MPU aufgrund zweifacher Straftaten ?

Fragender

Stamm-User
Hallo liebe Foristen,

ich habe eine Frage bezüglich einer möglichen MPU.

ich hatte im August 2022 einen alleinigen Unfall ( ich fuhr gegen eine Unterführung).

festgestellte BAK ist 1,30 0/oo, Sperrfrist 10 Monate.
Allerdings wurde ich 2018 wegen schwerer Verkehrsgefährdung verurteilt. Damals wurde ein Fahrverbot von 5 Wochen ausgesprochen,
aber eine Strafe von 30 TS.

Zu meiner Frage: Aufgrund von zwei Straftaten innerhalb von 4 Jahren; droht nun eine MPU auf Alkohol oder vielleicht Alkohol und Straftaten ?

lg Fragender
 

Ig14

Stamm-User
Hier wäre es wichtig zu wissen was du der Polizei erzählt hast bzw. ob bei dir außer dem Unfall Ausfallerscheinungen dokumentiert worden sind?

Allerdings halte ich bei dir (alleiniger Unfall gegen eine Unterführung klingt nach Ausfallerscheinung durch den Alkohol) eine MPU mit Alkoholfragestellung für unwahrscheinlich, aus welchem Bundesland kommst du?

Ob dir eine Verkehrsrechtliche MPU durch diese zwei Verkehrsverstöße droht kann ich nicht beurteilen, falls es dazu kommen sollte wird deine Alkoholgeschichte natürlich auch eine Rolle spielen nur würde dann kein Abstinenznachweis nötig sein.

Mein Tipp: Stelle deinen Alkoholkonsum erstmal ein oder lebe ab jetzt nach den KT Regeln und lese hier im Forum fleißig mit. Einen teueren vorbereitungskurs bei einem VP würde ich mir fürs erste sparen. Und arbeite deine Vergangenheit einmal für dich auf. Bald werden sich hier auch die erfahrenen User melden:)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich schließe mich den Ausführungen von Ig14 an, auch ich sehe erstmal keine MPU mit Alk.fragestellung, jedoch die Gefahr einer verkehrsrechtlichen MPU-Anordnung.

Was ist denn in 2018 genau passiert?
 

Fragender

Stamm-User
Hier wäre es wichtig zu wissen was du der Polizei erzählt hast bzw. ob bei dir außer dem Unfall Ausfallerscheinungen dokumentiert worden sind?
Laut Polizei keine Auffälligkeiten. Bei der Blutabnahme wurde darauf nicht geprüft.
aus welchem Bundesland kommst du?
Aus Hamburg

Was ist denn in 2018 genau passiert?
Ist eine ärgerliche Geschichte.

kurz gefasst, ich wurde (vermutlich aus Versehen) durch ein Fahrzeug, welches die Spur wechselte geschnitten.
Allerdings hat dieser nachdem ich hupte mehrfach eine Vollbremsung vollzogen und damit einen Auffahrunfall provoziert ( absichtlich).
Jedenfalls bin ich ihm dadurch beim ausweichen an die Tür gekommen (150 € Schaden).

Die Polizei sagte mir, dass er durch den Spurwechsel eine Ordnungswidrigkeit begangen hatte und demnach auch Schuld am Unfall hätte.
Das Abbremsen haben Sie nicht erwähnt. Dennoch war es damit für mich erledigt.

5 Wochen später bekam ich einen Strafbefehl wegen schwerer Verkehrsgefährdung, 50 Tagessätze und 12 Monate Sperrfrist, wogegen ich natürlich Einspruch einlegte.

Mein Unfallgegner hatte einen Tag später Anzeige erstattet. Diese enthielt nur Märchen, aber weil er proaktiv Anzeige erstattete glaubte man ihm und nicht mir.

Weil die ganze Geschichte dennoch nicht eindeutig schien und ich zwingend auf meinem Führerschein angewiesen war, machte die Richterin mir den Vorschlag das Urteil anzunehmen und sofort meinen Führerschein zurück zu bekommen. so wurden es 30 TS und keine Sperrfrist.
An eine gerechte Justiz glaube ich seither nicht mehr.

Da ich bis dahin keine Punkte oder sonstige Strafen hatte und auch sonst nie irgendwie auffiel, nahm ich die Verurteilung an, irgendwann wäre sie wieder gelöscht.

Bis ich nun tatsächlich eine Straftat begangen habe. Nun fällt mir die Straftat zuvor auf die Füße.

Allerdings wurde ich wegen Unfallflucht verurteilt. Schon merkwürdig, wenn man bedenkt, dass ich die Polizei rief.
 

barns13

Erfahrener Benutzer
Hallo. Wenn du alleine warst hast du keine Chance bei diesen Gesetzen. Bei mir war es ähnlich. Führerschein hat man mir gelassen. Musste zur MPU , bin durchgeflogen. Führerscheinstelle hat meinen Führerschein jetz. Musste ihn abgeben, muß erst positives Gutachten abgeben. Dachte auch ich komm so durch, aber die Chancen sind schlecht. Könnte dir noch mehr erzählen wenn du willst.?.mfg
 

Fragender

Stamm-User
Moin,

nur der Ordnung halber noch meine Profilangaben

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 180 cm
Gewicht: 69 kg
Alter: 48 Jahre

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 03.08.2022
BAK: 1,30 o/oo
Trinkbeginn: 16:10
Trinkende: 18,30
Uhrzeit der Blutabnahme: 19:45

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 10 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein, wird diese Woche passieren.
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja, §315c, 2018
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): nein

Bundesland: Hamburg


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 1- 2 Gläser 0,1 ltr
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: nein
 

barns13

Erfahrener Benutzer
Hallo. Ich bin oder war auch auf meine Führerscheine angewiesen. Darauf nehmen die keine Rücksicht. Auf jeden Fall wenn du zur mpu mußt , empfehle ich Dir ein vorbereitungskurs mit Brief und Siegel(Stempel ) zu absolvieren. Kein online. Hatte ich alles gemacht. Wurde mir nicht anerkannt. Jetz mach ich einen vorbereitungskurs persönlich. Möchtest du kosten wissen?mfg
 

Fragender

Stamm-User
Worauf sollen Sie denn Rücksicht nehmen ?

Ich bin froh, dass man Leute die berauscht am Verkehr teilnehmen, zur Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer erst einmal
laufen lässt. Letztendlich hat man sich das selbst zu zuschreiben. Du und ich haben auch keine Rücksicht genommen als es zur TF kam.
Du wusstest doch, dass du auf deinen Führerschein angewiesen warst, warum hat es dich vor deiner TF nicht interessiert ?

Auch die Dauer der Sperrfrist muss bedeutend sein, damit man sich wirklich mit seiner TF auseinander setzt. Sei es durch eine MPU oder aber für sich.

Danke ich befinde mich bereits in einen Vorbereitungs-Kursus. Die Kosten sind mir bekannt. Dieser dient dann entweder zur Verinnerlichung meines Vergehens, oder aber zur Vorbereitung auf eine wahrscheinliche MPU.
 

barns13

Erfahrener Benutzer
Hallo. Also bei MEINER TF, wie es sich hier nennt habe ich 9 Monate Führerschein abgegeben.neuen beantragt und bekommen. Dann wurde mir ein Delikt wegen Nötigung reingedrückt. Dadurch muß ich zur MPU. Mfg
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ist eine ärgerliche Geschichte.
Zweifelsohne...

Leider kann man jetzt nur abwarten ob und wie die FSSt. reagiert, dies erfährt man idR erst nachdem ein Neuantrag gestellt wurde.
Von daher würde ich vorschlagen dies fristgerecht (6 Monate vor Sperrfristende) zu machen, damit du im Fall der Fälle noch genügend Zeit für die abschließende MPU-Vorbereitung hättest.
 

Fragender

Stamm-User
Moin Forum,

ich habe Anfang Januar meinen Führerschein neu beantragt, dort wurde mir gesagt, dass eine MPU aufgrund von Straftaten auf jeden Fall kommen wird. Bei Alkohol wollen sie erst einen "Torkelbogen" anfordern.

Da meine MPU ja nun nicht mehr weit weg ist, fange ich mal mit der strafrechtlichen Geschichte an. Sollte Alkophol dazu kommen werde ich in diesem Bogen ergänzen.

Über Hilfe bei der Ausarbeitung des FB´s wäre ich euch sehr dankbar.


Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?


Insgesamt handelt es sich um 3 aktenkundige Verstöße.

2. Was waren das für Verstöße?

vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung

Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaften

fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit im Verkehr

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-umso genauer, umso besser)


03/2018, 12:45 Uhr - vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung durch grob verkehrswidriges und rücksichtloses Falschüberholen, 2 Monate Fahrverbot, 30 TS, 2 Punkte.

06/2020 14:36 Uhr - Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaften (Autobahn) um 30 km/h, 1 Punkt

05/2022 18: 35 Uhr - fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit im Verkehr –12 Monate Sperrfrist, 60 TS

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Die vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung und der darin enthaltende Unfall kam zustande, weil ich mich genötigt sah und mein Recht durchsetzen wollte.

Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung hatte ich es eilig und war mit meinen Gedanken schon beim bevorstehenden Termin.

Die TF ist den Geschehnissen der vergangenen Jahre und der letzten Tage geschuldet


5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?


Bei der Tat im Jahr 2018 hatte ich mal wieder Stress mit meinem Vorgesetzten. Mit aufgestauter Wut fuhr ich zu einem Termin, welcher auch nicht reibungslos verlief.

Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung 2020 war ich Zeitnot und gestresst.

Die Trunkenheitsfahrt ist letztendlich deckungsgleich mit der Tat 2018. Nur war ich bei meinem derzeitigen Projekt zusätzlich komplett überfordert. An diesem Tag gab es zu viele negative Dinge die dringend aufgearbeitet werden mussten. Nur schaffte man es nicht.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

2018 hätte es neben dem Bagatellunfall auch zu einer Verletzung des Fahrers oder unbeteiligten Personen kommen können.

2020 bei der Geschwindigkeitsüberschreitung- Meine Geschwindigkeitsüberschreitung von 30 km/h hat einen 1/3 längeren Bremsweg. D.h Dort wo ein Fahrzeug mit 100 km/h nach einer Vollbremsung zum Stehen kommt, würde ich bei einer Vollbremsung noch mit 70 km/h auf ein Hindernis aufprallen. Wobei ein Aufprall von 30 km/h schon erhebliche Verletzungen mit sich ziehen kann.

2022 Die Trunkenheitsfahrt – ich bin mit ca. 70 km/h von der Straße abgekommen und gegen eine Grabenüberführung geprallt. Ich saß im Auto und war machtlos gegenüber dem was passierte. Ich habe mir wochenlang Gedanken gemacht, was hätte alles passieren können. Von schwersten Verletzungen bis zum Tode meiner oder anderer Personen, ohne es in dieser Situation verhindern zu können.


7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?


Ich hielt mich immer für einen guten Fahrer. Ich habe bisher ca. 1,2 Mio. gefahrene Kilometer hinter mir. Allerdings stünde mir als guter Fahrer keine MPU bevor.


8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Ich hatte bei den Gefährdungen einen Unfall. Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung geht es viele Male gut, aber irgendwann ist das Glück aufgebraucht. Geschwindigkeitsüberschreitungen waren und sind die häufigste Ursache zur Unfallentstehung.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Ich habe ein sehr schlechtes Verhältnis zu meinem Vorgesetzten. Man kann hier von einem eindeutigen Mobbing bzw. Bossing ausgehen. Nicht nur, dass er bei Kollegen schlecht über mich redet, mich meiner guten Arbeit beraubt und stattdessen mit minderwertiger Arbeit überhäuft. Er diskreditiert mich auch beim Chef. So musste ich mich in der Vergangenheit oft rechtfertigen und Gerüchte mittels Fakten ausräumen. Das ging so weit, dass er unserem Chef sagte, wie egal ich ihm bin und er nicht mehr mit mir spricht. (Wohlgemerkt mein Vorgesetzter !!).

So kämpfte ich in der Vergangenheit nach innen und nach außen. Ich nahm immer mehr Arbeit an mich, steigerte meine Arbeitszeiten auf 12 – 13 Stunden täglich und protokollierte die Ergebnisse, um mich weiterer Anschuldigungen zu wehren. Dieser ständige Zustand mit meinem Vorgesetzten machte jeden Arbeitstag zur Hölle. Diesen Ärger nahm ich dann mit auf die Straße.

Der Tag der Trunkenheitsfahrt hatte gegenüber den anderen Tagen zusätzlich erhebliches Stresspotential beim Kunden. Ich war hoffnungslos überfordert und konnte nicht mehr gegensteuern.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Bei der Verkehrsgefährdung 2018 sah ich mich zu Unrecht angeklagt, nahm das Strafmaß aber im Zuge der Führerscheinerteilung an

Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung habe ich mich lediglich geärgert

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

2018 war meine erste Straftat, ich nahm sie hin da ich annahm, dass sie nach 5 Jahren ja wieder gelöscht sein wird.

1 Punkt für die Geschwindigkeitsüberschreitung; auch nahm ich an, dass er nach 5 Jahren wieder gelöscht sein wird.

Die TF ist besonders. Im Nachhinein bin ich froh über die Dauer der Sperrfrist. Zum ersten Male reflektiere ich meine Verkehrsvergehen. 2018 wurde ursprünglich auch eine Sperrfrist von 12 Monaten ausgesprochen. Hätte ich mich schon damals mit meinen Vergehen auseinander gesetzt, wäre die TF wahrscheinlich nicht passiert.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?


ich hatte keinerlei Vorsätze

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?


Die Situation mit meinem Vorgesetzten, gepaart mit den immensen Arbeitsbelastungen haben bei mir unterschiedliche Emotionen aufkommen lassen. Diesen Emotionen habe ich in meiner kleinen Welt, im inneren des Automobils freien Lauf gelassen.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Ich möchte rücksichtsvoll am Verkehr teilnehmen ohne Andere dabei zu behindern, gefährden oder gar beschädigen. Und ich möchte ohne negative Emotionen am Verkehr teilnehmen. Ich habe Strategien entwickelt um nicht noch einmal eine Trunkenheitsfahrt zu begehen.

16. Was ist daran anders?

Ich habe mich zum ersten Male mit meiner Person und meinem Verhalten auseinander gesetzt. Ich habe aktiv an mir gearbeitet, um meine Vorsätze zu realisieren.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?


Ich werde den Stress auf ein erträgliches Maß senken und ich werde um Hilfe bitten, sollte mir etwas zu viel werden. Ich werde mir nur so viel vornehmen, das es auch unter normalen Umständen zu schaffen ist. Ich werde mein Zeitmanagement besser organisieren, um gar nicht erst den Terminen hinterher zu eilen.

Ich habe den Alkohol bei mir zuhause entsorgt, so kann man nicht unbewusst zur Flasche greifen. Ich praktiziere KT, wobei ich höchstens 3 Standardgetränke nicht unter 3 Stunden zu mir nehme. Ich plane im Voraus wann ich trinke, ich trinke nicht spontan. Ich trinke nicht zur Entlastung.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Glücklicherweise sehr viel:

Ich habe mit dem Firmenwagen einen Totalschaden verursacht, ich habe trotz vertraglich vereinbarter Firmenfahrten und ohne Führerschein noch meinen Job !

Ich arbeite nicht mehr mit meinem Vorgesetzten in einem Büro,
Mein Chef hat mich für die Dauer der Sperrfrist im Innendienst eingesetzt.
Ich werde das alles zusammen mit einem Psychiater aufarbeiten.
Ich habe an einem MPU Vorbereitungskursus beim TÜV Nord teilgenommen

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Wie Frage 15.) Ich möchte rücksichtsvoll am Verkehr teilnehmen ohne Andere dabei zu behindern, gefährden oder gar beschädigen. Und ich möchte ohne negative Emotionen am Verkehr teilnehmen. Ich habe Strategien entwickelt um nicht noch einmal eine Trunkenheitsfahrt zu begehen.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Sich an die Straßenverkehrsregeln zu halten.
Immer mit dem Fehlverhalten anderer rechnen. Rücksichtnahme.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Es wird immer Situationen geben, welche Risiken bergen. Hier gilt es sensibel auf die Störfaktoren zu achten und möglichst in Ihren Auswirkungen entschärfen.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, jeden Tag zum Abendbrot mit meiner Frau über den Tag zu sprechen. Alles, was uns beschäftigt wird erwähnt.

Auch hat mein Chef mir jede Unterstützung zugesagt. Und hat immer ein offenes Wort für mich

Ich habe wieder begonnen Sport zu betreiben.

Nach einem stressigen Tag bade ich abends zur Entspannung. Alle zwei Wochen gehe ich in die Sauna und Massage.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Fragender,

ich habe deinen Thread erstmal in den passenderen Bereich verschoben da es bisher ja "nur" um eine verkehrsrechtliche Fragestellung geht.
Wegen des Feedbacks bitte ich dich noch kurz um Geduld, ein wenig Zeit hast du ja noch...
 

Fragender

Stamm-User
Hallo Nancy,

Ich habe mich gestern bei der Avus in Hamburg angemeldet. Es bleibt bei der verkehrsrechtlichen Fragestellung.
Jetzt wo es weitergeht, werde ich wieder nervös.

Jetzt ist die Fahrerlaubnis wieder in absehbarer Zeit in meinen Händen.



Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?


Insgesamt handelt es sich um 3 aktenkundige Verstöße.

