MPU E-Scooter 1,63 Promille

Frangere

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Servus zusammen! Herzlichen Dank für die tollen Hilfen hier im Forum - konnte mir schon einiges nützliches für meinen FB raussuchen.

Ich habe, sobald die Coronakrise sich etwas entspannt, einen MPU Termin. Für diesen würde ich gerne nochmal meine Fragen durchgehen, welche ich in den vergangenen Tagen intensiv aufbereitet habe - ein ganz schön großes Stück Arbeit o_O

Da ich umbedingt in die Kategorie des KT fallen möchte und auch muss, weil ich keine AN gemacht hatte und diese auch für nicht sinnvoll bei mir erachtet habe, würde ich euch bitten mal über meine angegebenen Trinkmengen zu schauen. Über ein Feedback würde ich mich freuen!

Bei der Exploration bin ich etwas ausschweifender geworden - SORRY!

FB Alkohol

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 173
Gewicht: 70 kg
Alter: 22 (zum Zeitpunkt der TK)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: August 2019
BAK: 1,63
Trinkbeginn: 20 Uhr
Trinkende: 3 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 4:40

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Nein
Strafbefehl schon bekommen: Ja
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht:/

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):



Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnisfreien Kraftfahrzeugs in Frage stellen?



Zusäzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheilichkeit auch mit einem fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wid, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von fahrerlaubnispflcihtigen Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines fahrerlaubnispflichtigen Kraftfahrzeugs der Gruppe 1 in Frage stellen?




Bundesland:
Bayern

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT 8 Trinkanlässe Maximal 2 Bier (0,3)
Ich lebe abstinent seit: /

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: Nein
Urinscreening ja/nein: Nein
Keinen Plan?: /

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: Nein

Buch zur MPU (Martin Forman -Anleitung zur MPU für Alkohol)

MPU
Datum: / Keine Terminvergabe aufgrund von Corona
Welche Stelle (MPI): Avus
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein


Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein



Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
Ich war damals ca. 3 Jahre in München und an dem Wochenende hatte mich ein Schulkollege aus meiner alten Heimat besucht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch gerade meinen Bachelor bestanden und somit mein Studium abgeschlossen. Das sind quasi die zwei Gründe, weshalb wir raus gegangen sind. Begonnen zu trinken haben wir so um 20 Uhr bei mir zuhause und sind dann nach ca. 4 Stunden in den Club neuraum an der Hackerbrücke. In der Zeit hatte ich 5 Getränke (Longdrinks 4 cl) getrunken, so viel getrunken hatte ich, weil es halt inzwischen zum feiern gehen die üblichen Mengen waren. Der Anlass für mich Alkohol zu trinken war bis zum damaligen Zeitpunkt immer, um meine zurückhaltende Art zu überbrücken um so mit neuen Leuten in Kontakt zu kommen oder auch die Angst zu nehmen ein Mädchen anzusprechen. In der Zeit im Club habe ich dann 6 Weitere Getränke (Longdrinks 4 cl) getrunken.

Wir sind in der Nacht dann vom Neuraum zum Hauptbahnhof (und nicht zur Hackerbrücke) gelaufen, da ich wusste, dass zum damaligen Zeitpunkt die Stammstrecke am Wochenende nicht verkehrt wegen der Bauarbeiten an der 2. Stammstrecke. Angekommen am Hauptbahnhof waren wir dann im Zwischengeschoss und die Zugänge zu den Ubahnen waren mit den Gittern verschlossen. Da dachte ich, dass vermutlich das mit der Sbahn zusammenhängt und deswegen sind wir dann Richtung Sendlinger Tor gelaufen, wo ebenfalls die Gitter unten waren. Dann haben wir uns eben auf den Weg gemacht und wollten nach Hause laufen. An der Fraunhoferstr. standen dann E-Scooter und wir wollten einfach nur nach Hause, daher haben wir uns dann einen genommen. Wir sind ca bei der Fraunhoferstr. gestartet und dann entlang der Isar Richtung Wittelsbacherbrücke. Also ca 800m bis 1km.

Eine Kontrolle von mir selbst, ob ich noch zum Führen eines Escooters geeignet bin, fand nicht statt. Als mein Freund gesehen hat, dass an der Straße ein Polizeiauto steht forderte er mich auf abzusteigen und sagt dass vor mir die Polizei wäre. Ich bin abgestiegen, obwohl ich im ersten Moment nicht wusste, wo das Problem läge. Nachdem mein nur noch langsam arbeitendes Gehirn die Informationen verarbeitete wurde mir jedoch klar, dass ich gerade stark alkoholisiert gefahren bin und nun gerade direkt ein Polizist auf mich zukommt.

Das ich stark betrunken war ist dem Polizisten schnell aufgefallen und daher wurde dann halt vor Ort eine erste Messung mit dem Alkoholmessgerät gemacht. Dann folgte der Transport zur Polizeistation in der nähe der Theresienwiese wo mir dann von einer Ärztin Blut abgenommen wurde.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

11 Longdrinks mit 4 cl


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
1km gefahren

4km fahren wollen

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
Nein, ich war nicht mehr in der Lage sicher zu fahren. Diese Frage habe ich mir leider nicht mehr gestellt. Das wir relativ früh von der Polizei gestoppt worden sind, sind wohl die einzigen Gründe, dass wir in dieser Nacht nicht gestürzt sind, oder weitaus schlimmeres passiert ist.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Mein Plan war es, mit den öffentlichen Heim zu fahren, wie ich es immer gemacht habe.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
In den letzten 3,5 Jahren ist es nicht vorgekommen, dass ich betrunken mit dem Fahrrad oder Escooter nachhause gefahren bin. Escooter gibt es ja eh erst seit letzten Jahr und das liegt auch daran, dass ich immer die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen konnte um nach Hause zu kommen. Ubahn ist wenige gehminuten von mir entfernt. Das liegt aber leider nur daran, dass sich in den letzten 3,5 Jahren nie eine Gelegenheit ergeben hat, an der ich das Fahrrad für geeignet hielt.

Früher ist es aber schon ab und an mal vorgekommen, also in der Zeit zwischen 18- und 19 Lebensjahr, dass ich in meinem Heimtort nach Alkoholkonsum mit dem Fahrrad wieder zurück nach Hause gefahren bin. Darüber, dass auch beim Fahrradfahren eine Gefahr von Alkohol ausgeht habe ich mir leider nie Gedanken gemacht.
Ergänzen möchte ich gerne, dass ich mich nie hinter das Steuer eines Autos gesetzt habe, wenn ich alkoholiset war. Eine grundsätzliche Trennungsfähigkeit zwischen Alkoholkonsum und Verkehrsteilnahme war an sich grundsätzlich da. Ich muss eben nur die Grenze auf "keine Teilnahme" im Straßenverkehr, und nicht wie ich es gemacht hatte und Escooter bzw Fahhrad zulassen.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Kindheit:
Eltern haben Alkohol zum Essen oder auf Familiengeburtstagen getrunken und ich wusste, dass es das gibt. Mir wurde beigebracht, dass das nichts für Kinder ist. Während der Konfirmationszeit gab es auf einer Fahrt im Stuhlkreis Wein, von dem jeder einen Schluck nehmen durfte. Die probieren von Alkohol in sehr kleinen mengen hatte mir auch gar nicht geschmeckt. Daher war dies auch gar kein Thema mehr für mich lange Zeit.

Mit 15 Jahren: Erste Alkohol wirklich getrunken habe ich im Türkei Urlaub - wir hatten All Inclusive und ich hatte 2 andere Jungs kennengelernt, ungefähr mein Alter evtl 1 Jahr älter, mit denen ich dann am Abend Wodka Lemon bestellt hatte - die beiden kannten sich da schon besser aus und daher hatte ich eben dieses Getränk bestellt wie sie auch. Als wir dann aufgestanden und auf Toilette gegangen waren hatte ich das erste mal den Effekt von Alkohol gespürt. Das das Bild nicht mehr ganz klar war und auf einmal meine Stimmung sehr gut war. Auf der ziemlich großen Hotelanlage gab es auch eine Disko, in der wir dann waren, wo ich auch das erste mal einem Mädchen näher gekommen war. An diesem Abend hatte ich daher ziemlich gute Erfahrungen gemacht. Am nächsten Nachmitag ging es mir dann schlechter und mir war Übel – daher bin ich früh schlafen gegangen.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Bis zu meinem 16. Geburtstag hatte ich dann gar keinen Alkohol mehr getrunken. In meiner Stadt gab es eine Diskothek, in der man mit einer Aufsicht die von den Eltern beauftragt wurde, rein gehen konnte. In der Zeit wo ich 16 war, bin ich dann langsam immer öfter weggegangen. So ca 1x im Monat. Der Alkoholkonsum war zu diese Zeit noch moderat, hat sich aber mit jedem Besuch etwas gesteigert. Ich habe anfangs 2 Longdrinks getrunken später waren es dann auch schon mal 3 aber nicht mehr, da mir Bier oder ähnliches nicht geschmeckt hat. Nachdem ich getrunken hatte, hatte ich meist einen gute Stimmung und war selbstbewusster, auch mal ein Mädchen anzusprechen. (Beim Ausschank von hochprozentigen wie Schnaps an Minderjährige wurde nicht so genau drauf geachtet, es gab also keine Bändchen oder andere Erkennungsmerkmale.) Dabei hatte ich aber auch immer die Kontrolle über das, was ich trinke.

Mit 17 habe ich eigentlich diese Mengen an Alkohol weiter konsumiert. Bis dann im Herbst des gleichen Jahres hatten wir 4- 5 Tage LK Fahrt und haben während dieser Tage viel getrunken wo ich dann einen Tag auch den Überblick über meine Mengen verloren hatte und mich übergeben musste. Nachwirkungen wie Kater, Übelkeit am nächsten Morgen oder ähnliches hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt seit dem ersten mal Alkohol nicht mehr gehabt und an diesem Punkt habe ich dann die ersten schlechten Erfahrungen gemacht.

In den nächsten Monaten hatte ich diese häufiger, weil ich immer mehr bei Disko besuchen getrunken hatte. Da ich durch den Alkohol immer wieder Leute (Schulkollegen und Mädchen) kennengelernt habe, hat mich das quasi in den Momenten bestätigt dort etwas Richtiges zu tun. Bezüglich Kater, Übelkeit: Da es nie langwierig oder drastische folgen waren, muss ich sagen, dass ich mir gar nicht bewusst war, was ich da eigentlich mit meinem Körper auf lange Sicht mache.

Mit 18: Durch das Abitur viel lernen und weniger Zeit zum weggehen und damit kein Alkohol. Danach dann wieder regelmäßig Disko mit und ohne Alkohol, teilweise auch ohne Alkohol weil ich mittlerweile den Führerschein hatte und gefahren bin und da dann halt die Vorteile der Flexibilität genoss.

Im Sommer dann eine Woche Party Urlaub in Spanien um quasi das Abitur zu feiern. Dort waren natürlich auch viele Mädchen wo man gehofft hat, jemanden kennenzulernen. In dieser Woche bin ich immer an die Grenze gegangen, weil ich dadurch eine gute Stimmung und ein gutes Wohlbefinden erhalten habe. Erst wenn ich merkte, dass dies drohte sich zu ändern habe ich aufgehört zu trinken. Trinkmenge 4-5 Standardgläser. Einen Abend habe ich die Kontrolle über meine Trinkmenge verloren weil wir auf einer Feier waren wo man sich so viel bestellen konnte wie man wollte und dumm wie man war gar nicht auf die Menge geachtet hatte, weil man natürlich möglichst viel rausholen wollte.

