MPU E-Scooter BAK 1,71

unknownuser

Benutzer
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,75
Gewicht: 75kg
Alter: 24 (zur Tat 23)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 5.9.2020
BAK: 1,71 (gepustest 1,1 -> Alkohol hat sich noch aufgebaut)
Trinkbeginn: 21:00
Trinkende: 02:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 2:43 (von der Polizei angehalten und gepustet 2:15)

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: Strafbefehl durch
Dauer der Sperrfrist: erst 12 Monate, Richterin hat es auf 9 Monate abgesenkt

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (Regel: 12 mal Jährlich, 2x 0,1 Gläser Wein, oder 2 Flaschen 0,33 Bier)

Ich habe nach der Tat eine Trinkpause von 2 1/2 Monaten eingelegt, danach habe ich an dem Geburtstag meiner Freundin das letzte mal "normal" (ohne mir Gedanken zu machen) getrunken. Danach habe ich Angefangen ein Trinkkalender zu führen, wo ich Termine an den ich vor habe zu Trinken plane. Ich lege dort fest was, wieviel (Trinkmenge maximal s.O.) ich trinke und wie ich nach Hause komme.

Ich lebe abstinent seit:-


Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: keine

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Neiin
Ambulante/stationäre Therapie: Nein

Ich habe mein Verhalten mithilfe von einem Buch, Videos und diversen Artikeln im Internet aufgearbeitet. Außerdem habe ich intensiv mit meiner Freundin immer wieder drüber gesprochen, mit meiner Familie. Zu meinen Freunden war ich gleich sehr offen und ich habe mich auch mit ihnen ausgetauscht.

MPU
Datum: eventuell 17.05-17.06.2021
Welche Stelle (MPI):-
Schon bezahlt?:-
Schon eine MPU gehabt? Nein

Altlasten
Nein, lediglich 2 Punkte wegen erhöhter Geschwindigkeit gehabt.



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich begann meinen Tag mit normalen Frühstück und aß abends noch Nudeln mit Pesto. Abends war ich zum reinfeiern in eine Bar eingeladen worden. Es waren circa 20 Personen dort, wovon ich alle kannte und die Hälft mein engster Freundeskreis war. Ich bin um 21:00 mit meine Freundin zusammen eingetroffen. Es war eine lange Tafel mit Kübeln auf dem Tisch, darin Bier und Wein. Zu beginn habe ich Bier getrunken etwa 5x 0,33 l bis 23 Uhr. Zwischendurch wurde mir ein Sambuca ausgegeben. Um kurz vor elf war das Bier dann aus. Ich bin dann auf Weißwein umgestiegen, den ich leider viel zu schnell getrunken haben. Bis 24:00 habe ich etwa 0,35 l davon getrunken. Um 24:00 gab es dann eine weitere Runde Schnaps und ein Bier. Ich hatte mein Weinglas immer noch vor mir stehen und es wurde auch immer nachgeschenkt. Bis circa 1:30 habe ich noch circa 0,3 l Weißwein getrunken. Es wurde noch eine Runde Espresso mit Likör 43 bestellt. Der Geburtstag löste sich gegen 1:45 auf. Meine Freundin und ich entschieden nach Hause zu fahren. Als wir aus der Bar gingen und überlegten wie wir nach Hause kommen, da Busse wegen nicht fuhren, trafen wir noch auf 2 Kumpels von uns. Einer von beiden hat uns auf ein Bier 0,33 l vom Kiosk eingeladen.
Als wir dann circa um 2:08 weiter gegangen sind stand dort schon der erste E-Scooter. Ich habe in dem Moment nur gedacht, warum fahren wir nicht damit. Ich bin davor schon 5/6 mal mit dem Roller nüchtern, aber auch schon einmal betrunken gefahren. Ich machte mir absolut keine Gedanken, dass ich mich und andere gefährden würde. Meine Freundin stellte sich hinter mich auf den Roller und wir fuhren los. Nach circa 400m wurden wir dann auch schon angehalten. Die Polizei stand an einer Bushaltestelle und kontrollierte gerade ein Auto. Ich musste dann sofort pusten (0,55 bzw 1,1) kam dabei raus. Anschließend fuhren wir dann zum Krankenhaus zur Entnahme. Der Arzt hat nur keine Utensilien dafür und suchte ca 10 Minuten. Schlussendlich wurde es dann mit einer Spritze entnommen und ins Röhrchen gespritzt.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


21-23 Uhr: 5x 0,33 Bier, 1x 2cl Sambuca
23-24 Uhr: ca 0,35 l Weißwein, 1 Schnaps
24-01:30 Uhr: 0,35l Weißwein, 1x Tarifa (Espresso +Likör 43)
01:50-02:05 Uhr: 1x 0,33 Bier


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


400m und wollte 2,2km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein. Im Nachhinein hätte ich in einer Gefahren- oder unvorhersehbaren Situation nicht mehr reagieren können. Das Gleichgewicht konnte ich aber noch sehr gut halten.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Habe ich nicht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Ich bin in meiner Jugend (16-18) immer Fahrrad gefahren, auch wenn ich was getrunken hatte. Auch von 20 bis zu der Tat bin ich ab und zu noch betrunken mit dem Fahrrad gefahren. Auto bin ich, abgesehen von Restalkohol, noch nie gefahren. Meine Eltern haben mir das immer so vorgelebt und immer davor gewarnt. Ich habe das dann nie infrage gestellt. Das Rad jedoch sah ich als "normal" und ungefährlich an.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Mit Fahrrad zwischen 16-18 sehr oft (circa jedes zweite Wochenende).
Zwischen 20-23 öfters (circa 1 mal im Monat)

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Mit 15 habe ich zum ersten mal eine große Menge Alkohol getrunken. Ein Freund und ich haben bei mir Zuhause Vodka mit Bitter Lemon getrunken. Wir waren beide betrunken danach und habe die Wirkung zu spüren bekommen. Danach habe ich erst wieder mit 16größere Mengen getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Zwischen 16 und 18 habe ich sehr regelmäßig und auf viel Alkohol getrunken. Ich schätze im durchschnitt jedes zweite bis Wochenende und dann immer zwischen 1 und 1,4 Promille. Mit 17 habe ich über ein paar Monate etwas mehr getrunken, sodass ich mich insgesamt 3 mal übergeben musste. Danach ist mir das nicht wieder passiert.
Nach meine Abitur bin ich für 7 Monate ins Ausland gegangen, wo ich gar keinen Alkohol trank. In diese Zeit habe ich mich auch persönlich stark weiterentwickelt und habe gelernt offener auf fremde Leute zuzugehen. Danach habe ich noch 2,5 Monate Praktikum im Ausland gemacht, wo ich nur ab und zu mal 2,3 Bier trank.
Wieder in der Heimat habe ich mehr getrunken. Am Wochenende traf ich mich mit meinen Freunden oder man wurde auf Feiern eingeladen. Ab und zu bin ich auch in Discos gegangen, wobei ich kein riesen Fan davon war. Ich musste schon viel getrunken haben damit ich dort viel Spaß hatte.
Während meines Studiums trank ich zu beginn öfter mal unter der Woche mit einer Gruppe aus meinem Studium. Am Wochenende bin ich immer in die Heimat gefahren, wo ich regelmäßig mit meinen Freunden trank.

Neun Monate vor der TF sah mein Konsum folgendermaßen aus.

Januar -März 2020 kein Alkohol (Bachelorarbeit geschrieben)
März bis Mai 2020 mäßig Alkohol (Lockdown), wenn dann circa 0,3-0,8 Promille
Mai bis September circa jedes zweite Wochenende, wenn dann circa 0,7 bis 1,3 Promille


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Häufigkeit s.O.

Mein übliches Getränk war Bier, davon trank ich circa 3-10 an einem Abend. Je nach Gesellschaft kamen öfters auch noch kurze hinzu. Diese trank ich aber nicht immer alle mit.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Überwiegend mit meinen Freunden in der Regel immer dieselben. Ab und zu mit der Familie, dann aber sehr gemäßigt.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich denke ein starkes äußeres Motiv bei mir war, dass ich seitdem ich angefangen habe Alkohol zu trinken habe ich es gemocht, dass der Alkohol mich gesprächig und offen macht. Mir gefiel wie ich mich dadurch veränderte. Nüchtern war ich immer eher ein schüchterner Typ und wäre selten auf andere zugegangen. Durch den Alkohol gelang mir das zu überwinden. Mit 19 war ich allerdings grundsätzlich offen und hätte den Alkohol nicht zwangsläufig gebraucht, ich konnte mir ein Abend in Gesellschaft jedoch nicht anders vorstellen. Das Denkmuster war auch das schwierigste zu durchbrechen. Für mich standen lustige und spaßig Abende oder auch Tage mit Freunden immer in Verbindung mit Alkohol. Noch heute denke ich mir manchmal ob es nicht vielleichtspaßiger wäre, würde ich jetzt auch "richtig" mittrinken. Allerdings ist da auch schon sehr schnell leichter geworden und wir von Zeit zu Zeit immer weniger Thema.

Als äußeres Motiv sehe ich bei mir die Angst vor Ablehnung. Ich dachte immer, wenn ich nichts trinke bin ich nicht wirklich mit dabei bzw. werde nicht integriert. Die Schwelle bei mir von ich trinke nichts zu doch 3,4 Bier war sehr gering.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Vor allem, dass ich dadurch gesprächiger, "witziger" wurde. Allerdings aus heutiger Sicht stimmt das nur bedingt. Ein weiterer Faktor was ich es mochte, dass man durch den Alkohol alles andere ausgeblendet hat. Es zählte nur was Vorort war.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Ich denke nicht wirklich negative Folgen, aber er hat meine Freizeit Wochenende doch sehr bestimmt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.


Während meiner Jugend. Dort habe ich nie darüber nachgedacht, was ich da eigentlich mache. Dadurch, dass alle andere um mich es mir gleich taten war es noch weniger auffallend.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Ja früher habe ich das schon 4/5 mal erlebt. Mir ist das dann aber eigentlich nie wieder passiert. Ab und an habe ich mal mehr getrunken, als ich mir vorgenommen hatte bzw. als was ich sonst trank, aber immer nur bis zu eine gewissen Pegel (Ich schätze 1,6-1,8).

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Ja, generell habe ich jeden Januar keine Alkohol getrunken und dann öfters noch ein zweiten Monat im Jahr. Ich habe das aber nicht getan, weil ich Suchtanzeichen hatte, sondern da ich gerne und viel Sport mache und auch sonst gesunde lebe (Ernährung).