2. Was waren das für Verstöße?

vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung

Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaften

fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit im Verkehr

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-umso genauer, umso besser)

03/2018, 12:45 Uhr - vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung durch grob verkehrswidriges und rücksichtloses Falschüberholen.
Ich fuhr auf einer zweispurigen Straße auf eine rote Ampel zu, als kurz vor mir ein Auto stehend von der linken Fahrspur auf meine Spur einscherte und mich dadurch schnitt. Nachdem ich stark abbremste, hupte ich aus Verärgerung. Daraufhin machte der Wagen vor mir eine Vollbremsung, so dass ich ebenso zu einer Vollbremsung gezwungen wurde. Ich hupte ich ihn erneut an, fuhr dicht auf ihn auf und wollte ihn rechts auf dem der Straße zugehörigen Fahrradweg überholen.
Auf halber Höhe berührte ich das andere Auto am rechten Kotflügel und am Stoßfänger und hielt an.

06/2020 14:36 Uhr - Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaften (Autobahn).
Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung war ich bei einem Termin in Hannover, da dieser länger dauerte als geplant, war ich etwas in Zeitnot. Ich fuhr auf der A7 in Richtung Hamburg, kurz vor Hamburg fuhr ich mit überhöhter Geschwindigkeit an wenigstens 2 Schildern vorbei auf denen die vorgeschriebene Geschwindigkeit angegeben wurde. Mir war die Zeit wichtiger als die Vorschriften.

05/2022 18: 35 Uhr - fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit im Verkehr.
Am Tag der Trunkenheitsfahrt war ich ab 06:00 Uhr auf einer Baustelle zur Zustandsfeststellung und Terminbesprechungen sowie (Teil-)Abnahmen mit dem Bauherren und Subunternehmen. Es waren insgesamt sehr konfliktreiche Gespräche, bei denen sehr viel Druck auf mich ausgeübt wurde. Da meine Frustationstoleranz bedingt durch die Arbeitsintensität der letzten Wochen aufgebraucht war, reagierte ich dementsprechend dünnhäutig.

Gegen 15:00 verließ ich die Baustelle, weil ich mich aber für diesen Tag aufgrund meiner Emotionen nicht auch noch mit meinem Vorgesetzten auseinander setzten wollte, fuhr statt ins Büro zu einem Bekannten, welcher am Wochenende Geburtstag hatte.

Ca. 15:45 Uhr kam ich bei meinem Bekannten an, der gerade im Garten aufräumte. Wir saßen zusammen und tranken Weißwein. Es müssen so 1,5 ltr. gewesen sein.

Nach knapp zwei Stunden fuhr ich nach Hause. Der Wein und das Gespräch ließen mich etwas ruhiger werden. Ich hatte ca. 12 km zu fahren, wobei ich beim Fahren erst merkte, dass ich betrunken sei. Der Gedanke sofort anzuhalten kam mir nicht, nur der Gedanke sofort nachhause zu kommen. Nach ca. 10 km fuhr ich in einen Graben und gegen die Überführung. Ich kann mich an die voran gegangenen Minuten nicht mehr erinnern.

Ein Fahrer, der mir entgegen kam und sah, wie ich in den Graben fuhr rief den Notarzt und die Polizei. Es wurde ein Atemalkoholwert von 1,07 0/oo ermittelt. Der Notarzt brachte mich ins Krankenhaus, wo mir dann um 18:35 Blut entnommen wurde. 1,36 0/oo.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Die Straßenverkehrsgefährdung 2018 habe ich durch mein Verhalten erst provoziert.
Der Fahrer vor mir hat einen Fehler gemacht, ja, nur kann das uns allen passieren.
Aber das passiert im täglichen Straßenverkehr immer wieder. Ich jedoch sah das als Anlass meinen Ärger freien Raum zu geben. Ich bedrängte und nötigte ihn. Jedwegliche Reaktion darauf, sah ich als Affront, welcher meinen Ärger weiter steigerte. Letztendlich gipfelte es im Unfall.

Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung 2020 bin ich unkonzentriert gefahren. Ich hatte an einer Autobahnraststätte zwei Wandergesellen mitgenommen und habe mich in deren Gespräche vertieft. Dabei war ich im Kopf nicht beim Verkehr und habe sämtliche Tempobeschränkungen missachtet.

Bei der TF 2022 habe ich, obwohl ich bemerkte betrunken zu sein, versucht noch noch nachhause zu kommen.


5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Bei der Tat im Jahr 2018 hatte ich mal wieder Stress mit meinem Vorgesetzten. Mit aufgestauter Wut fuhr ich zu einem Termin, welcher auch nicht reibungslos verlief. Ich war angespannt und unterdrückte meinen Frust.

Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung 2020 war ich Zeitnot und gestresst.

Die Trunkenheitsfahrt ist letztendlich deckungsgleich mit der Tat 2018. Nur war ich bei meinem derzeitigen Projekt zusätzlich komplett überfordert. An diesem Tag gab es zu viele negative Dinge die dringend aufgearbeitet werden mussten. Nur bemerkte ich, dass es mir über den Kopf wuchs. Ich war hoffnungslos überfordert.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

2018 hätte es neben dem Bagatellunfall auch zu einer Verletzung des Fahrers oder unbeteiligten Personen kommen können.

2020 bei der Geschwindigkeitsüberschreitung- Meine Geschwindigkeitsüberschreitung von 30 km/h hat einen 1/3 längeren Bremsweg. D.h. Dort wo ein Fahrzeug mit 100 km/h nach einer Vollbremsung zum Stehen kommt, würde ich bei einer Vollbremsung noch gefährlich auf ein Hindernis aufprallen. Wobei ein Aufprall von 30 km/h schon erhebliche Verletzungen mit sich ziehen kann.

2022 Die Trunkenheitsfahrt – ich bin mit ca. 70 km/h von der Straße abgekommen und gegen eine Grabenüberführung geprallt. Ich saß im Auto und war machtlos gegenüber dem was passierte. Ich habe mir wochenlang Gedanken gemacht, was alles hätte passieren können. Von schwersten Verletzungen bis zum Tode meiner oder anderer Personen, ohne es in dieser Situation verhindern zu können.


7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich habe mir früher nie Gedanken über die Folgen gemacht. Jeden geahndeten Verstoß sah ich grundsätzlich als Pech an. Ich bezog es auf meine überdurchschnittliche Fahrleistung und der damit einhergehenden Wahrscheinlichkeit von Strafen.

Die Sperrfrist hat mir die Möglichkeit gegeben mein Fahrverhalten intensiv zu reflektieren. Hätte ich das bereits bei der ersten Straftat getan, wäre mir die TF erspart geblieben.

Rückblickend hatte ich ein egoistisches, teilweise aggressives Fahrverhalten, ich fuhr mit einer „ Ellenbogen-Mentalität“. Von Rücksichtnahme war dabei nicht zu sprechen.


8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Ich hatte bei beiden Gefährdungen einen Unfall. Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung ging es viele Male gut, aber irgendwann ist das Glück aufgebraucht. Geschwindigkeitsüberschreitungen waren und sind die häufigste Ursache zur Unfallentstehung.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Mein Vater war Schiffsing. Und in meiner frühen Kindheit sehr viel unterwegs. Wenn er allerdings Heim kam, wollte er seine verlorene Art der Erziehung in seinen 4 Wochen Urlaub nachholen, dieses auf eine sehr totalitäre Art, bis hin zur körperlichen Gewalt. Mein Vater Alkoholiker, wodurch er zwangsläufig auch seine Schiffstauglichkeit verlor.

Da er nun täglich zuhause war, konnte er sich seinem Alkohol hingeben und dabei die Familie terrorisieren. Bereits im Alter von 10 Jahren musste ich ihm täglich ein Kasten Bier kaufen.

Allgemein überhäufte er mich mit Pflichten, welche man ihm, egal was man tat, nicht recht machen konnte. Wenn er mal weg ging, dann in eine Kneipe. Von Dort kam er extrem betrunken nachhause und wenn man ihm dabei nicht aus dem Wege ging, konnte es in Schlägen enden.

So habe ich es von klein auf gelernt, gehorsam zu sein und nicht zu widersprechen ich habe ich es gelernt Gefühle zu unterdrücken und dabei alles in mich hinein zu fressen. Nur des reinen Frieden willens.

Noch heute habe ich diese Verhaltensmuster, Situationen, bei denen ich mich maßlos ärgere oder bei denen ich mich verletzt fühle, unterdrücke ich und ziehe mich zurück. Ein Streit mit meiner Frau oder meinen Kindern endet immer dadurch, dass ich schweigend weg gehe.

Auch beruflich findet sich dieses Verhalten wieder. Ärger mit meinem Vorgesetzten, der mich beim Chef und Kollegen diskreditiert, löst bei mir unterdrückten Ärger aus, ohne dass ich verbal dagegen halte. Konflikte mit Kunden ziehe ich auf die Beziehungsebene, was auch wiederum Ärger und negative Emotionen in mir auslöst.

An jedem Arbeitstag stauten sich in mir Ärger und Wut an. Die ich immer wieder zu unterdrückten versuchte. Beim Fahren allerdings brachten mich dann kleinste Umstände dazu, die Fassung zu verlieren, die Ventile zu öffnen den angestauten Emotionen freien Lauf zu lassen.