19 bis 22. Lebensjahr: Seit ich in München lebe hat sich der Alkoholkonsum bei jedem Diskobesuch peu a peu weiterentwickelt. Dadurch habe ich rückblickend dann auch verstanden, warum sich meine Giftfestigkeit gesteigert habe. Ich habe meist mit einem oder zwei Freunden bei mir Zuhause gestartet zu trinken, 4-5 Longdrinks was ich zuvor in meiner Heimat eigentlich am gesamten Abend getrunken hatte. Zusätzlich ist dann halt anfangs immer 1 Getränk im Club dazu gekommen, was aber dann beim nächsten oder übernächsten Besuch keine Wirkung mehr gezeigt hat weshalb ich dann eins mehr getrunken habe und so ging das dann immer weiter. (Habe in einem Forumsbeitrag gelesen, dass dieser Grund des mehr trinkens von Seiten der Gutachter auf Abstinenz-Pflicht hinweisen könnte )

Ich habe quasi häufig bis zu dem Punkt getrunken, an dem ich einen Effekt gespürt habe oder mir unwohl wurde. Es konnten je nach Länge des Abends dann auch 1-2 mehr oder weniger sein. Wenn ich aber wusste, dass ich am nächsten Tag etwas unternehmen möchte konnte ich aber auch meinen Konsum einschränken, da ich dann den nächsten Tag über das Erlebnis des Rausches gestellt habe. Es gab immer mal so Phasen, wo ich jede Woche in der Disko war, mal alle 3-4 Wochen, es gab dann aber auch mal Phasen wo ich 2-3 Monate gar nicht war. Es kam immer auf die Veranstaltungen in den Clubs, der Klausurenphase der Uni und halt der persönlichen Lust an. (Wenn ich hier sage, dass ich insgesamt 12 mal im Jahr feiern war, reicht das als Begründung um zu sagen weshalb ich diese Toleranz von 1,63 Promille habe oder ist das sogar zu viel? Hier fehlt mir total das Wissen um das einschätzen zu können. Ich möchte nicht in die Richtung kommen, dass ich Abstinenzbedürftig bin, da ich halt bereits einen Antrag bei der FSSt gemacht habe.)

Seit ich in München wohne schmeckt mir außerdem auch Bier, was ich vorher nie mochte weil mir das zu bitter war. Dieser Konsum des Alkohols, ein Getränk zum Essen oder beim Biergarten Besuch zu konsumiere, ist in dieser Zeit dazu gekommen, sodass zu den sonst üblichen Mengen im Club noch der Biergarten oder das Wirtshaus dazugekommen ist. Das war über den Sommer vier mal der Biergarten. Der Spass an der Gesselligkeit in einem Biergarten mit anderen, also auch dort Kontakte zu knüpfen und locker zu sein und losgelöst mich unterhalten zu können hat mich wieder bestärkt. Die Mengen waren also nicht riesig, sie sind einfach nur zusätzlich dazu gekommen was natürlich dann die Gesamtmenge auf ein Jahr deutlich steigen lässt.

Ich weiß – sehr viel Text. Bekommt man in der MPU überhaupt die Chance so weit auszuholen bzw. ist es überhaupt zu empfehlen? Nicht, dass man neue Baustellen aufmacht
:pc0018:
 
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Frangere

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10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
2x Im Jahr

11-12 Longdrinks (4 cl)


ca. 10x im Jahr:

Durchschnittlich 9-10 Longdrinks (4cl)


2x im Jahr:

4-5 Longdrinks wenn ich am nächsten Tag was vorhatte (Hobbys)


4x im Jahr Biergarten davon 3x 1Liter und 1x 2 Liter Bier


3x im Jahr Wirtshaus jeweils 0,5 Liter Bier

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Disko: Während meiner Zeit in München mit zwei Kollegen aus der Uni.

Biergarten: verschieden

12. Warum haben Sie getrunken?
Ich habe mich mal kritisch hinterfragt, wirklich nachgedacht, warum hast du eigentlich immer getrunken und was wolltest du damit erreichen? Und es war wirklich immer der Hintergedanke, sich zu trauen ein Mädchen kennenzulernen / anzusprechen und lockerer / gesellig in einer Runde von Menschen zu sein. Was mich an mir immer wieder gestört hat z.B war auch, dass ich mich aufgrund meiner Unsicherheit immer wieder verhaspelt habe oder auch interessante Geschichten nicht wiedergeben konnte, weil ich so nervös wurde vor selbst kleinen Gruppen zu sprechen. Ob privat unter Freunden, bei Vorträgen in der Schule oder Uni oder auch auf der Arbeit, wo ich fast 2 Jahre sehr sehr wenig geredet habe in Team Meetings.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
Enthemmung, lockerer im Umgang mit Menschen und gute Laune

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe gelernt, dass Alkohol eine unbewusste Strategie war, meine Schüchternheit / persönlichen Defizite zu kompensieren. Daher habe ich an meiner Persönlichkeit gearbeitet. Ich bin mittlerweile viel selbstbewusster und lockerer im Umgang mit Menschen. Heute kann ich viel leichter mit Arbeitskollegen, Leuten auf der Straße oder im Club reden. Durch den Alkohol habe ich also über meine Defizite hinweg gesehen, anstatt sie zu bekämpfen.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nein

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, zum Beispiel während eines Abends auf der angesprochenen LK Fahrt und einmal nach einer bestandenen Prüfung während des Studiums. Das war vor im vorletzten Semester, also 2019 Frühjahr wo ich die 12 Standardgläser getrunken habe.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Es sind Phasen aufgetreten, in denen ich über einige Wochen oder bis zu zwei bis drei Monate auf Alkohol verzichtet habe, einfach weil momentan keine Lust bestand feiern zu gehen oder auch mal Klausuren waren. Diese Phasen waren jedoch nicht geplant und sind mir erst im Nachhinein aufgefallen.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich habe durch die Vorbereitung auf die MPU mich tiefgründig und selbstkritisch mit mir selber befasst und habe bei der Diagnose von mir selbst erkannt, dass ich kein Normalkonsument mehr bin. Erst durch meine Trinkpause mit anschließendem KT ist mir aufgefallen, dass ich eine Toleranz entwickelt hatte, da sonst ein Normalkonsument eher nicht über 1 Promille kommt. Durch meine Beschäftigung mit den Auswirkungen von Alkohol weiß ich nun, dass der Alkohol bereits eine Veränderung in meinem Körper hervorgerufen hat und ich somit eindeutig zu oft und zu viel getrunken habe. Deswegen würde ich meinen Konsum als Alkoholgefährdung einstufen.

Ich habe aber auch erkannt, dass sich mein Konsum sich von einer fortgeschrittenen Alkoholproblematik oder Abhängigkeit differenziert. Ich habe beispielsweise keine Probleme meinen privaten oder beruflichen Verpflichtungen nachzukommen, oder Zwischenmenschliche Probleme oder öfter Ärger mit der Polizei. Außerdem habe ich nie einen Zwang oder starken Wunsch Alkohol zu konsumieren.

Früher habe ich mich als normalen Trinker angesehen. Ich wusste schon ,dass ich vielleicht mal mehr vertrage als wer anders der nicht so häufig Alkohol trinkt. Aufgrund meiner zuvor gemachten Erfahrungen dachte ich auch nicht, dass ich meinen Körper allzu sehr schade.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nach dem Vorfall habe ich für etwas 6 Wochen gar nicht mehr getrunken - da mir das total auf den Magen geschlagen hat und ich von Alkohol erstmal nichts mehr wissen wollte. Als mir bewusst wurde, dass ich meinen Umgang mit Alkohol verändern muss habe ich mich schlau gemacht, welche Methoden es gibt und mich in das Thema eingearbeitet. Ich habe dann für mich entschieden, kontrolliert mit Alkohol umgehen zu wollen.

Mein Problem war nicht, dass ich nicht auch mal 1 oder 2 Monate auf Alkohol verzichten konnte sondern, dass wenn ich Alkohol getrunken habe viel zu viel und deutlich unkontrolliert getrunken habe. Daher habe ich mir ein Trinkkonzept erstellt, was bei jedem Anlass nur 2 Standardgläser Bier zulässt. Dazu habe ich dann auch wenn es mal 2 Bier gewesen sind, ein nicht alkoholisches Getränk eingeschoben was ich früher sonst gar nicht gemacht habe. Insgesamt möchte ich nicht mehr als an 8 Anlässen im Jahr trinken.

In den letzten 6-7 Monaten habe ich insgesamt 4 Trinkanlässe gehabt (2x Neuraum Disko, 1x Weihnachten, 1x vor dem Fußball in Wirtschaft), in denen ich Alkohol konsumiert habe. Im Neuraum war es jeweils 1x ein Bier, Weihnachten mit meinen Schulkollegen zwei Bier und vor dem Fußballstadion in einer Wirtschaft war es nur ein Radler. Im Neuraum bin ich dann zunächst auf einen Energy Drink umgestiegen, um fit zu bleiben und anschließend habe ich Wasser getrunken.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
21.2.2020

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich bei besonderen Anlässen weiterhin die Möglichkeit haben möchte, dazu ein alkoholisches Getränk zu genießen. Außerdem bin ich mir sicher, dass ich mit den Regeln des kontrollierten Trinkens, die ich mir gesetzt habe nicht wieder in den übermäßigen Konsum absinken werde. Ich zweckentfremde Alkohol nicht mehr dafür, wofür ich es in der Vergangenheit genutzt habe, weil ich dort andere Möglichkeiten nun nutze.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Auslöser, dass ich das Trinken reduziert habe war zunächst die Tatsache, dass ich zur MPU muss. Durch die Beschäftigung mit den Auswirkungen von Alkohol und durch die Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten ist mir aufgefallen, dass ich zu viel trinke und dass ich dadurch zum Straftäter wurde. Dadurch ist mir erstmals aufgefallen, dass sich mein Trinkverhalten negativ auf mein Leben auswirkt und der Alkohol mich in große Schwierigkeiten bringen kann. Die Zeit nach der TK war die schlimmstein meinem Leben da ich Angst hatte und nicht wusste, was genau passiert.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe mir auch nochmal von einem Studienkollegen, der sehr wenig Alkohol trinkt und wirklich sehr selbstbewusst auftritt und die Fähigkeit hat, mit jedem locker zu sprechen, Feedback geholt und mich mit Ihm unterhalten, wo er Auffälligkeiten bei mir sieht. Einfach auch um nochmal eine zweite Meinung zu haben. Und von ihm sowie aus dem Internet habe ich mir Tipps geholt, wie ich an mir arbeiten kann. Ja mittlerweile merke ich, wie ich auch dort immer weiter auftaue und auch positives Feedback von z.B meinem Chef bekommen. Das alles hat mit meinem gestärkten Selbstbewusstsein zu tun. Aufgrund meiner neuen offenen Art kann ich nun auch ohne Alkohol auf Menschen zugehen.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich habe ja beispielsweise mit einem Studienkollegen darüber gehalten und mir Feedback eingeholt, ich denke ich werde diese reflektierenden Gespräche auch mit ihm weiterführen. Wenn ich merken sollte, dort eventuell nicht weiterzukommen oder an die Grenzen stoße, würde ich fachliche Hilfe in Erwägung ziehen.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich weiß, dass in meinem Suchtgedächtnis die Persönlichkeit gespeichert ist, die zu dem Missbrauch geführt hat. Wenn ich wieder anfange, intensiver zu trinken, könnten eben diese Persönlichkeitsdefizite Aktiv werden. Da könnte es natürlich passieren, dass man sich in Frage stellt obwohl ich eben in der Lage war, eben diese Defizite aus dem Weg zu räumen. Aber wie ich schon gesagt habe, sehe ich meine Veränderungen als stabil an, gerade auch weil ich mittlweile gute Erfahrungen gemacht habe und Feedback erhalten habe.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In dem letzten halben Jahr habe ich meinen Alkoholkonsum kritisch hinterfragt und einiges verändert. Ich habe meinen Umgang mit Alkohol nun besser im Griff und halte mich an ein Trinkkonzept, welches sehr gut funktioniert. Ich war zu dem Zeitpunkt zudem nicht mehr in der Lage, intelligente Entscheidungen zu treffen – in diesen Zustand werde ich mich in Zukunft nicht mehr begeben. Außerdem plane ich mittlerweile meine Rückfahrt bereits im Vorraus und habe auch inzwischen eine Taxi App auf dem Handy installiert.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen

Nein
 

Frangere

Benutzer
Melde mich nochmal zur Wort hier, da ich doch größere Bedenken bezüglich meiner Mengenangaben habe :smiley624:

Da ich mir nicht mehr bezüglich Beginn des Alkoholkonsums sicher war habe ich den Trinkbeginn auf 21 Uhr gesetzt, womit ich dann mit einer Blutentnahme um 4:40 Uhr auf 1,63 Promille kommen müsste (11x Longdrink mit 4cl).

