Ich habe es nochmal anders aufgeschrieben.
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Schule mit ca 12 jahren
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Im Oktober 2014
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Wie lange habt Ihr was in welcher Menge genommen?)
-Ich wuchs als Einzelkind auf. Als ich 13 Jahre alt war trennten sich meine Eltern. Ich war sehr viel alleine da meine Mutter selbständig war. Mit 16 lernte ich meinen späteren Mann kennen.Da er viel älter als ich war , waren alle gegen ihn . Ich wollte es dann umso mehr. Mit 19 wurde ich das erste mal schwanger und wir heirateten. Ich begab insgesamt 4 Kinder.96,98,00,01 Es war eine Zweck ehe würde ich heute sagen. 2002 verstarb meine letzte Tochter am plötzlichem Kindstod. Da wir noch die 3 anderen hatten versuchte ich so gut es geht stark zu sein. Ich weinte nie vor den Kindern oder sonst irgendjemanden. Ich wollte stark sein. An der Ehe hielt ich fest. Es musste ja so sein dachte ich damals. Und jetzt wo die kleine gestorben ist erst recht. Mein Mann war Fernfahrer und nur an den Wochenenden zuhause. Da es immer schlechter lief vertraute ich mich meinem Vater an. Der mir seine Unterstützung zusagte.Im Dezember 2010 packte ich ein paar Sachen ein und zog mit meinen Kindern zu einem Bekannten.Mein Ex Mann drohte sich oder mich umzubringen , daher versteckten wir uns eine weile. Im Februar hat er sich versucht sich umzubringen und lag danach auf der Intensivstation. Er fuhr dann in eine Therapie für 6 Monate . Ich konnte Luft holen. 2011I fing ich in einer Jugendhilfeeinrichtung an zu arbeiten. Diese machte mir viel Spaß .Da mein Vertrag nach einem Jahr auslief ging ich zum Arbeitsamt. Dort schlug ich eine Umschulung zum Erzieher vor. Man sagte mir das Dieses durchaus möglich ist da ich aus meinem alten Beruf zulange raus bin.Da der nächste Kurs erst im März 2013 begann hatte ich noch ein wenig zeit mich um alles zu kümmern.
Ich hatte täglich von um9 Uhr bis 16 Uhr Schule. war also von um 8 bis 17 Uhr unterwegs.Es war eine große Umstellung für mich und auch für die Kinder. Ich habe ja immer nur bis mittags gearbeitet und nun war ich den ganzen Tag weg . Die erste Zeit ging es noch . Dann kam ein Großes Praktikum wo es von der Zeit auch besser war .Aber ab Oktober war es dann sehr stressig und ich fühlte mich überfordert und ausgebrannt. Es kam dann dazu das die Lehrer uns baten Lerngruppen zu bilden. Ja und das taten wir. Leider waren es Konsumenten die sich immer was rein gepfiffen haben. Da ich mich eh schlecht fühlte zog ich mit am Joint und nahm auch Amphetamine .Ich merkte das mein Kopf frei wurde ich fitter wurde und lockerer .Von Oktober 2013 bis Mai 2014 trafen wir uns also 1 mal im Monat bei mir zuhause zum lernen und konsumieren.
Wir trafen uns dann noch einmal um unseren Abschluss zu feiern. Man bot mir neben dem Amphetamin und Joint auch noch eine Pille Mdma an. Damals dachte ich mir was solls probiere es aus.Und ich tat es . Allerdings ging es mir dann so schlecht das ich mich nur noch übergeben musste.*
In der Hoffnung das es mir besser geht nahm ich Amphetamine.
Aber es ging mir schlechter . Ich dachte über alles nach . Es war Samstag und am nächsten Tag war Muttertag. Ich weinte die ganze Nacht und konnte auch fast nicht schlafen.
Morgens fuhr mein Sohn wie immer zur Arbeit und wir verabschiedeten uns wie immer. Gegen 15 uhr rief er mich an ob ich ihn abholen kann da sein Roller nicht anspringt . Und dann fuhr ich los.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Nein . Ich trinke keinen Alkohol
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Ich habe als jugendliche 3 mal probiert . Allerdings musste ich mich dann immer übergeben und es daher nicht mehr getan.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Ich rauche ca 40 Zigaretten am Tag und trinke Kaffee
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ja. Mir ging es den Tag danach sehr schlecht . Ich hatte Schlafprobleme und konnte mich in der Schule nicht konzentrieren.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Ja. Immer wenn wir uns zur Klausurvorbereitung getroffen haben. Im dem Moment fühlte ich mich durch die drogen besser fitter und dachte ich könnte besser lernen.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt? Amphetamin 160ng/ml
MDMA ca 5 ng/ml
THC ca 0,3 ng/ml
THC (abbau) ca 8 ng/ ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Ich habe am Donnerstag eine Pille Mdma genommen , 1 Joint gekifft und 2 Nasen Speed konsumiert. Am Freitag und Samstag Speed .
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?
