Hallo liebes Forum,
seit einigen Wochen lese ich schon still mit und befinde mich in Therapie bei einem VP, dennoch würde es mir sehr helfen, wenn auch Ihr mich auf dem Weg zu einer erfolgreichen MPU unterstützen könntet. Diese wird voraussichtlich Mitte April sein, das genaue Datum werde ich in den kommenden Tagen mit der AVUS München abstimmen.
Profilfragebogen:
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 1,93 m
Gewicht: 83 kg
Alter: 27
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 27.07.2019
BAK: 1,9-2,0
Trinkbeginn: ca. 19:00 Uhr am Vorabend.
Trinkende: ca. 4:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Strafbefehl schon bekommen: Im Dezember rechtskräftig geworden.
Dauer der Sperrfrist: Läuft am 27. Februar ab.
Führerschein
Hab ich abgegeben: In der Nacht der Tat.
Hab ich neu beantragt: Anfang Januar.
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
1. Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter Alkoholkonsum führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Fahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeugs in Frage stellen? Kann ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug nur unter bestimmten Beschränkungen bzw. Auflagen geführt werden?
2. Ist die Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug als bewusste Strategie anzusehen um eine Fahrt unter Alkoholeinfluss mit einem Kraftfahrzeug zu vermeiden oder hätte statt einer Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug genau so gut eine Fahrt mit einem Kraftfahrzeug stattfinden können.
3. Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Fahren eines Kraftfahrzeugs in Gruppe 1 in Frage stellen?
Bundesland:
Tat in Hamburg, Führerschein in Bayern neu beantragt.
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Zwischen 0 und 2 mal im Monat, maximal 2 Bier / kleine Gläser Wein.
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja: Termin am 18.3.2020
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 1x Leberwerte von Ende Januar.
Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, Einzelstunden. Bisher 3, noch weitere 3 geplant bis zur MPU.
MPU
Datum: 2. April Woche
Welche Stelle (MPI): AVUS München
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein.
Fragebogen für eine Alkohol-MPU:
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Im Sommer 2019 habe ich, nach Beendigung meiner ca. 8 jährigen Ausbildungsphase (Studium und Referendariat, 1. & 2. Staatsexamen) planmäßig eine Auszeit genommen. Ich wollte in dieser Zeit „nichts“ machen, außer mich zu bewerben und vor allem zu überlegen, was ich ab Herbst beruflich machen wollte und auch wo dies sein sollte. Ich komme aus München und nach Studium in Heidelberg und Münster absolvierte ich mein Referendariat in Hamburg, wo ich auch nach dessen Beendigung weiter lebte. Es ging um die Entscheidung, ob ich als Rechtsanwalt arbeiten wollte, wenn ja, auf was für einem Gebiet und, wie gesagt, in welcher Stadt. In Betracht kamen hierbei Hamburg und München. Ich hatte seit Anfang Mai mein Examen und war offiziell arbeitslos gemeldet. Ich war, meinem damaligen Empfinden nach, nicht unglücklich – diese Auszeit war ja so gewollt. Allerdings merkte ich, dass ich mich nach kurzer Zeit unterbeschäftigt fühlte. Es fehlte mir, mental herausgefordert zu werden. Zudem bin ich grundsätzlich eine Person, die gerne plant und weiß, was in der Zukunft kommt. Die Unsicherheit, die in dieser Zeit herrschte, war für mich ungewohnt.
