MPU-Fragebogen ausgefüllt.. Hinweise, Ratschläge, etc?

HerrNase

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Hallo!

Ich habe vor ein bis zwei Wochen im Forum "MPU-Board" folgenden Fragebogen ausgefüllt, allerdings gestern jedoch von "xxxxxx" den Hinweis bekommen es besser hier noch einmal zu versuchen..
Ich hänge einfach den gesamten Post hier nochmal an.
Ich habe meine Antworten ausgedruckt und mittlerweile einige Ergänzungen und kleinere Änderungen notiert. Diese sind im Text unten noch nicht drin, ich werde meine Antworten nochmal posten, sobald ich alles überarbeitet habe, ich denke in den nächsten Tagen schaffe ich das.
Daher wäre es wahrscheinlich sinnvoll die "alten" Antworten nur als Richtung zu verstehen, dass noch einige Antworten "unvollständig" bzw besser beantwortet werden können. Also muss nicht jede "Kleinigkeit" direkt diskutiert werden, möglicherweise habe ich manche Punkte bereits selbst erkannt und "verbessert". Ich schätze ca ein Drittel der Antworten bekommen "Ergänzungen"..
Sollten Antworten sehr problematisch sein, freü ich mich natürlich über direktes Feedback. Auch falls die Richtung bereits grob stimmt bin ich für ein kurzes Feedback dankbar.

Einen Termin für meine Haaranalyse habe ich bereits, Ende Juli 2011. Der Arzt meinte bis dahin sollten die Haare die gewünschten 6 cm haben. Falls nicht haben wir vereinbart die nötige Zeit abzuwarten..
Ausserdem habe ich mir ein Buch geordert, "Sicher durch den Medizinisch-Psychologischen Test (MPU): Mit zahlreichen Beispielen für Fragen und Antworten Sicher durch den Medizinisch-Psychologischen Test (MPU): Mit zahlreichen Beispielen für Fragen und Antworten"
Ich hoffe mich damit etwas auf den konkreten Ablauf des Gesprächs vorbereiten zu können.

Viele Grüße,
HerrNase
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

HerrNase

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Nun zum ursprünglichen Post:


Irgendwann in den nächsten Monaten steht endlich auch meine MPU an.
Ich habe im Februar 2006 meinen Führerschein wegen Cannabiskonsum verloren. Die Werte waren "niedrig". 1,1 ng THC und 11,0 ng THC-COOH.
Ich habe Ende 2007 ein halbes Jahr Abstinenznachweise gesammelt, wäre allerdings knapp über die damals geltende 2 Jahresfrist gekommen und hätte eine neü Prüfung machen müssen. Da ich gleichzeitig ein Studium begonnen hatte und nicht unbedingt einen Führerschein brauchte und meine finanzielle Situation eher schwierig war, verfielen diese Nachweise mittlerweile.
Ich werde mein Studium bald beenden und möchte/brauche nun auch wieder einen Führerschein. Ich habe seit Februar 2006 nicht mehr gekifft und beabsichtige sobald es geht eine Haaranalyse (im Moment ca 4,5 cm) für den Abstinenznachweis machen zu lassen.

Um mich vorzubereiten habe ich hier schon einiges gelesen und nun endlich auch mal selbst den Fragebogen ausgefüllt.

Ich würde mich freün, wenn sich jemand mit Erfahrung die Mühe macht und sich meine Antworten mal anschaut und mir etwas Feedback gibt, ob das der richtige Weg ist, oder ob ich manches nochmal überdenken sollte..

Die Fragen und Antworten folgen weiter unten..

Vielen Dank!
Grüße,
HerrNase




Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?

Mit ca 10 bis 13 Jahren. Zusammenhang weiss ich nicht mehr,
die erste Erinnerung an Geschichten über Suchterkrankungen
ist ein Buch in der Schule, "Hau ab, du Flasche!", dort geht
es allerdings hauptsächlich oder ausschließlich um Alkohol.
Im Elternhaus keinerlei Umgang Drogen und Alkohol nur für
Genusszwecke, ich habe meine Eltern nie betrunken gesehn.
Allerdings wurde das Thema nicht tabuisiert. Irgendwann habe
ich zu Hause zum Beispiel auch mal das Buch "Wir Kinder vom
Bahnhof Zoo" gelesen. Gut möglich, dass ich dort das erste
Mal vertieft von illegalen Drogen und Sucht gelesen habe.
Bekannt waren mir Drogen vorher wahrscheinlich auch schon,
allerdings für mich zu dieser Zeit absolut kein Thema.

Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Zur Zeit meines Abiturs, auf einer Faschingsfeier. Mehr
oder weniger plötzlich hatte ein Klassenkamerad einen Joint
dabei und der machte dann die Runde. Da ich vorher bereits
ein paar Bier getrunken hatte, löste der Cannabiskonsum
einen sogenannten Lachflash aus, den ich zwar nicht wirklich
kontrollieren konnte, der damals allerdings auch nicht
unangenehm war. Die Faschingsumzüge in meiner Heimat,
der schwäbischen Alb, sind zu späterer Stunde öfters ziemlich
"feuchtfröhlich" und es wird im gesamten Stadtkern gefeiert.
In der insgesamt sehr ausgelassenen Gesellschaft viel meine
sehr übersteigerte Heiterkeit nur denjenigen auf, die mich
sonst als eher ruhigeren Menschen kennen.

Konsumbiographie:

Mit knapp 21 Jahren das erste Mal probiert, nachdem das
Abitur so ziemlich geschafft war und nur noch die mündlichen
Prüfungen ausstanden.
Im Anschluss gelegentlicher Konsum auf Parties, jedoch
unregelmäßig. Menge war dann meistens 3-4 Joints über den
Abend/Nacht verteilt auf mehrere Leute. In der Summe hatte
wohl meistens jeder ca 1 Tüte, mit geschätzt ca 0,1 bis 0,3
Gramm Marihuana, geraucht.
Nach dem Abitur machte ich Zivildienst und wohnte das erste
mal nicht bei meinen Eltern sondern im Ziviwohnheim. Dort
traf ich auf viele Leute die sehr regelmäßig kifften und auch
mein Konsum nahm zu. Nicht täglich, aber doch mehr als nur
alle paar Tage. Im Schnitt ungefähr alle 2 Tage. Die Menge
war dabei jeweils geschätzt (in Summe) im Schnitt ca 2 Joints.
Nach dem Zivildienst begann ich zu studieren und die
Konsumhäufigkeit nahm wieder ab. Damals rauchte ich nur nach
bestandenen Prüfungen oder in den Ferien Joints. Auch hier
waren immer Freunde dabei und die Menge variierte jeweils von
insgesamt 1-2 Joints pro Person.
Nach 3 Semestern kam ich in einem Fach an "meine Grenzen" und
mir stand eine mündliche Prüfung in diesem Fach bevor.
Bereits vor Antritt der Prüfung war mir klar, dass ich diese
nicht bestehen wollte und entsprechen unvorbereitet bestand
ich die Prüfung nicht.
In der Zeit danach rauchte ich mehr, eine zeitlang auch täglich,
damals ca 3-4 Joints pro Tag.
Nachdem ich mich neu orientiert und zunächst für eine Ausbildung
im selben Fachgebiet wie das begonnene Studium entschieden habe
nahm der Konsum wieder ziemlich ab und ich rauchte nur
gelegentlich, höchstens 1-2 Mal im Monat und dann 1-3 Joints.
Mit Beginn der Ausbildung musste ich täglich Auto fahren,
pro Strecke ca 80 km, also 160 km pro Tag. Damit war klar, dass
kiffen unter der Woche nicht möglich war, was ich auch nicht tat.
Dennoch habe ich Wochenends und in den Ferien gelegentlich mit
Freunden gekifft, dabei jedoch darauf geachtet mindestens 2 Nächte
vor der nächsten Fahrt nichts mehr zu rauchen. Dies "funktionierte"
scheinbar solange ich nicht kontrolliert wurde. Nachdem ich
kontrolliert und positiv auf Cannabis getestet wurde steht fest,
dass die Zeiträume zwischen Konsum und den Autofahrten zumindest
grenzwertig waren und ich vermutlich 1-2 Tage länger, vor einer
Autofahrt nichts hätte rauchen dürfen/sollen.

Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Beim ersten Kontakt mit Cannabis war auf jeden Fall auch Alkohol
im Spiel. Später empfand ich es als eher unangehm etwas zu trinken
und dazu zu kiffen. Insbesondere hatte ich sobald ich etwas geraucht
hatte keinerlei Bedürfnis nach Alkohol, sondern viel mehr nach
süßen Säften oder Cola und ähnlichem.

Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Zu bestimmten Anlässen, also auf Parties (bei denen nicht gekifft
wurde) trank ich in "normalen" Mengen, wie die meisten anderen
in meinem Alter auch. Mal mehr, mal weniger (2 Bier bis 5-6 Bier
+ Schnaps/Long Drinks). Keine Auffälligkeiten unter Alkoholeinfluss.

Sonstige Suchtmitteleinahme?

Nein. (Tabak)

Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Im Nachhinein bewerte ich die Folgen des Cannabiskonsums eindeutig
als negativ. Damit meine ich vor allem das "Faul sein", was ich
damals allerdings als positiv empfand. Es war zum Beispiel sehr
gemütlich einfach nur mehrere Filme am Abend anzuschaün.
Ausserdem empfand ich Gespräche mit anderen bekifften Leuten als
interessant und angenehm. Aus heutiger Sicht drehten sich diese
Gespräche allerdings allzuhäufig im Kreis und führten zu keinen
großartigen neün Ansichten.
Was mir damals bereits als negative Folge auffiel, war dass ich
und andere bekiffte Leute in solchen Gesprächen öfters vergaßen,
was in vorhergehenden Gesprächen bereits besprochen worden war.
Damit war es dann häufig vorprogrammiert, dass solche Gespräche
immer und immer wieder zu den gleichen "Ergebnissen" führten.

Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Da ich die Folgen damals als nicht so gravierend einschätzte und
insbesondere die Vergesslichkeit sich nicht auf Dinge, die im
nüchternen Zustand besprochen wurden, bezog, sah ich keinen direkten
Grund deswegen aufzuhören.

Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Ende Februar 2006:
1,1 ng/ml THC
11,0 ng/ml THC-COOH
ansonsten hab ich keine weiteren Werte (THC-OH) im Schriftverkehr
erhalten

Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit, welche an einem Montagabend
festgestellt wurde, habe ich nach mehr wöchiger Abstinenz nur am
Wochenende gekifft. Samstag abends 3 Joints mit 3-4 Leuten und am
Sonntagvormittag 1 Joint zu zweit.

Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich habe einen Freund, der die gleiche Ausbildung machte, über das
Wochenende besucht. Daher konnte ich das Auto über das Wochenende
im Geschäft stehen lassen und musste erst am Montagabend wieder
fahren. In gemütlicher Runde haben wir dann am Wochenende abends
gekifft.

Wie sind sie auffällig geworden?

Nachdem der Urintest positiv ausfiel wurde meine Frage ob
ich auffällig gewesen wäre von den Polizisten mit Hinweis auf
Routinekontrolle verneint. ( Ich war mit einem alten Golf 2 und etwas
unrasiert unterwegs.)

Was war der Zweck der Fahrt?

Heimfahrt von der Arbeit, nachdem ich das Wochenende bei einem Freund
verbracht hatte.

Wie weit wollten/sind Sie gefahren?

Gesamtstrecke ca 80 km
Kontrolle nach ca 40 km

Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs.

Nach meiner damaligen Einschätzung, gar nicht.
Im Nachhinein gehe ich davon aus, dass ich die Grenzwerte wohl nicht
nur einmal überschritten habe und die "2 Nächte" die ich vor einer
Autofahrt nichts geraucht habe wohl nicht ausreichten. Um eine Zahl zu
nennen schätze ich einfach mal, es könnten insgesamt 10-20 Mal gewesen
sein, bei denen ich "dabei" gewesen wäre, falls ich kontrolliert geworden
wäre. Hierbei handelte es sich allerdings nie um Konsum direkt vor einer
Fahrt, sondern vielmehr um Unterschätzen der Daür des Drogeneinflusses.

Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und dem Führen eines
Kraftfahrzeuges gelöst?

Anscheinend habe ich diesen Konflikt damals nur vor meinem eigenen
Gewissen gelöst gehabt und tatsächlich gab es ein Problem mit meiner
Unterschätzung der Daür des Drogeneinflusses.

Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Man hat eine verzögerte Reaktion und unter Umständen eine beschränkte
Wahrnehmung der Umwelt, was dazu führen kann, dass man Situationen falsch
einschätzt.
In schlimmen Fällen könnten auch Fehlwahrnehmungen
auftreten, die für andere Verkehrsteilnehmer nicht vorhersehbare und
unberechenbare Aktionen auslösen können. Damit gefährdet man sich selbst
und andere.

Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis: mindestens 48 Stunden, in der Regel sollte man jedoch von mehr
Ausgehen und mindestens 3-4 Tage lang nicht Autofahren.
Alkohol: laut Faustregel aus der Fahrschule wird ca 0,1 Promille pro
Stunde abgebaut, jedoch sollte man auch hier eher länger warten

Sind Sie sich im Klaren darüber, welche Folgen es bei einem täglichen
Konsum gibt?

Es besteht die Gefahr, dass man sehr schnell eine Sucht entwickelt und/oder
die Droge in den Alltag integriert. Darüber hinaus riskiert man sich sozial
von anderen, die Drogen ablehnen, isoliert und sich sehr schnell nur noch
in einem Umfeld, das die Drogen akzeptiert und/oder selbst konsumiert,
befindet. Was sich wiederum verstärkend auf den Drogenkonsum auswirkt/en kann.

Persönliche Gründe für den Cannabiskonsum:

Anfangs Neugier und Faszination des neün (im Vergleich zu Alkohol)
Rauschempfindens.
Später Steigerung von Gemütlichkeit und Entspannungsgefühlen.
Über kurze Zeit auch Vertreiben von unangehmen Sorgen (nach dem Abbruch des
Studiums). Dies war allerdings vorbei sobald ich neü Pläne für meine Zukunft
hatte.

Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäussert?

Meine Familie zeigte sich sehr anfangs sehr besorgt. da ich jedoch weiterhin
Pläne hatte und mich für diese einsetzte wechselte die Besorgnis mit der Zeit
dahin, dass vor allem meine Eltern wohl mehr oder weniger damit rechneten,
dass ich früher oder später damit "anecken" würde und ich dann mit den
Konseqünzen des Drogenkonsums zurecht kommen müsste. Toleriert oder "gern
gesehen" haben sie es zu keinem Zeitpunkt.
Wenige meiner Freunde waren sehr dagegen und der Kontakt zu diesen nahm über
die Zeit ab, das lag allerdings auch daran, dass ich nach dem Zivildienst
weiter weg wohnte und die alten Bekannten nur noch selten sah.
Viele meiner damaligen Freunde haben selbst gekifft und waren eher der Meinung
ich käme, im Vergleich zu ihnen selbst, gut damit klar.
Meine Freundin, die ich hatte als ich mit kiffen anfing, war ebenfalls anfangs
sehr besorgt, hatte aber weniger ein Problem damit, dass ich gekifft habe, als
viel mehr damit, dass sie es nicht nachvollziehen konnte, dass man zum Beispiel
einen ganzen Abend (bis Nachts) nichts macht ausser Filme anzuschaün.

Gab es Ereignisse in Ihrem Leben die zu verstärktem Konsum führten?

