MPU E-Roller

SE199

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Hallo Zusammen,

zunächst auch von mir ein Riesen Lob an euch alle. Ich finde dieses Forum hier echt klasse. Während dem ganzen Prozess fühlt man sich doch etwas hilflos und alleine gelassen – gerade einige Menschen in den Ämtern lassen einen nochmal spüren, was sie von einem halten. Hier durchzulesen, dass es vielen gleich geht und auch eine solche offene und direkte Beratung zu erhalten, gibt einem echt Mut!

Ich hoffe meine Erklärungen sind soweit schlüssig und widerspruchsfrei. Ich war bei allen Teilen ehrlich zu mir selbst und habe auch in dem gesamten Prozess vor mir kein Blatt vor den Mund genommen, ich denke auch nicht, dass es Sinn macht, dem VP etwas vormachen zu wollen.

Bei dem ein oder anderen Teil frage ich mich jedoch, ob es nicht sinnvoller wäre, etwas weniger zu erzählen – vor allem bei der Frage 9. Wenn ich mir das selbst durchlese, hört sich das ziemlich krass an und wahrscheinlich auch krasser als es war, bzw. ist.

FB Alkohol


Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1,78m
Gewicht: 70 kg
Alter: 27 (26 bei TF)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 12.12.2019
BAK: 1,94
Trinkbeginn: 18:00 Uhr
Trinkende: 00:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:39

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 12 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Bei Tat entzogen
Hab ich neu beantragt: Ja
Hab noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja, jedoch nur die von der FSSt (bis auf die Vergabe und den Entzug meines Führerscheins steht nichts drin, ich habe nichtmal ein Knöllchen wegen Falschparken in meinem Leben bekommen)

Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
Es gab zwei Vorfälle:
Einmal wurde mir vorgeworfen geklaut zu haben und einmal, dass ich unter Einfluss von Marihuana Auto gefahren bin (negative Blutentnahme). Beide waren haltlos, weswegen ein Verfahren eingestellt wurde. Daher gehe ich nicht davon aus, dass davon etwas in meinem Führungszeugnis steht.

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Nein

Bundesland
: Baden-Württemberg


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (max. 2 Bier an geplanten Tagen mit einem Mindestabstand von 4-6 Wochen)
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
GGT, GOT, GPT am: 04.02, 18.02, 16.03, 11.05, 01.-15.07 (ausstehend)
MVC am 18.02 (gesundheitliche Komplettuntersuchung)
Bis auf einen Wert von GOT 62 bei einer Norm bis 50 waren alle Werte immer in der Norm. Die Erhöhung war 04.02 und am 18.02 schon wieder darunter.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Ja, wenn ich dieses Forum dazuzähle
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, einmaliger Termin zur Abklärung des KT
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Nicht bekannt
Welche Stelle (MPI): TÜV SÜD oder IAS. Gibt es hier Empfehlungen?
Schon bezahlt?: Nein
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: Nein
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Keine
 

SE199

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Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 05.12.2019 hat ein Kollege zum Ausstand in eine Brauerei eingeladen. Um 16 Uhr wäre es losgegangen, aufgrund eines Projektes bin ich mit einem weiteren Kollegen um 18 Uhr dazu gestoßen. Teilgenommen haben an dem Abend nur Kollegen aus dem eigenen Team – mit denen ich also sehr viel Kontakt habe.
Um ca. 00:00 Uhr bin ich mit einem weiteren Kollegen mit der Bahn aus dem Vorort zum Hbf gefahren. Da mein Kollege älter ist und neben dem Bier auch noch Whiskey getrunken hat, wollte ich ihm dabei helfen am Hbf die richtige Bahn zu finden. Eigentlich hatte ich geplant eine Station vorher auszusteigen und den Weg zu mir zu laufen.
Während dem Warten auf seine Bahn standen etliche E-Roller um uns herum, worüber wir ins Gespräch gekommen sind. Er hatte sich dafür interessiert und da ich schon öfter mit einem Roller dieser Marke (VOI) gefahren bin, konnte ich ihm erklären wie das funktioniert, was das kostet, …. Ich habe ihm dann auch demonstriert wie man den E-Roller entsperrt. In diesem Moment kam seine Bahn und er ist gefahren.
Ich hatte eigentlich vor den Rest des Weges zu laufen, dachte dann aber, dass ich schon den Umweg gemacht habe und deswegen auch mit dem E-Roller fahren kann. Dass das nicht richtig ist, hatte ich in dem Moment nicht bedacht. Ich bin zunächst auf dem Gehweg des Gegenverkehrs zu mir nach Hause gefahren. An einer Kreuzung konnte ich aufgrund des Bürgersteigs nicht über die Fußgängerampel fahren, sondern musste darum fahren und war somit kurzzeitig auf dem Fahrradweg des Gegenverkehrs. Daran, dass ich auch nicht auf dem Gehweg hätte fahren dürfen, hatte ich in dem Moment nicht gedacht. Da zu diesem Zeitpunkt keine Autos unterwegs waren und ich eine gute Sicht hatte, habe ich mir nichts dabei gedacht. Direkt im Anschluss ist neben mir Blaulicht angegangen und ich hatte gemerkt, dass die Polizei auf der anderen Straßenseite steht. Da ich mir zu dem Zeitpunkt noch keiner Schuld bewusst war, bin ich zunächst weitergefahren. Als ich merkte, dass die Polizei einen U-Turn macht und mir in der Seitenstraße entgegenfährt und niemand sonst um mich rum war ist mir klar geworden, in welcher Situation ich mich befinde. Ich habe den E-Roller abgestellt und mich daneben gestellt. Kurz darauf war die Polizei bei mir (andere Möglichkeiten hatte ich auch nicht, selbst wenn ich hätte wegfahren wollen, wäre das in dem Gebiet nicht möglich gewesen. Auch konnte ich zumindest soweit denken, dass mich Fahrerflucht erst richtig in den Mist reiten würde).
Die Polizei führte an diesem Abend mobile Verkehrskontrollen (auch gezielt auf E-Roller) durch. Den Bestand, dass ich weitergefahren bin, konnte ich mehr oder weniger erklären, jedoch war da das Kind schon in den Brunnen gefallen. Ich hatte einen stark nach Alkohol riechenden Atem und es wurde MAK Test durchgeführt, welcher 1,88% ergab. Die Polizei hat mich dann auf die Wache mitgenommen, der Arzt kam und hat mir Blut abgenommen – Ergebnis 1,94%. Die Polizei hat mich anschließend heimgefahren.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Im Zeitraum von 18:00 – 00:00 Uhr habe ich ausschließlich Nikolausbier im 0,4l Glas getrunken. Auf stärkeren Alkohol habe ich verzichtet. Als ich mich nach der Aktion nach dem Alkoholgehalt erkundigte, konnte ich in Erfahrung bringen, dass es 5,5% hat.

Nach diesem Rechner https://www.smart-rechner.de/promille/rechner.php, welcher die Widmarkformel anwendet, komme ich somit 11 getrunkene Gläser, was 4,4l entspricht.

Die Trinkdauer habe ich hierbei auf 7 Stunden angesetzt, von 18:00 Uhr bis 01:39, als mir das Blut abgenommen wurde.

Passt das so eurer Sicht?

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ca. 500m bin ich gefahren, bis ich aufgefallen bin. Insgesamt handelte es sich um eine Strecke von 1,1km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ja. Dadurch, dass ich schon öfter E-Roller gefahren bin, hatte ich eine Gewöhnung daran. Durch meinen erhöhten Alkoholwert konnte ich die Situation jedoch nicht richtig einschätzen. Im Nachhinein muss ich mir eingestehen, dass ich den E-Roller nicht sicher habe fahren können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Mir war bewusst, dass ich an dem Abend trinken werde. Deshalb hatte ich mein Auto morgens stehen lassen und bin mit der Bahn gefahren. Mit der Bahn bin ich abends auch wieder heimgefahren und hatte vor, die verbleibende Strecke zu laufen. Da ein älterer Kollege (auch alkoholisiert) von mir, welcher nicht oft Bahn fährt, an den Hbf musste, bin ich die restliche Strecke mit ihm gefahren, um ihm bei der Weiterfahrt zu helfen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Vor meinem 18. Lebensjahr war ich bereits alkoholisiert als Fahrradfahrer im Straßenverkehr (ca. 50 mal?). Ab dem 18. Lebensjahr habe ich weder mit einem Fahrrad noch mit einem Auto alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Hier habe ich meine strikte 0,0% Regelungen auferlegt, da es auch im Dorf des Öfteren zu Vorfällen mit Trunkenheit gekommen ist. Mit einem E-Roller bin ich das erste Mal ca. 3 Monate vor der TF gefahren. Bis zum Zeitpunkt der TF bin ich 3mal unter Alkoholeinfluss mit einem E-Roller gefahren in einem Zeitraum von drei Monaten, davon 2-mal leicht alkoholisiert (2 Bier) und 1-mal stärker alkoholisiert (6 Bier).

Vor meinem 18. Lebensjahr war ich mit den Konsequenzen nicht bewusst, welche eine Alkoholfahrt mit sich ziehen kann. Innerhalb der Fahrschule habe ich ein Bewusstsein dafür erlangt, welche Folgen eine TF mit sich ziehen kann und bin deswegen kein Fahrzeug (bis auf den E-Roller) unter Alkoholeinfluss gefahren.
Ich gehe im Straßenverkehr eigentlich sehr vorsichtig um, wurde noch nie geblitzt, habe falsch geparkt oder ähnliches. Auch achte ich beim Radfahren immer auf eine zulässige Ausrüstung. Den E-Roller habe ich alkoholisiert gefahren, da ich diesen aus Dummheit nicht als richtiges Fahrzeug, sondern eher als Spielzeug angesehen habe. Mir hätte klar sein müssen, dass ich damit genauso am Straßenverkehr teilnehme wie mit einem Fahrrad oder Auto.
 

SE199

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

In Kontakt mit Alkohol getreten bin ich bereits in meiner frühen Kindheit. Durch die aktive Mitgliedschaft im Fußballverein der ganzen Familie waren wir oft an Festen, auf welchen auch Alkohol getrunken wurde. Mit den Personen stand ich nicht direkt im Kontakt, jedoch kriegt man sowas auf einem Fest immer mit, wenn die Leute rumtorkeln.
Den ersten Konsum von Alkohol hatte ich kurz vor 15 Jahren. Ein Freund hatte sturmfrei und wir haben heimlich Martini getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Kurzfassung:
15-16: Einmal im Monat heimlich. In der Regel Bier, selten geringe Mengen Vodka
16-18 1/2: Mindestens 2mal im Monat. Durch Kontakt zu älteren regelmäßig Vodka, was dann immer mehr zum Standard wurde.
18 ½ - 21: Aktive Teilnahme im Fußballverein. Konsum quasi jede Woche. Starker Konsum am Wochenende, mäßiger Konsum unter der Woche.
21-22: Rückzug aus dem aktiven Fußball durch Studium, Regelmäßigkeit des Konsums hat sich verringert. Teilweise hoher Konsum
22-TF: Sehr starker Fokus auf Studium und Arbeit, regelmäßige Trinkpausen, unregelmäßiger, aber hoher Konsum ca. alle 4-6 Wochen

Im Alter von 15-16 Jahren habe ich mich ungefähr einmal im Monat heimlich mit Freunden getroffen und Bier getrunken. Als Vorwände wurden dafür Geburtstage oder andere Feiern verwendet. Auf ca. jeder dritten Feier hat einer der Freunde stärkere Getränke wie Vodka mitgebracht, welchen ich in geringen Mengen getrunken habe.

Im Alter von 16-18 gab es mindestens zwei Anlässe im Monat im engsten Freundeskreis, an welchen ich getrunken habe. Zumeist ging es in die örtliche Disko, in welche ein Eintritt ab 16 unter der Aufsicht einer Begleitperson möglich war. Gelegentlich waren die Begleitpersonen dann schon beim Treffen vor der Disco dabei, da sie zum weiteren Freundeskreis dazugehörten und es so einfacher war sich zu treffen. Da die Personen über 18 waren, gab es regelmäßig stärkere Alkoholika, in der Regel Vodka mit Energydrinks. Durch das trinken verflog bei mir schnell die anfängliche Schüchternheit durch die neue Situation in den Clubs. Auch entstand dadurch ein Zugehörigkeitsgefühl zu den Älteren. Mit zunehmender Zeit wurde es quasi ein Standard, dass Getränke wie Vodka getrunken wurden. Mit zunehmendem Alter verflog zudem die Hemmschwelle an öffentlichen Festen (Dorffest, Fußballfest, …) zu trinken. Auch habe ich im familiären Umfeld gelegentlich Alkohol getrunken.