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)


Früher hätte ich mir als normal angesehen, da mein Umfeld es genauso wie ich tat. heute würde ich das schon als übermäßigen Konsum sehen, der nicht gesundheitsförderlich ist. Ich würde jedoch nicht sagen, dass ich auf dauert eine Sucht entwickelt hätte. Dazu habe ich den Alkohol sehr mit Gesellschaft verknüpft. Ich habe nie alleine Alkohol getrunken oder auch nie das verlangen gehabt. Durch Fälle in unserer Verwandtschaft mit Alkoholsucht und dadurch, dass meine Eltern immer mit uns Kindern darüber offen gesprochen haben, wusste ich die Gefahr von Alkohol immer einzuscchätzen.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (Regel: 12 mal Jährlich, 2x 0,1 Gläser Wein, oder 2 Flaschen 0,33 Bier)

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


03.04.2021 - 2 Flötzinger Hell 0,33 l

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Weil ich keine Suchtgefahr bei mir sehe. Außerdem bin ich überzeugt, dass ich eine sehr verantwortungsvolle und willensstarke Person bin, die sehr gut in der Lage ist mit Alkohol umzugehen. Ich scheue nicht vor Lebensveränderungen zurück und blicke auch nicht trauernd auf die alten Gewohnheiten zurück.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Um ehrlich zu sein, habe ich vor der TF mein Alkoholkonsum nicht genauer reflektiert. Ich fand nicht, dass es auffiel, dass es zu viel sein könnte. Durch die MPU Vorbereitung habe ich ein anderes Bild vom Alkoholkonsum und habe meine Einstellung dazu verändert. Ich habe alter Verknüpfungen und Gewohnheiten gelöst und mich neu entwickelt.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Ja, definitiv. Am Anfang war es ganz neu für mich und auch lange sehr sehr ungewohnt. Ich hätte öfters gerne mal etwas mitgetrunken. Mit der Zeit hat sich das aber immer weiter gelegt. Heute denke ich nur noch recht wenig daran und mir fällt es auch nicht mehr schwer in Gesellschaft von betrunkenen zu sein. Ich weiß auch, dass mit den Öffnungen nach Cornona von Festivals und Discos es für mich kein Problem sein wird auch dort nicht zu trinken. Da ich sowieso nie der aller größte Fan von solchen Veranstaltungen war und wenn nur aus Interesse an einem Künstler dorthin gehen würde kann ich ohne Probleme auf den Alkohol dort verzichten.
Da ich sehr diszipliniert bin und Dinge nicht einfach wieder ändere, bin ich mir absolut sicher, dass ich auch in der Zukunft sehr sicher und verantwortungsvoll mit dem Alkohol umgehen kann.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich bin noch offenerer geworden und spreche mit Leuten auch über intimere Sachen (die MPU und mein Verhalten z.B). Außerdem habe ich gefühlt mehr Zeit durch den seltenen und auch dann nur minimalen Konsum. Man ist an den Abenden viel klarer und schätz diese mehr. Man wird zwar auch früher müde und fährt eher heim, hat dafür aber auch mehr vom Folgetag.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


Da ich bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht habe und mich sehr über meine stärke in dieser Hinsicht freue, würde ich nicht wieder zurückkehren wollen. Außerdem hilft der Trinkkalender dabei alles im Blick zu haben und nur gezielt Alkohol zu trinken.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)


Ich habe mich in den neun Monaten sehr stark verändert und zu beginn war ich eher skeptisch und beängstigt. Ich bin aber sehr positiv von der Veränderung überrascht, weshalb ich weiß, dass ich mein altes Verhalten nicht wieder aufnehmen werde.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Jedes mal wenn ich plane zu trinken, plane ich auch automatisch, wie ich anschließen wieder nachhause komme. Und da ich ja nur noch 2 Bier oder 2 Wein trinke, behalte ich meine Entscheidungskraft immer bei mir.
 

Andi18

MPU Profi
Guten Morgen und willkommen im Club.. :smiley138:
Ich habe Deinen FB fast nicht gelesen. Ich konzentriere mich erst immer auf die folgende Frage 12 nach den Motiven. Hier sollen v.a. die INNEREN Motive beantwortet werden. Wenn diese klar sind, leitet sich der Rest des FBs eigentlich erst ab.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Ich denke ein starkes äußeres Motiv bei mir war, dass ich seitdem ich angefangen habe Alkohol zu trinken habe ich es gemocht, dass der Alkohol mich gesprächig und offen macht. Mir gefiel wie ich mich dadurch veränderte. Nüchtern war ich immer eher ein schüchterner Typ und wäre selten auf andere zugegangen. Durch den Alkohol gelang mir das zu überwinden. Mit 19 war ich allerdings grundsätzlich offen und hätte den Alkohol nicht zwangsläufig gebraucht, ich konnte mir ein Abend in Gesellschaft jedoch nicht anders vorstellen. Das Denkmuster war auch das schwierigste zu durchbrechen. Für mich standen lustige und spaßig Abende oder auch Tage mit Freunden immer in Verbindung mit Alkohol. Noch heute denke ich mir manchmal ob es nicht vielleichtspaßiger wäre, würde ich jetzt auch "richtig" mittrinken. Allerdings ist da auch schon sehr schnell leichter geworden und wir von Zeit zu Zeit immer weniger Thema.

Als äußeres Motiv sehe ich bei mir die Angst vor Ablehnung. Ich dachte immer, wenn ich nichts trinke bin ich nicht wirklich mit dabei bzw. werde nicht integriert. Die Schwelle bei mir von ich trinke nichts zu doch 3,4 Bier war sehr gering.
Du beschreibst jetzt hier ausschließlich äußere Motive. Du trinkst aus Gesellschaft um spaßiger zu sein. Ist das wirklich so? Ist es spaßiger für Dich und die anderen, wenn Du voll bist? Sich gegenseitig den Rausch zu zeigen? Es werden doch gar keine Gespräche mehr geführt, was eigentlich in einer Gesellschaft erwartet wird und weshalb man zusammen kommt?
Um es deutlich zu benennen: ich ersehe hier (fast) keine Inneren Motive, das eigentliche WARUM ist nicht beantwortet.

Das Fett Markierte gibt einen kleinen Indiz auf ein inneres Motiv. Das muß viel mehr ausgearbeitet und erklärt werden.
Les Dich hier auch mal ein in die üblichen Trinkmotive..

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Um ehrlich zu sein, habe ich vor der TF mein Alkoholkonsum nicht genauer reflektiert. Ich fand nicht, dass es auffiel, dass es zu viel sein könnte. Durch die MPU Vorbereitung habe ich ein anderes Bild vom Alkoholkonsum und habe meine Einstellung dazu verändert. Ich habe alter Verknüpfungen und Gewohnheiten gelöst und mich neu entwickelt.
das sticht mir gerade ins Auge und bringt mich leicht zum Schmunzeln. Sorry

Nachdem die TF bereits 09/2020 war und Du schon die nächsten 8 Wochen antreten möchtest, kann ich Dir nur mehr einen VP empfehlen. Ansonsten wird das für mein Empfinden nichts.
Hoffe Dir damit nicht das Wochenende zu ruinieren .
 

unknownuser

Benutzer
Guten Morgen und willkommen im Club.. :smiley138:
Ich habe Deinen FB fast nicht gelesen. Ich konzentriere mich erst immer auf die folgende Frage 12 nach den Motiven. Hier sollen v.a. die INNEREN Motive beantwortet werden. Wenn diese klar sind, leitet sich der Rest des FBs eigentlich erst ab.

Du beschreibst jetzt hier ausschließlich äußere Motive. Du trinkst aus Gesellschaft um spaßiger zu sein. Ist das wirklich so? Ist es spaßiger für Dich und die anderen, wenn Du voll bist? Sich gegenseitig den Rausch zu zeigen? Es werden doch gar keine Gespräche mehr geführt, was eigentlich in einer Gesellschaft erwartet wird und weshalb man zusammen kommt?
Um es deutlich zu benennen: ich ersehe hier (fast) keine Inneren Motive, das eigentliche WARUM ist nicht beantwortet.

Das Fett Markierte gibt einen kleinen Indiz auf ein inneres Motiv. Das muß viel mehr ausgearbeitet und erklärt werden.
Les Dich hier auch mal ein in die üblichen Trinkmotive..


das sticht mir gerade ins Auge und bringt mich leicht zum Schmunzeln. Sorry

Nachdem die TF bereits 09/2020 war und Du schon die nächsten 8 Wochen antreten möchtest, kann ich Dir nur mehr einen VP empfehlen. Ansonsten wird das für mein Empfinden nichts.
Hoffe Dir damit nicht das Wochenende zu ruinieren .
Ich werde das überarbeiten und mich einlesen.
Warum meinst du wird das ohne VP nichts. Ich habe bereits viele Stunden damit verbracht über mich und mein Verhalten nachzudenken. Auch die Änderungen und Entwicklung ist bei mir zu sehen. Kannst du das begründen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Andi18

MPU Profi
ich habe nur die Frage 12 als Kernelement des FBs gelesen. Aufgrund dessen leite ich ab, wieviel derjenige eben über sich nachgedacht hat. Darauf begründet meine Schlussfolgerung. Wenn dem nicht so ist und ich mich irre, um so besser.
Stell dies gerne aktualisiert ein. Wenn das klar ist, muß darauf basierend der Rest logisch passen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Das sollst du werden und dem GA darstellen, wie du das geworden bist und warum man diese Annahme auch getrost treffen kann. Aber zunächst mal sitzt du wegen einer TF in der MPU, mit einem Pegel und einer Trinkvergangenheit, die beide sicherlich über dem gesellschaftlichen Durchschnitt liegen.
 

rüdscher

Erfahrener Benutzer
Ein paar Wochen hast du ja noch.

Mir ist bei deinem Fragebogen aufgefallen, dass du viele Sätze eingebaut hast, die ein GA vermutlich gerne hören will. So wie der, den ich herausgepickt habe.

Was aber fehlt, ist etwas Fleisch am Knochen. Sonst ist der Fragebogen insgesamt zu unreflektiert und die MPU wird vermutlich scheitern.

Ich picke mal noch ein bisschen:
Frage 21 - du betreibst KT - was war das für ein Anlass? Wann hattest du diesen Anlass eingeplant?
Frage 18 - machst du nur im Januar und einem weiteren Monat Sport? Ist eine wenig plausible Erklärung...
Frage 20 - ist absolute Oberstgrenze, aber wie lebst du KT, was machst du genau?
Frage 10 - sehr breite Spanne, und wenn ein Kurzer deines Weges kam musste der getrunken werden? Reichlich unpräzis...
Frage 27 - nicht sehr aussagekräftig

vg
rüdscher
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Ich werde bis zum nächsten Wochenende nochmal alle Frage gründlich überarbeiten.
Ich denke das ist der beste Weg ... irgendwie ist das alles unübersichtlich geworden. ;)

Mit Zitat antworten.jpg


Die hilfreichen User bitte ich, die jeweiligen angemerkten Fragen zu zitieren ... das schafft einen besseren Bezug und macht die Sache etwas übersichtlicher.
Vielen Dank !
 