Zu den jährlichen Trinkmengen: Ich habe Angst dort zu viel oder zu wenig anzugeben. Ich möchte nicht, dass der GA denkt, dass ich verharmlose und zudem soll meine Story plausibel und nachvollziehbar klingen. Auf der anderen Seite habe ich Angst, durch häufiges Rauschtrinken als Abstinenzbedürftig eingestuft zu werden.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Frangere,

willkommen im Forum :smiley138:

Ich werde mir deinen FB mal durchlesen. Habe aber bitte etwas Geduld. Durch die derzeitige Situation sind die Prioritäten ein wenig anders gesetzt...
 

Frangere

Benutzer
Nochmal bezugnehmend auf meine Frage aus der Shoutbox:

Habe ich den Rückfallvorsorge Artikel richtig verstanden? Äußere Auslöser: Man trifft alte Saufkollegen // Innere Auslöser: Ich habe gerade einen Job / Beförderung verpasst und mein Selbstbewusstsein hat gelitten --> Wenn beides gleichzeitig auftriit ist dies eine Gefährliche SItuation die man nennen können muss?

Und habe ich das richtig Verstanden, dass ich im Gespräch meinen Plan vorstelle, wie ich vorgehe wenn ich mein TK an diesem Abend über Bord geworfen habe? Also bspw. die Situation sofort verlassen und anschließend Kontakt mit Bezugspersonen aufnehmen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Frangere,

ich gehe jetzt mal der Reihe nach vor:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein
Kurz vor der MPU solltest du dir diese einmal ziehen lassen...
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

11 Longdrinks mit 4 cl
und
Da ich mir nicht mehr bezüglich Beginn des Alkoholkonsums sicher war habe ich den Trinkbeginn auf 21 Uhr gesetzt, womit ich dann mit einer Blutentnahme um 4:40 Uhr auf 1,63 Promille kommen müsste (11x Longdrink mit 4cl).
Lt. "unserem" Promillerechner liegst du um 4:40 Uhr trotzdem noch unter den 1,63‰
think.gif

Hier kannst du selbst mal nachschauen: https://www.kontrolliertes-trinken.de/kontrolliertes-trinken/de/4/3/selbsttest/bak.aspx
Ich würde somit eher von 12 Longdrinks ausgehen...
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
In den letzten 3,5 Jahren ist es nicht vorgekommen, dass ich betrunken mit dem Fahrrad oder Escooter nachhause gefahren bin. Escooter gibt es ja eh erst seit letzten Jahr und das liegt auch daran, dass ich immer die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen konnte um nach Hause zu kommen. Ubahn ist wenige gehminuten von mir entfernt. Das liegt aber leider nur daran, dass sich in den letzten 3,5 Jahren nie eine Gelegenheit ergeben hat, an der ich das Fahrrad für geeignet hielt.

Früher ist es aber schon ab und an mal vorgekommen, also in der Zeit zwischen 18- und 19 Lebensjahr, dass ich in meinem Heimtort nach Alkoholkonsum mit dem Fahrrad wieder zurück nach Hause gefahren bin. Darüber, dass auch beim Fahrradfahren eine Gefahr von Alkohol ausgeht habe ich mir leider nie Gedanken gemacht.
Ergänzen möchte ich gerne, dass ich mich nie hinter das Steuer eines Autos gesetzt habe, wenn ich alkoholiset war. Eine grundsätzliche Trennungsfähigkeit zwischen Alkoholkonsum und Verkehrsteilnahme war an sich grundsätzlich da. Ich muss eben nur die Grenze auf "keine Teilnahme" im Straßenverkehr, und nicht wie ich es gemacht hatte und Escooter bzw Fahhrad zulassen.
Zum fett markierten: Warum nicht? Kannst du dir das erklären? Du hast doch gewusst das es verboten ist, oder nicht?
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
[.....]
Mit 18: Durch das Abitur viel lernen und weniger Zeit zum weggehen und damit kein Alkohol. Danach dann wieder regelmäßig Disko mit und ohne Alkohol, teilweise auch ohne Alkohol weil ich mittlerweile den Führerschein hatte und gefahren bin und da dann halt die Vorteile der Flexibilität genoss.

Im Sommer dann eine Woche Party Urlaub in Spanien um quasi das Abitur zu feiern. Dort waren natürlich auch viele Mädchen wo man gehofft hat, jemanden kennenzulernen. In dieser Woche bin ich immer an die Grenze gegangen, weil ich dadurch eine gute Stimmung und ein gutes Wohlbefinden erhalten habe. Erst wenn ich merkte, dass dies drohte sich zu ändern habe ich aufgehört zu trinken. Trinkmenge 4-5 Standardgläser. Einen Abend habe ich die Kontrolle über meine Trinkmenge verloren weil wir auf einer Feier waren wo man sich so viel bestellen konnte wie man wollte und dumm wie man war gar nicht auf die Menge geachtet hatte, weil man natürlich möglichst viel rausholen wollte.
Achte mal darauf nicht zu viele "man" in einem Satz unterzubringen, sonst entsteht leicht der Eindruck das du dich innerlich von deinen eigenen Aussagen distanzierst (das hat alles nur "man" gemacht und nicht ich selbst..).
19 bis 22. Lebensjahr: Seit ich in München lebe hat sich der Alkoholkonsum bei jedem Diskobesuch peu a peu weiterentwickelt. Dadurch habe ich rückblickend dann auch verstanden, warum sich meine Giftfestigkeit gesteigert habe. Ich habe meist mit einem oder zwei Freunden bei mir Zuhause gestartet zu trinken, 4-5 Longdrinks was ich zuvor in meiner Heimat eigentlich am gesamten Abend getrunken hatte. Zusätzlich ist dann halt anfangs immer 1 Getränk im Club dazu gekommen, was aber dann beim nächsten oder übernächsten Besuch keine Wirkung mehr gezeigt hat weshalb ich dann eins mehr getrunken habe und so ging das dann immer weiter. (Habe in einem Forumsbeitrag gelesen, dass dieser Grund des mehr trinkens von Seiten der Gutachter auf Abstinenz-Pflicht hinweisen könnte )
Wo hast du das gelesen? Eine AB-Forderung entsteht nicht aufgrund einer einzigen Aussage. Trotzdem ist sie natürlich nicht ganz ungefährlich und du solltest dich fragen, warum du diese bestimmte Rauschwirkung erzielen wolltest - und, ist es wirklich so das bereits jeweils beim nächsten Besuch des Clubs ein Getränk mehr "nötig" war? Oder waren die Zeiträume doch um einiges länger?
Ich habe quasi häufig bis zu dem Punkt getrunken, an dem ich einen Effekt gespürt habe oder mir unwohl wurde. Es konnten je nach Länge des Abends dann auch 1-2 mehr oder weniger sein. Wenn ich aber wusste, dass ich am nächsten Tag etwas unternehmen möchte konnte ich aber auch meinen Konsum einschränken, da ich dann den nächsten Tag über das Erlebnis des Rausches gestellt habe. Es gab immer mal so Phasen, wo ich jede Woche in der Disko war, mal alle 3-4 Wochen, es gab dann aber auch mal Phasen wo ich 2-3 Monate gar nicht war. Es kam immer auf die Veranstaltungen in den Clubs, der Klausurenphase der Uni und halt der persönlichen Lust an. (Wenn ich hier sage, dass ich insgesamt 12 mal im Jahr feiern war, reicht das als Begründung um zu sagen weshalb ich diese Toleranz von 1,63 Promille habe oder ist das sogar zu viel? Hier fehlt mir total das Wissen um das einschätzen zu können. Ich möchte nicht in die Richtung kommen, dass ich Abstinenzbedürftig bin, da ich halt bereits einen Antrag bei der FSSt gemacht habe.)
Wenn du sagst dass du lediglich 12x im Jahr feiern warst, wird der GA das wahrscheinlich nur müde belächeln...:zwinker0004:
Ernsthaft: Um die Alk.gewöhnung beizubehalten muss schon öfter getrunken worden sein. Das bedeutet ja nicht das du jedes Mal bis zum Anschlag getrunken hast. Man kann idR davon ausgehen das 2 WE im Monat mit erhöhtem Konsum ausreichen um die Trinkfestigkeit beizubehalten. Das Ganze würde sonst auch nicht wirklich zusammenpassen. Einerseits hast du jedes Mal einen Drink "draufgeschlagen" weil du keine Wirkung gespürt hast, andererseits hättest du (rein theoretisch) aber schon nach weniger Alk. die gleiche Wirkung spüren müssen als im Monat davor...
Seit ich in München wohne schmeckt mir außerdem auch Bier, was ich vorher nie mochte weil mir das zu bitter war. Dieser Konsum des Alkohols, ein Getränk zum Essen oder beim Biergarten Besuch zu konsumiere, ist in dieser Zeit dazu gekommen, sodass zu den sonst üblichen Mengen im Club noch der Biergarten oder das Wirtshaus dazugekommen ist. Das war über den Sommer vier mal der Biergarten. Der Spass an der Gesselligkeit in einem Biergarten mit anderen, also auch dort Kontakte zu knüpfen und locker zu sein und losgelöst mich unterhalten zu können hat mich wieder bestärkt. Die Mengen waren also nicht riesig, sie sind einfach nur zusätzlich dazu gekommen was natürlich dann die Gesamtmenge auf ein Jahr deutlich steigen lässt.