Mit 18 1/2 Jahren bin ich nach einer Verletzung, welche ich mir mit ca. 16 Jahren zugezogen habe, wieder in den Fußballverein eingestiegen. Zu Beginn ist es mir etwas schwer gefallen Fuß zu fassen. Das lag zum einem daran, dass ich durch die Verletzung mit vielen keinen Kontakt hatte und zum anderen, dass auch die älteren Brüder dort spielten und mir das Gefühl gegeben wurde, mich erst noch beweisen zu müssen (Beide waren dort sehr beliebt und sind kurz davor zu anderen Vereinen gegangen). Nach den Trainingseinheiten und den Spielen an Wochenenden wurde oft gemeinschaftlich Bier getrunken. Da ich darin bereits eine Gewöhnung hatte, habe ich das als Chance gesehen mit den anderen Spielern und Trainern in Kontakt zu treten, was auch gut geklappt hat. Durch diese positive Erfahrung habe ich immer regelmäßiger an den Veranstaltungen nach den Sporteinheiten teilgenommen. Negative Erfahrungen habe ich damit nicht gesammelt. Immer öfter wurden dann auch wieder stärkere Alkoholika zu sich genommen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich eine starke Trinkfestigkeit und konnte mit den älteren Spielern mittrinken, welche ebenfalls eine sehr starke Trinkfestigkeit hatten. Mit 19 und 20 Jahren war ich dann quasi jedes Wochenende an mindestens einem Tag stark alkoholisiert und unter der Woche an mindestens einem Training leicht alkoholisiert (1-3 Bier). Oft habe ich erst 8 Bier oder mehr getrunken und anschließend Schnaps.
Im Vordergrund dieser Zeit stand immer das gesellschaftliche Zugehörigkeitsprofil. Gedanken über meinen Konsum habe ich mir zu dem Zeitpunkt nicht gemacht, es hatte ja eh jeder gemacht und ich hatte auch keine Probleme. Alleine habe ich Alkohol nie konsumiert. Innerhalb dieser Zeit ist es meines Erachtens nach auch zu der starken Trinkfestigkeit gekommen.

Mit 21 Jahren habe ich dann mein Studium begonnen. Ich musste dafür täglich ca. 1 Stunde hin- und zurückfahren. Zu Beginn habe ich noch versucht beides unter einen Hut zu kriegen, was dazu geführt hat, dass beides nicht wirklich klappte. Im Verein wurde ich darauf angesprochen nicht regelmäßig im Training (unter der Woche) zu sein und im Studium haben die Noten nicht gestimmt. Zu Beginn meines Studiums war ich an den Wochenenden weiterhin mit dem Verein unterwegs und auch ca. jede zweite Woche unterhalb der Woche. Zu dem Zeitpunkt habe ich dann für mich selbst erst realisiert, dass das definitiv zu viel ist, jedes Wochenende zu trinken und teilweise auch unter der Woche. Deshalb habe ich beschlossen, nicht mehr bei jeder Feier dabei zu sein und auch auf meinen Konsum auf den Feiern zu reduzieren.

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Das lieber weglassen?:
Das haben die anderen natürlich mitbekommen und versucht mich zu überreden öfter mitzukommen und auch mehr zu trinken. Hier war ich zu Beginn nicht immer standhaft, da ich auch Sorge hatte so den Draht zu den anderen verlieren. Das Einreden der anderen auf mich wurde aber immer mehr, bis es mir zu viel wurde und ich mich aus dem aktiven Vereinsleben zurückgezogen habe.
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Zu diesem Zeitpunkt bin ich dann auch von zuhause ausgezogen und habe in einer WG am Studienort gewohnt.

Von 22-24 Jahren habe ich dann mein erstes Studium (Bachelor) absolviert. Mit der Regelmäßigkeit meines Konsums gehe ich seitdem bewusster um. In Prüfungsphasen und bei Abgaben habe ich vollständig auf Alkohol verzichtet. Auch während meiner Tätigkeit als Werkstudent (durchgehend seit dem 3. Semester) habe ich nur zu speziellen Anlässen getrunken. Insgesamt jedoch trotzdem alle 4-6 Wochen einen Anlass (Studentenfeier, Geburtstag) an welchem ich Alkohol verstärkt getrunken habe. Auch wurde nach dem Absolvieren von Prüfungsphasen in einem Zeitraum von ca. 7 Tagen ca. 3-mal Alkohol konsumiert. Der Konsum von mir war an diesen Anlässen hoch, jedoch nicht so stark wie als ich im Verein aktiv war.

Mit 24 Jahren war ich dann fertig mit meinem Bachleor. Ich habe eine sehr gute, aber intensive Arbeitsstelle bekommen und mit Ende 24 direkt ein Fernstudium zum Master angefangen. Zunächst habe ich in eigener Wohnung gelebt und mittlerweile mit meiner Freundin (zusammen seit sieben Jahren) seit 2 Jahren in einer gemeinsamen Wohnung. Ein Feierabendbier alleine nach der Arbeit konsumiere ich nie. Ca. einmal in der Woche traf ich mit Freunden. Ist dies unter der Woche trinke ich zu den Anlässen 1-2 Bier oder nur alkoholfreie Getränke oder ein Glas Wein mit meiner Freundin. An Wochenenden bis zu 4 Bier. Alle 4-6 Wochen gab es jedoch weiterhin Anlässe, an welchen ich stärker Alkohol konsumiere. Ich denke, dass ich durch diese Anlässe meine Trinkfestigkeit so hochgehalten habe.

Seit der TF trinke ich nur noch kontrolliert Alkohol. Maximal alle 6 Wochen bis zu maximal 2 Bier (genaue Auflistung vorhanden – soll ich die noch reinposten?)

Noch eine Anmerkung dazu:
In keiner der Phasen ist auf einer Feierlichkeit zu blöden Situationen gekommen. Mein Konsum war stets so, dass ich während dem offiziellen Teil keinen bis wenig Alkohol getrunken habe. So habe ich bei Geburtstagen beispielsweise erst getrunken als das Essen fertig war und nur noch der engere Familienkreis anwesend war.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In der aktiven Zeit des Fußballs:
Ca. 8 Bier (Hatz) 0,33l
2-6 Shots (gemischt) 4cl

In meiner Phase ab 21 Jahren:
Ca. alle 4-6 Wochen:
4-8 Bier (Hatz, Heineken, oder Rothaus) 0,33l
0-4 Longdrinks 4cl (Vodka Energy oder Gin Tonic)
Ich habe entweder mehr Bier und keine bis wenige (2) Longdrinks getrunken oder weniger Bier und mehr Longdrinks. 8 Bier und 4 Longdrinks habe ich nicht getrunken.

1mal je Woche:
1-4 Bier, abhängig von Wochentag (Hatz, Heineken oder Rothaus) oder 1 Glas Wein 0,2l

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Getrunken habe ich entweder im direkten Familienkreis mit meinen Brüdern, mit Freunden oder mit meiner Freundin.

Die Orte waren hierbei unterschiedlich. Wir haben uns bei jemand zuhause getroffen, sind zusammen essen gegangen oder in die Disco.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Bis zum Alter von 21 Jahren, als ich aus dem aktiven Vereinsleben ausgetreten bin, war es hauptsächlich aufgrund von der Gesellschaft zu den anderen. Ich würde mich zwar als eher extrovertiert und selbstbewusst bezeichnen, jedoch war es in diesen Phasen einfacher Gemeinsamkeiten mit anderen zu finden und den Kontakt herzustellen. Vor allem konnte sich so der Altersunterschied zu den (teilweise bis zu 20 Jahren) älteren leichter kompensieren lassen.

Ab dem Alter von 21 Jahren habe ich zu Anlässen, an welchen ich kontrolliert getrunken habe hauptsächlich aus Genuss getrunken. Es gab ein Bier oder einen passenden Wein zum Essen oder zum Entspannen mit Freunden ein Bier im Biergarten. Je nach Anlass gab es ein alkoholisches Getränk zum Anstoßen. Dabei habe ich darauf geachtet, dass ich nie mehr als 2-3 Getränke zu mir genommen habe, bzw. dass ich aufgehört habe, wenn ich den Alkohol gemerkt habe.

An den Anlässen, an welchen ich übermäßig Alkohol getrunken habe, habe ich mir über den Konsum keine Gedanken gemacht und diesen auch nicht als kritisch angesehen. Der Alkohol hat bei mir und meinem Umfeld für eine heitere Stimmung gesorgt und der Konsum von Alkohol hat quasi dazugehört. Ich hatte während dem übermäßigen Konsum nicht den direkten Zweck etwas kompensieren zu müssen.
Im Nachhinein sehe ich, dass diese Denkweise von mir nicht verantwortungsvoll, idiotisch und schädlich für mich selbst war. Ich denke, ich habe so viel getrunken, um den Alltagsstress vom Beruf und dem Fernstudium etwas zu entkommen. Seit der TF war ich auf mehreren Veranstaltungen (vor Corona), auf welchen ich nichts getrunken habe. Dazu gehörten WG-Partys, Geburtstage und Discobesuche. Auf diesen Veranstaltungen hatte ich mindestens genauso viel Spaß wie zuvor.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol:
Ich konnte den Alltagsstress schneller vergessen und mich auf Dinge und Personen besser einlassen. Auch bin ich gesprächiger, wenn ich etwas getrunken habe.

Viel Alkohol:
Die Hemmschwelle hat bei mir nachgelassen und ich habe nicht mehr alles durchdacht was ich getan habe. Ich konnte mich auf Dinge einlassen, welche mir sonst schnell unangenehm werden können, wie tanzen auf Feiern.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise anderer gab es in den Zeiten als ich ein aktives Mitglied beim Fußball war. Diese gingen jedoch nicht direkt gegen mich, sondern um die Spieler als Gruppe. Diese Aussagen wurden von uns und auch von mir ins lächerliche gezogen und ignoriert. Diese Aussagen kamen von älteren Vereinsmitgliedern. Im Nachhinein verstehe ich, dass diese unser Verhalten als tatsächlich kritisch eingestuft haben und uns darauf aufmerksam machen wollten. Durch den Gruppenzusammenhalt wurde dies jedoch nicht wahrgenommen.
Im Anschluss gab es solche Hinweise nicht. Es kam durch den Alkohol zu keinen Problemen und getrunken habe ich dann, wenn auch andere um mich herum so viel getrunken haben.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Direkte Folgen durch den Alkoholkonsum gab es keine. Ich konnte meine beruflichen und privaten Pflichten immer erfüllen (Bachelor sehr gut abgeschlossen, Master ist bald fertig und wahrscheinlich auch sehr gut, sehr gute Stelle – teilweise schon Personal- und Projektverantwortung). Auch gab es nie Streitigkeiten oder Brüche aufgrund von Alkoholkonsum. Ich lebe seit über sieben Jahren in einer festen Beziehung, in welcher es auch keine Streitigkeiten deswegen gab.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja, als ich ein aktives Mitglied im Fußballverein war. Das trinken von Alkohol hat da quasi dazugehört und da es jeder machte, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Durch das Trinken ist mir einfacher gefallen, den Kontakt zu den anderen, älteren Mitgliedern herzustellen.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Die Frage kann ich etwas schwer einschätzen. Ab wann redet man von Volltrunkenheit? Ich konnte leider keine genaue Definition finden.
Ich hatte schon leichte Filmrisse, konnte mich beispielsweise nicht mehr an Details von Gesprächen erinnern, aber keinen vollständigen Blackout.
Seit meinem 21. Lebensjahr ist dies jedoch nichtmehr aufgetreten.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Während Prüfungsphasen oder Abschlussarbeiten im Studium wurde bewusst für 6-8 Wochen auf Alkohol verzichtet.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mich in keiner Kategorie gesehen. Zwar hatte ich mir zu einem Zeitpunkt in meinem Leben, bevor ich aus dem aktiven Vereinsleben ausgestiegen bin, über meinen Konsum Gedanken gemacht, jedoch habe ich mich nie weiter mit dem Thema auseinandergesetzt.
Rückblickend stufe ich mich als Beta-Trinker ein. Ich habe Alkohol nie bewusst dafür eingesetzt, um Konflikte zu lösen. Genauso hatte ich noch nie das Bedürfnis Alkohol zu trinken. Beim Trinken von Alkohol hatte ich nicht grundsätzlich das Problem bei jedem Anlass zu viel zu konsumieren.
 

SE199

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Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke heute Alkohol als reines Genussgetränk. Dabei trinke ich entweder Bier oder Wein. Liköre oder Schnäpse trinke ich nicht.

