MPU im Juli - zweimalige TF, einmal mit Blackout

nina2

Stamm-User
Hallo, das ist ja klasse, das es jetzt dieses Forum hier gibt. ;) Ich war sehr lange in dem anderen MPU-Forum und habe dort auch, durch Nancy und Insa viel Hilfe bekommen. Freü mich aber sehr, das mir geschrieben wurde, das es dieses Forum hier gibt. Ganz besonders, weil ich auch die Ratschläge vom Admin immer sehr hilfreich fand.

Zur Person
Geschlecht: weiblich
Größe: 175
Gewicht: damals 82
Alter: 44

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 19.05.2010
BAK: 2,41
Trinkbeginn: 18.45
Trinkende: 23.45
Uhrzeit der Blutabnahme: ich weiß noch nicht einmal, das mir Blut abgenommen wurde ..... hatte einen Filmriß

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Strafbefehl schon bekommen: ja
Daür der Sperrfrist: bis Dez. 2009

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde entzogen
Hab ich neu beantragt: am 25.02.2010

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: JA
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: TF am 17.07.2007

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Abstinent
Ich lebe abstinent seit: der zweiten TF
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 1
ETG-Programm ja/nein: ja - seit 12.10.2009
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: am 18.05.2010 (sagte ich brauch nicht mehr zu ihm kommen)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: Psychologische Gesprächstherapie bis Dezember 2009
Keine Ahnung:

MPU
Datum: Anfang Juli 2010
Welche Stelle (MPI): TÜV Hessen
Schon bezahlt?: muß ich doch am Tag der MPU

Schon eine MPU gehabt?
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: am 17.07.2007 mit 1,49 Promille
 
Zuletzt bearbeitet:

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo nina,
herzlich Willkommen bei uns.
Ich kenne Deine Geschichte aus dem Idi-Forum.
Wir werden Dich schon durch die MPU bugsieren, keine Angst...:smile:

LG,
Flori
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Wenn es Dir nicht zu schwierig dann mach das...
 

aprilmayjune

Benutzer
Hi Nina,

ich fände es auch gut, den Fragebogen hier zu lesen, denn ich gucke fast nie in dem anderen Forum und außerdem hat es hier dann seine Vollständigkeit und ist auch für neü User nachvollziehbar.

Liebe Grüße:)
 

Insa

Stamm-User
Hallo Nina.
Mensch ich freü mich richtig das du dich hier angemeldet hast. Wirklich. Und man spürt richtig deine Freude dich hier vom eigenen Forum des Admin wohl fühlst. Einfach klasse. Glaub mir auch Du schaffst die Mpu. So wie der Admin es Dir schon sagte. Du mußt keine Angst haben.
Logisch das du nicht im anderem Forum mehr warst. Was soll das da auch. Nur sich runter machen lassen von gewissen Personen oder so, das brauch man echt nicht. Stimmt.Man braucht Hilfe und Verständniss. Und das bekommst Du wie alle anderen User hier in diesem Forum.
Also packen wir gemeinsam an und dann machst du dich auf dein Ziel der Mpu auf dem Weg.
Okay? Gruß Insa
 

nina2

Stamm-User
Ich freü mich auch sehr darüber. Und mit eurer Hilfe werde ich das schon schaffen.
Ohne deine und Nancy's Hilfe in dem anderen Forum wäre ich jetzt noch nicht so weit - und wenn ich jetzt auch noch Flori habe ......
Ich glaube, die MPU kann kommen ....
 

nina2

Stamm-User
Mein Fragebogen

Ich habe meinen Fragebogen nochmal überarbeitet und versucht, alles einzufügen, was mir an Änderungs- und Ergänzungshinweisen von Nancy und Insa gegeben wurde.

Bin mir aber mit meiner Trinkmenge immer noch unsicher.

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Sonntag, 18.05.2008. Ich hatte ab 17.00 Uhr zu einem Grillfest eingeladen. Ich wollte mich damit bei Freunden und Bekannten bedanken. Wollte mit den Menschen, die mir in der Trennungszeit geholfen haben und mich auch bei meinem ersten Führerscheinentzug unterstützt haben, einen schönen Nachmittag/Abend verleben. Ich habe am 17.07.2007 meinen Führerschein wegen einer Alkoholfahrt mit einem BAK von 1,49 Promille verloren. Am 17.05.2008 habe ich den Führerschein zurückerhalten und am 19.05.2008 bin ich mit einem BAK von 2,41 Promille um 0.19 Uhr zum zweiten Mal mit dem Pkw von der Polizei angehalten wurden.

Zu dieser Zeit war es für noch üblich, auf solchen Feierlichkeiten Alkohol zu trinken. Und da nicht mehr fahren mußte, trank ich mit den weiblichen Gästen bedenkenlos Sekt. In der Zeit von 16.00 Uhr bis ca. 22.00 Uhr habe ich sehr viel Sekt (ca. 8 Gläser a 0,2 l) und danach auch noch Wein (2 Gläser a 0,2 l) getrunken.

Eskaliert ist der Abend, als mein Ex-Mann dazukam. Es kam zu einem heftigen Wortwechsel zwischen ihm und mir. Dieses war auch für noch anwesenden Gäste sehr unschön, sodaß alle gegen 23.30 Uhr das Haus verließen.

Ich weiß nicht mehr wie weit ich gefahren bin.
Ich hatte einen Filmriß. Ich kann nicht sagen, wie ich nach Hause gekommen bin.
Ich habe so etwas noch niemals vorher erlebt

Mir wurde am nächsten Tag erzählt, das ich völlig aufgelöst war und immer wieder sagte ich müßte nochmal mit ihm reden - hat aber keiner gedacht das ich da hinterher fahre. Ich weiß das alles nur vom erzählen - kann mich echt an nichts mehr erinnern ..... (aber so muß es gewesen sein, ich bin ja schließlich gefahren - weiß bloß nicht mehr wie).