Ich weiß – sehr viel Text. Bekommt man in der MPU überhaupt die Chance so weit auszuholen bzw. ist es überhaupt zu empfehlen? Nicht, dass man neue Baustellen aufmacht
:pc0018:
Es gibt keine direkte "Richtlinie" wie eine MPU abläuft. Wir hatten hier User die nach 30 Min. beim GA fertig waren, dann aber auch welche die fast 2 Stunden dort saßen. Kommt halt auch viel auf den GA selbst an. Die einen stellen Fragen und wollen nur kurze, zielführende Antworten - andere "lassen erzählen" und hören sich somit auch mehr "Text" an. Generell ist aber zu sagen das man sich bei seinen Antworten auf das "Notwendige" beschränken sollte, da man, wie du richtig sagst, sonst noch zusätzliche "Baustellen" aufmachen könnte.
12. Warum haben Sie getrunken?
Ich habe mich mal kritisch hinterfragt, wirklich nachgedacht, warum hast du eigentlich immer getrunken und was wolltest du damit erreichen? Und es war wirklich immer der Hintergedanke, sich zu trauen ein Mädchen kennenzulernen / anzusprechen und lockerer / gesellig in einer Runde von Menschen zu sein. Was mich an mir immer wieder gestört hat z.B war auch, dass ich mich aufgrund meiner Unsicherheit immer wieder verhaspelt habe oder auch interessante Geschichten nicht wiedergeben konnte, weil ich so nervös wurde vor selbst kleinen Gruppen zu sprechen. Ob privat unter Freunden, bei Vorträgen in der Schule oder Uni oder auch auf der Arbeit, wo ich fast 2 Jahre sehr sehr wenig geredet habe in Team Meetings.
Wo kam denn diese Unsicherheit/Schüchternheit her, hast du dich das mal gefragt?
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe gelernt, dass Alkohol eine unbewusste Strategie war, meine Schüchternheit / persönlichen Defizite zu kompensieren. Daher habe ich an meiner Persönlichkeit gearbeitet. Ich bin mittlerweile viel selbstbewusster und lockerer im Umgang mit Menschen. Heute kann ich viel leichter mit Arbeitskollegen, Leuten auf der Straße oder im Club reden. Durch den Alkohol habe ich also über meine Defizite hinweg gesehen, anstatt sie zu bekämpfen.
Bitte nochmals die Frage lesen. Es geht hier immer noch um die Vergangenheit und nicht darum wie es heute ist...
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Nein
Die Frage ist etwas ungünstig gestellt. Mit deiner Antwort sagst du aus das du heute noch genau so viel trinkst wie früher...
Wir können das dennoch überspringen da du bei der Frage 9 ja ausführlich geantwortet hast.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, zum Beispiel während eines Abends auf der angesprochenen LK Fahrt und einmal nach einer bestandenen Prüfung während des Studiums. Das war vor im vorletzten Semester, also 2019 Frühjahr wo ich die 12 Standardgläser getrunken habe.
Also 2x insgesamt? Okay, mehr "Totalausfälle" sollte es nicht gegeben haben...
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Ich habe mir auch nochmal von einem Studienkollegen, der sehr wenig Alkohol trinkt und wirklich sehr selbstbewusst auftritt und die Fähigkeit hat, mit jedem locker zu sprechen, Feedback geholt und mich mit Ihm unterhalten, wo er Auffälligkeiten bei mir sieht. Einfach auch um nochmal eine zweite Meinung zu haben. Und von ihm sowie aus dem Internet habe ich mir Tipps geholt, wie ich an mir arbeiten kann. Ja mittlerweile merke ich, wie ich auch dort immer weiter auftaue und auch positives Feedback von z.B meinem Chef bekommen. Das alles hat mit meinem gestärkten Selbstbewusstsein zu tun. Aufgrund meiner neuen offenen Art kann ich nun auch ohne Alkohol auf Menschen zugehen.
Erkläre das genauer. Wie und wodurch wurde dein Selbstbewusstsein explizit gestärkt? "Nur" durch Gespräche mit einem Studienkollegen?
think.gif

Welche "Auffälligkeiten" hat er denn bei dir gesehen? Und welche Tipps aus dem Internet waren das genau?
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich weiß, dass in meinem Suchtgedächtnis die Persönlichkeit gespeichert ist, die zu dem Missbrauch geführt hat. Wenn ich wieder anfange, intensiver zu trinken, könnten eben diese Persönlichkeitsdefizite Aktiv werden. Da könnte es natürlich passieren, dass man sich in Frage stellt obwohl ich eben in der Lage war, eben diese Defizite aus dem Weg zu räumen. Aber wie ich schon gesagt habe, sehe ich meine Veränderungen als stabil an, gerade auch weil ich mittlweile gute Erfahrungen gemacht habe und Feedback erhalten habe.
Was genau könnte denn dazu führen das du wieder "intensiver" trinkst und wie könntest du dem begegnen (mal abgesehen von fachlicher Hilfe)?

Nochmal bezugnehmend auf meine Frage aus der Shoutbox:

Habe ich den Rückfallvorsorge Artikel richtig verstanden? Äußere Auslöser: Man trifft alte Saufkollegen // Innere Auslöser: Ich habe gerade einen Job / Beförderung verpasst und mein Selbstbewusstsein hat gelitten --> Wenn beides gleichzeitig auftriit ist dies eine Gefährliche SItuation die man nennen können muss?
Ähm, wo liest du das raus? Inge hat doch ganz deutlich geschrieben:
Zum Umgang mit der Rückfallgefahr gehört es, erst einmal sich selbst einzugestehen, dass Vorsätze wieder schwächer werden können, dass man sich selbst sozusagen wieder, sagen wir mal, selbst auf den Arm nimmt.

Der zweite Schritt wäre sich zu fragen, was könnten äußere oder innere Auslöser für einen Rückfall sein. Äußere Auslöser sind situative Bedingungen (eine Feier, das Wiedersehen mit einem alten Trinkgenossen/Drogenfreund von früher). Allein solche Auslöser benennen zu können, das kratzt jedoch noch zu sehr an der Oberfläche, denn es können 1000 alte Freunde kommen, wenn der eigene Vorsatz noch stark ist, kann passieren, was will, zu einem Rückfall wird das allein nicht führen.

Demnach ist es darüber hinaus immens wichtig sich zu überlegen, unter welchen Umständen der/die Betreffende sich vorstellen könnte schwach zu werden. Wichtig ist es demnach sich damit zu befassen, welche Gedanken, welche Gefühlslage, welche inneren Abläufe dazu führen könnten, sich das gefährliche "na ja, einmal ist doch nicht so schlimm" zu genehmigen.

Nächster Schritt ist die Beschäftigung mit der Frage, woren der/die Betreffende möglichst schon vorher merkt, dass er kurz davor ist, sich das erste Bier wieder mal zu genehmigen bzw. "nur einmal" an einem Joint zu ziehen, der ihm/ihr angeboten wird.
Für alle die es interessiert: Rückfallvorsorge
Es geht darum sich im Vorfeld Gedanken zu machen, welche inneren Motive zu einem Rückfall führen könnten und wie man sich dagegen wappnet.
Und habe ich das richtig Verstanden, dass ich im Gespräch meinen Plan vorstelle, wie ich vorgehe wenn ich mein TK an diesem Abend über Bord geworfen habe? Also bspw. die Situation sofort verlassen und anschließend Kontakt mit Bezugspersonen aufnehmen.
Du solltest es eben nicht soweit kommen lassen das du deine Regeln "über Bord wirfst", genau dafür gibt es ja deine zuvor erarbeitete "Rückfallvorsorge"...

Btw.
Die Zeit nach der TK war die schlimmstein meinem Leben da ich Angst hatte und nicht wusste, was genau passiert.
und
wenn ich mein TK an diesem Abend über Bord
Wofür steht bei dir eigentlich "TK"?:smiley2204:

Für den Moment soll es das gewesen sein, ich warte jetzt erstmal auf deine Rückmeldung...
 
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Frangere

Benutzer
Danke fü die Expertise! :)

Ich würde somit eher von 12 Longdrinks ausgehen...

Mache ich.

Zum fett markierten: Warum nicht? Kannst du dir das erklären? Du hast doch gewusst das es verboten ist, oder nicht?

Ja, ich habe gewusst, dass es verboten ist.

Mögliche Antwort: Ich war mir in der Vergangenheit nicht über die möglichen Konsequenzen und Gefahren bewusst, welche auch vom alkoholisierten Fahrradfahren ausgehen. Ich habe die Problematik vor meiner TF nicht ganz ernst genommen - ich würde von jugendlichen Leichtsinn sprechen.

Wo hast du das gelesen? Eine AB-Forderung entsteht nicht aufgrund einer einzigen Aussage. Trotzdem ist sie natürlich nicht ganz ungefährlich und du solltest dich fragen, warum du diese bestimmte Rauschwirkung erzielen wolltest - und, ist es wirklich so das bereits jeweils beim nächsten Besuch des Clubs ein Getränk mehr "nötig" war? Oder waren die Zeiträume doch um einiges länger?

Wenn du sagst dass du lediglich 12x im Jahr feiern warst, wird der GA das wahrscheinlich nur müde belächeln...:zwinker0004:
Ernsthaft: Um die Alk.gewöhnung beizubehalten muss schon öfter getrunken worden sein. Das bedeutet ja nicht das du jedes Mal bis zum Anschlag getrunken hast. Man kann idR davon ausgehen das 2 WE im Monat mit erhöhtem Konsum ausreichen um die Trinkfestigkeit beizubehalten. Das Ganze würde sonst auch nicht wirklich zusammenpassen. Einerseits hast du jedes Mal einen Drink "draufgeschlagen" weil du keine Wirkung gespürt hast, andererseits hättest du (rein theoretisch) aber schon nach weniger Alk. die gleiche Wirkung spüren müssen als im Monat davor...

Habe den Zeitraum seit dem Umzug nochmal genauer beschrieben - da ich Anfangs dachte, dass ich da was weglassen könnte aber es scheint doch recht wichtig zu sein.

Zu Beginn meiner Zeit in München war ich deutlich häufiger am Wochenende unterwegs, da ich neu in einer großen Stadt war und Anschluss finden wollte. Daher habe ich dann dort mit verschiedenen Leuten aus meinem Studium (Gruppe aus 5-6 Leuten) alle 7 Tage Alkohol konsumiert. Das ging in etwa 4-5 Monate so und dieser Zeit hat sich mein Alkoholkonsum bei jedem Diskobesuch peu a peu weiterentwickelt. Wir haben bei unterschiedlichen Leuten Zuhause gestartet zu trinken, 5-6 Longdrinks habe ich da getrunken (Also das, was ich vorher nur immer über den ganzen Abend getrunken hatte, habe ich dort bereits vor dem Club getrunken) und dann ist es anfangs 1 Getränk im Club gewesen, später dann bis zu vier. Da meine damaligen Freunde dort so viel tranken hatte ich das Gefühl mitmachen zu müssen. Erst wenn ich merkte, dass mein Wohlbefinden kippte, habe ich dann aufgehört. Rückblickend habe ich in dieser Zeit meine starke Giftfestigkeit / Alkoholgewöhnung entwickelt. Danach bin ich etwas ruhiger geworden und habe mich auf die Prüfungen konzentriert. Nach der Klausurenphase war ich dann nicht mehr so häufig weg, da ich viel Sport im Fitnessstudio betrieben habe und Uni viel Zeit in Anspruch genommen hatte. Dementsprechend habe ich zu dieser Zeit auch weniger Alkohol konsumiert. Alle 1-2 Monate mal.

