Hier jetzt gleich noch meinem Fragebogen
Tathergang
1.Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten
An meinem ersten Unitag den 19.10.09 fuhr ich um 8:00 Uhr zur einer Einführungsveranstaltung der Technischen Universität München. Mittags fuhr ich dann nach Hause, und um 14:30 fuhr ich dann zur weiteren Veranstaltungen wieder zurück in die Uni.
An diesem Tag war ich mit 4 Kommilitonen unterwegs, die ich während dem Mathe Vorkurs der Uni kennen gelernt haben. Nach einigen Vorträgen gab es wie jedes Jahr Freibier, welches von der Universität gestiftet wird. Da die 30.000 Liter Freibier bekanntlich nach kurzer Zeit aufgebraucht sind, haben wir versucht das auszunutzen und möglichst viel konsumiert. So haben wir von 18:30 bis 20:00 4 Bier (0,5) getrunken. Danach folgte für alle Erstsemsestler meines Studiengangs eine Kneipentour in Gruppen um die 20 Leute um sich gegenseitig kennen zu lernen. In der ersten Kneipe bekamen alle Teilnehmer einen Tequila ausgegeben, dazu trank ich noch ein Bier (0,4). Da ich Probleme mit meiner eigenen Unsicherheit gegenüber meiner neün Kommilitonen hatte, und demzufolge Angst hatte soziale Kontakte zu knüpfen, wollte ich den Alkohol nutzen um meine Selbstzweifel zu überspielen und Kontakte zu knüpfen, die ich damals im nüchtern nicht eingegangen wäre.
Nach einiger Zeit um ca. 21:30 besuchten wir die zweite Kneipe, wo wir wiederum einen starken Schnaps ausgegeben bekamen und ich mir ein dazu ein Bier (0,4) bestellte. Da ich den Alkohol schon sehr stark spürte, wollte ich den Schnaps zürst nicht trinken, da ich aber nicht aus der Gruppe stechen wollte tat ich dies nicht. In der dritten Kneipe trank ich dann nochmal einen Tequila mit. Um ca. 23:00 verließ ich dann die Kneipentour, weil ich mich viel zu besoffen und nicht mehr gut fühlte. Die ersten zwei km schob ich mein Fahrrad, da ich mich nicht mehr fähig gefühlt habe zu fahren, ich auf der Straße oder einem Radweg neben der Straße hätte fahren müssen und da ich nicht mehr fähig war mein Licht an zuschalten. Erst als ich am Anfang des Olympiaparks war fühlte ich mich wieder besser, und stieg trotzdem das ich beim Aufsteigen gestürzt war und ohne Licht auf mein Fahrrad. Nach 500m wurde ich von einer Polizeistreife in zivil eingeholt. Als sie sich als Polizisten erkenntlich machten versuchte ich noch davon zu fahren, was ich aber nach kurzer Zeit aufgab. Mein Atemalokohol ergab 1,8 Promille. Mein BAK betrug später 1,7 Promille.
2.Was und wie viel haben sie am Tattag insgesamt getrunken (genaü Angabe Sorte, Menge, Trinkzeit)
19:30-20:00 4 Bier (0,5)
20:30-21:15 1 Tequila, 1 Bier (0,4)
21:30-22:15 1 starken Schnaps, 1 Bier (0,4)
22:30-23:00 1 Tequila
3.Wie viel km fuhren sie, bis sie aufgefallen sind und wie viel km wollten sie insgesamt noch fahren
Ich fuhr ca. 600m und wollte noch 500m zurücklegen.
4.Hatten sie noch das Gefühl noch sicher zu fahren zu können
Nein, ich war mir meines hohen Alkoholkonsums bewusst und wusste, dass ich nicht mehr sicher fahren könnte. Beim Fahren machten sich starke Gleichgewichtsprobleme bemerkbar, die Polizisten erzählten mir später ich wäre extreme Schlangenlinien gefahren, und hinzu stürzte ich beim Aufsteigen auf das Rad.