In dieser Phase begann ich, öfter und mehr Alkohol zu trinken, als in den Jahren zuvor. Auch an diesem Abend (26.7.2019) war dies so. Wir saßen ab ca. 20:00 Uhr auf dem Balkon unserer Wohnung, zu Beginn waren wir zu fünft, später ca. zu acht. Dabei tranken wir Alkohol in der Absicht, später noch weiter zu ziehen. Von 20:00 bis 23:00 Uhr trank ich pro Stunde einen Aperol Spritz (Aperol gemischt mit Prosecco und Sprudelwasser). Zwischen 23:00 und 24:00 Uhr trank ich zudem noch einen Longdrink (0,2 l Vodka Soda). Gegen 24:00 Uhr fuhren wir mit dem Taxi in eine Bar im Schanzenviertel in Hamburg. Dort trank zwischen 00:00 und 01:00 Uhr zwei weitere Vodka Soda. Zwischen 01:00 und 02:00 Uhr trank ich einen weiteren Vodka Soda sowie zwei Shots Sambuca. Daraufhin machten wir uns auf den Weg auf den Hamburger Berg, eine Seitenstraße der Reeperbahn in eine Bar, in welcher auch getanzt wird. Dort kamen wir gegen 2:45 Uhr an. Bis 3:00 Uhr trank ich einen weiteren Vodka Soda. In der nächsten Stunde bis 4:00 Uhr trank ich noch einen weiteren Vodka Soda. Gegen 4:00 drückte mir ein Freund einen Shot „Mexikaner“ in die Hand (Vodka mit Tabasko). Daraufhin hatte ich das Gefühl, keine Lust mehr zu haben und nach Hause gehen zu wollen und verließ die Bar. Ich ging vorne zur Straße „Simon von Utrecht Str.“, auf der normalerweise viele Taxen fahren. Ich wollte mit dem Taxi nach Hause fahren. Allerdings kam kein Taxi vorbei, sodass ich zu Fuß die Straße auf dem Bürgersteig entlang lief, weiterhin mit dem Plan, ein Taxi zu nehmen, sobald dies vorbeikäme. Am Millerntorplatz angekommen, an dem normalerweise viele Taxen stehen, war ebenfalls kein Taxi zu sehen, sodass ich entschließ, nach Hause zu laufen. Dies hatte ich in der Vergangenheit mehrfach getan, es dauerte ca. 30 Minuten und war ein guter Spaziergang an der frischen Luft. Nach wenigen Metern sah ich jedoch an der U-Bahn Station St. Pauli einen E-Scooter des Anbieters „Lime“. Diese E-Scooter wurden zwei Wochen zuvor in Hamburg zugelassen worden und ich war in der vorherigen Woche bereits 2-3 Mal mit einem solchen Scooter kurze Strecken tagsüber gefahren. Ich dachte mir, dies sei doch eine entspannte Möglichkeit, schnell an der frischen Luft nach Hause zu kommen. Ich begann die Miete und fuhr los in Richtung meiner Wohnung. Nach ca. 1,5 km auf der Straße Gorch-Fock-Wall, an welcher ich auf dem Fahrradweg entlang fuhr, hielt neben mir eine Polizeistreife. Ich hielt an und die Beamten sagten, sie würden mit mir gerne einen Alkoholtest durchführen. Ich fragte ob ich meine Miete beenden dürfte, was bejaht wurde. Daraufhin pustete ich in das Messgerät, welches 1,9 Promille ergab, woraufhin ich von der Streife in die nahegelegene Polizeiwache gefahren wurde. Befragt wurde ich nicht. Nach ca. einer Stunde Wartezeit und ohne Befragungen kam der Arzt, welcher mir das Blut abnahm. Daraufhin wurde ich gegen 5:40 Uhr entlassen und lief nach Hause.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Ca. 1,5 km.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Über meine Fahrtüchtigkeit habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich konnte den Scooter führen, jedoch nicht so sicher, wie in den Wochen zuvor tagsüber. Während des Fahrens merkte ich eine gewisse Beeinträchtigung meines Gleichgewichtssinns. Nichtsdestotrotz beendete ich die Fahrt in Folge meiner Alkoholisierung und der damit im Zusammenhang stehenden Überheblichkeit nicht. Die Tatsache, dass ich überhaupt in der Lage war, mit einer solch hohen BAK den E-Scooter zu führen, lag an meiner großen Alkoholgewöhnung in diesem Zeitraum. Wie oben beschrieben, habe ich in dieser Phase regelmäßig (durchschnittlich ca. 2-3x im Monat) sehr viel Alkohol konsumiert, immer gemeinsam mit meinem damaligen Umfeld und im Zusammenhang mit Ausgehen in Tanzbars oder Discotheken in Hamburg.