MPU mit Fahrrad, 1,8‰, Ersttäter

stadtkind

Benutzer
Liebe Forumsmitglieder, ich habe eine MPU-Anordnung bekommen und bin nun sehr nervös, ob ich diese bestehen werde. Ich habe mich seit der TF intensiv mit meinem Konsum auseinander gesetzt und diesen stark reduziert, weiß aber nicht ob meine Antworten dem Prüfer genügen. Dürfte ich euch um eure Meinung bitten?

FB Alkohol



Zur Person

Geschlecht: männlich

Größe: 1,77

Gewicht: 68 kg

Alter: 25 Jahre



Was ist passiert?

Datum der Auffälligkeit: 8.6.2019

BAK: 1,8 %.

Trinkbeginn: 17:00 Uhr

Trinkende: 1:30

Uhrzeit der Blutabnahme: 3:37



Stand des Ermittlungsverfahrens

Gerade erst passiert: nein

Strafbefehl schon bekommen: ja

Dauer der Sperrfrist: keine, weil mit Fahrrad



Führerschein

Hab ich noch: ja

Hab ich abgegeben: nein

Hab ich neu beantragt: -

Habe noch keinen gemacht: -



Führerscheinstelle

Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja

Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): 1. Ist zu erwarten, dass Sie in Zukunft auch ein KFZ unter Alkoholeinfluss führen werden.

2. Liegen psycho-funktionale Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines KFZ der Klasse B in Frage stellen.



Bundesland: Berlin





Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 1- 2 x Woche, 1-3 Bier (0,33)

Ich lebe abstinent seit: -



Abstinenznachweis

Haaranalyse ja/nein: nein

Urinscreening ja/nein: nein

Keinen Plan?:



Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: einen im Nov 2019, Werte gut



Aufarbeitung

Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein

Selbsthilfegruppe (SHG): nein

Psychologe/Verkehrspsychologe: 3 Sitzungen mit einem Verkehrspsychologen, Infoabend bei der AVUS

Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein

Ambulante/stationäre Therapie: nein

Keine Ahnung:



MPU

Datum: steht noch nicht fest

Welche Stelle (MPI): AVUS

Schon bezahlt?: nein

Schon eine MPU gehabt? nein

Wer hat das Gutachten gesehen?:

Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:



Altlasten

Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine





Tathergang



1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.

(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Ich war mit 7 Freunden wie jedes Jahr in W. über Pfingsten für 4 Tage, um dort zu feiern. Gegen 17.00 Uhr sind wir mit dem Fahrrad zu einer Strandparty gefahren. Dort habe ich 3 Gläser Weißwein (0,2l) bis 19.30 Uhr getrunken. Von dort aus sind wir zu einem Restaurant geradelt, wo ich von 20.00 bis 21.30 Uhr neben Wasser 2 Gläser Weißwein getrunken habe. Von 22.00 Uhr bis 2.00 Uhr waren wir in einer Bar und in einem Club. Dort habe ich bis 1.30 Uhr weitere 3 Gläser Weißwein getrunken. Gegen 2.15 Uhr habe ich den Club verlassen mit 2 Freunden und bin in stark alkoholisiertem Zustand auf das Fahrrad gestiegen, um zurück zu dem Appartement zu fahren, was ca. 6 km weit weg liegt. Die Polizei hielt mich um 2.37 Uhr an, weil ich ohne Licht und in Schlangenlinien fahrend aufgefallen bin. Nach dem Pusten wurde ich mitsamt Fahrrad mit aufs Revier genommen, wo mir um 3.37 Uhr Blut abgenommen wurde. Der Bluttest ergab eine BAK von 1,8 %..



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

9 Gläser Weißwein (0,2l), Alkoholvolumen ca. 12,0%.

von 17.00 Uhr bis 1.30 Uhr



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich bin bereits 4 km gefahren und hatte noch 2 km vor mir.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)

Beim Aufsteigen aufs Rad dachte ich noch fahren zu können. Ich überschätzte mich aufgrund des Alkohols wohl. Als ich dann aber nach kurzer Zeit die Landstraße geradeaus fuhr, merkte ich, wie schwer es mir fiel, den Lenker gerade zu halten. Ich fuhr Schlangenlinien und hatte Koordinationsprobleme.



5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Nach dem Verlassen des Clubs fühlte ich mich stark betrunken. Deswegen wollte ich zunächst mit dem Taxi fahren, unterdrückte diesen Gedanken aber, als meine beiden Freunde ihr Fahrradschloss öffneten. Ohne weiter nachzudenken und in Überschätzung meines Zustandes nahm ich ebenfalls mein Fahrrad. Das war sehr dumm von mir!



6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.



7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

In meinem Leben kam es ca. 5-10 Mal vor, dass ich alkoholisiert Fahrrad gefahren bin. Es kam deswegen nicht häufiger vor, weil ich aus einer Großstadt komme, wo die Distanzen zwischen den Orten für das Fahrrad zu groß sind. Aufgefallen bin ich bei diesen Fahrten aber nicht. Bis zur Trunkenheitsfahrt bin ich nicht Auto gefahren, wenn ich mehr als 2 kleine Bier (0,33) oder 1 großes Bier (0,5l) getrunken habe. Seit der Trunkenheitsfahrt halte ich meine selbstgesetzte 0,00%.-Regel ein. Fahren und Trinken geht für mich nicht mehr. Es ist unverantwortlich, so viel zu trinken und dann auch noch am Straßenverkehr teilzunehmen. Anfangs ärgerte ich mich darüber, dass Fahrradfahrer über 1,6%. so stark bestraft werden, aber heute weiß ich, dass man auch beim Fahrradfahren in betrunkenem Fahrrad andere und insbesondere sich selbst gefährdet. Dieser Gefahr war mir vorher nicht bewusst.



Exploration



8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?

(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meine erste Erinnerung an Alkohol und mein erster Konsum waren mit 15 Jahren. Ich traf mich mit Freunden bei einem Kumpel, dort haben wir ein Mischbier (Beck Green Lemon/Ice) getrunken, was ich sehr bitter und ekelig fand. Dennoch fühlten wir uns cool.



9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Mit 16 habe ich begonnen regelmäßig (ein- bis zweimal die Woche) zu trinken. Ich trank am Wochenende auf Parties oder beim Weggehen. Während ich damals noch 2-3 Bier (0,33l) getrunken habe, wurde es mit der Zeit mehr. Ich baute eine Toleranz gegenüber dem Alkohol auf, so dass ich mit 24 Jahren abends bis zu 9 Bier (0,33l) getrunken habe. Diese Alkoholmengen kamen jedoch nur gelegentlich (1x im Monat) vor. Es gab aber auch Zeiten (vor Prüfungen), in der ich bis zu zwei Monate keinen Alkohol konsumierte.



10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Mit 16 Jahren: 2-3 Bier (0,33l), 2x Woche

Mit 17 Jahren: 3-4 Bier (0,33l), 2x Woche

Mit 18 Jahren: 4 Bier (0,33l), gelegentlich Schnaps (Gin Tonic, Vodka Lemon/Bull), 2-3x Woche

Mit 19 (Auszug von Zuhause, Beginn des Studiums): 3-4 große Bier (0,5l), selten Gin Tonic (1-2 Gläser), 2x Woche

Mit 20: 3-4 Bier (0,5l), 1-2x Woche

Mit 21: 4-5 Bier (0,5l), 1-2x Woche

Mit 22-23: 4-6 Bier (0,5l), 1x Woche

Mit 24 (Prüfungszeit): 1-3 Bier (0,5l), 1x Woche, selten (alle 2 Monate) mal mehr

nach der Prüfung (24 1/2 bis 25): 5-6 Bier (0,5l), 1xWoche







11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Freunden, bei denen oder mir zu Hause, auf Parties und bei Fahrten (wie zur Tatzeit)

mit der Freundin und der Familie nur wenig (1-2 Gläser Wein zum Essen)



12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)



In meiner Freundesgruppe, die ich seit Kindheitstagen kenne, haben wir die ersten Erfahrungen mit Alkohol gemacht, und waren auf den ersten Parties gemeinsam. Der Alkohol wurde eine Konstante in der Gruppe, obwohl wir uns auch tagsüber und ohne Alkohol bestens verstanden. Wenn jemand von uns Alkohol ablehnte, wurde dies höhnisch bemerkt und er geneckt. Wir verreisten gemeinsam nach Mallorca oder W., um dort zu feiern und Alkohol zu trinken. Das Feiern war von dem Vieltrinken nicht mehr zu trennen. In der Gruppe fühlte ich mich stark. Ich wollte dazugehören und dachte damals, das ginge nur durch Vieltrinken. Zudem bin ich konfliktscheu und versuche mich anzupassen. Ich lehnte Angebote in Bezug auf das Feiern und auch Alkohol ungern ab. So kam es, dass ich meinen hohen Alkoholkonsum nie hinterfragt habe, sondern erst im Juni mir ernsthafte Gedanken darüber gemacht habe.