5.Wie haben sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wen überhaupt)
Ich hatte mir Anfangs vorgenommen den ganzen Weg heim zu schieben. Auch eine Heimfahrt mit der U-Bahn wäre noch möglich gewesen. Da ich aber die Kontrolle über meine Alkoholkonsum verloren habe, habe ich nicht daran gedacht das um die Zeit noch U-Bahnen fahren.
6.Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7.Wie oft haben sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern sie daraus
Ich bin noch nie mit einem Tropfen Alkohol Auto gefahren. Auch auf dem Restalkohol habe ich möglichst immer genau geachtet. Ich kann mir das Fahren eines KFZ nicht im geringsten mit Alkoholgenuss vereinbaren. Dies hat auch persönliche Gründe, weil mein Vater durch einen Autounfall der durch eine alkoholisierte Person entstanden ist schwer behindert ist.
Mit dem Fahrrad haben ich das damals anders gesehen. So habe ich noch nicht erkannt, dass auch Fahrradfahrten unter Alkoholeinfluss ein sehr hohes Risiko darstellen. Deswegen bin ich öfters und zumeist mit weit niedrigerem Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad zu und von Feiern in meinem Dorf gefahren. Ich schätze dies auf ungefähr 50 Fahrten.
Exploration
8.Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
Meine erste konkrete Erinnerung an den Alkohol war auch gleichzeitig mein erster Konsum nach der Firmung. Dies war mit Ende 13 ein Radler.
9.Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Das erste mal das ich mehr als ein Bier getrunken war mit meinem Fußballverein mit 15. Von nun an kam es ein paar mal am Wochenende vor das ich mit Freunden ein bis zwei Bier getrunken habe. Meinen ersten Vollrausch hatte ich mit 16 Jahren nach einem Volksfest. Regelmäßig am Wochenende habe ich erst ab 16 angefangen zu trinken, da davor meine Eltern streng auf meinen Alkoholkonsum geachtet haben. Nun trank ich öfters Freitags oder Samstags auf Partys oder in Kneipen bis zu 4 Bier getrunken. Nochmals steigerte sich mein Alkoholkonsum mit Ende 17, 18 da ich und meine Freunde von nun an Führerscheine hatten und dadurch mobiler waren, und deswegen man auch zu weiter entfernten Clubs, Kneipen und Partys fahren konnte.
Vor meinem Abitur im März, April und Mai habe ich komplett aufs weggehen und somit auch auf den Alkohol verzichtet. Doch als ich dann Mitte Mai mein Abitur erfolgreich bestanden habe brachen alle Dämme. Von nun an wurde regelmäßig und exzessiv gefeiert und natürlich auch viel getrunken. In der Zeit habe ich meist bis zu fünf Bier und 3 Longdrinks getrunken. In der Zeit stieg mein Alkoholkonsum um ein Vielfaches. Hinzu habe ich in dieser Zeit verstärkt unter der Woche getrunken, wie zum Beispiel während der Abifahrt oder in zwei andern Urlauben die ich in dieser Zeit gemacht habe. Allgemein ist zu sagen das der Sommer 2009 den Höhepunkt meines Trinkverhaltens darstellt.
10.Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Ende 15 : 1,2 mal 1,2 Bier pro Monat
16-17 : bis zu 1-4 mal bis zu 4 Bier pro Monat
Ende17/18: bis zu 4 Bier; 2 Longdrinks ein 1-4 mal im Monat
Mit 19 : bis zu 5 Bier; 3 Longdrinks bis zu 2-6 mal im Monat/ im Urlaub noch höherer Konsum
11.Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich hab immer nur zusammen mit Freunden getrunken. Entweder auf Partys, bei Freunden zum vorglühen, Kneipen, Discos oder im Urlaub. Allein oder mit meinem Eltern habe ich praktisch nie Alkohol getrunken.