Morgens 1 Nase Speed. Um 16 Uhr war Kontrolle ( Warum ich da noch Mdma im Blut hatte weiß ich bis heute nicht. Bei meinem letzten gutachten sagte mir die Psychologin das das nicht sein kann! Ich habe aber nur Speed konsumiert am Sonntag !!) Was sage ich da bloß ?
12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Ja . Wir trafen uns ein letztes mal und feierten unsere bestandene Prüfung
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Allgemeine Verkehrskontrolle
Nur für die, die im Straßenverkehr ermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Als mein Sohn mich anrief setzte ich mich blauäugig wie ich war ins Auto und fuhr los.*
Nach 7 kilometern stieg mein Sohn ein. Da er Rückenprobleme hat setzte er sich hinten hin .Der weg zurück führte am Bahnhof vorbei wo uns dann die Polizei entgegen kam. Sie hielten mich an und sagten allgemeine Verkehrskontrolle.Ich stieg aus und der Mann sah mein verweintes Gesicht und sagte zu seiner Kollegin die nehmen wir mit. Diese Polizistin machte Augentest bei mir nd sagte meinst du wirklich? Sie hat keine Ausfallerscheinungen und Augen sind auch ok.*
Ich sagte nichts. Durfte mein Auto noch auf den Parkplatz fahren.
Auf der Wache wurde mir Blut abgenommen und ich wurde durchsucht ob ich noch was dabei habe.*
Ich hatte nie selber Amphe auf der Tasche und habe nie dafür bezahlt, immer nur mitgezogen.*
Keine Ausfallerscheinungen, der Arzt meinte noch das ich völlig normal aussehe und mich benehme und in der Blutprobe wohl nichts mehr zu finden sein wird.*
Das Glück hatte ich glücklicherweise nicht! Meine Blutprobe ergab *Amphetamin 160ng/ml
MDMA ca 5 ng/ml
THC ca 0,3 ng/ml
THC (abbau) ca 8 ng/ m*
Ich habe dann erstmals im Internet gelesen und recherchiert was mich erwartet. Ich hatte tierische Angst das ich meinen Führerschein abgeben muss und nahm mir eine Anwältin. Die beriet mich aber total falsch und so zog sich alles in die Länge. Monate später als ich meinen Führerschein abgeben wollte sagte der Mann von der Führerscheinstelle dann, ich solle ihr sofort das Mandat entziehen . Das tat ich dann auch und ging zur Beratung . Die sagten mir mir das ich6 Monate Abstinenz nachweisen soll und mich mit meinen Problemen auseinandersetzten soll.
Ich habe seid dem Tag der Kontrolle nichts mehr angerührt.Ich versuchte sofort meinen Chef zu erreichen. Da ich ja gerade erst angefangen war sah es nicht gut für mich aus. Aber ich erzählte ihm was passiert war und das es vor meiner Zeit im Betrieb war. Ich hatte totales Glück und er gab mir eine Chance. Allerdings immer mit der Gewissheit das es fast unmöglich ist ohne Führerschein bei ihm zu arbeiten.
Dadurch habe ich gemerkt das es überhaupt nicht schlimm ist Fehler zu erzählen . Es gab mir kraft es dann auch meiner Mutter zu erzählen. Sie konnte es nicht glauben und sagte nur : Warum hast du denn nichts gesagt`? Ich stehe doch immer hinter dir und auch das wirst du schaffen. Ich merkte das sich Hilfe holen gar nicht weh tut .Sondern stärke über seine Probleme zureden. Ich habe gemerkt das ich nicht alleine bin.
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
14 Kilometer
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Es war das erste mal.Da wir bei mir zu Hause gelernt haben brauchte ich nicht fahren. Normal hätte ich den Tag auch nicht fahren müssen aber als mein Sohn anrief bin ich einfach los ohne drüber nachzudenken das ich mich und andere gefährden könnte.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Es war bei mir zu Hause . Ich musste dann nicht fahren.
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)
Weil man unter Einfluss von Drogen eine schlechtere Reaktionszeit hat!
Die Risikobereitschaft nimmt zu!
Man schätzt Situationen falsch ein!
Man setzt sein leben und das Leben anderer aufs Spiel!*
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Bis zu 72 Stunden.
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Hätte ich täglich konsumiert wäre ich irgendwann Abhängig geworden.
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Warum ist es passiert?
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ich wollte vor den Problemen und der Überforderung entfliehen. Ich hatte die Kontrolle verloren und versuchte es durch die Drogen zu kompensieren.
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Mein direktes Umfeld hat es gar nicht mitbekommen nur meine Schulkollegen.Ich habe es verheimlicht.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Der Konsum war immer gleich in der seid .
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden?
(Warum, wann, wer?)
Nein
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
Nein
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Ich wollte mir und allen anderen beweisen, das ich alleine klarkomme. Das ich schon alt genug bin um alleine Probleme zu bewältigen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Gefährdet ist jeder der konsumiert also war ich es auch.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein
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Wieso passiert das nicht wieder?
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ja. Ich hätte viel früher meine Familie um Hilfe bitten müssen. Ich hätte meinen stolz ablegen müssen .
31. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich ziele habe die ich erreichen will. Drogen lösen keine Probleme sondern machen welche. Ich bin da durch die schule hineingerutscht und wollte es ausprobieren .Geholfen hat es mir nicht. Es ging mir eher schlechter dadurch.
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Für mich war klar das es so nicht weiter geht. Ich hatte nach Abschluss der Prüfung auch keinen Kontakt mehr zu den Leuten. Da ich nun auch einen neuen Job habe kommt es für mich nicht mehr in frage
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich brauche die Drogen nicht. Ich habe eine wundervolle Familie die mich Unterstützt wenn ich Hilfe brauche.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Es viel mir nicht schwer da ich merkte das ich alles ohne drogen viel besser schaffe.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine Familie
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Ich habe es irgendwann gebeichtet und meine Mutter war entsetzt das sie nichts mitbekommen hat. sie bot mir sofort ihre Unterstützung an. Ich merke das sich Hilfe holen gar nicht schwer ist. Jeder darf mal schwach sein auch ich.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein kein Kontakt
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen
Das alles hat mich natürlich sehr zum nachdenken gebracht . Ich will mein Leben so nicht leben und nur ich kann es ändern .Und ich fing an . Es kam mein neuer Lebenspartner in mein Leben . Auch Erzieher und arbeitet dort wo ich auch arbeitet. Er hatte alles mitbekommen und wir sprechen sehr viel darüber. Er ist ein Mann der immer viele Kinder wollte aber bis dato nur ein Sohn hatte da die Beziehung nicht gehalten hat. Es war liebe auf den ersten blick und auch meine Kinder finden ihn toll. Sie und ich haben jetzt einen Partner er für sie und mich da ist. Der mich zum Elternabend begleitet und auch sonst überall hin. Ich kannte es bis dahin nicht so geliebt zu werden. Er ist immer um mich herum und es ist unheimlich schön. Durch ihn ist alles so viel leichter . Ich kann mit ihm über alles reden brauche keine Geheimnisse mehr zu haben und er unterstützt mich wo er nur kann. Ich bin durch ihn viel offener geworden sage sofort wenn ich etwas habe. Auf der Arbeit haben wir zusammen ein Personalgespräch gehabt. Da ich ja keinen Führerschein habe boten sie uns an ein Haus mit 5 Kindern zu übernehmen. Das taten wir im Februar. Und trotz der Befürchtung das es nicht gut gehen könnte , es geht gut. Wir funken auf einer welle.Unser Pädagogischer Leiter überzeugt sich regelmäßig davon.
Er ist das beste was mir passieren konnte. Durch ihn habe ich meinen Freundeskreis wieder erweitert . Wir treffen uns oft mit Kollegen oder gehen zum Sport. Seid Januar machen wir mit meinen Kindern Martial Arts das ist eine Mischung aus Karate und Kickboxen. Es ist genau das richtige um fit zu werden sich auszupowern und gleichzeitig was für seien Kopf zu tun. Man lernt seinen Körper kennen
Ich habe im meinem Leben viel verändert . Dadurch das ich meinem Chef und vor allem meiner Familie alles gebeichtet habe brauche ich niemanden mehr etwas vorspielen. Ich darf auch mal schwach sein . Dann rede ich mit meinem Partner oder rufe meine Mutter an . Sie kommt sofort. Hätte ich man schon früher mal darüber nachgedacht mir Hilfe zu holen.Dann wäre mir einiges wohl erspart geblieben.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Ich werde nicht mehr konsumieren.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich denke dadurch das ich mich nicht wieder in diese Schulsituation begeben werde kann so schnell nichts kommen .Ich habe gelernt mir Hilfe von außen zu holen und das Drogen keine Probleme lösen sondern alles nur viel schlimmer machen. Ich geh dann lieber eine stunde länger an Boxsack als noch einmal so etwas dummes zu tun.
Ansonsten ist meine älteste nun gerade in ihre erste Wohnung gezogen. Wir haben ein super Verhältnis und ich fahre zu ihr so oft es geht. Das schafft noch einen zusätzlichen Ausgleich in meinem leben.*
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Kein Alkohol
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44.Wie verhalten Sie sich heute in Situationen, wo Sie früher Drogen konsumiert haben?*
Ich habe überhaupt keinen Kontakt mehr zu den Leuten aus der Schule. Und mein neuer Freund und Freundeskreis hat überhaupt nichts mit Drogen Zutun. Durch die Gespräche die seid meiner Beichte geführt werden fühle ich mich viel besser. Der Sport gibt mir den Möglichen aus gleich zum Alltag. Ich lebe nun viel bewusster. Bin mir nicht zu stolz meine Mutter anzurufen und zu fragen ob sie kommt und mich beim Haushalt unterstützt .*
45.Was für Pläne haben Sie für die Zukunft?**
Ich möchte meinen Garten verschönern und endlich mal wieder in Urlaub fahren. Des weiteren freue ich mich darauf bald Oma zu werden.
Ich hoffe so ist es besser .
Danke für eure mühe