Ich bin am Morgen auf in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa aufgewacht. Ich habe meine Anwältin angerufen und ihr alles erzählt. Sie mußte für mich in Erfahrung bringen, wo der Wagen stand.

Im Schreiben der Staatsanwaltschaft steht: Die Angeschuldigte befuhr mit dem Pkw öffentliche Straßen, u.a. die BAB2 und die BAB39 in unsicherer Fahrweise und auffallend langsam (40 km/h), obwohl die Angeschuldigte infolge Alkoholeinwirkung mit einem Blutalkoholgehalt von 2,41 Promille nicht mehr fahrtüchtig war, was die Angeschuldigte zumindest billigend in Kauf nahm.
Angehalten wurde ich gegen 0.17 Uhr (steht so auch in dem Schreiben

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

8 Gläser Sekt und 2 Gläser Wein a` 0,2 in der Zeit von 19.00 23.45 Uhr. In diesen knapp 5 Stunden pro Stunde 2 Gläser a` 0,2 l.
Wann die Blutentnahme war, weiß ich nicht. Als ich mir bei der Straßenverkehrsbehörde meine Führerscheinakte angeschaut habe, habe ich darauf leider nicht geachtet. Und in der Tatnacht .. ich weiß ja noch nichtmal, dass ich gefahren bin . Wenn mich einer fragen würde, ich könnte schwören, dass mir kein Blut entnommen wurde .

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ich bin auf der BAB von der Polizei angehalten wurden. Ich wollte zu meinem Ex-Mann fahren, der zu diesem Zeitpunkt in einem Dorf hinter WOB wohnte. Ich bin bestimmt 20 km gefahren und wollte vielleicht noch 10 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich weiß rückblickend nur noch wohin ich fahren wollte.
Ansonsten kann ich mich an die TF nicht mehr erinnern. Ich weiß weder das mir Blut abgenommen wurde, noch wie ich nach Hause kam


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich habe soviel getrunken, dass ich einen Filmriss hatte. Ich war nicht mehr in der Lage, irgendetwas vernünftig zu beurteilen.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Ja, am 17.07.2007 mit 1,49 Promille.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Ich hatte bei meiner ersten Trunkenheitsfahrt 1,49 Promille. Habe also ca. 1 Flasche Sekt getrunken. Ich bin einige Male mit Restalkohol und auch mit Alkohol gefahren. Ich konnte ja auch mit 1,49 Promille noch Autofahren und das erfordert schon ein sehr starkes Training .

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Auf meiner Konfirmation mit 13 Jahren. Ich durfte vor dem Mittagessen auch an einem Glas Sekt mit O-Saft nippen. Ich weiß noch genau, dass ich mich den ganzen Nachmittag noch mit meiner Cousine darüber wunderte, wie die Erwachsenen so ein Zeug trinken können.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Mit 18 Jahren durfte ich in die Disco. Dort habe ich mal an alkoholischen Getränken genippt.
Meinen Ex lernte ich 1989 kennen. Mit ihm habe ich auf Feiern oder anderen besonderen Anlässen (ca. 6 x im Jahr) zum Essen 1 2 Gläser Wein getrunken.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Von 1989 bis 2005 mit meinem Ex bei besonderen Anlässen 1 2 Gläser Wein. Dieses kam ca. 8 x im Jahr vor.
Im Jahr 2000 sind wir in mein jetziges Haus gezogen. 2005 lernten wir durch die Kinder einige Menschen aus der Nachbarschaft besser kennen. Mit ihnen haben wir/ich öfter zusammengesessen (von Sommer 2005 Anfang 2007.) In dieser Zeit steigerte sich mein Alkoholkonsum auf ca. 12 mal im Jahr 2 Trinkeinheiten.

Seit Anfang 2007 kam dieses sehr auf meinen psychischen Zustand an. Manchmal gar nichts und dann wieder 1 Flasche Sekt. Der Alkohol-Konsum hat sich bis zur zweiten TF gesteigert.

Ich habe also nach der ersten TF immer weiter Alk getrunken und nichts an meinem Verhalten geändert (folgrerichtig aus der ersten Alk-Fahrt zum damaligen Zeitpunkt nichts gelernt/lernen wollen).

Mein Alk-Konsum steigerte sich von der ersten bis zur zweiten TF auf 2x im Monat am WE 2 Fl. Sekt oder Wein, sehr selten auch noch etwas mehr.
Alle 3 Monate bis zu 2,5 Flaschen.
Unter der Woche an zwei bis drei Abenden bis zu 2 Gläsern Sekt.



11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Seit Sommer 2005 eben bei privaten Treffen hier im Ort. Ich habe Gelegenheiten gesucht und natürlich auch gefunden. Mein damaliger Freundeskreis bestand aus Menschen, zu deren Leben der Konsum von Alkohol wie selbstverständlich dazugehört. Ich habe meistens mit den Freunden/Bekannten getrunken. Seit Anfang 2007 hat sich der Alkoholkonsum von mir gesteigert. Ich habe dann auch alleine zu Hause etwas getrunken. Ich wollte mir das Leben einfach leichter und schöner trinken.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Innere Motive: Probleme schön trinken. Ich mußte mich nicht mit mir und meiner damaligen Situation auseinander setzen. Ich habe mich mit dem Alkohol betäubt.
Äußere Motive: alle haben getrunken und ich wollte dazugehören und lockerer werden.

