lachte einfach nur. Ich betonte und sagte ihm, dass ich es völlig ernst meine und ich keine Lust mehr habe auf dieses ständige rumhängen. Schließlich habe ich nun einen sehr guten Ausbildungsplatz und mir stehen alle Türen offen. Es ist Zeit nach vorne zu blicken und die wirklich wichtigen Dinge im Leben anzupacken und ein solides Fundament für meine spätere Zukunft aufzubauen. So wie er mich in diesem Moment angeschaut, hatte er mich noch nie angeschaut und er begriff, dass ich es wirklich ernst meine.

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

- für mich kommt nur die Abstinenz und kein gelegentlicher Konsum in Frage, weil ich eine berufliche Karriere vor mir habe. Ich habe gelernt, dass mit Fleiß und Ehrgeiz alles möglich sein kann. Daher habe ich mir bereits in meiner Ausbildung einen großen Kundenstamm aufbauen können und habe hier ebenso große Verantwortung. Mein Ziel ist es, dass ich weiterhin erfolgreich im Außendienst arbeite und endlich den nächsten Schritt machen kann. Es war ein langer Weg, den ich bisher absolviert habe und es gab in dieser Zeit auch den ein oder anderen Rückschlag, aber ich habe gelernt, dass nur wer durchhält, an sein Ziel kommen kann.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

- zunächst war es natürlich sehr schwierig, da die Gewohnheit vor dem Schlafen gehen einen Joint zu rauchen quasi zum Abendritual gehörte. Daher hatte ich in den ersten 4 Wochen ziemliche Probleme mit dem Einschlafen und hatte Nachts mehr geschwitzt. Ich hatte dann aber über Tag hinweg trotzdem viel mehr Energie und habe dann auch wieder angefangen mit Sport zu treiben. Ich bin ins Fitnessstudio gegangen und habe mich dort ausgepowert, weiterhin habe ich auch wieder angefangen aktiv im Verein Fußball zu spielen. Das habe in meiner Drogenkarriere völlig vernachlässigt. Schließlich habe ich dann auch wieder zu meiner alten körperlichen und geistigen Verfassung gefunden und bin nun viel agiler. Durch den Sport im Fitnessstudio habe ich neue Kontakte und Freunde finden können mit denen ich die selben sportlichen Interessen teile.

35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?

- Ich würde behaupten, dass der erste Schritt mein eiserner Wille gewesen ist, der mich auf den richtigen Weg gebracht hat. Aber nur auf den richtigen Weg zu kommen ist schließlich nur die halbe Miete. Auf dem Weg bleiben ist das schwierigste. Hierbei hat mich natürlich die Suchtberatung unterstützt, meine Mutter, aber zu guter letzt auch mein Arbeitgeber. Ich bin sehr froh und auch stolz darauf, dass ich allen Belangen so transparent geworden bin. Ich bin mit meinen Problemen offen umgegangen und habe es mit meinem Arbeitgeber thematisiert und er unterstützt mich seither enorm. Er hat es möglich gemacht, dass ich die finanziellen Mittel habe, um heute hier vor Ihnen sitzen zu dürfen.

36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

- mein damaliger Kifferfreundeskreis war natürlich erstmal verdutzt, hatten aber doch Verständnis für meine Situation. Meine Familie war durchweg überrascht von meinem Entschluss, da die schon damit gerechnet hatte, ich würde nie wieder meinen Führerschein. Mit meiner positiven Lebensumstellung folgte dann auch wieder ein größerer familiärer Zusammenhalt, den ich vorher so gar nicht kannte. Obwohl mein Arbeitgeber mich zu dieser Zeit noch nicht allzu lange kannte, hatte er meine positive Entwicklung ebenfalls mitbekommen. Die einzige Person, der ich nicht mein neues „ich“ darlegen konnte war meine Exfreundin. Sie hatte sich aufgrund der Geschehnisse gänzlich distanziert und ich musste dies so hinnehmen, was mich auch über einen längeren Zeitraum sehr belastet hatte.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

- ja, hatte ich. Erst nach dem ich mich entschied völlig abstinent zu leben, habe ich nach einer gewissen Zeit entschieden, diese Kontakte völlig abzustellen.
Ich habe zunächst versucht den Kontakt aufrechtzuerhalten, doch dann ziemlich schnell gemerkt, dass die Verbindung zwischen den Jungs und mir tatsächlich nur eine variable hatte und diese war die Kifferei. Mich hatte es sogar sehr verwundert, als sie meinen Entschluss direkt akzeptiert hatten, ich habe eigentlich mit Ablehnung gerechnet, doch dies ergab sich nicht. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dsss man auch gar keine tiefgründigen Gespräche führte, sondern immer nur gekifft und irgendeinen Schwachsinn im TV geschaut oder mit der PlayStation gezockt hat.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?