Im Juni 2019 befand mich in einer Zwischenphase zwischen meinem sehr erfolgreichen Abschluss des Studiums und dem Beginn des nächsten Ausbildungsabschnitts. Diese “Leerphase” betrug 7 Monate, die ich bis zur Trunkenheitsfahrt ohne Verpflichtungen, dafür aber mit Parties, Feiern und erhöhtem Alkoholkonsum verbracht habe. So war es auch an dem besagten Wochenende. Wir fuhren nach W., um dort wie jedes Jahr “die Sau rauszulassen”.



13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?

(bei wenig und bei viel Alkohol)

bei wenig Alkohol: stimmungssteigernd, gesprächig, entspannend

bei viel Alkohol: erhöhte Kontaktbereitschaft, Verlust der Koordination, Müdigkeit, Kater am nächsten Tag (Kopfschmerzen, Brand, Antriebslosigkeit, Müdigkeit)



14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Nein.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Glücklicherweise keine auf meine Ausbildung. Ich habe nicht getrunken, wenn ich am nächsten Tag arbeiten oder lernen musste. Allerdings kam es einmal vor, dass ich eine Freundin versetzt habe, weil ich nach einer langen Nacht verschlafen habe.



16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Heute (ab Trunkenheitsfahrt) habe ich meinen Alkoholkonsum stark reduziert, so dass ich am Abend max. 3-4 kleine Bier (0,33l) trinke. Zudem trinke ich nur an zwei Tagen der Woche.

Nach dem Abitur und meinem Studienabschluss habe ich mehr getrunken. Ich fühlte mich befreit und war ausgelassen, da der Prüfungsdruck abgefallen war. Auch zu Beginn des Studiums und dem damit einhergehenden Umzug in eine fremde Stadt habe ich keine Party ausgelassen, um Leute kennenzulernen. Dabei habe ich ebenfalls viel Alkohol zu mir genommen, um lockerer zu sein.



17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein, ich wollte immer Herr meiner Sinne sein.



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

In den letzten 2 Monaten vor den Prüfungen, also letztes Jahr, habe ich auf Alkohol verzichtet.



19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?

(mit Begründung)

Ich sah mich als Gelegenheitstrinker, der gelegentlich mit seinen Freunden die Jugend auskostet. Heute weiß ich, dass mein Alkoholkonsum mit einer Jugendsünde nichts mehr zu tun hatte, sondern deutlich zu viel war. Ich hätte bei meinem geringen Gewicht und meiner Körpergröße nicht bis zu 9 Bier trinken dürfen, sondern mehr an meine Gesundheit und die Konsequenzen des Alkohols denken müssen. Ich machte mir über meinen schädlichen Alkoholkonsum schlicht keine Gedanken.



Heute und in Zukunft



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe mir nach meine Trunkenheitsfahrt Regeln gesetzt, die ich bis jetzt erfolgreich umsetze und auch in Zukunft (nach der MPU) umsetzen will. Dazu gehört, dass ich an max. 2 Tagen der Woche trinke und nie mehr als 3 kleine Bier. Bei besonderen Anlässen (Hochzeit, Abschlussfeier) dürfen es max. 4 kleine Bier werden. Es gibt aber auch Wochen, in denen ich gar keinen Alkohol trinke. Ich trinke nicht alleine, was ich zuvor allerdings auch nicht getan habe. Ich trinke grundsätzlich keinen Schnaps mehr und nehme an keinen Trinkspielen mehr teil.



21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Ich habe das letzte Mal am Samstag beim Geburtstag meiner Großmutter ein kleines Bier getrunken (0,33l).



22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Ja, gerne nach dem Sport alkoholfreies Weizen.



23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich finde es gesellig und stimmungssteigernd. Außerdem mag ich den Geschmack von Bier und Wein.



24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mich nach meiner Tat intensiv mit dem Thema Alkohol und seine Wirkungen auseinander gesetzt und möchte meine Gesundheit nicht weiter schädigen. Ich möchte (insbesondere am nächsten Morgen) fit sein und einen Katertag nicht antriebslos im Bett mit schlechtem Essen verbringen. Zudem bin ich in meiner Familie der Älteste von 2 Geschwistern und 11 Cousins und Cousinen. Meine Geschwister und Cousins schauen zu mir auf, da will ich meiner Vorbildfunktion gerecht werden.

Ich habe mein Trinkverhalten nicht schon eher reduziert, weil ich glaubte der Alkoholkonsum gehöre zur Jugend dazu und dass ich “normal” trinke. Ich weiß mittlerweile, dass das nicht mehr normal war. Ich assoziierte mit dem Alkohol Spaß und gute Parties. An den nächsten Morgen und die Langzeitauswirkungen dachte ich dabei nicht.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Es fiel mir leicht, meinen Alkoholkonsum zu reduzieren, allerdings war es schwierig, das in der Gesellschaft zu tun. Damit meine ich nicht nur meinen Freundeskreis, sondern auch berufliche Events oder Abende mit Kollegen. Wenn ich nur wenig oder gar nichts trinke, erhalte ich meist fragende Blicke oder sogar auffordernde Sprüche. Anfangs dachte ich mir Ausreden aus (“Ich bin etwas kränklich”), heute gehe ich offener damit um (“Ich will morgen fit sein”). Wenn ich bei Veranstaltungen bin, bei denen nachgeschenkt wird, trinke ich nur in kleinen Schlücken und lasse immer etwas im Glas. Ich will selbst entscheiden, wann und wieviel ich trinke.



26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich fühle mich fitter, konzentrierter und selbstbewusster. Während ich früher sonntags verkatert nur im Bett rumlungerte, gehe ich dann joggen oder treffe mich mit Freunden oder meiner Freundin.



27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich habe mir Regeln gesetzt, die ich jetzt schon seit 6 Monaten einhalte und auch in Zukunft einhalten will (keinen Schnaps; nicht mehr als 3 Gläser; nur an zwei Tagen in der Woche; keine Trinkspiele). Mir geht es besser mit meinem reduzierten Alkoholkonsum und ich setze alles daran, dass es so bleibt. Zudem habe ich eine sehr verständnisvolle Freundin, mit der ich intensive Gespräche über meinen Konsum geführt habe. Sie wird mich auch in Zukunft unterstützen.



28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Nein das kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin ein äußerst zielstrebiger, ehrgeiziger und vernünftiger Mensch, der seine Ziele einhält. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann klappt das auch ! Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und werde es in Zukunft besser machen.



29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Es wird aufgrund meines reduzierten Konsums nicht mehr zu Situationen kommen, in denen ich so betrunken bin, dass ich nicht mehr fahrtauglich für das Fahrrad bin. Zudem habe ich mir seit Juni die 0,0%.-Grenze gesetzt: Fahren und auch nur ein Schluck Alkohol geht für mich nicht mehr. Wenn ich weiß, dass ich etwas trinken werde abends, lasse ich Auto und Fahrrad zu Hause stehen.



30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bereue mein damaliges Verhalten und setze alles daran, nicht mehr alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Stadtkind,

willkommen im Forum :smiley138:

Ich habe deinen FB schon mal überflogen und kann dir sagen das er in die richtige Richtung geht (was die Einsicht betrifft).
Dennoch ist das Ganze zu "mager" ausgefallen. Der Gutachter möchte dich "kennenlernen" um eine Einschätzung treffen zu können. Von daher ist es wichtig, ihn mit mehr Details zu versorgen.

Du kannst z.B. mal in diesem Thread incl. FB lesen:


Das heißt nun nicht, dass dein FB den gleichen Umfang haben muss, sondern einfach nur, dass er etwas detaillierter ausfallen sollte...
 

Ratsucher

Benutzer
Hey ich klinke mich jetzt mal nicht Feedback halber ein sondern aus Neugierde.

An sich gefällt mir dein Fragebogen auch sehr gut. Und du bist noch jung, somit ist auch nach einer Fahrradfahrt KT normal kein Thema.

Was mich jetzt aber interessieren würde (Ein wenig an Nancy gerichtet):

Ist das wirklich noch KT? Ich lese solche Mengen in letzter Zeit immer öfter bei Leuten die KT betreiben.

Anfangs habe ich bei vielen Leuten in Foren gehört, dass KT bedeutet:
- 8 bis 12 mal im Jahr bis zu 2 Standardgläser
- nur zu geplanten Anlässen (also nicht das Bier mim Kumpel am Wochenende)
- es sollte ein besonderer Anlass sein (nicht der Grillabend bei Freunden)

Usw.

Jetzt ist bis zu 2 mal die Woche 3 Bier und auf Feiern mal 4 in meinen Augen ganz normales trinken. Also nicht KT.

Ich meine das sind ja über 100 Anlässe im Jahr wo man dann trinken könnte. Und auch von der Menge ist man bei 4 Bier doch deutlich über dem Wert der nach KT noch erlaubt passende Entscheidungen zu treffen?

Korrigiert mich hier bitte, kann ja auch sein ich habe das falsch verstanden.

Lg Ratsucher
 

stadtkind

Benutzer
Hallo Ratsucher, danke auch dir für dein Feedback.
Wie ich das von meinem Verkehrspsychologen verstanden habe, setzt KT Selbstkontrolle voraus und meint, sich bzgl. seines Alkoholkonsums klare Grenzen zu setzen. Ich glaube die können schwer allgemein festgelegt werden. Wichtig ist, dass derjenige das richtige Maß an Trinkregeln aufstellt: Nicht zu wenige, aber auch nicht zu viele, da diese dann unrealistisch sein könnten.