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In dem konkreten Moment habe ich mir, meiner Erinnerung nach, keine Gedanken über meine Fahreignung gemacht. Zwar ist mir als Jurist natürlich bewusst gewesen, dass man nicht nur ein Auto, sondern beispielsweise auch ein Fahrrad alkoholisiert führen darf. Jedoch waren die E-Scooter so neu, dass ich diese Verbindung offenbar noch nicht gemacht hatte. Dies lag an meinem alkoholisierten Zustand und einem gewissen Gefühl der Überheblichkeit und dadurch zu großer Sicherheit. Dies liegt meiner heutigen Einschätzung nach zudem auch daran, dass ich in meinem bisherigen leben immer „Glück“ gehabt habe, und mir nie etwas passiert war. Zudem hatte ich es auch in der Schule und späteren Ausbildung verhältnismäßig leicht, „kam immer gut durch“. Diese Nonchalance hat, meiner jetzigen Einschätzung zur Folge, zu der Alkoholfahrt geführt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Aufgrund eines tragischen Unfalls in meinem direkten und engsten Umfeld als ich ca. 13 war, habe ich immer genau darauf geachtet, unter dem Einfluss von einer bedenklichen Menge Alkohols unter keinen Umständen Auto zu fahren. Ich habe nie mehr als ein Bier an einem Abend getrunken, an welchem ich Auto gefahren bin. Selbst das ist jedoch selten vorgekommen. Aufgrund der langwierigen Abbauphase des Alkohols im Körper ist jedoch nicht auszuschließen, dass ich dementgegen schon in der Vergangenheit einige Male mit Restalkohol am nächsten Tage Auto gefahren bin. Fahrrad bin ich immer verhältnismäßig ungern gefahren, jedoch ist es im Studium in Münster auch dazu gekommen, dass ich nach dem Konsum von 1-2 Bier Fahrrad gefahren bin. Wenn ich mehr Alkohol getrunken hatte, habe ich das Fahrrad jedoch immer stehen lassen. In Münster war es allgemein bekannt, dass Nachts intensive Alkoholkontrollen bei Fahrradfahrern durchgeführt werden.
Die Tatsache, noch nie bei etwas erwischt worden zu sein, trug sicherlich zu meiner diesbezüglichen Überheblichkeit und Nonchalance bei.
seit einigen Wochen lese ich schon still mit und befinde mich in Therapie bei einem VP, dennoch würde es mir sehr helfen, wenn auch Ihr mich auf dem Weg zu einer erfolgreichen MPU unterstützen könntet. Diese wird voraussichtlich Mitte April sein, das genaue Datum werde ich in den kommenden Tagen mit der AVUS München abstimmen.
Profilfragebogen:
Zur Person
Geschlecht: Männlich
Größe: 1,93 m
Gewicht: 83 kg
Alter: 27
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 27.07.2019
BAK: 1,9-2,0
Trinkbeginn: ca. 19:00 Uhr am Vorabend.
Trinkende: ca. 4:00 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 5:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Strafbefehl schon bekommen: Im Dezember rechtskräftig geworden.
Dauer der Sperrfrist: Läuft am 27. Februar ab.
Führerschein
Hab ich abgegeben: In der Nacht der Tat.
Hab ich neu beantragt: Anfang Januar.
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut: Nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein.
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
1. Ist zu erwarten, dass die zu begutachtende Person auch zukünftig ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug unter Alkoholkonsum führen wird, so dass dadurch die Eignung zum Führen von Fahrzeugen ausgeschlossen ist? Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeugs in Frage stellen? Kann ein fahrerlaubnisfreies Fahrzeug nur unter bestimmten Beschränkungen bzw. Auflagen geführt werden?
2. Ist die Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug als bewusste Strategie anzusehen um eine Fahrt unter Alkoholeinfluss mit einem Kraftfahrzeug zu vermeiden oder hätte statt einer Fahrt mit dem erlaubnisfreien Fahrzeug genau so gut eine Fahrt mit einem Kraftfahrzeug stattfinden können.
3. Zusätzlich ist zu klären, ob über die bloße Alkoholgewöhnung hinaus Umstände dafür ersichtlich sind, dass die zu begutachtende Person zukünftig mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auch mit einem Kraftfahrzeug unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr auffällig wird, so dass dadurch auch die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen ausgeschlossen ist. Liegen als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Fahren eines Kraftfahrzeugs in Gruppe 1 in Frage stellen?
Bundesland:
Tat in Hamburg, Führerschein in Bayern neu beantragt.
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: Zwischen 0 und 2 mal im Monat, maximal 2 Bier / kleine Gläser Wein.
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja: Termin am 18.3.2020
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: 1x Leberwerte von Ende Januar.
Aufarbeitung
Psychologe/Verkehrspsychologe: Ja, Einzelstunden. Bisher 3, noch weitere 3 geplant bis zur MPU.
MPU
Datum: 2. April Woche
Welche Stelle (MPI): AVUS München
Schon bezahlt?: Ja
Schon eine MPU gehabt? Nein
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein.