27.02 Geburtstag vom Vater (1 Weizen 0,5l)
14.03 Bekanntgabe, dass ich Onkel werde (1 Bier 0,33l)
17.04 Geburtstag von der Mutter (2 Radler 0,33l)
27.05 Jahrestag mit Freundin (0,2l Rotwein)

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

27.02 Geburtstag vom Vater (1 Weizen 0,5l)
14.03 Bekanntgabe, dass ich Onkel werde (1 Bier 0,33l)
17.04 Geburtstag von der Mutter (2 Radler 0,33l)
27.05 Jahrestag mit Freundin (0,2l Rotwein)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja – Bitburger oder Heineken 0,0. Diese Biere gibt es im Handel und auch in einigen Restaurants. Ich mag den Geschmack der meisten Softdrinks nicht, da diese mir zu süß sind. Diese alkoholfreien Biere schmecken mir besser und enthalten nahezu keinen Alkohol. Diese Getränke nehme ich jedoch nicht willkürlich zu mir, sondern bei besonderen Anlässen und dann auch nicht immer – Restaurantbesuche, Gäste. Ich habe diese Getränke auch nicht als Vorrat bei mir.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich mit dem Thema KT und Abstinenz auseinandergesetzt und für mich (auch nach dem Gespräch mit dem Psychologen) den Entschluss gefasst, dass das KT besser zu mir passt. Zum einem kommt mir der Entschluss, mit 26/27 Jahren zu sagen, nie wieder Alkohol zu trinken sehr krass vor. Das soll nicht heißen, dass ich nicht ohne Alkohol leben kann, sondern es für mich durchaus ein Genussmittel darstellt. Darüber hinaus habe ich durch den Alkohol bisher prinzipiell keine negativen Erfahrungen gesammelt. Meinen Verpflichtungen konnte ich stets nachkommen und ich konnte bewusst auf übermäßigen Konsum verzichten. Wichtig ist für mich jedoch auch in Zukunft nur noch kontrolliert zu trinken.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor dieser Fahrt war mir nicht bewusst, wie viel Alkohol ich tatsächlich konsumiere. Im direkten Umfeld gehöre ich vielmehr noch zu den Personen mit einem vergleichsweisen geringen Konsum. Durch den Wert von 1,94% und dem aktiven und bewussten Auseinandersetzen mit dem Thema ist mir erst klar geworden, dass dies nicht der Normalität entspricht.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
In der ersten Phase, ca. 6 Wochen, nach der Alkoholfahrt hatte ich gar keinen Alkohol zu mir genommen. Innerhalb dieser Zeit war ich quasi geschockt und konnte mir es überhaupt nicht vorstellen etwas zu trinken. Auch war ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher, welche Maßnahmen ich ergreifen muss.
Als das richterliche Urteil feststand und ich mich bereits mit den Themen der MPU und Alkohol, KT, … auseinandergesetzt habe, habe ich den Entschluss gefasst, das KT für mich zu wählen. Diese Entscheidung habe ich dann mit in einem Gespräch mit einem Berater des TÜV SÜD besprochen.
Zunächst ist mir die Entscheidung, etwas an meinem Leben ändern zu müssen, schwergefallen. Es läuft doch alles – warum sollte ich etwas tun und warum gerade ich? Ich habe mich in einer Art Opfer-Rolle gesehen. Durch die Auseindersetzung mit dem Thema ist mir aber bewusst geworden, dass ich nicht das Opfer, sondern vielmehr der Täter bin. Und auch, dass die MPU keine Strafe darstellt, sondern mir eine Chance bietet (was natürlich nicht heißt, dass ich darauf Lust habe). Diese Einsicht hat es mir um einiges leichter gemacht, wodurch ich sehr froh bin, mich frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben.
Insgesamt habe ich durch diese Einsicht die Entscheidung und auch die Umstellung als sehr positiv erlebt. Ich fühle mich heute durch diesen Schritt, bewusst mit dem Konsum umzugehen, in keinerlei Weise eingeschränkt.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich war bereits vor der Entscheidung insgesamt sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich lebe seit über 7 Jahren in einer glücklichen Beziehung. Ich habe einen tollen Beruf, in welchem ich viel Anerkennung und Respekt genieße. Mit meiner Familie und insbesondere meinen Brüdern sowie meinen engsten Freunden pflege ich einen regen Kontakt. An diesen Tatsachen hat sich nichts geändert.

Ich merke, dass ich durch die Änderung an Selbstbewusstsein und Selbstachtsamkeit zugenommen habe. Ich achte mehr darauf, was mir selbst guttut und signalisiere dies auch nach außen, wenn ich mich in einer Situation unwohl fühle (was nicht so gemeint, dass ich jetzt auf einem totalen Egotrip bin oder nicht kompromissbereit bin). Auch treibe ich wieder mehr Sport und gehe auch einfach mal eine Runde spazieren, um einen freien Kopf zu bekommen.

Meine Familie und Freunde haben zunächst sehr erschrocken auf die TF und die Konsequenzen der MPU reagiert, unterstützen mich aber auf diesem Weg. Sehr interessant finde ich, wie die Menschen in verschiedenen Situationen damit umgehen. Rede ich mit den Menschen alleine, zeigen diese sich oft sehr interessiert und erkennen auch Parallelen zu sich selbst. Wird dasselbe aber in der Gruppe thematisiert, möchte niemand darüber reden und es wird alles verpauschalisiert. Es wird quasi zu einem Tabuthema gemacht, damit man sich das nächste Bier ohne schlechtes Gewissen aufmachen kann.

An Partys und Veranstaltungen nehme ich weiterhin teil. Auch wenn es am Anfang etwas komisch war, habe ich sehr schnell gemerkt, dass sich eigentlich gar nichts geändert hat und ich nüchtern genauso viel Spaß haben kann.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich möchte meinen Konsum so beibehalten wie derzeit. Ich habe gemerkt, dass es nicht notwendig ist, Alkohol zu trinken, um vom Alltagsstress loszukommen oder sich in eine unbequeme Situation wie tanzen zu begeben. Das trinken von Shots werde ich vollständig lassen, da diese zu einem schnellen Kontrollverlust führen können.

Ein spontanes Trinken von Alkohol kommt mir gar nicht mehr in den Sinn. Wenn ich mich spontan mit einem Freund treffe, ist es für mich klar, dass kein Alkohol getrunken wird. Auch ein alkoholfreies Bier trinke ich dann nicht.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Zunächst bemerke ich an mir selbst, dass ich den übermäßigen Alkoholkonsum nicht brauche. Die positiven Erfahrungen aus meinem KT und die Erkenntnis meines davorliegenden Fehlverhaltens im Umgang mit Alkohol haben sich mir sehr eindrucksvoll gezeigt, dass mein vorheriges Handeln falsch war.

Jedoch ist mir auch klar, dass es immer Rückschläge geben kann im Leben. Die richterlichen Urteile, Beschlüsse und sämtliche Unterlagen zur TF werde ich auf jeden Fall aufbewahren. Sollte ich jemals einen Rückschlag erleiden, so werde ich mich an diese Situation und die damit verbundenen Ängste und vor allem positiven Gefühle genau zurückerinnern können.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Zunächst möchte ich in Zukunft erst gar nicht wieder so viel trinken. Die von mir auferlegte 0,0% Grenze habe ich auf sämtliche Fahrzeuge ausgeweitet. Mein Gedanke, dass ein E-Roller ein Spielzeug und kein Fahrzeug ist, war naiv und dumm und wird so nicht wieder vorkommen. Trinkanlässe werde ich planen und gegebene Maßnahmen ergreifen, damit eine Alkoholfahrt nicht passiert – beispielsweise mit der Bildung einer Fahrgemeinschaft oder dem Bestellen eines Taxis.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein


So das waren einmal von Profil- und der Alkohol MPU Fragebogen.
Ich freue mich schon auf eure Rückmeldungen, Hinweise und Tipps!
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo SE199 und willkommen im Forum :smiley138:

Wenn ich davon ausgehe, dass deine Sperrfrist erst in ca. 6 Monaten endet, hast du ja noch einiges an Zeit.
Richtig war es allemal dich so frühzeitig hier anzumelden.

Bitte sei so nett und trage dich auch hier noch ein: Überblick - Eingestellte Alk-FB vermerken
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Im Zeitraum von 18:00 – 00:00 Uhr habe ich ausschließlich Nikolausbier im 0,4l Glas getrunken. Auf stärkeren Alkohol habe ich verzichtet. Als ich mich nach der Aktion nach dem Alkoholgehalt erkundigte, konnte ich in Erfahrung bringen, dass es 5,5% hat.

Nach diesem Rechner https://www.smart-rechner.de/promille/rechner.php, welcher die Widmarkformel anwendet, komme ich somit 11 getrunkene Gläser, was 4,4l entspricht.

Die Trinkdauer habe ich hierbei auf 7 Stunden angesetzt, von 18:00 Uhr bis 01:39, als mir das Blut abgenommen wurde.

Passt das so eurer Sicht?
Ich habe es mal in den von uns verwendeten Rechner eingegeben (https://www.kontrolliertes-trinken.de/kontrolliertes-trinken/de/4/3/selbsttest/bak.aspx) und ja, deine Angaben kommen ganz gut hin. Wobei es sich allerdings "nur" um 6 Std. Trinkdauer gehandelt haben dürfte...
MPU
Datum: Nicht bekannt
Welche Stelle (MPI): TÜV SÜD oder IAS. Gibt es hier Empfehlungen?
Wir sagen hier immer, dass man bei guter Vorbereitung überall bestehen kann - wichtig ist dass man sich beim MPI wohlfühlt (dazu könnte man dort vorab einen der Infoabende besuchen -sofern diese coronabedingt wieder angeboten werden), allerdings schätzen wir im Forum auch die Avus als MPI.
Evtl. hilft aber auch das Stöbern in dieser Rubrik weiter: Erfahrungsberichte
 

SE199

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Hi Nancy, danke für deine Rückmeldung.

Ich habe meinen Beitrag verlinkt.
Danke für den anderen Link - ich lese hier schon seit einer Weile mit und versuche nach und nach alles im Detail anzuschauen :)

Wenn ich davon ausgehe, dass deine Sperrfrist erst in ca. 6 Monaten endet, hast du ja noch einiges an Zeit.
Richtig war es allemal dich so frühzeitig hier anzumelden.

Ich hoffe, dass ich in ca. 4 Wochen zur MPU kann. Ich möchte eine Sperrfristverkürzung beantragen, weswegen ich mich rechtzeitig um alles kümmern möchte. Meine zugewiesene Sachbearbeiterin (nachdem ich sie einmal gefunden hatte) war sehr nett und hat für mich vorzeitig schonmal das Führungszeugnis beantragt.
 

SE199

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Hallo Zusammen,

ich habe heute meine Anordnung zur MPU erhalten. Als MPU Stelle habe ich mich für den TÜV SÜD entschieden (die Person am Telefon war um Welten freundlicher als bei der IAS).

Die Fragestellung wird lauten:

1. Ist zu erwarten, dass xxx an einem Kurs "Mainz 77" oder "I.R.A.K." mit Erfolg teilnehmen kann? Bestehen nach erfolgter Teilnahme an einem derartigen Kurs noch Bedenken gegen eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis nach Ablauf der (ggf. verkürzten) Sperrfrist?

2. Ist zu erwarten, dass xxx auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und / oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse -B- in Frage stellen.

Ich würde mich sehr über einen paar Rückmeldungen zu meinem Profil freuen.
Hat jemand Erfahrungen mit der Fragestellung 1 gesammelt?

Liebe Grüße
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo SE199,
1. Ist zu erwarten, dass xxx an einem Kurs "Mainz 77" oder "I.R.A.K." mit Erfolg teilnehmen kann? Bestehen nach erfolgter Teilnahme an einem derartigen Kurs noch Bedenken gegen eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis nach Ablauf der (ggf. verkürzten) Sperrfrist?

Hat jemand Erfahrungen mit der Fragestellung 1 gesammelt?
eigene Erfahrungen nicht, aber es wird wohl in deinem BL eine übliche Fragestellung sein insofern es um eine Sperrfristverkürzung geht...
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Zu deinem FB (Anmerkung: tw. gehe ich auf deine Aussagen ein indem ich sie fett markiere):
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
[....]
Ich hatte eigentlich vor den Rest des Weges zu laufen, dachte dann aber, dass ich schon den Umweg gemacht habe und deswegen auch mit dem E-Roller fahren kann. Dass das nicht richtig ist, hatte ich in dem Moment nicht bedacht. Ich bin zunächst auf dem Gehweg des Gegenverkehrs zu mir nach Hause gefahren. An einer Kreuzung konnte ich aufgrund des Bürgersteigs nicht über die Fußgängerampel fahren, sondern musste darum fahren und war somit kurzzeitig auf dem Fahrradweg des Gegenverkehrs. Daran, dass ich auch nicht auf dem Gehweg hätte fahren dürfen, hatte ich in dem Moment nicht gedacht. Da zu diesem Zeitpunkt keine Autos unterwegs waren und ich eine gute Sicht hatte, habe ich mir nichts dabei gedacht. Direkt im Anschluss ist neben mir Blaulicht angegangen und ich hatte gemerkt, dass die Polizei auf der anderen Straßenseite steht.
[.....]
I-wie hast du in der Nacht extrem wenig gedacht....
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9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Kurzfassung:
[....]
Naja, die Kurzfassung ist eher eine Langfassung...
Der GA will sicher nicht deine ganze Alk.karriere wissen (ginge aus zeitlichen Gründen schon nicht), sondern es geht ihm darum dass du erkannt hast woher deine Trinkfestigkeit stammt. Das du dazu stehst und nichts verharmlosen möchtest ist daher schon sehr gut.

Eher ungünstig sind solche Aussagen (aus der 9):
Durch diese positive Erfahrung habe ich immer regelmäßiger an den Veranstaltungen nach den Sporteinheiten teilgenommen
Negative Erfahrungen habe ich damit nicht gesammelt.