Letztlich bin ich froh, dass es so weit gekommen ist. Ich war in einem sehr negativen Strudel.
Meine Einstellung es Jedem Recht zu machen, der direkten Konfrontation aus dem Wege zu gehen
alles zu schlucken und immer klein beizugeben waren selbst schädigend.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder

11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Bei der Verkehrsgefährdung 2018 sah ich mich zu Unrecht angeklagt, nahm das Strafmaß aber im Zuge der Aufhebung des Fahrverbotes an. Heute, nach intensiver Reflektion meiner Straftaten bin ich mir bewusst, falsch bzw. sträflich gehandelt zu haben.

Über das Bußgeld der Geschwindigkeitsüberschreitung habe ich mich lediglich geärgert.

Die TF hat mir die Augen geöffnet, ich war wochenlang geschockt, ich war eigentlich nur froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

2018 war meine erste Straftat, ich nahm sie hin um meinen Führerschein wieder zu bekommen, da ich annahm, dass das Vergehen ja nach 5 Jahren ja wieder gelöscht sein wird.

1 Punkt für die Geschwindigkeitsüberschreitung; auch hier sah ich es lediglich als Pech an.

Die TF ist besonders. Im Nachhinein bin ich froh über die Dauer der Sperrfrist. Zum ersten Male war ich gezwungen meine gesamten Auffälligkeiten zu reflektieren. 2018 wurde ursprünglich auch eine Sperrfrist von 12 Monaten ausgesprochen. Hätte ich mich schon damals mit meinen Vergehen auseinander gesetzt, wäre die TF wahrscheinlich nicht passiert.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?


Ich habe die Konsequenzen ausgeblendet, ich habe mich nicht mit ihnen auseinander gesetzt.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

ich habe es nie gelernt über Gefühle zu sprechen. Selbst mit meiner Frau oder mit meinen Kindern spreche ich nicht über Gefühle.

Wenn überhaupt werden Themen über Sorgen und Ärger nur oberflächig angesprochen. Das bedeutet nicht, dass ich es nicht zeigen kann, ich gebe meiner Familie meine ganze Liebe.

Meine ganzen unterdrückten Gefühle dringen zwangsläufig mal nach außen, diese äußern sich dann auch beim Fahren.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Mir ist bewusst, dass sich Gefühle nur bedingt unterdrücken lassen, dass es zu körperlichen und geistigen Schäden führen kann. Gefühle müssen verarbeitet werden. Ansonsten können sie wieder ausbrechen, was sich im rücksichtslosen Fahren oder durch weiterer Unterdrückung mittels Alkohol äußern kann.
Nur, was kurzfristig gut tut, schadet auf Dauer und alles was kurzfristig belastend erscheint hilft auf Dauer.
Das kann man auf den Sport beziehen, aber auch auf die Aufarbeitung seiner Probleme.

Da ich erkannt habe, dass meine Vergehen kein Zufall, Pech oder einer statistischen Wahrscheinlichkeit zu Schulden sind, sondern ich alleine der Verursacher war. Da ich weiterhin erkannt habe, worin meine Vergehen begründet sind und ich diese aufgearbeitet habe und weiterhin aufarbeiten werde.

16. Was ist daran anders?

Erst die TF hat mir die Augen geöffnet, der Schock des Unfalls, die Situations-Aufarbeitung nach dem Unfall, die Schande es meiner Frau und meinen Kindern zu erzählen und die sehr lange Sperrfrist. Sie gab mir die Zeit, meine Vergehen zu reflektieren.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich konnte die Auslöser meiner Emotionen dadurch entschärfen, dass ich das, was mir nicht guttat eliminierte. Ich sitze jeden Abend mit meiner Frau zusammen um über den Tag zu reden, auch über unsere jeweiligen Gefühle zu bestimmte Situationen. Wir sprechen auch viel über meinen Vater, sie hat ihn damals ja noch kennen gelernt.

Auch mit meiner Schwester tausche ich mich öfters aus, als Mädchen hat sie es damals etwas besser gehabt. Auch auf meine Mutter kann ich zählen, sie ist immer für mich da.

Nach der Trunkenheitsfahrt mit meinem Firmenwagen hatte direkt am nächsten Tag ein Gespräch mit meinem Chef.

Entgegen meiner Befürchtungen hat er mir seine Unterstützung zugesagt, es war ein konstruktives Gespräch auf Augenhöhe. In Absprache mit ihm Ich arbeite nicht mehr mit meinem Vorgesetzten in einem Büro, hat er mich für die Dauer der Sperrfrist im Innendienst eingesetzt.

Sollte ich wieder in eine Stresssituation geraten, werde ich vor dem Autofahren gegebenenfalls einen Spaziergang machen und auf meine Gefühle achten.

Ich praktiziere KT, wobei ich höchstens 3 Standardgetränke in nicht unter 3 Stunden zu mir nehme. Ich plane im Voraus wann ich trinke, ich trinke nicht spontan. Ich trinke nicht zur Entlastung

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?

Zum ersten Mal nach Jahren gehe ich wieder gerne zur Arbeit, der kollegiale Umgang ist so, wie man es sich wünscht. Mir geht es sehr viel besser, fühle mich befreiter. Ich bringe bessere Arbeitsleistung bei weniger Arbeitszeit.
Ich habe mit meiner Frau ein Ritual, dass wir abends gemeinsam zu Abend essen und uns alles vom Tage von der Seele reden.
Ich habe jetzt mehr Kraft und Elan für Haus und Garten, da ich meine Gefühle nicht mehr unterdrücke sondern sofort das Gespräch suche. Dadurch bin ich sehr viel ausgeglichener,.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Ich würde gerne sagen, dass ich früher die Verkehrssicherheit akzeptiert habe. Richtig ist jedoch, dass ich zwei Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit begangen habe. Somit ist die Wahrheit, dass ich sie solange als wichtig empfand, als das sie nicht im Konflikt mit meinem Verhalten standen.

Ich habe erkannt, dass alle Vergehen alleine durch mein rücksichtsloses Verhalten zustande kamen. Ich habe erkannt, dass Autofahren nicht nur Fertigkeiten beinhalten sondern auch stark von Emotionen geprägt sind.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
Immer mit dem Fehlverhalten anderer rechnen.

Ich bin froh, dass es Gesetze gibt. Erst Sie ermöglichen ein Zusammenleben der Gesellschaft und als wohl wichtigster Punkt. Sie schützen die Gemeinschaft. Ein anarchischer Straßenverkehr wäre nicht vorstellbar. Straftaten gehören geahndet, egal ob Verkehr oder allgemein.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Es wird immer Situationen geben, welche Risiken bergen. Hier gilt es sensibel auf die Störfaktoren zu achten und möglichst in Ihren Auswirkungen entschärfen.

Situationen bei denen ich unter Stress gerate oder bei denen ich mich ungerecht behandelt fühle. Sobald ich diese Emotionen wieder unterdrücke und nicht offen kommuniziere besteht die Gefahr, dass mein innerer Ballon sich solange füllt, bis er platzt.

Das nicht annehmen von Hilfe, mir wurde in letzter Zeit sehr viel Hilfe angeboten, diese sollte ich in gefährlichen Situationen auch annehmen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Fragender,

dein FB liest sich recht reflektiert. Besonders zwei Äußerungen von dir, sind mir aber doch aufgefallen und darauf möchte ich zunächst eingehen:
Noch heute habe ich diese Verhaltensmuster, Situationen, bei denen ich mich maßlos ärgere oder bei denen ich mich verletzt fühle, unterdrücke ich und ziehe mich zurück. Ein Streit mit meiner Frau oder meinen Kindern endet immer dadurch, dass ich schweigend weg gehe.

Auch beruflich findet sich dieses Verhalten wieder. Ärger mit meinem Vorgesetzten, der mich beim Chef und Kollegen diskreditiert, löst bei mir unterdrückten Ärger aus, ohne dass ich verbal dagegen halte. Konflikte mit Kunden ziehe ich auf die Beziehungsebene, was auch wiederum Ärger und negative Emotionen in mir auslöst.
Das heißt aber doch im Umkehrschluss, dass sich bis heute nichts an deiner Verhaltensweise geändert hat...
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15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?
(...)
Da ich erkannt habe, dass meine Vergehen kein Zufall, Pech oder einer statistischen Wahrscheinlichkeit zu Schulden sind, sondern ich alleine der Verursacher war. Da ich weiterhin erkannt habe, worin meine Vergehen begründet sind und ich diese aufgearbeitet habe und weiterhin aufarbeiten werde.
Auch das ist ungünstig, denn die Aufarbeitung sollte bei deiner MPU abgeschlossen sein...
 

Fragender

Stamm-User
Allgemeine Fragen

1. Wie viele Verstöße hatten sie?


Insgesamt handelt es sich um 3 aktenkundige Verstöße.