Als Kind bin ich sehr behütet aufgewachsen. Ich bin Einzelkind und besonders meine Mutter hat mich sehr überwacht. Alkohol wurde zu Hause sehr wenig getrunken. Meine Eltern haben sich manchmal abends eine Flasche Bier geteilt (also jeder 0,15 l).
Als ich meinen Ex kennenlernte, habe ich sehr wenig getrunken (hat mir nicht geschmeckt, war ich auch durch das Elternhaus nicht gewöhnt).
Bei seiner damaligen Cliqü war das anders ..... ich war sowiso "anders" als seine Cliqü (vielleicht "bodenständiger", "behüteter aufgewachsen", "ernsthafter".) Wir haben uns im Februar 89 kennengelernt und sind im Dezember 89 zusammengezogen. Und in dieser Zeit habe ich mehr Alkohol getrtunken als sonst (also die Zeit "davor", wo ich ja ganz ganz wenig trank und auch die Zeit "danach", da wir da nur zu "besonderen Anläßen" ca. 6x/Jahr 1 bis 2 Gläser Wein/Sekt getrunken habe)
Mein Ex hat damals 50 km von mir entfernt gewohnt und ist dann zu mir gezogen. Wir waren also räumlich sehr weit von seiner früheren Cliqü entfernt, der Kontakt brach ab. Kontakt hatten wir dann zu meinen Freunden. Und das sind echte Freunde, weil ich mit ihnen noch immer befreundet bin. Meine beste Freundin kenne ich z.B. noch aus dem Kiga.....

Später hat dann alles damit angefangen, das mein Ex nach 16 Jahren Ehe mit meiner ehemals besten Freundin und früheren Nachbarin ein Verhältnis begann. Heimlich - sie haben es ca. 6 Monate abgestritten. Zeitgleich habe ich, auf Anraten von beiden, meinen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz für eine sehr hohe Abfindung aufgegeben. Die Abfindungssumme wollte mein Ex dann mit mir bei der Bank seiner Freundin anlegen. Mir ist, als ich das Verhältnis der beiden bemerkte, der Boden unter den Füßen weggezogen wurden. Ich hatte sehr große Angst, mit meinem 3 Kindern ohne Job, also ohne Geld, dazustehen. Er drohte anfangs lange damit, mich fertigzumachen. Er wollte sehr viel Geld, konnte sich an keinerlei Schenkungen meiner Eltern erinnern . Ich konnte nicht mehr vernünftig handeln und denken. Ich bestand nur noch aus Angst. (Ich war zutiefst enttäuscht von meiner Freundin, mein Ex wollte mich nur noch loswerden. Ich habe meinem Ex und meiner Ex-Freundin bis dahin 100 % vertraut Das waren meine seelischen Sorgen. Dann kamen noch die existensiellen Sorgen dazu. Von was sollte ich mit meinen Kindern leben und vor allem wo?) Es war ihm egal, was mit den Kindern und mir passiert er wollte sein neüs Leben genießen.
Dieses alles begann im Sommer 2006. Irgendwann kam dann auch der trügerische Glaube, das nach einem Glas Sekt alles etwas leichter ist. Es blieb oft nicht bei dem einen Glas.....

Bei meiner ersten TF im Juli 2007 bin nach einem bösen Streit mit Handgreiflichkeiten ins Auto gestiegen. Ich bin mit 1,49 Promille mit dem Auto ganz langsam in einen Graben gefahren. Mein Ex hat mich dann abgeholt. Zu Hause klingelte dann kurze Zeit später die Polizei.
Aus dieser Trunkenheitsfahrt habe ich überhaupt nichts gelernt. Ich habe mein damaliges Verhalten nicht geändert. Ich habe auch nicht an mir gearbeitet. Ich habe damals Alkoholmißbrach betrieben. Nach einem Glas Wein am Abend ging es mir vermeintlich besser. Den Führerschein habe ich im Mai 2008 wieder bekommen - und: 2 Tage später wieder verloren. (Diesmal mit 2,46 Promille).

Ich war damals zu. Viele Worte drangen gar nicht zu mir vor. Ich konnte mich auch nicht auf eine Sache konzentrieren (z.B. ein Buch lesen). Ich bin damals zu vielen Beratungsstellen gegangen. Mit meinem Ex war ich bei einem Mediator. Er hat auch dort alles abgestritten und mir üble Nachrede unterstellt. Auch meine damalige Freundin, saß bei mir in der Küche und meinte, sie könne nicht verstehen, warum ich plötzlich so bin. Sie machen doch gar nichts, sie reden nur. Es wäre nichts und ich würde mir alles nur einbilden. Und sie wäre sehr traurig und enttäuscht von mir, das ich ihnen so etwas unterstellen würde.

Mein Leben ist damals grundlegend zusammengebrochen. Alles war auf einmal anders. Ich bestand nur noch aus Angst. Angst, was als nächstes passierte. Ich kam mir vor, wie die Hauptdarstellerin in einem Thriller mit offenem Ende.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
bei wenig Alkohol: Gelassenheit, Lockerheit, lustiger, konnte besser aus mir herausgehen.
Bei viel Alkohol: Depressiv, glasige Augen, Mundgeruch, Übelkeit, Unkonzentriertheit

Aus heutiger Sicht weiß ich auch, das ich damals Dinge gesagt habe, die ich besser nicht gesagt hätte. Ich habe damit Menschen enttäuscht.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Tochter meinte einmal: Mama, hier stinkts. Ich habe danach in Gegenwart der Kinder Alkohol gemieden.
Ich bin den Bedürfnissen meiner Kinder nicht mehr nachgekommen. Ich habe meinen Kindern zu dieser Zeit nicht mehr die Liebe, Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung gegeben, die sie benötigten.
Ich habe den Zustand des Haushalts vernachlässigt.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich bin den Bedürfnissen meiner Kinder nicht mehr nachgekommen. Ich habe meinen Kindern zu dieser Zeit nicht mehr die Liebe, Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung gegeben, die sie benötigten.
Ich habe den Zustand des Haushalts vernachlässigt.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ich trinke heute keinen Alkohol mehr.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Am 18.05./19.05.2008

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Rückblickend gesehen:
Als 18jährige in der Disco habe ich getrunken, weil alle tranken. Weil ich keine Außenseiterin sein wollte. Weil ich froh war, überhaupt dabei zu sein. Und dann habe ich gemerkt, das ich auch noch lockerer wurde, habe mich toll gefühlt.