Von 22-24 Jahren habe ich dann mein erstes Studium (Bachelor) absolviert. Mit der Regelmäßigkeit meines Konsums gehe ich seitdem bewusster um.

Noch eine Anmerkung dazu:
In keiner der Phasen ist auf einer Feierlichkeit zu blöden Situationen gekommen. Mein Konsum war stets so, dass ich während dem offiziellen Teil keinen bis wenig Alkohol getrunken habe. So habe ich bei Geburtstagen beispielsweise erst getrunken als das Essen fertig war und nur noch der engere Familienkreis anwesend war.
Klingt nach: "....eigentlich habe ich gar kein Problem mit dem Alk."
Es gab weder negative Erfahrungen, noch ist es zu "peinlichen" Situationen gekommen und der Konsum ist eher bewusst....also immer alles im Griff...
Warum sollte "man" daran überhaupt etwas ändern?

Zumal du beschreibst...
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
[.........]
Ab dem Alter von 21 Jahren habe ich zu Anlässen, an welchen ich kontrolliert getrunken habe hauptsächlich aus Genuss getrunken. Es gab ein Bier oder einen passenden Wein zum Essen oder zum Entspannen mit Freunden ein Bier im Biergarten. Je nach Anlass gab es ein alkoholisches Getränk zum Anstoßen. Dabei habe ich darauf geachtet, dass ich nie mehr als 2-3 Getränke zu mir genommen habe, bzw. dass ich aufgehört habe, wenn ich den Alkohol gemerkt habe.

An den Anlässen, an welchen ich übermäßig Alkohol getrunken habe, habe ich mir über den Konsum keine Gedanken gemacht und diesen auch nicht als kritisch angesehen. Der Alkohol hat bei mir und meinem Umfeld für eine heitere Stimmung gesorgt und der Konsum von Alkohol hat quasi dazugehört. Ich hatte während dem übermäßigen Konsum nicht den direkten Zweck etwas kompensieren zu müssen.
Du wusstest also was es heißt aus Genussgründen zu trinken und wenn es mal wieder zuviel Alk. war hast du dir darüber keine Gedanken gemacht?
Hmmm........
Kompensieren wolltest du auch nichts?
Hmmm.......
Im Nachhinein sehe ich, dass diese Denkweise von mir nicht verantwortungsvoll, idiotisch und schädlich für mich selbst war. Ich denke, ich habe so viel getrunken, um den Alltagsstress vom Beruf und dem Fernstudium etwas zu entkommen. Seit der TF war ich auf mehreren Veranstaltungen (vor Corona), auf welchen ich nichts getrunken habe. Dazu gehörten WG-Partys, Geburtstage und Discobesuche. Auf diesen Veranstaltungen hatte ich mindestens genauso viel Spaß wie zuvor.
Du denkst? Sicher bist du dir aber nicht?
Seit der TF trinke ich nur noch kontrolliert Alkohol. Maximal alle 6 Wochen bis zu maximal 2 Bier (genaue Auflistung vorhanden – soll ich die noch reinposten?)
Nein, musst du nicht. Ist auch nicht unbedingt gesagt dass es den GA sonderlich interessiert. Überzeugender wäre es, wenn du bis zu deinem MPU-Termin keine "Auflistung" mehr brauchen würdest da dir das "KT" in Fleisch und Blut übergegangen ist...
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise anderer gab es in den Zeiten als ich ein aktives Mitglied beim Fußball war. Diese gingen jedoch nicht direkt gegen mich, sondern um die Spieler als Gruppe. Diese Aussagen wurden von uns und auch von mir ins lächerliche gezogen und ignoriert. Diese Aussagen kamen von älteren Vereinsmitgliedern. Im Nachhinein verstehe ich, dass diese unser Verhalten als tatsächlich kritisch eingestuft haben und uns darauf aufmerksam machen wollten. Durch den Gruppenzusammenhalt wurde dies jedoch nicht wahrgenommen.
Im Anschluss gab es solche Hinweise nicht. Es kam durch den Alkohol zu keinen Problemen und getrunken habe ich dann, wenn auch andere um mich herum so viel getrunken haben.
Wieder mal ein Hinweis darauf dass doch alles in bester Ordnung war...
Und nachfolgend noch mehr davon:
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Direkte Folgen durch den Alkoholkonsum gab es keine. Ich konnte meine beruflichen und privaten Pflichten immer erfüllen (Bachelor sehr gut abgeschlossen, Master ist bald fertig und wahrscheinlich auch sehr gut, sehr gute Stelle – teilweise schon Personal- und Projektverantwortung). Auch gab es nie Streitigkeiten oder Brüche aufgrund von Alkoholkonsum. Ich lebe seit über sieben Jahren in einer festen Beziehung, in welcher es auch keine Streitigkeiten deswegen gab.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Ja, als ich ein aktives Mitglied im Fußballverein war. Das trinken von Alkohol hat da quasi dazugehört und da es jeder machte, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Durch das Trinken ist mir einfacher gefallen, den Kontakt zu den anderen, älteren Mitgliedern herzustellen.
Aha...
Und den Kontakt konntest du wirklich nur über den hohen Alk.konsum herstellen?
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17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Die Frage kann ich etwas schwer einschätzen. Ab wann redet man von Volltrunkenheit? Ich konnte leider keine genaue Definition finden.
Ich hatte schon leichte Filmrisse, konnte mich beispielsweise nicht mehr an Details von Gesprächen erinnern, aber keinen vollständigen Blackout.
Seit meinem 21. Lebensjahr ist dies jedoch nichtmehr aufgetreten.
Hier mal der Versuch einer entsprechenden Definition: Auslegung der "Trinkstufen"
Auch lesenswert: Geheimnis des Blackouts
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher habe ich mich in keiner Kategorie gesehen. Zwar hatte ich mir zu einem Zeitpunkt in meinem Leben, bevor ich aus dem aktiven Vereinsleben ausgestiegen bin, über meinen Konsum Gedanken gemacht, jedoch habe ich mich nie weiter mit dem Thema auseinandergesetzt.
Rückblickend stufe ich mich als Beta-Trinker ein. Ich habe Alkohol nie bewusst dafür eingesetzt, um Konflikte zu lösen. Genauso hatte ich noch nie das Bedürfnis Alkohol zu trinken. Beim Trinken von Alkohol hatte ich nicht grundsätzlich das Problem bei jedem Anlass zu viel zu konsumieren.
Die Formen der Alkoholsucht...
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke heute Alkohol als reines Genussgetränk. Dabei trinke ich entweder Bier oder Wein. Liköre oder Schnäpse trinke ich nicht.
Aber das hast du doch vorher auch schon gemacht?
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja – Bitburger oder Heineken 0,0. Diese Biere gibt es im Handel und auch in einigen Restaurants. Ich mag den Geschmack der meisten Softdrinks nicht, da diese mir zu süß sind. Diese alkoholfreien Biere schmecken mir besser und enthalten nahezu keinen Alkohol. Diese Getränke nehme ich jedoch nicht willkürlich zu mir, sondern bei besonderen Anlässen und dann auch nicht immer – Restaurantbesuche, Gäste. Ich habe diese Getränke auch nicht als Vorrat bei mir.
Sie halten aber auch zusätzlich das Trinkgedächtnis hoch und wie sagte mal eine sehr kluge Gutachterin: "Vom alk.freien zum alk.haltigen Bier sind es nur ein paar Schritte..."
Aber gut, das dürfte jetzt nicht das Problem sein...
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Vor dieser Fahrt war mir nicht bewusst, wie viel Alkohol ich tatsächlich konsumiere. Im direkten Umfeld gehöre ich vielmehr noch zu den Personen mit einem vergleichsweisen geringen Konsum. Durch den Wert von 1,94% und dem aktiven und bewussten Auseinandersetzen mit dem Thema ist mir erst klar geworden, dass dies nicht der Normalität entspricht.
Das ist wirklich beruhigend...:smiley160:
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
In der ersten Phase, ca. 6 Wochen, nach der Alkoholfahrt hatte ich gar keinen Alkohol zu mir genommen. Innerhalb dieser Zeit war ich quasi geschockt und konnte mir es überhaupt nicht vorstellen etwas zu trinken. Auch war ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher, welche Maßnahmen ich ergreifen muss.
Als das richterliche Urteil feststand und ich mich bereits mit den Themen der MPU und Alkohol, KT, … auseinandergesetzt habe, habe ich den Entschluss gefasst, das KT für mich zu wählen. Diese Entscheidung habe ich dann mit in einem Gespräch mit einem Berater des TÜV SÜD besprochen.
Zunächst ist mir die Entscheidung, etwas an meinem Leben ändern zu müssen, schwergefallen. Es läuft doch alles – warum sollte ich etwas tun und warum gerade ich? Ich habe mich in einer Art Opfer-Rolle gesehen. Durch die Auseindersetzung mit dem Thema ist mir aber bewusst geworden, dass ich nicht das Opfer, sondern vielmehr der Täter bin. Und auch, dass die MPU keine Strafe darstellt, sondern mir eine Chance bietet (was natürlich nicht heißt, dass ich darauf Lust habe). Diese Einsicht hat es mir um einiges leichter gemacht, wodurch ich sehr froh bin, mich frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben.
Insgesamt habe ich durch diese Einsicht die Entscheidung und auch die Umstellung als sehr positiv erlebt. Ich fühle mich heute durch diesen Schritt, bewusst mit dem Konsum umzugehen, in keinerlei Weise eingeschränkt.
Da ist sie doch - die Einsicht - die mir die ganze Zeit gefehlt hat...:smiley711:
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich war bereits vor der Entscheidung insgesamt sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich lebe seit über 7 Jahren in einer glücklichen Beziehung. Ich habe einen tollen Beruf, in welchem ich viel Anerkennung und Respekt genieße. Mit meiner Familie und insbesondere meinen Brüdern sowie meinen engsten Freunden pflege ich einen regen Kontakt. An diesen Tatsachen hat sich nichts geändert.
...die hier wieder relativiert wird
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27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich möchte meinen Konsum so beibehalten wie derzeit. Ich habe gemerkt, dass es nicht notwendig ist, Alkohol zu trinken, um vom Alltagsstress loszukommen oder sich in eine unbequeme Situation wie tanzen zu begeben. Das trinken von Shots werde ich vollständig lassen, da diese zu einem schnellen Kontrollverlust führen können.
War es denn nun der Allltagsstress der zu dem erhöhten Konsum geführt hat?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Zunächst bemerke ich an mir selbst, dass ich den übermäßigen Alkoholkonsum nicht brauche. Die positiven Erfahrungen aus meinem KT und die Erkenntnis meines davorliegenden Fehlverhaltens im Umgang mit Alkohol haben sich mir sehr eindrucksvoll gezeigt, dass mein vorheriges Handeln falsch war.
Das wäre schlecht, denn dann würdest du gar nicht merken wenn du wieder beginnst in alte Gewohnheiten zurückzufallen. Du wirst ein Leben lang achtsam sein müssen, denn deine Giftfestigkeit verliert sich nie mehr und ist mitunter schnell wieder erreicht...

Insgesamt ist dein FB nicht schlecht. Du schreibst ausführlich und ehrlich. Meine Spitzen sind gewollt um hier und da vllt. noch ein wenig zum Nachdenken anzuregen. Die GA wissen dass junge Menschen nicht unbedingt ein schwerwiegendes Problem haben müssen um hohe Alk.mengen wegzutrinken - einzig dieses "mein Leben war auch mit dem hohen Alk.konsum bunt und schön" passt nicht wirklich zu einem glaubhaft vermittelbaren Umdenken. Evtl. solltest du darüber noch einmal sinnieren..
 

SE199

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Hi Nancy,

vielen Dank für dein Feedback.

I-wie hast du in der Nacht extrem wenig gedacht....
rolleyes.gif

Ja das stimmt auf jeden. Evtl. sollte ich das aber nicht so oft erwähnen :)


Es gab weder negative Erfahrungen, noch ist es zu "peinlichen" Situationen gekommen und der Konsum ist eher bewusst....also immer alles im Griff...
Warum sollte "man" daran überhaupt etwas ändern?

An peinliche Situationen hatte ich hier zunächst nicht gedacht. Bei mir gab es eine Zeit, in welcher ich meine Freundin immer angerufen habe als ich betrunken war, was im Nachhinein immer sehr unangenehm war, was ich da von mir gegeben habe. Manchmal ist es auch vorgekommen, dass man etwas dummes gesagt hat, was eigentlich ein Geheimnis war oder jemand verletzt hat, weil man vorher nicht über das Gesagt nachgedacht hat. Das konnte zwar alles wieder geklärt werden, ohne ein Bier zu viel wäre es aber wahrscheinlich erst gar nicht dazu gekommen.
Würde so etwas für dich da passen?

Sie halten aber auch zusätzlich das Trinkgedächtnis hoch und wie sagte mal eine sehr kluge Gutachterin: "Vom alk.freien zum alk.haltigen Bier sind es nur ein paar Schritte..."