Zuletzt bearbeitet:

Andi18

MPU Profi
Wieso schließen? Bearbeite den FB und setze ihn einfach hier gesamt neu dann rein.
sollte was unklar sein, einfach fragen.
 

unknownuser

Benutzer
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,75
Gewicht: 75kg
Alter: 24 (zur Tat 23)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 5.9.2020
BAK: 1,71 (gepustest 1,1 -> Alkohol hat sich noch aufgebaut)
Trinkbeginn: 21:00
Trinkende: 02:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 2:43 (von der Polizei angehalten und gepustet 2:15)

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: Strafbefehl durch
Dauer der Sperrfrist: erst 12 Monate, Richterin hat es auf 9 Monate abgesenkt

Führerschein

Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland: NRW


Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (Regel: 12 mal Jährlich nur an besonderen Anlässen (großer Geburtstag, Neujahr, Hochzeit etc.), 2x 0,1 Gläser Wein, oder 2 Flaschen 0,33 Bier)

Ich habe nach der Tat eine Trinkpause von 2 1/2 Monaten eingelegt, danach habe ich an dem Geburtstag meiner Freundin das letzte mal "normal" (ohne mir Gedanken zu machen) getrunken. Danach habe ich angefangen ein Trinkkalender zu führen, wo ich Termine, an den ich vor habe zu Trinken, plane. Ich lege dort fest was, wieviel (Trinkmenge maximal s.O.) ich trinke und wie ich nach Hause komme. Außerdem schreibe ich nachträglich auf, wie es mir ergangen ist (schwer gefallen - Warum?, kein Problem …)

Ich lebe abstinent seit:-


Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: keine

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Neiin
Ambulante/stationäre Therapie: Nein

Ich habe mein Verhalten mit Hilfe von einem Buch, Videos und diversen Artikeln im Internet aufgearbeitet. Außerdem habe ich intensiv mit meiner Freundin und Familie immer wieder darüber gesprochen. Zu meinen Freunden war ich gleich sehr offen und habe auch mit Ihnen über mein Verhalten und meine Änderungen gesprochen. Bei der Arbeit habe ich ebenfalls kein Geheimnis aus meinem Fehlverhalten gemacht.

MPU
Datum: eventuell 17.05-17.06.2021
Welche Stelle (MPI):-
Schon bezahlt?:-
Schon eine MPU gehabt? Nein

Altlasten
Nein, lediglich 2 Punkte wegen erhöhter Geschwindigkeit gehabt.



Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich begann meinen Tag mit normalen Frühstück und aß abends noch Nudeln mit Pesto. Abends war ich zum reinfeiern in eine Bar eingeladen worden. Es waren circa 20 Personen dort, wovon ich alle kannte und die Hälft zu meinem engsten Freundeskreis gehörten. Um 21:00 bin ich mit meine Freundin zusammen eingetroffen. Es war eine lange Tafel, mit Kübeln auf dem Tisch, darin Bier und Wein. Zu beginn habe ich Bier getrunken etwa 5x 0,33 l bis 23 Uhr. Zwischendurch wurde mir ein Sambuca ausgegeben. Um kurz vor elf war das Bier dann aus. Ich bin dann auf Weißwein umgestiegen, den ich leider viel zu schnell getrunken haben. Bis 24:00 habe ich etwa 0,35 l davon getrunken. Um 24:00 gab es dann eine weitere Runde Schnaps und ein Bier. Ich hatte mein Weinglas immer noch vor mir stehen und es wurde auch immer nachgeschenkt. Bis circa 1:30 habe ich noch circa 0,3 l Weißwein getrunken. Es wurde noch eine Runde Espresso mit Likör 43 bestellt. Der Geburtstag löste sich gegen 1:45 auf. Meine Freundin und ich entschieden nach Hause zu fahren. Als wir aus der Bar gingen und überlegten wie wir nach Hause kommen, da Busse wegen nicht fuhren, trafen wir noch auf 2 Kumpels von uns. Einer von beiden hat uns auf ein Bier 0,33 l vom Kiosk eingeladen.
Als wir dann circa um 2:08 weiter gegangen sind stand dort schon der erste E-Scooter. Ich habe in dem Moment nur gedacht, warum fahren wir nicht damit. Ich bin davor schon 5/6 mal mit dem Roller nüchtern, aber auch schon einmal betrunken gefahren. Ich machte mir absolut keine Gedanken, dass ich mich und andere gefährden würde. Meine Freundin stellte sich hinter mich auf den Roller und wir fuhren los. Nach circa 400m wurden wir dann auch schon angehalten. Die Polizei stand an einer Bushaltestelle und kontrollierte gerade ein Auto. Ich musste dann sofort pusten (0,55 bzw 1,1) kam dabei raus. Anschließend fuhren wir dann zum Krankenhaus zur Entnahme. Der Arzt hat nur keine Utensilien dafür und suchte ca 10 Minuten. Schlussendlich wurde es dann mit einer Spritze entnommen und ins Röhrchen gespritzt.

Die Stimmung an dem Abend war sehr heiter und alle waren gut drauf. Ich selbst war auch extrem freudig, da ich zum ersten mal nach neun Monaten richtig frei hatte. Im Dezember 2020 habe ich begonnen meine Bachelorarbeit zu schreiben, welche ich ím März abgab. Direkt im Anschluss habe ich ein dreimonatiges Praktikum begonnen und gleich im Anschluss im Juni ein weiteres Praktikum. Ich hatte in dieser Zeit keinen Urlaub, sondern nur die Wochenende frei. Am Freitag vor der Trunkenheitsfahrt war mein letzter Tag beim Praktikum. Den ganzen September hatte ich nun frei und ich sollte am Dienstag (08.09.2020) zwei Wochen in Urlaub fliegen. Für den 1.10 habe ich eine feste Anstellung bei dem ersten Praktikum erhalten.
Ich war an diesem Abend sehr euphorisch und glücklich. Dadurch habe ich allerdings auch leider mehr als sonst getrunken, da der Alkohol das Gefühl noch mehr verstärkte und ich ohne viel darüber nachzudenken trank.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


21-23 Uhr: 5x 0,33 Bier, 1x 2cl Sambuca
23-24 Uhr: ca 0,4 l Weißwein,
24-01:30 Uhr: 1x 0,33 Bier 0,25l Weißwein, 1x Tarifa (Espresso +Likör 43) 1x Schnaps
01:50-02:05 Uhr: 1x 0,33 Bier


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

400m und wollte 2,2km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein. Im Nachhinein hätte ich in einer Gefahren- oder unvorhersehbaren Situation nicht mehr reagieren können.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Habe ich nicht.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ich bin in meiner Jugend (16-18) immer Fahrrad gefahren, auch wenn ich was getrunken hatte. Auch von 20 bis zu der Tat bin ich ab und zu noch betrunken mit dem Fahrrad gefahren. Auto bin ich, abgesehen von Restalkohol, noch nie unter Alkoholeinfluss gefahren. Meine Eltern haben mir das immer so vorgelebt und immer davor gewarnt. Ich habe das dann nie infrage gestellt. Das Rad jedoch sah ich als "normal" und ungefährlich an.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit Fahrrad zwischen 16-18 sehr oft (circa jedes zweite Wochenende).
Zwischen 20-23 öfters (circa 1 mal im Monat)

Ich habe mir in dieser Hinsicht leider ein falsches Bild im Kopf eingeprägt. Dadurch, dass ich nie in eine gefährliche Situation gekommen bin und es im Volksmund hieß 1,6 darf man auf dem Rad, habe ich das nie genauer bedacht und es leider als normal gesehen.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 15 habe ich zum ersten mal eine große Menge Alkohol getrunken. Ein Freund und ich haben bei mir Zuhause Vodka mit Bitter Lemon getrunken. Wir wollte ausprobieren was Alkohol mit einem macht. Wir waren beide betrunken danach und habe die Wirkung zu spüren bekommen. Danach habe ich erst wieder mit 16 größere Mengen getrunken.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Zwischen 16 und 18 habe ich regelmäßig und auf viel Alkohol getrunken. Ich schätze im durchschnitt jedes zweite bis Wochenende und dann immer zwischen 1 und 1,4 Promille. Mit 17 habe ich über ein paar Monate etwas mehr getrunken, sodass ich mich insgesamt 3 mal übergeben musste. Danach ist mir das nicht wieder passiert.
Nach meine Abitur bin ich für 7 Monate ins Ausland gegangen, wo ich gar keinen Alkohol trank. In diese Zeit habe ich mich auch persönlich stark weiterentwickelt und habe gelernt offener auf fremde Leute zuzugehen. Danach habe ich noch 2,5 Monate Praktikum im Ausland gemacht, wo ich nur ab und zu mal 2,3 Bier trank.
Wieder in der Heimat habe ich mehr getrunken. Am Wochenende traf ich mich mit meinen Freunden oder man wurde auf Feiern eingeladen. Ab und zu bin ich auch in Discos gegangen, wobei ich kein riesen Fan davon war. Ich musste schon viel getrunken haben damit ich dort viel Spaß hatte.
Während meines Studiums trank ich zu beginn öfters mal mit einer Gruppe aus meinem Studium. Am Wochenende bin ich immer in die Heimat gefahren, wo ich regelmäßig mit meinen Freunden trank.

Neun Monate vor der TF sah mein Konsum folgendermaßen aus.

Januar -März 2020 kein Alkohol (Bachelorarbeit geschrieben)
März bis Mai 2020 mäßig Alkohol (Lockdown), wenn dann circa 0,3-0,8 Promille
Mai bis September circa jedes zweite Wochenende, wenn dann circa 0,7 bis 1,3 Promille


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Häufigkeit s.O.

Mein übliches Getränk war Bier, davon trank ich circa 7-12 an einem Abend. Je nach Gesellschaft kamen öfters auch noch kurze hinzu. Diese trank ich aber nicht immer alle mit. Ich wusste, dass ich durch hochprozentigen Alkohol schneller und unkontrollierter betrunken werde. Jedoch wollte ich auch immer dazugehören weshalb ich dann doch öfters mittrank.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Überwiegend mit meinen Freunden, in der Regel immer dieselben. Ab und zu mit der Familie, dann aber sehr gemäßigt.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Seit der 6. Klasse war ich körperlich in der Entwicklung im Vergleich zu den anderen hinterher. Ich war immer der kleinste und auch meine Stimme wurde erst mit 16 tiefer. Ich wurde deshalb nicht ausgeschlossen oder gemobbt, allerdings war es für mich selber das größte Problem. Ich hatte Angst von der anderen nicht akzeptiert zu werden.
Vor allem bei fremden Leute hatte ich Probleme mich offen zu geben und verstellte mich oft bzw nahm mich zurück um nicht negativ aufzufallen. Ich machte mir außerdem immer sehr viele Gedanke darüber, was andere von mir denken könnten, was ich erst jetzt gelernt habe abzulegen und zu kontrollieren. Mein Verhalten wurde dadurch stark verändert und reguliert. Durch den Alkohol konnte ich dieses Denken abstellen. Mir fiel es plötzlich leicht mit Leuten, die nicht aus meinem engen Umfeld kamen, zu sprechen und Spaß zu haben. Der Alkohol machte mich lockerer und ließ meine Gedanken sich auf den Moment konzentrieren. Mein Selbstbewusstsein stieg. Hinzu kam, dass es mir schwer viel mit Mädchen umzugehen. Ich wäre von mir aus nie auf jemanden zugegangen und war auch immer extrem aufgeregt, wenn ich in einer solchen Situation war. Durch den Alkohol gelingt mir auch das besser.
Ich habe diese Wirkung am Alkohol sehr geschätzt und auch leider nicht reflektiert, dass ich mein Verhalten auch anders hätte ändern können. Bis zum Abitur war ich immernoch in meiner körperlichen Entwicklung zurück. Ich hatte dadurch selbstzweifel und weiterhin kein besonders großes Selbstbewusstsein. Mit 18 wurde ich oft auf 13 Jahre geschätzt. Nach dem Abitur bin ich dann 6 Monate ins Ausland gegangen. Dort trank ich gar keinen Alkohl. In dieser Zeit lernte ich sehr viel dazu über den Umgang mit fremden Leuten. Auch persönlich habe ich mich sehr stark entwickelt in dieser Zeit. Ich wurde deutlich selbstbewusster und konnte auch zu meiner Meinung stehen auch wenn ich damit nicht der Gruppe entsprach. Bei Frauen war ich jedoch immer noch gehemmter als bei gleichgeschlechtlichen Personen. Das legte sich erst als ich 21/22 war.
Nach meinem Auslandsaufenthalt habe ich in der Heimat mit meinen Freunden weiterhin recht normal Alkohol getrunken Ein Grund dafür war die Gewohnheit, aber vor allem auch, dass sehr viele spaßige Erinnerungen aus meiner Jungend (16-18) mit Alkohol waren. Ich schrieb dem Alkohol weiterhin dieses Rolle zu. Ich habe das auch nie infrage gestellt, da ich in meinem inneren auch nicht als “außenseiter” dastehen wollte. Trotz meines neu gewonnenen Selbstbewusstsein konnte ich vor meinen Freunden nicht den Alkohol verweigern bzw. hatte ich aus eigener motivation mitgetrunken. Ich bin immer davon ausgegange, dass der Abend erst richtig gut und lustig wird, wenn man auch Alkohol trinkt. Wenn ich nüchtern geblieben bin war ich mit meinen Gedanken öfters nicht bei der Sache, oder ließ mich nicht auf die Situation ein. Diese Verknüpfung war für mich auch die schwierigste zu lösen. Ich habe viele Situationen, in denen ich sonst getrunken hatte durchleben müssen, um mir klarzumachen, dass der Alkohol nicht der Grund für spaß und geselligkeit ist und dass es nicht der Alkohol ist der mich lockerer und offener macht.