Später, als ich meinen Ex kennenlernte, hörte ich einmal, wie ein Schwager zu ihm sagte, was hast du denn da für eine kennengelern, die trinkt ja gar nichts. Gar nichts stimmte nicht, aber nach einem Glas Wein/Sekt war eigentlich damals Schluß für mich. Ich mochte Cola einfach lieber.

Früher sah ich mich trotzdem als Genußtrinker. Ich habe auf Feiern getrunken, weil es dazugehörte. Weil alle getrunken haben. Heute weiß ich, das dieser Alkoholkonsum früher schon Mißbrauch war und das ich früher getrunken habe um dazuzugehören.
Während der Trennungs- und Scheidungsphase wurde es immer mehr.
Heute weiß ich, das ich in dieser Zeit mit dem Alkohol meine Probleme betäuben wollte. Ich weiß, daß ich Alkoholmißbrauch betrieben habe. Ich wollte mit dem Alkohol meine Sorgen und meine Einsamkeit bekämpfen. Ich wollte vor meinen Problemen flüchten und habe jetzt gelernt, das Alkohol ein sehr schlechter Seelentröster ist.

Und da ich aus der Vergangenheit gelernt habe, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann, ergibt sich für mich nur eine einzige Folgerung und zwar der konseqünte Verzicht auf Alkohol.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Es war wirklich dieses halbe Glas Sekt Silvester 2008/2009.

Und über dieses halbe Glas Sekt an Sylvester 2008/2009 habe ich mir auch schon viele Gedanken gemacht. Ich habe es dem Psychologen (einer vom TÜV Hessen, der die MPU's leitet), einmal gesagt.
Zürst dachte ich, ich werde sagen, das ich nach der 2. TF im Mai 2008 keinen Alkohol mehr getrunken habe, jedoch zürst nicht wirklich für immer AB leben wollte. Ich habe da einfach nichts mehr getrunken. Dann habe ich die Psychotherapie begonnen. War, glaube ich, im September 08. An Sylvester hatten alle dieses Glas zum anstoßen in der Hand. Ich auch, ich habe getrunken, 1, 2 Schlucke und dann sofort gedacht: was machst du hier eigentlich. Der Alk tut dir nicht gut. Du weißt das sehr genau. Von da an wußte ich innerlich (und das war bis zu dem Zeitpunkt noch nicht, da war es nur im Kopf) das ich niemals mehr Alkohol trinken werde/möchte.


Währen meines Gespräches mit dem Verkehrspsychologen ist mir aber wieder etwas anderes klar geworden. Er hat mich ja auch dem letzten Mal Alk trinken gefragt. Zu ihm habe ich gesagt, seit der zweiten TF habe ich nichts mehr getrunken. Ich habe gemerkt, dass es auf bestimmte Zeiten ankommt. Er fand es auch wichtig, ob der Entschluß für AB von mir und vor der Psychotherapie gekommen ist oder während der Therapie gemeinsam mit der Ärztin. Ich habe ihm gesagt, den Entschluß habe ich vorher und ganz für mich gefaßt.

Meine berechtigte Angst ist jetzt aber, das sich der MPU-Gutachter an meine Geschichte erinnert. Hat mir nämlich wortwörtlich gesagt, dass er eine, die ihren Führerschein nach einer Nacht wieder durch eine TF abgegeben hat, noch nicht hatte.. Ich kann ihm ja jetzt nicht erzählen, dass das Alk-freier Sekt war? Habe ich mir nämlich auch schon überlegt..
 

nina2

Stamm-User
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Ich trinke keinen Alkohol, weil es mir ohne Alkohol sehr gut geht! Weil ich soviel schaffe und erreicht habe.
Ich übernehme für mein Leben selber die Verantwortung. Ich will niemals wieder so sehr die Kontrolle über mein Leben verlieren. Ich habe jetzt so vieles erreicht. Mein Leben ist geordnet und hat Struktur und Sinn. Und dieses alles, was ich bislang erreicht erreicht habe, werde ich mir durch das Trinken von Alkohol nicht kaputt machen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich wollte lange Zeit nicht wahrhaben, das ich ein Alkoholproblem habe. Ich habe mir eingeredet, das Alkohol dazu gehört und die meisten meiner damaligen Freunde haben auch Alkohol getrunken. Das war auch noch nach meiner ersten TF so.
Nach meiner zweiten TF ist mir bewußt geworden, wie unverantwortlich ich mit meinem Leben umgegangen bin. Ich war und bin erschrocken darüber, das ich so betrunken war, das ich nicht mehr weiß was ich getan habe. Ich hätte das Leben und/oder die Gesundheit von anderen Menschen und mir zerstören können.
Ich habe eine Therapie begonnen (die ich im Dezember 2009 abgeschlossen habe) in der meine familiäre Situation und meine Alkoholproblematik aufgearbeitet wurden. Während dieser Therapie habe ich gelernt, mit Konflikten umzugehen.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe mit meiner Therapeutin intensive Gespräche geführt. Mit ihrer Hilfe habe ich meine gesamte Situation aufgearbeitet. Ich habe mit ihr über alle Probleme gesprochen. Diese Gespräche haben mir sehr geholfen meine Lebenssituation zu erfassen, meine Schwächen und Stärken zu erkennen und neün Mut und Kraft zu finden.

Ich habe gelernt über meine Probleme zu reden. Ich habe aber auch gelernt „nein“ zu sagen. Und ich habe gelernt, mir Hilfe zu suchen und diese Hilfe auch anzunehmen. Wenn es mir nicht gut ging, habe ich meine Freundin angerufen und wir haben geredet oder ich bin mit dem Fahrrad zu ihr gefahren. Wir haben dann über alles gesprochen und auch wenn wir nicht immer gleich eine Lösung für das jeweilige Problem fanden, schon das reden und die andere Sichtweise (die ich dadurch bekam) haben mir immer wieder geholfen, jede Situation zu meistern.