Okay, die Message kam auch an. Ich trinke kein alkoholfreies Bier :)

Die GA wissen dass junge Menschen nicht unbedingt ein schwerwiegendes Problem haben müssen um hohe Alk.mengen wegzutrinken - einzig dieses "mein Leben war auch mit dem hohen Alk.konsum bunt und schön" passt nicht wirklich zu einem glaubhaft vermittelbaren Umdenken. Evtl. solltest du darüber noch einmal sinnieren..

Hier habe ich auch sehr viel darüber nachgedacht und mit engeren Freunden / Verwandten geredet, auch nach meinen Einträgen in das Forum. Ich glaube der Grund warum ich immer wieder so viel getrunken habe, sind die eigenen Ansprüche welche ich an mich stelle.
In der Zeit von 16-19 war es einfach cool was zu trinken und ich wollte dazugehören.
Beim Fußball ist es mir dann schwer gefallen den Anschluss zu finden und als ich dann mit den anderen etwas getrunken habe, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht etwas falsches zu sagen oder zu machen und konnte dadurch dann den Anschluss finden. Wäre ich entspannter gewesen, hätte das auch so geklappt.
Zwar trinke ich seit ich ausgezogen bin nicht mehr jedes Wochenende, jedoch definitiv zu bestimmten Anlässen zu viel. Ich habe schon relativ früh im Studium angefangen zu arbeiten und hatte seitdem Immer sehr viel zu tun und vor. Ich wollte einen sehr guten Abschluss, viel Gehalt, Anerkennung im Beruf, nochmal mit einem weiteren Studium nachlegen, Personalverantwortung,... . Ich habe zwar an vielen Anlässen keinen oder nur wenig Alkohol getrunken aber trotzdem hat es mir gut getan, immer mal wieder abzuschalten. Und das hat dann eben am besten geklappt, wenn ich mich mit Freunden oder Verwandten getroffen habe, welchen es ähnlich geht und ich einfach ein Bier nach dem anderen getrunken habe.

Für mich geändert hat sich seit dem Vorfall vor allem, dass ich gemerkt habe, dass ich all das was ich wollte eigentlich habe und dass es mir nichts bringt immer mehr und mehr und mehr zu wollen. Würde ich so weitermachen und denken wäre die nächste Station dann wahrscheinlich ein Burnout. Ich gehe seitdem wie oben schon einmal geschrieben um einiges bewusster mit mir selbst um und achte auch mehr darauf was mein Körper mir sagt. Ich treibe mehr Sport, geh einfach mal spazieren und schalte auch einfach mal ganz bewusst von allem ab.

##############################

Ich werde mir die einzelnen Punkte noch einmal anschauen. Ich nehme einmal mit, dass mein Aussagen zwar prinzipiell ganz gut sind, es aber den Anschein erwecken mag, dass ich nie auf die Idee kommen würde, jemals ein Problem mit dem Alkohol gehabt zu haben - was für mich am Ende nicht positiv ist. Danke dass mir auch ein paar kleine Widersprüche (bsp. Konsum aus Genuss) gezeigt hast. Davor ist man zwar nie ganz bewahrt in der MPU vor lauter Aufregung aber je weniger desto besser.

Liebe Grüße
 

SE199

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Noch ein Edit von mir selbst:

Würde ich so weitermachen und denken wäre die nächste Station dann wahrscheinlich ein Burnout.

Das war so im Nachhinein natürlich sehr krass von mir selbst formuliert.

Wenn ich aber zurückblicke waren das die Gründe weshalb ich in der Vergangenheit getrunken habe. Zum einem, um dazuzugehören und ein Teil von der Gruppe zum sein und zum anderen, um den Stress um mich herum abzulegen und aufzutauen, wenn ich auf unter Leuten auf Feiern war.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo SE199 :smiley138:
An peinliche Situationen hatte ich hier zunächst nicht gedacht. Bei mir gab es eine Zeit, in welcher ich meine Freundin immer angerufen habe als ich betrunken war, was im Nachhinein immer sehr unangenehm war, was ich da von mir gegeben habe. Manchmal ist es auch vorgekommen, dass man etwas dummes gesagt hat, was eigentlich ein Geheimnis war oder jemand verletzt hat, weil man vorher nicht über das Gesagt nachgedacht hat. Das konnte zwar alles wieder geklärt werden, ohne ein Bier zu viel wäre es aber wahrscheinlich erst gar nicht dazu gekommen.
Würde so etwas für dich da passen?
Ja, damit könnte der Gutachter sicher etwas anfangen....
Hier habe ich auch sehr viel darüber nachgedacht und mit engeren Freunden / Verwandten geredet, auch nach meinen Einträgen in das Forum. Ich glaube der Grund warum ich immer wieder so viel getrunken habe, sind die eigenen Ansprüche welche ich an mich stelle.
[............]
Ich werde mir die einzelnen Punkte noch einmal anschauen.
Mach' das bitte und versuche den Inhalt deines Beitrages noch etwas mehr in deinen FB einzubauen. Ich schaue dann auf jeden Fall nochmal drüber (bin zeitlich gerade etwas eingeschränkt, darum nur diese kurze Antwort).
 

SE199

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Hi Nancy,

kein Problem, dass die Antwort kurz ausfällt - ich bin um jedes Feedback dankbar.

Ich habe mittlerweile den Termin erhalten - es wird der 10.08.
Da ich gerade leider auch sehr ausgelastet bin, habe ich es noch nicht geschafft alles einzuarbeiten - will das aber bis Mitte dieser Woche erledigt haben, damit auch genug Zeit zur Diskussion da ist :)

Ich wünsche eine schöne Woche!
 

SE199

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Hallo Zusammen,
ich stelle meinen Teil der Exploration noch einmal vollständig rein, da ich den meisten Antworten noch etwas geändert habe.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
In Kontakt mit Alkohol getreten bin ich bereits in meiner frühen Kindheit. Durch die aktive Mitgliedschaft im Fußballverein der ganzen Familie waren wir oft an Festen, auf welchen auch Alkohol getrunken wurde. Mit den Personen stand ich nicht direkt im Kontakt, jedoch kriegt man sowas auf einem Fest immer mit, wenn die Leute rumtorkeln.

Den ersten Konsum von Alkohol hatte ich kurz vor 15 Jahren. Ein Freund hatte sturmfrei und wir haben heimlich Martini getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

15-16: Einmal im Monat heimlich. In der Regel Bier, selten geringe Mengen Vodka

16-18 1/2: Mindestens 2mal im Monat. Durch Kontakt zu älteren regelmäßig Vodka, was dann immer mehr zum Standard wurde.

18 ½ - 21: Aktive Teilnahme im Fußballverein. Konsum quasi jede Woche. Starker Konsum am Wochenende, mäßiger Konsum unter der Woche.

21-22: Rückzug aus dem aktiven Fußball durch Studium, Regelmäßigkeit des Konsums hat sich verringert. Teilweise hoher Konsum

22-TF: Sehr starker Fokus auf Studium und Arbeit, regelmäßige Trinkpausen, unregelmäßiger, aber hoher Konsum ca. alle 4-6 Wochen

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In der aktiven Zeit des Fußballs:

Ca. 8 Bier (Hatz) 0,33l

2-6 Shots (gemischt) 4cl

In meiner Phase ab 21 Jahren:

Ca. alle 4-6 Wochen:


4-8 Bier (Hatz, Heineken, oder Rothaus) 0,33l

0-4 Longdrinks 4cl (Vodka Energy oder Gin Tonic)

Ich habe entweder mehr Bier und keine bis wenige (2) Longdrinks getrunken oder weniger Bier und mehr Longdrinks. 8 Bier und 4 Longdrinks habe ich nicht getrunken.

1mal je Woche:

1-4 Bier, abhängig von Wochentag (Hatz, Heineken oder Rothaus) oder 1 Glas Wein 0,2l


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Getrunken habe ich entweder im direkten Familienkreis mit meinen Brüdern, mit Freunden oder mit meiner Freundin. Die Freundeskreise waren dabei unterschiedlich (Studium, Heimat)

Die Orte waren hierbei unterschiedlich. Wir haben uns bei jemand zuhause getroffen, sind zusammen essen gegangen oder in die Disco.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Die äußeren Motive meines Konsums waren sozial bedingt. Ich war oft unterwegs mit Leuten, die auch viel Alkohol konsumierten und da wollte ich dazugehören, ein Teil der Gruppe sein. Auch wollte ich mit den anderen beim Trinken mithalten können – beispielsweise bei Trinkspielen. Ich hatte mir eingeredet, dass das besonders cool ist.

Mir ist es zuweilen schwer gefallen aus mir rauszukommen und mich auf Veranstaltungen richtig auf mein Umfeld einzulassen. Das war je nach Personenkreis und persönlicher Stimmung einfacher oder schwerer. Durch den Konsum von Alkohol ist es mir einfacher gefallen, vom Alltag loszulassen und mir keine Gedanken mehr zu machen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol:
Ich konnte den Alltagsstress schneller vergessen und mich auf Dinge und Personen besser einlassen. Auch bin ich gesprächiger, wenn ich etwas getrunken habe.

Viel Alkohol:
Die Hemmschwelle hat bei mir nachgelassen und ich habe nicht mehr alles durchdacht was ich getan habe. Ich konnte mich auf Dinge einlassen, welche mir sonst schnell unangenehm werden können, wie tanzen auf Feiern.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise anderer gab es in den Zeiten als ich ein aktives Mitglied beim Fußball war. Diese gingen jedoch nicht direkt gegen mich, sondern um die Spieler als Gruppe. Diese Aussagen wurden von uns und auch von mir ins lächerliche gezogen und ignoriert. Diese Aussagen kamen von älteren Vereinsmitgliedern. Im Nachhinein verstehe ich, dass diese unser Verhalten als tatsächlich kritisch eingestuft haben und uns darauf aufmerksam machen wollten. Durch den Gruppenzusammenhalt wurde dies jedoch nicht wahrgenommen.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Nach Abenden, an welchen ich viel getrunken habe, war ich oft verkatert. Ich hatte zeitweise Phasen, in welchen ich meine Freundin immer angerufen habe, wenn ich etwas getrunken hatte. Das war mir im Nachhinein immer sehr unangenehm. Auch ist es mir ab und zu passiert, dass ich mal etwas gesagt habe ohne mir vorher darüber Gedanken zu machen – beispielsweise das erzählen eines Geheimnisses. Zu wirklichen Problemen ist es dadurch aber nie gekommen – auch keinen Streits oder Konfliktsituationen.

Zur Vernachlässigung von Pflichten – privat oder beruflich – ist es jedoch nicht gekommen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, als ich ein aktives Mitglied im Fußballverein war. Das trinken von Alkohol hat da quasi dazugehört und da es jeder machte, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Durch das Trinken ist mir einfacher gefallen, den Kontakt zu den anderen, älteren Mitgliedern herzustellen.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Da ich mir in der Vergangenheit kein Limit für meinen Konsum gesetzt habe, habe ich die Kontrolle über meine Trinkmenge nicht verloren. Einen vollständigen Blackout hatte ich in meinem Leben noch nicht. Während meiner Zeit beim Fußball ist es vorgekommen, dass ich mich an Details eines Abends nicht mehr erinnern konnte.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Während Prüfungsphasen oder Abschlussarbeiten im Studium habe ich bewusst für 6-8 Wochen auf Alkohol verzichtet. Das war 2-3 mal im Jahr seit ich 21 bin.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mich in keiner Kategorie, sondern eher als Party-Trinker gesehen. Zwar hatte ich mir zu einem Zeitpunkt in meinem Leben, bevor ich aus dem aktiven Vereinsleben ausgestiegen bin, über meinen Konsum Gedanken gemacht, jedoch habe ich mich nie weiter mit dem Thema auseinandergesetzt.

Rückblickend stufe ich mich als Beta-Trinker ein. Ich habe Alkohol nie bewusst dafür eingesetzt, um Konflikte zu lösen, sondern nur in Gesellschaft mit anderen Personen. Entzugserscheinungen, wenn ich keinen Alkohol getrunken habe, sind bei mir nicht aufgetreten. Ich sehe mich selbst in der Kategorie der Alkoholgefährdung.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke heute Alkohol als reines Genussgetränk. Dabei trinke ich entweder Bier oder Wein. Liköre oder Schnäpse trinke ich nicht.
27.02 Geburtstag vom Vater (1 Weizen 0,5l)

14.03 Bekanntgabe, dass ich Onkel werde (1 Bier 0,33l)

17.04 Geburtstag von der Mutter (2 Radler 0,33l)

27.05 Jahrestag mit Freundin (0,2l Rotwein)

10.07 Ein Bier zum Geburtstag des Bruders (0,33l)


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

27.02 Geburtstag vom Vater (1 Weizen 0,5l)

14.03 Bekanntgabe, dass ich Onkel werde (1 Bier 0,33l)

17.04 Geburtstag von der Mutter (2 Radler 0,33l)

27.05 Jahrestag mit Freundin (0,2l Rotwein)
10.07 Ein Bier zum Geburtstag des Bruders (0,33l)


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich mit dem Thema KT und Abstinenz auseinandergesetzt und für mich (auch nach dem Gespräch mit dem Psychologen) den Entschluss gefasst, dass das KT besser zu mir passt. Ich möchte Alkohol in Zukunft jedoch nur noch kontrolliert und als Genussmittel.