Als äußeres Motiv sehe ich bei mir die Gesellschaft, in der der Alkoholkonsum toleriert und vorgelebt wird. Dadurch stellte sich mir nie die Frage warum ich überhaupt so gerne Alkohol trinke. Für mich waren abendliche Gesellschaft und Alkohol verknüpft. Hinzu kam, dass wenn man mal nicht getrunken hat wurde man immer genauer gefragt, warum denn nicht? was denn los ist? Dadurch entstand das Bild in mir, dass es ungewöhnlich ist nichts zu trinken.
Bei den Mengen habe ich mich auch an den anderen Leuten orientiert. Ich trank allerdings selten Schnaps, weil ich wusste dass ich davon schneller und unkontrollierte betrunken wurde. Ich trank meistens bis zu einem gewissen Level was zwischen 0,8 und 1,3 gelegen hat.
Normal war es aber auch für mich bei kurzen spontanen treffen ein Bier nicht zu verweigern. Ich schätze daran vor allem die geselligkeit, gemeinsam ein Bier zu trinken. Ich ließ mich dadurch anders auf Situationen ein und war weniger gehemmt, auch vor dem ersten Schluck.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Vor allem, dass ich dadurch gesprächiger, "witziger" wurde. Ich konnte mich Fallen lass und frei von Gedanken machen, was andere über mich denken könnte. Außerdem viel es mir durch den Alkohol leichter meine Gedanken abzustellen und in dem Moment zu leben/genießen. Allerdings aus heutiger Sicht stimmt das nur bedingt.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich denke nicht wirklich negative Folgen, aber er hat meine Freizeit Wochenende doch sehr bestimmt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Während meiner Jugend. Dort habe ich nie darüber nachgedacht, was ich da eigentlich mache. Dadurch, dass alle andere um mich es mir gleich taten war es noch weniger auffallend.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja früher habe ich das schon 4/5 mal erlebt. Mir ist das dann aber eigentlich nie wieder passiert. Ab und an habe ich mal mehr getrunken, als ich mir vorgenommen hatte bzw. als was ich sonst trank, aber immer nur bis zu eine gewissen Pegel (Ich schätze 1,6-1,8).

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja, generell habe ich jeden Januar keine Alkohol getrunken und dann öfters noch ein zweiten Monat im Jahr. Ich habe das aber nicht getan, weil ich Suchtanzeichen hatte, sondern da ich gerne und viel Sport mache und auch sonst gesunde Lebensweise (Ernährung)pflege und ich wusste das der Alkohol generell nicht gut für den Körper ist. Ich habe das als fasten gesehen und meistens mit Low-carb verknüpft. Ich hatte jedoch keine Anzeichen von körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung durch den Alkohol. Einen Kater hatte ich auch nur äußerst selten und er Verschwand mit genügend Wasserzufuhr recht schnell.

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher hätte ich mein Konsum als normal angesehen, da mein Umfeld es genauso wie ich tat. Heute würde ich das schon als leicht übermäßigen Konsum sehen. Ich trank nicht immer nur aus Genuss sonder schätzte auch, die Änderungen in meinem Verhalten durch den Alkoholeinfluss. Ich würde jedoch nicht sagen, dass ich auf dauert eine Sucht entwickelt hätte. Dazu habe ich den Alkohol sehr mit Gesellschaft und Spaß verknüpft, was ich heute gelernt habe anders zu sehen und wahrzunehmen. Ich habe nie alleine Alkohol getrunken oder auch nie das verlangen gehabt. Durch Fälle in unserer Verwandtschaft mit Alkoholsucht und dadurch, dass meine Eltern immer mit uns Kindern darüber offen gesprochen haben, wusste ich die Gefahr von Alkohol immer einzuschätzen.
 

unknownuser

Benutzer
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (Regel: 12 mal Jährlich and besonderen Anlässen (große Geburtstage, Hochzeiten, Neujahr, mein Geburtstag), 2x 0,1 Gläser Wein, oder 2 Flaschen 0,33 Bier) Ich plane die Termine mindestens 4 Monate im Voraus, wobei ich 2021 schon durchgeplant habe. 1 mal ist es aber auch schon vorgekommen, dass ich dann trotzdem gar nichts getrunken habe. Ich sehe die "Termin" nicht als muss and und auch die Getränkeanzahl kann unterschritten werden, über selbstverständlich nicht. Ich habe vor allem gelernt auf mich zu hören und mich nicht beeinflussen zu lassen.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

01.05.2021 - 2 Barre Hell 0,33 l (60. Geburtstag meiner Mutter im Familienkreis)

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich keine Suchtgefahr bei mir sehe. Außerdem bin ich überzeugt, dass ich eine sehr verantwortungsvolle und willensstarke Person bin, die sehr gut in der Lage ist mit Alkohol umzugehen.Ich habe gelernt meine Sicht auf den Alkohol zu ändern und die Verknüpfungen aufzulösen. Ich sehe heute Alkohol als Besonderheit an, um einen besonderen Anlass zu feiern. Mir geht es beim Alkohol nicht mehr um die Wirkung und dass es mich offener und lockerer macht.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Um ehrlich zu sein, habe ich vor der TF mein Alkoholkonsum nicht genauer reflektiert. Ich fand nicht, dass es auffiel, dass es zu viel sein könnte. Durch die MPU Vorbereitung habe ich ein anderes Bild vom Alkoholkonsum und habe meine Einstellung dazu verändert. Ich habe alte Verknüpfungen und Gewohnheiten gelöst und mich neu entwickelt. Hätte ich das vorher schon in der Tiefe reflektiert wäre es nie zu der Fahr gekommen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Am Anfang war es ganz neu für mich und auch lange sehr sehr ungewohnt. Ich hätte öfters gerne mal etwas mitgetrunken. Mit der Zeit hat sich das aber immer weiter gelegt. Dabei halfen mir Vor Allem nicht die Situationen in den ich kontrolliert Getrunken habe, sondern das häufige durchleben von Situationen, in denen ich sonst etwas getrunken hätte. Heute denke ich nur noch recht wenig daran und mir fällt es auch nicht mehr schwer in Gesellschaft von betrunkenen zu sein. Dabei hat mir vor allem geholfen mich nicht vor anderen zu schämen und die Gedanken darüber was andere von mir denke abzulegen. Ich weiß auch, dass mit den Öffnungen nach Corona von Festivals und Discos es für mich kein Problem sein wird auch dort nicht zu trinken. Da ich sowieso nie der aller größte Fan von solchen Veranstaltungen war und wenn nur aus Interesse an einem Künstler dorthin gehen würde kann ich ohne Probleme auf den Alkohol dort verzichten.
Da ich sehr diszipliniert bin und Dinge nicht einfach wieder ändere, bin ich mir absolut sicher, dass ich auch in der Zukunft sehr sicher und verantwortungsvoll mit dem Alkohol umgehen kann. Dadurch dass ich mit allen Leuten offen über meine Situation und Veränderung gesprochen habe habe ich auch Rückhalt von außen gewonnen.
Hinzu kommt, dass ich aufgrund meines Führerscheinverlusstes ein Wohnung in der Stadt der Arbeitsstelle suchen musste (zwischen 06.09 und 1.10). Das nächste was ich finden konnte war 11km entfernt, ohne Busanbindung. Ich habe mich dazu entschieden jeden Tag Fahrrad zu fahren. Dadurch wurde ich sehr oft zurückerinnert und hatte generell viel Zeit mein Verhalten zu überdenken. Hinzu kam, dass ich nur noch am Wochenende konnte und ich dadurch meine Freundin, Familie und Freunde viel weniger sehen konnte in den letzten 8 Monaten. Ich hatte viel Zeit für mich und habe diese genutzt an mir zu arbeiten. Rückblickend war es eine sehr lange und auch anstrengende Zeit, aber umso mehr hatte man sich über die Veränderungen gefreut die man erzielen konnte.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin noch offenerer geworden und spreche mit Leuten auch über intimere Sachen (die MPU und mein Verhalten z.B). Man ist an den Abenden viel klarer und schätzt diese mehr. Man wird zwar auch früher müde und fährt eher heim, hat dafür aber auch mehr vom Folgetag. Ich mache außerdem viel mehr Tagsüber mit Freunden: Radfahren, Heimwerken, Spiele..
Vor allem den Radsport habe ich für mich entdeckt genieße es zusammen oder alleine umherzufahren.
In der dazugewonnen Zeit für mich (am Wochenende früher wach) habe ich mir angewöhnt regelmäßig neues für meinen Beruf zu lernen, da ich mich Anfang nächsten Jahres selbstständig machen werde.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Da ich bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht habe und mich sehr über meine Stärke in dieser Hinsicht freue, würde ich nicht wieder zurückkehren wollen. Außerdem hilft der Trinkkalender dabei alles im Blick zu haben und nur gezielt Alkohol zu trinken.
Ich bin sehr stolz auf mich und mir gefallen die positiven Reaktionen aus dem Umfeld auf die Veränderung. Wenn ich heute ein Jahr zurück denke war ich dort nicht glücklicher als heute und sehne mich auch nicht nach dieser Zeit. Ich bin mit der Veränderung sehr zufrieden und glücklich.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich habe mich in den neun Monaten sehr stark verändert und zu beginn war ich eher skeptisch und beängstigt. Ich bin aber sehr positiv von der Veränderung überrascht, weshalb ich weiß, dass ich mein altes Verhalten nicht wieder aufnehmen werde. Die größte Sorge war das ich nicht mehr so viel Spaß haben werde und mich nicht so fallen lassen kann. Ich habe allerdings verstanden und gelernt, dass nicht der Alkohol den Spaß an einem Abend bringt.
Durch das abstellen meiner Gedanken darüber was andere über mich denken und das “leben im Moment” ist es mir gelungen mich frei zu Verhalten ohne Wunsch nach etwas was mich “lockerer” macht.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Jedes mal wenn ich plane zu trinken, plane ich auch automatisch, wie ich anschließend wieder nach Hause komme. Und da ich nur 2 Bier oder 2 Wein trinke, behalte ich meine Entscheidungskraft immer bei mir.
 