2. Was waren das für Verstöße?

vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung

Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaften

fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit im Verkehr

3. Wann waren diese Verstöße und in welchem Zeitraum fanden diese statt? (möglichst Datum und zu welcher Tageszeit-umso genauer, umso besser)

03/2018, 12:45 Uhr - vorsätzliche Straßenverkehrsgefährdung durch grob verkehrswidriges und rücksichtloses Falschüberholen.
Ich fuhr auf einer zweispurigen Straße auf eine rote Ampel zu, als kurz vor mir ein Auto stehend von der linken Fahrspur auf meine Spur einscherte und mich dadurch schnitt. Nachdem ich stark abbremste, hupte ich aus Verärgerung. Daraufhin machte der Wagen vor mir eine Vollbremsung, so dass ich ebenso zu einer Vollbremsung gezwungen wurde. Ich hupte ich ihn erneut an, fuhr dicht auf ihn auf und wollte ihn rechts auf dem der Straße zugehörigen Fahrradweg überholen.
Auf halber Höhe berührte ich das andere Auto am rechten Kotflügel und am Stoßfänger und hielt an.

06/2020 14:36 Uhr - Geschwindigkeitsüberschreitung außerhalb geschlossener Ortschaften (Autobahn).
Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung war ich bei einem Termin in Hannover, da dieser länger dauerte als geplant, war ich etwas in Zeitnot. Ich fuhr auf der A7 in Richtung Hamburg, kurz vor Hamburg fuhr ich mit überhöhter Geschwindigkeit an wenigstens 2 Schildern vorbei auf denen die vorgeschriebene Geschwindigkeit angegeben wurde. Mir war die Zeit wichtiger als die Vorschriften.

05/2022 18: 35 Uhr - fahrlässige Straßenverkehrsgefährdung durch Trunkenheit im Verkehr.
Am Tag der Trunkenheitsfahrt war ich ab 06:00 Uhr auf einer Baustelle zur Zustandsfeststellung und Terminbesprechungen sowie (Teil-)Abnahmen mit dem Bauherren und Subunternehmen. Es waren insgesamt sehr konfliktreiche Gespräche, bei denen sehr viel Druck auf mich ausgeübt wurde. Da meine Frustationstoleranz bedingt durch die Arbeitsintensität der letzten Wochen aufgebraucht war, reagierte ich dementsprechend dünnhäutig.

Gegen 15:00 verließ ich die Baustelle, weil ich mich aber für diesen Tag aufgrund meiner Emotionen nicht auch noch mit meinem Vorgesetzten auseinander setzten wollte, fuhr statt ins Büro zu einem Bekannten, welcher am Wochenende Geburtstag hatte.

Ca. 15:45 Uhr kam ich bei meinem Bekannten an, der gerade im Garten aufräumte. Wir saßen zusammen und tranken Weißwein. Es müssen so 1,5 ltr. gewesen sein.

Nach knapp zwei Stunden fuhr ich nach Hause. Der Wein und das Gespräch ließen mich etwas ruhiger werden. Ich hatte ca. 12 km zu fahren, wobei ich beim Fahren erst merkte, dass ich betrunken sei. Der Gedanke sofort anzuhalten kam mir nicht, nur der Gedanke sofort nachhause zu kommen. Nach ca. 10 km fuhr ich in einen Graben und gegen die Überführung. Ich kann mich an die voran gegangenen Minuten nicht mehr erinnern.

Ein Fahrer, der mir entgegen kam und sah, wie ich in den Graben fuhr rief den Notarzt und die Polizei. Es wurde ein Atemalkoholwert von 1,07 0/oo ermittelt. Der Notarzt brachte mich ins Krankenhaus, wo mir dann um 18:35 Blut entnommen wurde. 1,36 0/oo.

4. Wie konnten so viele Verstöße zusammenkommen?

Die Straßenverkehrsgefährdung 2018 habe ich durch mein Verhalten erst provoziert.
Der Fahrer vor mir hat einen Fehler gemacht, ja, nur kann das uns allen passieren.
Aber das passiert im täglichen Straßenverkehr immer wieder. Ich jedoch sah das als Anlass meinen Ärger freien Raum zu geben. Ich bedrängte und nötigte ihn. jedwegliche Reaktion darauf, sah ich als Affront gegen mich, welcher meinen Ärger weiter steigerte. Letztendlich gipfelte es im Unfall.

Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung 2020 bin ich unkonzentriert gefahren. Ich hatte an einer Autobahnraststätte zwei Wandergesellen mitgenommen und habe mich in deren Gespräche vertieft. Dabei war ich im Kopf nicht beim Verkehr und habe sämtliche Tempobeschränkungen missachtet.

Die TF 2022 habe ich, obwohl ich bemerkte betrunken zu sein, nicht vermeiden wollen, ich dachte ich komme noch nachhause.


5. Wie war ihre Gefühlslage bei diesen Delikten?

Bei der Tat im Jahr 2018 hatte ich mal wieder Stress mit meinem Vorgesetzten. Mit aufgestauter Wut fuhr ich zu einem Termin, welcher auch nicht reibungslos verlief. Ich war angespannt und unterdrückte meinen Frust.

Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung 2020 war ich Zeitnot und gestresst.

Die Trunkenheitsfahrt ist letztendlich deckungsgleich mit der Tat 2018. Nur war ich bei meinem derzeitigen Projekt zusätzlich komplett überfordert. An diesem Tag gab es zu viele negative Dinge die dringend aufgearbeitet werden mussten. Nur bemerkte ich, dass es mir über den Kopf wuchs. Ich war hoffnungslos überfordert.

6. Was hätte passieren können bei den jeweiligen Delikten?

2018 hätte es neben dem Bagatellunfall auch zu einer Verletzung bei mir oder noch schlimmer, einer unbeteiligten Personen kommen können.

2020 bei der Geschwindigkeitsüberschreitung- Meine Geschwindigkeitsüberschreitung von 30 km/h (130 km/h anstatt 100 km/h) hat einen 1/3 längeren Bremsweg. D.h Dort wo ein Fahrzeug mit 100 km/h nach einer Vollbremsung zum Stehen kommt, würde ich bei einer Vollbremsung noch auf ein Hindernis aufprallen. Wobei ein Aufprall von 30 km/h schon erhebliche Verletzungen mit sich ziehen kann.

2022 Die Trunkenheitsfahrt – ich bin mit ca. 70 km/h von der Straße abgekommen und gegen eine Grabenüberführung geprallt. Ich saß im Auto und war machtlos gegenüber dem was passierte. Ich habe mir wochenlang Gedanken gemacht, was hätte alles passieren können. Von schwersten Verletzungen bis zum Tode meiner oder anderer Personen, ohne es in dieser Situation verhindern zu können


7. Wie schätzen sie sich für die damalige Zeit als Fahrer ein?

Ich habe mir früher nie Gedanken darüber gemacht. Ich sah es grundsätzlich als Pech an. Ich bezog es auf meine überdurchschnittliche Fahrleistung und der einhergehenden Wahrscheinlichkeit von Strafen.

Die Sperrfrist hat mir die Möglichkeit gegeben mein Fahrverhalten intensiv zu reflektieren. Hätte ich das bereits bei der ersten Straftat getan, wäre mir die TF wohl erspart geblieben.

Rückblickend hatte ich ein egoistisches, teilweise aggressives Fahrverhalten, ich fuhr mit unbeherrschten Affekten und unkontrollierbaren Impulsen. Ich habe versucht, rücksichtslos meine eigenen Interessen durchzusetzen.

Ich mir bewusst, dass ich im Auto meinen Emotionen freien Lauf gelassen habe, diese aber nicht auf die Straße gehören. Je tiefer ich mich damit auseinander setze, desto schockierender empfinde ich es.


8. Woran lag es das sie keinen Unfall hatten?

Ich hatte bei beiden Gefährdungen einen Unfall. Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung ging es viele Male gut, aber irgendwann ist das Glück aufgebraucht. Geschwindigkeitsüberschreitungen waren und sind die häufigste Ursache zur Unfallentstehung.

9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?

Mein Vater war Schiffsing. Und in meiner frühen Kindheit sehr viel unterwegs. Wenn er allerdings Heim kam, wollte er seine verlorene Art der Erziehung in seinen 4 Wochen Urlaub nachholen, dieses auf eine sehr totalitäre Art, bis hin zur körperlichen Gewalt. Mein Vater Alkoholiker, wodurch er zwangsläufig auch seine Schiffstauglichkeit verlor.

Da er nun täglich zuhause war, konnte er sich seinem Alkohol hingeben und dabei die Familie terrorisieren. Bereits im Alter von 10 Jahren musste ich ihm täglich ein Kasten Bier kaufen.

Allgemein überhäufte er mich mit Pflichten, welche man ihm, egal was man tat, nicht recht machen konnte. Wenn er mal weg ging, dann in eine Kneipe. Von Dort kam er extrem betrunken nachhause und wenn man ihm dabei nicht aus dem Wege ging, konnte es in Schlägen enden.

So habe ich es von klein auf gelernt, gehorsam zu sein und nicht zu widersprechen ich habe ich es gelernt Gefühle zu unterdrücken und dabei alles in mich hinein zu fressen. Nur des reinen Frieden willens.