Vielleicht habe ich auch das auch nicht richtig verstanden. Wie seht ihr das ?
 

Ratsucher

Benutzer
Also ich gebe dir recht, dass es realistisch sein soll. Der Sinn von KT ist ja, dass du niemals einen so hohen alkohol Wert bekommst, dass du falsche Entscheidungen durch den alk triffst. Bspw. Halt das typische: ach ich wurde seid 5 Jahren nicht angehalten und hab ja nur 3 Bier getrunken, die 500 kann man ja fahren.

Und da sind deine 4 Bier schon grenzwertig.

Und auch die Menge mit 2 mal die woche hat halt meiner Ansicht nach nichts mit KT zutun.
Das hatte ich zu spitzenzeiten vor meiner TF. Also die 2 mal die Woche.

Man muss bei der MPU anders denken als beispielsweise beim allgemein bekannten "risikoarmen" Konsum. Dort gilt bis zu 5 Tage die Woche jeweils 2 Trinkeinheiten als risikoarmen.
Wir sind allerdings auffällig geworden und so wird bei uns ein anderes Maß gewählt.
Die gutachter sollen jetzt voraussagen, ob derjenige der dort sitzt nie wieder unter Alkohol ein Auto bewegt. Und das ist statistisch meiner Meinung nach unmöglich wenn jemand sagt das es über 100 mal im Jahr Gelegenheiten findet um zum Alkohol zu greifen.

Aber auch ich bin auf die andere Meinung Gespannt. :)

Lg
 

Ratsucher

Benutzer
Auch im restlichen Fragebogen haben sich ein paar Fehler eingeschlichen.
Wenn ich gleich zuhause am PC bin, so kann ich dir da ein paar Punkte schonmal nennen.

Lg
 

Ratsucher

Benutzer
So, dann jetzt nochmal die ordentliche Fassung.

Ich gebe mal ein paar Punkte wieder die mir auffallen.

In meinem Leben kam es ca. 5-10 Mal vor, dass ich alkoholisiert Fahrrad gefahren bin. Es kam deswegen nicht häufiger vor, weil ich aus einer Großstadt komme, wo die Distanzen zwischen den Orten für das Fahrrad zu groß sind. Aufgefallen bin ich bei diesen Fahrten aber nicht. Bis zur Trunkenheitsfahrt bin ich nicht Auto gefahren, wenn ich mehr als 2 kleine Bier (0,33) oder 1 großes Bier (0,5l) getrunken habe.
Alkoholisiert teilgenommen, heißt hier auch, dass Fahrten nach 2 Bier mitzählen, ob am Rad oder im Auto. Gib also ruhig mal eine Zahl an.
Und nur weil die Distanz zu groß war kam es nicht öfter vor? Erklär mir das bitte nochmal ein bisschen. Bist du dann mit dem Auto gefahren oder hast du Rad und Auto stehen gelassen und bist nicht gefahren?



Ich baute eine Toleranz gegenüber dem Alkohol auf, so dass ich mit 24 Jahren abends bis zu 9 Bier (0,33l) getrunken habe. Diese Alkoholmengen kamen jedoch nur gelegentlich (1x im Monat) vor.
Hier schreibst du von bis zu 9 Bier 0,33 an einem Abend. In der Aufzählung die anschließend kommt ist aber zum Ende nur noch die Rede von 0,5l Bieren. Stell dich darauf ein, dass der oder die GA dich nach den Größen der Getränke fragt. Bleibt da bei einer Linie.



Heute (ab Trunkenheitsfahrt) habe ich meinen Alkoholkonsum stark reduziert, so dass ich am Abend max. 3-4 kleine Bier (0,33l) trinke. Zudem trinke ich nur an zwei Tagen der Woche.
Hierauf bin ich ja bereits eingegangen. Ich finde es für KT deutlich zu viel. Lasse da aber Nancy den Vortritt, sie ist da bestimmt eher im Bilde.



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)

Beim Aufsteigen aufs Rad dachte ich noch fahren zu können. Ich überschätzte mich aufgrund des Alkohols wohl.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein, ich wollte immer Herr meiner Sinne sein.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Nein das kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin ein äußerst zielstrebiger, ehrgeiziger und vernünftiger Mensch, der seine Ziele einhält.

Diese 3 Zitate habe ich jetzt mal bewusst in eine Reihe gesetzt. Du musst dir darüber im klaren sein wie der Alkohol wirkt. Mit der Stimmungsaufhellung einher geht auch die Risikobereitschaft.
Sobald man trinkt um eine stimmungsaufhellende Wirkung zu erziehen, erzieht man auch eine Risikobereitschaft.

Und um es auf den Punkt zu bringen: Du hast die Kontrolle dahingehend verloren, dass du den Alkohol doch unterschätzt hast. Denn du bist ja gefahren.
Bei der Frage geht es darum, dass du dir Beispielsweise einen Abend vorgenommen hast nur 3 Bier zu trinken und es dann hinterher doch 6 geworden sind. Also die Kontrolle über die Trinkmenge.

Dementsprechend finde ich die Antwort etwas ungünstig:

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich finde es gesellig und stimmungssteigernd. Außerdem mag ich den Geschmack von Bier und Wein.

Lass hier das stimmungssteigernd einfach weg. Du trinkst ja nicht wegen der Wirkung (stimmungsaufhellend), sondern weil du den Geschmack beim Essen gerne hast oder weil du bei besonderen Anlässen anstößt etc.



25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Es fiel mir leicht, meinen Alkoholkonsum zu reduzieren, allerdings war es schwierig, das in der Gesellschaft zu tun. Damit meine ich nicht nur meinen Freundeskreis, sondern auch berufliche Events oder Abende mit Kollegen.

Also du sagst es war leicht zu verzichten, außer wenn du in Gesellschaft warst. Aber du trankst und trinkst doch nur in Gesellschaft. Also vorher und auch nachher? Also war es doch nicht leicht?
Hier geht es darum, dass jemand der vorher jedes Wochenende die Sau rausgelassen hat, auch erstmal negative Erfahrungen macht wenn er sein Gewohnheit ändert. Das ist ganz normal und ist menschlich. Gewohnheiten ändern bedeutet immer auch ein wenig Arbeit. Sowas passiert nicht einfach ohne Probleme. Das musst du ein wenig beschreiben. Denn so wie du sagst, war es ja nicht so easy wie gedacht.


Anfangs dachte ich mir Ausreden aus (“Ich bin etwas kränklich”), heute gehe ich offener damit um (“Ich will morgen fit sein”).

Für mich klingt es immernoch nach einer Ausrede. Offen und ehrlich wäre: "Leute ich hab mir Gedanken darum gemacht warum ich so viel getrunken habe und habe für mich entschlossen, dass ich nicht mehr so viel trinken möchte wie früher. Es geht mir so besser ohne den vielen Alk."

Das wäre ehrlich. Das Problem ist, dass es in dem Kreis wo man vorher war und der immer noch so viel trinkt wie man selbst früher, oft eher Ablehnung dafür gibt als ein Lobgesang. Die Leute werden nicht gerne vor den Kopf gestoßen, indem man ihnen im Endeffekt sagt, dass der Konsum zu hoch ist. Das ist der Grund warum Gutachter auch gerne hören, dass man den Kreis der Leute gewechselt hat.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Nein das kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin ein äußerst zielstrebiger, ehrgeiziger und vernünftiger Mensch, der seine Ziele einhält. Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann klappt das auch ! Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und werde es in Zukunft besser machen.

Das ist gewissermaßen eine Fangfrage. Natürlich kannst du es dir Vorstellen!!!!! ABER: ... und jetzt kommen deine Vermeidungsstrategien.

Du kannst mal bei mir im Profil gucken, bei dem Letzten Post siehst du ziemlich genau wie so eine Frage in der MPU ablaufen kann. Dort ist auf dem Letzten Blatt genau diese Frage beantwortet.

Aber der Rest wird von Nancy gewiss noch durchleuchtet. Bei der Frage 12 musst du auch noch ein bisschen tiefer gehen.

LG Ratsucher
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Ratsucher,
Was mich jetzt aber interessieren würde (Ein wenig an Nancy gerichtet):

Ist das wirklich noch KT? Ich lese solche Mengen in letzter Zeit immer öfter bei Leuten die KT betreiben.