Aus der Gruppe, mit der ich am Anfang des Studiums häufig weggegangen bin, hatte ich nur noch mit 2 Leuten Kontakt mit denen ich bis vor der TF weggegangen bin. In den letzten 12 Monaten vor der TF war ich ziemlich unregelmäßig unterwegs und Alkohol am konsumieren. Es ist allerdings häufiger geworden als in der Zeit zuvor (aber seltener als am Anfang des Studiums), da das Studium langsam auf der Zielgreaden war und ich mehr Zeit hatte. Es gab immer mal so Phasen, wo ich jede Woche in der Disko war, mal alle 3-4 Wochen, es gab dann aber auch mal Phasen wo ich 2-3 Monate gar nicht war. Es kam immer auf die Veranstaltungen in den Clubs, der Klausurenphase der Uni und halt der persönlichen Lust an. Die Trinkmengen waren dann zu den Anlässen im Durchschnitt 9-10 Longdrinks im Club. Wenn ich aber wusste, dass ich am nächsten Tag etwas unternehmen möchte, konnte ich aber auch meinen Konsum einschränken, da mir der Folgetag bzw. die Unternehmung wichtiger waren. Dann waren es meist nur 5 Longdrinks beim Vorglühen, ab der Diskothek habe ich dann auf Alkohol verzichtet. (Auf eine evtl Rückfrage warum ich so viel in er Zeit getrunken hatte: Inzwischen waren es die normalen Mengen, wenn ich Abends ausgegangen bin. Darüber habe ich mir in der Vergangenheit dann nicht mehr so viele Gedanken gemacht.)

Seit ich in München trinke ich außerdem Alkohol auch außerhalb der Disko. Dieser Konsum des Alkohols, ein Getränk zum Essen oder beim Biergarten Besuch zu konsumieren, ist in dieser Zeit dazu gekommen, sodass zu den sonst üblichen Mengen im Club noch der Biergarten oder das Wirtshaus dazugekommen ist. Das war über den Sommer vier mal der Biergarten. Der Spass an der Geselligkeit in einem Biergarten mit anderen, also auch dort Kontakte zu knüpfen und locker zu sein und losgelöst mich unterhalten zu können hat mich wieder bestärkt. Also 4x in den letzten 12 Monaten vor TF Wirtshaus (Jeweils 0,5 Liter), 4x Biergarten im Sommer vor der TF (3x 1 Liter, 1x 2 Liter) Die Mengen waren also nicht riesig im Vergleich zu den bei Diskobesuchen, sie sind einfach nur zusätzlich dazu gekommen was natürlich dann die Gesamtmenge auf ein Jahr deutlich steigen lässt.

Zu den Trinkanlässen: Ich war wirklich nicht häufiger weg. Allerdings war ich dem Monat und Wochen vor der TF sehr häufig weg und habe dies auch so in meine Diagramme eingetragen. Nach dem was ich gelesen habe, scheint man ja sehr schnell wieder an das Niveau von damals ran zu kommen - das würde dann ja eigentlich mit dem hohen Konsum in den Wochen davor passen.

Wo kam denn diese Unsicherheit/Schüchternheit her, hast du dich das mal gefragt?

Es war wirklich immer der Hintergedanke, sich zu trauen ein Mädchen kennenzulernen / anzusprechen und lockerer / gesellig in einer Runde von Menschen zu sein. Was mich an mir immer wieder gestört hat z.B war auch, dass ich mich aufgrund meiner Unischerheit immer wieder verhaspelt habe oder auch interessante Geschichten nicht wiedergeben konnte, weil ich so nervös wurde vor Gruppen zu sprechen. Ob privat unter Freunden, bei Vorträgen in der Schule oder Uni oder auch im JF (wöchentliche Meeting auf der Arbeit), wo ich fast 2 Jahre sehr sehr wenig geredet habe. Ich hatte also beim Konsum von Alkohol eine subjektiv höhere Leistungsfähigkeit, weshalb ich in Folge auch immer häufiger oder mehr getrunken hatte.
Ursache für Ansprechangst/ Nervosität: Ich habe den Drang gehabt, immer alles richtig machen zu wollen, hatte also Versagenssängste. Denn, in meiner Jugend vor dem Alkoholkonsum hatte ich einen Freund, sonst keine und auch Erfahrungen wie andere Jungs mit Mädchen hatte ich nicht. Durch den Alkohol habe ich neue Freunde gefunden und Kontakte geknüpft. Und diese Situation wie davor, ohne Freunde, wollte ich nicht wieder haben. Also auch eine Angst vor Ablehnung.
Ebenso Leistungsdruck schon früh von Eltern vermittelt worden, daher Nervosität und Angst nichts falsch machen zu wollen.


Bitte nochmals die Frage lesen. Es geht hier immer noch um die Vergangenheit und nicht darum wie es heute ist...

Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Am nächsten Morgen gab es dann schon öfter mal einen Kater, oder ich war Müde oder ich hatte einfach ein gewisses Unwohlsein. Das hat dann genervt, wenn man am nächten Tag nicht spontan unternehmen konnte.

Ansonsten hatte der Alkohol wie schon gesagt bisher keine Negativen Folgen – ich konnte immer meinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachkommen, hatte nie eine Sucht oder Entzugserscheinungen von Alkohol. Auch Ärger wie Prügeleien oder Probleme mit der Polizei hatte ich nicht.

Rückblickend ist mir aber aufgefallen, dass der Alkohol eine unbewusste Strategie war, meine Schüchternheit / persönlichen Defizite zu kompensieren. Daher habe ich in der Vergangeheit über diese hinweggesehen und nicht dran gearbeitet. Ich habe stattdessen die schnelle und einfache Lösung Alkohol gewählt, anstatt wirklich an meinen Defiziten zu arbeiten, wie ich es heute machen.


Mit deiner Antwort sagst du aus das du heute noch genau so viel trinkst wie früher...
Wir können das dennoch überspringen da du bei der Frage 9 ja ausführlich geantwortet hast.

Genau. Ich würde, wie ich oben genauer erläutere, nur die Zeit zum Studienbeginn nochmal in den Fokus rücken. Das ich mich dort halt auch sehr an anderen orientiert habe, um nicht abgelehnt zu werden und schnell Anschluss zu finden. Findet sich dann ja auch in meinen inneren Motiven wieder.


Erkläre das genauer. Wie und wodurch wurde dein Selbstbewusstsein explizit gestärkt? "Nur" durch Gespräche mit einem Studienkollegen?
think.gif

Welche "Auffälligkeiten" hat er denn bei dir gesehen? Und welche Tipps aus dem Internet waren das genau?

Ich habe gelernt, dass Alkohol eine unbewusste Strategie war, meine persönlichen Defizite zu kompensieren. Daher habe ich an meiner Persönlichkeit gearbeitet. Ich bin mittlerweile viel selbstbewusster und lockerer im Umgang mit Menschen. Heute kann ich viel leichter mit Arbeitskollegen, Leuten auf der Straße oder im Club reden. Auch orientiere ich mich nicht mehr so stark an anderen Personen, sondern schaue auf mich selber.

Geschafft habe ich das durch ein paar Techniken aus dem Internet, beispielsweise habe ich einfach mal Leute auf der Straße nach ganz banalen Sachen wie der Uhrzeit oder die Richtung gefragt und dieses dann später gesteigert und auch in meinem Hobby als Fotograf auf Leute zu gegangen. Gesteigert habe ich dies, indem ich dann auch auf das andere Geschlecht zugegange bin. Also quasi meine Ansprechangst überwunden. Bei der Recherche ist mir außerdem aufgefallen, dass es riesige YouTube Kanäle gibt, die sich eben auch mit der Thematik beschäftigen (Ansprechangst) und es vielen anderen genau so geht. Zu wissen, mit diesen Problemen nicht alleine zu sein, hat mich auch bestärkt.

Außerdem habe ich an meiner Rhetorik gearbeitet. Ich habe Erlebnisse, welche ich evtl. auch Freunden erzählen würde vorher geübt um eine grundlegende Struktur zu bekommen. Außerdem habe ich Zeitungsartikel zusammengefasst um Geschichten kompakt wiedergeben zu können.

Ich habe zudem auch mit einem Studienkollegen, der sehr wenig Alkohol trinkt und wirklich sehr selbstbewusst auftritt und die Fähigkeit hat, mit jedem locker zu sprechen, Feedback geholt und mich mit Ihm unterhalten, wo er Auffälligkeiten bei mir sieht. Einfach auch um nochmal eine zweite Meinung zu haben. Und von ihm habe ich mir auch Tipps geholt, wie ich an mir arbeiten kann. Ja mittlerweile merke ich, wie ich auch dort immer weiter komme und auch positives Feedback von z.B meinem Chef bekommen, dass ich letzte Zeit viel aktiver im JF bin und er die Entwicklung gut findet.


Was genau könnte denn dazu führen das du wieder "intensiver" trinkst und wie könntest du dem begegnen (mal abgesehen von fachlicher Hilfe)?

Sicherlich können Erlebnisse im Leben auftreten, die einen aus der Bahn werfen wie z.B. dass man mehrfach einen Job / Beförderung nicht bekommt, was dann am Selbstbewusstsein kratzt. Und wenn man dann auf Leute trifft, mit denen man in der Vergangenheit viel zusammen getrunken hat, ist dies sicherlich eine gefährliche Situation.

Aber mittlerweile habe ich ein Bewusstsein geschaffen, das Alkohol da keine Lösung ist. Ich muss mich immer daran erinnern, dass ich inzwischen andere Techniken und Methoden gefunden habe, um mich Selbstbewusster zu fühlen. Trotzdem sollte man natürlich achtsam bleiben. Sollte ich dennoch in eine Situation kommen, in der ich Gefahr laufe mehr Alkohol zu trinken, würde ich diese sofort verlassen und Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen, um über die Situation zu sprechen. Dafür habe ich ein mittlerweile gefestigtes Umfeld.

Reicht diese Rückfallvorsorge oder bin ich da noch zu grob? Als Gefahr sehe ich wie gesagt den Verlust des Selbstbewusstseins.


Wofür steht bei dir eigentlich "TK"?

Ich meine TF :smiley1084: Das wars von mir, vielen Dank nochmal!
 
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Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Frangere,

es geht auch "nur" darum zu sehen ob deine LW alle im Rahmen sind. Diese Werte solltest du für dich selbst ziehen lassen um bei der MPU keine "böse Überraschung" zu erleben...

Zum Feedback deiner Rückmeldung bin ich leider noch nicht gekommen, hab' da noch bitte kurz Geduld.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ja, ich habe gewusst, dass es verboten ist.

Mögliche Antwort: Ich war mir in der Vergangenheit nicht über die möglichen Konsequenzen und Gefahren bewusst, welche auch vom alkoholisierten Fahrradfahren ausgehen. Ich habe die Problematik vor meiner TF nicht ganz ernst genommen - ich würde von jugendlichen Leichtsinn sprechen.
Und genau das (fett markierte) solltest du dir verkneifen, denn das würde beim GA nicht gerade auf "Gegenliebe" stoßen. Viele unserer "Verfehlungen" tun wir leichtfertig als "jugendlichen Leichtsinn" ab. Dahinter steckt aber meist ein "Regeln waren/sind mir nicht so wichtig oder einfach egal..." Jugendlicher Leichtsinn wäre bestenfalls mit 15 oder 16 noch glaubhaft, mit 22 Jahren aber nicht mehr...
Habe den Zeitraum seit dem Umzug nochmal genauer beschrieben - da ich Anfangs dachte, dass ich da was weglassen könnte aber es scheint doch recht wichtig zu sein.[....]
Gut, pflege diesen Teil bitte in einen neuen FB ein, wenn mir dann noch etwas auffällt werde ich es noch anmerken.
Das gilt auch für die weiteren Antworten deines Beitrages.
Reicht diese Rückfallvorsorge oder bin ich da noch zu grob? Als Gefahr sehe ich wie gesagt den Verlust des Selbstbewusstseins.
Als "zu grob" würde ich deine Rückfallvorsorge nicht bezeichnen. Wenn dir bewusst ist worin die Gefahr wieder mehr zu trinken besteht, ist das schon die halbe Miete. Indem du weiter an dir und deinem Selbstbewusstsein arbeitest trägst du ja auch dafür Sorge dass es eben nicht passiert...

