MPU nach Verfolgungsjagd mit Unfallfolge und Drogen – Erfahrungswerte gesucht

Simon2000

Neuer Benutzer

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier und möchte mich an euch wenden, um Tipps und Ratschläge für meine MPU-Vorbereitung zu bekommen. Ich habe einen Fehler gemacht, den ich inzwischen umfassend aufgearbeitet habe, und möchte mein Leben wieder auf die richtige Bahn bringen.



Zu meiner Person:

  • Geschlecht: männlich
  • Alter: 23
  • Größe/Gewicht: 1,87 m / 81 kg

Was ist passiert?

  • Datum der Auffälligkeit: Anfang 2023
  • Ereignis: Fahrerflucht auf BTM vor der Polizei nach Geschwindigkeitsüberschreitung, die in einem Verkehrsunfall endete.
  • Details:
    Ich wurde wegen einer Geschwindigkeitsüberschreitung von der Polizei angehalten. Aus Panik habe ich versucht, zu fliehen. Dabei kam es zu einer Verfolgungsjagd mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit, die schließlich in einem Unfall endete bei dem der Fahrer des Wagens leicht verletzt wurde.
    Während der anschließenden Blutuntersuchung wurden Rückstände von Cannabis, Amphetaminen und Benzodiazepinen in meinem Blut festgestellt. Außerdem fand die Polizei eine größere Menge Cannabis in meinem Auto und später in meiner Wohnung.

Stand des Ermittlungsverfahrens:

  • Ich wurde zu einer Bewährungsstrafe von 2 Jahren verurteilt.
  • Der Führerschein wurde für 2 Jahre entzogen.

Mein aktueller Stand:

  • Suchtberatung: Von März bis September 2023 war ich regelmäßig bei einer Suchtberatungsstelle und habe mein Verhalten intensiv reflektiert und aufgearbeitet.
  • Abstinenznachweis: Ich lebe seit Anfang 2023 abstinent und habe meinen ersten Abstinenznachweis rückwirkend für 6 Monate am 6. August 2024 absolviert.
  • Der Vorfall hat mir die Augen geöffnet, und ich habe mein Leben inzwischen klar strukturiert.

Meine Fragen ans Forum:

  1. Abstinenzzeitraum:
    Nach meinem aktuellen Stand habe ich bereits 6 Monate Abstinenz nachgewiesen. Sind in Fällen wie meinem erfahrungsgemäß 12 Monate Abstinenz ausreichend, oder sollte ich eher von 15 oder sogar 18 Monaten ausgehen?
  2. MPU-Vorbereitung:
    Ich hatte sowohl Verkehrsverstöße als auch Drogen im Spiel. Welche Schwerpunkte sollte ich bei der MPU legen? Gibt es Tipps oder Erfahrungswerte für die Kombination dieser beiden Problembereiche?
  3. Führerschein neu beantragen:
    Der Führerscheinentzug läuft noch bis Anfang 2025. Gibt es Schritte, die ich schon jetzt einleiten kann, um den Antrag möglichst effizient zu stellen?
  4. ADHS und Medikamente:
    2021 wurde bei mir ADHS diagnostiziert, und ich bekomme seitdem Medikinet (ein Medikament, dass ähnlich wie Ritalin wirkt) verschrieben. Welche Auswirkungen kann dies auf meine MPU und das MPU-Gespräch haben?
  5. Cannabisabhängigkeit und Abstinenz:
    2021 wurde bei mir zusätzlich eine Cannabisabhängigkeit diagnostiziert. Ich lebe seitdem vollständig abstinent. Mir wurde gesagt, dass solche Diagnosen einen Einfluss auf die MPU haben können. Hat jemand Erfahrung damit, wie sich eine Cannabisabhängigkeitsdiagnose auf die MPU auswirkt und welche Anforderungen daran gestellt werden, insbesondere in meinem Fall, in dem ich mittlerweile abstinent lebe?

Vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, zu antworten. Ich freue mich über eure Unterstützung und Tipps, wie ich die MPU erfolgreich bestehen und diesen Lebensabschnitt abschließen kann.

Viele Grüße

Übergroße Schrift verkleinert *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Also zu dem adhs das habe ich auch bei mir wurde noch eine frragestellung zu dem Thema genannt Anlage 4 hab insgesamt 3fragestellungen Drogen Straftaten und Krankheit adhs
 
Hallo Simon2000,

willkommen im Forum.