Fragebogen für eine Alkohol-MPU:
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Im Sommer 2019 habe ich, nach Beendigung meiner ca. 8 jährigen Ausbildungsphase (Studium und Referendariat, 1. & 2. Staatsexamen) planmäßig eine Auszeit genommen. Ich wollte in dieser Zeit „nichts“ machen, außer mich zu bewerben und vor allem zu überlegen, was ich ab Herbst beruflich machen wollte und auch wo dies sein sollte. Ich komme aus München und nach Studium in Heidelberg und Münster absolvierte ich mein Referendariat in Hamburg, wo ich auch nach dessen Beendigung weiter lebte. Es ging um die Entscheidung, ob ich als Rechtsanwalt arbeiten wollte, wenn ja, auf was für einem Gebiet und, wie gesagt, in welcher Stadt. In Betracht kamen hierbei Hamburg und München. Ich hatte seit Anfang Mai mein Examen und war offiziell arbeitslos gemeldet. Ich war, meinem damaligen Empfinden nach, nicht unglücklich – diese Auszeit war ja so gewollt. Allerdings merkte ich, dass ich mich nach kurzer Zeit unterbeschäftigt fühlte. Es fehlte mir, mental herausgefordert zu werden. Zudem bin ich grundsätzlich eine Person, die gerne plant und weiß, was in der Zukunft kommt. Die Unsicherheit, die in dieser Zeit herrschte, war für mich ungewohnt.
In dieser Phase begann ich, öfter und mehr Alkohol zu trinken, als in den Jahren zuvor. Auch an diesem Abend (26.7.2019) war dies so. Wir saßen ab ca. 20:00 Uhr auf dem Balkon unserer Wohnung, zu Beginn waren wir zu fünft, später ca. zu acht. Dabei tranken wir Alkohol in der Absicht, später noch weiter zu ziehen. Von 20:00 bis 23:00 Uhr trank ich pro Stunde einen Aperol Spritz (Aperol gemischt mit Prosecco und Sprudelwasser). Zwischen 23:00 und 24:00 Uhr trank ich zudem noch einen Longdrink (0,2 l Vodka Soda). Gegen 24:00 Uhr fuhren wir mit dem Taxi in eine Bar im Schanzenviertel in Hamburg. Dort trank zwischen 00:00 und 01:00 Uhr zwei weitere Vodka Soda. Zwischen 01:00 und 02:00 Uhr trank ich einen weiteren Vodka Soda sowie zwei Shots Sambuca. Daraufhin machten wir uns auf den Weg auf den Hamburger Berg, eine Seitenstraße der Reeperbahn in eine Bar, in welcher auch getanzt wird. Dort kamen wir gegen 2:45 Uhr an. Bis 3:00 Uhr trank ich einen weiteren Vodka Soda. In der nächsten Stunde bis 4:00 Uhr trank ich noch einen weiteren Vodka Soda. Gegen 4:00 drückte mir ein Freund einen Shot „Mexikaner“ in die Hand (Vodka mit Tabasko). Daraufhin hatte ich das Gefühl, keine Lust mehr zu haben und nach Hause gehen zu wollen und verließ die Bar. Ich ging vorne zur Straße „Simon von Utrecht Str.“, auf der normalerweise viele Taxen fahren. Ich wollte mit dem Taxi nach Hause fahren. Allerdings kam kein Taxi vorbei, sodass ich zu Fuß die Straße auf dem Bürgersteig entlang lief, weiterhin mit dem Plan, ein Taxi zu nehmen, sobald dies vorbeikäme. Am Millerntorplatz angekommen, an dem normalerweise viele Taxen stehen, war ebenfalls kein Taxi zu sehen, sodass ich entschließ, nach Hause zu laufen. Dies hatte ich in der Vergangenheit mehrfach getan, es dauerte ca. 30 Minuten und war ein guter Spaziergang an der frischen Luft. Nach wenigen Metern sah ich jedoch an der U-Bahn Station St. Pauli einen E-Scooter des Anbieters „Lime“. Diese E-Scooter wurden zwei Wochen zuvor in Hamburg zugelassen worden und ich war in der vorherigen Woche bereits 2-3 Mal mit einem solchen Scooter kurze Strecken tagsüber gefahren. Ich dachte mir, dies sei doch eine entspannte Möglichkeit, schnell an der frischen Luft nach Hause zu kommen. Ich begann die Miete und fuhr los in Richtung meiner Wohnung. Nach ca. 1,5 km auf der Straße Gorch-Fock-Wall, an welcher ich auf dem Fahrradweg entlang fuhr, hielt neben mir eine Polizeistreife. Ich hielt an und die Beamten sagten, sie würden mit mir gerne einen Alkoholtest durchführen. Ich fragte ob ich meine Miete beenden dürfte, was bejaht wurde. Daraufhin pustete ich in das Messgerät, welches 1,9 Promille ergab, woraufhin ich von der Streife in die nahegelegene Polizeiwache gefahren wurde. Befragt wurde ich nicht. Nach ca. einer Stunde Wartezeit und ohne Befragungen kam der Arzt, welcher mir das Blut abnahm. Daraufhin wurde ich gegen 5:40 Uhr entlassen und lief nach Hause.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
- Ca. 20 bis 23 Uhr jeweils einen Aperol Spritz pro Stunde.