Ich bin sehr viel Fahrrad gefahren oder ich bin spazieren gegangen. Dabei habe ich aufgetankt und neü Energie und auch positive Gedanken bekommen.

Ich konnte mich wieder an der Schönheit der Natur erfreün. Ich habe wieder Interesse für mein Hobby die Fotografie. Ich kann mich wieder auf ein Buch konzentrieren.

Ich habe in dieser Zeit meinen jetzigen Freund kennengelernt. Er unterstützt mich. Wir sind füreinander da. Meine Kinder mögen ihn sehr gerne. Wir sind glücklich.

Ich habe mir leckere Säfte gekauft. Habe mir einen Obstteller gemacht. Habe dieses abends vor dem Fernseher als Snack gegessen. Und ich habe am Morgen das Gefühl genossen, fit aufzuwachen.

Ich habe gelernt, dass es kein Problem und keine Schwierigkeit gibt, die ich nicht lösen kann. Ich weiß wie viel ich geschafft habe, was ich bislang alles erreicht erreicht habe. Die Umstellungsphase war Arbeit an mir und meinem damaligen Verhalten, aber sie war ein stetiger Weg nach oben. Mir ist wieder bewußt geworden, was ich leisten kann, was ich alles schaffen kann.

Mit meinem heutigen inneren Wissen, meiner heutigen Stärke würde mir solch ein Absturz niemals mehr passieren. Da bin ich mir zu 100 % sicher. Einfach auch deshalb, weil ich mir dieses alles so genau vorstellen kann.

Zu meinem Ex habe ich jetzt einen "normalen" Kontakt. Er kann die Kinder jederzeit sehen. Die Kinder können ihn immer anrufen. Er holt die Kinder jeden zweiten Samstag bis Sonntag zu sich. Zwischendurch macht er mal mit einem Kind etwas. Oft ruft der Kleine (8 Jahre) bei ihm an. Die Mädchen (fast 13 Jahre) auch, aber die "wollen" dann auch was. Z.B. mal aus der Schule oder von einer Freundin abgeholt werden. Ich empfinde für ihn genauso viel wie für meinen Nachbarn, es ist ein neutrales Gefühl. Auch bei meiner ehemaligen Freundin ist das Gefühl jetzt neutral.

Zu meiner Mutter (mein Vater ist schon lange verstorben) habe ich einen sehr guten Kontakt. Sie kommt regelmäßig (1 x Woche) zu mir.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich bin voller Energie und Tatendrang.
Es geht mir sehr gut.
Mein Privatleben ist geordnet und stabil.
Ich unternehme viel mit meinen Kindern und meinem Freund.
Ich habe Einladungen zu Vorstellungsgesprächen erhalten, konnte mich letztendlich zwischen zwei Stellen entscheiden. Habe jetzt eine ganz tolle Stelle als Teamassistentin in der AOS-Psychologie, in der ich für mich sehr viel lernen kann.
Ich rede offen über Probleme.

Zu meinen Freundinnen habe ich sehr guten Kontakt. Ich habe auch neü Menschen kennengelernt.
Alle kennen meine Haltung gegenüber dem Alkohol. Sie wissen, das ich abstinent lebe. Ich freü mich über ihre positiven Eindrücke, die sie mir von mir jetzt mitteilen, so wie sie mich jetzt erleben.

Ich bin aktiv. Jetzt im Frühling bin ich sehr viel im Garten. Ich freü mich über alles, was dort grünt und blüht. Ich bepflanze Töpfe mit Frühlingsblumen und erfreü mich daran. Ich genieße die warmen Sonnenstrahlen und die Radfahrten duch die Natur.
Ich kümmere mich um mich. Ich achte darauf, dass es mir gutgeht. Dann geht es auch meinen Kindern und meinem Freund gut. Und es geht uns gut.




27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Indem ich nicht vergesse, was ich gelernt und verinnerlicht habe. Ich habe die TF als Chance begriffen, mein Leben neu zu ordnen und zu leben. Ich habe in dieser Zeit sovieles erreicht! Ich weiß, was ich leisten kann und ich bin auf das erreichte sehr stolz! Es geht mir sehr gut, ich bin glücklich.
Und indem ich weitermache, wie bisher:
Ich rede über meine Gefühle und benenne meine Sorgen. Ich akzeptiere, dass das Leben immer wieder Höhen und Tiefen bereithält.
Weiterhin sportlich aktiv bleibe und mir auch „Auszeiten“ nehme.
Ich spreche Probleme und Sorgen an und ich hole mir professionelle Hilfe, wenn ich nicht weiter weiß. Die Gepräche mit meinem Freund geben mir sehr viel. Ich rede aber auch viel mit einer Freundin

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Vorstellen kann ich es mir. Aber ich weiß, das ein Rückfall nicht unerwartet kommt. Es wird Warnzeichen geben und es liegt an mir, diese zu erkennen. Mein Partner und auch Freunde geben mir jederzeit Kraft und Hilfe. Ich würde auch sofort wieder psychologische Gespräche in Anspruch nehmen.
Ich weiß, dass ich ein Alkoholproblem habe und ich weiß auch wie schnell ich durch das Alkoholgedächtnis wieder auf so hohe Promillewerte kommen könnte, weil der Körper diese Mengen nicht vergißt.

Und weil ich das alles weiß und mir auch meine damaligen Alkoholexsesse für immer als Abschreckung im Gedächtnis bleiben werden, bin ich mir sehr sicher niemals wieder Alkohol zu trinken.

Ich will niemals wieder so tief fallen.

Ich kenne den Weg nach unten.
Ich kenne den Weg nach oben.
Und den nach unten will ich nie wieder gehen, dazu ist der Weg nach oben viel zu schön.
Und ich weiß, das Leben hält noch einiges an schönen Dingen für mich bereit.