Anfangs habe ich bei vielen Leuten in Foren gehört, dass KT bedeutet:
- 8 bis 12 mal im Jahr bis zu 2 Standardgläser
- nur zu geplanten Anlässen (also nicht das Bier mim Kumpel am Wochenende)
- es sollte ein besonderer Anlass sein (nicht der Grillabend bei Freunden)
in der Tat haben wir das hier im Forum früher auch so gehandhabt/weitergegeben.
Mittlerweile richte ich selbst mich aber da mehr nach den Buk. Diese besagen:
Kriterium A3.3K
1. Der Alkoholkonsum des Klienten findet in einem für ihn überschaubaren Rahmen statt. Er kann ihn konkret z.B. hinsichtlich der Häufigkeit, der Trinksituationen, der Trinkmengen, Art der alkoholischen Getränke, und des zeitlichen Verlaufs benennen.
2. Der Klient hat seinen reduzierten Alkoholkonsum auch bei besonderen Anlässen und in Trinksituationen eingehalten, die in der Vergangenheit mit einem hohen Alkoholkonsum verbunden waren.
3. Die Häufigkeit der Trinkanlässe hat sich reduziert.
4. Der durchschnittliche Alkoholkonsum pro Tag bewegt sich im Bereich des risikoarmen Alkoholkonsums (für Männer bis 24 Gramm und für Frauen bis 12 Gramm).
5. Der durchschnittliche Alkoholkonsum pro Tag bewegt sich zwar im Bereich des riskanten Alkohokonsums (für Männer zwischen 24 und 60 Gramm, für Frauen 12-40 Gramm). Das Konsummuster und die Konsummotive lassen jedoch weder eine weitere Steigerung des Alkoholkonsums befürchten noch ist zu erwarten, dass ein Trink-Fahrkonflikt entsteht.
6. Die reduzierten Alkoholtrinkmengen haben zu einer geringeren Alokoholverträglichkeit geführt.
Ich verstehe es so (und gebe es auch so weiter), dass es in erster Linie darum geht sein selbstgesetztes Ziel nicht zu überschreiten. 10-12 Trinkanlässe im Jahr sind eher unrealistisch und kann wohl dauerhaft eh nicht eingehalten werden. Ebenso das man nur bei Hochzeiten und sonstigen Feiern etwas trinkt.
Der Gutachter kennt den Begriff "kontrolliertes Trinken" eigentlich nicht, sondern es geht hier um den noch "risikoarmen Umgang" mit dem Alk. Wieviel das bei jedem einzelnen ist, kann schlecht verallgemeinert werden.
Trotzdem kann man natürlich an einen GA geraten dem die angegeben Mengen/Anlässe schon zuviel sind, das ist oftmals ein Risiko dies einzuschätzen. Darum gibt es meist den "Standardrat" die Trinkanlässe- und mengen möglichst gering zu halten (geringer als sie sind).
Ungünstig ist dann nur, wenn bei der MPU eine Haaranalyse "gefordert" wird und die Werte dann nicht zu den Angaben passen. Darum sollte das Trinkverhalten schon angepasst werden, aber so das es auch künftig eingehalten werden kann...
 

stadtkind

Benutzer
Lieber Ratsucher, liebe Nancy, ich danke euch für eure ausführlicher Anmerkungen und Hinweise. Es tut sehr gut, die Meinung anderer zu hören und tiefer in seiner Kindheit und seinen Gefühlen zu kramen. Ich habe meine Antworten nun etwas ausgeführt bzw. geändert und wäre über eure Meinung dankbar. Bzgl. des KT möchte ich sagen, dass ich 3 Bier am Abend des WE für realistischer als 12 x Trinken im Jahr halte. Ich glaube, man muss authentisch rüberkommen.
FB Alkohol





Zur Person


Geschlecht: männlich


Größe: 1,77


Gewicht: 68 kg


Alter: 25 Jahre





Was ist passiert?


Datum der Auffälligkeit: 8.6.2019


BAK: 1,8 %.


Trinkbeginn: 17:00 Uhr


Trinkende: 1:30


Uhrzeit der Blutabnahme: 3:37





Stand des Ermittlungsverfahrens


Gerade erst passiert: nein


Strafbefehl schon bekommen: ja


Dauer der Sperrfrist: keine, weil mit Fahrrad





Führerschein


Hab ich noch: ja


Hab ich abgegeben: nein


Hab ich neu beantragt: -


Habe noch keinen gemacht: -





Führerscheinstelle


Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja


Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein


Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): 1. Ist zu erwarten, dass Sie in Zukunft auch ein KFZ unter Alkoholeinfluss führen werden.


2. Liegen psycho-funktionale Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines KFZ der Klasse B in Frage stellen.





Bundesland: Berlin








Konsum


Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: 1- 2 x Woche, 1-3 Bier (0,33)


Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?:
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: einen im Nov 2019, Werte gut

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: 3 Sitzungen mit einem Verkehrspsychologen, Infoabend bei der AVUS
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:


MPU


Datum: steht noch nicht fest


Welche Stelle (MPI): AVUS


Schon bezahlt?: nein


Schon eine MPU gehabt? nein


Wer hat das Gutachten gesehen?:


Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:





Altlasten


Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: keine



Tathergang





1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.


(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)



Ich war mit 7 Freunden wie jedes Jahr in W. über Pfingsten für 4 Tage, um dort zu feiern. Gegen 17.00 Uhr sind wir mit dem Fahrrad zu einer Strandparty gefahren. Dort habe ich 3 Gläser Weißwein (0,2l) bis 19.30 Uhr getrunken. Von dort aus sind wir zu einem Restaurant geradelt, wo ich von 20.00 bis 21.30 Uhr neben Wasser 2 Gläser Weißwein getrunken habe. Von 22.00 Uhr bis 2.00 Uhr waren wir in einer Bar und in einem Club. Dort habe ich bis 1.30 Uhr weitere 3 Gläser Weißwein getrunken. Gegen 2.15 Uhr habe ich den Club verlassen mit 2 Freunden. Ich fühlte mich schon betrunken, weil ich gelallt habe und Orientierungs- und Koordinationsschwierigkeiten hatte. In diesem stark alkoholisiertem Zustand bin ich auf das Fahrrad gestiegen, um zurück zu dem Appartement zu fahren, was ca. 6 km weit weg liegt. Als ich mit dem Fahrrad losfuhr, merkte ich zwar die alkoholbedingten Einschränkungen meiner Fahrtauglichkeit stark, hielt das Fahrradfahren unter Alkoholeinfluss jedoch törichterweise für nicht gefährlich. Dass ich mich in so einem Zustand nicht in ein Auto setze, war und ist für mich selbstverständlich. Ich fuhr Schlangenlinien und hatte Probleme damit, das Fahrrad geradeaus zu lenken. Meine Freunde fuhren ein Stück hinter mir. Wegen meines Fahrstils und weil ich ohne Licht fuhr, hielt mich die Polizei um 2.37 Uhr an. Nach dem Pusten wurde ich mitsamt Fahrrad mit aufs Revier genommen, wo mir um 3.37 Uhr Blut abgenommen wurde. Der Bluttest ergab eine BAK von 1,8 %..



2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?


(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)



Ich habe über den Tag verteilt insgesamt 7-8 Gläser Weißwein (0,2l) zu einem ungefähren Alkoholvolumen von ca. 12,0% getrunken.


Auf der Strandparty von 17-19.30 Uhr habe ich 3 Gläser Wein getrunken. Beim Essen zwischen 20-21.30 habe ich 1-2 Gläser Wein getrunken. In der Bar dann habe ich 3 Gläser Wein zwischen 22.00 Uhr und 01.30 Uhr getrunken.


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?


Ich bin bereits knapp 4 km gefahren und hatte noch 2 km vor mir.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?


(Ja/Nein + Begründung)



Ich habe den Club verlassen, weil ich aufgrund des Alkohols sehr müde war. Ich merkte, wie ich Koordinations- und Orientierungsprobleme hatte. Über die Gefährlichkeit des Fahrradfahrens unter Alkoholeinfluss machte ich mir keine großen Gedanken. Ich dachte “da kann ja nichts passieren mit dem Rad”. Als ich dann aber nach kurzer Zeit die Landstraße geradeaus fuhr, merkte ich, wie schwer es mir fiel, den Lenker gerade zu halten. Ich fuhr Schlangenlinien und hatte Probleme die Spur zu halten. Dass ich auch mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel andere und vor allem mich gefährdete, wurde mir erst später klar.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?


Ich wollte zunächst mit dem Taxi fahren, unterdrückte diesen Gedanken aber, als meine beiden Freunde ihr Fahrradschloss öffneten. Ohne weiter nachzudenken und in Überschätzung meines Zustandes nahm ich ebenfalls mein Fahrrad. Insofern habe ich die Fahrt nicht vermeiden wollen.



6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?


Nein, das ist bis zu der Trunkenheitsfahrt noch nie vorgekommen.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


In meinem Leben kam es ca. 50 Mal vor, dass ich alkoholisiert Fahrrad gefahren bin. Mit alkoholisiert meine ich dabei Fahrten, in denen ich über einen Schluck Alkohol getrunken habe. Fahrten, in denen mich so stark alkoholisiert fühlte wie bei der TF, hatte ich mit dem Fahrrad ca. 5 Mal. Es kam deswegen nicht häufiger vor, weil ich aus einer Großstadt komme, in der die Distanzen zwischen den Orten für das Fahrrad zu groß sind. Insoweit habe ich zu Parties und Clubs immer die öffentlichen Verkehrsmittel genommen. Allerdings habe ich während des Studiums in einer kleineren Stadt gelebt, in der ich ca. 5 Mal alkoholisiert Fahrrad gefahren bin. Aufgefallen bin ich bei diesen Fahrten aber nicht, obwohl ich nur selten Licht hatte. Mittlerweile fahre ich bei dem geringsten Schluck Alkohol weder Fahrrad noch Auto und habe mir neue Lichter für das Fahrrad gekauft, die ich beim Abstellen immer abmache, damit sie nicht wieder geklaut werden.