-Ja, hatte ich.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

- Cannabis, der Konsum oder deren Konsumenten passen einfach nicht mehr in mein Leben. Seitdem ich den Kontakt zu meinem damaligen Kifferfreundeskreis abgebrochen habe, meide ich jegliche Berührungspunkte. Wenn ich mal mit Freunden auf eine Party eingeladen wurde, habe ich mich vorher informiert welche Leute kommen, ob vielleicht jemand dabei ist, den ich aus meinem alten Bekanntenkreis kenne. Wenn dem so war, bin ich einfach zu Hause geblieben. Meine Ziele basieren auf zukunftsorientierte Projekte wie z.B. meinen beruflichen Werdegang oder mittlerweile komme ich auch an einen Punkt im Leben, an dem ich an eine eigene Familie denke und mir vorstellen kann diese aufzubauen. Für solche Lebenspläne ist für Cannabis kein Platz. Die Kraft „nein“ sagen zu können und dieses „wenn dann“ zu erkennen, motiviert mich umso mehr weiterhin Abstinenz zu leben.

40. Haben Sie zu Hause Cannabis?

- nein

41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

- durch Einhaltung meiner strikten Abstinenz. Ich habe mein Leben sehr stark reflektiert und bin schockiert darüber, dass ich mich und vor allem andere Verkehrsteilnehmer oder auch Passanten, durch meine Fahrlässigkeit, in solche Situationen einbezogen habe. Man will sich gar nicht vorstellen, welche verheerenden Konsequenzen dies mit sich bei einem Verkehrsunfall gebracht hätte.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

- einen Rückfall schließe ich theoretisch aus, da ich mir seit meiner strikten Abstinenz einen großen, eigenen Kundenstamm aufgebaut habe und hier enorme Verantwortung trage. Sollte ich jedoch in eine brenzlige Situation kommen, weiß ich genau, dass ich mich wieder an meine Mutter oder auch an die Suchtberatung, wenden kann. Außerdem bin ich nun auch in der Lage meine Langeweile durch sportliche Aktivitäten auszugleichen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

- mein derzeitiger Alkoholkonsum ist sehr begrenzt. Ich trinke, wenn überhaupt, mal ein Bier 0,33l oder ein Glas Wein 0,2l an einem besonderen Anlass, wie z.B. an einem Geburtstag, Weihnachten, oder Silvester.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Dein FB ist jetzt MPU tauglich und du darfst dir deinen FB sinngemäß verinnerlichen, jedoch auf keinen Fall auswendig lernen.
Achte stets auf die genaue Fragestellung, nur dass antworten nach dem gefragt wird.

Kleiner Tipp zu deiner MPU, halte dich an folgende Regeln ...

- unbedingt pünktlich, bürgerlich gekleidet und gepflegt erscheinen ... auch ein GA hat Vorurteile
- sämtliche Unterlagen (AB-Nachweise, ärztl. Attests, Notizen usw.) solltest du an Bord haben
- du solltest ausgeschlafen sein und morgens nicht zuviel essen ... du brauchst das Blut im Kopf und nicht im Magen
- kurz vor der MPU wirfst du die eine Ladung Traubenzucker ein ... erhöht die Leistungsfähigkeit ("kurz vorher" daher, da nach bereits 3 Stunden ein Leistungsabfall entstehen kann)

Viel Glück und Erfolg für deine MPU :smiley711:
 

DNL6077

Neuer Benutzer
Danke, ich werde mich auf jeden Fall nach meiner MPU melden und berichten.

Die Frage, die ich mir gerade jedoch stelle ist, ob mein MPU Termin aufgrund des Lockdowns überhaupt stattfinden wird.
 

funkytown

Erfahrener Benutzer
Ist jetzt natürlich be...scheiden für dich, aber ich würde mich darauf einstellen, dass der Termin abgesagt wird. MPI gehören wohl nicht zu den essentiellen Dienstleistungen :/
 

DNL6077

Neuer Benutzer
Ich habe heute morgen glücklicherweise jemanden von der AVUS erreicht und man teilte mir mit, dass mein Termin weiterhin steht. Sollte sich was ändern, so werde ich natürlich kontaktiert.. Es bleibt also spannend..
 

DNL6077

Neuer Benutzer
Also ich war heute da, allerdings habe ich nur den Reaktionstest und die körperliche Untersuchung hinter mich gebracht, weil der/die leitende Psychologe/in in Quarantäne sitzt.. habe einen Folgetermin für kommenden Samstag, um 14 Uhr erhalten
 
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