Ich genieße mein neüs gesundes und glückliches Leben. Ich habe soviel in meinem Leben erreicht. Ich habe nach meiner Scheidung das Haus behalten, bin alleinige Eigentümerin. Ich habe eine Qualifizierungsmaßnahme erfolgreich abgeschlossen und mich beworben. Ich habe eine Zusage für meine absolute Traumstelle bekommen. Arbeite als Teamassistentin in der AOS-Psychologie. Und dieser Arbeitsplatz ist im öffentlichen Dienst. Dort mußte ich ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen und habe daher meinen Arbeitgeber erläutert, wie es zu den damaligen Trunkenheitsfahrten kam und das dieses heute nicht mehr passieren wird, da ich an mir und meinem Verhalten in Extremsituationen gearbeitet habe.

Bin mit meinen 3 Kindern glücklich, unternehme einiges mit ihnen und achte sehr auf ihre schulische Entwicklung. Und ich habe einen liebevollen Partner, mit dem ich sehr glücklich bin und mit dem ich jederzeit über alles reden kann.

Mein Freund und ich planen zusammenzuziehen. Wir planen auch zu heiraten. Wir wollen unser Leben gemeinsam und miteinander verbringen.

Meine Kinder mögen meinen Freund sehr gerne, sie freün sich immer, wenn er bei uns ist.

Mein Freund trinkt keinen Alkohol. Er ist mit 26 Jahren Vater geworden und hat sich damals geschworen, dass ihn seine Tochter niemals besoffen sieht. Hört sich jetzt krass an, aber auch seine Vergangenheit hat ihm gezeigt, dass er nicht mit dem Alkohol umgehen kann.

Ich habe so vieles erreicht.
Aber alles nur – und das weiß ich sehr genau – mit klarem Kopf und Verstand!
Das alles werde ich mir nicht durch den Alkohol kaputt machen!

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich trinke keinen Alkohol mehr.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ja.
Nach dieser zweiten TF habe ich mich kritisch mit mir und meinem Verhalten auseinandergesetetzt. Ich weiß, das es ein großes Glück war, das ich durch mein damaliges Verhalten niemand körperlichen Schaden zugefügt habe. Ohne die Aufarbeitung nach dieser TF hätte sich mein Alkoholkonsum durch den damaligen Scheidungsterror weiter gesteigert. Ich hätte nicht die Kraft gehabt, für mich und meine Kinder zu kämpfen. Möglich wäre auch der Schritt in die Alkohohlabhängigkeit oder eines noch größeren Alkoholmißbrauchs.

Ich bin Stolz auf das, was ich bislang erreicht habe und lebe mein neüs Leben selbstbestimmt und achtsam .
 
Zuletzt bearbeitet:

nina2

Stamm-User
Gespräch mit dem Verkehrspsychologen

Ich habe ein Gespräch mit einem Verkehrspsychologen gehabt. Der hat mir gesagt, ich würde Ursache und Anlaß verwechseln. Und ich wurde "rumeiern".
Ich verhalte mich so, wie sich viele Fraün verhalten. Ich würde nicht zu meinem Alkoholproblem stehen.

Ich habe ihm dann gesagt, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann. Das wollte er auch hören. Er sagte mir, der Gutachter will hören, dass ich dazu stehe, dass ich ein Alkoholproblem habe. Ansonsten würde er mir unterstellen, irgendetwas noch nicht genug aufgearbeitet zu haben.

Er sagte mir, wenn ich dem Gutachter aber alles so darstelle, sage dass ich ein Alkoholproblem habe, mit dem Alkohol nicht umgehen kann. Und das ich aus der Vergangheit gelernt habe, das ich mit dem Alkohol nicht umgehen kann und die einzige Folgerung für mich der konseqünte Verzicht auf Alkohol ist.

Und ich das ich meine Sollbruchstellen kenne. Ich weiß, wie ich in psychischen Ausnahmesituationen reagiere. Das ich aber auch weiß, wie schnell ich wieder auf diesen hohen Promillewert kommen würde, wenn ich Alkohol trinken würde. Und das ich aus diesem Grund, weil ich das so genau weiß, keinen Alkohol mehr trinke.

Zum Abschluß sagte er mir, das ich nicht noch einmal zu ihm kommen bräuchte, dass er meint, dass ich, wenn ich dieses dem Gutachter so sage, mit einem positiven Gutachten rechnen kann.

Ich möchte trotzdem noch einmal zu ihm gehen. Will einfach im Juni nochmal die MPU mit ihm "durchspielen" ..... um dann im Juli alles richtig zu machen. :)
 

aprilmayjune

Benutzer
Hi Nina,

Bin mir aber mit meiner Trinkmenge immer noch unsicher.
Also, laut Promillerechner stimmt deine Trinkmenge so, wenn ich nichts Falsches eingegeben habe. Im Zweifelsfall lieber noch ein Glas draufschlagen. Du könntest es ja auch nochmal mit der berühmten Formel ausrechnen, und es dem Gutachter in der Form sagen oder zeigen, wenn du deine Trinkmenge eben nicht mehr genau weißt und dich unsicher fühlst.

Zum Fragebogen:

Seit Anfang 2007 hat sich der Alkoholkonsum von mir gesteigert. Ich habe dann auch alleine zu Hause etwas getrunken

Ich wäre ganz vorsichtig mit der Angaben, zuhause und alleine getrunken zu haben. Das schmeißt einen sehr leicht in die Ahängigkeitsschiene, wenn du alleine und zuhause anfägst Alkohol zu trinken.

Ich bin den Bedürfnissen meiner Kinder nicht mehr nachgekommen. Ich habe meinen Kindern zu dieser Zeit nicht mehr die Liebe, Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung gegeben, die sie benötigten.
Ich habe den Zustand des Haushalts vernachlässigt.