Diese Verhaltensmuster habe ich mein Leben lang fortgeführt, Situationen, bei denen ich mich maßlos ärgerte oder bei denen ich mich verletzt fühlte, unterdrücke ich und zog mich zurück. Ein Streit mit meiner Frau oder meinen Kindern endete oft dadurch, dass ich schweigend weg ging. Die Diskussion war vorbei, der Konflikt blieb bestehen.

Auch beruflich fand sich dieses Verhalten wieder. Ärger mit meinem Vorgesetzten, der mich beim Chef und Kollegen diskreditierte, löste bei mir unterdrückten Ärger aus, ohne dass ich verbal dagegen hielt. Konflikte mit Kunden zog ich auf die Beziehungsebene, was auch wiederum Ärger und negative Emotionen in mir auslöste.

So stauten sich in mir Ärger und Wut an, die ich immer wieder zu unterdrückten versuchte. Aber irgendwann können mich dann kleinste Umstände dazu bringen, die Fassung zu verlieren, die ganzen unterdrückten Gefühle dringen nach außen. Diese äußern sich dann durch plötzliches „Aus der Haut fahren“. Die Gefühle implodieren innerhalb Sekunden für einen kurzen Zeitpunkt.

Letztlich bin ich froh, dass es so weit gekommen ist. Ich war in einem sehr negativen Strudel.
Meine Einstellung es Jedem Recht zu machen, der direkten Konfrontation aus dem Wege zu gehen
alles zu schlucken und immer klein beizugeben waren selbstschädigend.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder
Bei der ersten Verkehrsgefährdung war ich verärgert, ich selbst rief die Polizei, ich sah mich eindeutig im Recht.
Die Geschwindigkeitsüberschreitung habe ich nicht mitbekommen.
Bei der TF war ich unter Schock.


11. Wie haben sie auf die ersten Verwarn- bzw. Bußgelder reagiert?

Bei der Verkehrsgefährdung 2018 sah ich mich zu Unrecht angeklagt, nahm das Strafmaß aber im Zuge der Aufhebung des Fahrverbotes an. Heute, nach intensiver Reflektion meiner Straftaten bin ich mir bewusst, falsch bzw. sträflich gehandelt zu haben.

Über das Bußgeld der Geschwindigkeitsüberschreitung habe ich mich lediglich geärgert.

Die TF hat mir die Augen geöffnet, ich war wochenlang geschockt, ich war eigentlich nur froh, dass niemand zu Schaden gekommen ist.

12. Was hatten sie sich vorgenommen, um keine Punkte mehr zu bekommen?

Ich habe mir früher nie Gedanken darüber gemacht. Ich sah es grundsätzlich als Pech an. Ich bezog es auf meine überdurchschnittliche Fahrleistung und der einhergehenden Wahrscheinlichkeit von Strafen.

Die Sperrfrist hat mir die Möglichkeit gegeben mein Fahrverhalten intensiv zu reflektieren. Hätte ich das bereits bei der ersten Straftat getan, wäre mir die TF wohl erspart geblieben.

Rückblickend hatte ich ein egoistisches, teilweise aggressives Fahrverhalten, ich fuhr mit unbeherrschten Affekten und unkontrollierbaren Impulsen. Ich habe versucht, rücksichtslos meine eigenen Interessen durchzusetzen.

Ich mir bewusst, dass ich im Auto meinen Emotionen freien Lauf gelassen habe, diese aber nicht auf die Straße gehören. Je tiefer ich mich damit auseinander setze, desto schockierender empfinde ich es.

13. Warum konnten sie ihre guten Vorsätze nicht einhalten?

Ich habe die Konsequenzen ausgeblendet, ich habe mich nicht mit ihnen auseinander gesetzt.

14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

ich habe es nie gelernt über Gefühle zu sprechen. Selbst mit meiner Frau oder mit meinen Kindern spreche ich nicht über Gefühle.

Wenn überhaupt werden Themen über Sorgen und Ärger nur oberflächig angesprochen. Das bedeutet nicht, dass ich es nicht zeigen kann, ich gebe meiner Familie meine ganze Liebe.

Meine ganzen unterdrückten Gefühle dringen zwangsläufig mal nach außen, diese äußern sich dann auch beim Fahren.

Fragen nach Änderungen gegenüber früher
15. Wie lauten ihre Vorsätze heute?

Mir ist bewusst, dass sich Gefühle nur bedingt unterdrücken lassen, dass es zu körperlichen und geistigen Schäden führen kann. Gefühle müssen verarbeitet werden. Ansonsten können sie wieder ausbrechen, was sich im rücksichtslosen Fahren oder durch weiterer Unterdrückung mittels Alkohol äußern kann.

Nur, was kurzfristig gut tut, schadet auf Dauer und alles was kurzfristig belastend erscheint hilft auf Dauer.
Das kann man auf den Sport beziehen, aber auch auf die Aufarbeitung seiner Probleme.

Da ich erkannt habe, dass meine Vergehen kein Zufall, Pech oder einer statistischen Wahrscheinlichkeit geschuldet sind, sondern ich alleine der Verursacher war. Da ich weiterhin erkannt habe, worin meine Vergehen begründet sind und ich diese aufgearbeitet habe.

16. Was ist daran anders?

Erst die TF hat mir die Augen geöffnet, der Schock des Unfalls, die Situations-Aufarbeitung nach dem Unfall, die Schande es meiner Frau und meinen Kindern zu erzählen und die sehr lange Sperrfrist. Sie gab mir die Zeit, meine Vergehen zu reflektieren. Ich bin froh, dass bei allen meinen Taten niemand verletzt wurde.

Durch die Trunkenheitsfahrt bzw. dem Führerscheinentzug habe die Chance erhalten etwas zu ändern, mich zu ändern. Ich kann das was war nicht rückgängig machen. Aber ich kann dafür Sorge tragen, dass ich nicht weiterhin zur Gefahr werde.

17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?

Ich konnte die Auslöser meiner Emotionen dadurch entschärfen, dass ich das, was mir nicht guttat eliminierte. Ich sitze jeden Abend mit meiner Frau zusammen um über den Tag zu reden, auch über unsere jeweiligen Gefühle zu bestimmte Situationen. Wir sprechen auch viel über meinen Vater, sie hat ihn damals ja noch kennen gelernt.

Auch mit meiner Schwester tausche ich mich öfters aus, als Mädchen hat sie es damals etwas besser gehabt. Auch auf meine Mutter kann ich zählen, sie ist immer für mich da.

Nach der Trunkenheitsfahrt mit meinem Firmenwagen hatte direkt am nächsten Tag ein Gespräch mit meinem Chef. Entgegen meiner Befürchtungen hat er mir seine Unterstützung zugesagt, es war ein konstruktives Gespräch auf Augenhöhe. In Absprache mit ihm Ich arbeite nicht mehr mit meinem Vorgesetzten in einem Büro.

Mein Chef möchte gesunde, motivierte Mitarbeiter. Daher bringt es niemanden etwas, wenn sich ein Mitarbeiter verausgabt und dadurch personenbezogene oder die Firma betreffende Fehler produziert. Sollte ich wieder einmal dermaßen in eine Stresssituation kommen, soll ich auf ihn zukommen. Der Überschuss an Arbeit wird dann im Team verteilt.
Auch bei privaten Problemen bat er mich, auf ihn zuzukommen.

Sollte ich dennoch wieder in eine Stresssituation geraten, werde ich vor dem Autofahren gegebenenfalls einen Spaziergang machen.

Ich habe den Alkohol bei mir zuhause entsorgt, so kann ich nicht unbewusst zur Flasche greifen. Ich praktiziere KT, wobei ich höchstens 3 Standardgetränke in nicht unter 3 Stunden zu mir nehme. Ich plane im Voraus wann ich trinke, ich trinke nicht spontan. Ich trinke nicht zur Entlastung.

Ich habe versucht meinen Stress und meine Emotionen im Alkohol vergessen zu machen. Dabei habe ich sie nur für den Moment des Trinkens betäubt. Der nächste Tag brachte die alten Probleme, welche ich heute durch den Sport beseitige.

18. Was hat sich ansonsten bei ihnen geändert?
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, jeden Tag zum Abendbrot mit meiner Frau über den Tag zu sprechen. Alles, was uns beschäftigt wird erwähnt.

Auch hat mein Chef mir jede Unterstützung zugesagt. Und hat immer ein offenes Wort für mich
Nach einem stressigen Tag bade ich abends zur Entspannung. Alle zwei Wochen gehe ich in die Sauna und Massage.

Ich habe früher sehr viel Sport betrieben und gerade der Ausdauersport hat mir, so wie ich heute weiß, sehr viel der inneren Anspannungen abbauen lassen.

Ich habe eine Konsumkurve erstellt, hier wird deutlich, dass der Konsum erst in den letzten 3 Jahren anstieg, 3 Jahre in denen ich kein Sport betrieben habe. Ich habe eine Stress- und Konfliktbewältigung vom Sport zum Alkohol vollzogen.

Daher habe ich mich im Fitnesscenter angemeldet. Und habe wieder mit dem Ausdauersport begonnen. Ziel ist es in zwei Jahren den Hamburg Marathon zu laufen.