Zusätzlich weiß ich aus meiner Vergangenheit, dass ich – wenn ich es mir vornehme – Alkohol in geringen Mengen trinken und dann aufhören kann. So habe ich beispielsweise an Firmenfeiern, großen Veranstaltungen oder unter der Woche (in Ausnahmefällen) immer nur sehr wenig Alkohol getrunken.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Vor dieser Fahrt war mir nicht bewusst, wie viel Alkohol ich tatsächlich konsumiere. Die von mir erreichte Promillezahl von 1,94 hat mich sehr geschockt und zum Nachdenken gebracht. Durch das intensive Auseinandersetzen mit mir selbst, dem Thema Alkohol und meinem früheren Konsum habe ich erst gemerkt, dass mein Trinkverhalten nicht der Normalität entspricht. Mir ist bewusst geworden, welche Konsequenzen ein schädlicher Alkoholkonsum mit sich bringen kann, weswegen ich nur noch kontrolliert trinken möchte.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

In der ersten Phase, ca. 6 Wochen, nach der Alkoholfahrt hatte ich gar keinen Alkohol zu mir genommen. Innerhalb dieser Zeit war ich quasi geschockt und konnte mir es überhaupt nicht vorstellen etwas zu trinken. Auch war ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher, welche Maßnahmen ich ergreifen muss.

Als das richterliche Urteil feststand und ich mich bereits mit den Themen der MPU und Alkohol, KT, … auseinandergesetzt habe, habe ich den Entschluss gefasst, das KT für mich zu wählen. Diese Entscheidung habe ich dann mit in einem Gespräch mit einem Berater des TÜV SÜD besprochen.

Zunächst ist mir die Entscheidung, etwas an meinem Leben ändern zu müssen, schwergefallen. Es läuft doch alles – warum sollte ich etwas tun und warum gerade ich? Ich habe mich in einer Art Opfer-Rolle gesehen. Durch die Auseindersetzung mit dem Thema ist mir aber bewusst geworden, dass ich nicht das Opfer, sondern der Täter bin. Und auch, dass die MPU keine Strafe darstellt, sondern mir eine Chance bietet (was natürlich nicht heißt, dass ich darauf Lust habe). Diese Einsicht hat es mir um einiges leichter gemacht, wodurch ich sehr froh bin, mich frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben.

Insgesamt habe ich durch diese Einsicht die Entscheidung und auch die Umstellung als sehr positiv erlebt. Ich fühle mich heute durch diesen Schritt, bewusst mit dem Konsum umzugehen, in keinerlei Weise eingeschränkt.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Insgesamt wirkt sich die Umstellung sehr positiv aus. Zu Beginn ist es mir etwas schwer gefallen mit meiner Familie und Freunden über das Thema zu reden. Teilweise musste ich auch öfter sagen, dass ich nichts trinken möchte. In der Zeit um Weihnachten und Silvester ist das besonders oft vorkommen.

Meine Familie und Freunde haben zunächst sehr erschrocken auf die TF und die Konsequenzen der MPU reagiert, unterstützen mich aber auf diesem Weg. Sehr interessant finde ich, wie die Menschen in verschiedenen Situationen damit umgehen. Rede ich mit den Menschen alleine, zeigen diese sich oft sehr interessiert und erkennen auch Parallelen zu sich selbst. Wird dasselbe aber in der Gruppe thematisiert, möchte niemand darüber reden und es wird alles verpauschalisiert. Es wird quasi zu einem Tabuthema gemacht, damit man sich das nächste Bier ohne schlechtes Gewissen aufmachen kann.

Je länger ich mich aber mit dem Thema auseinandergesetzt habe, desto selbstbewusster bin ich geworden. Das hat auch mein Umfeld gemerkt und mich bei meiner Entscheidung sehr unterstützt. Insbesondere ist meine Freundin mir eine sehr große Hilfe.

Ich merke, dass ich durch die Änderung an Selbstbewusstsein und Selbstachtsamkeit zugenommen habe. Ich achte mehr darauf, was mir selbst guttut und signalisiere dies auch nach außen, wenn ich mich in einer Situation unwohl fühle (was nicht so gemeint, dass ich jetzt auf einem totalen Egotrip bin oder nicht kompromissbereit bin). Auch treibe ich wieder mehr Sport und gehe auch einfach mal eine Runde spazieren, um einen freien Kopf zu bekommen.

An Partys und Veranstaltungen nehme ich weiterhin teil. Auch wenn es am Anfang etwas komisch war, habe ich mit der Zeit gemerkt, dass sich eigentlich gar nichts geändert hat und ich nüchtern genauso viel Spaß haben kann.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe Alkohol hauptsächlich getrunken, weil es mein Umfeld getan hat, ich von dem Alltagsstress abschalten konnte und es mir einfacher gefallen ist, mich auf die Situation einzulassen. Diese Erkenntnis, warum ich Alkohol getrunken habe, hat mir sehr dabei geholfen mein eigenes Verhalten zu reflektieren.

Dadurch, dass ich mich im sozialen Umfeld nicht zurückgezogen habe, sondern weiter verschiedene Veranstaltungen besucht habe und auch mit engen Bekannten über meine Situation geredet habe, habe ich gemerkt, dass ich keinen Alkohol brauche, um abzuschalten oder mich auf Situationen einzulassen. Vielmehr ist es wichtiger auf mein eigenes Gleichgewicht zu achten, um erst gar nicht in einen solchen Alltagsstress zu verfallen. Wenn das aber passiert – was sicherlich vorkommen wird – ist es für mich gesünder und nachhaltiger mit den Quellen des Stresses offen umzugehen.

Auch möchte ich mit meiner Partnerin in Zukunft jährlich einen Monat fasten und die Vorsätze zum Alkoholkonsum wieder in Erinnerung rufen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich denke, dass niemand wirklich sicher davor ist in alte Gewohnheiten zurückzufallen, so auch ich. Auch kann es zu einzelnen Rückschlägen und Abenden kommen, an welchen ich mehr trinke.

Um das aber zu verhindern, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welche Situationen hier besonders gefährlich sind und wie ich diese vermeide. Ein Beispiel wären hierfür Trinkspiele an einem Abend oder in einer Bar oder Beer Pong. In solchen Situationen habe ich wenig Zeit immer sehr viel Alkohol getrunken. Auch wurde beim Treffen alter Freunde immer viel Alkohol konsumiert.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Zunächst möchte ich in Zukunft erst gar nicht wieder so viel trinken. Die von mir auferlegte 0,0% Grenze habe ich auf sämtliche Fahrzeuge ausgeweitet. Mein Gedanke, dass ein E-Roller ein Spielzeug und kein Fahrzeug ist, war naiv und dumm und wird so nicht wieder vorkommen. Trinkanlässe werde ich planen und gegebene Maßnahmen ergreifen, damit eine Alkoholfahrt nicht passiert – beispielsweise mit der Bildung einer Fahrgemeinschaft oder dem Bestellen eines Taxis.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Vielen Dank schonmal an alle und liebe Grüße :)
 

SE199

Benutzer
Hi Funkytown,

alles klar - ich stelle alles nochmal zusammen ein.

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: M
Größe: 1,78m
Gewicht: 70 kg
Alter: 27 (26 bei TF)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 12.12.2019
BAK: 1,94
Trinkbeginn: 18:00 Uhr
Trinkende: 00:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:39

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 12 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Bei Tat entzogen
Hab ich neu beantragt: Ja
Hab noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja, jedoch nur die von der FSSt (bis auf die Vergabe und den Entzug meines Führerscheins steht nichts drin, ich habe nichtmal ein Knöllchen wegen Falschparken in meinem Leben bekommen)

Sonstige Verstöße oder Straftaten?:
Es gab zwei Vorfälle:
Einmal wurde mir vorgeworfen geklaut zu haben und einmal, dass ich unter Einfluss von Marihuana Auto gefahren bin (negative Blutentnahme). Beide waren haltlos, weswegen ein Verfahren eingestellt wurde. Daher gehe ich nicht davon aus, dass davon etwas in meinem Führungszeugnis steht.

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Nein

Bundesland: Baden-Württemberg


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (max. 2 Bier an geplanten Tagen mit einem Mindestabstand von 4-6 Wochen)
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
GGT, GOT, GPT am: 04.02, 18.02, 16.03, 11.05, 01.-15.07 (ausstehend)
MVC am 18.02 (gesundheitliche Komplettuntersuchung)
Bis auf einen Wert von GOT 62 bei einer Norm bis 50 waren alle Werte immer in der Norm. Die Erhöhung war 04.02 und am 18.02 schon wieder darunter.

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Ja, wenn ich dieses Forum dazuzähle
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, einmaliger Termin zur Abklärung des KT
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 07.08
Welche Stelle (MPI): TÜV SÜD oder IAS. Gibt es hier Empfehlungen?
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: Nein
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

1. Ist zu erwarten, dass xxx an einem Kurs "Mainz 77" oder "I.R.A.K." mit Erfolg teilnehmen kann? Bestehen nach erfolgter Teilnahme an einem derartigen Kurs noch Bedenken gegen eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis nach Ablauf der (ggf. verkürzten) Sperrfrist?

2. Ist zu erwarten, dass xxx auch zukünftig ein Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und / oder liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeugs der Klasse -B- in Frage stellen.

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:
Keine

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 05.12.2019 hat ein Kollege zum Ausstand in eine Brauerei eingeladen. Um 16 Uhr wäre es losgegangen, aufgrund eines Projektes bin ich mit einem weiteren Kollegen um 18 Uhr dazu gestoßen. Teilgenommen haben an dem Abend nur Kollegen aus dem eigenen Team – mit denen ich also sehr viel Kontakt habe.
Um ca. 00:00 Uhr bin ich mit einem weiteren Kollegen mit der Bahn aus dem Vorort zum Hbf gefahren. Da mein Kollege älter ist und neben dem Bier auch noch Whiskey getrunken hat, wollte ich ihm dabei helfen am Hbf die richtige Bahn zu finden. Eigentlich hatte ich geplant eine Station vorher auszusteigen und den Weg zu mir zu laufen.
Während dem Warten auf seine Bahn standen etliche E-Roller um uns herum, worüber wir ins Gespräch gekommen sind. Er hatte sich dafür interessiert und da ich schon öfter mit einem Roller dieser Marke (VOI) gefahren bin, konnte ich ihm erklären wie das funktioniert, was das kostet, …. Ich habe ihm dann auch demonstriert wie man den E-Roller entsperrt. In diesem Moment kam seine Bahn und er ist gefahren.
Ich hatte eigentlich vor den Rest des Weges zu laufen, dachte dann aber, dass ich schon den Umweg gemacht habe und deswegen auch mit dem E-Roller fahren kann. Ich bin zunächst auf dem Gehweg des Gegenverkehrs zu mir nach Hause gefahren. An einer Kreuzung konnte ich aufgrund des Bürgersteigs nicht über die Fußgängerampel fahren, sondern musste darum fahren und war somit kurzzeitig auf dem Fahrradweg des Gegenverkehrs. Daran, dass ich auch nicht auf dem Gehweg hätte fahren dürfen, hatte ich in dem Moment nicht gedacht. Da zu diesem Zeitpunkt keine Autos unterwegs waren und ich eine gute Sicht hatte, habe ich mir nichts dabei gedacht. Direkt im Anschluss ist neben mir Blaulicht angegangen und ich hatte gemerkt, dass die Polizei auf der anderen Straßenseite steht. Da ich mir zu dem Zeitpunkt noch keiner Schuld bewusst war, bin ich zunächst weitergefahren. Als ich merkte, dass die Polizei einen U-Turn macht und mir in der Seitenstraße entgegenfährt und niemand sonst um mich rum war ist mir klar geworden, in welcher Situation ich mich befinde. Ich habe den E-Roller abgestellt und mich daneben gestellt. Kurz darauf war die Polizei bei mir (andere Möglichkeiten hatte ich auch nicht, selbst wenn ich hätte wegfahren wollen, wäre das in dem Gebiet nicht möglich gewesen. Auch konnte ich zumindest soweit denken, dass mich Fahrerflucht erst richtig in den Mist reiten würde).
Die Polizei führte an diesem Abend mobile Verkehrskontrollen (auch gezielt auf E-Roller) durch. Den Bestand, dass ich weitergefahren bin, konnte ich mehr oder weniger erklären, jedoch war da das Kind schon in den Brunnen gefallen. Ich hatte einen stark nach Alkohol riechenden Atem und es wurde MAK Test durchgeführt, welcher 1,88% ergab. Die Polizei hat mich dann auf die Wache mitgenommen, der Arzt kam und hat mir Blut abgenommen – Ergebnis 1,94%. Die Polizei hat mich anschließend heimgefahren.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


Im Zeitraum von 18:00 – 00:00 Uhr habe ich ausschließlich Nikolausbier im 0,4l Glas getrunken. Auf stärkeren Alkohol habe ich verzichtet. Als ich mich nach der Aktion nach dem Alkoholgehalt erkundigte, konnte ich in Erfahrung bringen, dass es 5,5% hat.