Ist es nicht auch zusätzlich so gewesen, dass es für dich viel schwieriger wurde, die Probleme, mit denen du konfrontierst warst zu lösen und somit alle Schwierigkeiten zu sortieren und zu verarbeiten? Wenn es so war, finde ich, das kann man hier ruhig angeben, denn es ist ja auch eine Auswirkung des Alkoholmissbrauchs.

Meine berechtigte Angst ist jetzt aber, das sich der MPU-Gutachter an meine Geschichte erinnert. Hat mir nämlich wortwörtlich gesagt, dass er eine, die ihren Führerschein nach einer Nacht wieder durch eine TF abgegeben hat, noch nicht hatte.. Ich kann ihm ja jetzt nicht erzählen, dass das Alk-freier Sekt war? Habe ich mir nämlich auch schon überlegt..

Hmm...da fällt mir momentan auch keine Lösung ein, denn grundsätzlich kann ich deine Gedanken verstehen, was das eine Glas Sekt an Silvester angeht....

Ich habe ein Gespräch mit einem Verkehrspsychologen gehabt. Der hat mir gesagt, ich würde Ursache und Anlaß verwechseln. Und ich wurde "rumeiern".
Ich verhalte mich so, wie sich viele Fraün verhalten. Ich würde nicht zu meinem Alkoholproblem stehen.

Ich habe ihm dann gesagt, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann. Das wollte er auch hören. Er sagte mir, der Gutachter will hören, dass ich dazu stehe, dass ich ein Alkoholproblem habe. Ansonsten würde er mir unterstellen, irgendetwas noch nicht genug aufgearbeitet zu haben.

Es ist ja klasse, dass du von dir aus gesagt hast, was die Gutachter hören wollen. Ist doch eine schöne Bestätigung für dich selber. Ich halte es auch für sehr wichtig, die Ursachen und Anlässe auseinander zu halten. Denn egal wie groß und schlimm die Probleme und Anlässe auch sind, die zum Alkohol als "Problemlöser" greifen lassen, die Ursache für dieses Verhalten ist eine andere. Viele Menschen kommen eben in solchen Situationen überhaupt nicht auf die Idee zu Alkohol oder sonstigen Drogen zu greifen, sondern sie gehen sich beispielsweise beim Sport verausgaben oder sonst was, gerade weil sie in Krisensituationen einen klaren Kopf behalten wollen.

So, das waren nun Dinge, die mir spontan und vllt noch ergänzend zu deinem FB eingefallen sind. Ich finde ihn ziemlich gut und ausführlich soweit. Ich habe mich bisher noch nie an wirklich richtig an Fragebögen herangetraut und bitte da um etwas Nachsicht:) Ich will auf keinen Fall jemanden verwirren oder so....

Liebe Grüße und schöne Pfingsten :)
 

nina2

Stamm-User
Ich halte es auch für sehr wichtig, die Ursachen und Anlässe auseinander zu halten. Denn egal wie groß und schlimm die Probleme und Anlässe auch sind, die zum Alkohol als "Problemlöser" greifen lassen, die Ursache für dieses Verhalten ist eine andere. Viele Menschen kommen eben in solchen Situationen überhaupt nicht auf die Idee zu Alkohol oder sonstigen Drogen zu greifen, sondern sie gehen sich beispielsweise beim Sport verausgaben oder sonst was, gerade weil sie in Krisensituationen einen klaren Kopf behalten wollen.

Das stimmt was du geschrieben hast. Es sind alles Anlässe gewesen, die mich zum Alk greifen ließen. Ich habe meine Probleme mit dem Alk betäubt.

Aber wie soll ich die Ursache beschreiben? Bin da irgendwie total ratlos. HEUTE entspanne ich mich z.B. beim spazierengehen in der Natur ...... das heutige Rasenmähen war nach der Arbeit auch Entspannung für mich.
Ich kann momentan nicht Ursache und Anlaß erklären - denke ich schon seitdem du mir geantwortet hast drüber nach......

Und vielen Dank für deine ausführliche Antwort, du bist mit deiner Aufarbeitung, glaube ich, auch schon ziemlich weit.

Viele Grüße,
Nina
 

Perfekt

Benutzer
Hey,

bei mir war es immer die Langeweile die mich zum Alk hat greifen lassen.

Alle hatten immer soviel zu tun , ich war schnell fertig mit meiner Arbeit. Habe bestimmt alles immer super gut gemacht, fand es aber nicht so wichtig. Glaube das war mein Problem, dann habe ich mich mit einer Flasche Sekt belohnt. Die anderen waren noch am stöhnen und ich war schon fertig. Heute kann ich entspannen, sagen ich habe mich beeilt, das ich Zeit zum Fernseh gucken habe, oder Lesen oder sonst was.

War im Anfang nicht leicht für meine Fam. , daß ich auf einmal nicht den Putzlappen in der Hand hatte sondern auf der Couch lag.
Aber es geht.Heute verstehen sie mich. Ich denke mir, das habe ich mir verdient. Mein Mann liegt auf auf der Couch wenn er frei hat, ich koche dann .
Es ist eine Einstellungssache.
Vielleicht hilft Dir das ja ein wenig...

Grüße
 

Insa

Stamm-User
Hallo Nina, bei mir war es das ich mich nicht gebraucht gefühlt habe. Ich fühlte mich zurückgeschoben. War sowieso alles falsch was ich tat. Ja habe mich nicht so vollwertig gefühlt wie die Leute die laut meiner damaligen Sicht vollwertiger waren. Nur war dumme Sicht damals. Heute lass ich mich nicht sagen wer ich bin und was für eine nichtgebrauchte Person ich bin. Ich bin nähmlich genausoviel Wert wie alle Menschen und wo ich nicht gebraucht werde bleibe ich fern.
 