Andi18

MPU Profi
ich les ja sonst nur die inneren Motive. Bei folgendem muß ich grad schnell reagieren.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Zwischen 16 und 18 habe ich regelmäßig und auf viel Alkohol getrunken. Ich schätze im durchschnitt jedes zweite bis Wochenende und dann immer zwischen 1 und 1,4 Promille. Mit 17 habe ich über ein paar Monate etwas mehr getrunken, sodass ich mich insgesamt 3 mal übergeben musste. Danach ist mir das nicht wieder passiert.
Nach meine Abitur bin ich für 7 Monate ins Ausland gegangen, wo ich gar keinen Alkohol trank. In diese Zeit habe ich mich auch persönlich stark weiterentwickelt und habe gelernt offener auf fremde Leute zuzugehen. Danach habe ich noch 2,5 Monate Praktikum im Ausland gemacht, wo ich nur ab und zu mal 2,3 Bier trank.
Wieder in der Heimat habe ich mehr getrunken. Am Wochenende traf ich mich mit meinen Freunden oder man wurde auf Feiern eingeladen. Ab und zu bin ich auch in Discos gegangen, wobei ich kein riesen Fan davon war. Ich musste schon viel getrunken haben damit ich dort viel Spaß hatte.
Während meines Studiums trank ich zu beginn öfters mal mit einer Gruppe aus meinem Studium. Am Wochenende bin ich immer in die Heimat gefahren, wo ich regelmäßig mit meinen Freunden trank.

Neun Monate vor der TF sah mein Konsum folgendermaßen aus.

Januar -März 2020 kein Alkohol (Bachelorarbeit geschrieben)
März bis Mai 2020 mäßig Alkohol (Lockdown), wenn dann circa 0,3-0,8 Promille
Mai bis September circa jedes zweite Wochenende, wenn dann circa 0,7 bis 1,3 Promille
hier solltest mal wirklich überlegen. Du hattest 1,7‰ - wo kommt diese Verträglichkeit denn her, wenn Du diese vorher nie eingeübt hattest?
In 9 Monaten bekommst diese nicht eingeübt! Hier muß eine "Lernkurve" deutlich ersichtlich sein. Überarbeite das unbedingt, bevor es verharmlosend wirkt.
Außerdem solltest die Getränke und deren Menge benennen. Mit Promille-Angaben kannst die Mengen nicht bewerten. Vlt hast Dich verrechnet.
Hier unbedingt detaillierter werden.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

...Mein übliches Getränk war Bier, davon trank ich circa 7-12 an einem Abend. Je nach Gesellschaft kamen öfters auch noch kurze hinzu. Diese trank ich aber nicht immer alle mit. Ich wusste, dass ich durch hochprozentigen Alkohol schneller und unkontrollierter betrunken werde. Jedoch wollte ich auch immer dazugehören weshalb ich dann doch öfters mittrank.
ich streich das durch. Das wird hier nicht gefragt. Die Frage überlappt sich etwas mit der Frage 9.
7-12 Bier - rechnest Du in 0,3L Einheiten? Dein Max liegt halt bei 1,7‰.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Seit der 6. Klasse war ich körperlich in der Entwicklung im Vergleich zu den anderen hinterher. Ich war immer der kleinste und auch meine Stimme wurde erst mit 16 tiefer. Ich wurde deshalb nicht ausgeschlossen oder gemobbt, allerdings war es für mich selber das größte Problem. Ich hatte Angst von der anderen nicht akzeptiert zu werden.
Vor allem bei fremden Leute hatte ich Probleme mich offen zu geben und verstellte mich oft bzw nahm mich zurück um nicht negativ aufzufallen. Ich machte mir außerdem immer sehr viele Gedanke darüber, was andere von mir denken könnten, was ich erst jetzt gelernt habe abzulegen und zu kontrollieren. Mein Verhalten wurde dadurch stark verändert und reguliert. Durch den Alkohol konnte ich dieses Denken abstellen. Mir fiel es plötzlich leicht mit Leuten, die nicht aus meinem engen Umfeld kamen, zu sprechen und Spaß zu haben. Der Alkohol machte mich lockerer und ließ meine Gedanken sich auf den Moment konzentrieren. Mein Selbstbewusstsein stieg. Hinzu kam, dass es mir schwer viel mit Mädchen umzugehen. Ich wäre von mir aus nie auf jemanden zugegangen und war auch immer extrem aufgeregt, wenn ich in einer solchen Situation war. Durch den Alkohol gelingt mir auch das besser.
Ich habe diese Wirkung am Alkohol sehr geschätzt und auch leider nicht reflektiert, dass ich mein Verhalten auch anders hätte ändern können. Bis zum Abitur war ich immernoch in meiner körperlichen Entwicklung zurück. Ich hatte dadurch selbstzweifel und weiterhin kein besonders großes Selbstbewusstsein. Mit 18 wurde ich oft auf 13 Jahre geschätzt. Nach dem Abitur bin ich dann 6 Monate ins Ausland gegangen. Dort trank ich gar keinen Alkohl. In dieser Zeit lernte ich sehr viel dazu über den Umgang mit fremden Leuten. Auch persönlich habe ich mich sehr stark entwickelt in dieser Zeit. Ich wurde deutlich selbstbewusster und konnte auch zu meiner Meinung stehen auch wenn ich damit nicht der Gruppe entsprach. Bei Frauen war ich jedoch immer noch gehemmter als bei gleichgeschlechtlichen Personen. Das legte sich erst als ich 21/22 war.
Nach meinem Auslandsaufenthalt habe ich in der Heimat mit meinen Freunden weiterhin recht normal Alkohol getrunken Ein Grund dafür war die Gewohnheit, aber vor allem auch, dass sehr viele spaßige Erinnerungen aus meiner Jungend (16-18) mit Alkohol waren. Ich schrieb dem Alkohol weiterhin dieses Rolle zu. Ich habe das auch nie infrage gestellt, da ich in meinem inneren auch nicht als “außenseiter” dastehen wollte. Trotz meines neu gewonnenen Selbstbewusstsein konnte ich vor meinen Freunden nicht den Alkohol verweigern bzw. hatte ich aus eigener motivation mitgetrunken. Ich bin immer davon ausgegange, dass der Abend erst richtig gut und lustig wird, wenn man auch Alkohol trinkt. Wenn ich nüchtern geblieben bin war ich mit meinen Gedanken öfters nicht bei der Sache, oder ließ mich nicht auf die Situation ein. Diese Verknüpfung war für mich auch die schwierigste zu lösen. Ich habe viele Situationen, in denen ich sonst getrunken hatte durchleben müssen, um mir klarzumachen, dass der Alkohol nicht der Grund für spaß und geselligkeit ist und dass es nicht der Alkohol ist der mich lockerer und offener macht.

Als äußeres Motiv sehe ich bei mir die Gesellschaft, in der der Alkoholkonsum toleriert und vorgelebt wird. Dadurch stellte sich mir nie die Frage warum ich überhaupt so gerne Alkohol trinke. Für mich waren abendliche Gesellschaft und Alkohol verknüpft. Hinzu kam, dass wenn man mal nicht getrunken hat wurde man immer genauer gefragt, warum denn nicht? was denn los ist? Dadurch entstand das Bild in mir, dass es ungewöhnlich ist nichts zu trinken.
Bei den Mengen habe ich mich auch an den anderen Leuten orientiert. Ich trank allerdings selten Schnaps, weil ich wusste dass ich davon schneller und unkontrollierte betrunken wurde. Ich trank meistens bis zu einem gewissen Level was zwischen 0,8 und 1,3 gelegen hat.
Normal war es aber auch für mich bei kurzen spontanen treffen ein Bier nicht zu verweigern. Ich schätze daran vor allem die geselligkeit, gemeinsam ein Bier zu trinken. Ich ließ mich dadurch anders auf Situationen ein und war weniger gehemmt, auch vor dem ersten Schluck.
Den Fortschritt finde ich jetzt schon sehr bemerkenswert.
Du beschreibst eingangs ein mangelndes Selbstwertgefühl ausgelöst durch die physische Entwicklung. Evtl. wäre hier noch interessant, ob es auch Erlebnisse diesbzgl. in der Familie gegeben hat. Erlebnisse mit den Eltern?

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich habe mich in den neun Monaten sehr stark verändert und zu beginn war ich eher skeptisch und beängstigt. Ich bin aber sehr positiv von der Veränderung überrascht, weshalb ich weiß, dass ich mein altes Verhalten nicht wieder aufnehmen werde. Die größte Sorge war das ich nicht mehr so viel Spaß haben werde und mich nicht so fallen lassen kann. Ich habe allerdings verstanden und gelernt, dass nicht der Alkohol den Spaß an einem Abend bringt.
Durch das abstellen meiner Gedanken darüber was andere über mich denken und das “leben im Moment” ist es mir gelungen mich frei zu Verhalten ohne Wunsch nach etwas was mich “lockerer” macht.
Was hast genau verändert? wie kompensierst Dein Selbstwertgefühl oder auch das Selbstbewusstsein?
Hast Vertrauenspersonen, Familie etc. mit welchen Du jederzeit drüber sprechen kannst?
Was denkst Dir konkret dabei, wenn Du in Deiner gewohnten Gesellschaft außen rum konsumiert wird? Was ist das Ziel dieser Gesellschaft?
Hast nicht vlt die Gesellschaft geändert was Dir vlt. auch das Radfahren bringt? Hast nicht womöglich auch Deine Offenheit verändert?
 
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unknownuser

Benutzer
ich les ja sonst nur die inneren Motive. Bei folgendem muß ich grad schnell reagieren.


hier solltest mal wirklich überlegen. Du hattest 1,7‰ - wo kommt diese Verträglichkeit denn her, wenn Du diese vorher nie eingeübt hattest?
In 9 Monaten bekommst diese nicht eingeübt! Hier muß eine "Lernkurve" deutlich ersichtlich sein. Überarbeite das unbedingt, bevor es verharmlosend wirkt.
Außerdem solltest die Getränke und deren Menge benennen. Mit Promille-Angaben kannst die Mengen nicht bewerten. Vlt hast Dich verrechnet.
Hier unbedingt detaillierter werden.
Ich habe dazu auch schon ein Diagramm angefertigt. Die Getränke haben sich über die Jahre geändert:

16-19: ca 200ml Jägermeister mit Fanta + 4 Bier und je nach dem Schnaps

19-22: überwiegend Bier ca. 8-12 0,33 + Ab und zu ein Schnaps wenn (allerdings nie selbst gekauft/bestellt)
öfters auch Gin Tonic, dann ca. 4 Longdrinks + 5 Bier

22-23: Rotwein/Weißwein ca 0,5-0,7l + 2/3 Bier
oder Bier ca 8-12 0,33 + gelegentlich Schnaps (w.O)
ich streich das durch. Das wird hier nicht gefragt. Die Frage überlappt sich etwas mit der Frage 9.
7-12 Bier - rechnest Du in 0,3L Einheiten? Dein Max liegt halt bei 1,7‰.