Die anfängliche Orientierungslosigkeit nach dem Abbruch des Studiums, gepaart
mit viel Freizeit in der ich wenig zu tun hatte, ausser mir Gedanken über
meine Zukunft zu machen, löste vorübergehenden täglichen Konsum aus.
Sobald ich allerdings neü Pläne hatte nahm der Konsum wieder ab.

Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Nein, nicht direkt, da es mir nicht schwerfiel auf Drogen zu verzichten.
Allerdings habe ich mich mit Freunden über das Thema ausgiebig und wiederholt
unterhalten und meine Meinung zu diesem Thema hat sich dahingehend gefestigt,
dass ich sage, man braucht keine Drogen und kann im Gegenteil das Leben ohne
Drogen erfüllter und ausgiebiger genießen.

Gibt es in ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das BtmG oder
Suchtkrankheiten?

Keine BtmG Verstöße.
Mein Opa war, laut meiner Mutter, mehrere Jahre stressbedingt Alkoholiker.
Nachdem er eine Niere wegen Krebs verloren hatte ist er jedoch trocken und
rührt seit bald 30 Jahren keinen Alkohol an. Meines Wissens nach war er jedoch
nie in psych. Behandlung oder Therapie wegen des Alkoholkonsums.

Hatten Sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?

Wie bereits erwähnt hatte ich nach dem Abbruch des Studiums eine Konsumspitze,
eine mehrmonatige oder gar längere Konsumpause hatte ich bis zum Zeitpunkt
der Auffälligkeit nicht, oder jedenfalls keine geplante/beabsichtigte.
Es gab nach Beginn meiner Ausbildung durchaus Zeiten in denen ich mehrere
Wochen nicht gekifft habe, wie lange genau weiss ich allerdings nicht, da ich
damals nicht so sehr darauf geachtet habe.

Was hat Sie daran gehindert ohne Drogen abzuschalten?

Gehindert hat mich nichts, es war allerdings mit Cannabiskonsum subjektiv viel
intensiver möglich. Aus heutiger Sicht war der Entspannungszustand unter
Cannabiseinfluss jedoch sicher nicht "besser"/"größer" als ich es im nüchternen
Zustand erreichen kann.

Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Auch hier empfand ich damals zu keinem Zeitpunkt, einer solchen Gefahr
ausgesetzt zu sein. Heute ist mir jedoch bewusst, dass jeder der Drogen
konsumiert mehr oder weniger suchtgefährdet ist. Eine Immunität gegen Drogen
gibt es nicht und häufig werden Situationen, die einen in einer "Spirale"
immer weiter und tiefer in Kontakt mit Drogen und schließlich in Abhängigkeit
bringen können, unterschätzt. Zum Beispiel kann sich der Freundeskreis so
verändern, dass man im täglichen Umgang nur noch mit ebenfalls konsumierenden
Menschen engen privaten Kontakt pflegt, was es einem immer leichter macht
den Drogenkonsum vor sich selbst zu rechtfertigen und letztendlich ein
Weltbild erzeugen kann, in dem Drogenkonsum alltäglich ist und die Folgen
davon völlig ausgeblendet sind.

Waren Sie drogenabhängig?

Da ich keinerlei Zwang zum Drogenkonsum verspürte und auch ohne Drogen
nicht das Gefühl hatte, dass mir etwas fehlt, denke ich nicht. Auch hat mir
aus meinem Umfeld nie jemand gesagt er wäre dieser Meinung.

Hätten Sie rückblickend eine Drogenkarriere verhindern können?

Da ich prinzipiell der Meinung bin keine "klassische" Drogenkarriere hinter
mir zu haben, kann ich die Frage nur näherungsweise beantworten.
Ich denke ich hätte es durchaus verhindern können Drogen, wenn auch nur
"gelegentlich", zu konsumieren. Aus heutiger Sicht, mit ein paar Jahren Abstand
und etwas mehr Lebenserfahrung, verbuche ich das alles als Erfahrung, die ich
gemacht habe. Diese hat mich zwar nicht weitergebracht, mich allerdings dazu
gezwungen mich intensiv mit mir selbst, meinem Handeln und den Auswirkungen
auf mein Umfeld und meine Zukunft auseinanderzusetzen.

Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich bereits damals die Drogen nicht brauchte und nur konsumierte um
zum Beispiel das Entspannungsgefühl zu verstärken. Es gibt keinen Grund für
mich Drogen zu nehmen, ich mache sehr gerne Sport und beschäftige mich auch
in meiner Freizeit gerne mit "meinem Fachgebiet"(Informatik). Daraus entstehen
immer wieder kleinere Hobbyprojekte mit denen ich mich beschäftige und die
mir Spaß machen und wenn Sie gelöst wurden "Erfolgserlebnisse" vermitteln.
Ausserdem empfinde ich heute Leute, die bekifft sind, als eher langweilig oder
wenigstens realitätsfern, so dass ich keinerlei Bedürfnis habe auch so zu sein.
Abstinent sein bedeutet für mich, dass ich keine Drogen nehme und in der Folge
auch keine "Anecken" mit Gesetzen oder der Gesellschaft riskiere.

Beschreiben Sie den Punkt an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden

haben:

Der Punkt an dem ich mich für ein abstinentes Leben entschieden habe war
unmittelbar nachdem ich auffällig geworden war und mir klar wurde, dass ich
die Folgen des Drogenkonsums unterschätzt hatte. Da ich auch vorher schon mit
meinem Leben zufrieden war und ich damals bereits nur noch alle paar Wochen
konsumierte, war es kein "krasser" Wechsel sondern eher ein i-Punkt, der mir
die Entscheidung völlig darauf zu verzichten "abnahm".

Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil ich, wie bereits erwähnt, kein Bedürfnis nach Drogen habe und im Gegenteil
mir das Umfeld eher zu langweilig ist. Ich habe zwar noch einige Freunde die
kiffen, jedoch kann ich mit diesen mittlerweile recht wenig anfangen, wenn
diese gerade etwas geraucht haben und ich verbringe nur Zeit mit ihnen, wenn
sie nüchtern sind.

Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Es gab keine große Veränderung für mich, ausser dass ich zum Beispiel darauf
verzichtet habe mit Freunden die kiffen wollten den Abend zu verbringen.
Diese Veränderung fiel mir jedoch nicht schwer, sondern hat mir im Gegenteil
schnell klar gemacht, wie langweilig es ist, bekifft rumzusitzen und sich über
belanglose Dinge zu unterhalten.

Wer hat Ihnen dabei geholfen?

Geholfen haben mir dabei, wenn man so möchte, die Freunde, die selber keine
Drogen nehmen. Wobei diese Hilfe im Prinzip darauf beschränkt war, dass ich
eben etwas mehr Zeit als vorher mit diesen verbrachte.

Wie reagierte Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Ausschließlich positiv, auch wenn manche Freunde es nicht einfach verstanden,
sondern für sich selbst Gründe suchen mussten, um sich zu erklären, dass ich
darauf verzichte selbst zu konsumieren oder Zeit mit Leuten, während diese
konsumieren, zu verbringen. Für die meisten dieser Freunde war meist der
verlorene Führerschein die passende Erklärung.
Die meisten Freunde allerdings begrüßten meine Entscheidung/Abstinenz und
verstanden es ohne größere Erklärung oder gar "Rechtfertigung".

Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten
gehabt?

Ja, zwar nicht zu allen und vor allem ließ der Kontakt zu jenen, die für sich
selbst größere Gründe bemühen mussten um sich meine Abstinenz zu erklären,
nach. Ich habe die Ausbildung mittlerweile beendet, ein weiteres Studium
begonnen und dieses fast abgeschlossen. Das war mit erneuten Umzügen verbunden
und hat auch dazu geführt, dass der Kontakt zu den Drogenbekannten einschlief
und nur noch die guten Freunde übrig blieben.

Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt wie Ihre Bekannten Drogen
konsumiert haben?