Alles in allem klingen deine Antworten recht reflektiert. Bitte überarbeite deinen FB entsprechend.

Nachtrag Mod.: Ich habe die Schriftfarbe deiner Zusatzanmerkungen mal geändert, die Farbe "rot" bleibt unserem Admin vorbehalten. :smiley138:
 

Frangere

Benutzer
Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

Delikt fand statt in der Nacht vom 17 auf den 18 .8.2019. Ich war damals ca.3 Jahre in München und an dem Wochenende hatte mich ein Schulkollege aus meiner alten Heimat besucht. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch gerade meinen Bachelor bestanden und somit mein Studium abgeschlossen. Das sind quasi die zwei Gründe, weshalb wir raus gegangen sind. Begonnen zu trinken haben wir so um 21 Uhr bei mir zuhause und sind dann nach ca. 3 Stunden in den Club neuraum an der Hackerbrücke. In der Zeit hatte ich 6 Longdrinks getrunken. Der Anlass für mich Alkohol zu trinken war bis zum damaligen Zeitpunkt immer, um meine zurückhaltene Art zu überbrücken um so lockerer mit Leuten mich unterhalten zu können oder auch mir die Angst zu nehmen ein Mädchen anzusprechen. In der Zeit im Club habe ich dann 6 Longdrinks getrunken. Als ich gemerkt habe, dass es mir aufgrund des hohen Alkoholpegels schlecht ging habe ich vorgeschlagen nachhause zu gehen. Das war dann so kurz nach 3.

Wir sind in der Nacht dann vom Neuraum zum Hauptbahnhof (und nicht zur Hackerbrücke) gelaufen, da ich wusste, dass zum damaligen Zeitpunkt die Stammstrecke am Wochenende nicht verkehrt wegen der Bauarbeiten an der 2. Stammstrecke. Angekommen am Hauptbahnhof waren wir dann im Zwischengeschoss und die Zugänge zu den Ubahnen waren mit den Gittern verschlossen. Da dachte ich, dass vermutlich das mit der Sbahn zusammenhängt und deswegen sind wir dann Richtung Sendlinger Tor gelaufen, wo ebenfalls die Gitter unten waren. Dann haben wir uns eben auf den Weg gemacht und wollten nach Hause laufen. An der Fraunhoferstr. standen dann E-Scooter und wir wollten einfach nur nach Hause, daher haben wir uns dann einen genommen. Wir sind ca bei der Fraunhoferstr. gestartet und dann entlang der Isar Richtung Wittelsbacherbrücke. Also ca 1 bis 1,2 km.

Eine Kontrolle von mir selbst, ob ich noch zum Führen eines Escooters geeignet bin, fand nicht statt. Als mein Freund gesehen hat, dass an der Straße ein Polizeiauto steht forderte er mich auf abzusteigen und sagt dass vor mir die Polizei wäre. Ich bin abgestiegen, obwohl ich im ersten Moment nicht wusste, wo das Problem läge. Nachdem mein nur noch langsam arbeitendes Gehirn die Informationen verarbeitete wurde mir jedoch klar, dass ich gerade stark alkoholisiert gefahren bin und nun gerade direkt ein Polizist auf mich zukommt.
Das ich stark betrunken war ist dem Polizisten schnell aufgefallen und daher wurde dann halt vor Ort eine erste Messung mit dem Alkoholmessgerät gemacht. Dann folgte der Transport zur Polizeistation wo mir dann von einer Ärztin Blut abgenommen wurde.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

6 Longdrinks Zuhause
6 Longdrinks im Club

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

1km gefahren

4km fahren wollen

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

Nein, ich war nicht mehr in der Lage sicher zu fahren. Diese Frage habe ich mir leider nicht mehr gestellt. Ich hatte beim Konsum von Alkohol eine subjektiv höhere Leistungsfähigkeit, weshalb ich in Folge auch immer häufiger mehr oder öfter getrunken hatte in der Vergangenheit – ich denke daher habe ich mich auch in diesem Moment selbstüberschätzt. Das ich den Roller überhaupt führen konnte lag an der Alkoholgewöhnung zu dieser Zeit. Das wir relativ früh von der Polizei gestoppt worden sind, sind wohl die einzigen Gründe, dass wir in dieser Nacht nicht gestürzt sind, oder weitaus schlimmeres passiert ist.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Mein Plan war es, mit den öffentlichen Heim zu fahren, wie ich es immer gemacht habe.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

In den letzten 3,5 Jahren ist es nicht vorgekommen, dass ich betrunken mit dem Fahrrad oder Escooter nachhause gefahren bin. Escooter gibt es ja eh erst seit letzten Jahr und das liegt auch daran, dass ich immer die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen konnte um nach Hause zu kommen. Ubahn ist wenige Gehminuten von mir entfernt. Das liegt aber leider nur daran, dass sich in den letzten 3,5 Jahren nie eine Gelegenheit ergeben hat, an der ich das Fahrrad für geeignet hielt.
Früher ist es bereits schon 2x vorgekommen, also in der Zeit zwischen 18- und 19 Lebensjahr, dass ich in meinem Heimatort nach Alkoholkonsum mit dem Fahrrad wieder zurück nach Hause gefahren bin. Ich war mir in der Vergangenheit nicht über die möglichen Konsequenzen und Gefahren bewusst, welche auch vom alkoholisierten Fahrradfahren / Escooter fahren ausgehen. Ich habe die Problematik vor meiner TF nicht ganz ernst genommen

Ergänzen möchte ich gerne, dass ich mich nie hinter das Steuer eines Autos gesetzt habe, wenn ich alkoholisiert war. Eine grundsätzliche Trennungsfähigkeit zwischen Alkoholkonsum und Verkehrsteilnahme war an sich grundsätzlich da. Ich musste eben nur die Grenze auf "keine Teilnahme" im Straßenverkehr, und nicht wie ich es gemacht hatte und Escooter bzw Fahhrad zulassen.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

Kindheit:
Eltern und Tante / Onkel haben Alkohol zu Feierlichkeiten wie Geburtstagen ein Bier oder ein Glas Wein getrunken und ich wusste, dass es das gibt.


15: Erste Alkohol wirklich getrunken habe ich im Türkei Urlaub - wir hatten All Inclusive und ich hatte 2 andere Jungs kennengelernt, ungefähr mein Alter evtl. 1 Jahr älter, mit denen ich dann am Abend mir ein Bier bestellt hatte - die beiden kannten sich da schon besser aus und daher hatte ich eben dieses Getränk bestellt wie sie auch. Es war spannend das erste mal Alkohol zu trinken. Als wir dann aufgestanden und auf Toilette gegangen waren hatte ich das erste mal den Effekt von Alkohol gespürt. Das das Bild nicht mehr ganz klar war und auf einmal meine Stimmung sehr gut war. Auf der ziemlich großen Hotelanlage gab es auch eine Disko, in der wir dann waren, wo ich auch das erste mal einem Mädchen näher gekommen war. An diesem Abend hatte ich daher ziemlich gute Erfahrungen gemacht. Am nächsten Spät-Nachmitag ging es mir dann schlechter und mir war Übel. Ich bin dann einfach schlafen gegangen um die negativen Effekte nicht ertragen zu müssen.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

16:
Bis zu meinem 16. Geburtstag hatte ich dann gar keinen Alkohol mehr getrunken. In meiner Stadt gab es eine Diskothek, in der man mit einer Aufsicht die von den Eltern beauftragt wurde, rein gehen konnte. In der Zeit wo ich 16 war, bin ich dann langsam immer öfter weggegangen. So ca alle zwei Monate. Der Alkoholkonsum war zu diese Zeit noch moderat. Ich habe anfangs 2 Longdrinks getrunken. Nachdem ich getrunken hatte, hatte ich meist einen gute Stimmung und war selbstbewusster, auch mal ein Mädchen anzusprechen. Dabei hatte ich aber auch immer die Kontrolle über das, was ich trinke.

17: Mit 17 habe ich eigentlich diese Mengen an Alkohol weiter konsumiert. Bis dann im Herbst des gleichen Jahres hatten wir 4- 5 Tage LK Fahrt und haben während dieser Tage viel getrunken.wo ich dann einen Tag auch den Überblick über meine Mengen verloren hatte und mich übergeben musste. Nachwirkungen wie Kater, Übelkeit am nächsten Morgen oder ähnliches hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt seit dem ersten mal Alkohol nicht mehr gehabt und an diesem Punkt habe ich dann die ersten schlechten Erfahrungen gemacht.

In den nächsten Monaten hatte ich diese häufiger, weil ich immer mehr bei Disko besuchen getrunken hatte, so 4-5 Longdrinks. Da ich durch den Alkohol immer wieder Leute (Schulkollegen und Mädchen) kennengelernt habe, hat mich das quasi in den Momenten bestätigt dort etwas Richtiges zu tun. Da es allerdings nie langwierig oder drastische folgen waren, muss ich sagen, dass ich mir gar nicht bewusst war, was ich da eigentlich mit meinem Körper auf lange Sicht mache.


18: Durch das Abitur viel lernen und weniger Zeit zum weggehen und damit kein Alkohol. Danach dann wieder regelmäßig Disko mit und ohne Alkohol, teilweise auch ohne Alkohol weil ich mittlerweile den Führerschein hatte und gefahren bin und da dann halt die Vorteile der Flexibilität genoss.
Im Sommer dann eine Woche Party Urlaub in Spanien um quasi das Abitur zu feiern. In dieser Woche bin ich immer an die Grenze gegangen, weil ich dadurch eine gute Stimmung und ein gutes Wohlbefinden erhalten habe. Erst wenn ich merkte, dass dies drohte sich zu ändern habe ich aufgehört zu trinken. Trinkmenge 5-6 Longdrinks


19 - 22: Zu Beginn meiner Zeit in München war ich deutlich häufiger am Wochenende unterwegs, da ich neu in einer großen Stadt war und Anschluss finden wollte. Daher habe ich dann dort mit verschiedenen Leuten (Gruppe aus 5-6 Personen) aus meinem Studium alle 7 Tage Alkohol konsumiert. Das ging in etwa 4-5 Monate so und dieser Zeit hat sich mein Alkoholkonsum bei jedem Diskobesuch peu a peu weiterentwickelt. Wir haben bei unterschiedlichen Leuten Zuhause gestartet zu trinken, 5-6 Longdrinks habe ich da getrunken (Also das, was ich vorher nur immer über den ganzen Abend getrunken hatte, habe ich dort bereits vor dem Club getrunken) und dann ist es anfangs 1 Getränk im Club gewesen, später dann durchschnittlich bis zu vier. Da meine damaligen Freunde dort so viel tranken hatte ich das Gefühl mitmachen zu müssen. Erst wenn ich merkte, dass mein Wohlbefinden kippte, habe ich dann aufgehört. Rückblickend habe ich in dieser Zeit meine starke Giftfestigkeit / Alkoholgewöhnung entwickelt. Danach bin ich etwas ruhiger geworden und habe mich auf die Prüfungen konzentriert. Nach der Klausurenphase war ich dann nicht mehr so häufig weg, da ich viel Sport im Fitnessstudio betrieben habe und Uni viel Zeit in Anspruch genommen hatte. Dementsprechend habe ich zu dieser Zeit auch weniger Alkohol konsumiert. Alle 1-2 Monate mal Disko.