Perfekt

Benutzer
Genau, alles war selstverständlich, ich habe ja immer gemacht. fühlte mich auch noch gut dabei....!Nur leider hat es keiner gesehen, heute habe ich geputzt morgen rennnen alle mit dreckigen Schuhen dadurch. Das ist manchmal so schlimm....
Und das ist nur ein kleines Beispiel wie es einem gehen kann.

Und dann muß man immer noch lustig sein, obwohl man auch 20 Std. die Woche arbeiten geht und der Rest zu hause. Mit 2 Kindern und Mann
ist das auch nicht wenig....
Wir Schaffen das.
 

nina2

Stamm-User
Danke für eure Antworten.

Ich habe das jetzt so verstanden. Der Anlaß ist etwas konkretes, also Traür um etwas, Verlust von etwas, eine Feier usw.

Die Ursache ist dann das aufgesaute Gefühl, dass ich habe und dass ich nicht in der Lage war, etwas anderes zu tun als Alk zu nehmen. Mit Gefühl meine ich meine Empfindungen zu diesem Zeitpunkt als ich Alk getrunken habe. Ich konnte mich mit meinen Sorgen und Ängste nicht anders beruhigen. HEUTE würde ich andere Sachen machen, wie z.b. Spazierengehen, mit Freunden reden, entspannende Musik in der Wanne usw.

Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Anlaß = konkreter Anlaß
Ursache = mein tun (ich hätte mich ja auch anders "abreagieren" können)

Oh mann, wenn ich schon da wieder anfange und das nicht weiß - die MPU ist im Juli .... habe echt schon schiß .... will aber unbedingt bestehen (und das auch, weil ich gerne für mich vom Gutachter bestätigt bekommen möchte, alles richtig gemacht zu haben - ich meine mit meiner Aufarbeitung der TF).

Viele Grüße,
Nina
 

admin

Administrator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Danke für eure Antworten.

Ich habe das jetzt so verstanden. Der Anlaß ist etwas konkretes, also Traür um etwas, Verlust von etwas, eine Feier usw.

Die Ursache ist dann das aufgesaute Gefühl, dass ich habe und dass ich nicht in der Lage war, etwas anderes zu tun als Alk zu nehmen. Mit Gefühl meine ich meine Empfindungen zu diesem Zeitpunkt als ich Alk getrunken habe. Ich konnte mich mit meinen Sorgen und Ängste nicht anders beruhigen. HEUTE würde ich andere Sachen machen, wie z.b. Spazierengehen, mit Freunden reden, entspannende Musik in der Wanne usw.

Habe ich das jetzt richtig verstanden?

Anlaß = konkreter Anlaß
Ursache = mein tun (ich hätte mich ja auch anders "abreagieren" können)

Oh mann, wenn ich schon da wieder anfange und das nicht weiß - die MPU ist im Juli .... habe echt schon schiß .... will aber unbedingt bestehen (und das auch, weil ich gerne für mich vom Gutachter bestätigt bekommen möchte, alles richtig gemacht zu haben - ich meine mit meiner Aufarbeitung der TF).

Viele Grüße,
Nina

Nina,
Du hast es erfasst!
Bis zu Deiner MPU hast Du ja noch etwas Zeit Dir alles zu verinnerlichen...

Bei Dir bin ich sehr zuversichtlich.

HG,
Flori:smile:
 

Insa

Stamm-User
Hallo Nina,
genau so ist es und darum geht es. Wie du es machen willst ohne Alkohol in schweren Situationen. Wo du in solchen Situationen es sonst mit Alkohol gemacht hast wie du es heute ohne machst. Wie du damit umgehst und was du dann machst in schweren Situationen ohne den Alkohol dafür zu benutzen. Nina auch ich bin zuversichtlich bei Dir. Und du bekommst auch die Bestätigung das du auch was gutes machst. Auch bei der Mpu.
Liebe herzliche Grüße Insa
 

jessie

Stamm-User
Hallo Nina,

habe in einem Buch nochmal etwas über innere motive gelesen,
finde ich sehr wichtig:

Welche menschlichen inneren Faktoren führen langfristig möglicherweise ind den Missbrauch oder die Abhängigkeit ?

Ausblendung von Misstimmungen, Missempfindungen, unangenehmen Erfahrungen, Abbau von seelischem Stress, Angst oder psychischer SChmerz, posttraumatische Belastungsstörungen, Depression, Umgan mit Empfindungen innere Leere, Einsamkeit, Frustation, Verlust an LEbensperspektive oder Lebenssinn, unterdrückter Ärger, zu geringes Selbstwertgefühl

Nennen Sie 6 Kriterien des ICD 10(INternationale Klassifikation psychischer Störungen) für Alkoholabhängikeit:
1. Starker Wunsch oder Zwang, Alkohol zu konsumieren
2. verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich Beginns, Beendigung und Menge des Konsums
3. körperliche Entzugssydrom
4. Nachweis einer Toleranz (Tagesdosen)
5. fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügen oder Interessen zugunsten des Alkoholkonsums
6. Konsum trotz Nachweises eindeutigerkörperlichen Schäden (Leber), psychischer (Depression), sozialer Beeinträchtigungen (Arbeitsplatzverlust)

davon müssen 3 Kriterien erfüllt sein, um von Abhängigkeit zu sprechen.

Einige innere Gründe für Alkoholkonsum:

Einsamkeit, Ansgt; sich überfordert fühlen; Suche nach Ruhe; Gelassenheit, Geborgenheit; Unterforderung und innere Leere

#Einige äußere Gründe für Alkoholkonsum:

Trennung, SCheidung, Unternehmensprobleme, schwierige Strukturen am Arbeitsplatz, Probleme mit dem Lebenspartner

das steht hier bestimmt schon InfoTeil Alkohol....
aber nochmal genau erläutert, was INNERE Motive anbelangt, hoffe das hilft dir auch weiter :)

LG
 
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