Ja, dies war jedesmal geprägt von einem Gefühl des Gelangweiltseins und nicht
auf einer Wellenlänge in Gesprächen zu sein. Daher verzichte ich mittlerweile
einfach darauf, bei solchen Situationen dabei zu sein. Da ich momentan (seit
ca 3 Jahren) in einem Studentenwohnheim wohne bekomme ich öfter mit, dass
Bekannte kiffen. Das ist für mich allerdings kein Problem, da es natürlich
genug andere Leute gibt, die nicht kiffen und ich verbringe dann mit diesen
meine Zeit.

Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis umzugehen?

Ich werde abstinent bleiben, da es mir nichts gibt und ich mehr vom Leben
erwarte als subjektiv "ultra-entspannt" rumzusitzen.
Es gab Situationen in denen ich zum Beispiel Gras bei Bekannten gesehen habe
und ich hatte kein Bedürfnis zu kiffen.
 

HerrNase

Neuer Benutzer
Haben Sie Cannabis zu Hause?

Selbstverständlich nicht. Wozu? :)

Wie wollen Sie es in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ
zu führen?

Da ich abstinent bin, mittlerweile seit mehreren Jahren, sehe ich keine Gefahr,
dass ich plötzlich Lust bekommen könnte zu kiffen. Der größte Teil meines
Umfelds kifft nicht und in mein Leben passen Drogen nicht mehr.
Ich werde bald mein Studium abschließen und werde danach entweder anfangen zu
arbeiten, ein Aufbaustudium (Master) beginnen oder vielleicht ins Ausland

gehen. Diese Pläne schließen Kiffen "zwar nicht grundsätzlich aus", mir ist
bekannt und bewusst, dass auch viele arbeitende Menschen und Studenten kiffen
und auch im Ausland überall Drogen konsumiert werden, das bedeutet mir ist klar
dass ich immer wieder und überall mit Cannabis konfrontiert werde.
Allerdings kommt es für mich und meine Ansprüche an mich selbst nicht mehr in

Frage.

Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich denke es würde mir auffallen, sollte ich irgendwann das Bedürfnis haben,
kiffen zu wollen. So wenig ich mir das im Moment vorstellen kann, ist mir die
Gefahr grundsätzlich bewusst und in dem Fall würde ich mich darauf besinnen
was ich von mir selbst erwarte und mich mit guten Freunden darüber unterhalten.

Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke Alkohol, genau wie die meisten meiner Bekannten, die
Studentenparties besuchen. Ich habe nicht das Gefühl besonders viel oder häufig
zu trinken. Insbesondere ist mir bewusst zu welchen Gelegenheiten ich nicht
trinken möchte, zum Beispiel wenn ich viel zu tun habe oder Termine anstehen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
"Sicher durch den Medizinisch-Psychologischen Test (MPU): Mit zahlreichen Beispielen für Fragen und Antworten Sicher durch den Medizinisch-Psychologischen Test (MPU): Mit zahlreichen Beispielen für Fragen und Antworten"
Ich hoffe mich damit etwas auf den konkreten Ablauf des Gesprächs vorbereiten zu können.
Richte dich nach deinem beantworteten FB. Dies sind die gängigsten Fragen zu deiner Thematik. Dieser FB kommt direkt von der Basis, also von denen die die MPU bereits hinter sich haben. Ein Buch, kann auch kein entsprechendes Forum ersetzen ... Bücher antworten nicht, wenn man eine Frage stellt.

Ende Februar 2006:
1,1 ng/ml THC
11,0 ng/ml THC-COOH
ansonsten hab ich keine weiteren Werte (THC-OH) im Schriftverkehr
erhalten
Diese Werte berechtigen eine Abstinenzdaür von 6 Monaten ... unter dem, geht eh nix anderes.

Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?

Mit ca 10 bis 13 Jahren. Zusammenhang weiss ich nicht mehr,
die erste Erinnerung an Geschichten über Suchterkrankungen
ist ein Buch in der Schule, "Hau ab, du Flasche!", dort geht
es allerdings hauptsächlich oder ausschließlich um Alkohol.
Im Elternhaus keinerlei Umgang Drogen und Alkohol nur für
Genusszwecke, ich habe meine Eltern nie betrunken gesehn.
Allerdings wurde das Thema nicht tabuisiert. Irgendwann habe
ich zu Hause zum Beispiel auch mal das Buch "Wir Kinder vom
Bahnhof Zoo" gelesen. Gut möglich, dass ich dort das erste
Mal vertieft von illegalen Drogen und Sucht gelesen habe.
Bekannt waren mir Drogen vorher wahrscheinlich auch schon,
allerdings für mich zu dieser Zeit absolut kein Thema.
Das hätte als Antwort gereicht !

Sonstige Suchtmitteleinahme?

Nein. (Tabak)
Tabak und sogar Kaffee, zählen hier auch dazu.

Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit, welche an einem Montagabend
festgestellt wurde, habe ich nach mehr wöchiger Abstinenz nur am
Wochenende gekifft. Samstag abends 3 Joints mit 3-4 Leuten und am
Sonntagvormittag 1 Joint zu zweit.
Vermeide solche Wörter ... "nur" ... "mal eben"..."lediglich" usw. Diese sind psychologische Synonyme für Verniedlichung/Verharmlosung.

Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und dem Führen eines
Kraftfahrzeuges gelöst?

Anscheinend habe ich diesen Konflikt damals nur vor meinem eigenen
Gewissen gelöst gehabt und tatsächlich gab es ein Problem mit meiner
Unterschätzung der Daür des Drogeneinflusses.
Du hast den Konflikt gar nicht gelöst, für dich gab es gar keinen.

Insgesamt ist dein "Werk" gar nicht so schlecht, ich warte aber bis du deinen überarbeiteten FB einstellst ... obiges ist mir nur beim "überfliegen" aufgefallen.
Bitte übernimm, als optische Form (Nummerierung), diesen FB
 

HerrNase

Neuer Benutzer
Danke für die schnelle Antwort!

Auch wenns ne Nachtschicht war.. Ich hab die neün Antworten fertig, folgen unten..
Es gibt sicherlich noch einige Dinge die ich nicht so formulieren würde oder andere die ich eventüll nicht ansprechen sollte.

Danke für deine Mühe!

Viele Grüße,
HerrNase
 

HerrNase

Neuer Benutzer
1. Wann haben Sie das erste Mal von illegalen Drogen gehört?

Mit ca 10 bis 13 Jahren.
(Zusammenhang weiss ich nicht mehr, die erste Erinnerung an Geschichten über Suchterkrankungen ist ein Buch in der Schule, "Hau ab, du Flasche!", dort geht es allerdings hauptsächlich oder ausschließlich um Alkohol. Im Elternhaus keinerlei auffälliger Umgang mit Drogen und Alkohol, nur kleinste Mengen für Genusszwecke, ich habe meine Eltern nie betrunken gesehn. Allerdings wurde das Thema nicht tabuisiert. Irgendwann habe ich zu Hause zum Beispiel auch mal das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" gelesen. Gut möglich, dass ich dort das erste Mal vertieft von illegalen Drogen und Sucht gelesen habe. Bekannt waren mir Drogen vorher wahrscheinlich auch schon, allerdings für mich zu dieser Zeit absolut kein Thema.)

2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert?

Zur Zeit meines Abiturs, auf einer Faschingsfeier. Mehr oder weniger plötzlich hatte ein Klassenkamerad einen Joint dabei und der machte dann die Runde. Ich hatte vorher bereits ein paar Bier getrunken, und der Cannabiskonsum löste einen sogenannten Lachflash aus, den ich zwar nicht wirklich kontrollieren konnte, der damals allerdings auch nicht unangenehm war. Die Faschingsumzüge in meiner Heimat, der schwäbischen Alb, sind zu späterer Stunde öfters ziemlich "feuchtfröhlich" und es wird im gesamten Stadtkern gefeiert. In der insgesamt sehr ausgelassenen Gesellschaft viel meine übersteigerte Heiterkeit nur denjenigen auf, die mich sonst als eher ruhigeren Menschen kennen.