Den Fortschritt finde ich jetzt schon sehr bemerkenswert.
Du beschreibst eingangs ein mangelndes Selbstwertgefühl ausgelöst durch die physische Entwicklung. Evtl. wäre hier noch interessant, ob es auch Erlebnisse diesbzgl. in der Familie gegeben hat. Erlebnisse mit den Eltern?
In meiner Familie habe ich immer starken Rückhalt gehabt, sowohl von meinen Eltern als auch beiden Schwestern. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Mit meiner Mutter bin ich regelmäßig zu einer Kinderklink (500km ein weg) gefahren, um mein Wachstum zu kontrollieren. Sie habe mich in dieser Hinsicht soweit es ging immer unterstützt. An meine Familie habe ich ausschließlich positive Erinnerungen.
Was hast genau verändert? wie kompensierst Dein Selbstwertgefühl oder auch das Selbstbewusstsein?
Hast Vertrauenspersonen, Familie etc. mit welchen Du jederzeit drüber sprechen kannst?
Was denkst Dir konkret dabei, wenn Du in Deiner gewohnten Gesellschaft außen rum konsumiert wird? Was ist das Ziel dieser Gesellschaft?
Hast nicht vlt die Gesellschaft geändert was Dir vlt. auch das Radfahren bringt? Hast nicht womöglich auch Deine Offenheit verändert?
Das schwierigste für mich war es mein Denkverhalten in der Hinsicht zu ändern, dass ich mir selbst keine bzw. nur sehr wenige Gedanke mache, was andere über mich denken könnten. Ich habe zuvor mein Verhalten dadurch immer extrem eingeschränkt und meinen Gefühlen nicht freien lauf gelassen.
Durch stetiges bewusst werden in den Momenten (halt, du fängst an falsch zu denken) und dann durchleben von "unangenehmen" Situationen (also Situationen die ich mit dem alten denken vermieden/ nicht gemacht hätte) ist meine Komfortzone immer größer geworden. Heute bin ich so weit, dass ich mich "frei" bewegen und ausdrücken kann. Natürlich denkt man ab und zu immer noch darüber nach wie man sich verhält, was ich aber dann zu benehmen und normal zähle.
Ich außerdem sehr viel mit meiner Freundin darüber gesprochen, welche eine sehr selbstbewusste und kommunikative Person ist. Sie hat mich auch oft darauf hingewiesen, wenn ich wieder mal in alte Denkmuster gefallen bin, bzw. mich vor Interaktionen mit Leuten gescheut habe. Auch meinen Freunden habe ich von meiner Denkweise berichtet und nach Ihrer gefragt in dieser Hinsicht. Dort habe ich zwar parallelen erkennen können und erkannt, dass es in leichter Form ganz natürlich ist, jedoch nicht so ausgeprägt wie bei mir.
Der Alkohol hatte mich an Abenden in Gesellschaft genau das Denkmuster immer ablegen lassen. Wenn ich früher einen Abend alkoholfrei blieb empfand ich es genau aus diesem Grund, dass ich mich nicht so verhalten konnte wie ich wollte, bzw. immer leicht angespannt war. Heute erlebe ich genau diese Situationen anders, ich denke nicht viel über meine Wirkung auf andere nach und fokussiere mich einfach auf den Moment und "lebe" ihn. Durch meine Schwester habe ich das morgentlich meditieren angefangen, wodurch ich es immer besser schaffe mir keine Gedanken zu machen, sondern in dem Moment zu leben.
Ein wichtiger Schritt war definitiv auch mein Denke in der Hinsicht zu ändern, dass ich auch über andere nicht Urteile. Ich habe viel darüber gelesen, dass wenn man das eigene Denke (was andere über ein denken) sollte man sich aber auch keine Gedanken über andere machen.
 

unknownuser

Benutzer
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 1,75
Gewicht: 75kg
Alter: 24 (zur Tat 23)

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 5.9.2020
BAK: 1,71
Trinkbeginn: 20:00
Trinkende: 01:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 1:45

Stand des Ermittlungsverfahrens
Strafbefehl schon bekommen: Strafbefehl durch
Dauer der Sperrfrist: 9 Monate

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: KT (Regel: 12 mal Jährlich nur an besonderen Anlässen (großer Geburtstag, Neujahr, Hochzeit etc.), 2x 0,1 Gläser Wein, oder 2 Flaschen 0,33 Bier)

Ich habe nach der Tat eine Trinkpause von 2 1/2 Monaten eingelegt, danach habe ich an dem Geburtstag meiner Freundin das letzte mal "normal" (ohne mir Gedanken zu machen) getrunken. Danach habe ich angefangen ein Trinkkalender zu führen, wo ich Termine, an den ich vor habe zu Trinken, plane. Ich lege dort fest was, wie viel (Trinkmenge maximal s.O.) ich trinke und wie ich nach Hause komme. Außerdem schreibe ich nachträglich auf, wie es mir ergangen ist (schwer gefallen - Warum?, kein Problem …)

Ich lebe abstinent seit:-

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: einmal 1 Monat vor MPU


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Neiin
Ambulante/stationäre Therapie: Nein

Ich habe mein Verhalten mit Hilfe von einem Buch, Videos und diversen Artikeln im Internet aufgearbeitet. Außerdem habe ich intensiv mit meiner Freundin und Familie immer wieder darüber gesprochen. Zu meinen Freunden war ich gleich sehr offen und habe auch mit Ihnen über mein Verhalten und meine Änderungen gesprochen. Bei der Arbeit habe ich ebenfalls kein Geheimnis aus meinem Fehlverhalten gemacht.

MPU
Datum: 26.05


Altlasten
Nein, lediglich 2 Punkte wegen erhöhter Geschwindigkeit gehabt.


Tathergang


1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich begann meinen Tag mit normalen Frühstück und aß abends noch Nudeln mit Pesto. Ich machte Tagsüber was mit meiner Freundin und war ca 1,5 Stunden bei Sport (Fitnessstudio). Abends war ich zum reinfeiern in eine Bar eingeladen worden. Es waren circa 20 Personen dort, wovon ich alle kannte und die Hälfte zu meinem engsten Freundeskreis gehörten.

Um 21:00 bin ich mit meine Freundin zusammen eingetroffen. Es war eine lange Tafel, mit Eiskübeln auf dem Tisch, darin Bier und Wein. Ich saß mich zu zwei guten Kumpels von mir und zwei Bekannten, dich ich schon länger nicht gesehen hatte. Wir tauschten uns länger aus, was jeder macht etc. Ich fühlt mich wohl und war sehr euphorisch, trotzdem merkte ich zu beginn die Aufgeregtheit durch sprechen mit den verschiedenen Personen.

Zu beginn habe ich Bier getrunken etwa 5x 0,33 l bis 23 Uhr. Zwischendurch wurde mir ein Sambuca von einem der Bekannten ausgegeben.
Ich war sehr gut gelaunt und hatte viel Spaß trotzdem fühlte mich angetrunken wohler, bzw. konnte freier und mehr erzählen.

Um kurz vor elf war das Bier dann aus, ich bin dann auf Weißwein umgestiegen, den ich leider viel zu schnell getrunken haben. Bis 24:00 habe ich etwa 0,35 l davon getrunken. Um 24:00 gab es dann eine weitere Runde Schnaps und ein Bier. Ich hatte mein Weinglas immer noch vor mir stehen und es wurde auch immer nach geschenkt.

Ein Grund für meine schnellen und unkontrollierten Konsum war, dass seitdem ich regelmäßig Vollzeit arbeitete (01.03.2020) trank ich täglich 3-4l Wasser. Ab und zu merkte ich, dass ich dadurch auch schneller und unbewusster trank.

Bis circa 1:30 habe ich noch circa 0,3 l Weißwein getrunken. Es wurde noch eine Runde Espresso mit Likör 43 bestellt. Der Geburtstag löste sich gegen 1:45 auf. Meine Freundin und ich entschieden nach Hause zu fahren. Als wir aus der Bar gingen und überlegten wie wir nach Hause kommen, da Busse wegen Corona nicht fuhren, trafen wir noch auf 2 Kumpels von uns. Einer von beiden hat uns auf ein Bier 0,33 l vom Kiosk eingeladen.

Als wir dann circa um 2:08 weiter gegangen sind stand dort schon der erste E-Scooter. Ich habe in dem Moment nur gedacht, warum fahren wir nicht damit. Ich bin davor schon 5/6 mal mit dem Roller nüchtern, aber auch schon zweimal unter Alkoholeinfluss gefahren. Ich machte mir absolut keine Gedanken, dass ich mich und andere gefährden würde. Meine Freundin stellte sich hinter mich auf den Roller und wir fuhren los. Nach circa 400m wurden wir dann auch schon angehalten. Die Polizei stand an einer Bushaltestelle und kontrollierte gerade ein Auto. Ich musste dann sofort pusten (0,55 bzw 1,1) kam dabei raus. Anschließend fuhren wir dann zum Krankenhaus zur Entnahme. Der Arzt hat nur keine Utensilien dafür und suchte ca 10 Minuten. Schlussendlich wurde es dann mit einer Spritze entnommen und ins Röhrchen gespritzt. Nachdem ich angehalten wurde wurde mir erst schlagartig bewusst was ich getan hatte. Durch das Adrenalin war ich vermeidlich wieder ziemlich klar.


Die Stimmung an dem Abend war sehr heiter und alle waren gut drauf. Ich selbst war auch extrem freudig, da ich zum ersten mal nach neun Monaten richtig frei hatte. Im Dezember 2020 habe ich begonnen meine Bachelorarbeit zu schreiben, welche ich im März abgab. Direkt im Anschluss habe ich ein dreimonatiges Praktikum begonnen und gleich im Anschluss im Juni ein weiteres Praktikum. Ich hatte in dieser Zeit (01.12.2019-04.09.2020) keinen Urlaub, sondern nur die Wochenende frei. Am Freitag vor der Trunkenheitsfahrt war mein letzter Tag beim Praktikum. Den ganzen September hatte ich nun frei und ich sollte am Dienstag (08.09.2020) zwei Wochen in Urlaub fliegen. Für den 1.10 habe ich eine Anstellung, mit Aussicht auf Festanstellung, bei dem ersten Praktikum erhalten.