Mit dem Auto bin ich sicher 20 Mal unter geringem Alkoholeinfluss gefahren. Bis zur Trunkenheitsfahrt bin ich nicht mit meinem Auto gefahren, wenn ich mehr als 2 kleine Bier (0,33) oder 1 großes Bier (0,5l) getrunken habe.

Autofahren unter großem Alkoholeinfluss habe ich schon immer abgelehnt. Als mein kleiner Bruder einmal nach einigen Bieren mit dem Auto nach Hause fahren wollte, habe ich dagegen stark protestiert und ihm das schlussendlich ausgeredet. Ich weiß, was für eine Gefahr davon für andere und einen selbst ausgeht.

Wenn ich jetzt allerdings bedenke, dass ich nur 0,1%. pro Stunde abbaue und nachts um 3:30 einen Promillewert von 1,8%. erreichen konnte, gehe ich davon aus, dass ich auch schon mit Restalkohol Auto gefahren bin, obwohl ich nach ausreichendem Schlaf und einem kräftigen Frühstück dachte, wieder nüchtern zu sein. Solche Fahrten kamen zusätzlich zu den Autofahrten mit geringem Alkoholeinfluss ungefähr 10 Mal vor in meinem Leben.

Seit der Trunkenheitsfahrt halte ich konsequent meine selbstgesetzte 0,00%.-Regel ein. Fahren und Trinken geht für mich nicht mehr! Es ist unverantwortlich, so viel zu trinken und dann auch noch am Straßenverkehr teilzunehmen. Anfangs ärgerte ich mich darüber, dass Fahrradfahrer über 1,6%. so stark bestraft werden, aber heute weiß ich, dass man auch beim Fahrradfahren in betrunkenem Fahrrad andere und insbesondere sich selbst gefährdet. Jeder vierte Fahrradunfall passiert unter Alkoholeinfluss. Diese Gefahr war mir vorher nicht bewusst.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?


(Allererste Erinnerung und erster Konsum)



Meine erste Erinnerung an Alkohol war mit 13 oder 14, als ich mit Schulfreunden auf dem Weg zur Sbahn an einem Getränke Hoffmann Halt machte. Zwei ältere Freunde hatten die Idee, zu schauen, ob sie alkoholfreies Bier kaufen könnten oder nach einem Ausweis gefragt werden. Ich fühlte mich sehr unwohl dabei, auch als meine Freunde die Biere schließlich tranken.


Mein erster Konsum war mit 15 Jahren. Ich traf mich mit Freunden bei einem Kumpel zu Hause, wo wir ein Mischbier (Beck Green Lemon/Ice) getrunken haben, was ich sehr bitter und ekelig fand. Dennoch fühlten wir uns cool und irgendwie groß.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?


Mit 15 bis 16 habe ich begonnen, regelmäßig (ein- bis zweimal die Woche) zu trinken. Ich traf mich mit Freunden, um insbesondere Bier auszuprobieren. Als ich dann mit 16 Jahren bis 1.00 Uhr ausgehen durfte, habe ich gemeinsam mit Freunden hauptsächlich Bier getrunken. Während ich damals noch 2 Bier (0,33l) getrunken habe, wurde es mit der Zeit mehr. Ich baute eine Toleranz gegenüber dem Alkohol auf, so dass ich mehr Alkohol brauchte, um die gleiche Wirkung zu verspüren. Nach dem Abitur und zu Beginn des Studiums habe ich viele Freunde kennengelernt, mit denen ich in Clubs und Bars gegangen bin. Dabei habe ich dann ab und zu (zweimal pro Monat) viel getrunken (ca. 6 Bier a 0,33l), ansonsten einmal bis zweimal die Woche 1-3 Bier (0,33l). Es gab aber auch Zeiten (vor Prüfungen), in der ich bis zu zwei Monate keinen Alkohol konsumierte. Gerade nach Prüfungen trank ich viel Alkohol.


Als ich mein Studium dieses Jahr dann abgeschlossen habe, habe ich dann ebenfalls ca. zweimal im Monat viel getrunken, also bis zu 8-9 Bier (0,33l), ansonsten am Wochenende 2-4 Bier (0,33l), bis es zu meiner Trunkenheitsfahrt kam.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?


(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



Angefangen zu trinken habe ich zwischen 15 und 16 Jahren. Damals habe ich auf meinen ersten Parties 2-3 Bier (0,33l) getrunken. Dies kam anfangs nur jede zweite Woche vor, nahm dann aber zu (2x Woche). Mit 17 Jahren ging ich dann regelmäßig zweimal die Woche feiern. Ich trank dabei ca. 3 Biere (0,33l). Als ich endlich volljährig war, keinen Einschränkungen meiner Eltern in Bezug auf Ausgehzeiten unterlag und mein Abi in der Tasche hatte, ging ich teilweise häufiger (bis zu drei Mal) feiern. Dabei konsumierte ich 4 bis 5 Biere (0,33l).


In der folgenden Studentenzeit war das Studium anfangs noch nicht so anspruchsvoll. Wegen der bloß dreimal pro Woche stattfindenden Einführungsveranstaltungen hatte ich die Gelegenheit, die neue Stadt und neue Leute kennenzulernen. Ich war viel auf WG-Parties und in Clubs. Dabei trank ich hauptsächlich am Wochenende und nicht häufiger als zweimal. Ich konsumierte eigentlich ausschließlich Bier (Helles und Pils) und zwar ca. 4-5 kleine Bier (0,33l). Ungefähr einmal im Monat trank ich mehr (5-7 kleine Bier). Gelegentlich habe ich Gin Tonic getrunken (alle 2 Wochen). Anderen Schnaps habe ich sehr selten getrunken, wenn nur bei Trinkspielen.


Als die intensive Prüfungsphase dann begann, trank ich am Wochenende zwischen 1 bis 4 Bier (0,33l), in der “heißen Phase” jedoch zwei Monate gar keinen Alkohol.


Nach dem Abschluss meines Studiums und meinem Umzug zurück in meine Heimatstadt im Januar traf ich mich wieder häufig mit meinen alten Freunden. Ich freute mich, diese wieder bei mir in der gleichen Stadt zu haben. Wir gingen häufig feiern, dabei trank ich bis zu 9 kleine Bier (0,33l). Das kam alle 2 Wochen vor. Wenn wir uns abends nur zum Zocken und Kochen trafen, war es deutlich weniger Alkohol (1-2 Bier).

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?


Ich trank und trinke ausschließlich in Gesellschaft. Dass ich mir abends mal ein Bier alleine aufmachte, ist schon äußerst lange hier. Ich vermute es war vor 5 Jahren. Mit meiner Freundin trinke ich gelegentlich mal ein bis zwei Gläser Wein am Abend. Das kommt ca. alle 2 Wochen mal vor, wenn wir essen gehen oder was gekocht haben.


Mit meiner Familie trinke ich selten mal ein Bier abends beim Essen. Mit meinen Freunden habe ich am häufigsten und auch am meisten getrunken. Wir haben bei jemandem zu Hause, in Bars und Clubs, im Fussballstadion getrunken. Zudem sind wir jedes Jahr mindestens einmal gemeinsam verreist, um zu feiern. Dabei habe ich immer sehr viel getrunken.


Die nächste Reise nach W. habe ich meinen Freunden gegenüber bereits abgesagt. Diese Reisen bestanden bis jetzt immer aus viel Alkohol. Da ich den unkontrollierten Konsum mittlerweile ablehne, möchte ich dort nicht mehr mitfahren.


12. Warum haben Sie getrunken?


(Innere + äußere Motive)



Die Trunkenheitsfahrt und die hohe Alkoholpromillezahl war für mich erstmal ein Schock. Ich hätte nicht gedacht, dass ich je eine Promillezahl von 1,8 erreichen würde. Das war für mich der Anlass, mich mit meinem hohen Konsum auseinander zu setzen. Durch intensive Gespräche mit meiner Freundin habe ich es letztlich geschafft, die Ursachen für meinen gelegentlich sehr hohen Alkoholkonsum zu finden.


Ich bin schon immer stressanfällig gewesen und hatte große Schwierigkeiten abzuschalten. Ich war immer von einer inneren Unruhe umgeben, die es mir nicht möglich gemacht hat, am Wochenende oder nach Feierabend zur Ruhe zu kommen.