3. Konsumbiographie:

Mit knapp 20 Jahren das erste Mal probiert, nachdem das Abitur so ziemlich geschafft war und nur noch die mündlichen Prüfungen ausstanden.
Im Anschluss gelegentlicher Konsum auf Parties, jedoch unregelmäßig. Menge war dann meistens 3-4 Joints über den Abend/Nacht verteilt auf mehrere Leute. In der
Summe hatte wohl meistens jeder ca 1 Tüte, mit geschätzt ca 0,1 bis 0,3 Gramm Marihuana, geraucht.
Nach dem Abitur machte ich Zivildienst und wohnte das erste mal nicht bei meinen Eltern sondern im Ziviwohnheim. Dort traf ich auf viele Leute die sehr regelmäßig kifften und auch mein Konsum nahm zu. Nicht täglich, aber doch mehr als nur alle paar Tage. Im Schnitt ungefähr alle 2 Tage. Die Menge war dabei jeweils geschätzt (in Summe) im Schnitt ca 2 Joints.
Nach dem Zivildienst begann ich zu studieren und die Konsumhäufigkeit nahm wieder ab. Damals rauchte ich nur nach bestandenen Prüfungen oder in den Ferien Joints. Auch hier waren immer Freunde dabei und die Menge variierte jeweils von insgesamt 1 bis 2 Joints pro Person. Nach 3 Semestern kam ich in einem Fach an "meine Grenzen" und mir stand eine mündliche Prüfung in diesem Fach bevor. Bereits vor Antritt der Prüfung war mir klar, dass ich diese nicht bestehen wollte und entsprechend unvorbereitet bestand ich die Prüfung nicht.
In der Zeit danach rauchte ich mehr, eine zeitlang auch täglich, damals ca 3-4 Joints pro Tag.
Nachdem ich mich neu orientiert und zunächst für eine Ausbildung im selben Fachgebiet wie das begonnene Studium entschieden hatte nahm der Konsum wieder ziemlich ab und ich rauchte gelegentlich, ca 1-2 Mal im Monat und dann jeweils 1-3 Joints.
Mit Beginn der Ausbildung musste ich täglich Auto fahren, pro Strecke ca 80 km, also 160 km pro Tag. Damit war klar, dass kiffen unter der Woche nicht möglich war, was ich auch nicht tat. Dennoch habe ich von Zeit zu Zeit an Wochenenden und in den Ferien gelegentlich mit Freunden gekifft, dabei jedoch darauf geachtet mindestens 2 Nächte vor der nächsten Autofahrt nichts mehr zu rauchen.
Mit 2 Nächten meine ich zum Beispiel, Abends gegen 22:00 der letzte Joint, danach schlafen (1. Nacht), am gesamten nächsten Tag kein Konsum (2. Nacht) und am Tag darauf dann erst wieder selbst Auto zu fahren (ca 06:00). Damit ergeben sich ca 32 Stunden ohne Konsum vor einer Autofahrt.Dies "funktionierte" scheinbar(!) solange ich nicht kontrolliert wurde. Nachdem ich kontrolliert und positiv auf Cannabis getestet wurde steht fest, dass die Zeiträume zwischen Konsum und den Autofahrten mindestens grenzwertig, eher jedoch zu kurz, waren und ich mindestens 1-2 Tage länger, vor einer Autofahrt nichts hätte rauchen dürfen.

Zur Veranschaulichung (Werte geben durchschnittlich geschätzt Joints/Monat an):
tempya.png
 
Zuletzt bearbeitet:

HerrNase

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4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?

Beim ersten Kontakt mit Cannabis war auf jeden Fall auch Alkohol im Spiel. Später empfand ich es als eher unangehm etwas zu trinken und dazu zu kiffen. Insbesondere hatte ich sobald ich etwas geraucht hatte keinerlei Bedürfnis nach Alkohol, sondern viel mehr nach süßen Säften oder Cola und ähnlichem.

5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?

Zu bestimmten Anlässen, also auf Parties (bei denen nicht gekifft
wurde) trank ich in "normalen" Mengen, wie die meisten anderen
in meinem Alter auch. Mal mehr, mal weniger (2 Bier bis 5-6 Bier
+ Schnaps/Long Drinks). Keine Auffälligkeiten unter Alkoholeinfluss.

6. Sonstige Suchtmitteleinahme?

Tabak und manchmal Kaffee. Manchmal mehrere Tage in Folge 2-4 Tassen pro Tag, dann wieder wochenlang kein Kaffee.

7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?

Im Nachhinein bewerte ich die Folgen des Cannabiskonsums eindeutig als negativ. Damit meine ich vor allem das "Faul sein", was ich damals allerdings als positiv empfand. Es war zum Beispiel sehr gemütlich einfach nur mehrere Filme am Abend anzuschaün.
Ausserdem empfand ich Gespräche mit anderen bekifften Leuten als interessant und angenehm. Aus heutiger Sicht drehten sich diese Gespräche allerdings allzuhäufig im Kreis und führten zu keinen großartigen neün Ansichten.
Was mir damals bereits als negative Folge auffiel, war dass ich und andere bekiffte Leute in solchen Gesprächen öfters vergaßen, was in vorhergehenden Gesprächen bereits besprochen worden war. Damit war es dann häufig vorprogrammiert, dass solche Gespräche immer und immer wieder zu den gleichen "Ergebnissen" führten, und keinerlei Erkenntnisgewinn brachten.

8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?

Da ich die Folgen damals als nicht so gravierend einschätzte und insbesondere die Vergesslichkeit sich nicht auf Dinge, die im nüchternen Zustand besprochen wurden, bezog, sah ich keinen Grund deswegen aufzuhören.

9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?

Ende Februar 2006:
1,1 ng/ml THC
11,0 ng/ml THC-COOH
ansonsten hab ich keine weiteren Werte (THC-OH) im Schriftverkehr
erhalten

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?

In der Woche vor der Auffälligkeit, welche an einem Montagabend festgestellt wurde, habe ich nach mehrwöchiger (mind 4) Abstinenz am Wochenende gekifft. Samstag abends 3 Joints mit 3-4 Leuten und am Sonntagvormittag 1 Joint zu zweit.

11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit konsumiert?

Kein Cannabis, kein Alkohol.
Mehrere Zigaretten und möglicherweise 2-3 Tassen Kaffee.

12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?

Ich habe einen Freund, der die gleiche Ausbildung machte, über das Wochenende besucht. Daher konnte ich das Auto über das Wochenende im Geschäft stehen lassen und musste erst am Montagabend wieder fahren. In gemütlicher Runde haben wir dann am Wochenende abends gekifft. Und da ich wusste, dass ich am nächsten Tag erst abends wieder fahren musste (wir konnten mit einem weiteren Bekannten am
Montagmorgen zur Arbeit fahren), nahm ich es in Kauf diesmal nicht zwei Nächte Pause zu haben, sondern nur eine (knapp) vergleichbare Zeitspanne, ohne jedoch zweimal geschlafen zu haben. Damals habe ich nicht über die genaü Daür der Pause nachgedacht, nach grobem Überschlagen ging ich davon aus, dass es wohl ungefähr so wie sonst sein müsste. (ca einen halben Tag später (also vormittags) noch etwas rauchen und ca einen halben Tag später (also abends) erst wieder zu fahren.

13. Wie sind sie auffällig geworden?

Nachdem der Urintest positiv ausfiel wurde meine Frage ob ich auffällig gewesen wäre von den Polizisten mit Hinweis auf Routinekontrolle verneint. ( Ich war mit einem alten Golf 2 und etwas unrasiert unterwegs.)

14. Was war der Zweck der Fahrt?

Heimfahrt von der Arbeit, nachdem ich das Wochenende bei einem Freund verbracht hatte.