Ich war an diesem Abend sehr euphorisch und glücklich. Dadurch habe ich allerdings auch leider mehr als sonst getrunken, da der Alkohol das Gefühl noch mehr verstärkte und ich ohne viel darüber nachzudenken trank.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

21-23 Uhr: 5x 0,33 Bier, 1x 2cl Sambuca

23-24 Uhr: ca 0,4 l Weißwein,

24-01:30 Uhr: 1x 0,33 Bier 0,25l Weißwein, 1x Tarifa (Espresso +Likör 43) 1x Schnaps

01:50-02:05 Uhr: 1x 0,33 Bier


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

400m und wollte 2,2km


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Nein. Im Nachhinein hätte ich in einer Gefahren- oder unvorhersehbaren Situation nicht mehr reagieren können. In dem Moment macht ich mir nur darüber leider gar keine Gedanken, sondern dachte nur wie einfach wir damit nach Hause kommen.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Wir wollten eigentlich laufen und unterwegs schauen ob noch ein Bus fährt (durch Corona fuhren diese eigentlich nicht).


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Ich bin in meiner Jugend (16-18) immer Fahrrad gefahren, auch wenn ich was getrunken hatte. Auch von 20 bis zu der Tat bin ich ab und zu noch betrunken mit dem Fahrrad gefahren. Auto bin ich, abgesehen von Restalkohol, noch nie unter Alkoholeinfluss gefahren. Meine Eltern haben mir das immer so vorgelebt und immer davor gewarnt. Ich habe das dann nie infrage gestellt. Das Rad jedoch sah ich als "normal" und ungefährlich an.

Ich bin auch schon zweimal zufuhr unter Alkoholeinfluss E-Scooter gefahren, wenn auch mit einer deutlich geringere Menge.

Die häufigen unproblematischen Fahrradfahrten und auch die beiden Scooterfahrten bestärkten mich leider unterbwusst darin an diesem Abend zu fahren.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit Fahrrad zwischen 16-18 sehr oft (circa jedes zweite Wochenende).

Zwischen 20-23 öfters (circa 1 mal im Monat)

Ich habe mir in dieser Hinsicht leider ein falsches Bild im Kopf eingeprägt. Dadurch, dass ich nie in eine gefährliche Situation gekommen bin und es im Volksmund hieß 1,6 darf man auf dem Rad, habe ich das nie genauer bedacht und es leider als normal gesehen.


Exploration


8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 15 habe ich zum ersten mal eine große Menge Alkohol getrunken. Ein Freund und ich haben bei mir Zuhause Vodka mit Bitter Lemon getrunken. Wir wollte ausprobieren was Alkohol mit einem macht. Wir waren beide betrunken danach und habe die Wirkung zu spüren bekommen. Danach habe ich erst wieder mit 16 größere Mengen getrunken.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Zwischen 16 und 18 habe ich regelmäßig und auf viel Alkohol getrunken. Ich schätze im durchschnitt jedes zweite bis Wochenende und dann immer zwischen 1 und 1,4 Promille.
Ich trank zu dieser Zeit noch recht verschiedene Getränke, da man viele verschiedene Leuchte traf und so immer neue Getränke kennenlernte. Es waren hauptsächlich Longdrinks und dann circa 6-10 Gläser an einem Abend. Hinz kamen öfters noch 2-4 kurze (20-30% vol) und gelegentlich ein Mischbier.
Mit 18 begann ich vermehrt Bier zu trinken, dann circa 10-12 an einem Abend.

Nach meine Abitur bin ich für 7 Monate ins Ausland gegangen, wo ich gar keinen Alkohol trank. In diese Zeit habe ich mich auch persönlich stark weiterentwickelt und habe gelernt offener auf fremde Leute zuzugehen. Danach habe ich noch 2,5 Monate Praktikum im Ausland gemacht, wo ich nur ab und zu mal 2,3 Bier trank.

Wieder in der Heimat habe ich mehr getrunken. Am Wochenende traf ich mich mit meinen Freunden oder man wurde auf Feiern eingeladen. Ab und zu bin ich auch in Discos gegangen, wobei ich kein großer Fan davon war. Ich musste schon viel getrunken haben damit ich dort viel Spaß hatte.
Ich trank zu dieser Zeit hauptsächlich Bier und Wein. Bier circa 8-10 oder Wein circa 0,7 l + zwei drei Bier.

Während meines Studiums trank ich zu beginn öfters mal mit einer Gruppe aus meinem Studium. Am Wochenende bin ich immer in die Heimat gefahren, wo ich regelmäßig mit meinen Freunden trank.


Neun Monate vor der TF sah mein Konsum folgendermaßen aus.

Januar -März 2020 kein Alkohol (Bachelorarbeit geschrieben)
März bis Mai 2020 mäßig Alkohol (Lockdown), wenn circa 0,3-1,3 Promille: 4-10 Bier + 2-6 Schnaps
Mai bis September circa jedes zweite Wochenende, wenn circa 0,7 bis 1,3 Promille "
Im August 3 Wochenenden, davon einmal beide Tage (Fr + Sa)


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Mein übliches Getränk war Bier, davon trank ich circa 3-10 an einem Abend. Je nach Gesellschaft kamen öfters auch noch kurze hinzu. Diese trank ich aber nicht immer alle mit.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Überwiegend mit meinen Freunden, in der Regel immer dieselben. Ab und zu mit der Familie, dann aber nur zum Genuss. Mit meinen Freunden oder generell in gleichaltriger Gesellschaft trank ich gerne etwas mehr (folgt innere Motive).


12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)

Seit der 6. Klasse war ich körperlich in der Entwicklung im Vergleich zu den anderen hinterher. Ich war immer der kleinste und auch meine Stimme wurde erst mit 16 tiefer. Ich wurde deshalb nicht ausgeschlossen oder gemobbt, allerdings war es für mich selber das größte Problem. Ich hatte Angst von der anderen nicht akzeptiert zu werden.
Vor allem bei fremden Leute hatte ich Probleme mich offen zu geben und verstellte mich oft bzw. nahm mich zurück um nicht negativ aufzufallen.

Ich machte mir außerdem immer sehr viele Gedanke darüber, was andere von mir denken könnten, was ich erst jetzt gelernt habe abzulegen und zu kontrollieren. Mein Verhalten wurde dadurch stark verändert und reguliert. Durch den Alkohol konnte ich dieses Denken abstellen. Mir fiel es plötzlich leicht mit Leuten, die nicht aus meinem engen Umfeld kamen, zu sprechen und Spaß zu haben. Aber auch bei meinen engen Freunden oder Familie meiner Freundin etc. fiel es mir leichter alkoholisiert lockere Konversationen zu führen. Nüchtern kam ich mir oft verkrampft und steif vor. Der Alkohol machte mich lockerer und ließ meine Gedanken sich auf den Moment konzentrieren. Mein Selbstbewusstsein stieg. Ich konnte die Gedanke, darüber was andere denken, damit abstellen.

Hinzu kam, dass es mir schwer viel mit Mädchen umzugehen. Ich wäre von mir aus nie auf jemanden zugegangen und war auch immer extrem aufgeregt, wenn ich in einer solchen Situation war. Durch den Alkohol gelingt mir auch das besser.

Ich habe diese Wirkung am Alkohol sehr geschätzt und auch leider nicht reflektiert, dass ich mein Verhalten auch anders hätte ändern können bzw. nie wirklich darüber nachgedacht, dass ich mein Verhalten probierte mit dem Alkohol zu verändern. Bis zum Abitur war ich immer noch in meiner körperlichen Entwicklung zurück. Ich hatte dadurch Selbstzweifel und weiterhin kein besonders großes Selbstbewusstsein. Mit 18 wurde ich oft auf 13 Jahre geschätzt. Nach dem Abitur bin ich dann 6 Monate ins Ausland gegangen. Dort trank ich gar keinen Alkohol.

In dieser Zeit lernte ich sehr viel dazu über den Umgang mit fremden Leuten. Auch persönlich habe ich mich sehr stark entwickelt in dieser Zeit. Ich wurde deutlich selbstbewusster und konnte auch zu meiner Meinung stehen auch wenn ich damit nicht der Gruppe entsprach. Bei Frauen war ich jedoch immer noch gehemmter als bei gleichgeschlechtlichen Personen. Das legte sich erst als ich 21/22 war.

Nach meinem Auslandsaufenthalt habe ich in der Heimat mit meinen Freunden weiterhin recht normal Alkohol getrunken. Ein Grund dafür war die Gewohnheit, aber vor allem auch, dass sehr viele spaßige Erinnerungen aus meiner Jungend (16-18) mit Alkohol in Verbindung standen. Ich schrieb dem Alkohol weiterhin dieses Rolle zu. Ich habe das auch nie infrage gestellt, da ich in meinem inneren auch nicht als “Außenseiter” dastehen wollte. Trotz meines neu gewonnenen Selbstbewusstsein konnte ich vor meinen Freunden nicht den Alkohol verweigern bzw. hatte ich aus eigener Motivation mitgetrunken. Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Abend erst richtig gut und lustig wird, wenn man auch Alkohol trinkt. Wenn ich nüchtern geblieben bin war ich mit meinen Gedanken öfters nicht bei der Sache, oder ließ mich nicht auf die Situation ein. Diese Verknüpfung war für mich auch die schwierigste zu lösen. Ich habe viele Situationen, in denen ich sonst getrunken hatte durchleben müssen, um mir klarzumachen, dass der Alkohol nicht der Grund für Spaß und Geselligkeit ist und dass es nicht der Alkohol ist der mich lockerer und offener macht.

Ein weitere Punkt ist, dass ich mich immer sehr viele und intensive Gedanke mache. Durch den Alkohol wurde dies mehr oder weniger abgestellt und man „lebte im Moment“.


Als äußeres Motiv sehe ich bei mir die Gesellschaft, in der der Alkoholkonsum toleriert und vorgelebt wird. Dadurch stellte sich mir nie die Frage warum ich überhaupt so gerne Alkohol trinke. Für mich waren abendliche Gesellschaft und Alkohol verknüpft. Hinzu kam, dass wenn man mal nicht getrunken hat wurde man immer genauer gefragt, warum denn nicht? was denn los ist? Dadurch entstand das Bild in mir, dass es ungewöhnlich ist nichts zu trinken.

Bei den Mengen habe ich mich auch an den anderen Leuten orientiert. Ich trank allerdings selten Schnaps, weil ich wusste dass ich davon schneller und unkontrollierte betrunken wurde. Ich trank meistens bis zu einem gewissen Level was zwischen 0,8 und 1,3 gelegen hat. Generell hatte ich meinen Konsum gut im Griff und trank nie so viel, dass ich Ausfallerscheinungen hatte oder nicht mehr wirklich klar denken konnte. Jedoch trank ich meistens bis zu der besagten Promille, weil es mir gefiel wie es mich fühlen ließ und man die Situationen andern wahrnahm.