Der selbst gemachte Stress rührt von meinem hohen Ehrgeiz. Ich hatte schon immer hohe Erwartungen an mich selbst. Ich bin der Älteste von 2 Geschwistern und 11 Cousins und Cousinen und war der Erste meiner Generation in beiden Familien (mütterlicher- und väterlicherseits). Auch wenn mir meine Familie nie offen Druck gemacht hat, so habe ich doch unbewusst einen solchen Druck verspürt und wollte niemanden enttäuschen. Bereits im Kindergarten und in der Vorschule fiel meinen Eltern auf, dass ich intelligent und “anders” als die anderen bin. Ich konnte früh lesen und schreiben und auch in der Schule fiel mir das Lernen leicht, so dass ich zu einem der Klassenbesten wurde. Zu Beginn der Grundschule hatten meine Eltern daher und wegen meiner anders gelagerten Interessen, anders als Gleichaltrige “spielte” ich nicht mit Matchboxautos, sondern mit Rechnungsbüchern mit Durchschlag und Aktenordnern, dass ich eine leichte Form des Autismus haben könnte, was von einer Therapeutin nach einigen Tests jedoch abgelehnt wurde. Weil meine Geschwister eher faul und nicht so zielstrebig sind wie ich, dafür aber andere Fähigkeiten haben, wurde mir von klein auf von allen aus meiner großen Familie gesagt: “Aus dir wird mal was.” Ohne dies so gemeint zu haben, machte ich mir zumindest unbewusst den Druck, diese Anforderungen zu erfüllen. Ich hängte mich in der Schule und der Uni rein und konnte beides letztlich auch sehr gut abschließen. Zu Prüfungszeiten lernte ich bis spätabends und konnte selbst danach oder am Wochenende nicht richtig abschalten. Häufig wachte ich nachts auf und zermarterte mir meinen Kopf über ein Problem.





Die vermeintliche Entspannung suchte ich dann am Wochenende im hohen Alkoholkonsum auf Parties mit Freunden. Dabei dachte ich, dass der Alkohol meinen selbstgemachten Stress und meinen Erwartungsdruck verdrängen könne. Statt aber meinem Gehirn die wohlverdiente Pause am Wochenende zu verschaffen, war das Gegenteil der Fall: Ich schädigte meinen Körper damit und war am nächsten Tag zu nichts zu gebrauchen. Statt mich von der Arbeit der Woche zu erholen und durch Spaziergänge, Sport oder Treffen mit Freundin/Freunden einen freien Kopf zu kriegen, lag ich verkatert im Bett und guckte stumpfe Netflix-Serien und aß fettiges Essen.





Was damit zusammenhängt ist, dass ich sehr hart zu mir selbst bin und kaum Emotionen zulasse. Ich habe seit über 4 Jahren eine sehr emotionale Freundin, die somit eigentlich das Gegenteil von mir ist (vielleicht mag ich sie deswegen so gerne), mit der ich durch so offene Gespräche, wie ich sie zuvor noch nie geführt habe, festgestellt habe, dass ich weder meine eigenen Gefühle reflektiere, geschweige denn sie zulasse, noch gegenüber meinem sozialen Umfeld äußerst emphatisch bin. Es ist nicht so, dass ich komplett “gefühlsarm” bin und nicht bspw. lieben konnte, aber ich versuchte meine Emotionen stets auf ein Minimum zu reduzieren. Seit den Gesprächen mit meiner Freundin, die mir sehr helfen, konnte ich mich mehr und mehr öffnen und mir darüber auch Gedanken machen, was ich eigentlich will.





So kam mir das Pfingstwochenende in W. wie jedes Jahr gelegen, um beim Feiern abzuschalten und die Sau rauszulassen. Ich wusste, dass ich dort wieder viel trinken würde und ging davon aus, dass ich meine Gedanken durch das unreflektierte Trinken verdrängen könne. Auf den Reisen, die ich mit meinen Freuden seit einigen Jahren unternehme, habe ich immer viel getrunken. Urlaub kann ich diese Reisen deswegen auch nicht nennen. Denn anders als in richtigen Urlauben mit meiner Familie und meiner Freundin kam ich nicht erholt und entspannt wieder nach Hause, sondern war danach sogar gestresster als vorher.





Insofern habe ich erkannt, dass es so nicht weitergehen konnte und dass ich meinem immer arbeitenden Gehirn wirkliche Entspannung verschaffen muss. Seitdem mache ich die Wochenenden frei und versuche dabei nicht einen Gedanken an die Arbeit, die Ausbildung oder die nächste Bewerbung zu verschwenden. Wenn die Gedanken dennoch hochkommen, lenke ich mich durch Sport ab. Ich habe zwar Entspannungssport wie Yoga und Tai Chi ausprobiert, jedoch kam ich mir dabei albern vor und konnte dabei nicht wirklich abschalten. Deswegen spiele ich jetzt wieder zweimal die Woche Tennis, was für mich die schönsten Stunden in der Woche geworden sind, und gehe am Wochenende zusätzlich bei Musik joggen. Dabei spüre ich, wie mein Gehirn langsam zur Ruhe kommt. Während ich früher abends zum Einschlafen noch Fernsehen geguckt habe, lese ich seit dem Sommer abends zum Einschlafen ein Buch. Ich habe schon als kleines Kind Lesen geliebt und konnte spannende Bücher teilweise bis tief in die Nacht hinein nicht weglegen. Ab dem Alter von ca. 16 Jahren bin ich kaum mehr dazu gekommen, weil ich bis abends beschäftigt war und mich danach meist zu müde fühlte und deswegen Fernsehen schaute, was mich aber nicht wirklich entspannte. Ich kam bloß noch im Urlaub zum Lesen. Dort spürte ich dann aber am Strand wie meine Gedanken langsam verflogen und ich in eine neue Welt eintauchte. Leider kam das zu selten vor, so dass ich jetzt wieder jeden Abend vor dem Einschlafen lese. Außerdem mache ich häufiger entspannende Ausflüge insbesondere mit meiner Freundin. Wir waren nach dem Schock der Trunkenheitsfahrt für einige Tage in Paris. Letztens fühlte ich mich in meinem neuen Ausbildungsabschnitt gestresster, so dass wir beide spontan für ein paar Tage in ein Wellness- und Spahotel fuhren. Bei solchen Reisen merke ich dann richtig, wie ich zur Ruhe komme. An R


Reisen mit meinen Freunden, bei denen ich weiß, dass viel getrunken wird, nehme ich nicht mehr teil. Für die jährliche Fahrt nach W. nächstes Jahr über Pfingsten habe ich bereits abgesagt. Ich weiß, dass mir das nicht gut tut.
 

stadtkind

Benutzer
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?


(bei wenig und bei viel Alkohol)



Bei wenig Alkohol merkte ich eine redselige und aufmunternde Wirkung.


Bei viel Alkohol hingegen vernahm ich zwar eine gewisse Verdrängung bzw. Abstumpfung von Gedanken, damit gingen jedoch ein Verlust der Koordination, Müdigkeit und ein Kater am nächsten Tag (Kopfschmerzen, Brand, Antriebslosigkeit, Müdigkeit) einher. Zudem hatte ich Konzentrationsprobleme, so dass mir selbst das Zuhören bei Gesprächen schwer fiel.





14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?


Nein, daran kann ich mich nicht erinnern.



15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Glücklicherweise gab es keine Auswirkungen auf meine Ausbildung. Ich habe nicht getrunken, wenn ich am nächsten Tag arbeiten oder lernen musste. Allerdings kam es einmal vor, dass ich eine Freundin versetzt habe, weil ich nach einer langen Nacht verschlafen habe. Das tat mir dann äußerst leid. Wenn ich abends viel getrunken hatte, war ich am nächsten Tag zu nichts zu gebrauchen: Ich war sehr müde und antriebslos und wollte auch nichts mit anderen unternehmen außer im Bett liegen zu bleiben. Auch der Start in die nächste Woche begann mit einem müden Gefühl, obwohl ich eigentlich so viel geschlafen hatte. Ich fühlte mich schlapp und lustlos.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?


Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.



Ab dem Studiumsbeginn habe ich deutlich mehr getrunken als heute. Bei einigen Trinkanlässen habe ich dann so viel getrunken, dass es zu den gerade beschriebenen Auswirkungen am nächsten Tag kam. Ich machte mir zunehmend mehr Gedanken insbesondere über meine Zukunft und welchen Weg ich später einschlagen sollte. Nach dem Abschluss des Studiums häuften sich dann die ausufernden Trinkabende bis es ein halbes Jahr später zur Trunkenheitsfahrt kam. Ich war innerlich unruhig und wollte am liebsten fünf Jahre überspringen, um im Berufsleben zu stehen und die geplanten kommenden Aus- und Weiterbildungsabschnitte überspringen (Promotion, Master, etc.). Nach der TF habe ich dann endlich gemerkt, dass es so nicht weitergehen kann, dass der gelegentlich hohe Alkoholkonsum als Druckausgleich dienen soll.





17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?


Daran erinnere ich mich bis auf einen Anlass nicht: Ich war 17 und hatte nach 2 Bieren das erste Mal Schnaps probiert. Nach den 2 Vodkashots, die mir überhaupt nicht schmeckten, musste ich mich übergeben und für den Rest des Abends hinlegen.



18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Es gab Zeiten, in denen ich zwar wenig Alkohol (1x Woche ein Bier) konsumierte, es jedoch nicht zu den Ausuferungen kam. Das war insbesondere in Prüfungsphasen so. In den letzten 2 Monaten vor den Prüfungen letztes Jahr habe ich auf Alkohol ganz verzichtet.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?