15. Wie weit wollten/sind Sie gefahren?

Gesamtstrecke ca 80 km
Kontrolle nach ca 40 km

16. Wie oft waren Sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs.

Nach meiner damaligen Einschätzung, gar nicht. Im Nachhinein gehe ich davon aus, dass ich die Grenzwerte wohl nicht nur einmal überschritten habe und die "2 Nächte" die ich vor einer Autofahrt nichts geraucht habe wohl nicht ausreichten. Um eine Zahl zu nennen schätze ich einfach mal, es könnten insgesamt 30-40 Mal gewesen sein, bei denen ich "dabei" gewesen wäre, falls ich kontrolliert geworden wäre. Möglicherweise ist die Zahl auch höher da es sich um einen Zeitraum von insgesamt 4 Jahren handelt. In der Zeit meines Zivildienstes und während des Studiums, sowie in der Phase verstärkten Konsums nach Studienabbruch fuhr ich jedoch sehr selten bis gar nicht Auto und die "2 Nächte"-Regel hielt ich ein. (Damit handelte es sich daher subjektiv nicht um Konsum direkt vor einer Fahrt, sondern vielmehr um Unterschätzen der Daür des Drogeneinflusses.)

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen Drogenkonsum und dem Führen eines
Kraftfahrzeuges gelöst?

Da ich meinte lange genug vor einer Autofahrt zu warten, gab es diesen Konflikt (in diesem Sinne) für mich nicht. Da ich jedoch nachweislich nicht ausreichend lange genug wartete, existierte der Konflikt unabhängig davon ob ich ihn wahrnahm und meine vermeintliche Lösung war tatsächlich ein Problem.

18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Man hat eine verzögerte Reaktion in komplexen Situationen und unter Umständen eine beschränkte Wahrnehmung der Umwelt, was dazu führen kann, dass man Situationen falsch einschätzt.
In schlimmen Fällen könnten auch Fehlwahrnehmungen auftreten, die für andere Verkehrsteilnehmer nicht vorhersehbare und unberechenbare Aktionen auslösen können.
Konkrete Beeinträchtigungen sind um Beispiel falsche Abstandsschätzungen sowie erhöhtes Blendrisiko. Dazu kann eine reduzierte Gefahrenwahrnehmung kommen.
Damit gefährdet man sich selbst und vor allem andere Verkehrsteilnehmer.

19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Cannabis: mindestens 48 Stunden, in der Regel sollte man jedoch von mehr
Ausgehen und mindestens 3-4 Tage lang, bei starkem Konsum auch länger, nicht Autofahren. Ausserdem besteht zumindest theoretisch die Gefahr spontaner Flashbacks, wobei hierbei die Meinungen auseinander gehen und keine mir bekannte endgültige Aussage zu treffen ist.
Alkohol: laut Faustregel aus der Fahrschule wird ca 0,1 Promille pro
Stunde abgebaut, jedoch sollte man auch hier eher länger warten


20. Sind Sie sich im Klaren darüber, welche Folgen es bei einem täglichen
Konsum gibt?

Es besteht die Gefahr, dass man sehr schnell eine Sucht entwickelt und/oder
die Droge in den Alltag integriert. Darüber hinaus riskiert man sich sozial
von anderen, die Drogen ablehnen, zu isolieren und man sich sehr schnell nur noch in einem Umfeld, das die Drogen akzeptiert und/oder selbst konsumiert,
befindet. Was sich wiederum verstärkend auf den Drogenkonsum auswirken kann.
Daürhafter Konsum kann sich ausserdem negativ auf den Kreislauf sowie die Reaktionsfähigkeit auswirken.
Desweiteren besteht die Gefahr durch Abstumpfung von Hormonrezeptoren Stimmungsschwankungen
und Depressionen zu erleben was sich zum Beispiel durch Antriebslosigkeit äussern kann.
Es muss auch davon ausgegangen werden, dass durch Cannabiskonsum schwere psychologische Probleme ausgelöst werden können (zum Beispiel Neurosen/Panikzustände/Schizophrenie/..)

21. Persönliche Gründe für den Cannabiskonsum:

Anfangs Neugier und Faszination des neün (im Vergleich zu Alkohol)
Rauschempfindens.
Später Steigerung von Gemütlichkeit und Entspannungsgefühlen.
Über kurze Zeit auch Vertreiben von unangehmen Sorgen (nach dem Abbruch des
Studiums). Dies war allerdings vorbei sobald ich neü Pläne für meine Zukunft
hatte.
Nachdem ich meine Konsumbiographie erstellt und darüber nachgedacht habe,zeigt sich auch, dass ich habe vor allem in Zeiten der "Unterforderung" bzw Unbeschäftigtseins und ohne konkrete Ziele für meine Zukunft mehr konsumiert habe.

22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäussert?

Meine Familie zeigte sich sehr anfangs sehr besorgt. da ich jedoch weiterhin
Pläne hatte und mich für diese einsetzte wechselte die Besorgnis mit der Zeit
dahin, dass vor allem meine Eltern wohl mehr oder weniger damit rechneten,
dass ich früher oder später damit "anecken" würde und ich dann mit den
Konseqünzen des Drogenkonsums zurecht kommen müsste. Toleriert oder "gern
gesehen" haben sie es zu keinem Zeitpunkt.
Wenige meiner Freunde waren sehr dagegen und der Kontakt zu diesen nahm über
die Zeit ab, das lag allerdings auch daran, dass ich nach dem Zivildienst
weiter weg wohnte und die alten Bekannten nur noch selten sah.
Viele meiner damaligen Freunde haben selbst gekifft und waren eher der Meinung
ich käme, im Vergleich zu manchen von ihnen selbst, gut damit klar.
Meine Freundin, die ich hatte als ich mit kiffen anfing, war ebenfalls anfangs
sehr besorgt, hatte aber weniger ein Problem damit, dass ich gekifft habe, als
viel mehr damit, dass sie es nicht nachvollziehen konnte, dass man zum Beispiel
einen ganzen Abend (bis Nachts) nichts macht ausser Filme anzuschaün.
Dass dies die Beziehung zu ihr tatsächlich belastete wurde mir erst im Nachhinein klar. Die Beziehung ging während meines Studiums auseinander, ca 1 Semester vor Studienabbruch.

23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben die zu verstärktem Konsum führten?

Die anfängliche Orientierungslosigkeit nach dem Abbruch des Studiums, gepaart
mit viel Freizeit in der ich wenig zu tun hatte, ausser mir Gedanken über
meine Zukunft zu machen, löste vorübergehenden täglichen Konsum aus.
Sobald ich allerdings neü Pläne hatte nahm der Konsum wieder ab.
Wie aus der Konsumbiographie ersichtlich gab es eine erste Phase verstärkten Konsums während meines Zivildienstes und eine zweite während der Zeit in der ich mich neu orientieren musste.

24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?

Nein, nicht direkt, da es mir nicht schwerfiel auf Drogen zu verzichten.
Allerdings habe ich mich mit Freunden über das Thema ausgiebig und wiederholt
unterhalten und meine Meinung zu diesem Thema hat sich dahingehend gefestigt,
dass ich sage, man braucht keine Drogen und kann im Gegenteil das Leben ohne
Drogen erfüllter und ausgiebiger genießen.
Ich habe mich intensiv mit mir selbst auseinandergesetzt und mich mit dem Thema beschäftigt. Den Führerschein zu verlieren war ein schwerer Schlag für mich, nicht weil ich unbedingt darauf angewiesen war, sondern weil es meinem Selbstbild als vollwertigem Mitglied der Gesellschaft Abbruch tat.
Um mit mir selbst ins Reine zu kommen halfen mir auch Gespräche mit meinen Schwestern, die Psychologie und Sozialpädagogik studiert haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es mir mein Problem nicht zu negativ zu sehen, sondern als Aufrüttler der mich davor bewahrt hat blauäugig in unter Umständen noch größere Probleme zu kommen.