Normal war es aber auch für mich aber auch bei kurzen spontanen treffen ein Bier nicht zu verweigern. Ich schätze daran vor allem die Geselligkeit, gemeinsam ein Bier zu trinken. Ich ließ mich dadurch anders auf Situationen ein und war weniger gehemmt, auch vor dem ersten Schluck.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Vor allem, dass ich dadurch gesprächiger, "witziger" wurde. Ich konnte mich Fallen lass und frei von Gedanken machen, was andere über mich denken könnte. Außerdem viel es mir durch den Alkohol leichter meine Gedanken abzustellen und in dem Moment zu leben/genießen. Allerdings aus heutiger Sicht stimmt das nur bedingt.
Ich schätzte außerdem den vermeidlichen Spaß, der nur den alkoholisierten vorbehalten war.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Nein.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Ich denke nicht wirklich negative Folgen, aber er hat meine Freizeit am Wochenende oft begleitet.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Während meiner Jugend. Dort habe ich nie darüber nachgedacht, was ich da eigentlich mache. Dadurch, dass alle andere um mich es mir gleich taten war es noch weniger auffallend.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja früher (17) habe ich das schon 3-4 mal erlebt. Mir ist das dann aber nie wieder passiert. Ganz selten und an habe ich mal mehr getrunken, als üblich bzw. als was ich sonst trank, aber immer nur bis zu eine gewissen Pegel (Ich schätze maximal 1,6-1,8). Ich war dann allerdings schon stark betrunken, konnte das dann aber noch realisieren und hörte dann auch sofort auf. An dem Abend der fahrt war das tendenziell auch so, allerdings fühlte ich mich durch meine starke Euphorie sehr gut und überschätzte mich.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Ja, generell habe ich jeden Januar keine Alkohol getrunken, da ich jeden Januar 8 Tage Heilfasten mache.


19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Früher hätte ich mein Konsum als normal angesehen, da mein Umfeld es genauso wie ich tat. Heute würde ich das schon als leicht übermäßigen Konsum sehen. Ich trank nicht immer nur aus Genuss sonder schätzte auch, die Änderungen in meinem Verhalten durch den Alkoholeinfluss. Ich würde jedoch nicht sagen, dass ich auf dauert eine Sucht entwickelt hätte. Dazu habe ich den Alkohol sehr mit Gesellschaft und Spaß verknüpft, was ich heute gelernt habe anders zu sehen und wahrzunehmen. Ich habe nie alleine Alkohol getrunken oder auch nie das verlangen gehabt. Durch Fälle in unserer Verwandtschaft mit Alkoholsucht und dadurch, dass meine Eltern immer mit uns Kindern darüber offen gesprochen haben, wusste ich die Gefahr von Alkohol immer einzuschätzen.
 

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Heute und in Zukunft


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wie viel: KT (Regel: 12 mal Jährlich an besonderen Anlässen (große Geburtstage, Hochzeiten, Neujahr, mein Geburtstag), 2x 0,1 Gläser Wein, oder 2 Flaschen 0,33 Bier) Ich plane die Termine mindestens 3 Monate im Voraus.

Durch die veränderte Situation durch Corona und den Lockdowns habe ich die „Rahmenbedingungen“ leicht angepasst. Die Zeit der Vorausplanung habe ich auf 1,5 Monate reduziert und auch die Anlässe nicht von der Anzahl der Personen abhängig gemacht, jedoch weiterhin großer Geburtstag (25,30...) etc. Allerdings habe ich auch wiedersehen mit dem Kernfreundeskreis hinzugenommen.

Das habe ich gemacht um möglichst viele realitätsnahe Erfahrungen vor der MPU mit dem KT zu sammeln und werde das nach der MPU wieder ändern.
Von den bisher 7 mal KT habe ich tatsächlich nur 3 mal auch die zweite Trinkeinheit eingenommen, da ich durch meine neue Denkweise, mein früheren Grund für mehr Alkohol nicht mehr besteht.
Wenn ich eine Trinkeinheit zu mir nehme mache ich das dann ganz bewusst und erfreue mich lediglich am Genuss.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

29.05.2021 – Glas Rotwein (Primitivo) 0,15 l (60. Geburtstag meiner Mutter)


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Nein.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Weil ich keine Suchtgefahr bei mir sehe. Außerdem bin ich überzeugt, dass ich eine sehr verantwortungsvolle und willensstarke Person bin, die sehr gut in der Lage ist mit Alkohol umzugehen. Ich habe gelernt meine Sicht auf den Alkohol zu ändern und die Verknüpfungen aufzulösen. Ich sehe heute Alkohol als Besonderheit an, um einen besonderen Anlass zu feiern. Mir geht es beim Alkohol nicht mehr um die Wirkung und dass es mich offener und lockerer macht.
Außerdem habe ich Rückblickend mich noch nie so stark entwickelt und mit absolut zufrieden mit der aktuellen Lebensweise.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Um ehrlich zu sein, habe ich vor der TF mein Alkoholkonsum nicht genauer reflektiert. Ich fand nicht, dass es auffiel, dass es zu viel sein könnte. Durch die MPU Vorbereitung habe ich erstmals ein anderes Bild vom Alkoholkonsum und habe meine Einstellung dazu verändert. Ich habe alte Verknüpfungen und Gewohnheiten gelöst und mich neu entwickelt. Hätte ich das vorher schon in der Tiefe reflektiert wäre es vermutlich nie zu der Fahrt gekommen.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Am Anfang war es ganz neu für mich und auch lange sehr sehr ungewohnt. Ich hätte öfters gerne mal etwas mitgetrunken. Mit der Zeit hat sich das aber immer weiter gelegt. Dabei halfen mir vor Allem die Situationen in denen ich nicht kontrolliert Getrunken habe, sondern das häufige durchleben von Situationen, in denen ich sonst etwas getrunken hätte und es heute nicht mehr tue. Heute denke ich nur noch recht wenig daran und mir fällt es auch nicht schwer in Gesellschaft von betrunkenen zu sein. Dabei hat mir vor allem geholfen mich nicht vor anderen zu schämen und die Gedanken darüber was andere von mir denke abzulegen. Ich weiß auch, dass mit den Öffnungen nach Corona von Festivals und Discos es für mich kein Problem sein wird auch dort nicht zu trinken. Da ich sowieso nie der aller größte Fan von solchen Veranstaltungen war und wenn nur aus Interesse an einem Künstler dorthin gehen würde kann ich ohne Probleme auf den Alkohol dort verzichten.

Da ich sehr diszipliniert bin und Dinge nicht einfach wieder ändere, bin ich mir absolut sicher, dass ich auch in der Zukunft sehr sicher und verantwortungsvoll mit dem Alkohol umgehen kann. Dadurch dass ich mit allen Leuten offen über meine Situation und Veränderung gesprochen habe habe ich auch Rückhalt von außen gewonnen.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin noch offenerer geworden und spreche mit Leuten auch über intimere Sachen (die MPU und mein Verhalten z.B). Man ist an den Abenden viel klarer und schätzt diese mehr. Man wird zwar auch früher müde und fährt eher heim, hat dafür aber auch mehr vom Folgetag. Ich mache außerdem viel mehr Tagsüber mit Freunden: Radfahren, Heimwerken, Spiele..

Vor allem den Radsport habe ich für mich entdeckt genieße es zusammen oder alleine umherzufahren.

In der dazugewonnen Zeit für mich (am Wochenende früher wach) habe ich mir angewöhnt regelmäßig neues für meinen Beruf zu lernen, da ich mich Anfang nächsten Jahres selbstständig machen werde.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Da ich bisher nur gute Erfahrungen damit gemacht habe und mich sehr über meine Stärke in dieser Hinsicht freue, würde ich nicht wieder zurückkehren wollen. Außerdem hilft der Trinkkalender dabei alles im Blick zu haben und nur gezielt Alkohol zu trinken.

Ich bin sehr stolz auf mich und mir gefallen die positiven Reaktionen aus dem Umfeld auf die Veränderung. Wenn ich heute ein Jahr zurück denke war ich dort nicht glücklicher als heute.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Ich habe mich in den neun Monaten sehr stark verändert und zu beginn war ich eher skeptisch und beängstigt. Ich bin aber sehr positiv von der Veränderung überrascht, weshalb ich weiß, dass ich mein altes Verhalten nicht wieder aufnehmen werde. Die größte Sorge war das ich nicht mehr so viel Spaß haben werde und mich nicht so fallen lassen kann. Ich habe allerdings verstanden und gelernt, dass nicht der Alkohol den Spaß an einem Abend bringt.

Durch das abstellen meiner Gedanken darüber was andere über mich denken und das “leben im Moment” ist es mir gelungen mich frei zu Verhalten ohne Wunsch nach etwas was mich “lockerer” macht.
Das schwierigste für mich war es mein Denkverhalten in der Hinsicht zu ändern, dass ich mir selbst keine bzw. nur sehr wenige Gedanke mache, was andere über mich denken könnten. Ich habe zuvor mein Verhalten dadurch immer extrem eingeschränkt und meinen Gefühlen nicht freien lauf gelassen.
Durch stetiges bewusst werden in den Momenten (halt, du fängst an falsch zu denken) und dann durchleben von "unangenehmen" Situationen (also Situationen die ich mit dem alten denken vermieden/ nicht gemacht hätte) ist meine Komfortzone immer größer geworden. Heute bin ich so weit, dass ich mich "frei" bewegen und ausdrücken kann. Natürlich denkt man ab und zu immer noch darüber nach wie man sich verhält, was ich aber dann zu benehmen und normal zähle.
Ich außerdem sehr viel mit meiner Freundin darüber gesprochen, welche eine sehr selbstbewusste und kommunikative Person ist. Sie hat mich auch oft darauf hingewiesen, wenn ich wieder mal in alte Denkmuster gefallen bin, bzw. mich vor Interaktionen mit Leuten gescheut habe. Auch meinen Freunden habe ich von meiner Denkweise berichtet und nach Ihrer gefragt in dieser Hinsicht. Dort habe ich zwar parallelen erkennen können und erkannt, dass es in leichter Form ganz natürlich ist, jedoch nicht so ausgeprägt wie bei mir.
Der Alkohol hatte mich an Abenden in Gesellschaft genau das Denkmuster immer ablegen lassen. Wenn ich früher einen Abend alkoholfrei blieb empfand ich es genau aus diesem Grund, dass ich mich nicht so verhalten konnte wie ich wollte, bzw. immer leicht angespannt war. Heute erlebe ich genau diese Situationen anders, ich denke nicht viel über meine Wirkung auf andere nach und fokussiere mich einfach auf den Moment und "lebe" ihn. Durch meine Schwester habe ich das morgentliche meditieren angefangen, wodurch ich es immer besser schaffe mir keine Gedanken zu machen, sondern in dem Moment zu leben.
Ein wichtiger Schritt war definitiv auch mein Denke in der Hinsicht zu ändern, dass ich auch über andere nicht Urteile. Ich habe viel darüber gelesen, dass wenn man das eigene Denke (was andere über ein denken) sollte man sich aber auch keine Gedanken über andere machen.

Ich würde nicht, sagen dass ich mir heute gar keine Gedanken mehr darüber mache, jedoch fällt mir mittlerweile sofort auf wenn ich mich von den Gedanken leiten lasse bzw. mich dadurch einschränke und negativ beeinflussen lasse. Ich reflektiere dann immer warum und in welchem Moment ich das gerade denke und gehe quasi ein Schritt zurück und mache mir klar, dass diese Gedanken je nach Angelegenheit angebracht sind oder nicht. Außerdem lass ich mich nicht mehr gefühlsmäßig davon leiten und kann mich ohne Scham so zeigen wie ich bin.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Jedes mal wenn ich plane zu trinken, plane ich auch automatisch, wie ich anschließend wieder nach Hause komme. Und da ich ja nur 2 Bier oder 2 Wein trinke, behalte ich meine Entscheidungskraft immer bei mir.
 
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