Nach diesem Rechner https://www.smart-rechner.de/promille/rechner.php, welcher die Widmarkformel anwendet, komme ich somit 11 getrunkene Gläser, was 4,4l entspricht.

Die Trinkdauer habe ich hierbei auf 7 Stunden angesetzt, von 18:00 Uhr bis 01:39, als mir das Blut abgenommen wurde.

Passt das so eurer Sicht?

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ca. 500m bin ich gefahren, bis ich aufgefallen bin. Insgesamt handelte es sich um eine Strecke von 1,1km.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Ja. Dadurch, dass ich schon öfter E-Roller gefahren bin, hatte ich eine Gewöhnung daran. Durch meinen erhöhten Alkoholwert konnte ich die Situation jedoch nicht richtig einschätzen. Im Nachhinein muss ich mir eingestehen, dass ich den E-Roller nicht sicher habe fahren können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Mir war bewusst, dass ich an dem Abend trinken werde. Deshalb hatte ich mein Auto morgens stehen lassen und bin mit der Bahn gefahren. Mit der Bahn bin ich abends auch wieder heimgefahren und hatte vor, die verbleibende Strecke zu laufen. Da ein älterer Kollege (auch alkoholisiert) von mir, welcher nicht oft Bahn fährt, an den Hbf musste, bin ich die restliche Strecke mit ihm gefahren, um ihm bei der Weiterfahrt zu helfen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen, ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Vor meinem 18. Lebensjahr war ich bereits alkoholisiert als Fahrradfahrer im Straßenverkehr (ca. 50 mal?). Ab dem 18. Lebensjahr habe ich weder mit einem Fahrrad noch mit einem Auto alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen. Hier habe ich meine strikte 0,0% Regelungen auferlegt, da es auch im Dorf des Öfteren zu Vorfällen mit Trunkenheit gekommen ist. Mit einem E-Roller bin ich das erste Mal ca. 3 Monate vor der TF gefahren. Bis zum Zeitpunkt der TF bin ich 3mal unter Alkoholeinfluss mit einem E-Roller gefahren in einem Zeitraum von drei Monaten, davon 2-mal leicht alkoholisiert (2 Bier) und 1-mal stärker alkoholisiert (6 Bier).

Vor meinem 18. Lebensjahr war ich mit den Konsequenzen nicht bewusst, welche eine Alkoholfahrt mit sich ziehen kann. Innerhalb der Fahrschule habe ich ein Bewusstsein dafür erlangt, welche Folgen eine TF mit sich ziehen kann und bin deswegen kein Fahrzeug (bis auf den E-Roller) unter Alkoholeinfluss gefahren.
Ich gehe im Straßenverkehr eigentlich sehr vorsichtig um, wurde noch nie geblitzt, habe falsch geparkt oder ähnliches. Auch achte ich beim Radfahren immer auf eine zulässige Ausrüstung. Den E-Roller habe ich alkoholisiert gefahren, da ich diesen aus Dummheit nicht als richtiges Fahrzeug, sondern eher als Spielzeug angesehen habe. Mir hätte klar sein müssen, dass ich damit genauso am Straßenverkehr teilnehme wie mit einem Fahrrad oder Auto.
 

SE199

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Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
In Kontakt mit Alkohol getreten bin ich bereits in meiner frühen Kindheit. Durch die aktive Mitgliedschaft im Fußballverein der ganzen Familie waren wir oft an Festen, auf welchen auch Alkohol getrunken wurde. Mit den Personen stand ich nicht direkt im Kontakt, jedoch kriegt man sowas auf einem Fest immer mit, wenn die Leute rumtorkeln.

Den ersten Konsum von Alkohol hatte ich kurz vor 15 Jahren. Ein Freund hatte sturmfrei und wir haben heimlich Martini getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

15-16: Einmal im Monat heimlich. In der Regel Bier, selten geringe Mengen Vodka

16-18 1/2: Mindestens 2mal im Monat. Durch Kontakt zu älteren regelmäßig Vodka, was dann immer mehr zum Standard wurde.

18 ½ - 21: Aktive Teilnahme im Fußballverein. Konsum quasi jede Woche. Starker Konsum am Wochenende, mäßiger Konsum unter der Woche.

21-22: Rückzug aus dem aktiven Fußball durch Studium, Regelmäßigkeit des Konsums hat sich verringert. Teilweise hoher Konsum

22-TF: Sehr starker Fokus auf Studium und Arbeit, regelmäßige Trinkpausen, unregelmäßiger, aber hoher Konsum ca. alle 4-6 Wochen

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In der aktiven Zeit des Fußballs:

Ca. 8 Bier (Hatz) 0,33l

2-6 Shots (gemischt) 4cl

In meiner Phase ab 21 Jahren:

Ca. alle 4-6 Wochen:


4-8 Bier (Hatz, Heineken, oder Rothaus) 0,33l

0-4 Longdrinks 4cl (Vodka Energy oder Gin Tonic)

Ich habe entweder mehr Bier und keine bis wenige (2) Longdrinks getrunken oder weniger Bier und mehr Longdrinks. 8 Bier und 4 Longdrinks habe ich nicht getrunken.

1mal je Woche:

1-4 Bier, abhängig von Wochentag (Hatz, Heineken oder Rothaus) oder 1 Glas Wein 0,2l


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Getrunken habe ich entweder im direkten Familienkreis mit meinen Brüdern, mit Freunden oder mit meiner Freundin. Die Freundeskreise waren dabei unterschiedlich (Studium, Heimat)

Die Orte waren hierbei unterschiedlich. Wir haben uns bei jemand zuhause getroffen, sind zusammen essen gegangen oder in die Disco.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Die äußeren Motive meines Konsums waren sozial bedingt. Ich war oft unterwegs mit Leuten, die auch viel Alkohol konsumierten und da wollte ich dazugehören, ein Teil der Gruppe sein. Auch wollte ich mit den anderen beim Trinken mithalten können – beispielsweise bei Trinkspielen. Ich hatte mir eingeredet, dass das besonders cool ist.

Mir ist es zuweilen schwer gefallen aus mir rauszukommen und mich auf Veranstaltungen richtig auf mein Umfeld einzulassen. Das war je nach Personenkreis und persönlicher Stimmung einfacher oder schwerer. Durch den Konsum von Alkohol ist es mir einfacher gefallen, vom Alltag loszulassen und mir keine Gedanken mehr zu machen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol:
Ich konnte den Alltagsstress schneller vergessen und mich auf Dinge und Personen besser einlassen. Auch bin ich gesprächiger, wenn ich etwas getrunken habe.

Viel Alkohol:
Die Hemmschwelle hat bei mir nachgelassen und ich habe nicht mehr alles durchdacht was ich getan habe. Ich konnte mich auf Dinge einlassen, welche mir sonst schnell unangenehm werden können, wie tanzen auf Feiern.



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Kritische Hinweise anderer gab es in den Zeiten als ich ein aktives Mitglied beim Fußball war. Diese gingen jedoch nicht direkt gegen mich, sondern um die Spieler als Gruppe. Diese Aussagen wurden von uns und auch von mir ins lächerliche gezogen und ignoriert. Diese Aussagen kamen von älteren Vereinsmitgliedern. Im Nachhinein verstehe ich, dass diese unser Verhalten als tatsächlich kritisch eingestuft haben und uns darauf aufmerksam machen wollten. Durch den Gruppenzusammenhalt wurde dies jedoch nicht wahrgenommen.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Nach Abenden, an welchen ich viel getrunken habe, war ich oft verkatert. Ich hatte zeitweise Phasen, in welchen ich meine Freundin immer angerufen habe, wenn ich etwas getrunken hatte. Das war mir im Nachhinein immer sehr unangenehm. Auch ist es mir ab und zu passiert, dass ich mal etwas gesagt habe ohne mir vorher darüber Gedanken zu machen – beispielsweise das erzählen eines Geheimnisses. Zu wirklichen Problemen ist es dadurch aber nie gekommen – auch keinen Streits oder Konfliktsituationen.

Zur Vernachlässigung von Pflichten – privat oder beruflich – ist es jedoch nicht gekommen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, als ich ein aktives Mitglied im Fußballverein war. Das trinken von Alkohol hat da quasi dazugehört und da es jeder machte, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Durch das Trinken ist mir einfacher gefallen, den Kontakt zu den anderen, älteren Mitgliedern herzustellen.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Da ich mir in der Vergangenheit kein Limit für meinen Konsum gesetzt habe, habe ich die Kontrolle über meine Trinkmenge nicht verloren. Einen vollständigen Blackout hatte ich in meinem Leben noch nicht. Während meiner Zeit beim Fußball ist es vorgekommen, dass ich mich an Details eines Abends nicht mehr erinnern konnte.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Während Prüfungsphasen oder Abschlussarbeiten im Studium habe ich bewusst für 6-8 Wochen auf Alkohol verzichtet. Das war 2-3 mal im Jahr seit ich 21 bin.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mich in keiner Kategorie, sondern eher als Party-Trinker gesehen. Zwar hatte ich mir zu einem Zeitpunkt in meinem Leben, bevor ich aus dem aktiven Vereinsleben ausgestiegen bin, über meinen Konsum Gedanken gemacht, jedoch habe ich mich nie weiter mit dem Thema auseinandergesetzt.

Rückblickend stufe ich mich als Beta-Trinker ein. Ich habe Alkohol nie bewusst dafür eingesetzt, um Konflikte zu lösen, sondern nur in Gesellschaft mit anderen Personen. Entzugserscheinungen, wenn ich keinen Alkohol getrunken habe, sind bei mir nicht aufgetreten. Ich sehe mich selbst in der Kategorie der Alkoholgefährdung.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke heute Alkohol als reines Genussgetränk. Dabei trinke ich entweder Bier oder Wein. Liköre oder Schnäpse trinke ich nicht.
27.02 Geburtstag vom Vater (1 Weizen 0,5l)

14.03 Bekanntgabe, dass ich Onkel werde (1 Bier 0,33l)

17.04 Geburtstag von der Mutter (2 Radler 0,33l)

27.05 Jahrestag mit Freundin (0,2l Rotwein)

10.07 Ein Bier zum Geburtstag des Bruders (0,33l)


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

27.02 Geburtstag vom Vater (1 Weizen 0,5l)

14.03 Bekanntgabe, dass ich Onkel werde (1 Bier 0,33l)

17.04 Geburtstag von der Mutter (2 Radler 0,33l)

27.05 Jahrestag mit Freundin (0,2l Rotwein)
10.07 Ein Bier zum Geburtstag des Bruders (0,33l)


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich mit dem Thema KT und Abstinenz auseinandergesetzt und für mich (auch nach dem Gespräch mit dem Psychologen) den Entschluss gefasst, dass das KT besser zu mir passt. Ich möchte Alkohol in Zukunft jedoch nur noch kontrolliert und als Genussmittel.

Zusätzlich weiß ich aus meiner Vergangenheit, dass ich – wenn ich es mir vornehme – Alkohol in geringen Mengen trinken und dann aufhören kann. So habe ich beispielsweise an Firmenfeiern, großen Veranstaltungen oder unter der Woche (in Ausnahmefällen) immer nur sehr wenig Alkohol getrunken.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Vor dieser Fahrt war mir nicht bewusst, wie viel Alkohol ich tatsächlich konsumiere. Die von mir erreichte Promillezahl von 1,94 hat mich sehr geschockt und zum Nachdenken gebracht. Durch das intensive Auseinandersetzen mit mir selbst, dem Thema Alkohol und meinem früheren Konsum habe ich erst gemerkt, dass mein Trinkverhalten nicht der Normalität entspricht. Mir ist bewusst geworden, welche Konsequenzen ein schädlicher Alkoholkonsum mit sich bringen kann, weswegen ich nur noch kontrolliert trinken möchte.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

In der ersten Phase, ca. 6 Wochen, nach der Alkoholfahrt hatte ich gar keinen Alkohol zu mir genommen. Innerhalb dieser Zeit war ich quasi geschockt und konnte mir es überhaupt nicht vorstellen etwas zu trinken. Auch war ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht sicher, welche Maßnahmen ich ergreifen muss.

Als das richterliche Urteil feststand und ich mich bereits mit den Themen der MPU und Alkohol, KT, … auseinandergesetzt habe, habe ich den Entschluss gefasst, das KT für mich zu wählen. Diese Entscheidung habe ich dann mit in einem Gespräch mit einem Berater des TÜV SÜD besprochen.