Während des Laufens gehen einem tausend Dinge durch den Kopf, irgendwann denkt man nicht mehr und genießt nur noch den Lauf. Nach dem Duschen ist man richtig gehend euphorisiert und frei aller negativen Emotionen.
Zum ersten Mal nach Jahren gehe ich wieder gerne zur Arbeit, der kollegiale Umgang ist so, wie man es sich wünscht. Mir geht es sehr viel besser, fühle mich befreiter. Ich bringe bessere Arbeitsleistung bei weniger Arbeitszeit. Da ich auf der Arbeit meine Trunkenheitsfahrt offen kommuniziert habe, erhalte ich auch dort viel Unterstützung. Ich habe mit meiner Frau ein Ritual, dass wir abends gemeinsam zu Abend essen und uns alles vom Tage von der Seele reden.
Ich habe sehr viel mehr Kraft und Elan für Haus und Garten.

Was bei mir am deutlichsten heraussticht, ist die gewonnene Freizeit. Als ich früher abends Wein trank, war der Abend durch die sich einstellende Müdigkeit schnell vorbei. Heute nach dem Sport erlebe ich die Abende viel intensiver und länger. Ich genieße die Abende mit meiner Frau und Sie genießt diese mit mir.

Meine Sperrfrist hat mich aus meiner Lethargie gerissen. Das spüre ich jeden neuen Tag und das möchte ich nicht wieder hergeben.

19. Welche Einstellung zur Verkehrssicherheit haben sie heute und was ist daran neu?

Ich würde gerne sagen, dass ich früher die Verkehrssicherheit akzeptiert habe. Richtig ist jedoch, dass ich zwei Straftaten und eine Ordnungswidrigkeit begangen habe. Somit ist die Wahrheit, dass ich sie solange als wichtig empfand, als das sie nicht im Konflikt mit meinem Verhalten standen.

Ich habe erkannt, dass alle Vergehen alleine durch mein rücksichtsloses Verhalten zustande kamen. Ich habe erkannt, dass Autofahren nicht nur Fertigkeiten beinhalten sondern auch stark von Emotionen geprägt sind.

20. Was ist ihrer Meinung nach im Straßenverkehr besonders wichtig?

Ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme.
Immer mit dem Fehlverhalten anderer rechnen.

Ein anarchischer Straßenverkehr wäre nicht vorstellbar. Straftaten gehören geahndet, egal ob Verkehr oder allgemein.

Ich bin zweimal durch rücksichtsloses fahren aufgefallen, aber dieses Verhalten gab es etliche Male, bei denen ich eben nicht aufgefallen bin bzw. die nicht aktenkundig sind.

Würde die Mehrheit der Verkehrsteilnehmer dieses Verhalten teilen, wären die Straßen weitaus gefährlicher als sie es eh schon sind.

Dankenswerter Weise fährt der Großteil der Verkehrsteilnehmer sehr viel moderater.

21. Was könnte ihre guten Vorsätze wieder zum Scheitern bringen?

Es wird immer Situationen geben, welche Risiken bergen. Hier gilt es sensibel auf die Störfaktoren zu achten und möglichst in Ihren Auswirkungen entschärfen. Stress kommt nicht zufällig, er baut sich auf. Und Konflikte kann man sofort besprechen.

Situationen bei denen ich unter Stress gerate oder bei denen ich mich ungerecht behandelt fühle. Sobald ich diese Emotionen wieder unterdrücke und nicht offen kommuniziere besteht diese Gefahr.

Das nicht annehmen von Hilfe, mir wurde in letzter Zeit sehr viel Hilfe angeboten. Früher hatte ich sie nicht angenommen, habe versucht alles alleine zu bewältigen, heute bin ich mir bewusst, dass es keine Schwäche ist Hilfe anzunehmen. Ich werde sie in sich androhenden Situationen annehmen.
 

Fragender

Stamm-User
Hallo Nancy,

danke für das Feedback. Zum ersten Punkt bin ich völlig bei Dir. Beim Zweiten könnte man sich streiten, die Aufarbeitung ist ja mit der MPU nicht abgeschlossenen, es gilt ständig weiter an sich zu arbeiten.

Dennoch-und weil ich mich in der MPU nicht streiten kann- habe ich den Passus geändert. :smiley1659:

Ich habe noch ein wenig daran gefeilt, vielleicht kannst Du hierzu auch noch einmal kritisch draufschauen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Fragender,
Beim Zweiten könnte man sich streiten, die Aufarbeitung ist ja mit der MPU nicht abgeschlossenen, es gilt ständig weiter an sich zu arbeiten.
da gebe ich dir einerseits recht, andererseits geht es darum, dass die Einstellung die zu deinem früheren Fehlverhalten (und somit zu den bekannten Delikten) geführt hat von dir erkannt und entsprechend geändert wurde, die Aufarbeitung in dieser Hinsicht somit abgeschlossen ist. Dass du auch künftig auf dich aufpassen und an dir arbeiten musst (um Fehler nicht zu wiederholen) ist unbenommen.

Nun gut, du hast es ja im FB jetzt entsprechend geändert.

Ich hoffe, du versteht meine nachfolgenden Anmerkungen nicht als provozierend, es kann aber durchaus dazu kommen dass der Gutachter ähnlich hinterfragt.

Einige deiner Aussagen stehen weiterhin in der Gegenwartsform, so etwa in Frage 14 oder auch 9...
14. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Punktesammeln und bestimmten Ereignissen in ihrem Leben?

ich habe es nie gelernt über Gefühle zu sprechen. Selbst mit meiner Frau oder mit meinen Kindern spreche ich nicht über Gefühle.

Wenn überhaupt werden Themen über Sorgen und Ärger nur oberflächig angesprochen. Das bedeutet nicht, dass ich es nicht zeigen kann, ich gebe meiner Familie meine ganze Liebe.
Du kannst auch weiterhin nicht über deine Gefühle reden?
9. Warum haben sie sich (immer wieder) so verhalten?
(...) Aber irgendwann können mich dann kleinste Umstände dazu bringen, die Fassung zu verlieren, die ganzen unterdrückten Gefühle dringen nach außen. Diese äußern sich dann durch plötzliches „Aus der Haut fahren“. Die Gefühle implodieren innerhalb Sekunden für einen kurzen Zeitpunkt.
Das hast du somit noch nicht im Griff?
Was machst du eigentlich wenn du in diesen "Sekunden" am Steuer bist und dich ein anderer Verkehrsteilnehmer unbedacht "ärgert"?
Auch beruflich fand sich dieses Verhalten wieder. Ärger mit meinem Vorgesetzten, der mich beim Chef und Kollegen diskreditierte,
Wie ist eigentlich heute das Verhältnis zu deinem Vorgesetzten?
17. Was wollen sie konkret tun, damit sie ihre Vorsätze diesmal einhalten können?
Sollte ich dennoch wieder in eine Stresssituation geraten, werde ich vor dem Autofahren gegebenenfalls einen Spaziergang machen.
Hältst du das für realistisch? Wenn du z.B. unter Zeitdruck stehst erst noch einen Spaziergang zu machen?
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder
(..)
Die Geschwindigkeitsüberschreitung habe ich nicht mitbekommen.
Deckt sich nicht mit dem fett markierten..
Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung war ich bei einem Termin in Hannover, da dieser länger dauerte als geplant, war ich etwas in Zeitnot. Ich fuhr auf der A7 in Richtung Hamburg, kurz vor Hamburg fuhr ich mit überhöhter Geschwindigkeit an wenigstens 2 Schildern vorbei auf denen die vorgeschriebene Geschwindigkeit angegeben wurde. Mir war die Zeit wichtiger als die Vorschriften.
10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder
(...)
Bei der TF war ich unter Schock.
Das obige ebenfalls nicht mit nachfolgendem:
Ca. 15:45 Uhr kam ich bei meinem Bekannten an, der gerade im Garten aufräumte. Wir saßen zusammen und tranken Weißwein. Es müssen so 1,5 ltr. gewesen sein.

Nach knapp zwei Stunden fuhr ich nach Hause. Der Wein und das Gespräch ließen mich etwas ruhiger werden.
Nochmal: bitte nicht als Provokation auffassen, sondern darauf achten dass du dir nicht selbst widersprichst.

Es ist ja sehr gut zu erkennen dass du dir viele Gedanken gemacht hast und einsichtig bist. Was mir ein bisschen fehlt ist der Verlauf zur heutigen Verhaltensänderung. Du sprichst heute mit deiner Frau über deine Probleme, oder auch mit dem Chef. Die Frage ist, wie hast du es geschafft dass du das heute kannst? Und noch was: gab es bereits Situationen die dich in jüngster Zeit belastet haben und die du durch dein "neues Verhalten" gemeistert hast? Falls ja, solltest du dem Gutachter unbedingt davon berichten...