In den letzten 12 bis 15 Monaten vor der TK war ich ziemlich unregelmäßig unterwegs und Alkohol am konsumieren. Es ist allerdings häufiger geworden als in der Zeit zuvor (aber seltener als am Anfang des Studiums), da das Studium langsam auf der Zielgreaden war und ich mehr Zeit hatte. Es gab immer mal so Phasen, wo ich jede Woche in der Disko war, mal alle 3-4 Wochen, es gab dann aber auch mal Phasen wo ich 2-3 Monate gar nicht war. Es kam immer auf die Veranstaltungen in den Clubs, der Klausurenphase der Uni und halt der persönlichen Lust an. Die Trinkmengen waren dann zu den Anlässen im Durchschnitt 9-10 Longdrinks im Club. Wenn ich aber wusste, dass ich am nächsten Tag etwas unternehmen möchte, konnte ich aber auch meinen Konsum einschränken, da mir der Folgetag bzw. die Unternehmung wichtiger waren. Dann waren es meist nur 4-5 Longdrinks vor der Disko, und ab der Disko gar nicht mehr. (Auf eine evtl Rückfrage warum ich so viel in er Zeit getrunken hatte: Inzwischen waren es die normalen Mengen, wenn ich Abends ausgegangen bin. Darüber habe ich mir in der Vergangenheit dann nicht mehr so viele Gedanken gemacht.

Seit ich in München trinke ich außerdem Alkohol auch außerhalb der Disko. Dieser Konsum des Alkohols, ein Getränk zum Essen oder beim Biergarten Besuch zu konsumieren, ist in dieser Zeit dazu gekommen, sodass zu den sonst üblichen Mengen im Club noch der Biergarten dazugekommen ist. Das war über den Sommer vier mal der Biergarten. Ansonsten ca. 4x in den letzten 12 Monaten vor TF Wirtshaus (Jeweils 0,5 Liter). Die Mengen waren also nicht riesig im Vergleich zu den bei Diskobesuchen, sie sind einfach nur zusätzlich dazu gekommen was natürlich dann die Gesamtmenge auf ein Jahr deutlich steigen lässt.
 

Frangere

Benutzer
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken? (Letzte 12 Monate vor TK)

1x Im Jahr

14 Longdrinks


7x im Jahr:

Durchschnittlich 9-10 Longdrinks (4cl)


2x im Jahr:

4-5 Lopngdrinks wenn ich am nächsten Tag was vorhatte (Hobbys)


2x Oktoberfest 3 Liter Bier


4x im Jahr Biergarten davon 3x 1Liter und 1x 2 Liter Bier

4x im Jahr Wirtshaus jeweils 0,5 Liter Bier

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Disko: Während meiner Anfangszeit in München mit einer Gruppe aus 5-6 Leuten (9-12 Monate)

Danach (also auch letzten 12 Monate vor TF) mit 2 Studienkollegen aus dieser Gruppe, da zu anderen Kontakt abgebrochen ist→ Die Freundschaft bestand aus häufigen Diskobesuchen und hohen Alkoholkonsum. Um mich selber zu schützen und aufgrund einer Interessenverschiebung meinerseits habe ich nach der TF Abstand genommen von diesen.

Mittlerweile gehe ich nur zu selten in die Diskothek. Wenn dann gehe ich mit einem Freund XX in die Disko, mit dem ich zuvor auch ohne Alkohol viel in der Freizeit gemacht habe. Er selber trinkt auch sehr wenig Alkohol.

Biergarten und Wirtshaus: verschieden. Mal mit einem Arbeitskollegen, Familie die einen besucht hat oder auch Studienkollegen.


12. Warum haben Sie getrunken?

Der Grund, weshalb ich in der Vergangenheit Alkohol konsumiert habe war, einerseits meine Ansprechangst gegenüber Frauen abzulegen, also sich zu trauen sie anzusprechen und andererseits lockerer / gesellig in einer Runde von Menschen zu sein. Was mich an mir immer wieder gestört hat z.B war auch, dass ich mich aufgrund meiner Unsicherheit immer wieder verhaspelt habe oder auch interessante Geschichten nicht wiedergeben konnte, weil ich so nervös wurde vor Gruppen zu sprechen. Ob privat unter Freunden, bei Vorträgen in der Schule oder Uni oder auch im JF (wöchentliche Meeting auf der Arbeit), wo ich fast 2 Jahre sehr sehr wenig geredet habe. Ich hatte also beim Konsum von Alkohol eine subjektiv höhere Leistungsfähigkeit, weshalb ich in Folge auch immer häufiger oder mehr getrunken hatte.


Ursache für Ansprechangst/ Nervosität: Ich habe den Drang gehabt, immer alles richtig machen zu wollen, hatte also Versagungsängste. Denn, in meiner Jugend vor dem Alkoholkonsum hatte ich einen Freund, sonst keine und auch Erfahrungen wie andere Jungs mit Mädchen hatte ich nicht. Durch den Alkohol habe ich neue Freunde gefunden und Kontakte geknüpft. Und diese Situation wie davor, ohne Freunde, wollte ich nicht wieder haben. Also auch eine Angst vor Ablehnung hatte ich.
Ebenso Leistungsdruck schon früh von Eltern vermittelt worden, daher Nervosität und Angst nichts falsch machen zu wollen.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

Zu Anfang meines Alkoholkonsums war es die beschriebene euphorisierende und angstnehmende Wirkung, die mich hat öfter Alkohol trinken lassen. Rückblickend mit dem neuen Wissen, was ich mir angeeignet habe weiß ich nun, dass mit diesem erhöhten Konsum im höheren Promillebereich auch negative Begleiterscheinungen dazu gekommen sind. Wie z.B dass ich unpräzise reagiert habe z.B. beim trinken.gekleckert habe oder schlechter hören konnte. Dies habe ich vorher wahrgenommen, aber nie hinterfragt.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Am nächsten Morgen gab es dann schon öfter mal einen Kater, oder ich war Müde oder ich hatte einfach ein gewisses Unwohlsein. Das hat dann genervt, wenn man am nächten Tag nicht spontan unternehmen konnte.

Ansonsten hatte der Alkohol wie schon gesagt bisher keine Negativen Folgen – ich konnte immer meinen beruflichen und privaten Verpflichtungen nachkommen, hatte nie eine Sucht oder Entzugserscheinungen von Alkohol. Auch Ärger wie Prügeleien oder Probleme mit der Polizei hatte ich nicht.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.



Zu Beginn meiner Zeit in München war ich deutlich häufiger am Wochenende unterwegs, da ich neu in einer großen Stadt war und Anschluss finden wollte. Daher habe ich dann dort mit verschiedenen Leuten aus meinem Studium alle 7 Tage oder 14 Tage Alkohol konsumiert.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ich habe niemals Blackout gehabt allerdings ist es bereits vorgekommen, dass ich mich übergeben musste. Zum Beispiel während eines Abends auf der angesprochenen LK Fahrt und einmal nach einer bestandenen Prüfung während des Studiums. Das war vor im vorletzten Semester, also 2019 Frühjahr wo ich die 18 Standardgläser getrunken habe.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Es sind Phasen aufgetreten, in denen ich über einige Wochen oder bis zu zwei bis drei Monate auf Alkohol verzichtet habe, einfach weil momentan keine Lust bestand feiern zu gehen oder auch mal Klausuren waren. Diese Phasen waren jedoch nicht geplant und sind mir erst im nach hinein aufgefallen.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Ich habe durch die Vorbereitung auf die MPU mich tiefgründig und selbstkritisch mit mir selber befasst und habe bei der Diagnose von mir selbst erkannt, dass ich kein Normalkonsument mehr bin. Durch meine Beschäftigung mit den Auswirkungen von Alkohol weiß ich nun, dass der Alkohol bereits eine Veränderung in meinem Körper hervorgerufen hat, ich habe eine Toleranz entwickelt. Ein Normalkonsument kommt eher nicht über 1 Promille, und ich hatte bei der TK 1,63. Ich weiß also, dass ich eindeutig zu oft und zu viel getrunken habe. Deswegen würde ich meinen Konsum als Alkoholgefährdung einstufen. Oder muss hier sowas wie Entlastungstrinker hin?

Ich habe aber auch erkannt, dass sich mein Konsum sich von einer fortgeschrittenen Alkoholproblematik oder Abhängigkeit differenziert. Ich habe beispielsweise keine Probleme meinen privaten oder beruflichen Verpflichtungen nachzukommen, oder Zwischenmenschliche Probleme oder öfter Ärger mit der Polizei. Außerdem habe ich nie einen Zwang oder starken Wunsch Alkohol zu konsumieren.

Früher habe ich mich als normalen Trinker angesehen. Ich wusste schon ,dass ich vielleicht mal mehr vertrage als wer anders der nicht so häufig Alkohol trinkt. Aber es gab immer noch Leute in meinem Umfeld, die mehr getrunken hatten und daher habe ich das in der Vergangenheit gar nicht so kritsch gesehen. Aufgrund meiner zuvor gemachten Erfahrungen dachte ich auch nicht, dass ich meinen Körper allzu sehr schade.



Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nach dem Vorfall habe ich für etwas 6 Wochen gar nicht mehr getrunken - da mir das total auf den Magen geschlagen hat und ich von Alkohol erstmal nichts mehr wissen wollte. Ich habe meinen Alkoholkonsum kritisch hinterfragt und als mir bewusst wurde, dass ich meinen Umgang mit Alkohol verändern muss habe ich mich schlau gemacht, welche Methoden es gibt und mich in das Thema eingearbeitet, ich habe Internetrecherche betrieben, Videos geschaut und 2 Bücher gelesen, einmal ging es konkret um die Alkohol MPU und einmal um persönliche Gründe. Ich habe dann für mich entschieden, kontrolliert mit Alkohol umgehen zu wollen.

Mein Problem war nicht, dass ich nicht auch mal 1 oder 2 Monate auf Alkohol verzichten konnte sondern, dass wenn ich Alkohol getrunken habe zu viel getrunken habe. Daher habe ich mir ein Trinkkonzept erstellt, was bei jedem Anlass nur max. 2x 0,33 Liter Bier zulässt. Dazu habe ich dann auch wenn es mal 2 Bier gewesen sind, ein nicht alkoholisches Getränk eingeschoben was ich früher sonst gar nicht gemacht habe. Insgesamt möchte ich nicht mehr als an 8 Anlässen im Jahr trinken.

In den letzten 6-7 Monaten habe ich insgesamt 4 Trinkanlässe gehabt (1x Disko, 1x Weihnachten, 1x Silvester, 1x vor dem Fußball), in denen ich Alkohol konsumiert habe. In der Dsiko waren es 2 Bier mit Wasser dazwischem, Weihnachten mit meiner Familie 1 Bier, ebenso Silvester zum anstoßen. Und vor dem Fußballstadion in einer Wirtschaft war es nur ein Radler. In der Disko bin ich dann zunächst auf einen Energy Drink umgestiegen, um fit zu bleiben und anschließend habe ich Wasser getrunken. Ich habe meinen Umgang mit Alkohol nun besser im Griff.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Am 21 Februar 2020 – da war ich vor dem Bundesligaspiel mit einem Freund in dem Wirtshaus und da habe ich mir ein Radler bestellt. Wir hatten uns lange nicht gesehen und daher war es ein besonderer Anlass für mich, Alkohol zu trinken und mit ihm anzustoßen.