- Zwischen 23 und 24 Uhr einen Vodka Soda.
- Zwischen 0 Uhr und 1 Uhr zwei Vodka Soda.
- zwischen 1 Uhr und 2 Uhr einen weiteren Vodka Soda sowie 2 Shots Sambuca.
- Zwischen 2 Uhr und 3 Uhr einen weiteren Vodka Soda.
- Zwischen 3 Uhr und 4 Uhr einen weiteren Vodka Soda.
- Um 4 Uhr einen Shot Mexikaner (Vodka mit Tabasco).
Ca. 1,5 km.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Über meine Fahrtüchtigkeit habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich konnte den Scooter führen, jedoch nicht so sicher, wie in den Wochen zuvor tagsüber. Während des Fahrens merkte ich eine gewisse Beeinträchtigung meines Gleichgewichtssinns. Nichtsdestotrotz beendete ich die Fahrt in Folge meiner Alkoholisierung und der damit im Zusammenhang stehenden Überheblichkeit nicht. Die Tatsache, dass ich überhaupt in der Lage war, mit einer solch hohen BAK den E-Scooter zu führen, lag an meiner großen Alkoholgewöhnung in diesem Zeitraum. Wie oben beschrieben, habe ich in dieser Phase regelmäßig (durchschnittlich ca. 2-3x im Monat) sehr viel Alkohol konsumiert, immer gemeinsam mit meinem damaligen Umfeld und im Zusammenhang mit Ausgehen in Tanzbars oder Discotheken in Hamburg.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
In dem konkreten Moment habe ich mir, meiner Erinnerung nach, keine Gedanken über meine Fahreignung gemacht. Zwar ist mir als Jurist natürlich bewusst gewesen, dass man nicht nur ein Auto, sondern beispielsweise auch ein Fahrrad alkoholisiert führen darf. Jedoch waren die E-Scooter so neu, dass ich diese Verbindung offenbar noch nicht gemacht hatte. Dies lag an meinem alkoholisierten Zustand und einem gewissen Gefühl der Überheblichkeit und dadurch zu großer Sicherheit. Dies liegt meiner heutigen Einschätzung nach zudem auch daran, dass ich in meinem bisherigen leben immer „Glück“ gehabt habe, und mir nie etwas passiert war. Zudem hatte ich es auch in der Schule und späteren Ausbildung verhältnismäßig leicht, „kam immer gut durch“. Diese Nonchalance hat, meiner jetzigen Einschätzung zur Folge, zu der Alkoholfahrt geführt.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Aufgrund eines tragischen Unfalls in meinem direkten und engsten Umfeld als ich ca. 13 war, habe ich immer genau darauf geachtet, unter dem Einfluss von einer bedenklichen Menge Alkohols unter keinen Umständen Auto zu fahren. Ich habe nie mehr als ein Bier an einem Abend getrunken, an welchem ich Auto gefahren bin. Selbst das ist jedoch selten vorgekommen. Aufgrund der langwierigen Abbauphase des Alkohols im Körper ist jedoch nicht auszuschließen, dass ich dementgegen schon in der Vergangenheit einige Male mit Restalkohol am nächsten Tage Auto gefahren bin. Fahrrad bin ich immer verhältnismäßig ungern gefahren, jedoch ist es im Studium in Münster auch dazu gekommen, dass ich nach dem Konsum von 1-2 Bier Fahrrad gefahren bin. Wenn ich mehr Alkohol getrunken hatte, habe ich das Fahrrad jedoch immer stehen lassen. In Münster war es allgemein bekannt, dass Nachts intensive Alkoholkontrollen bei Fahrradfahrern durchgeführt werden.
Die Tatsache, noch nie bei etwas erwischt worden zu sein, trug sicherlich zu meiner diesbezüglichen Überheblichkeit und Nonchalance bei.