(mit Begründung)



Ich schätzte mich nie als Trinker ein, da ich nie alleine getrunken habe und dachte, der gelegentlich hohe Konsum ginge mit der Jugend einher. Ich habe all meine Verpflichtungen erfüllen können und immer gute Noten erzielt. Heute weiß ich, dass mein Alkoholkonsum mit einer Jugendsünde nichts mehr zu tun hatte, sondern deutlich zu viel war. Ich habe zur vermeintlichen Entspannung so viel getrunken. Dabei hätte mir auffallen müssen, dass bis zu 9 kleine Bier abends bei meiner kleiner Körpergröße und meinem geringen Gewicht gesundheitsschädlich waren. Ich hätte an meine Gesundheit und die Konsequenzen des Alkohols denken müssen und meine Entspannung im Lesen, Sport und Aktivitäten mit Freundin/Freunden suchen müssen. Ich machte mir über meinen schädlichen Alkoholkonsum schlicht keine Gedanken. Auch der Umstand, dass ich wegen des Alkohols eine Straftat begangen habe, zeigt mir, dass mein Alkoholkonsum missbräuchlich war und rüttelte mich wach. Dieses einschneidende Ereignis soll sich nie wiederholen.


Heute und in Zukunft



20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?


(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



Ja ich trinke noch Alkohol. Ich habe mich nach Absprache mit meinem Verkehrspsychologen und durch Internetrecherchen bspw. auf der Seite kenndeinllimit für das kontrollierte Trinken entschieden, da ich meinen Alkoholkonsum selbst kontrollieren kann. Ich ging mit mir eine Selbstverpflichtung ein und versprach mir, meine Entspannung nicht mehr im Alkohol zu suchen. Dafür setzte mir einige Regeln, die ich seit der Trunkenheitsfahrt konsequent einhalte: Dazu gehört, dass ich an max. 2 Tagen der Woche trinke, die ich zu Beginn der Woche festlege. Pro Abend dürfen es nie mehr als 3 kleine Bier werden, insgesamt pro Woche aber nicht mehr als 5 kleine Bier. Es gibt aber auch Wochen, in denen ich gar keinen Alkohol trinke. Ich trinke nicht alleine, was ich zuvor allerdings auch nicht getan habe. Ich trinke grundsätzlich keinen Schnaps mehr und nehme an keinen Trinkspielen mehr teil.


Es kommt jedoch auch vor, dass ich über einige Wochen gar keinen Alkohol trinke, wenn ich merke, dass ich gestresst bin und Entspannung brauche. Dann bleibe ich am Wochenende abends zu Hause und lese, gehe mit meiner Freundin ins Kino oder treffe mich mit Freunden für Spieleabende.


21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?


Ich habe das letzte Mal am Samstag beim Geburtstag meiner Großmutter ein kleines Bier getrunken (0,33l).


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?


Selten trinke ich nach Tennismatches in unserem Vereinsheim ein alkoholfreies Weizen.



23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?


Ich trinke Bier und Wein heute nur noch, weil ich den Geschmack mag und nicht weil ich meine Anspannung versuche aufzulösen. Ich trinke Alkohol als Genussmittel und etwas Besonderes zum guten Essen oder zum Anstoßen bei Anlässen. So schmeckt mir ein Glas Weißwein, wenn ich mit meiner Freundin abends spanische Tapas zubereitet habe oder ein kaltes, frisch gezapftes Bier, wenn ich mit meinen Freunden Freitagabends im Fussballstadion bin. Ich trinke nun bewusst und nicht mehr beiläufig.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?


Ich habe mich nach meiner Tat intensiv mit dem Thema Alkohol und seinen Wirkungen auseinander gesetzt. Dabei habe ich realisiert, dass Alkohol in meinem Leben zunehmend als Druckauslass für meine Anspannung war. Ich ging davon aus, dass der teilweise hohe Alkoholkonsum mich von meinen vielen Gedanken befreit, was jedoch äußerst kurzsichtig war. Ich konsumierte Alkohol unreflektiert, ohne mir bewusst zu sein, wie wenig mir das langfristig (und damit meine ich schon den nächsten Tag) zu Entspannung verhilft. Ich finde meine Entspannung nun durch das Lesen, Joggen, Tennisspielen, bei Spaziergängen mit meiner Freundin und im geselligen Kreis meiner Freunde. Meine Gesundheit will ich nicht mehr schädigen, um vermeintlich abzuschalten. Ich möchte fit und vital sein und keine Katertage mehr bei Serien und schlechtem Essen verbringen. Zudem bin ich in meiner Familie der Älteste von 2 Geschwistern und 11 Cousins und Cousinen. Meine Geschwister und Cousins schauen zu mir auf, da will ich meiner Vorbildfunktion gerecht werden.


Ich habe mein Trinkverhalten nicht schon eher reduziert, weil ich glaubte der Alkoholkonsum gehöre zur Jugend dazu und dass ich “normal” trinke. Ich weiß mittlerweile, dass das nicht mehr normal war. Ich assoziierte mit dem Alkohol Entspannung, Spaß und gute Parties. An den nächsten Morgen und die Langzeitauswirkungen dachte ich dabei nicht.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Nach dem Schock der TF war ich für einige Wochen komplett abstinent und sagte auch Treffen mit meinen Freunden für das Wochenende ab. Die geselligen Runden fehlten mir jedoch, der ich einsam zu Hause saß und vor mir hingrübelte. So beschloss ich bei den nächsten Treffen wieder hinzugehen, wo es mir zunächst schwer fiel, die alten Gewohnheiten abzulegen und bei Anspannung in geselligen Runden nicht in alte Trinkmuster zu verfallen. Ich blieb jedoch standhaft und mit der Zeit merkte ich wie ich durch die anderen bereits beschriebenen Methoden wie Lesen, Kochen mit Freunden und Sport zunehmend zur Ruhe kam und mir das Ablehnen vom Alkohol leichter fiel. Alkohol war für mich nur noch ein Genussmittel und kein Mittel zum Druckausgleich mehr. Es wurde interessant zu sehen, wie der Alkohol bei den anderen wirkte und sie Ausfallerscheinungen wie Lallen und Übermut hatten. Wenn ich merkte, dass die Gespräche abstumpften und ich mich langweilte, ging ich nach Hause oder zu meiner Freundin.


Häufig musste ich mich erklären, wieso ich nicht bzw. reduziert Alkohol trinke. Und das war nicht nur in meinem Freundeskreis, sondern auch bei beruflichen Events oder bei Abenden mit Kollegen so. Meinen Freunden erzählte ich den wahren Grund, dass ich mit dem Alkohol unverantwortlich umgegangen bin, um ihn als Stressausgleich zu missbrauchen. Weil sie das Gefühl hatten, ich würde ihnen den Spiegel vorsetzen und sie ebenfalls dazu animieren wollen, ihren Konsum zu überdenken (wahrscheinlich tat ich das auch), und weil ich die Planung für die nächste Pfingstreise nach W. absagte, reagierten sie zunächst spöttisch. Mittlerweile werde ich auf meinen reduzierten Konsum aber nicht mehr von ihnen angesprochen, sie haben ihn so hingenommen. Nicht so vertrauten Personen wie Kollegen fiel und fällt es mir noch immer schwer, den wahren Grund zu sagen. Deswegen dachte ich mir zunächst Ausreden aus (“Ich bin etwas kränklich”), mittlerweile habe ich aber andere Taktiken für mich entdeckt, so dass ich gar nicht erst darauf angesprochen werde: Wenn ich bei Veranstaltungen bin, bei denen nachgeschenkt wird, trinke ich nur in kleinen Schlücken und lasse immer etwas im Glas. Ich will selbst entscheiden, wann und wieviel ich trinke.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?


Ich fühle mich fitter, konzentrierter und selbstbewusster. Während ich früher sonntags verkatert nur im Bett rumlungerte, gehe ich dann joggen oder treffe mich mit Freunden oder meiner Freundin. Außerdem bin ich seit dem Sommer viel entspannter geworden, was sich bspw. darin zeigt, dass ich viel besser schlafe, wenn ich abends gelesen habe. Das regelmäßige Sporttreiben tut mir gut, freue mich den ganzen Tag darauf und bin danach gut erholt. Auch tut es mir sehr gut, am Wochenende komplett abzuschalten, was mir schon immer besser gelingt. Ich verschwende dann das ganze Wochenende keine Gedanken an die Ausbildung oder die Zukunft.

Am wichtigsten aber waren die offenen Gespräche mit meiner Freundin, in denen ich lernte, Emotionen zuzulassen und über diese zu sprechen. Dabei sprachen wir viel über meine Kindheit und wieso wir so geworden sind, wie wir sind. Das hat auch unsere Beziehung intensiviert und uns näher zusammen gebracht. Ich wünschte, das wäre schon früher passiert.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?


In Bezug auf den Alkoholkonsum habe ich mir Regeln gesetzt, die ich konsequent einhalte und auch in Zukunft einhalten will (keinen Schnaps; nicht mehr als 3 kleine Bier; nur an zwei Tagen in der Woche; keine Trinkspiele). Mir geht es besser mit meinem reduzierten Alkoholkonsum und ich setze alles daran, dass es so bleibt. Ich habe ein Bewusstsein für meinen Alkoholkonsum entwickelt und erkannt, dass mein vorheriges Verhalten missbräuchlich war.