22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein, da selbst hier geringe Menge Alkohol enthalten sind, und ich mir klare Anlässe für Alkohol geschaffen habe, verzichte ich darauf.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich bei besonderen Anlässen weiterhin die Möglichkeit haben möchte, dazu ein alkoholisches Getränk zu genießen. Außerdem bin ich mir sicher, dass ich mit den Regeln des kontrollierten Trinkens, die ich mir gesetzt habe nicht wieder in den übermäßigen Konsum absinken werde. Ich brauche den Alkohol nicht mehr um ein lockeres Gespräch zu führen oder um auf Leute zuzugehen, weil ich dort nun auf mein gestärktes Selbstbewusstsein und neue Fähigkeiten zurückgreifen kann.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Auslöser, dass ich das Trinken reduziert habe war zunächst der Schock und anschließend die Tatsache, dass ich zur MPU muss. Durch die Beschäftigung mit den Auswirkungen von Alkohol und durch die Auseinandersetzung mit meinem Trinkverhalten ist mir aufgefallen, dass ich zu viel trinke und dass ich dadurch zum Straftäter wurde. Dadurch ist mir erstmals aufgefallen, dass sich mein Trinkverhalten negativ auf mein Leben auswirkt und der Alkohol mich in große Schwierigkeiten bringen kann. Die Zeit nach der TK war die schlimmste in meinem Leben und diese Zeit wollte ich auf keinen Fall erneut erleben.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Geschafft habe ich das durch ein paar Techniken aus dem Internet, beispielsweise habe ich einfach mal Leute auf der Straße nach ganz banalen Sachen wie der Uhrzeit oder die Richtung gefragt und dieses dann später gesteigert und auch in meinem Hobby als Fotograf auf Leute zu gegangen. Gesteigert habe ich dies, indem ich dann auch auf das andere Geschlecht zugegange bin. Also quasi meine Ansprechangst überwunden. Bei der Recherche ist mir außerdem aufgefallen, dass es riesige YouTube Kanäle gibt, die sich eben auch mit der Thematik beschäftigen (Ansprechangst) und es vielen anderen genau so geht. Zu wissen, mit diesen Problemen nicht alleine zu sein, hat mich auch bestärkt.

Außerdem habe ich an meiner Rhetorik gearbeitet. Ich habe Erlebnisse, welche ich evtl. auch Freunden erzählen würde vorher geübt um eine grundlegende Struktur zu bekommen. Außerdem habe ich Zeitungsartikel zusammengefasst um Geschichten kompakt wiedergeben zu können.

Ich habe zudem auch mit einem Studienkollegen, der sehr wenig Alkohol trinkt und wirklich sehr selbstbewusst auftritt und die Fähigkeit hat, mit jedem locker zu sprechen, Feedback geholt und mich mit Ihm unterhalten, wo er Auffälligkeiten bei mir sieht. Einfach auch um nochmal eine zweite Meinung zu haben. Und von ihm habe ich mir auch Tipps geholt, wie ich an mir arbeiten kann. Ja mittlerweile merke ich, wie ich auch dort immer weiter komme und auch positives Feedback von z.B meinem Chef bekommen, dass ich letzte Zeit viel aktiver im JF bin und er die Entwicklung gut findet.

Zunächst war es ungewohnt, mich für immer mit dem Problem auseinander setzen zu müssen und mich nicht mehr spontan für Alkohol entscheiden zu können. Mit der Zeit wurde mir jedoch auch klar, dass ich den Alkohol gar nicht mehr brauchte, da ich inzwischen lockerer und offener mit Menschen umgehen konnte. Durch dieses Wissen fühlte ich mich bestärkt ein dauerhaft geregeltes Trinkverhalten beibehalten zu können.

Zudem war es Anfangs nicht leicht mich langsam von einem Teil meiner Freunde langsam zurückzuziehen, welche weiterhin viel in die Disko gingen.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich habe gelernt, dass Alkohol eine unbewusste Strategie war, meine persönlichen Defizite zu kompensieren. Daher habe ich an meiner Persönlichkeit gearbeitet. Ich bin mittlerweile viel selbstbewusster und lockerer im Umgang mit Menschen. Heute kann ich viel leichter mit Arbeitskollegen, Leuten auf der Straße oder im Club reden. Auch orientiere ich mich nicht mehr so stark an anderen Personen, sondern schaue auf mich selber.






27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe mittlerweile mein Trinkverhalten trainiert , ich bin also darauf eingestellt und habe mich daran gewöhnt. Dadurch habe ich gar nicht den Wunsch öfter oder mehr Alkohol zu trinken. Ich weiß, dass ich nie wieder im Leben naiv wie ein normaler Konsument trinken darf. Durch einen Trinkkalender, an dem ich weiß, wann ich genau getrunken habe verliere ich auch nicht den Überblick und kann mich selber immer wieder kontrollieren. Des Weiteren gibt es aufgrund meines gestärkten Selbstvertrauens keinen Grund mehr, Alkohol in großen Mengen zu trinken.

Ich habe ja beispielsweise mit einem Studienkollegen darüber unterhalten und mir Feedback eingeholt, ich denke ich werde diese reflektierenden Gespräche auch mit ihm weiterführen. Wenn ich merken sollte, dort eventuell nicht weiterzukommen oder an die Grenzen stoße, würde ich fachliche Hilfe in Erwägung ziehen.

Zudem werde ich mir immer vor Augen halten, was mir durch den erhöhten Alkoholkonsum passiert ist.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Sicherlich können Erlebnisse im Leben auftreten, die einen aus der Bahn werfen wie z.B. dass man einen Job / Beförderung nicht bekommt, was dann am Selbstbewusstsein kratzt. Und wenn man dann auf Leute trifft, mit denen man in der Vergangenheit viel zusammen getrunken hat, ist dies sicherlich eine gefährliche Situation.

Aber mittlerweile habe ich ein Bewusstsein geschaffen, das Alkohol da keine Lösung ist. Ich muss mich immer daran erinnern, dass ich inzwischen andere Techniken und Methoden gefunden habe, um mich Selbstbewusster zu fühlen. Trotzdem sollte man natürlich achtsam bleiben.

Sollte es dennoch zum Rückfall kommen, würde ich die rückfallauslösende Situation sofort verlassen und Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen, um über die Situation zu sprechen. Dafür habe ich ein mittlerweile gefestigtes Umfeld.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
In dem letzten 7 -8 Monaten habe ich meinen Alkoholkonsum kritisch hinterfragt und einiges verändert. Ich habe meinen Umgang mit Alkohol nun besser im Griff und halte mich an ein Trinkkonzept, welches sehr gut funktioniert. Ich war zum Zeitpunkt der TF zudem nicht mehr in der Lage, intelligente Entscheidungen zu treffen – in diesen Zustand werde ich mich in Zukunft nicht mehr begeben.

Außerdem plane ich mittlerweile meine Rückfahrt bereits im Voraus und habe auch inzwischen eine Taxi App auf dem Handy installiert, dass wenn ich mal kein Taxi finde oder keine öffentlichen Fahren, mir eines rufen kann.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen

Nein
 

Frangere

Benutzer
Mit der Post kam zudem der Fragebogen, welchen ich zu dem Termin mitbringen soll. Eine Frage lautet:

Haben Sie fachliche Hilfe in Anspruch genommen?

Wie bereits beschrieben habe ich keinen MPU Berater oder VP aufgesucht. Ich habe allerdings 2 Bücher eines MPU Berater gelesen - kann ich diese dort angeben oder zählt diese Art von Beratung nicht bzw. könnte negativ ausgelegt werden?
 

sn00py

Neuer Benutzer
Hallo! Sry dass ich mr hier einfach so mit einklinke...
bin nur erstaunt, da mein Fall wirklich exakt der selbe ist! bin sogar auf der gleichen Straße in München aufgehalten worden. Darf ich fragen, ob du ein Gerichtsurteil hattest bzw. was dabei genau rausgekommen ist?
Ich durfte meinen Lappen behalten und meine Vorlage waren 5 Alkoholberatungsgespräche wesshalb mein Verfahren eingestellt wurde. Ich hatte auch mit gar keiner MPU mehr gerechnet, als ich dann letzten Freitag doch Post bekam.
Mich würde interessieren ob du einen Vorbereitungskurs in Erwähgung ziehst. Ich habe mich eigentlich dazu entschlossen keinen zu machen, hab aber natürlich Angst, dass es nur mit jenem möglich ist beim ersten mal zu bestehen..
Ist ausserdem deine Auswahl für die AVUS begründet oder einfach zufällig? Bin einfach sehr überwältigt und möchte das ding schnell und unkompliziert hinter mich bringen.

Vielen Dank schonmal!
PS: wenn dir die infos zu persönlich sind, können wir uns auch gern privat austauschen.. wie gesagt, mein Fall ist wirklich exakt gleich.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Frangere,

sorry, ich habe deinen überarbeiteten FB bisher wohl übersehen. Könnte aber auch daran liegen dass du ihn nicht hier eingetragen hast
rolleyes.gif


Mit der Post kam zudem der Fragebogen, welchen ich zu dem Termin mitbringen soll. Eine Frage lautet:

Haben Sie fachliche Hilfe in Anspruch genommen?

Wie bereits beschrieben habe ich keinen MPU Berater oder VP aufgesucht. Ich habe allerdings 2 Bücher eines MPU Berater gelesen - kann ich diese dort angeben oder zählt diese Art von Beratung nicht bzw. könnte negativ ausgelegt werden?
Negativ wird es sicher nicht ausgelegt, aber es ist nunmal keine "fachliche Beratung" im klassischen Sinne wenn man 2 Bücher liest...
Du kannst aber angeben, dass du dich (auch) mit Hilfe eines Forums auf die MPU vorbereitet hast, mittlerweile sehen dies viele Gutachter recht positiv...
 

Frangere

Benutzer
Hey sn00py! Scheint wohl eine beliebte Strecke zu sein :smiley1084:

Darf ich fragen, ob du ein Gerichtsurteil hattest bzw. was dabei genau rausgekommen ist?

Führerschein weg für 9 Monate und dann musste ich Ihn jetzt im Frühjahr neu beantragen und habe die Aufforderung zur MPU bekommen.

Bezüglich Vorbereitung: Nein, ich habe mich nur mit dem Forum und zwei Büchern vorbereitet.

Ist ausserdem deine Auswahl für die AVUS begründet oder einfach zufällig?

Habe von der Avus vergleichsweise mehr positives als von anderen gehört. Aber wirklich an Fakten kann ich das nicht festmachen :)




Hey Nancy! :)

sorry, ich habe deinen überarbeiteten FB bisher wohl übersehen. Könnte aber auch daran liegen dass du ihn nicht hier eingetragen hast

Habe mich nochmal schnell eingetragen, ich hatte gehofft die Benachrichtigung würde reichen :) Freue mich über dein Feedback!


Negativ wird es sicher nicht ausgelegt, aber es ist nunmal keine "fachliche Beratung" im klassischen Sinne wenn man 2 Bücher liest...

Alles klar. Ich gebe beides an, um meine Mühe, welche ich in die Vorbereitung gesteckt habe, deutlich zu machen.
 
A

arcr11

Gast
Habe von der Avus vergleichsweise mehr positives als von anderen gehört.
Das kann ich so bestätigen. Die avus wird generell gern empfohlen. Ich denke es liegt an der Art und Weise. Du wirst hier als Mensch angesehen und nicht als sonst was, wie ich es zb bei der pima erlebt habe. Da wurde man von oben herab behandelt ( das muss natürlich für egal welchen Anbieter nicht überall gelten ;))

Guck dir doch sonst einfach mal die Erfahrungsberichte hier im Forum an.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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