Ich versuche deine Fragen zu beantworten, habe aber auch Rückfragen:

zu 1) und 5) Lt. den Buk sollte die Abstinenz in deinem Fall "nennenswert" länger als ein Jahr nachgewiesen werden, empfehlenwert sind daher mind. 15 Monate. Wie steht es bei dir mit dem Alkohol? Machst du dafür ebenfalls AN?

zu 2) Inwieweit es in deinem Fall - neben der Drogenfragestellung - zur einer verkehrsrechtlichen/strafrechtlichen Fragestellung kommen wird ist aus meiner Sicht noch nicht ganz klar (Priorität werden bei der MPU wohl die Drogen haben), aber schreibe doch mal was genau du mit "hatte sowohl Verkehrsverstöße" meinst. Ging es da "nur" um die TF, oder gab es weitere Vorfälle?

zu 3) Frühestens 6 Monate vor dem Ende der Sperrfrist kann die FE neu beantragt werden, ich wüsste nicht wie du dies "effizienter" gestalten könntest.

zu 4) Das kann insofern Auswirkungen haben, als dass die FSSt. (sofern sie davon erfährt) dafür ein zus. fachliches Gutachten haben möchte.
 
Also zu dem adhs das habe ich auch bei mir wurde noch eine frragestellung zu dem Thema genannt Anlage 4 hab insgesamt 3fragestellungen Drogen Straftaten und Krankheit adhs
Hallo Polo,
Hallo Simon2000,

willkommen im Forum.

Ich versuche deine Fragen zu beantworten, habe aber auch Rückfragen:

zu 1) und 5) Lt. den Buk sollte die Abstinenz in deinem Fall "nennenswert" länger als ein Jahr nachgewiesen werden, empfehlenwert sind daher mind. 15 Monate. Wie steht es bei dir mit dem Alkohol? Machst du dafür ebenfalls AN?

zu 2) Inwieweit es in deinem Fall - neben der Drogenfragestellung - zur einer verkehrsrechtlichen/strafrechtlichen Fragestellung kommen wird ist aus meiner Sicht noch nicht ganz klar (Priorität werden bei der MPU wohl die Drogen haben), aber schreibe doch mal was genau du mit "hatte sowohl Verkehrsverstöße" meinst. Ging es da "nur" um die TF, oder gab es weitere Vorfälle?

zu 3) Frühestens 6 Monate vor dem Ende der Sperrfrist kann die FE neu beantragt werden, ich wüsste nicht wie du dies "effizienter" gestalten könntest.

zu 4) Das kann insofern Auswirkungen haben, als dass die FSSt. (sofern sie davon erfährt) dafür ein zus. fachliches Gutachten haben möchte.
Hallo Nancy,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

1 & 5) Dann werde ich erstmal mit 15 Monaten Abstinenz planen. Eine Alkohol Abstinenz muss ich nicht nachweisen.

2) Bei den Verkehrsverstößen beziehe ich mich auf die Fahrerflucht vor der Polizei und dem daraus resultierenden Verkehrsunfall.

Dadurch werden sicherlich Fragestellungen hinsichtlich Straftaten resultieren nur kann ich nicht einschätzen was diesbezüglich auf mich zukommt und würde mich über Erfahrungswerte freuen.

3) Hier habe ich schonmal mehr Klarheit gewonnen. Vielen Dank!

4) Durch die Medikation werden die Prüfer sicherlich davon erfahren. Ist die Fsst. in diesem Fall gesondert zu betrachten oder meinst du damit ebenfalls die Prüfer?

In 6 Monatigem Abstand bespreche ich mit einem Psychater meine aktuelle Situation bzgl. der Diagnose und dieser würde mir in dem Fall sicherlich auch ein Gutachten dazu ausstellen.

Ich freue mich auf weitere Rückmeldungen.

Liebe Grüße

Simon
 
Zum Abstinenznachweis über Alkohol:
Es empfiehlt sich, die letzten 6 Monate auf Alkohol zu erweitern, um eine Suchtverlagerung auszuschließen.

Zur ADHS:
Wenn du stabil eingestellt bist und dein behandelnder Psychiater dir das vor der MPU noch zeitnah bescheinigt, sollte das nicht zum Problem werden.
Insofern ist dein Plan gut :smiley138:
 
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