12.Warum haben Sie getrunken? (Innere + äußere Motive)
Zu Beginn habe ich getrunken, um dazu zugehören. Die meisten meiner Freunde tranken und ich wollte nicht außen vor sein. Mit der Zeit trank ich teils aus Genuss, z.B.: beim Fußball anschaün mit Freuden in einer Kneipe , ein Bier und teils auf Partys, um „lockerer“, geselliger zu werden. Durch Alkoholkonsum hatte ich vermeintlich schneller Kontakt zu anderen Menschen. Ich bekam eine niedriger Hemmschwelle, z.B: wenn es darum ging andere Menschen anzusprechen oder zu tanzen. Ich habe,was ich damals noch nicht so gesehen habe, den Alkohol als Partydroge missbraucht, und so meistens immer große Mengen auf Parties getrunken.
Ein weitere Punkt warum ich im Sommer 2009 so viel getrunken habe war die Langeweile. Ich hatte nach dem Abitur nicht viel zu tun, deshalb suchte ich oft die Gelegenheit mit Freunden am Wochenende was zu unternehmen oder in den Urlaub zu fahren, wobei stets Alkohol getrunken wurde. Auch machte ich in dieser Zeit eine schwere Phase durch, da ich den weiteren Weg meines Lebens gesucht habe, ob Studium oder nicht, und viel über selbiges nachgedacht habe.
Letztendlich sind dies aber alles nur oberflächliche Gründe. Vor allem habe ich durch den Alkohol versucht mein niedriges Selbstbewusstsein versucht zu steigern oder zu kaschieren, auch wenn ich das nie so gesehen hätte. Ich bin allgemein etwas ruhig, schüchtern und auch ein bisschen depressiv. Damals fand ich dass ich nie etwas besonders gut konnte. Da ich auch schlecht in der Gesellschaft mit anderen Menschen umgehen konnte habe ich den Alkohol meistens als Mittel benutzt um mich dabei besser zu fühlen.
13.Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol setzte bei mir eine lockere enthemmte und lustige Stimmung, teilweise auch ein Gefühl der Gemütlichkeit ein.
Bei viel Alkohol ließen meine notorischen und sensorischen Fähigkeiten stark nach. Verengtes Blickfeld und Schwierigkeiten beim Reden waren ebenso die Folge. Schließlich schlug starke Müdigkeit ein. Am nächsten Tag hatte ich dann meist einen starken Kater.
14.Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein. Dies lag wohl daran, dass für vieler meine Freunde der Alkoholkonsum selbstverständlich war. Auch meine Eltern haben sich nicht kritisch über meinem Alkoholkonsum geäußert.
15.Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
An Wochenenden war ich öfter mal einen Tag nicht zu gebrauchen, da ich einen Kater vom Abend vorher hatte, und mich wie geplant nicht auf meine Prüfungen vorbereiten. Wenn ich am nächsten Tag Schule oder einen wichtigen Termin gehabt habe, bin ich am Vortag nicht weggegangen. Die hohen Ausgaben, für einen Schüler, für Alkohol haben mich teilweise in den Ferien gezwungen zu arbeiten.
16.Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Der Höhepunkt meines Trinkverhalten stellt wie gesagt der Sommer 2009 dar.
17.Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja drei/ vier mal hab ich so viel getrunken, dass ich über längere Zeit Erinnerungslücken habe oder mich übergeben musste.(Einschließlich Tatfahrt)
18.Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtetet?
Ja für zwei Monate vor dem Abitur mit 18 und mit 17 6 Wochen bei einer Reise in die USA.
19.In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein? (mit Begründung)
Früher sah ich mich als Spaß- und Gelegenheitstrinker, der seinen Konsum stets im Griff hatte. Heute ist mir klar, dass ich viel zu viel getrunken habe. Die getrunkenen Mengen hatten nichts mehr mit sozialen Normen oder Genuss zu tun, sondern waren ganz klar Missbrauch. Ich schäme mich für mein Verhalten und bin gewissermaßen froh über den plötzlichen Schock der Kontrolle, die mir die Augen geöffnet hat.