Zunächst ist mir die Entscheidung, etwas an meinem Leben ändern zu müssen, schwergefallen. Es läuft doch alles – warum sollte ich etwas tun und warum gerade ich? Ich habe mich in einer Art Opfer-Rolle gesehen. Durch die Auseindersetzung mit dem Thema ist mir aber bewusst geworden, dass ich nicht das Opfer, sondern der Täter bin. Und auch, dass die MPU keine Strafe darstellt, sondern mir eine Chance bietet (was natürlich nicht heißt, dass ich darauf Lust habe). Diese Einsicht hat es mir um einiges leichter gemacht, wodurch ich sehr froh bin, mich frühzeitig mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben.

Insgesamt habe ich durch diese Einsicht die Entscheidung und auch die Umstellung als sehr positiv erlebt. Ich fühle mich heute durch diesen Schritt, bewusst mit dem Konsum umzugehen, in keinerlei Weise eingeschränkt.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Insgesamt wirkt sich die Umstellung sehr positiv aus. Zu Beginn ist es mir etwas schwer gefallen mit meiner Familie und Freunden über das Thema zu reden. Teilweise musste ich auch öfter sagen, dass ich nichts trinken möchte. In der Zeit um Weihnachten und Silvester ist das besonders oft vorkommen.

Meine Familie und Freunde haben zunächst sehr erschrocken auf die TF und die Konsequenzen der MPU reagiert, unterstützen mich aber auf diesem Weg. Sehr interessant finde ich, wie die Menschen in verschiedenen Situationen damit umgehen. Rede ich mit den Menschen alleine, zeigen diese sich oft sehr interessiert und erkennen auch Parallelen zu sich selbst. Wird dasselbe aber in der Gruppe thematisiert, möchte niemand darüber reden und es wird alles verpauschalisiert. Es wird quasi zu einem Tabuthema gemacht, damit man sich das nächste Bier ohne schlechtes Gewissen aufmachen kann.

Je länger ich mich aber mit dem Thema auseinandergesetzt habe, desto selbstbewusster bin ich geworden. Das hat auch mein Umfeld gemerkt und mich bei meiner Entscheidung sehr unterstützt. Insbesondere ist meine Freundin mir eine sehr große Hilfe.

Ich merke, dass ich durch die Änderung an Selbstbewusstsein und Selbstachtsamkeit zugenommen habe. Ich achte mehr darauf, was mir selbst guttut und signalisiere dies auch nach außen, wenn ich mich in einer Situation unwohl fühle (was nicht so gemeint, dass ich jetzt auf einem totalen Egotrip bin oder nicht kompromissbereit bin). Auch treibe ich wieder mehr Sport und gehe auch einfach mal eine Runde spazieren, um einen freien Kopf zu bekommen.

An Partys und Veranstaltungen nehme ich weiterhin teil. Auch wenn es am Anfang etwas komisch war, habe ich mit der Zeit gemerkt, dass sich eigentlich gar nichts geändert hat und ich nüchtern genauso viel Spaß haben kann.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe Alkohol hauptsächlich getrunken, weil es mein Umfeld getan hat, ich von dem Alltagsstress abschalten konnte und es mir einfacher gefallen ist, mich auf die Situation einzulassen. Diese Erkenntnis, warum ich Alkohol getrunken habe, hat mir sehr dabei geholfen mein eigenes Verhalten zu reflektieren.

Dadurch, dass ich mich im sozialen Umfeld nicht zurückgezogen habe, sondern weiter verschiedene Veranstaltungen besucht habe und auch mit engen Bekannten über meine Situation geredet habe, habe ich gemerkt, dass ich keinen Alkohol brauche, um abzuschalten oder mich auf Situationen einzulassen. Vielmehr ist es wichtiger auf mein eigenes Gleichgewicht zu achten, um erst gar nicht in einen solchen Alltagsstress zu verfallen. Wenn das aber passiert – was sicherlich vorkommen wird – ist es für mich gesünder und nachhaltiger mit den Quellen des Stresses offen umzugehen.

Auch möchte ich mit meiner Partnerin in Zukunft jährlich einen Monat fasten und die Vorsätze zum Alkoholkonsum wieder in Erinnerung rufen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich denke, dass niemand wirklich sicher davor ist in alte Gewohnheiten zurückzufallen, so auch ich. Auch kann es zu einzelnen Rückschlägen und Abenden kommen, an welchen ich mehr trinke.

Um das aber zu verhindern, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welche Situationen hier besonders gefährlich sind und wie ich diese vermeide. Ein Beispiel wären hierfür Trinkspiele an einem Abend oder in einer Bar oder Beer Pong. In solchen Situationen habe ich wenig Zeit immer sehr viel Alkohol getrunken. Auch wurde beim Treffen alter Freunde immer viel Alkohol konsumiert.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Zunächst möchte ich in Zukunft erst gar nicht wieder so viel trinken. Die von mir auferlegte 0,0% Grenze habe ich auf sämtliche Fahrzeuge ausgeweitet. Mein Gedanke, dass ein E-Roller ein Spielzeug und kein Fahrzeug ist, war naiv und dumm und wird so nicht wieder vorkommen. Trinkanlässe werde ich planen und gegebene Maßnahmen ergreifen, damit eine Alkoholfahrt nicht passiert – beispielsweise mit der Bildung einer Fahrgemeinschaft oder dem Bestellen eines Taxis.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Vielen Dank schonmal an alle und liebe Grüße :)
 

SE199

Benutzer
Hallo nochmal,
Ich Habe gerade einen Anruf erhalten, dass der Termin auf nächsten Montag vorgelegt wurde.
Über ein paar Rückmeldungen würde ich mich noch sehr freuen :)

Ich wünsche allen einen schönen Tag :)
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo SE199,

hierzu noch:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele:
GGT, GOT, GPT am: 04.02, 18.02, 16.03, 11.05, 01.-15.07 (ausstehend)
MVC am 18.02 (gesundheitliche Komplettuntersuchung)
Bis auf einen Wert von GOT 62 bei einer Norm bis 50 waren alle Werte immer in der Norm. Die Erhöhung war 04.02 und am 18.02 schon wieder darunter.
Lass die LW vom 4.2. einfach weg. Datum und Unterschrift des Arztes sind auf den Laborblättern vorhanden?
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
[...........]
Du bleibst also dabei dass du einfach nicht nachgedacht hast in der Nacht.....na okay.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

In der aktiven Zeit des Fußballs:

Ca. 8 Bier (Hatz) 0,33l

2-6 Shots (gemischt) 4cl

In meiner Phase ab 21 Jahren:

Ca. alle 4-6 Wochen:


4-8 Bier (Hatz, Heineken, oder Rothaus) 0,33l

0-4 Longdrinks 4cl (Vodka Energy oder Gin Tonic)

Ich habe entweder mehr Bier und keine bis wenige (2) Longdrinks getrunken oder weniger Bier und mehr Longdrinks. 8 Bier und 4 Longdrinks habe ich nicht getrunken.

1mal je Woche:

1-4 Bier, abhängig von Wochentag (Hatz, Heineken oder Rothaus) oder 1 Glas Wein 0,2l
Gut, dass der Alk.konsum recht hoch war geht aus deinen Schilderungen hervor, jedoch musst du die Menge wie bei deiner TF auch vorher schon hin und wieder zu einem Anlass getrunken haben (ich habe jetzt nicht nachgerechnet ob du mit den Longdrinks auch auf die entsprechende ‰ gekommen bist), von daher wäre es schon wichtig auch von 11 Bier im Vorfeld zu reden...
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Die äußeren Motive meines Konsums waren sozial bedingt. Ich war oft unterwegs mit Leuten, die auch viel Alkohol konsumierten und da wollte ich dazugehören, ein Teil der Gruppe sein. Auch wollte ich mit den anderen beim Trinken mithalten können – beispielsweise bei Trinkspielen. Ich hatte mir eingeredet, dass das besonders cool ist.

Mir ist es zuweilen schwer gefallen aus mir rauszukommen und mich auf Veranstaltungen richtig auf mein Umfeld einzulassen. Das war je nach Personenkreis und persönlicher Stimmung einfacher oder schwerer. Durch den Konsum von Alkohol ist es mir einfacher gefallen, vom Alltag loszulassen und mir keine Gedanken mehr zu machen.
Wo ist denn der erklärende Teil den du in Beitrag 9 geschrieben hattest? :smiley2204:
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Da ich mir in der Vergangenheit kein Limit für meinen Konsum gesetzt habe, habe ich die Kontrolle über meine Trinkmenge nicht verloren. Einen vollständigen Blackout hatte ich in meinem Leben noch nicht. Während meiner Zeit beim Fußball ist es vorgekommen, dass ich mich an Details eines Abends nicht mehr erinnern konnte.
In den Links hierzu hattest du gelesen?
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher habe ich mich in keiner Kategorie, sondern eher als Party-Trinker gesehen. Zwar hatte ich mir zu einem Zeitpunkt in meinem Leben, bevor ich aus dem aktiven Vereinsleben ausgestiegen bin, über meinen Konsum Gedanken gemacht, jedoch habe ich mich nie weiter mit dem Thema auseinandergesetzt.

Rückblickend stufe ich mich als Beta-Trinker ein. Ich habe Alkohol nie bewusst dafür eingesetzt, um Konflikte zu lösen, sondern nur in Gesellschaft mit anderen Personen. Entzugserscheinungen, wenn ich keinen Alkohol getrunken habe, sind bei mir nicht aufgetreten. Ich sehe mich selbst in der Kategorie der Alkoholgefährdung.
Hier die gleiche Frage...
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
[....]
Meine Familie und Freunde haben zunächst sehr erschrocken auf die TF und die Konsequenzen der MPU reagiert, unterstützen mich aber auf diesem Weg. Sehr interessant finde ich, wie die Menschen in verschiedenen Situationen damit umgehen. Rede ich mit den Menschen alleine, zeigen diese sich oft sehr interessiert und erkennen auch Parallelen zu sich selbst. Wird dasselbe aber in der Gruppe thematisiert, möchte niemand darüber reden und es wird alles verpauschalisiert. Es wird quasi zu einem Tabuthema gemacht, damit man sich das nächste Bier ohne schlechtes Gewissen aufmachen kann.
[....]
Das fett markierte klingt etwas moralinsauer. Ob das beim GA so gut ankommen würde lasse ich mal dahin gestellt...
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
[.....]
Dadurch, dass ich mich im sozialen Umfeld nicht zurückgezogen habe, sondern weiter verschiedene Veranstaltungen besucht habe und auch mit engen Bekannten über meine Situation geredet habe, habe ich gemerkt, dass ich keinen Alkohol brauche, um abzuschalten oder mich auf Situationen einzulassen. Vielmehr ist es wichtiger auf mein eigenes Gleichgewicht zu achten, um erst gar nicht in einen solchen Alltagsstress zu verfallen. Wenn das aber passiert – was sicherlich vorkommen wird – ist es für mich gesünder und nachhaltiger mit den Quellen des Stresses offen umzugehen.

Auch möchte ich mit meiner Partnerin in Zukunft jährlich einen Monat fasten und die Vorsätze zum Alkoholkonsum wieder in Erinnerung rufen, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.
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28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich denke, dass niemand wirklich sicher davor ist in alte Gewohnheiten zurückzufallen, so auch ich. Auch kann es zu einzelnen Rückschlägen und Abenden kommen, an welchen ich mehr trinke.

Um das aber zu verhindern, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welche Situationen hier besonders gefährlich sind und wie ich diese vermeide. Ein Beispiel wären hierfür Trinkspiele an einem Abend oder in einer Bar oder Beer Pong. In solchen Situationen habe ich wenig Zeit immer sehr viel Alkohol getrunken. Auch wurde beim Treffen alter Freunde immer viel Alkohol konsumiert.
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SE199

Benutzer
hi Nancy,
Danke für die schnelle Antwort.

Lass die LW vom 4.2. einfach weg. Datum und Unterschrift des Arztes sind auf den Laborblättern vorhanden?

Ja habe ich eingeholt :)

Du bleibst also dabei dass du einfach nicht nachgedacht hast in der Nacht.....na okay.
Ich verstehe hier nicjt ganz worauf du hinaus möchtest :( ist es schlecht zu sagen, dass man darüber nicht nachgedacht hat?

Wo ist denn der erklärende Teil den du in Beitrag 9 geschrieben hattest? :smiley2204:

Würdest du hier noch wegen bzgl Arbeit, Studium und co erwarten?

zu frage 17 und 19. ja das habe ich mir durchgelesen. Siehst du das anders als ich? Passt das für dich nicht im gesamten Kontext?

Ich werde auch mehr auf die Formulierungen der letzten Fragen achten.
Danke und liebe Grüße
 

sho30

Neuer Benutzer
Ich verstehe hier nicjt ganz worauf du hinaus möchtest :( ist es schlecht zu sagen, dass man darüber nicht nachgedacht hat?

Auch wenn ich noch lange keine MPU Profi bin, würde ich vermuten, dass es darum geht, dass du ja erklären können sollst warum es zu der Fahrt gekommen ist. Und dieses warum mit: "nicht nachgedacht" zu begründen eher auf eine geringe Auseinandersetzung mit der Tat schließen lässt.

Sollte ich da falsch liegen, lasse ich mich aber auch gerne korrigieren. Ist nur eine Idee von mir.
 
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