Zum Thema Alkohol: da können durchaus ein paar Fragen mehr zu kommen bei der MPU. Eine BAK von 1,36‰ hätte (ohne Ausfallerscheinungen) ja schon allein zur MPU führen können, von daher solltest du darauf vorbereitet sein. Wir haben hier ja einen speziellen Fragebogen für eine Alkohol-MPU, die Fragen darin solltest du dir auf jeden Fall durchlesen und auch beantworten können. Das musst du nicht im Forum machen, aber für dich selbst solltest du das tun.
Was mir dazu gleich in deinem FB auffällt ist diese Antwort:
Ich habe den Alkohol bei mir zuhause entsorgt, so kann ich nicht unbewusst zur Flasche greifen.
Könnte das wirklich passieren, dass du "unbewusst" zur Flasche greifst?:smiley2204:
vielleicht kannst Du hierzu auch noch einmal kritisch draufschauen.
Ich denke, das habe ich...
 

Fragender

Stamm-User
Ich hoffe, du versteht meine nachfolgenden Anmerkungen nicht als provozierend, es kann aber durchaus dazu kommen dass der Gutachter ähnlich hinterfragt.
Nein, ganz und gar nicht. Du darfst gerne den Finger in die Wunden legen,
Du kannst auch weiterhin nicht über deine Gefühle reden?
Die Trunkenheitsfahrt und der sich anschließenden Führerscheinverlust sind Geschehnisse, die man nicht verschweigen kann. Dadurch war ich gezwungen mit meiner Frau zu reden. Auch, dass ich mit meinem Firmenwagen einen Totalschaden verursacht habe zwang mich zum Gespräch mit meinem Chef. Und wie in der MPU, langt da kein "es tut mir leid" auch hier musste ich erklären und debattieren. Das ist jetzt keine Floskel um die MPU zu bestehen, aber es tut mir gut über meine Gefühle zu sprechen.
Also ja, ich kann es jetzt !
Das hast du somit noch nicht im Griff?
Was machst du eigentlich wenn du in diesen "Sekunden" am Steuer bist und dich ein anderer Verkehrsteilnehmer unbedacht "ärgert"?
Das ist für mich der gravierende Aspekt. Das ich diese Ausbrüche immer schon hatte wusste ich, wussten auch alle die mich kannten. Das es abnormal, ja gar gefährlich ist, habe ich jetzt erst erkannt.
Ist eine ärgerliche Geschichte.

kurz gefasst, ich wurde (vermutlich aus Versehen) durch ein Fahrzeug, welches die Spur wechselte geschnitten.
Allerdings hat dieser nachdem ich hupte mehrfach eine Vollbremsung vollzogen und damit einen Auffahrunfall provoziert ( absichtlich).
Jedenfalls bin ich ihm dadurch beim ausweichen an die Tür gekommen (150 € Schaden).
Dieses hier; es ist noch immer ärgerlich, zweifelsohne. Aber das es ausgeartet ist, liegt ausschließlich bei mir. Manchmal setzt für Sekunden mein Verstand aus. Nicht dass ich gewalttätig werde, aber dennoch so intensiv, dass mein Gegenüber Angst haben muss, da er die Situation nicht einschätzen kann.

Ich sehe das als Kompensation meines Stresses, meines unterdrückten Ärgers an. Doch der Sport nimmt mir sehr viel vom Stress und über meine Gespräche staut sich der Ärger nicht mehr so intensiv aus. Auch spreche ich Dinge die mir nicht gefallen sofort an, so bauen sie sich nicht wieder latent auf.

Doch, ich glaube es im Griff zu haben.
Wie ist eigentlich heute das Verhältnis zu deinem Vorgesetzten?
Wir beide werden in diesem Leben keine Freunde mehr, aber alleine der Umstand es meinem Chef erzählt zu haben tat mir gut. Mein Vorgesetzter ist nur noch selten im Büro und wir haben einen "Schlichter" den mein Vorgesetzter nicht ignorieren kann. Auch hier kann ich sagen, dass ich wieder gerne ins Büro gehe.
Hältst du das für realistisch? Wenn du z.B. unter Zeitdruck stehst erst noch einen Spaziergang zu machen?
Nein, aber früher habe ich das Büro mit einem Türknallen verlassen und bin ins Auto gestiegen. Da war die aggressive Fahrweise vorprogrammiert. Hier wäre es sinnvoller zuvor runter zu kommen. Wobei diese Zeiten wohl vorbei sind.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder
(..)
Die Geschwindigkeitsüberschreitung habe ich nicht mitbekommen.
Deckt sich nicht mit dem fett markierten..
Fragender schrieb:
Bei der Geschwindigkeitsüberschreitung war ich bei einem Termin in Hannover, da dieser länger dauerte als geplant, war ich etwas in Zeitnot. Ich fuhr auf der A7 in Richtung Hamburg, kurz vor Hamburg fuhr ich mit überhöhter Geschwindigkeit an wenigstens 2 Schildern vorbei auf denen die vorgeschriebene Geschwindigkeit angegeben wurde. Mir war die Zeit wichtiger als die Vorschriften.

Ich habe die Geschwindigkeitsüberschreitung tatsächlich nicht mitbekommen. Aber ich weiß, dass vor einem Blitzer mindestens zwei Schilder über die zulässige Geschwindigkeit stehen müssen. Da ich schneller fuhr, müssen sie mit zwangsläufig egal gewesen sein. Sei es auch nur aus Unkonzentriertheit.

10. Wie haben sie auf das Verhalten der Polizei reagiert nachdem sie gestoppt oder
(...)
Bei der TF war ich unter Schock.
Das obige ebenfalls nicht mit nachfolgendem:
Ca. 15:45 Uhr kam ich bei meinem Bekannten an, der gerade im Garten aufräumte. Wir saßen zusammen und tranken Weißwein. Es müssen so 1,5 ltr. gewesen sein.
Nach knapp zwei Stunden fuhr ich nach Hause. Der Wein und das Gespräch ließen mich etwas ruhiger werden.

Hier habe ich mich unklar ausgedrückt. An diesem tage war ich ein nervliches Wrack. es war ein Tag, den man gerne aus dem Kalender streichen würde. Und genau an solch einem Tag fahr ich zu einem Freund und fange mit ihm an zu trinken, nein...zum saufen. Aber es tat irgendwie gut, es war warm ich konnte mich bei ihm über den Tag auslassen und der Wein schmeckte und das betüddelt sein tat gut. Doch beim fahren schon merkte ich, dass es mehr als Betüddelt ist, aber statt anzuhalten fuhr ich fröhlich weiter....bis mich ein Graben stoppte. Nach dem Unfall stand ich dann unter Schock.
Es ist ja sehr gut zu erkennen dass du dir viele Gedanken gemacht hast und einsichtig bist. Was mir ein bisschen fehlt ist der Verlauf zur heutigen Verhaltensänderung. Du sprichst heute mit deiner Frau über deine Probleme, oder auch mit dem Chef. Die Frage ist, wie hast du es geschafft dass du das heute kannst? Und noch was: gab es bereits Situationen die dich in jüngster Zeit belastet haben und die du durch dein "neues Verhalten" gemeistert hast? Falls ja, solltest du dem Gutachter unbedingt davon berichten...

Zum Thema Alkohol: da können durchaus ein paar Fragen mehr zu kommen bei der MPU. Eine BAK von 1,36‰ hätte (ohne Ausfallerscheinungen) ja schon allein zur MPU führen können, von daher solltest du darauf vorbereitet sein. Wir haben hier ja einen speziellen Fragebogen für eine Alkohol-MPU, die Fragen darin solltest du dir auf jeden Fall durchlesen und auch beantworten können. Das musst du nicht im Forum machen, aber für dich selbst solltest du das tun.
Was mir dazu gleich in deinem FB auffällt ist diese Antwort:
Den Verlauf versuche ich noch ein wenig mehr in Vordergrund zu bringen. Und tatsächlich habe ich mehr Gelassenheit. Das kommt aber auch daher, dass ich mich jeden Tag mit meiner Geschichte befasse. Jeden Tag arbeite ich an mir. Belasten tut mich vieles, am allermeisten die mir vorstehende MPU. Und einen "Ausraster" habe seit der TF nicht mehr gehabt. Aber viele Situationen, die es früher (mir) gerechtfertigt hätten.

Den Alkoholfragebogen werde ich auch noch einmal bearbeiten.

Was ich heute schon sagen kann, durch den Unfall hat sich mein Leben völlig verändert und mir gefällt das neue Leben. Die weitere Tendenz meiner Lebensführung ohne Unfall sähe nicht rosig aus. Vielleicht habe ich dadurch den gerade noch rechtzeitigen Weg gefunden, gesund und lange zu leben.
 

Fragender

Stamm-User
Heute habe ich die Rechnung der Avus bekommen...

Es geht nun langsam los...

Ich war mir noch vor Wochen sicher, gut durch die MPU zu kommen. Doch das Schreiben der FSS, dass sie meine Unterlagen an die Avus geschickt haben, brachte in mir ein ungutes Gefühl hervor. Heute mit der Rechnung der Avus glaube ich lange noch nicht soweit zu sein...

Eigentlich kenne ich keine Prüfungsangst, hier ist es eindeutig anders...
 
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