25. Gibt es in ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das BtmG oder
Suchtkrankheiten?

Keine mir bekannten aktenkundige BtmG Verstöße und Suchtkrankheiten.
(Folgendes sollte ich vermutlich streichen?
Mein Opa war, laut meiner Mutter, mehrere Jahre stressbedingt Alkoholiker.
Nachdem er eine Niere wegen Krebs verloren hatte ist er jedoch trocken und
rührt seit bald 30 Jahren keinen Alkohol an. Meines Wissens nach war er jedoch
nie in psych. Behandlung oder Therapie wegen des Alkoholkonsums.)

26. Hatten Sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?

Wie bereits erwähnt hatte ich nach dem Abbruch des Studiums eine Konsumspitze,
eine mehrmonatige oder gar längere Konsumpause hatte ich bis zum Zeitpunkt
der Auffälligkeit nicht, oder jedenfalls keine geplante/beabsichtigte.
Es gab nach Beginn meiner Ausbildung durchaus Zeiten in denen ich mehrere
Wochen nicht gekifft habe, wie lange genau weiss ich allerdings nicht, da ich
damals nicht so sehr darauf geachtet habe(, ich vermute es gab Pausen bis zu 6 Wochen).

27. Was hat Sie daran gehindert ohne Drogen abzuschalten?

Gehindert hat mich nichts, es war allerdings mit Cannabiskonsum subjektiv viel
intensiver möglich. Aus heutiger Sicht war der Entspannungszustand unter
Cannabiseinfluss jedoch sicher nicht "besser"/"größer" als ich es im nüchternen
Zustand erreichen kann sondern löste im Gegenteil eher ein "im Kreis denken" aus.
 
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HerrNase

Neuer Benutzer
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

Auch hier empfand ich damals zu keinem Zeitpunkt, einer solchen Gefahr
ausgesetzt zu sein. Heute ist mir jedoch bewusst, dass jeder der Drogen
konsumiert mehr oder weniger suchtgefährdet ist. Eine Immunität gegen Drogen
gibt es nicht und häufig werden Situationen, die einen in einer "Spirale"
immer weiter und tiefer in Kontakt mit Drogen und schließlich in Abhängigkeit
bringen können, unterschätzt. Zum Beispiel kann sich der Freundeskreis so
verändern, dass man im täglichen Umgang nur noch mit ebenfalls konsumierenden
Menschen engen privaten Kontakt pflegt, was es einem immer leichter macht
den Drogenkonsum vor sich selbst zu rechtfertigen und letztendlich ein
Weltbild erzeugen kann, in dem Drogenkonsum alltäglich ist und die Folgen
davon völlig ausgeblendet sind.
Aus heutiger Sicht bestand die Gefahr wohl zumindest während der Zeit in der ich mich neu orientieren musste.


29. Waren Sie drogenabhängig?

Die Antwort auf diese Frage, genau wie die vorhergehende, hängt von der Definition von Abhängigkeit ab. Soweit ich als Laie diese Definitionen kenne und recherchiert habe, gibt es (evtl. veraltete, zum Bsp "WHO - 1964") Definitionen nach denen ich durchaus als abhängig einzustufen gewesen wäre. Andere Definitionen (zum Bsp in psychologischer Forschung, laut meiner Schwester) setzen weit höhere Grenzen und mein Fall würde möglicherweise als Drogenmissbrauch durchgehen.
Da ich keinerlei Zwang zum Drogenkonsum verspürte und auch ohne Drogen
nicht das Gefühl hatte, dass mir etwas fehlt, hatte ich persönlich nie das Gefühl abhängig zu sein. Auch hat mir aus meinem Umfeld nie jemand gesagt er wäre dieser Meinung.

30. Hätten Sie rückblickend eine Drogenkarriere verhindern können?

Da ich der Meinung bin keine "klassische" Drogenkarriere hinter mir zu haben, kann ich die Frage nur näherungsweise beantworten.
Ich denke ich hätte es durchaus verhindern können Drogen zu konsumieren. Aus heutiger Sicht, mit ein paar Jahren Abstand und etwas mehr Lebenserfahrung, verbuche ich das alles als Erfahrung, die ich gemacht habe. Diese hat mich zwar nicht weitergebracht, mich allerdings dazu gezwungen mich intensiv mit mir selbst, meinem Handeln und den Auswirkungen auf mein Umfeld und meine Zukunft auseinanderzusetzen. Verhindern können hätte ich meine "Drogenkarriere" dadurch, dass ich weniger Zeit mit bestimmten Freunden, und dafür mehr Zeit mit Sport, Hobbies und anderen Freunden verbracht hätte. Im Nachhinein, und da niemand, ausser mir zu Schaden gekommen ist, bin ich der Meinung die Erfahrung ist für mich, wenn ich es so nennen darf, wertvoll, in der Hinsicht, dass sie mir die Grenzen in Richtung Drogen sehr eindringlich klar gemacht hat.

31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Weil ich bereits damals die Drogen nicht brauchte und nur konsumierte um
zum Beispiel das Entspannungsgefühl zu verstärken. Es gibt keinen Grund für
mich Drogen zu nehmen, ich mache sehr gerne Sport und beschäftige mich auch
in meiner Freizeit gerne mit "meinem Fachgebiet"(Informatik). Daraus entstehen
immer wieder kleinere Hobbyprojekte mit denen ich mich beschäftige und die
mir Spaß machen und wenn Sie gelöst wurden "Erfolgserlebnisse" vermitteln.
Ausserdem empfinde ich heute Leute, die bekifft sind, als eher langweilig oder
wenigstens realitätsfern, so dass ich keinerlei Bedürfnis habe auch so zu sein.
Abstinent sein bedeutet für mich, dass ich keine Drogen nehme und in der Folge
auch keine "Anecken" mit Gesetzen oder der Gesellschaft riskiere.
Mein engeres und persönliches Umfeld konsumiert keine Drogen und ich habe im Alltag praktisch keinen Kontakt zu Drogen.

32. Beschreiben Sie den Punkt an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben:

Der Punkt an dem ich mich für ein abstinentes Leben entschieden habe war
unmittelbar nachdem ich auffällig geworden war und mir klar wurde, dass ich
die Folgen des Drogenkonsums unterschätzt hatte. Da ich auch vorher schon mit
meinem Leben zufrieden war und ich damals bereits nur noch alle paar Wochen
konsumierte, war es kein "krasser" Wechsel sondern eher ein i-Punkt, der mir
die Entscheidung völlig darauf zu verzichten "abnahm".

33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?

Weil ich, wie bereits erwähnt, kein Bedürfnis nach Drogen habe und im Gegenteil
mir das Umfeld eher zu langweilig ist. Ich habe zwar noch einige Freunde die
kiffen, jedoch kann ich mit diesen mittlerweile recht wenig anfangen, wenn
diese gerade etwas geraucht haben und ich verbringe nur Zeit mit ihnen, wenn
sie nüchtern sind.
Ausserdem sind mir die Abläufe und Mechanismen bekannt, die einen dazu verleiten können, "das nicht so eng zu sehen" und ehe man sich dessen bewusst wird, hat man Verhaltensweisen angenommen die einen in problematische "Teufelskreise" bringen können.

34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Es gab keine große Veränderung für mich, ausser dass ich zum Beispiel darauf
verzichtet habe mit Freunden die kiffen wollten den Abend zu verbringen.
Diese Veränderung fiel mir jedoch nicht schwer, sondern hat mir im Gegenteil
schnell klar gemacht, wie langweilig es ist, bekifft rumzusitzen und sich über
belanglose Dinge zu unterhalten.
Da ich nach dem Verlust des Führerscheins umzog um meine Ausbildung abzuschließen, wechselte ein Großteil meines Freundeskreises und mein Umfeld bot keine Anreize oder Gelegenheiten zum weiteren Konsum.

35. Wer hat Ihnen dabei geholfen?

Geholfen haben mir dabei, wenn man so möchte, die Freunde, die selber keine
Drogen nehmen. Wobei diese Hilfe im Prinzip darauf beschränkt war, dass ich
eben etwas mehr Zeit als vorher mit diesen verbrachte.