In Bezug auf meine Anspannung will ich mich auch weiter durch Sport, Lesen, Konzerte und entspannende Urlaube und Wochenendtrips erholen. Insofern tut es gut, zwei Mal die Woche verbindliche Tennisverpflichtungen zu haben, die ich vor meiner TF nur unregelmäßig wahrnahm. Dadurch bin ich wesentlich entspannter und kann abends und am Wochenende abschalten. Nach meinem Alltag bin ich abends aktiver als früher, indem ich mich mit Freunden, meiner Freundin oder meiner Mitbewohnerin zum Kochen treffe oder und auch gerne alleine koche oder auf Konzerte. Diesen Ausgleich will ich auch in Zukunft beibehalten, der nächste Urlaub mit meiner Freundin nach Marokko ist schon geplant.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?


(mit Begründung)



Trotz meiner Verhaltensänderung kann ich mir vorstellen, wieder in alte Trinkmuster zu verfallen, wenn ich gestresst bin und keinen anderen Ausgleich sehen sollte als die kurzzeitige, nur vermeintliche Entspannung durch Alkohol. Wenn dann noch äußere Umstände wie Trinkfahrten mit Freunden nach W. oder Mallorca oder Abende mit Trinkspielen dazukommen, scheint es möglich, dass ich wieder zu viel Alkohol trinke. Allerdings habe ich mit meinen Methoden zur Entspannung Wege gefunden, in solche Muster nicht zu verfallen. Auch mein neues Bewusstsein und meine Offenheit gegenüber meinen eigenen Gefühlen hat aus mir einen reflektierten Menschen gemacht, der diese alten Muster ablehnt. Die beschriebenen äußeren Risiken wie Trinkfahrten und Trinkspiele sage ich ab bzw. vermeide sie, so dass ich in die Gefahr des missbräuchlichen Trinkens trotz der Entspannung gar nicht erst komme. Wenn ich angespannt bin, treibe ich Sport und führe offene Gespräche mit meiner Freundin, in der ich ihr von meiner Anspannung und meinen Gefühlen erzähle. Auch anderen Menschen in meinem sozialen Umfeld gegenüber bin ich offener geworden.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?


Es wird aufgrund meines reduzierten Konsums nicht mehr zu Situationen kommen, in denen ich so betrunken bin, dass ich nicht mehr fahrtauglich für das Fahrrad bin.


Zudem habe ich mir die 0,0%.-Grenze gesetzt: Fahren und auch nur ein Schluck Alkohol geht für mich nicht mehr. Wenn ich weiß, dass ich abends etwas trinken werde, lasse ich Auto und Fahrrad zu Hause stehen. Dadurch dass ich zu Beginn der Woche festlege, wann ich Alkohol trinken werde, kann es auch nicht mehr zu spontanem Trinken kommen.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?


Ich bereue mein damaliges Verhalten und setze alles daran, nicht mehr alkoholisiert am Straßenverkehr teilzunehmen.
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
Hallo Stadtkind,

ich sehe schon, dein FB ist um einiges umfangreicher geworden :smiley711:

Ich muss mal sehen wie ich das mit dem Feedback zeitlich hinbekomme, aber evtl. hat Ratsucher da vorab schon einmal Zeit um draufzuschauen....
 

Ratsucher

Benutzer
Hey, also habe mir den Bogen auch durchgelesen und mir gefällt auf Anhieb, dass du alle Punkte beherzigt hast.

Ich komme leider auch nicht zum ausführlichen durcharbeiten, da ich eine Woche beruflich auf Reise bin.

Das einzige was mir auffällt ist das du schreibst, dass du alles bedauerst und alles dafür gibst, dass es nicht nochmal passiert.

Sei da ein wenig selbstbewusster.

Sag entweder auf die letzte Frage einfach nichts, oder versuche nochmal die positiven Sachen zu nennen die sich jetzt durch deinen geringeren Konsum eingestellt haben und du vielleicht nicht im Gespräch sagen könntest.

LG Ratsucher
 

Max

Super-Moderator und MPU Profi
Teammitglied
Administrator
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?


(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)



Ja ich trinke noch Alkohol. Ich habe mich nach Absprache mit meinem Verkehrspsychologen und durch Internetrecherchen bspw. auf der Seite kenndeinllimit für das kontrollierte Trinken entschieden, da ich meinen Alkoholkonsum selbst kontrollieren kann. Ich ging mit mir eine Selbstverpflichtung ein und versprach mir, meine Entspannung nicht mehr im Alkohol zu suchen. Dafür setzte mir einige Regeln, die ich seit der Trunkenheitsfahrt konsequent einhalte: Dazu gehört, dass ich an max. 2 Tagen der Woche trinke, die ich zu Beginn der Woche festlege. Pro Abend dürfen es nie mehr als 3 kleine Bier werden, insgesamt pro Woche aber nicht mehr als 5 kleine Bier. Es gibt aber auch Wochen, in denen ich gar keinen Alkohol trinke. Ich trinke nicht alleine, was ich zuvor allerdings auch nicht getan habe. Ich trinke grundsätzlich keinen Schnaps mehr und nehme an keinen Trinkspielen mehr teil.


Es kommt jedoch auch vor, dass ich über einige Wochen gar keinen Alkohol trinke, wenn ich merke, dass ich gestresst bin und Entspannung brauche. Dann bleibe ich am Wochenende abends zu Hause und lese, gehe mit meiner Freundin ins Kino oder treffe mich mit Freunden für Spieleabende.
Mit dieser Antwort wirst du keine MPU bestehen, dass ist kein praktiziertes KT.

Kontrolliertes Trinken - Die Erklärung
Die Regeln des KT

Dies ist nur ein Punkt in deinem FB, da gibts noch einiges mehr zu überarbeiten ...
 

stadtkind

Benutzer
Vielen Dank für das Feedback, euch dreien! Dann werde ich mir auf Max' Anraten noch etwas mehr Gedanken zum KT machen und meinen Konsum einschränken. Meinst du, dass zwei Anlässe im Monat mit bis zu 2 kleinen Bieren bzw. 1 Glas Wein (0,2) in Ordnung sind? Wenn du/ihr weitere Anmerkungen habt, wäre ich sehr dankbar dafür!
 

Ratsucher

Benutzer
Bin da voll bei max.. Das war ja das was ich zu Beginn sagte.
Klar sollte man im Endeffekt das machen nach der MPU was eher an der realität verankert ist. Aber in der MPU von bis zu 110 Trinkanlässen mit bis zu 3 Bier zu reden ist ein MPU Killer.

Ich mein mal ernsthaft.. Das sind häufigkeiten die hatte ich zu meinen spitzenzeiten schon selten und es hat zur TF geführt. Klar war da die Menge höher aber das ist für mich zu viel bei ner KT MPU.

LG
 

stadtkind

Benutzer
Ich habe mich vielleicht ungenau ausgedrückt. Ich wollte damit nicht sagen, dass ich mir jedes WE zweimal drei Bier reinkippe. Dass das zu viel ist, weiß ich mittlerweile. Ich wollte eher sagen, dass ich bei besonderen Anlässen (Geburtstag meiner Schwester) zwei bis maximal drei Bier trinke, diese Trinkanlässe jedoch nicht häufiger als zweimal im Monat vorkommen. Ich kenne und plane mit den Anlässen dann bereits im Voraus (eine Woche bis 1 Monat vorher). Sollten mehr Trinkanlässe als zwei im Monat bestehen, so ist mein Pensum "verbraucht" und ich trinke dort nichts.

Ich habe deinen verlinkten Post gelesen, Max, war bloß etwas verwirrt, weil Nancy oben schrieb, das KT sollte realistisch sein. 10-12 Anlässe pro Jahr seien wohl nicht überzeugend, was auch dem GA auffallen dürfte.

Vielen Dank auf jeden Fall für euren Support! Klasse, wie ihr wildfremden Menschen hier helft. Verdient echt Respekt :gruppe0003:
 

Nancy

Super-Moderator und MPU Profi
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Ich habe deinen verlinkten Post gelesen, Max, war bloß etwas verwirrt, weil Nancy oben schrieb, das KT sollte realistisch sein. 10-12 Anlässe pro Jahr seien wohl nicht überzeugend, was auch dem GA auffallen dürfte.
So ist es idR auch, ABER oftmals wird bei der MPU gar nicht danach gefragt wie oft man denn nun vorhat Alk. zu trinken, sondern die GA möchten wissen wie hoch das selbst gesetzte Limit zu einem Anlass nun ist. Und dieses sollte sich im unteren Rahmen bewegen.

Stadtkind, ich hoffe du bist durch die verschiedenen Antworten nun nicht verwirrt?
think.gif
 

stadtkind

Benutzer
Ok, dann bin ich beruhigt. Ich habe die Gebühr für die MPU überwiesen und vermute einen Termin vor Weihnachten zu erhalten. Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr die Zeit findet, meinen FB zu checken.
Vielen Dank euch!
 
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