36. Wie reagierte Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Ausschließlich positiv, auch wenn manche Freunde es nicht einfach verstanden,
sondern für sich selbst Gründe suchen mussten, um sich zu erklären, dass ich
darauf verzichte zu konsumieren oder Zeit mit Leuten zu verbringen, während oder nachdem diese konsumieren/ten, zu verbringen. Für die meisten dieser Leute war meist der verlorene Führerschein die passende Erklärung.
Die meisten Freunde allerdings begrüßten meine Entscheidung/Abstinenz und
verstanden es ohne größere Erklärung oder gar "Rechtfertigung".

37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten
gehabt?

Ja, zwar nicht zu allen und vor allem ließ der Kontakt zu jenen, die für sich
selbst größere Gründe bemühen mussten um sich meine Abstinenz zu erklären,
nach. Ich habe die Ausbildung mittlerweile beendet, ein weiteres Studium
begonnen und dieses fast abgeschlossen. Das war mit erneuten Umzügen verbunden
und hat auch dazu geführt, dass der Kontakt zu den Drogenbekannten einschlief
und nur noch die guten Freunde übrig blieben.

38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt wie Ihre Bekannten Drogen
konsumiert haben?

Ja, dies war jedesmal geprägt von einem Gefühl des Gelangweiltseins und nicht
auf einer Wellenlänge in Gesprächen zu sein. Daher verzichte ich mittlerweile
einfach darauf, bei solchen Situationen dabei zu sein. Da ich momentan (seit
ca 3 Jahren) in einem Studentenwohnheim wohne, bekomme ich gelegentlich mit, dass Bekannte kiffen. Das ist für mich allerdings kein Problem, da es natürlich
genug andere Leute gibt, die nicht kiffen und ich verbringe dann mit diesen
meine Zeit.

39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis umzugehen?

Ich werde abstinent bleiben, da es mir nichts gibt und ich mehr vom Leben
erwarte als subjektiv "ultra-entspannt" rumzusitzen.
Es gab Situationen in denen ich zum Beispiel Gras bei Bekannten gesehen habe
und ich hatte kein Bedürfnis zu kiffen.

40. Haben Sie Cannabis zu Hause?

Selbstverständlich nicht. Wozu? :)

41. Wie wollen Sie es in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?

Da ich abstinent bin, mittlerweile seit mehreren Jahren, sehe ich keine Gefahr,
dass ich plötzlich Lust bekommen könnte zu kiffen. Der größte Teil meines
Umfelds kifft nicht und in mein Leben passen Drogen nicht mehr.
Ich werde bald mein Studium abschließen und werde danach entweder anfangen zu
arbeiten, ein Aufbaustudium (Master) beginnen oder vielleicht ins Ausland
gehen. Diese Pläne können Kiffen zwar nicht grundsätzlich verhindern, mir ist
bekannt und bewusst, dass auch viele arbeitende Menschen und Studenten kiffen
und auch im Ausland überall Drogen konsumiert werden. Mir ist klar
dass ich immer wieder und überall mit Cannabis konfrontiert werde.
Allerdings kommt es für mich und meine Ansprüche an mich selbst nicht mehr in
Frage.

42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Ich denke es würde mir auffallen, sollte ich irgendwann das Bedürfnis haben,
kiffen zu wollen. So wenig ich mir das im Moment vorstellen kann, ist mir die
Gefahr grundsätzlich bewusst und in dem Fall würde ich mich darauf besinnen
was ich von mir selbst erwarte und mich mit guten Freunden, meiner Familie oder auch mit professionellen Beratern darüber unterhalten.
Nach entsprechender Analyse meiner Konsumbiographie weiss ich, dass ich in Zeiten in denen ich nicht gefordert bin, oder keine konkreten Pläne habe, meine Zeit mit Aktivitäten füllen sollte. Hierfür kommen zum Beispiel Sport oder Hobbyprojekte in Frage. Ausserdem habe ich Freunde (die keine Drogen konsumieren) an die ich mich jederzeit wenden kann um Zeit mit Ihnen zu verbringen und mit denen ich Pläne (auch) für größere Hobbyprojekte machen kann.
Wenn ich mich in solchen Situtationen mit sinnvollen konkreten Dingen beschäftige geht das Risiko gegen Null.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?

Ich trinke Alkohol, genau wie die meisten meiner Bekannten, die
Studentenparties besuchen. Ich habe nicht das Gefühl besonders viel oder häufig
zu trinken. Insbesondere ist mir bewusst zu welchen Gelegenheiten ich nicht
trinken möchte, zum Beispiel wenn ich viel zu tun habe oder Termine anstehen.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Danke für die schnelle Antwort!

Auch wenns ne Nachtschicht war.. Ich hab die neün Antworten fertig, folgen unten..
Es gibt sicherlich noch einige Dinge die ich nicht so formulieren würde oder andere die ich eventüll nicht ansprechen sollte.

Danke für deine Mühe!

Viele Grüße,
HerrNase

Du hast doch eigentlich noch etwas Zeit, mach dir keinen Stress. :)
Deinen FB schaü ich mir die Tage genaür an.:smiley711:
 

HerrNase

Neuer Benutzer
Mach ich nicht ;-)
Für Studenten sind gelegentliche Nachtschichten nichts außergewöhnliches..
Die nächsten sind für die Thesis bereits geplant, bei gutem Wetter muss das
Eben manchmal sein..

Viele Grüße,
HerrNase
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Die nächsten sind für die Thesis bereits geplant, bei gutem Wetter muss das
Eben manchmal sein..
Ab morgen wirds wieder richtig warm ... heißt für dich dann wieder ... "die Nacht wird zum Tag gemacht" :)
 

HerrNase

Neuer Benutzer
Ab morgen wirds wieder richtig warm ... heißt für dich dann wieder ... "die Nacht wird zum Tag gemacht" :)

Ja, man soll das schöne Wetter ja genießen :smile:

Mir fällt gerade auf, das Diagramm ist nicht 100% korrekt geworden, die Minimalwerte sind nicht auf der korrekten Höhe, wenn man sich an der linken Y-Achse orientiert..
Ich denke aber es reicht so vollkommen aus, um sich ein Bild zu machen.
Ich würde jedem empfehlen sich solch ein Diagramm, wenigstens von Hand, zu skizzieren.. es veranschaulicht die Mengen und Zeiträume und man kann einige Schlüsse ziehen, die man sich ansonsten möglicherweise nicht eingestehen will oder die man nicht direkt erkennt wenn man nur die Zahlen im Kopf hat.
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Mir fällt gerade auf, das Diagramm ist nicht 100% korrekt geworden, die Minimalwerte sind nicht auf der korrekten Höhe, wenn man sich an der linken Y-Achse orientiert..
Ich denke aber es reicht so vollkommen aus, um sich ein Bild zu machen.
Ich würde jedem empfehlen sich solch ein Diagramm, wenigstens von Hand, zu skizzieren.. es veranschaulicht die Mengen und Zeiträume und man kann einige Schlüsse ziehen, die man sich ansonsten möglicherweise nicht eingestehen will oder die man nicht direkt erkennt wenn man nur die Zahlen im Kopf hat.
Das kannst du ja in Excel noch etwas verfeinern.
Eigentlich bin ich Diagramme nur bei einer Trinkentwicklung gewohnt, toll das dies auchmal einer in Form seiner Konsumbiographie macht.
 

HerrNase

Neuer Benutzer
Hab tatsächlich noch etwas dran gebastelt.. immer noch nicht 100%, da die Übergänge interpoliert werden etc.. es sollen ja aber auch nur grob die Konsummuster erkennbar werden.. :)

temp2z.png
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Saubere Arbeit ... meinen herzlichen Glückwunsch !!! :smiley711::smiley711::smiley711:

Über einen kleinen Beitrag ... hier ... und hier ... sage ich Danke.
 
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